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Seite 23   Technische Universität Darmstadt  |  hoch3  |  Oktober 2015

Der Berufsschuldidaktiker

AUS DEM HOCHSCHULRAT

Bild: privat

Nachruf auf Professor Franz Hebel

Das Institut für Sprach- und Literaturwissenschaften der TU Darmstadt trauert um sein langjähriges Mitglied, Professor doctor en de letteren Franz Hebel, der am 21. Mai 2015 in Frankfurt im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Geboren 1926 in Frankfurt am Main, erlitt Franz Hebel noch im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs eine so schwere Verletzung, dass er lebenslang körperlich dadurch beeinträchtigt war. Er studierte von 1947 bis 1951 in Frankfurt Germanistik, Geschichte, Philosophie und katholische Religion, war dann lange Jahre als Lehrer an Realschule und Gymnasium tätig. Diese Erfahrung prädestinierte ihn zu seiner bleibenden Lebensleistung: Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass er der Begründer einer Didaktik des Deutschen an berufsbildenden Schulen wurde, zugleich wissenschaftlich fundiert wie praxis-orientiert – nicht nur in Hessen, sondern auch für die ganze Bundesrepublik Deutschland durch seine zahlreichen international angesehenen Publikationen und Handreichungen und eine intensive Tätigkeit in Curricular-Kommissionen. Von 1971 bis zu seiner Pensionierung 1991 lehrte Franz Hebel als C3-Professor an unserem Institut Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, verkörperte wie keiner die Einheit dieser beiden Bereiche. Vermutlich sind alle Deutschlehrer an berufsbildenden Schulen im südlichen Hessen in dieser Zeit durch seine Seminare gegangen. ulrich joost

Vergütungssätze werden erhöht Die Stundensätze der Studentischen Hilfskräfte werden zum 1. Oktober auf 9,50 Euro beziehungsweise 11,50 Euro erhöht. Das hatte das Präsidium der Technischen Universität Darmstadt mit Zustimmung des Senats bereits im Juli beschlossen.

Professor Franz Hebel

Die Erhöhung gilt auch für bereits vor diesem Zeitpunkt bestehende und darüber hinaus fortbestehende Beschäftigungsverhältnisse, ohne dass dies einer Vertragsänderung bedarf. Außerdem wird zum 1. Januar 2016 die bislang stichtagsbezogene Jahressonderzahlung (Voraussetzung des Bestehens eines Beschäftigungsverhältnisses am 1. Dezember; Auszahlung 60 Prozent eines Durchschnittsentgelts der Monate Juli – September, ggf. anteilig für die Anzahl der Beschäftigungsmonate) monatlich in Höhe von fünf Prozent des Bruttolohns für diesen Monat gezahlt. Bild: Familie Neugebauer

Nachruf auf Professor Dr.-Ing. Rudolf Neugebauer

Am 26. Juli dieses Jahres verstarb im 92. Lebensjahr Herr Prof. Dr.-Ing. Rudolf Neugebauer, Emeritus des Fachgebiets Fördertechnik und Lasthebemaschinen, Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt.

Seine internationale Einbindung in Lehre und Forschung lässt sich an den von ihm gehaltenen Seminaren, beispielsweise in Beijing, Lissabon, Loughborough (GB), Oppdal (Norwegen), und Gastvorlesungen – an der Tongji-Universität Shanghai und an der Universität in Novi-Sad (Serbien) – festmachen. Die Finanzierung seiner Forschungsarbeiten bereitete Prof. Neugebauer wenige Probleme, denn alle von ihm gestellten Forschungsanträge wurden bewilligt. Von den vielen durch die DFG, die AIF und die Industrie geförderten Arbeiten ist insbesondere die Entwicklung des seit 25 Jahren international eingesetzten Kranstatik-Programmsystems KRASTA hervorzuheben.

Der Leitfaden für die Beschäftigung Studentischer Hilfskräfte wurde entsprechend aktualisiert.

Zeit zum Austausch Tag der Lehre im November

Im Jahr 1924 in Breslau geboren und aufgewachsen, begann er 1942 das Studium des Bauingenieurwesens an der TH Breslau. Nach Unterbrechung durch Wehrdienst und Gefangenschaft konnte er sein Studium ab 1946 an der TH Darmstadt fortsetzen und 1950 abschließen. Seine erste Arbeitsstelle als Statiker im Brücken- und Wasserbau fand er bei der Firma MAN in Gustavsburg. 1952 wechselte er zur Firma Jucho, Dortmund, wo er den Kranstahlbau aufbaute. Ab 1958 übernahm er die Position des Oberingenieurs bei Krupp-Ardelt in Wilhelmshaven und leitete ab 1962 die Hauptabteilung Lauf- und Hüttenkrane. Während seiner Industrietätigkeit promovierte er 1964 an der TH Darmstadt bei Prof. Klöppel.

INTERNATIONAL GEFRAGT

Der Hochschulrat hat sich in seiner Sitzung turnusgemäß mit dem Jahresabschluss und dem Risikomanagement sowie mit dem Bericht zum Qualitätsmanagement auseinandergesetzt. Ebenfalls hat er zur Zielvereinbarung mit dem Fachbereich Mathematik Stellung genommen. Mit einer Diskussion um die Profilbildung an der TU Darmstadt mit den Dekanen und Dekaninnen der Universität wurde die Tradition der gemeinsamen Gespräche erfolgreich fortgesetzt.

Mehr Geld für Studentische Hilfskräfte

Internationaler Kranbau-Fachmann

Nach 17 Jahren im Stahl- und Kranbau folgte Prof. Neugebauer im September 1967 dem Ruf an die TH Darmstadt auf den Lehrstuhl für Fördertechnik und Lasthebemaschinen. In seinen Vorlesungen vermittelte er seinen Studenten kompetent und nachvollziehbar Grundlagen zum Trieb- und Tragwerkverhalten von bewegbaren Stahlbauten. Unter seiner Leitung entstanden mehr als 300 Studien- und Diplomarbeiten und 20 Dissertationen. Die Erkenntnisse aus diesen Arbeiten flossen unmittelbar in seine immer frei und ohne festes Skript gehaltenen Vorlesungen. Dadurch entsprach der gelehrte Stoff bis zu seiner Emeritierung 1989 immer dem neuesten Forschungsstand.

Der Bericht des Hochschulrats über seine Sitzung vom 17. Juni 2015, dokumentiert im Wortlaut.

Ein Tag im Jahr soll dem intensiven Austausch über aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen im Bereich Studium und Lehre an der TU Darmstadt gewidmet sein: der Tag der Lehre am 11. November 2015. Moderiert wird die Veranstaltung vom Vizepräsidenten für Studium, Lehre und wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Dr.-Ing. Ralph Bruder. Der Vormittag bietet Raum für den Austausch über den Stand der Lehre in den Fachbereichen. Die Studiendekaninnen und Studiendekane stellen die aktuellen Themen dar und diskutieren mit den Teilnehmenden. Prof. Dr.-Ing. Rudolf Neugebauer

National und international galt Prof. Neugebauer als hoch angesehener Kranbaufachmann. Große Verdienste erwarb er sich insbesondere durch sein Mitwirken auf dem Gebiet der Normung. Mit der Zielsetzung, die hinter der technischen Entwicklung zurückgebliebenen Regelwerke auf den neuesten Stand zu bringen, arbeitete er seit 1959 in den Gremien des DIN mit und wurde 1964 zum Obmann des Arbeitsausschusses »DIN 15018, Berechnungsgrundlagen für Krantragwerke« gewählt. Die damals erarbeiteten Richtlinien entsprechen heute noch dem Stand der Technik. Auch international war Prof. Neugebauer durch seine langjährige Mitarbeit in der ISO und im CEN als Verfechter systematischer Normung und als engagierter Vordenker hoch angesehen. Für seine Mitarbeit in den Normungsgremien erhielt Prof. Neugebauer bereits 1980 die DIN-Ehrennadel und 1994 die VDMA-Verdienstmedaille. Dem Nachfolge-Fachgebiet, obwohl thematisch verschieden von seiner fachlichen Ausrichtung, war er immer sehr eng verbunden. Mit großem persönlichen und wissenschaftlichen Interesse verfolgte er dessen Lehr- und Forschungsaktivitäten. Wir werden Herrn Professor Neugebauer ein ehrendes Andenken bewahren. erich blohberger, helmut schürmann

Im Rahmen des Tags der Lehre findet auch die Verleihung des Zertifikats Hochschullehre statt. Absolventinnen und Absolventen des hochschuldidaktischen Fortbildungsprogramms erhalten ihre Zeugnisse für die erfolgreiche Teilnahme an dem Qualifikationsangebot Hochschuldidaktik. Der Nachmittag wird eingeleitet durch einen Impulsvortrag von Frau Prof. Dr. Daniela Elsner von der Universität Frankfurt, die in das Thema »Forschendes Lehren und Lernen« einleitet. Der weitere Verlauf des Tages ist der Vorstellung einer Auswahl von Projekten zur Qualitätssicherung von Studium und Lehre (QSL) gewidmet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, am anschließenden Festakt zur Verleihung des Athene Preises für Gute Lehre 2015 sowie des E-Teaching-Awards der Carlo und Karin GierschStiftung an der TU Darmstadt teilzunehmen. Die Verleihung findet im Maschinenhaus der TU Darmstadt statt (S1|05). Für beide Veranstaltungen wird um Anmeldung gebeten. Mehr Informationen zur Veranstaltung in Raum S1|01-A5 und zur Anmeldung bis zum 19. Oktober auf http://bit.ly/1JGT9SI


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