Spezialausgabe Leutkirch_April 2018

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Allgäuer Spezial | Mai 2018

LEUTKIRCH

Wirtschaftsmagazin

Wirtschaft | Branchen-News | Kultur | Soziales

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Der neue Touareg.* Wir bringen die Zukunft in Serie.

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Selten war es so leicht, sich schon beim Fahren wie zu Hause zu fühlen – im neuen Touareg ist das möglich. Seine kraftvolle Silhouette, seine dynamisch abfallende Dachlinie und seine innovativen LED-Matrix-Scheinwerfer¹ machen ihn schon jetzt zur Designikone. Erlesene Materialien, stimmungsvolles Licht und auf Wunsch sogar ein Fahrersitz mit Massagefunktion¹ sorgen dafür, dass Sie sich beim Fahren entspannen können. Ganz besonders auch deshalb, weil Sie Ihren gewohnten digitalen Lebensstil weiterführen können. Ganz gleich ob Sie mit dem neuartigen „Innovision Cockpit“¹ intuitiv Ihren Lieblingssong auswählen oder dank der serienmäßigen SIM-Karte ein paar Mails empfangen, mit dem neuen Touareg können sie „always on“ sein. Nutzen Sie die Chance, der Erste zu sein. Informieren Sie sich bei uns über den neuen Touareg und vereinbaren Sie eine Probefahrt. * Kraftstoffverbrauch des neuen Touareg TDI 210 kW in l/100 km: innerorts 8,1/außerorts 6,2/kombiniert 6,9, CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 182. 1

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Editorial | Mai 2018

Liebe Leserinnen und Leser, die Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu mit über 23.000 Einwohnern ist ein aufstreben­ des Mittelzentrum mit einer malerischen und mustergültig sanierten historischen Altstadt umrahmt von unserer wunderbaren Allgäu­ landschaft. Leutkirch ist in vielerlei Hinsicht ein starker Standort. Unsere Leutkircher Betriebe in­ vestieren kräftig in ihre Zukunft, viele andere Unternehmen sind neu nach Leutkirch ge­ kommen – das sind starke und überzeugende Zukunftssignale! Leutkirch ist eine wirtschafts­ freundliche Stadt in äußerst verkehrsgüns­ tiger Lage direkt an der A96 und der Bahnlinie ­Zürich – ­München. Überzeugen Sie sich selbst! Mit dem Center Parcs Park Allgäu wird bis Herbst 2018 ein Ferienpark der Superlative in Leutkirch entstehen. 1.000 Ferienhäuser mit jährlich über 1,2 Millionen Übernachtungen und ein tropisches Freizeitbad der Extraklasse werden die Stadt auf einen Schlag in die touris­ tische „Champions League“ befördern.

TITELBILDER: ROLAND RASEMANN, ATE ANTRIEBSTECHNIK UND ENTWICKLUNGS GMBH & CO. KG, HERRMANN GMBH, PFLEIDERER, SAUTER DRUCK GMBH

Als umwelt- und klimabewusste Kommune ist Leutkirch seit vielen Jahren Spitzenreiter der Solar-Bundesliga und Sieger der europäischen, erneuerbaren Energiestädte. Mit der Initiati­ ve „Nachhaltige Stadt“ war Leutkirch Pionier und Vorbild für viele andere. Mit dem bundes­ weiten Forschungsprojekt „KERNiG“ schlägt Leutkirch aktuell nochmals neue Wege ein.

Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Im Rahmen des Projektes wird das „kommu­ nale Ernährungssystem“ untersucht. Leutkirch ist eine freundliche, lebensfrohe Stadt mit hoher Lebensqualität. Mit einladen­ den Lokalen und Geschäften. Mit einem reich­ haltigen und vielseitigen Kulturprogramm. Mit dem historischen Glasmacherdorf in Leut­ kirch-Schmidsfelden. Mit dem beindrucken­ den Schloss Zeil. Mit einem großen Loipen­ angebot im Winter, sowie tollen Rad- und Wanderwegen im Sommer. Mit dem Freibad Stadtweiher – s­ icherlich einem der schönsten der Region. Mit einem lebendigen Brauch­ tumsleben in der Stadt und in ihren acht Ort­ schaften. Kurzum, eine Stadt, in der freund­ liche und zupackende Menschen mit großem Gemeinsinn leben. Das können Sie erleben, bei einem Besuch unserer Stadt und bei unseren Veranstaltungen und Festen. Veranstaltungstermine und alles Weitere zu Leutkirch finden Sie unter: www.leutkirch.de Ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen. Herzlichst Ihr

Hans-Jörg Henle Oberbürgermeister Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu

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Inhalt | Leutkirch Spezial

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Motorentechnik Vier Allgäuer Querköpfe gründeten im Jahr 2000 die ATE Antriebstechnik und Entwick­lungs GmbH & Co. KG in Leutkirch. Heute drehen sich die leistungsstarken Motoren von ATE in den unterschiedlichs­ ten Technologiebereichen.

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Bauen Kuhn-Bau kann auf eine über 30-jährige Erfahrung auf dem Gebiet des Bauens zu­ rückblicken. Von der Planung bis hin zur kompletten Projektabwicklung kümmert sich die Bauunternehmung mit Sitz in Bad Wurzach um die Realisierung von Büro- und Gewerbebauten.

Bäckerei Roggenschrot, Dinkellaib, Urkorn oder Gers­ ten­sonne – die Eschach-Bäckerei in Leut­ kirch steht für traditionelle Backkunst, Hausgemachtes und echte Frauenpower. Monika Lichtensteiger führt die Bäckerei in vierter Generation. Und nicht nur ihr Laden ist ein echtes Juwel.

Wirtschaft in Leutkirch Die Standortvorteile in Leutkirch sind ent­ scheidend für etablierte und interessierte Unternehmen. Dabei geht es um Infrastruk­ tur, Ressourcen, verfügbare Flächen und das Arbeitskräftepotential. Die Stadt setzt auf Lebensqualität, um weiter zu wachsen und für Arbeitskräfte attraktiv zu sein.

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Das Landesamt für Denkmalpflege hat Leutkirchs historische Altstadt erfasst als „erhal­tenswerte Gesamtanlage“. Im ­Rahmen einer Stadtführung können die Highlights bestaunt werden.

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Historische Altstadt

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Aktion „Demokratie leben“ Demokratisches Miteinander, ziviles Enga­ gement und mehr Einsatz für Vielfalt und Toleranz – das sind die Ziele der Aktion „Demokratie leben“. Das Bundesprogramm unterstützt Kommunen mit Fördergeldern – auch Leutkirch ist dabei.

Automatisierungstechnik Seit 40 Jahren steht die Gögler Automation GmbH für individuelle Automatisierungs­ lösungen. Dabei liegt der Fokus auf den ­Bereichen Food & Beverage. Hierfür ent­ wickeln die Spezialisten Hard- und Soft­ ware, die u. a. dafür sorgt, dass die Milch in ­Molkereien zu verschiedenen Milchproduk­ ten verarbeitet werden kann.

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Modellkommune für die Forschung KERNiG heißt das Forschungsprojekt, in dessen Rahmen noch bis 2019 die Er­ nährungssysteme in Leutkirch untersucht werden. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit in der Region zu fördern.

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Sensorik und Bedienelemente Die elobau GmbH & Co. KG ist ein familien­ geführtes Stiftungsunternehmen. Zum Kern­geschäft gehören Sensorik und Be­ dienelemente vor allem für den Nutz­ fahrzeug- und Maschinenbau sowie die Off-Highway-Fahrzeugbranchen.

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Inhalt | Leutkirch Spezial

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Tiefbau Strom, Wasser, Gas, Telefon oder schnelles Internet, seit rund 30 Jahren ist Graf Tiefbau der Spezialist für Leitungsverlegung.

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Die Pfleiderer Gruppe ist einer der führenden Hersteller für Holzwerkstoffe in Europa. Im Werk der Pfleiderer Leutkirch GmbH arbeiten rund 500 Mitarbeiter und fertigen ein breites Spek­ trum unterschiedlicher Platten für den Möbelbau, Innenausbau und konstruktiven Holzbau.

Komponenten-Fertigung Zerspanen, Kabelkonfektionierung und Kunststoffspritzen – die HERRMANN GmbH produziert Teile und komplexe Baugruppen nach Kundenwunsch. Mit hoher Fertigungstiefe werden mechanische Systeme, elektronische und technische Komponenten montiert. In diesem Jahr entsteht ein eigenes Ausbildungszentrum.

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Völlig unterschiedliche Unternehmen: OSTIs Meistervilla in Aitrach und der Friseur- und Barber Shop Fessler in Leutkirch. Und trotzdem ergänzen sich die beiden Firmen mit ihren Inhabern Robert Ost und dem Ehepaar Daniela und Lorenz Fessler perfekt.

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Bürgerstiftung Seit fünf Jahren gibt es die Bürgerstiftung Leutkirch. Die Mitglieder der Stiftung ­wollen neue Formen gesellschaftlichen Engagements finden und das Gemeinwohl mit ­gezielten Aktionen fördern.

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Friseur & Meistervilla

Holzwerkstoffe

Druckerzeugnisse Die Sauter Druck GmbH setzt als Full-Service Partner auf Kundennähe und individuelle Leistungen. Zum Portfolio gehören klassische Drucksachen wie Briefpapier und Visitenkarten ebenso, wie innovative Etiketten für die Lebensmittelbranche. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 50-jähriges Bestehen.

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Das Ingenieurbüro Stotz GmbH & Co. KG verfügt als verlässlicher Maschinenbaudienstleister über 44 Jahre Erfahrung in Planung, Konstruktion, Projektmanagement, Statik und Simulation. Partnerschaftliche Kundenbeziehungen stehen bei Oliver Stotz und seinem Team an oberster Stelle.

Antriebs- und Gerätelösungen Für den industriellen und medizinischen Bereich fertigt die SycoTec GmbH & Co. KG Antriebs- und Gerätelösungen. Das Unternehmen gehört zur Sanavis Gruppe mit Schwesterunternehmen in der Schweiz, Frankreich, USA und Kanada.

Maschinenbau

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Fahrzeugtechnik Ob PKW oder LKW – bei Kraftfahrzeugtechnik Rölle ist Ihr Fahrzeug bei Inspektionen, Reparaturen oder Reifenwechsel in den besten Händen.

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Leutkirch | Wirtschaft

Lebensqualität punktet Eine Stadt macht sich bereit für neue Herausforderungen.

Standortfaktoren sind für Un­ ter­nehmen ganz entscheidend, wenn es um die Neuansiedlung oder den Ausbau geht. Dazu gehören Infrastruktur und Ressourcen ebenso, wie Kultur und Freizeitangebote. In Leutkirch ist man sich dieser Faktoren sehr bewusst und handelt – vorausschauend und im Sinne der Unternehmen.

Natürlich gibt es sie – Orte, die zentraler liegen, mehr Einwohner haben oder besser angebunden sind. Aber die Stand­ ortvorteile in Leutkirch sind für eta­blierte und interessierte Unternehmen ausschlag­ gebend. Klassischerweise gibt es harte und weiche Standortvorteile: Das sind die Infrastruktur, Ressourcen, verfügbare Flächen oder das Arbeits­kräftepotential auf der einen Seite und weiche Kriterien wie Kultur und Freizeit, Bildung oder Wohnen auf der anderen – und genau die werden immer wichtiger.

Leutkirch punktet mit Lebensqualität Leutkirch hat frühzeitig auf eine nachhal­ tige Entwicklung der Lebensqualität ge­

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setzt – vor allem auch im Interesse der Menschen, die bereits hier leben. Das Alt­ stadt Sommerfestival ist dafür ein gutes Beispiel: Sponsoren aus der Region finan­ zieren ein Programm für 12 Tage im Au­ gust – und das in diesem Jahr zum 15. Mal. „Die Auftakt-Veranstaltung heißt ‚Leutkirch vespert‘: Die gesamte Markt­ straße entlang ist eine Tafel gestellt an der alle zusammen sitzen können, ein fantas­ tisches Bild“, erzählt Thomas Stupka, zuständig für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Leutkirch. Doch nicht nur das Interesse an Kultur und Kleinkunst boomt, sondern auch die Nachfrage nach Wohnraum: „Wir er­ schließen in diesem Jahr mindestens zwei,

te. eventuell sogar drei neue Baugebie­ Dabei sind Flächen für Einfamilienhäuser, kleinere Mehrfamilienhäuser und sozialen Wohnungsbau vorgesehen.“ Denn Leut­ kirch ist für Familien interessant, die Ganztagsbetreuung schon der Kleinsten ist gesichert. Kindergärten, Grund­schulen, Realschule, drei Gymnasien und wichtiger Berufsschulstandort – der gesamte Bil­ dungsweg lässt sich am Ort durchlaufen.

Eine neue Zeitrechnung ab Herbst Im Oktober wird der lang erwartete Center Parcs Park Allgäu in Leutkirch-Urlau die ers­ten Urlauber empfangen. Zum Konzept gehört, dass auch Tagesgäste die Angebote nutzen können – von der Bäderwelt mit Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Knackpunkt: Die harten Faktoren Das Arbeitskräftepotential und die verfüg­ baren Flächen sind Standortfaktoren, die in Leutkirch derzeit offen sind. Die Frage nach neuen Gewerbegrundstücken lässt sich noch relativ leicht beantworten: „Mittelfris­ tig haben wir noch ein Potential von zu­ nächst 30 ha an neuen Gewerbeflächen unmittelbar an der Autobahn, die wir möglicherweise als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln werden“, erklärt Thomas Stupka. Damit könnte Leutkirch ein Magnet auch über die Stadtgrenzen hin­aus werden, denn gewerbliche Flächen sind in weitem Umkreis auch auf lange Sicht kaum mehr zu haben. Schwieriger wird es bei den Arbeitskräften, die nicht nur im Allgäu fehlen. Wo in Ballungsräu­ men zumindest noch eine breite Menge an möglichen Bewerbern zur Verfügung steht, ist in etwas dünner besiedelten Gegenden mit nahezu herrschender Vollbeschäfti­ gung schnell eine Grenze erreicht. Doch hier schließt sich der Kreis, denn wo es L­e­

bensqualität, intakte Natur und Bildungs­ möglichkeiten gibt, findet eher ein Zuzug von neuen Arbeitskräften statt. Und der ist in Leutkirch messbar, hat sich doch die Zahl der Einwohner seit 2011 kontinuier­ lich nach oben entwickelt auf 23.243 im Jahr 2017 – ebenso, wie die Zahl der so­ zialversicherungspflichtig Beschäftigten. In Leutkirch gibt es eine nachhaltige Entwick­ lung in allen Richtungen. Und damit ist es beides – ein idealer Ort zum Arbeiten und ein guter Ort zum Leben. Meike Winter

Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu Thomas Stupka Wirtschaftsförderung & Öffentlichkeitsarbeit Marktstraße 26 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 87-146 Telefax (07561) 87-5146 thomas.stupka@leutkirch.de www.leutkirch.de

BILDER: R. RASEMANN

Schnorchelbecken über Tretbootfahren und Klettern bis hin zum Sauna- und Spa-Bereich. Incentives und Kindergeburts­ tage können ebenfalls hier veranstaltet werden – das ganze Jahr hindurch. Gerade in den Wintermonaten, wenn Wandern oder Radfahren Pause haben, wird das Frei­ zeitangebot der Region dadurch deutlich verbessert. Welche Auswirkungen die Eröffnung im Oktober letztlich für Leut­ kirch haben wird, kann noch niemand bis ins Detail abschätzen. „Klar ist schon jetzt, dass diese Gäste auch zu uns nach Leut­ kirch hinein kommen werden. Handel und Gastronomie, aber auch Vermieter von Fe­ rienwohnungen und Hoteliers werden einen positiven Effekt feststellen können“, ist sich Thomas Stupka sicher. Denn ähnli­ che Erfahrungen haben andere Orte nach der Ansiedlung von Center Parcs gemacht. Und: „30 Prozent des Geldes, das die Men­ schen für einen Urlaub bei Center Parcs anschlagen, geben sie außerhalb des ver­ Parcs aus“, so Stupka.

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Leutkirch | Motorentechnik

Kleines Herz mit starker Leistung: die Antriebswelt von ATE

Die Anwendungen im Bereich Werkzeugmaschinen sind das Kerngeschäft von ATE.

Keine Kunden, sondern Ideen braucht ein Start-Up um erfolgreich in den Technologiemarkt einzusteigen. Mit diesem Vertrauen gründeten vier Allgäuer Querköpfe im Jahr 2000 die ATE Antriebstechnik und Entwicklungs GmbH in Leutkirch. Sie wollten Energie nicht neu erfinden, sondern neu nutzen und damit die Welt ein wenig besser machen. Heute, 18 Jahre später, drehen sich die elektrischen Motoren von ATE in Werkzeugmaschinen, Zahnarztbohrern, Porsche oder Airbus. 8

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Zwei der vier energiebewussten Gesellschafter von ATE: Wolfgang Thaler und Wolfgang Merath.

Das Motorenspektrum reicht von klein bis groß und von langsam bis schnell. Das Merkmal aller Modelle ist die Leistungsdichte. Die Stärke von ATE liegt in der Entwicklung: es gibt kein (un-) denkbares ­Antriebsproblem, das für die Ingenieure nicht lösbar ist. Außerdem ist das mittelständische ISO 9001 zertifizierte Unternehmen unabhängig von gewissen ­Zwängen am Markt, die andere Betriebe an die Grenze des machbaren bringen. „Wir können 1 hochkompliziertes Antriebselement genauso wirtschaftlich bauen wie 1000 Stück in Serie“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Merath. Jeder Auftrag, egal in welcher Dimension und mit welcher Anforderung, könne angenommen werden. 80.000 Motor-­Elemente verlassen, nachdem sie ein Prüfsystem durchlaufen haben, jährlich die Produktion.

Eine Million für den Weltrekord So oft dreht sich ein ATE-Microantrieb in der Minute, der es mit dieser Leistung in das Guinnessbuch der Rekorde schaffte. Nicht ein speziel­ otivierte zur Entles Einsatzgebiet m wicklung des rasenden Motors, die Querköpfe wollten nur eines wissen: Wie hoch können wir die Drehzahl treiben? Eine Serienproduktion des

„Wir können 1 Antriebselement genauso wirtschaftlich bauen wie 1000 Stück in Serie“. Geschäftsführer Wolfgang Merath

Motors folgte nicht. Die ATE-Motoren haben je nach Anwendungsart im Durchmesser eine Größe von 8 bis 1600 Millimeter, eine Drehzahl bis zu 500.000 Umdrehungen pro Minute und eine Leistung bis zu 500 Kilowatt. Die Spezialantriebe drehen entweder hoch oder haben bei kleinen Drehzahlen ein hohes Drehmoment. Sie nutzen die Leistung immer auf kleinstem Raum ­optimal aus. „Groß“ in Szene kommen ATE Antriebe in Wasserkraftantrieben und Teleskopen, die ein anderes Raumvolumen einnehmen als der Bohrer beim Zahnarzt. Bei Teleskopen kommt eine entwicklungstechnische Brisanz dazu. „Teleskope drehen sich nur einmal am Tag – das ist nicht so einfach umzusetzen wie man denkt“, erzählt Merath.

Aus der Ideenschmiede bei ATE: Großer Motor als Einmalprodukt für einen Wasserkraftantrieb und kleinster Hochdrehzahlmotor für die Medizintechnik.

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Leutkirch | Motorentechnik

Ein ATE-Motor siegte mit dem Porsche 919 Hybrid beim 24 Stunden Rennen. Verraten wird nicht, in welchem Rennstall ein ATE-Antrieb 2018 bei der Formel 1 mitfährt.

Aus der Ideenschmiede um die Welt Im Lager bei ATE liegen diverse hoch­ ­ wertige Blechschnitte in verschiedenen Größen, die als Grundlage für den Motorenbau dienen. Viel mehr an gewöhnlichem Stan­da­ rtprogramm hat das Unternehmen nicht zu bieten. Denn die Kunden brauchen für ihr Einsatzgebiet individuell ausgelegte ­Motoren, für die sie nur das Gehäuse mit vorgegebener Baugröße mitbringen. Das Herzstück im Innenleben, der Elektroantrieb, wird von ATE e­ ntwickelt und in den Motormantel appliziert. Bei der Entwicklungsarbeit stehen die Elektrotechnik- und Mechanik-Ingenieure regelmäßig mit ­Wissenschaftlern führender ­Universitäten im direkten Austausch. Ein Sieger mit ­diversen ATE Antrieben ist der Porsche 919 Hybrid, der von 2015 bis 2017 das 24 Stunden Rennen in Le Mans gewann. Ob ein weiterer Motor dieses Jahr ­so­gar

Pod-Antriebe, Thruster-Antriebe und Innenbord-Antriebe fertigt ATE für die maritimen Branche.

bei der Formel 1 (mit)gewinnt, bleibt im Verborgenen, da nicht verraten wird, in welchem Fahrzeug er steckt. Im Anwendungsbereich Motorsport baut ATE Traktionsmaschinen, Turbogeneratoren, E-Booster und Antriebe für die Brennstoffzellen ­Belüftung. Schöne Filmsequenzen bekommen wir beim Redaktionsbesuch von einer Luxus­yacht zu sehen, die einerseits per starkem Dieselmotor auf offener See fährt und ­später bei Sonnenuntergang nahezu lautlos in Küsten- oder Hafennähe ­dahingleitet. Was wir nicht sehen können: Auch hier sind Elektroantriebe aus Leutkirch verbaut, die ein Dieselverbot in Häfen mit Leichtigkeit und Ruhe überfahren können. Am meisten von der Welt gesehen h ­ aben bisher ATE Antriebe im Solarflugzeug

des Schweizers Bertrand Piccard, der von 2015 bis 2016 einmal per Sonnen­energie die Erde umrundete. Piccard wollte mit seiner Aktion ein Zei­chen ­setzen für mehr Energieeffizienz, U ­mstieg auf erneuerbare Energien und die Unabhängigkeit von fossilen Brenn­stoffen. „Diese Thematik passt auch neben dem Motorenbau sehr gut zu uns“, sagt ­Geschäftsführer ­Wolfgang Merath. „Wir versuchen unseren Betrieb möglichst energiebewusst zu führen“. Nicht nur die Produkte seien hoch effizient, auch die ­Firmengebäude entsprächen moder­nen Maßstäben. Aus Holz gebaut und mit ­Pellets beheizt, ­passen auf den Parkplatz davor vier Elektroautos gut ins Bild. Der Geschäftsführer verzichtet zusätzlich auf zwei Reifen und bewegt täglich auf dem Weg ins Unternehmen sein ­Elektrofahrrad.

Ein indirekter Kunde von ATE ist die Fluggesellschaft Airbus. Für die Luftfahrt hat ATE bereits Flüssigkeitspumpen und Kompressoren, Klimasysteme sowie Aktuatoren entwickelt und gebaut.

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Ein großes, aber familiäres Team. Der 100. Mitarbeiter kam letztes Jahr zu ATE nach Leutkirch.

Menschen bei ATE „Es muss eine Bereicherung sein, bei ATE zu arbeiten“, sagt Künst. Das sei der Anspruch der Geschäftsleitung und diese Philosophie werde auch gelebt. Das soziale Verhalten sei wichtiger als mancher Titel, der nicht zwingend eine Karriere mache. Der 100. Mitarbeiter wurde letztes Jahr eingestellt. Zu stark will das ­ Unternehmen j­edoch nicht mehr wachsen, auch wenn dieses Jahr noch eine neue Produktionshalle ge­ baut wird. Die familiäre A ­ tmosphäre

„Für uns sind unsere Mitarbeiter der Motor des Erfolges.“ Wolfgang Künst Geschäftsführer ATE Vertriebs GmbH

mit flacher Hierarchie wird mit zunehmender Größe schwieriger. Es gibt programme und ein Weiterbildungs­ erfolgsabhängiges Prämiensystem, über das jeder Mitarbeiter, egal in welcher ­Position, eine gleich hohe Zulage erhält. Eine multikulturelle Einstellung verhalf einigen Flüchtlingen bereits zu Stellen bei ATE. „Für uns sind ­unsere Mitarbeiter der Motor des Erfolges“, schließt Wolfgang Künst unser angenehm ­lockeres Gespräch ab. Annette Mayr

ATE Antriebstechnik und ­Entwicklungs GmbH & Co. KG

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BILDER: ATE ANTRIEBSTECHNIK UND ENTWICKLUNGS GMBH & CO. KG

Brandenburger Straße 10 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 98248-0 Telefax (07561) 98248-22 info@ate-system.de www.ate-system.de

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Leutkirch | Stadtplanung, Natur und Umwelt

Nachhaltigkeit fördern durch Projekt „KERNiG“ Als Modellkommune ist Leutkirch derzeit im Hinblick auf Ernährung und deren Um­ weltwirkungen unter der Lupe.

Die kommunalen Ernährungssys-­­ Ernährung wesentlich für Nachhaltigkeit teme der Städte Leutkirch und Das Thema Nachhaltigkeit ist in den Leitbildern von Unternehmen Waldkirch im Breisgau werden im meisten oder Institutionen fest verankert, bezieht Rahmen des Verbundforschungs­ sich allerdings eher auf die Bereiche projektes KERNiG (Kommunale ­Energie oder Verkehr. Doch nach Schät­ Ernährungssysteme als Schlüssel zungen verursacht allein die Ernährung ein Drittel des ökologischen Fußabdrucks zu einer umfassend-integrativen und damit mehr, als die Bereiche Mobili­ Nachhaltigkeits-Gover­nance) noch tät und Energie zusammen. Ziel des Ver­ bis 2019 untersucht. Dabei geht es bundprojektes ist es deshalb, durch eine nicht nur darum, was die Menschen aktive Gestaltung des Ernährungssystems kommunale Nachhaltigkeitstransfor­ essen, sondern vor allem um die die mation anzustoßen. Ein ganz konkreter Vielfalt an ernährungsbezogenen Schritt in Leutkirch ist beispielsweise, Aktivitäten und Beziehungen zwi­ dass die Stadt die Gebühren für die schen allen relevanten Akteuren. Standmiete beim Bauernmarkt erlassen Das ist zwar mit rund 20 Euro pro Und dazu gehören neben den hat. Jahr und Marktbeschicker kein großer Leutkircher Bürgerinnen und Bür­ Betrag, soll aber als deutliches Zeichen gern auch Unternehmen, Vereine, der Stadt im Sinnes des Projekts verstan­ Initiativen oder die Stadtverwaltung. den werden, das Angebot an lokalen, 12

r­ egionalen beziehungsweise ökologischen Produkten zu fördern. Gleichzeitig wird die Bevölkerung für saisonale Lebensmittel sensibilisiert und Verpackungsmüll beim Kauf auf dem Markt vermieden. Der Bau­ ernmarkt findet bereits seit 21 Jahren ­jeweils am ersten Samstag im Monat statt und bietet ausschließlich regionale und viele ökologische Produkte an.

Weitere Pläne für dieses Jahr Projektmanagerin bei der Stadt Leutkirch ist Nadine Zettlmeißl. Für 2018 hat sie be­ reits konkrete Ziele erarbeitet, um das Projekt weiter voran zu bringen. Dazu ge­ hört beispielsweise ein „runder Tisch“ mit den Akteuren des Wochenmarktes. „Wir möchten wissen, wie wir den Wochen­ markt in Leutkirch noch attraktiver ­gestalten können“, erklärt Nadine Zettlmeißl. Darüber hinaus plant sie die Zusammen­ arbeit mit Veranstaltern von Festen, um Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Landkreis Ravensburg ist „Bio-Muster­ region Baden-Württemberg“ „Wir wollen unsere heimischen Erzeuger und Verarbeiter dabei unterstützen, diese wachsenden Märkte bestmöglich zu­ ­bedienen“, sagt der Minister für Länd­ lichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Die Landwirtschaft in ­ ­Baden-Württemberg stehe für die Erzeu­ gung hochwertiger regionaler Lebens­ mittel und die Pflege einer einmaligen Kulturlandschaft. Wo immer sich gute Marktchancen für die Betriebe im Land ergeben würden, müssten diese genutzt werden. „Jede der Bio-Musterregionen hat ihre besonderen Entwicklungspoten­ ziale und Facetten. Wir sind gespannt, welche Erkenntnisse für den Öko-Land­ bau im Land sich bei der Umsetzung ­zeigen, die auch auf andere Regionen in Baden-Württemberg übertragen werden können“, so Minister Hauk. Im Landkreis Ravensburg ist nun eine intensive Vernet­ zung zwischen Lebensmittelhandwerk und der Außer-Haus-Verpflegung ge­ plant. Petra Krebs, ­Landtagsabgeordnete der Grünen, möchte in der Bio-Muster­ region vor allem auch Kinder und Jugend­ liche mit Bio-Produkten vertraut machen und lobt dabei „Juko – regional und saisonal“ der Geschwister-Scholl-Schule ­ in Leutkirch: Hier kochen Hauswirt­ schaftsschüler einmal pro Woche ein Mittagessen für die Schulkantine und ­ Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

v­ erwenden dabei ausschließlich regionale und saisonale Produkte. Fazit von Nadine Zettlmeißl zu KERNiG: „Im Mai gründet eine Bürgerinitiative einen Verein, der sich regelmäßig treffen wird, um Ideen für KERNiG aus der Bevölkerung zu bün­ deln. Auch der Gemeinderat hat sich schon mehrmals mit dem Thema beschäftigt. Fragen der Ernährung im ­ Zusammenhang mit Klima-, Umwelt­ und Naturschutz sind zu einem Thema in Leutkirch geworden.“ Meike Winter

Verbundforschungsprojekt KERNiG Nadine Zettlmeißl Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu Stadtplanung, Natur und Umwelt Spitalgasse 1 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 87-364 nadine.zettlmeissl@leutkirch.de www.leutkirch.de

BILDER: STADT LEUTKIRCH, NADINE ZETTLMEISSL

ein größeres Angebot an regionalen und ökologischen Speisen zu fördern. „Durch Öffentlichkeitsarbeit und Informations­ veranstaltungen wollen wir Interessenten für eine Solidarische Landwirtschaft (So­ LaWi) finden. Dabei geht es um die Selbst­ versorgung mit regionalen, saisonalen und ökologischen Produkten“, so ­Zettlmeißl. Auch der Mitmachgarten soll weiter ausgebaut werden: Im Moment gibt es rund 15 Hobbygärtner, die den Garten mit Gemüse und Beeren bepflan­ zen und bewirtschaften – hier sei noch Platz für weitere Gärtner.

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Leutkirch | Sensorik und Bedienelemente

Vorreiter mit ethischem Anspruch elobau setzt auf klimaneutral hergestellte Produkte „Made in Leutkirch“

Maßgeschneiderte Lösungen für die Bereiche Sensorik und Maschinenbau sowie Bedienelemente für die Nutzfahrzeug- und Off-Highway-Branche gehören zu den Hauptaufgaben der elobau GmbH & Co. KG. Das familiengeführte Stiftungsunternehmen beschäftigt über 850 Mitarbeiter. Die Fertigungstiefe beträgt etwa 90 Prozent, denn sowohl die wichtigsten Entwicklungsbereiche wie auch der Werkzeugbau sind im eigenen Haus zu finden. Bereits seit acht Jahren produziert das Unternehmen klimaneutral und ist damit ein Vorreiter der Branche. Im Oktober 2016 hat der bisherige Eigentümer Michael Hetzer alle Firmenanteile in eine Stiftung überführt, so dass sich das Unternehmen quasi selbst gehört. Die Stiftung erhält jedes Jahr zehn Prozent des Gewinns und kreiert beziehungsweise unterstützt damit Projekte nach den drei Stiftungszwecken Bildung, Umweltschutz und Flüchtlingsintegration. 14

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Wachstum ist nicht der entscheidende Faktor Nachhaltigkeit und Transparenz – Gemeinwohl-Ökonomie bei elobau

Der Österreicher Christian Felber entwickelte 2010 gemeinsam mit einer Gruppe von Unternehmern das Projekt Gemeinwohl-Ökonomie und die Gemeinwohl-Bilanz. Michael Hetzer, Sprecher der Geschäftsführung bei elobau und Vorsitzender des Beirats der Holding, hat sich mit dem Thema Gemeinwohl-Ökonomie beschäftigt und lässt regelmäßig eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen – als eines von rund 250 Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Im Interview erläutert Michael Hetzer, wo er das Unternehmen in diesem Wertesystem derzeit verortet.

AWM: Was bedeutet die Gemeinwohl-Bilanz für Sie? Hetzer: Für diese Bilanz werden alle Facetten im Unternehmen abgefragt. Für uns ausschlaggebend war, dass wir neben diesem sehr ausführlichen Bericht der Gemeinwohl-Ökonomie und des zugehörigen Audits ein Kontoauszugsblatt bekommen. Auf diesem Blatt sehen wir genau, in welchem Bereich es noch Themen gibt, die wir bearbeiten sollten. Das ist ein großer Mehrwert. Wir wollen uns bewusst vergleichen mit anderen Gemeinwohl-Ökonomie Unternehmen und sehen, wo wir heute stehen.

AWM: Wirtschaft und Ethik – geht das Ihrer Meinung nach zusammen? Hetzer: Wir sagen ja – es geht zusammen. Ein Beispiel: Die Preiserhöhungen, die wir an unsere Kunden weitergeben müssen. Systembedingt sollten wir einen höheren Prozentsatz verlangen, weil eigentlich jeder Einkäufer verhandeln möchte. Damit habe ich aber ein Problem. Es geht hier um Ehrlichkeit. Einen überhöhten Aufschlag können wir sachlich nicht argumentieren. Deshalb fordern wir nur den Aufschlag, der transparent und darstellbar ist.

AWM: Es geht auch um soziale Gerechtigkeit im Unternehmen – wie sieht es da bei Ihnen aus? Hetzer: Nehmen wir das Thema Entlohnung. Hier haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung selbst ein neues und sehr transparentes Entlohnungsmodell entwickelt. Das alte Modell war über Jahre gewachsen und nicht mehr gerecht. Wir haben kaum noch Einzelarbeitsplätze sondern arbeiten in Gruppen – das bis dato eingesetzte Prämienlohnsystem hat dazu schon lange nicht mehr gepasst. 15 Mitarbei-

Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

tende haben aktiv das neue Lohnsystem entwickelt, rund 40 waren in der Feedbackgruppe. Das hat anderthalb Jahre gedauert, ist jetzt aber ein sehr transparentes und gerechtes Modell. AWM: Kann ein Unternehmen dazu beitragen, dass ein problematischer Wert wie „Wachstum“ irgendwann abgelöst wird von anderen, neuen Werten? Hetzer: Ich hoffe schon, ja. Immer wird mir die Frage gestellt, ob wir noch wachsen. Nach dem Motto, wer wächst, ist erfolgreich. Aber in der Natur gibt es auch den Wechsel von Wachstum und Ruhezeiten. Das müssen wir noch lernen, dass Wachstum nicht immer zwingend sein muss. Wir wachsen seit 1972 kontinuierlich, Ausnahme waren die Jahre 2009 und 2010, beschäftigen uns aber durchaus mit dieser Thematik und machen nicht alles, was möglich wäre. Wir haben 2016 ein sehr großes Projekt abgesagt und 2017 auch einige interessante Projekte, um unseren Mitarbeitern wieder zu einer normalen Workload zu verhelfen. AWM: Herr Hetzer, vielen Dank für das Gespräch.

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Neu im Sortiment: Ultraschallsensoren für verschiedenste Anwendungsbereiche.

Abseits geebneter Wege zu Hause „Off-Highway-Sektor“ nennt sich ein Bedienelemente. Zielmarkt der Sparte ­ Das bedeutet, dass die Joysticks, Multi-Funktionsgriffe, Taster, Daumen­ räder und komplexe Bediensysteme nicht in der Automobilindustrie, sondern für Landmaschinen, F­ lurförderfahrzeuge oder Baumaschinen verwendet werden – überall, wo Langlebigkeit, Stabilität und abgedichtete Elektronik gefordert ist. Weltweit setzen namhafte Hersteller auf diese kundenspezifischen Griffe, Armrest-Konsolen und individuell gestalteten Bedienelemente, wie beispielsweise Fahrrichtungsschalter.

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Sicherheit für Food & Packaging Einer der wichtigsten Abnehmer für die Maschinensicherheitstechnik ist der Maschinenbau für die Lebensmittelbranche und die Verpackungsmaschinenindus­ trie, für die elobau eine eigene Sensorwelt entwickelt hat. Die sichere Zustands­ erfassung ist dabei die Hauptaufgabe der Sensoren und Auswerteeinheiten. Magnetische Sicherheitssensoren überwachen Schutztüren, Hauben oder Abdeckungen und tragen damit wesentlich zu hygienischen Produktionsbedin­gungen bei. RFID Sicherheitssensoren setzen einen neuen Standard und bieten zusätzliche Funktionen im Vergleich zu Reedoder mechanischen Sicherheitsschaltern.

Halbvoll oder halbleer – Flüssigkeitsniveaus exakt ermitteln Die exakte Füllstandsmessung spielt in zahlreichen Branchen eine wichtige Rolle. Zu den Kunden gehören beispielsweise der Maschinenbau, Hersteller von Anlagen zur Wasseraufbereitung oder Produzenten von Industriespül- oder Waschmaschinen. Je nach Bedarf und Einsatzzweck liefert elobau Produkte für eine kontinuierliche Füllstandsmessung, die Grenzstandsmessung oder zur Entnahme und Dosierung von Flüssigkeiten.

Berührungslos und zuverlässig: Elektronische Sensoren Sie erfassen Neigungen und Winkel oder informieren über Verschmutzungsgrade: Die Neigungssensoren kommen beispielsweise in Arbeitsplattformen zum Einsatz und sorgen hier für die Personen-

sicherheit. Winkelsensoren geben in Maschinen Auskunft über deren Position und die Differenzdruckgeber können den Verschmutzungsgrad von Maschinenöl anzeigen. In Autowaschanlagen sind die berührungslosen Sensoren dafür verantwortlich, dass die Fahrzeuge pfleglich behandelt werden und Bürsten oder Trockendüsen den richtigen ­Abstand zum Auto einhalten.

Meike Winter

elobau GmbH & Co. KG Zeppelinstraße 44 88299 Leutkirch Telefon (07561) 970-0 Telefax (07561) 970-100 info@elobau.de www.elobau.com

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin

BILDER: ELOBAU GMBH & CO. KG

Der Mensch steht bei elobau im Mittelpunkt: Jeder Mitarbeitende trägt Verantwortung für seinen Tätigkeitsbereich und verfügt über einen großen Freiraum bei Entscheidungen. Alle begegnen sich auf Augenhöhe, es gilt unternehmensweit das „Du“. Vier große Sparten sind es, die das Produktspektrum elobau ­ umfassen: Bedienelemente, der ­ Maschinensicherheit, Füllstandsmessung und Sensorik. Gemeinsam ist allen ­Produktgruppen die große Fertigungstiefe im eigenen Haus sowie die ganze Bandbreite der Entwicklungsbereiche, die für die Produktentstehung notwendig sind. Dazu gehören Hard-und Software-Entwicklung, Konstruktion, Prototypenbau und das Test- und Prüflabor. Zu finden sind die Produkte aus Leutkirch auf der ganzen Welt – rund 60 Prozent der Komponenten und S­ ysteme werden exportiert.

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Leutkirch | Historie

Geschlossenes Bild der historischen Altstadt Erhaltenswerte Gebäude und deren bau­­liches Umfeld werden anschaulich dargestellt. „Denkmalpflegerischer Werteplan“ heißt der Fachplan, in dem das Landesamt für Denkmalpflege hi­sto-­ rische, denkmalgeschützte Stadtund Ortskerne systematisch auflistet. Auch Leutkirchs historische Altstadt ist nun erfasst. Gemäß Paragraph 19 Denkmalschutzgesetz BadenWürttemberg ist Leutkirch „... eine Gesamtanlage, an deren Erhaltung ein besonderes öffentliches Interesse besteht“ und die sich im Rahmen einer Stadtführung bestens erkunden lässt. In Leutkirch sind die historische Stadtgestalt und Sozialtopographie sowohl im Stadtgrundriss als auch im Aufriss bis

heute klar ablesbar und anschaulich überliefert. An den Hauptachsen prägen stattliche Bürgerhäuser und die Gebäude des öffentlichen Lebens das Stadtbild, während sich an der Peripherie und im ehemaligen Handwerkerviertel zahlreiche Handwerkerhäuser – darunter die markanten Gerberhäuser mit ihren typischen hölzernen Altanen – erhalten haben. Leutkirch besitzt damit eine homogene, für die kleineren Reichsstädte des Südwestens kennzeichnende Gesamtstruktur, wie sie in ihrer Geschlossenheit nur selten zu finden ist.

Einzelne Kulturdenkmale im Kontext schützen Seit 1982 steht die „Altstadt“ bereits in ihrer Gesamtheit unter besonderem Schutz. Rund 176 Seiten umfasst nun der

Plan des Denkmalamtes und stellt die historischen Werte Leutkirchs im einzelnen dar. Als Keimzelle der Stadt gilt die im 6. und 7. Jahrhundert entstandene Siedlung Uf-hofen, die in unmittelbarem Umfeld der Martinskirche auf dem Gebiet der heutigen Kernstadt und im Bereich der oberen Vorstadt zu lokalisieren ist. Die im Verlauf des 13. Jahrhunderts entstandene Stadt, die sich zunächst zu beiden Seiten der von Isny nach Memmingen führenden Straße (Marktstraße) entwickelt hatte, war 1337 reichsfrei geworden und damit direkt dem Kaiser unterstellt. Zahlreiche Gebäude zeugen heute noch vom damaligen Wohlstand der Stadt.

Planungsgrundlage für Bauvorhaben in der Stadt Mit dem denkmalpflegerischen Werteplan wird das kulturelle Erbe ganzheitlich abgebildet. Es werden nicht nur die einzelnen Kulturdenkmale, sondern auch deren Umfeld mit erhaltenswerten Ge-

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Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Buchtipp: Sommergarben

Eine bewegende Familiensaga aus dem ­Allgäu, die sich über zwei Jahrhunderte spannt und auf historischen Begebenheiten beruht: Im Jahr 1637 beschließt der junge Allgäuer Melchior Riedmüller, die Schrecken der Pest und des Dreißig jährigen Krieges hinter sich zu lassen und sein Glück in der Schweiz zu suchen. Im aufstrebenden Rorschach gründet er mit der Schweizerin Johanna Stübi eine Familie. Doch als der Krieg sich dem Ende zuneigt, entschließt sich Melchior, mit seiner Familie ins Allgäu zurückzukehren. Ihr Weg durch das entvölkerte und verwüstete Land führt sie auf den verlassenen Unterburkhartshof nahe der Reichsstadt Leutkirch. Schon bald müssen sie feststellen, dass der Hof ein düsteres Geheimnis birgt. Doch Melchior und seine Nachkommen führen mit Zähigkeit und Fleiß das Anwesen zu neuer Blüte - bis sich 1841 für Mathias Riedmüller und seine Familie das Blatt erneut auf dramatische Weise wendet.

Meike Winter

Bereit für aufregende Tage! Und Nächte. Zwei für unendlich viele Möglichkeiten. Die V-Klasse und der Marco Polo. Mit bis zu acht Sitzen oder fünf bequemen Schlafplätzen – und das Abenteuer kann losgehen! Mehr bei Ihrem Mercedes-Benz Autohaus Riess in Leutkirch oder auf riess-gruppe.de

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Öffentliche Stadtführung in Leutkirch

Von Mai bis September gibt es in Leutkirch öffentliche Stadtführungen, für die keine Anmeldung erforderlich ist. Die j­eweiligen Termine finden sich im Internet unter www.leutkirch.de. Treffpunkt ist am Kornhausplatz. Im Mittelpunkt der Führung durch die historische Altstadt Leutkirchs stehen das Rokoko-Rathaus mit seinem Schwörsaal und dem prächtig ausgestatteten historischen Sitzungssaal, der mittelalterliche Bockturm und das Gotische Haus sowie das geistliche Viertel mit dem alten Kloster und der früheren „Leutekirche“ Sankt Martin. Die Führung dauert etwa eineinhalb Stunden. Beitrag pro Person 3 Euro, Kinder bis 12 Jahre dürfen kostenlos dabei sein.

BILDER: R. RASEMANN, SILBERBURG-VERLAG

bäuden, Straßenzügen, Plätzen und Grünflächen erfasst und dargestellt. In zahlreichen Texten, Plänen und Karten sowie Fotos werden alle Bestandteile des historischen, schützenswerten Stadtkerns beschrieben und eingeordnet. Als städtebaulich-historischer Fachbeitrag des Landesamts für Denkmalpflege ermöglicht der Plan einen unkomplizierten und schnellen Datenzugriff in der täglichen Praxis und steht damit allen Behörden und Personen zur Verfügung, die in der Altstadt planen und bauen. Denn die Bewahrung der historischen Strukturen und Elemente ist wichtig für die Einbettung der Kulturdenkmale in ein intaktes und sinnstiftendes Umfeld. Die historische Ortsanalyse benennt und erläutert das baukulturelle Erbe in einer Gesamtsicht.


Leutkirch | Bäckerei

Das Eschach-Team um Bäckermeisterin Monika Lichtensteiger (Mitte): von links: Maria Hofmann, Christiane Feuchtenbeiner, Christof Meyer, Monika Lichtensteiger, Claudia Lichtensteiger, Florian Risch, Isolde Weh, Petra Hartl.

Die Genuss-Bäckerei Wo Tradition ihren Platz bekommt – die Eschach-Bäckerei in Leutkirch Immer freitags steigt dichter Rauch über der Oberen Vorstadtstraße in Leutkirch auf. Doch nicht etwa die Feuerwehr rückt an, es sind die Leutkircher aus Nah und Fern, die die Rauchzeichen am Himmel richtig gedeutet haben und vor der Eschach-Bäckerei Schlange stehen. „In der Eschach-Bäckerei wird angefeuert!“, heißt es dann. „Es gibt wieder echtes Holzofenbrot!“ Das auf einer zuvor mit Holzfeuer erhitzten Steinplatte gebackene Holzofenbrot ist nur eine von vielen Spezialitäten der Eschach-Bäckerei in Leutkirch. Bäcker­ meisterin Monika Lichtensteiger, die ihre Backstube in vierter Generation b­ etreibt, legt großen Wert auf die lebendige Überlieferung ihres Handwerks. „Das ist Tradition, die man schmecken und genießen kann“, schwärmt sie, wie immer tempera­ mentvoll und fröhlich. Man merkt es der

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47-jährigen Unternehmerin nicht an, dass sie – wie ­jeden Tag – auch ­heute früh aufgestanden ist. „Ach wo“, sie lächelt verschmitzt. „Seit ich zwei Mit­ arbeiter in der Backstube zur Seite habe, darf ich sogar ausschlafen.“ Ja? Bis viertel nach vier, wohlgemerkt – und samstags oder vor Feiertagen bis drei Uhr. Den Funken und die Leidenschaft für das Backhandwerk hat sie sich stets

e­ rhalten. Eine Passion, die ihr gleichsam in die Wiege gelegt wurde. Schon die Mutter, der früh verstorbene Vater, beide Großväter und einer der Urgroßväter hatten sich der Backkunst verschrieben. „Beileibe nicht das bequemste ­Leben“, sagt die Bäckerin und schmunzelt. Denn diese Weisheit gab schon einer der Großväter seiner munte­ren Enkelin mit auf den Weg. „Doch dass aus etwas Gutem auch etwas Schönes und am Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Ende etwas Genussvolles wird, das ist es allemal wert,“ sagt die Bäckermeisterin heute. Und so wird in ihrer Backstube der Teig noch mit Sorgfalt von Hand aufgearbeitet, die Brezeln werden mit Hingabe gedreht und jeder Brotteig bekommt die Zeit zu reifen, die er braucht. Nur so entstehen Brotsorten mit echtem Charakter ­ schach-Bäckerei und Aroma, für die die E stadtbekannt ist: Dinkelkipfle, Roggenschrot, Krustenbrot und Gerstensonne. Rüblibrot, Ruchlaible und Kommißbrot – um nur ein paar Sor­ten des täglich wechselnden Programms aufzuzählen. Dass hier in der Oberen Vorstadtstraße noch echte Backkunst am Werk ist, hat sich in Leutkirch und darüber hinaus längst herumgesprochen. Jetzt, kurz vor Ostern, ist es i­ nsbesondere das Ostergebäck, das die Regale füllt: Exquisite Butter-Mandel-Osterfladen, feinste Osterlämmle aus Wiener Masse und lustige Hasen aus Butter-Hefe-Teig. Der extra nussige Nusskuchen (­übrigens ein Lieblings­gebäck der Mei­sterin), der erlesene Mohnkuchen und die Schokobananen sind die beste Empfehlung eines Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Die Bäcker Christof Meyer (vorne) und Florian Risch formen jeden Hasen aus B­ utter-Hefe-Teig von Hand zu einem Unikat.

Stammkunden. Und dann diese Brezeln: goldbraun und duftend, nicht zu spröde, nicht zu klumpig, sondern genau richtig: knusprig und mit wolliger Krume. Der Mund wird ganz wässrig bei so vielen Köstlichkeiten...

Die Autorin hat vollstes Verständnis, wenn Sie spätestens jetzt die Obere Vorstadtstraße in Leutkirch gegoogelt haben und der Routenplaner die schnellste Verbindung ausgespuckt hat! Weiterlesen lohnt sich dennoch.

Monika Lichtensteiger hat ihrer Eschach-­ Bäckerei eine eigene Handschrift gegeben. Sie betont allerdings, dass das nicht allein ihr Werk ist. Seit genau 22 Jahren steht ihr Geselle Florian Risch zur Seite, seit kurzem auch Bäckermeister Christof Meyer. Denn Arbeit gibt es ja genug. Vier Damen stehen hinter der Ladentheke, sind Seele und Erfolgsgeheimnis der kleinen und feinen Bäckerei. Nach Jahren harter Arbeit hat Monika Lichtensteiger auch gut lachen. In wenigen Jahren wird ihre Tochter Claudia ausgelernt haben, die auf die Konditorin gar noch die Bä­ ckermeisterin draufsetzen will. Die junge Frau liebt die Abwechslung in ihrem ­Beruf und ist glücklich, die Traditionsbäckerei in die nächste Generation, die fünfte dann, zu überführen. Sie ist – wie

Claudia und Monika Lichtensteiger mit ihrer lang jährigen Mitarbeiterin im gemütlichen Laden der Eschach-­Bäckerei in Leutkirch. Von links: Claudia Lichtensteiger, Monika ­Lichtensteiger, Petra Hartl.

ihre Mutter auch schon – in der Backstube aufgewachsen, die Ur­urgroßvater Franz Josef Krug 1906 gegründet hatte. „Unsere Tradition lebt also weiter“, freuen sich ­Mutter und ­Tochter. So, das Geschichten-Erzählen hat ein Ende. Die Gemütlichkeit weicht einer ­emsigen Geschäftigkeit. Es ist Freitag und Monika Lichtensteiger wird gleich wieder den Holzofen anheizen. Dass Rauch über der Leutkircher Vorstadt aufsteigt.

Angelika Hirschberg

Eschach-Bäckerei Monika Lichtensteiger Obere Vorstadtstraße 4 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 3229 Telefax (07561) 9852902

BILDER: HIRSCHBERG

Mit einem Funkeln in den Augen sitzt die Bäckermeisterin in der gemütlichen Küchenstube, gleich hinter dem Ladenraum, und erzählt. Davon, wie eine richtige Frühstückssemmel beschaffen sein muss, und warum regionales Handwerk wieder geschätzt wird.

Monika Lichtensteiger betreibt ihre Bäckerei mit Herz und Seele.

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Leutkirch | Automatisierungstechnik

Tanklager eines Milchwerks.

Ihr Spezialist für individuelle Automatisierungslösungen Seit 40 Jahren steht die Gögler Automation GmbH für kundenspezifische Automatisierungslösungen und ist Siemens Solution Partner. Dabei legt das 25-köpfige Team seinen Fokus vor allem auf den Bereich Food & Beverage. Hierfür entwickeln die Spezialisten Hard- und Softwarelösungen, die u.a. dafür sorgen, dass die Milch in Molkereien zu diversen Milchprodukten verarbeitet werden kann.

Aus Frischmilch wird z.B. Joghurt

Spezialisierung ist das A&O Neben der Lebensmittelindustrie hat sich der Leutkircher Betrieb auch auf die ­Chemie- und Pharmabranche, Gebäudetechnik sowie Transportanlagen spezial­i­ siert und gilt als kompetenter Partner, der sich mit den geforderten Zulassungen, Zertifizierungen oder Vorschriften der Märkte bestens auskennt. Zum Haupt-

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Nach Ankunft im Milchwerk wird die Milch gekühlt, in Tanks gefüllt, entrahmt, homogenisiert und auf den Fettgehalt eingestellt. Nun beginnt die Weiterverarbeitung zu Frisch- oder H-Milch, Joghurt, Käse oder Pulver. Dabei werden die ­diversen Rezepturverwaltungen von den passgenauen Automatisierungslösungen bis hin zur Produktabfüllung gesteuert. „Dabei beliefern wir Anlagenbauer und Molkereien mit unserer maßgeschnei­ derten Automatisierungstechnik. Wir sind gefragt wenn Anlagen neu gebaut, erweitert oder ein Retrofit erhalten sollen,

um die Wirtschaftlichkeit des Milchwerks zu steigern. Zudem tauschen wir Steuerungen im laufenden Betrieb aus – nahezu ohne Produktionsstillstand“. Die Hard- und Software Teams von Gögler verfügen über langjähriges verfahrenstechnisches Know-how. Neben der PC-Testsimulation können die ­Spezialisten gemeinsam mit dem Kunden das letzte Quäntchen in der Prozess­ steuerung einstellen, um das perfekte Milchprodukte­ergebnis zu erzielen.

Karin Bitsch

Gögler Automation GmbH Steinbeisstr. 9 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 98400 Telefax (07561) 984040 info@goegler.de www.goegler.biz

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin

BILDER: GÖGLER AUTOMATION GMBH

kundenstamm zählt jedoch die Milchverarbeitung. Der Automatisierer betreut und beliefert namhafte Firmen aus Inund Ausland mit Prozesssteuerungen. Über diese Hard- und Softwarelösungen werden alle Prozesse gesteuert, die zwischen Milchanlieferung und Abfüllung der fertigen Produkte vonstatten gehen.


Bad Wurzach | Bauen

„Wir sind der richtige Partner” 30 Jahre Zuverlässigkeit und Knowhow am Bau

„Kuhn Bau berät, budgetiert, plant, designed innen, designed außen, realisiert, saniert, betreut, kauft, verkauft und investiert, schlicht, wir kümmern uns um alles, was nötig ist!“ Wolfgang Kuhn, Geschäftsführer

In der kompetenten und maßgeschnei­ derten Entwicklung eines Bauvorhabens sieht das Unternehmen seine eigentliche Stärke. “Wir suchen die sinnvollste Kombination aus Standort, Investitions­ ­ optimierung und Projektidee”, sagt Geschäftsführer Wolfgang Kuhn. Dies ­ beginne mit Machbarkeits­ ­ studien und führe hin zur konkreten, individuellen Planung. Hierbei spielen ökonomische ­ ­Gesichtspunkte eine Rolle, ebenso wie die Vorgaben des Grundstücks sowie die ge­ plante Optimierung des Maschinen- oder Materialflusses. “Unser Team erarbei­ tet komplexe Lösungsvorschläge, die jedem Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Anspruch und jedem Investitionsvolumen gerecht werden”, verspricht Firmengründer Kuhn. Der Kunde ist in den Entwicklungs­ prozess mithilfe moderner Visualisie­rungsSoftware stets eingebunden.

„Wir helfen Ihnen, Ihr Bauvorhaben von der Planung bis zum fertigen Objekt zu realisieren. Sie bekommen ein Rundum-Sorglos-Paket.”

Das Unternehmen Zebris Medical GmbH in Isny im Allgäu.

Zeppelin Mobile Systeme GmbH in Meckenbeuren.

Pascal Pohl, Vertriebsingenieur Projektentwicklung, Bad Wurzach

Das Unternehmen Kuhn-Bau betreut alle Schritte eines anstehenden Bauvorhabens: es entwickelt von der grünen Wiese ab, legt jedes Projekt in die Hände der hausinter­ nen Architekten und Bauzeichner und wickelt jedes Bauobjekt mithilfe seines ­hochwertigen und bewährten Projektma­ nagements ab. Nicht nur die Erstellung des Bauantrags, sondern notwendige Gutach­ ten, die Produktions- und Bürologistikpla­ nung bis hin zur bezugsfertigen Realisie­ rung – Kuhn-Bau ­liefert den gesamten Service rund um die I­mmobilie. Und das zum Fix-Preis.: ­Aufgrund ihrer Erfahrung und Markt­nähe bietet die Firma KuhnBau auch eine Auswahl von Gebrauchtge­ bäuden oder ­Grundstücke an, die gemein­ entwickelt oder erweitert werden sam ­ können. “Der Kunde gibt uns seine Wünsche vor. Wir realisieren”, betont ­ Wolfgang Kuhn. Das Feedback seiner ­Kunden gibt dem engagierten­Bauunter­nehmer recht: “Für die Umsetzung unseres neuen Unternehmensstand­ortes haben wir in der Firma Kuhn den richtigen Partner

Stecher GmbH in Krumbach.

Pascal Pohl, Vertriebsingenieur Projektentwicklung, verspricht: “Mit uns bekommen Sie ein Rundum-Sorglos-Paket.”

g­ efunden,” bescheinigt die Firma wabeco.de Kopier- und Drucktechnik aus Neu-Ulm dem Wurzacher Bauunternehmen.

Angelika Hirschberg

Kuhn Bau Memminger Straße 16-18 88410 Bad Wurzach Telefon (07564) 9300-0 Telefax (07564) 9300-30 info@kuhn-bau.de www.kuhn-bau.de

BILDER: KUHN-BAU, HIRSCHBERG

Über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet des Bauens. Mehr als 1000 Bauplanungen, fast ebenso viele realisierte Bauvorhaben und viele, viele zufriedene Kunden: Kuhn-Bau aus Bad Wurzach hat sich als Projektentwickler schlüsselfertiger Büro- und Gewerbegeb­ äude für den Mittelstand ein­drucks­ voll etabliert. 25 Bauvorhaben setzt das Unternehmen mit seinen 18 Mitar­bei­ tern und regionalen Partner jährlich um.

Die Firma Systronic in Illmensee.

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Leutkirch | Partnerschaft für Demokratie

Demokratie lebt vom Mitmachen Leutkirch beteiligt sich am Bundesprogramm „Demokratie leben – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt.“ Ziel des Bundesprogramms ist es, demokratisches Miteinander, ziviles Engagement und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu stärken und zu fördern. Als eine von 265 Kommunen in Deutschland ist Leutkirch in das Programm aufgenommen worden. Für 2018 stehen der Stadt aus dem Fonds Mittel in Höhe von 44.000 Euro zur Verfügung, speziell für Projekte mit Kindern und Jugendlichen gibt es weitere 6.000 Euro an Fördergeldern. In der Leitlinie des Programmes heißt es: „Vereine, Projekte und Initiativen werden unterstützt, die sich der Förderung von Demokratie und Vielfalt widmen und insbesondere gegen Rechtsextremismus und Phänomene gruppenbezogener Men­ schenfeindlichkeit wie z. B. Rassismus und Antisemitismus arbeiten.“ Leutkirch hat konkrete Ziele Zwei große Leitziele hat sich Leutkirch für das Programm auf die Fahnen ­geschrieben: Zum einen eine lebendige und demokratische Beteiligungskultur, zum anderen gelebte Demokratie und die Förderung des Diversity-Gedankens. Um die Beteiligungskultur voran zu bringen,

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Carmen Scheich, Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte der Stadt Leutkirch und Maria Hönig, Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben“. müssen vor allem die Strukturen dafür geschaffen werden. Das sind beispiels­ weise Formen der Jugendbeteiligung, wie ein Jugendrat, Jugendgemeinderat oder Schülerrat, aber auch die Beteiligung von Kindergärten oder Vereinen, die in der Jugendarbeit tätig sind. Der Jugendge­ meinderat ist derzeit schon ganz konkret in Vorbereitung und soll im Herbst ­gewählt werden. Verantwortlich dafür ist Carmen Scheich, Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte der Stadt Leutkirch. Um das zweite Ziel voran zu bringen, ist die Förderung von Veranstaltungen mit interkulturellem oder interreligiösem Hintergrund geplant. Grundsätzlich soll einerseits die Vielfalt der Religionen und

Kulturen in Leutkirch sichtbar gemacht werden, andererseits eine Sensibilisierung für Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit geschaffen werden.

Erste Erkenntnisse liegen bereits vor Nachdem das Projekt bereits 2017 angelaufen ist, konnten bis heute erste Erfahrungen gesammelt werden. Dabei wurde deutlich, dass durch die Teilnahme am Projekt zum Teil Probleme überhaupt erst zutage traten, die bisher zwar vorhanden, aber nicht bewusst waren. Vor allem aus den Schulen kam die Rückmeldung, dass Lehrer rechtsextreme Einstellungen bei Jugendlichen beobachten konnten und offenbar ein Radikalisierungspotenzial ­ Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Ein Zeichen setzen: An 180 Orten in Deutschland tanzen Menschen für Frauensolidarität, wie hier in Leutkirch.

besteht, das durch ein Netzwerk für ­Demokratie und die Stärkung demokratischer Prozesse beantwortet werden soll. Maria Hönig berät und begleitet Antragssteller bei der Bürokratie vom Antrag bis zur Abrechnung in der externen Koordinierungs- und Fachstelle des Projektes, die bei der bei der Stiftung St. Anna angesiedelt ist. Ihre Bilanz nach dem ersten Jahr: „Das Programm wird in Leutkirch sehr gut angenommen. Zur ersten Antragsfrist im Februar 2018 wurden bereits dreimal so viele Projektanträge gestellt wie 2017, als `Demokratie leben!´ in Leutkirch gestartet ist. Projektträger sind dabei nicht nur eingetragene Vereine, sondern auch kleine Bürgerinitiativen, Helferkreise oder engagierte Gruppen.“

„One Billion Rising Leutkirch“ am 8. März auf dem Kornhausplatz – Schülerinnen und Schüler tanzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

Erfolgreiche Projekte in Phase eins Die bisherigen Aktionen und Projekte im Rahmen des Programms waren bereits erfolgreich: So wurde beispielsweise für die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl geworben oder ein Projekt für die Partizipation im Kindergarten durch ­einen Kindergartenträger gestartet. Eine Schule wird in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern die Mediathek der Schule gezielt zu den Themen Demokratie beziehungsweise Demokratiefeindlichkeit ausbauen und ein Begegnungscafé als Treffpunkt und Netzwerkort einrichten. Im laufenden Jahr sollen vor allem Projekte und Veranstaltungen zur Prävention von Rassismus und Extremismus gefördert werden. Dazu gibt es

Kontakt zu den örtlichen Blaulichtorganisationen wie Johannitern und DRK, dem Leutkircher Wirtschaftsbund oder dem Lenkungsausschuss zur Flüchtlingsarbeit. Maria Hönig freut sich auf weitere Ideen und Anträge: „Die nächste Antragsfrist für Projekte im Jahr 2018 ist der 10. August; einige Projektideen liegen bereits vor. Auch 2019 wird das ­ Programm noch weiterlaufen und ­ ­weitere 44.000 € zur Verfügung stellen. Diese können von gemeinnützigen Or­ ganisationen und Gruppen zur Finanzierung von Veranstaltungen in Anspruch genommen werden. Unterstützung gibt es dabei von der Koordinierungs- und Fachstelle.“

Meike Winter

Leutkircher Partnerschaft für Demokratie

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Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

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Koordinierungs- und Fachstelle Stiftung St. Anna Kemptener Straße 11 88299 Leutkirch Telefon (0151) 75062791 maria-hoenig@stiftung-st-anna.de www.demokratie-leben.de www.leutkirch.de/demokratie

BILDER: STADT LEUTKIRCH, MARIA HÖNIG

SEIT 1934

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Leutkirch | Tiefbau

Tiefbau für jedermann Strom, Wasser, Gas, Telefon, schnelles Internet – alles Dinge, oder besser: Dienstleistungen, ohne die unser gesellschaftliches Leben heutzutage nicht mehr funktionieren würde und auf die wohl kaum jemand freiwillig verzichten möchte. Um zunächst die Voraussetzungen für eine RundumVersorgung der Menschen mit eben jenen „Gebrauchsgütern“ zu schaffen, braucht es Tiefbau-Spezialisten wie die Firma „Graf Tiefbau GmbH“ mit Sitz in Leutkirch. 26

Geschäftsführer Reinhold Graf ist seit rund 30 Jahren in der Tiefbau-Branche selbstständig tätig. Die „Graf Tiefbau GmbH“ ging aus dem ehemaligen Erdbau-Unternehmen „Uhrebein und Graf “, das bereits 1963 gegründet wurde, hervor. 2013 kam es zur Betriebsauf­ spaltung. Daraus entstand im gleichen Jahr die Firma Graf Tiefbau, die sich auf den Rohr-, Leitungs- und Kabelbau sowie den Asphalt- und Pflasterbau spezialisierte. Das Betriebsgebäude in Leutkirch wurde neu gebaut und bezogen, und Sohn Manuel Graf stieg in die Geschäfts­leitung mit ein.

Große Bandbreite bei der Leitungsverlegung Hunderte von Kilometern an Leitungen aller Art werden jährlich durch Graf Tiefbau verbaut und verlegt. Ob Strom-, Gas-, Abwasser- oder Trinkwasserleitungen, ob Kommunikations­ leitungen, Erdkabel oder Rohrleitungen, Zuführungsstrecken zu den Hauptverteilerschränken oder Leerrohre, in die später zum Beispiel Glasfaserkabel eingeblasen werden können – Graf Tiefbau sorgt dafür, dass sämtliche erforderlichen Leitungen und Kabel prompt und zuverlässig private und öffentliche Haushalte erreichen. Gerade der Breitbandausbau mit Glasfaserkabeln stellt Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


derzeit einen Großteil des Auftragsvolumens dar, um den Einwohnern von Bayern und Baden-Württemberg ein ­ schnelleres Internet zu ermöglichen, was allerorts gewünscht und gefordert wird.

dererseits aber auch auf bauliche Besonderheiten reagieren. Und das wird von den zahlreichen Kunden, die Reinhold Graf schon seit Jahrzehnten die Treue halten, überaus geschätzt!

„Wo immer es möglich und machbar ist, wenden wir für die Leitungsverlegung alternative Verlegemethoden an.“ erläutert Manuel Graf. „Statt konventionellem Aufbaggern des Erdreichs kommen dabei zum Beispiel das Pflugverfahren oder die Verlegung mittels Spülbohrung oder Erdraketen zum Einsatz.“

So verwundert es wohl nicht, dass Namen wie das Allgäuer Überlandwerk GmbH (AÜW), die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), die Telekom und private Internet-Versorger wie SmartOne sowie Kommunen und Städte auf der Kundenliste von Graf Tiefbau zu finden sind. Sie gehören neben anderen zu den treuesten und zufriedensten Auftraggebern.

Das spart Zeit, Material und Kraftstoff und vermindert den Eingriff in die Umgebung beziehungsweise die Natur, schont also kostbare Ressourcen.

Leistungen und Service Von der Planung und Arbeitsvorbereitung über die Bauleitung bis zur Fertigstellung und Nachsorge wird jeder Auftrag schnell, effizient und kostengünstig erledigt. Terminvorgaben werden stets eingehalten – dafür sorgen Manuel und Reinhold Graf höchstpersönlich, denn sie übernehmen die regelmäßige Bauleitung und kennen jede Baustelle „wie ihre Westen­tasche“. So können sie stets flexibel auf einerseits die unterschiedlichsten Kundenwünsche, anAllgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Den rund 30 hochqualifizierten und zum größten Teil auch langjährigen Mit­ arbeitern von Graf Tiefbau, die in spezielle Arbeitsgruppen von drei bis vier Facharbeitern und einem Vorar­ beiter eingeteilt werden, stehen ein hochmoderner Maschinen- und Fuhrpark und neueste Ausrüstungen und Techniken zur Verfügung, um optimale Arbeit leisten zu können. Gerne bildet Graf Tiefbau auch aus, denn „der Beruf des Leitungs- und Straßenbauers ist sehr abwechslungs­ reich und umfasst den gesamten Tief-, Kanal- und Leitungsbau.“ Wenn Reinhold und Manuel Graf einen Wunsch frei hätten? Mehr Interesse an ihrem Beruf, einem spannenden Beruf zum Wohle der Allgemeinheit!

Karin Bitsch

Graf Tiefbau GmbH Oberer Auenweg 13 88299 Leutkirch Telefon (07561) 9886852 Telefax (07561) 9886855 info@graf-tiefbau.de www.graf-tiefbau.de

BILDER: MANUEL GRAF

Dank der langjährigen Erfahrung und der engen Zusammenarbeit mit Auftraggebern und Partnern wird – je nach Beschaffenheit des Bodens und der individuellen Situation auf der jeweiligen Baustelle – das optimale Verfahren ausgewählt.

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Leutkirch | Komponenten-Fertigung

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Alles in Bewegung In diesem Jahr bezieht die HERRMANN GmbH sukzessive die neue Produktions-Halle und richtet ein eigenes Ausbildungszentrum ein.

Die HERRMANN GmbH ist ein Familien­ unternehmen: Die Brüder Thomas und Ralf Herrmann haben die Firma 2001 zusammen gegründet. Mittlerweile arbeiten über 100 Mit­ ar­ beiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Produktion – mit ein Grund dafür, dass in diesem Jahr der Umzug in die neue Halle mit 3.400 Quadratmetern erfolgen wird. Das schafft Platz – für neue Ideen und ein eigenes Ausbildungszentrum. 28

Dem Wachstum der HERRMANN GmbH konnten die Räumlichkeiten bisher kaum Schritt halten – ein Umzug folgte auf den nächsten. Doch damit soll nach dem 15-Jahres-Plan der Brüder Herrmann nun erst mal Schluss sein. Denn die neue Halle gegenüber des bisherigen Firmengebäudes ist bewusst so ausgelegt, dass noch mehrere Expansionsschritte möglich sind. Der stufenartige, mehrgeschossige Anbau markiert schon heute die geplante BauLinie für eine zukünftige spiegelbildliche Hallenerweiterung. Die ersten Maschinen und Arbeitsplätze sind bereits umgezogen, bis Ende des Jahres soll das Gebäude kom-

plett fertig gestellt und der Umzug abge­ schlossen sein. Markant ist nicht nur das Äußere des modernen Industriebaus mit einer Fassade aus matten und glänzenden Blechen, sondern sind vor allem auch die moderne Technik und der KfW-55 Effizienzhaus-Standard. Dazu gehört die ­extrem gute Dämmung von ­Außenwänden und Dach, Fenster mit Spezialrahmen und Dreifachverglasung sowie ein Lüftungs­ konzept für geringen Wärmeverlust. Weil nur wenig Wärme ungenutzt entweicht, ist der Heizbedarf relativ gering. Im ­Neubau ist dazu eine moderne Anlage eingebaut, die dem grundstückseigenen ­ Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Thomas Herrmann, Ralf Herrmann Geschäftsführende Gesellschafter.

Herstellung sämtlicher Komponenten für die Motorenindustrie.

Groß angelegte Ausbildung im eigenen Haus Neben Neubau und Umzug liegt der Fokus des Unternehmens in diesem Jahr auf der Ausbildung. Den Auftakt machten Stände auf den Bildungsmessen in Ravensburg und Leutkirch, mit dem Ziel, vielen jungen Menschen für die Zukunft den Start in die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei der HERRMANN GmbH zu ermöglichen. Das neu geschaffene Ausbildungs­ zentrum mit Lehrwerkstatt wird derzeit mit neuen und modernen Drehmaschinen ausgestattet. „Jeder Auszubildende bekommt bei uns ein Tablet mit allen wichtigen Informationen und kann darauf seine Ausbildungsberichte schreiben“, erklärt Thomas Herrmann. Geleitet wird das Zen­ trum von kompetenten Ausbildern, die bereits viel Erfahrung im Umgang mit jungen Menschen haben. Während der Ausbildung durchlaufen die angehenden Zerspanungsmechaniker alle Bereiche des Unternehmens und lernen dabei die Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

vielfältigen, hochmodernen Maschinen kennen. Dazu gehört auch ein High-Tech Bearbeitungszentrum, bei dem ein R ­ oboter die Maschine bestückt. Weltweit gibt es von dieser komplexen und vielfältigen ­Anlage nur etwa 20 Stück.

Kunden schätzen die Fertigungstiefe Zerspanen, Kunststoffspritzguss, das Konfektionieren von Kabeln und Montieren von Baugruppen – für die Kunden der HERRMANN GmbH ist vor allem die große Fertigungstiefe aus einer Hand der entscheidende Faktor. So werden beispielsweise Bauteile für Motoren hergestellt: Dazu werden Kupferdrähte gewickelt, Stecker und Kabel konfektioniert und eine passende Kunststoffummantelung ange­ spritzt. Als Systemlieferant bietet das Unternehmen fertige Komponenten ganz nach Kundenbedarf – und das auch für kleine und mittlere Serien, ein weiteres wichtiges Argument in Zeiten immer größer werdender Individualisierung. Die Abnehmer sind in allen Bereichen vertreten, nur die Automotive-Branche ­ wird indirekt beliefert. Für die Zukunft

setzt die HERRMANN GmbH auf den Ausbau der Automatisierung in der Produktion. „Wir wollen nicht in erster Linie Arbeitsplätze einsparen, sondern vor allem die Mitarbeiter von Routinetätigkeiten ent­lasten“, erklärt Thomas Herrmann. Entlastung, vor allem für den Rücken, bringt die Fitnesseinheit, zu der alle Mitarbeiter eingeladen sind. Dazu kommt eine professionelle Trainerin ins Haus und geht von einer Abteilung in die nächste. In jeweils einer Viertelstunde betreiben alle gemein­ sam ein kleines Sportprogramm und kommen dabei in Bewegung. Beweglich ­bleiben – nicht nur für 2018 ist das ein Top-Thema in der HERRMANN GmbH.

Meike Winter

HERRMANN GmbH Im Herrach 6 88299 Leutkirch Telefon (07561) 90979-0 Telefax (07561) 90979-900 info@herrmann-holding.eu www.herrmann-holding.eu

BILDER: HERRMANN GMBH

­ runnenwasser im Winter Wärme e­ ntzieht B und im Sommer zur Kühlung g­ enutzt wird.

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Aitrach/Leutkirch | Meisterschule/Friseur- und Barber Shop

Von OSTIs Meistervilla zum Friseur- und Barber Shop Fessler

In Seminaren lernen die Teilnehmer jeden Handgriff bis zur perfekten Frisur.

Verwöhnprogramm für Männer: Haar- , Rasur- und Gesichtpflege.

Nicht gewöhnlich, kreativ und eigenwillig betreiben Robert Ost und Daniela und Lorenz Fessler ihre Unternehmen, die sich völlig unterscheiden aber trotzdem perfekt ergänzen. Während in OSTIs Meistervilla in Aitrach Friseure und andere Handwerker für ihre Meisterprüfung pauken, lässt sich die Dame oder der Herr im Salon Fessler oder im Barber Shop in Leutkirch mit einer schicken Friseur oder Rasur verwöhnen. Beide Unternehmen greifen Trends nicht nur auf, sondern geben sie auch vor. An einem Ort, wo es wenig Ablenkung vom Lernen gibt, steht eine alte, einla­ dende Villa mit großem Garten und Sonnenterrasse, acht Zimmern mit ­antikem Mobiliar, einer Gemeinschaftsküche und einem Unterrichtsraum mit Konferenztisch und bequemen Ledersesseln. Seit zwei Jahren betreut hier Robert Ost, Friseurmeister und langjähriger Dozent und Schulleiter, maximal zwölf Meisterschüler aller Handwerksbereiche, die sich auf den kaufmännischen Prüfungsteil (Teil III) sowie auf die Ausbildereignungsprüfung (Teil IV)

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vorbereiten. Friseurgesellen können die fachpraktischen und fachtheoretischen Teile I und II im eingerichteten Salon der Villa absolvieren. Das neue Konzept in dem „alten“ Schulgebäude: kleine Klassen, individuelle Betreuung mit zusätz­ lichen Lerngruppen und individueller Förderung. Robert Ost unterrichtete zuvor acht Jahre in einer herkömmlichen Meisterschule, bevor er sich als Träger einer eigenen Schule zertifizieren ließ. „Ich wollte in diesem System nicht mehr weitermachen. Meine Schüler sollen für das Leben in ihren Berufen lernen, nicht

nur für die Prüfungen“. Zusammen mit maximal acht Schülern, die sich während des Meisterkurses ein­mieten können, wohnt Robert Ost auch selbst in der Meistervilla. Die Kurse starten im Januar, Mai und September jeweils für drei Monate. Den Hauptteil der Schulung übernimmt Robert Ost, für die praktischen Ausbildungsmo­dule unterstützen ihn drei Trainerinnen, die im Friseurhandwerk arbeiten. Eine davon ist Daniela Fessler, ehemalige Teilnehmerin des Premium-Meisterkurses.

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


„Wir bilden unsere Mitarbeiter ständig weiter. Die Kooperation mit der Meistervilla ist für beide Seiten ein Gewinn.” Lorenz Fessler

Im neu gestalteten Barber Shop gibt es die perfekte Haar- und ­Rasurpflege für den Mann.

Kreativ und immer im Trend der Haarmode: Daniela und Lorenz Fessler.

„Meine Berufung ist es, jungen Leuten fundiertes Wissen für ihr Leben zu vermitteln, nicht nur für die Prüfung.” Robert Ost

Der „Lehrmeister“ in der Meistervilla: Robert Ost.

Der Barbier ist zurück Als Lorenz Fessler OSTIs Meistervilla entdeckte, favorisierte er die Schule sofort für den Meisterkurs seiner Frau. Als Luxus bezeichnet er die Art des Unterrichts und der Betreuung in der alten Villa. „Die Ausbildung ist praxisnah und die Vermittlung von Erfahrungen und Hintergrundwissen ist besser als in anderen Schulen“, betont Lorenz Fessler. ­ aniela Genau dieses Wissen brachte D Fessler in den Start ihres Unternehmens ein. Im ­Januar 2018 hat das Ehepaar den elterlichen ­Salon in Leutkirch übernommen – b­ ereits in vierter Generation. Wie Robert Ost gehen auch die Haarstylisten ihre eigenen Wege. Die Damen- und ­Herrensalons sind nicht nur seit 20 Jahren getrennt, vor einem Jahr eröffnete im Herrensalon Fesslers Barber Shop. „Besonders junge, aber auch ältere Männer interessieren sich immer mehr für Körperpflege“, sagt Lorenz Fessler. Rasur, Bartpflege, Haarschnitt und Gesichtspflege sowie ­-massage stehen im Programm. Sechs von insgesamt 16 Mitarbeitern der Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Salons sind neben den Inhabern als Barbier geschult. Termine brauchen die Kunden mit Ausnahme für Hochzeitsfrisuren aufgrund der vielen Mitarbeiter nicht.

Neue Trends „Pflege für den Mann“ wurde als Barbier-Seminar in die Meisterschule aufgenommen und durch Daniela Fessler als Praxisfachkraft durchgeführt. Auch zu Themen wie Hochsteckfrisuren bietet OSTIs Meistervilla Seminare an, die nach dem gleichen Konzept ablaufen wie die Meisterschule – kleine Gruppen mit individu­ eller Anleitung in Praxis und Theorie durch Spezialisten. Die Mode der Haare wird heute durch Stars aus Kultur und Sport vorgegeben. „Diese Entwicklungen nehmen wir in unseren Salons auf “, sagt Lorenz Fessler. Um im Farbtrend zu bleiben, haben zwei ­seiner Mitarbeiter die Qualifizierung zum Master of Colour absolviert. Nicht zu vergessen sind die sozialen Medien wie Facebook. Darüber bewerben

F­ esslers auch ihre regelmäßigen Modetrends oder sozialen Events. Noch ein ganz anderes Ziel hat Robert Ost vor Augen: er würde sich sehr über weitere Schüler aus anderen Handwerks­ berufen freuen, ein angehender Straßenbaumeistern machte bereits den Anfang.

Annette Mayr

OSTIs Meistervilla Bahnhofstr. 42 88319 Aitrach Telefon (07565) 94049-79 Telefax (07565) 94049-83 info@ostis-meistervilla.de www.ostis-meistervilla.de

BILDER: SALON & BARBER SHOP FESSLER, OSTIS MEISTERVILLA

OSTIs Meistervilla: eine Lern-WG der besonderen Art.

Salon & Barber Shop Fessler Evang. Kirchgasse 4 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 3153 kontakt@salon-fessler.de www.salon-fessler.de

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Leutkirch | Holzwerkstoffe

Ausgezeichnete Gestaltungsmöglichkeiten Produkte und Karrieren lassen sich mit der Pfleiderer Leutkirch GmbH vielfältig gestalten – ein eigenes Ausbildungszentrum sorgt für Nachwuchskräfte. 32

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Das Unternehmen gehört zur Pfleiderer Gruppe, die einer der führenden Holzwerkstoffhersteller in Europa ist und rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. Zum Portfolio des Unter­ nehmens zählen Produkte und Serviceleistungen mit einem Fokus auf Möbelbau, Holzfachhandel, Innenausbau und konstruktivem Holz­­bau. Ein Teil davon wird von der Pfleiderer Leutkirch GmbH mit rund 500 Mitarbeitern gefertigt.

Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Pfleiderer hat seinen Hauptsitz in ­Wroclaw in Polen sowie in Neumarkt in der Ober­ pfalz und produziert an neun Standorten in Polen und Deutschland. Dazu kommen Vertriebsniederlassungen in England, den Niederlanden, der ­ Schweiz, Österreich, Rumänien und Frankreich. Unter der Dachmarke „­Pfleiderer“ finden sich die Sortimente der Marken Duropal und Thermopal. Das Unternehmen setzt vor allem auf­­Nachhaltigkeit – sowohl bei der Herstellung der Produkte, wie auch als Arbeit­geber. Zur Unternehmensphilosophie

g­ ehört deshalb eine Kultur des Vertrau­ens, die den Mitarbeitern auf allen Ebenen ­eigenverantwortliches Handeln ermögli­ chen soll. Die „Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit“ in der Pfleiderer Gruppe haben Führungskräfte, Mitarbeiter und reiche gemeinsam Betriebsräte aller Be­ erarbeitet: „Mit den Leitlinien haben wir uns auf Grundregeln geeinigt, die uns Halt und Orientierung geben sollen. Es geht um ant­ Führung, um Organisation, um Ver­ wortung und um die innere Einstellung zum Unternehmen und zueinander.“

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Verstärkt in Ausbildung investiert Die Pfleiderer Leutkirch GmbH hat sich 2014 entschlossen, am Standort ­verstärkt in die Ausbildung zu investie­ ren. S­echs Berufsbilder gehören zum ­Angebot des Unternehmens – ­gefragt sind Industriekaufleute, Fachinforma­ integration, Chemie­ tiker für System­ laboranten, ­ Elek­ troniker für Betriebs­ technik, Maschinen- und Anlagenführer sowie Industriemech­aniker. Außer für Chemielaboranten wird die Ausbildung komplett im eigenen Haus angeboten, die Chemielabo­ ranten sind zur Er­ gänzung der vorge­schriebenen Ausbil­ zeitweise in einem Ko­ dungsinhalte ­ operationsbetrieb untergebracht.

Breites Produktspektrum für den Innenausbau Das Sortiment an unterschiedlichen ­Platten aus der Pfleiderer Fertigung ist groß. Partner in der Industrie und dem Handel können hier ebenso aus dem ­ Vollen schöpfen, wie Hand­ werker, Planer und Architekten. Je nach Bedarf und Anwendung gibt es zahlreiche ­ Varianten im Plattenauf­ bau, den ­verwendeten Grundmateri­ alien sowie den Beschichtungen und Dekoren. In Zusammenarbeit mit Kunden werden bei Bedarf auch indi­ viduelle Dekore ­entwickelt und pro­ duziert. Nach einer grundlegenden Neuausrichtung und der Optimierung des Produktsortiments erhält die „Xtra Arbeitsplatte“ in diesem Jahr den Preis für die „KüchenInnovation des Jahres“. Die Markenführung wurde 2017 mit dem German Brand Award ausgezeichnet, die Platte „DuropalHPL SolidColor XTreme“ erhielt ebenfalls 2017 den reddot award im Bereich Produkt Design.

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Nachhaltiger Umgang mit dem Rohstoff Holz Hauptabnehmer in der Industrie sind vor allem Möbelhersteller, Küchenhersteller oder Produzenten von Badmöbeln und Trennwänden. Rund 90 Prozent der gefer­ tigten Platten wird o­berflächenveredelt ausgeliefert. Etwa die Hälfte geht über den Großhandel an Handwerker und End­ kunden. Neben dem Innenausbau hat ­Pfleiderer mittlerweile auch ein „Outdoor“ Segment: Mit diesen widerstandsfähigen Platten werden beispielsweise Balkon­ brüstungen gestaltet. „Wichtig ist uns, dass wir das Holz für die Platten in einem ­Umkreis von rund 200 Kilometern ein­ kaufen können“, erklärt Diethard Singer, Werkleiter am Standort Leutkirch. „Holz ist ein w ­ ertvoller Rohstoff und sollte mehr­ ­ eshalb achten mals verwendet werden.­D wir auf eine nachhaltige Kaskadierung im Holzhandel. Für unsere Platten liegt der Recycling-Anteil bei 30 bis 50 Prozent“, ergänzt Singer. Auch eventuelle Rück­ lieferungen aus eigener Produktion können dann werden zerkleinert und ­ ­erneut ­verwendet werden. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Zu Beginn der Ausbildung treffen sich alle Auszubildenden der Pfleiderer Gruppe ­gemeinsam mit den Ausbildern zentral in einem Ausbildungscamp. Hier können sie sich kennenlernen und erste Grundlagen über das Arbeiten bei Pfleiderer sowie die einzelnen Betriebe der Gruppe erfahren. Michael Ebach, Leiter Personal in Leut­ kirch: „Die Durchlässigkeit innerhalb der Unternehmensgruppe ist bei uns gegeben – wir legen viel Wert auf Teamarbeit und gute Netzwerke.“ Durch Zielvereinbarun­ gen und das betriebliche Vorschlagswesen „KNIFF“ werden die Mitarbeiter gezielt am Unternehmen beteiligt. Freie Stellen werden grundsätzlich immer zuerst innerhalb der Gruppe ausgeschrieben. Auf der Webseite des Unternehmens heißt es: „Durch das durchlässige Karrieresystem von Pfleiderer stehen unseren Mitarbei­ tern zahlreiche Möglichkeiten der beruf­lichen Entwicklung offen und wir bieten Ihnen an neun Stand­ orten in Europa i­nteressante und anspruch­s­ volle ­Ein­stiegs­möglichkeiten und Perspek­ tiven zur ­beruflichen Weiterentwicklung.“ Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Gezielte Unterstützung innerhalb der Gruppe Von der Deutschland Zentrale werden Trainee-­Programme organisiert, die eben­ falls alle Standorte umfassen. „Wenn jemand von extern oder innerhalb der ­ Gruppe zu uns nach Leutkirch wechseln möchte, bieten wir Unterstützung nach ­Bedarf an, beispielsweise beim Umzug oder der Wohnungssuche. Für jeden neuen Mit­ arbeiter gibt es individuelle Ein­arbeitungs­ pläne und eine Begleitung durch die ersten Tage im Betrieb“, erzählt Ebach.

Meike Winter

Pfleiderer Leutkirch GmbH Wurzacher Straße 32 88299 Leutkirch Telefon (07561) 890 Telefax (07561) 232 info@pfleiderer.com www.pfleiderer.com

BILDER: PFLEIDERER

Ausbildungscamp macht den Auftakt

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Leutkirch | Bürgerstiftung

Fünf Jahre Engagement für das Gemeinwohl Bürgerstiftung Leutkirch setzt gesellschaftliche Vorhaben um.

Unterstützung für Schulprojekte zu den Themen Flucht oder Gewalt­ prävention, Anlehnhilfen an Bushaltestellen, Gutscheinaktionen für bedürftige Familien und Senioren oder eine Spende für die Kirchenmusik – die Aktivitäten der Bürgerstiftung Leutkirch sind vielfältig. In diesem Jahr kann die Stiftung Bilanz über die fünf Jahre seit der Gründung 2013 ziehen.

Dieses Siegel wird an Stiftungen vergeben, die sich per Satzung zu zehn Merkmalen verpflichten – die Bürgerstiftung Leutkirch hat diese in der Satzung fest verankert. Dazu gehören beispielsweise Punkte wie dieser: „Eine Bürgerstiftung fördert Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Dabei bemüht sie sich um neue Formen des gesellschaftlichen Engagements.“

„Die Bürgerstiftung Leutkirch im Allgäu ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Bürgern für Bürger. Im Rahmen ihres Stiftungszwecks will sie bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Vorhaben fördern, die im Interesse der Großen Kreisstadt Leutkirch im Allgäu und ihrer Bürger liegen“, so wird die Bürgerstiftung in ihrer Satzung beschrieben. 307 Bürgerstiftungen in Deutschland tragen das siegel des Bundesverbands DeutGüte­ scher Stiftungen e.V. mit Sitz in Berlin.

Der Weg von der ersten Idee für die ­Stiftung bis zu deren Gründung am 19. ­November 2013 war lang. Schon 2008 hatte Rosemarie Miller-Weber, damals Vorstandsvorsitzende der Leutkircher Bank (jetzt Volksbank Allgäu-Oberschwaben) den Vorschlag bei der Verwaltung der Stadt eingebracht. Ende 2012 bildete der Verwaltungsausschuss eine Arbeitsgruppe zum Thema, die dann sämtliche Rahmenbedingungen klärte und die Gründung vorbereitete. 37

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Wie alles begann – die Idee zur Bürgerstiftung

­ ründungsstifter steuerten das GrünG dungskapital von 330.000 Euro bei – 175.000 Euro stifteten Bürgerinnen und Bürger aus Leutkirch und Umgebung, 155.000 Euro Unternehmen und Institutionen. Dieses Stiftungsvermögen bleibt dauerhaft bestehen, nur die Erträge aus dem Vermögen und Spendengelder werden für die Aktivitäten der Bürgerstiftung eingesetzt. Am 27. November 2013 wurde die Bürgerstiftung offiziell durch das ­Regierungspräsidium Tübingen anerkannt.

Mitmachen kann jeder Um das bürgerschaftliche Engagement und gesellschaftliche Vorhaben in Leutkirch zu fördern, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung. Neben unterschiedlichen Formen der Zustiftung, Treuhandstiftung oder Einrichtung von Stiftungsfonds können auch kleinere Beträge gespendet werden. Doch nicht nur Geld ist willkommen, sondern auch ehrenamtliches Engagement von sogenannten „Zeitstiftern“ und gute ­ Projektideen. Bundesweit leisten diese ­ Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Impressum Verlag: TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 1 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de

Geschäftsinhaber/-leitung Thomas Tänzel (gesamtverantwortlich)

AWM-Chefredaktion: Meike Winter BILDER: PETRA BORK/PIXELIO.DE, WALTER REICH/ PIXELIO.DE, FRAU STOTZ, BÜRGERSTIFTUNG LEUTKIRCH

AWM-Redaktion: Annette Mayr, Angelika Hirsch

AWM-Medienberatung: Thomas Tänzel ...................(0831) 960 151-10 Michael Honisch ...............(0831) 960 151-15 Almut Weber ......................(0831) 960 151-12 Simone Kaneider ...............(0831) 960 151-13

Druckvorstufe und Druck: durchschnittlich 1 Million Stunden pro Jahr in den Bürgerstiftungen und tragen damit wesentlich zum Gelingen der ­einzelnen Vorhaben bei. „Ich bin davon überzeugt, dass die Bürgerstiftung Leutkirch in den letzten fünf Jahren zu einem wichtigen und lebendigen Teil von Leutkirch geworden ist. Gerade unsere ­jährlichen Geschenkgutscheinaktionen für ­Senioren und Kinder an Weihnachten und für Schreibutensilien zum Schulanfang helfen und erfreuen Menschen in unserer Stadt, denen es finanziell nicht so gut geht“, so der stellvertretende Vorsitzende Oliver Stotz.

Die Ziele der Bürgerstiftung Unterstützt werden ganz gezielt Projekte und Initiativen, die nicht zu den städtischen Pflichtaufgaben gehören. Das Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen in Leutkirch. Vor allem soziale Probleme sollen durch die Stiftung angegangen werden, aber auch gemeinnütziges, kirchliches oder mildtätiges Engagement unterstützt werden. Vor ­ ­allem hinsichtlich des geplanten Hospizes werden Bedeutung und Bekanntheitsgrad der Bürgerstiftung noch zunehmen, da sie Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

eine tragende Rolle übernimmt und ­bereits seit Jahren größere Summen für die Umsetzung im Topf der Bürgerstiftung zusammenkamen. Zu den Themen der Bürgerstiftung gehören Bildung und Integration ebenso, wie Kultur oder Jugendarbeit. Ein Beispiel: Unter dem Motto „sing mer zamm“ haben der Behindertenbeirat Leutkirch und die Stiftung Liebenau ein Musikprojekt ins Leben gerufen, um Menschen mit und ohne Behinderung zusammen zu bringen. Rund 30 Sängerinnen und Sänger haben 2017 Schlager, Popsongs und Volksmusik zusammen einstudiert – im März diesen Jahres ist das Projekt in eine neue Runde gegangen. Die Kosten in Höhe von rund 500 Euro trägt die Bürgerstiftung.

Meike Winter

Holzer Druck und Medien GmbH 88171 Weiler im Allgäu www.druckerei-holzer.de

Magazin-Layout: FFI GmbH Bindstraße 1 88239 Wangen www.ffiagentur.de

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Leutkirch | Druckerzeugnisse

Full-Service für Druckerzeugnisse Die Lebensmittelbranche vertraut auf hochwertigen Etikettendruck aus Leutkirch.

Es sind innovative, inhabergeführte Unternehmen wie die Druckerei Sauter in Leutkirch, die das Wirtschaftsklima im Allgäu bestimmen: Unternehmergeist trifft hier auf Tradition, ein festes Wertgefüge auf modernste Technik. In diesem Jahr feiert die Druckerei ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. 38

Im Kern geht es um Verantwortung – für das eigene Handeln, für Mitarbeiter und Kunden und für die Umwelt. Deshalb ­haben die Geschäftsführer Peter Sauter und seine Tochter Julia Rietzler das neue Firmengebäude am Standort in Leutkirch konsequent ökologisch ausgerichtet: „Wir heizen nicht mit fossilen Brennstoffen, sondern mit einer Luft-Wärme-Pumpe. Unseren Strombedarf decken wir zu 50 bis 60 Prozent über unsere Photovoltaik-­ Anlage, für den Rest beziehen wir ÖkoStrom“, erklärt Peter Sauter. Und das sei

nicht nur eine ethische Übung, sondern für einige Firmen aus der Lebensmittelbranche besonders wichtig: „Wir haben Kunden, die ganz konsequent auf biologisch erzeugte Produkte setzen. Dazu ­liefern wir beispielsweise die passenden Etiketten aus umweltfreundlichem Material und mit lebensmittelechten Druck­ farben. Oder bedruckte kompostierbare ­Folien. Damit der gesamte Herstellungs­ prozess ökologisch vertretbar wird, ist auch unser eigener Produktionshinter­ grund ein Kriterium, das zählt.“ Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Sauter Druck GmbH in Zahlen Mitarbeiter Leutkirch: 30 Mitarbeiter Thüringen: 22 Jahresumsatz der Gruppe 2017: 10,8 Millionen Euro Aufträge 2017: 7.000 Gedruckte Etiketten: 880 Millionen

Die Verantwortung für Kunden und ­Mitarbeiter ist ein weiterer Wert, der in der Druckerei Sauter gelebt wird. „Unsere Mitarbeiter nehmen teilweise Anfahrtswege von 70 Kilometern täglich in Kauf, um bei uns arbeiten zu können. Fluktuation gibt es praktisch nicht – ich kann mich nicht erinnern, wann zuletzt ­jemand gegangen ist, weil es ihm hier nicht gefallen hat“, freut sich Peter Sauter. Seit das Unternehmen Ende 2016 in die neuen Räume nach Leutkirch umgezogen ist, haben sich die Bedingungen für die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter verbessert: In den hellen und modernen Büro- und Produktionsräumen mit viel Tageslicht lässt sich gut arbeiten. Dazu kommen interne und externe Fort- und Weiterbildungen, finanzielle Anreize und ein sehr gutes Betriebsklima.

Individuelle Beratung und Betreuung selbstverständlich Die Druckerei Sauter ist Full-Service Partner für alle Druckaufgaben. Dazu ­ gehören Produktetiketten und Verp­ ­ ackungen ebenso, wie Briefpapier oder Visitenkarten, Flyer sowie Banner für den Messestand. „Es ist uns wichtig, Kunden umfassend zu beraten, die wirtschaftlichste Lösung für eine Druckaufgabe zu finden und die Abwicklung des gesamten Prozesses zu übernehmen“, erklärt Peter Sauter. Denn genau das ist es, was ­Kunden brauchen und schätzen und was letztlich Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

den Unterschied zu anonymen Groß­ druckereien aus dem Internet ausmacht. „Die Druckqualität der Internetdruckereien ist sicher nicht schlecht“, so Sauter, „aber wir haben hier mit unserer eigenen Grafik-Abteilung die Möglichkeit, Kundendaten für den Druck individuell aufzubereiten, die komplette Abwicklung

„Wir unterstützen unsere Kunden entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses persönlich und individuell.“ Julia Rietzler, Geschäftsführerin.

zu übernehmen und im Anschluss sogar die fertigen Druckprodukte bei uns zu ­lagern und just-in-time an die Kunden auszuliefern.“

nach dem Umzug. Viel Beachtung fand dabei die Produktionsfläche auf 1.400 Quadratmetern mit den modernen Rollendruck- und Bogenmaschinen „HP ­Indigo“ sowie den Weiterverarbeitungsund Stanzmaschinen. Das zweite Standbein der Sauter Gruppe ist die FE Etiketten GmbH in Mühlhausen in Thüringen. Hier werden vor allem große Aufträge mit modernen Flexodruck-­ Maschinen produziert, wie beispielsweise die rund 15 Millionen Treuepunkte für eine große Tankstellenkette. Die ge­ samte Auftragsabwicklung und Rechnungstellung erfolgt von Leutkirch aus. Der Umzug hat der Druckerei Sauter die gewünschten positiven Effekte gebracht. Die Auftragsbücher sind voll, alle Stellen mit Fachkräften gut besetzt. Für die nächsten 50 Jahre sind die Weichen für nachhaltiges und gesundes Wachstum gestellt.

Meike Winter

50 Jahre Druckerei Sauter In diesem Jahr feiert das Unternehmen, das 1968 von Schriftsetzer Walter Sauter und seiner Frau Lucia Sauter gegründet wurde, 50-jähriges Firmenjubiläum. ­Geplant ist für den Sommer ein Fest für Mitarbeiter und geladene Kunden. Einen sehr gut besuchten Tag der offenen Tür gab es am neuen Standort bereits kurz

Sauter Druck GmbH Rupert-App-Straße 6 88299 Leutkirch Telefon (07561) 82098-0 info@druckerei-sauter.de www.druckerei-sauter.de

BILDER: SAUTER DRUCK GMBH

Immer im Mittelpunkt: Der Mensch

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Leutkirch | Antriebs- und Gerätelösungen

EIGENANTRIEB FÖRDERN SycoTec unterstützt kontinuierliches Lernen und Mitarbeiterqualifizierung – nicht nur für Auszubildende.

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Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Antriebs- und Gerätelösungen im vorwiegend industriellen und medizinischen Bereich gehören zu den Kernaufgaben der SycoTec GmbH & Co. KG. Hauptabnehmer sind der Werkzeug- und Sondermaschinenbau, Zulieferer für den Transportbereich und die Dental- und Medizintechnik. Dabei fließen etwa 65 Prozent der Produkte und Leistungen in den Export, 45 Prozent bleiben in Deutschland. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Standort in Leutkirch beschäftigt. Das Unternehmen ist Teil der international agierenden Sanavis Gruppe mit Schwesterunternehmen in der Schweiz, Frankreich, USA und Kanada.

„Wir wollen ganz individuell auf unsere Mitarbeiter zugehen und sind für viele Wege zu haben“, sagt Geschäftsführer Andreas Köpf und ergänzt: „Einer ­unserer Produktionsleiter ist als Auszubildender ins Unternehmen gekommen und hat den gesamten Karriere-Weg bei uns durchlaufen.“ Solche Laufbahnen sind bei SycoTec gewollt und werden nach Kräften von der Unternehmensleitung unterstützt. „Rund die Hälfte unserer Auszubildenden besucht im Anschluss die Techniker- oder Meisterschule. Vier Entwickler machen aktuell ein Fernstudium“, bestätigt auch Stefan Helsing, Geschäftsführender Gesellschafter. „Wir haben bei uns praktisch keine Fluktuation, allerdings werden alters­bedingt in den kommenden Jahren einige Stellen frei werden. Zum einen setzen wir deshalb auf die Ausbildung von qualifizierten Nachwuchskräften, zum anderen wünschen wir uns auch gezielt Bewerber aus dem Mittelbau, also im ­ ­Alter zwischen 30 und 40 Jahren, die be­ reits B ­ erufserfahrung haben“, sagt er. Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Neben der technologischen Weiterentwicklung hat sich das Unternehmen die stetige Mitarbeiterqualifizierung und kontinuierliches Lernen auf die Fahnen ge­schrieben. Vor allem die hohe Ferti-

gungstiefe des Unternehmens ist für viele Mitarbeiter ein Kriterium, denn so bleibt der Arbeitsplatz immer interessant und abwechslungsreich.

Johanna Techt: In Ausbildung zur Industriemechanikerin „Kinderpflege ist nicht das Richtige für mich“, sagt Johanna Techt, denn so hat sie ihre be­rufliche Laufbahn begonnen. Auf der Suche nach einem Job landet sie als u­ ngelernte Mitarbeiterin in der Produktion bei SycoTec. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal beruflich machen möchte, aber es macht mir unglaublich viel Spaß!“, sagt sie heute. ­Johanna Techt ist inzwischen in ihrem ersten Ausbildungsjahr zur Industriemechanikerin, denn während der Arbeit bei SycoTec entdeckt sie, dass diese Arbeit genau zu ihr passt. „Ich war schon immer handwerklich tätig. Am besten gefällt mir hier, dass wir im ersten Jahr der Ausbildung eine Uhr fertigen. Da bekommt man den ganzen Prozess mit und hält nachher sein erstes selbstgemachtes Produkt in den Händen.“

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Robert Schenk, Johanna Techt, Alexander Kling

Eigenes Ausbildungszentrum für Nachwuchs Sieben Auszubildende kommen jedes Jahr bei SycoTec neu dazu und ­beginnen die Facharbeiter-Ausbildung in den Bereichen Metall oder Elektromotoren. Gezielt baut das Unternehmen zu Schulen im Umkreis Kontakt auf und bietet erste Schnupperpraktika an, um den Jugendlichen einen Einblick in die Arbeitswelt zu geben. In der Summe sind so laufend über 20 Auszubildende im Betrieb und werden im hauseigenen Ausbildungszentrum fit für den Beruf gemacht. Das Ausbildungszentrum ist in einem separaten Gebäude auf dem Firmengelände untergebracht. Verschiedene Maschinen und Bearbeitungs­plätze sind in einer lichtdurchfluteten Halle gruppiert und laden zum Lernen und Ausprobieren ein.

Unterschiedliche Branchen im Fokus Um wirtschaftliche Schwankungen ein­ zelner Branchen ausgleichen zu

Geschäftsführung: Stefan Helsing, Andreas Köpf

können, konzentriert sich SycoTec auf mehrere Bereiche. Rund die Hälfte des Umsatzes stammt aus der Industechnik, 30 Prozent triellen Antriebs­ aus ­ Dentaler Antriebstechnik und Gerätebau. Etwa 20 Prozent entfallen auf die Herstellung von Komponenten und Teilen für die Schwestern in der Gruppe und externe Abnehmer. Die Sanavis Gruppe ist einer der führenden Anbieter von Instrumenten und Antrieben für dentale und industrielle Anwendungen und gehört zu den zehn größten Herstellern dentaler Aus­ stattungen weltweit. Die Gruppe ist Komplettanbieter für Endodontie, also Wurzelkanalbehandlung, zahnmedizi­ ni­ sche Antriebstechnik und Wiederaufbereitung. Die Kundenzufriedenheit ist dabei durchgängiger Maßstab für den Unternehmenserfolg. Vor allem Liefertreue, Zuverlässigkeit und Service werden neben der Produktqualität stets im Fokus behalten.

„Als international agierende Gruppe eigenständiger Unternehmen bündeln wir Kompetenzen und Kapazitäten, um gemeinsam Fortschritte zu machen.” Stefan Helsing, Geschäftsführer

Präzise Lösungen made in Leutkirch Am Standort in Leutkirch ist SycoTec auf vier Branchen spezialisiert: Das ist zum einen die Dental- und Medizintechnik, der Werkzeug- und Sondermaschinenbau, der Bereich Transport mit Automotive und Luftfahrt sowie der Sektor der erneuerbaren Energien. Für diese Branchen ist das Unternehmen in drei Geschäftsfeldern tätig und gliedert sich in die industrielle Antriebstechnik, die dentale Antriebs­ technik und das Segment Komponenten, in dem Montagebaugruppen und Schweiß­baugruppen hergestellt und Blech- und Drehteile produziert werden. Industrie­ kunden setzen vor allem auf die Hoch­ frequenz-Motorspindeln und -­Umrichter, kundenspezifische Motorelemente, Spezial­ motoren und Turbogeneratoren.

„Der Trend in der Dentaltechnik geht dahin, Druckluftturbinen gegen Elektromotoren mit konstanter Drehzahl auszutauschen. Vor allem die USA und Asien sind hier ein neuer Markt für uns.” Andreas Köpf, Geschäftsführer SycoTec Ausbildungscenter

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Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Hochfrequenz-Statoren

Innovationen für den Bereich erneuerbare Energien Um möglichst breit aufgestellt zu sein, sind die SycoTec-Entwickler laufend dabei, neue Branchen und Anwendungen in ihre Überlegungen einzubeziehen und setzen beispielsweise auf den zukunfts­trächtigen Be­ reich der erneuerbaren Energien. So fertigt das Unternehmen Motorele-

mente für schnelllaufende Turbinen, die ein entscheidendes Bauteil in Gene­ ratoren zur Energie-Rückgewinnung und Nachverstromung sind. Auch die Stromerzeugung durch Abwärme gehört zu diesem Bereich. „Organic ­Rankine Cycle“ (ORC) heißt das Verfahren, mit dem Turbinen durch ein synthetisches Medium mit niedrige­ rem Siedepunkt, als dem des üblichen Wasserdampfes, betrieben werden können. ORC wird beispielsweise für Turbogeneratoren zur Strom­erzeugung durch Abwärme aus Biomasse oder aus Industrieprozessen eingesetzt. Als ­Entwicklungspartner für die Industrie will SycoTec alle Lösungen „taylormade“ anbieten – also maßgeschneidert für die jeweilige Anwendung. Und das gilt für kleinste Einzelteile ebenso, wie für komplexe Fertigprodukte.

Alexander Kling: Dreherei „Bei uns zu arbeiten, ist abwechslungsreich und sehr interessant. Wir haben viele Möglichkeiten – sei es Schleifen, Drehen oder die Montage. Unsere Produkte haben eine sehr hohe Qualität, es sind wichtige Bau­teile, die präzise gefertigt werden müssen“, betont Alexander Kling. Durch die kundenspezifische Produktion ausgewählter Teile ändern sich seine Aufgaben laufend. Die Ausbildung umfasst sowohl alte wie auch neue Technologien, wichtig beispielsweise im CNC-Bereich. Ein Ausbildungsmeister vermittelt die vielfältigen Produktionsschritte und Maschinen. Während der Ausbildung durchlaufen die Auszubildenden alle Produktionsbereiche und Abteilungen. So können sie herausfinden, welche Tätigkeiten ihnen am besten liegen. Zum Ende der Ausbildung haben sie dann eine Wahlmöglichkeit, in welchem Bereich sie in Zukunft tätig sein möchten.

Robert Schenk: Entwicklung Industrial Drives „Zum Ende meines Studiums habe ich mich hier beworben, um meine Diplomarbeit zu schreiben. Thema war Automatisierung in der Fertigung“, erzählt Robert Schenk. Und er hatte Erfolg: seine Arbeit wurde umgesetzt. Nach Abschluss des Studiums konnte er direkt bei SycoTec einsteigen und die Inhalte der Diplomarbeit im Unternehmen verwirklichen. „Das ist sehr motivierend“, zieht Robert Schenk Bilanz. Denn dem Management ist wichtig, dass niemand für die Schublade arbeitet. Die Themen der Diplomarbeiten werden immer so ausgewählt, dass sich die Inhalte auch umsetzen lassen.“

Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Meike Winter

SycoTec GmbH & Co. KG Wangener Straße 78 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 86-0 Telefax (07561) 86-400 info@sycotec.eu www.sycotec.eu

BILDER: SYCOTEC, MEIKE WINTER

In der dentalen Antriebstechnik ist das Unternehmen führender Hersteller von Mi­kromotoren und Steuertronik sowie von PflegeAntriebselek­ geräten und Absaug­anlagen. Auch individuelle kunden­spezifische Lösungen für kleine und mittlere Serien flexibel und wirtschaftlich umzusetzen, ist Teil der Unternehmensphilosophie. Qualität und Präzision im Mikrometer-Bereich sind dabei selbstverständlich.

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Leutkirch | Maschinenbau

Vertrauenssache

Die partnerschaftliche Kundenbeziehung steht an erster Stelle.

Eine Fassade mit Ausblick: das Ingenieurbüro im technisch-funktionalen Look.

Partnerschaftlich. Dieses Wort fällt gleich mehrmals im Interview mit Oliver Stotz, dem Geschäftsführer des gleichnamigen Ingenieurbüros in Leutkirch. Es passt zum Wesen des Familienunternehmens, dessen Chef in Hemd und Jeans, mit sportlichen Freizeitschuhen an den Füßen immer noch aussieht wie der klassische Maschinenbau-Absolvent. Lediglich zum Fototermin zieht sich Geschäftsführer Oliver Stotz das Sakko über. Von studentischer Hemdsärmeligkeit ist im Gespräch dann allerdings nichts zu spüren. Vor zehn Jahren übernahm Oliver

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Auch sie sind ein eingespieltes Team: der Chef des Maschinenbau­ dienstleisters Oliver Stotz und seine Frau Cornelia Stotz.

Stotz das Ingenieurbüro von seinem Vater Wechseln wir zum Bild der schweren und Firmengründer Peter Stotz. Mittler­ Maschinen, die einen Großteil der Projekt­ weile ist er Chef eines der größten arbeit im Büro Stotz ausmachen. Stellen wir uns einen riesigen Schwerlastkran vor – Maschinenbaudienstleister der Region, höher als der Kirchturm in Leutkirch und tätig für Weltmarktführer wie die Firma mehrere tausend Ton­ Bosch oder den Bauma­ nen schwer. Einen sol­ schinenhersteller Lieb­ chen, immer einzigar­ herr. Oliver Stotz be­ „Partnerschaftliche tigen, so genannten schäftigt rund 40 sehr Kundenbeziehungen stehen gut ausgebildete und Portalkran plant und bei uns an erster Stelle. ” erfahrene Maschinen­ konstruiert ein mehr­ Oliver Stotz, Geschäftsführer bauingenieure und Tech­ köpfiges Team aus dem Ingenieurbüro Stotz niker an drei Standorten Hause Stotz im Auftrag Er deutschlandweit. der Firma Liebherr in kennt die Ansprüche Rostock. Ein Koloss auf des technisch hoch spezialisierten zwei Stützen, verbunden durch die Kran­ Maschinenbaus. Wenn Oliver Stotz aller­ brücke mitsamt Laufkatze und Hubwerk. dings nach dem Geheimnis seines Erfolgs Ein breites, stabiles Rahmengestell aus Stahl, das besonders schwere Lasten he­ gefragt wird, dann ist es wieder da: das ben und in alle Richtungen bewegen kann. Wort partnerschaftlich. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin


Groß aufgestellt in Sachen Maschinenbau: das Team um Geschäftsführer Oliver Stotz (re.) und seine Frau Cornelia (2. v. re.).

Das zuverlässige Know-How wissen viele Firmen zu schätzen. Seit 34 Jahren ist das Ingenieurbüro Stotz kontinuierlich für verschiedene Gesellschaften der Firma ­Liebherr tätig. Seit bereits 44 Jahren gilt dies gleichermaßen für die Firma Bosch Rexroth, für die das Familienunternehmen Stotz die Hydraulik in den Aufzügen des Eiffelturms in Paris oder in der Bühnen­ technik des Bolschoi-Theaters in Moskau entwickelt hat. „Das waren zugegebener­ maßen prestigeträchtige Sonderprojekte, die aus dem Alltag hervorstechen”, lächelt Oliver Stotz. Was aber bleibt, ist die Aus­ zeichnung von Bosch selbst: 2013 ­ernannte die Robert Bosch GmbH das Ingenieur­ büro Stotz zu seinem „Preferred Supplyer”, also einem seiner Top-Ten-Zulieferer Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

Sicherheit: Da sind wir wieder beim haushohen, zweibeinigen Spezialkran aus Stahl und Eisen angelangt. Und am Ende eines sehr sympathischen Interviews, das klar macht: Eine gute Zusammenarbeit ist immer Vertrauenssache! Angelika Hirschberg

zuverlässiges und flexibles Team aus langjährigen Mitarbeitern dauerhafte, partnerschaftliche Kundenbeziehungen zu Weltmarktführern schnelle, unkomplizierte Projektabwicklung Über 40 Jahre Erfahrung im Maschinenbau

Unsere Kernbereiche Kran-/ Stahl-/ Zylinderbau Hydraulikanlagen Aggregate Piping Fördertechnik Gehäuseentwicklung Sondermaschinen Simulation Vorrichtungsbau Projektmanagement Allgemeiner Maschinenbau

Ingenieurbüro Stotz GmbH & Co. KG Kurze Straße 27 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 8261-0 info@ingbuero-stotz.de www.ingbuero-stotz.de

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BILDER: INGENIEURBÜRO STOTZ, HIRSCHBERG

Oliver Stotz, Geschäftsführer Ingenieurbüro Stotz

Das Ingenieurbüro Stotz hat wohl etwas, was nicht jedes Büro bieten kann: das sehr ausgewogene Team nämlich. Die richtige Mischung aus erfahrenen und jungen ­Mitarbeitern, in die der Chef sein vollstes Vertrauen setzt. Das Projekt in Rostock wird übrigens von der eigenen Nieder­ lassung und Mitarbeitern vor Ort betreut – hunderte Kilometer von Leutkirch ent­ fernt. „Das ist kein Problem, im Gegenteil, die Nähe zum Kunden ist uns sehr wichtig”, betont Oliver Stotz. Von Anfang an ist sein Team in die Entwicklung der ­Liebherr-Niederlassung in der Hansestadt eingebunden gewesen. „Wir gehen sehr flexibel und ergebnisorientiert auf die ­Belange unserer Kunden ein”, erklärt der Geschäftsführer. Und sollte ein Team-­ Mitarbeiter einmal krank werden oder in einem anderen Projekt dringend ge­ braucht, springt jederzeit ein würdiger ­Ersatz aus den Reihen der rund 40 Kol­ legen und Kolleginnen in die Bresche. „Das ist unser großes Plus”, weiß Stotz. „Ein so breit aufgestelltes Büro wie unseres gibt dem Kunden Sicherheit.”

Das macht uns aus

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„Beständigkeit ist unsere Stärke.”

­ eltweit im Bereich der Ingenieurdienst­ w leistungen. Seit 2017 sind Oliver Stotz und sein Team auch für das Bosch-Werk in Blaichach/Oberallgäu tätig. „Auch hier sind wir sehr gut in eine vertrauensvolle Kundenbeziehung gestartet”, freut sich Cornelia Stotz, die im Büro die Öffentlich­ keitsarbeit verantwortet.

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Nun sind die Mitarbeiter des Ingenieur­ büros selbst keine Riesen, Kolosse schon gar nicht. Und doch lassen sich auch ihnen, den Schöpfern des Portalkrans, Eigen­ schaften zuschreiben, die dem Stahlgi­ ganten ähnlich sind. Standfest, stark und leistungsfähig sind sie, beweglich und lösungsorientiert zugleich – so sicher wie ein zweibeiniger Riesenkran eben. Und es ist vornehmlich ihre Verlässlichkeit, die für das Stotz-Team neben der fachlichen Qualifikation an oberster Stelle in der Zusammenarbeit mit dem Kunden steht. Verlässlichkeit – das zweite Stichwort für Oliver Stotz, um zu beschreiben, was sein Büro ausmacht.


Leutkirch | Fahrzeugtechnik

Rundum Service für PKW und LKW bei Rölle

Alles aus einer Hand „Wir bieten sowohl für unsere PKW-Kunden als auch unsere LKW-Kunden einen ­ ölle, kompletten Service an.“, sagt Sabrina R Tochter des Geschäftsführers. Neben den klassischen Reparaturen und Servicecheck an PKW und LKW, g­ ehören auch Reparaturen an ­ Anhängern, Aufliegern und Staplern dazu. Der Kundenstamm ist dementsprechend breit gestreut. Im LKW-Bereich arbeitet die Firma Rölle mit nationalen und internationalen Partnern zusammen. „Gestrandete“ Fernfahrer finden auf dem Betriebsgelände sogar eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit, die gerne angenommen wird. Als zeuge stehen neben einigen Ersatzfahr­

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PKWs sogar LKWs im Fuhrpark des Unternehmens bereit. Ebenso können PKW-­ Anhängern ange­ mietet werden. „Auf Lager“ hat Rölle auch PKW- und LKW-­ Reifen verschiedener Hersteller. Neben dem Reifenwechsel und Auswuchten gehören auch die Einlagerung und eine Radwaschanlage zum Service.

Fachkräfte für groß und klein In den ersten Betriebsjahren schraubte jeder Kfz-Mechaniker des damals noch kleinen Rölle-Teams an PKW und LKW. „Heute sind unsere Fachkräfte auf eine Fahrzeugart spezialisiert,“ erklärt Frank Rölle, der Junior-Geschäftsführer. Neben einer Ausbildung zum Kfz-Mechatroni­

ker in beiden Sparten wird auch zum Auto­mobilkaufmann/-frau ausgebildet.

Pannenhilfe für die Brummis Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr hat einer der Mitarbeiter Bereitschaftsdienst. Der Pannenbus ist perfekt ausgerüstet und regelmäßig unterwegs zu Notfällen. Organisiert wird der Notdienstservice über ein internationales Netz. Damit ist das Servicepaket des Unternehmens Rölle vollständig. „Unsere treuen Kunden wissen das zu schätzen“, sagt Sabrina Rölle.

Annette Mayr

Rölle Kraftfahrzeugservice GmbH & Co.KG Unterer Auenweg 10 88299 Leutkirch Telefon (07561) 84897-0 Telefax (07561) 84897-29 info@roelle-kfz.de www.roelle-kfz.de

Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin

BILDER: RÖLLE KRAFTFAHRZEUGSERVICE GMBH & CO. KG

In einem Gebäude in Niederhofen, das bald zu eng wurde, startete Helmut Rölle vor 25 Jahren seine freie Werkstatt für PKW und LKW. Was damals klein und familiär begann, ist heute ein Familienbetrieb mit zwei Generationen, großen Hallen für sämtliche Reparaturen an Personen- und Nutzfahrzeugen, 30 Mitarbeitern, Notdienst sowie besonderem Extra für die Fernfahrer. Das ISO 9001 und 14001 zertifizierte Unternehmen ist Servicepartner von Nissan im PKW-Bereich sowie für Volvo, Renault und DAF in der LKW-Branche.


Schlusswort|

Leutkirch Spezial

Überraschend anders Wer sich mit Leutkirch etwas genauer befasst, wird immer wieder überrascht, bietet die Stadt doch ein breites Spek­ trum ganz unterschiedlicher Themen. Leutkirch ist modern – zahlreiche Be­ triebe sind hier zuhause, deren Innovati­ onskraft und Leuchtturmqualitäten oft erst auf den zweiten Blick sichtbar wer­ den. Da finden sich große Vordenker in gewachsenen und traditionellen Fami­ lienunternehmen und High-Tech auf Weltniveau selbst in kleinen Produkti­ onshallen. Leutkirch ist historisch – die Altstadt mit Gassen und Winkeln, Plätzen, Brun­ nen und sehenswerten Fassaden bietet ein charmantes Gesamtbild und lädt zum Bummeln und Schauen ein. Stra­ ßencafés verbreiten südliches Flair, der Wochenmarkt setzt bunte Farbtupfer. Leutkirch ist verantwortungsbewusst – verschiedene Projekte sind derzeit hier ganz oben auf der Tagesordnung und zeigen, wie aufgeschlossen, interessiert und verantwortungsvoll die Menschen in der Stadt sind. Da geht es um ein kla­ res „Nein“ gegen Rechtextremismus und Islamfeindlichkeit genauso, wie um ein klares „Ja“ zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Leutkirch ist Natur – denn nur wenige Schritte vor den Toren der Stadt lädt das Allgäu zum Baden und Wandern, Ra­ deln und Erkunden ein. 220 Kilometer Radwege, ein Nordic Walking Parcours, zahlreiche Seen und Aussichtspunkte locken ins Freie.

wird im Oktober eröffnen und nicht nur für Gäste von weiter her, sondern auch für die Leutkircher selbst neue Freizeit­ möglichkeiten bieten. Leutkirch zu erkunden lohnt sich, denn „...was Guets isch nie schleacht“ wie es auf Schwäbisch heißt! In diesem Sinne viel Spaß bei neuen ­Entdeckungen wünscht Ihre Meike Winter

Leutkirch ist um eine Attraktion reicher – der „Ferienpark Allgäu“ von Center Parcs Allgäu Wirtschaftsmagazin |  Leutkirch

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Firmenkundenberatung Team Leutkirch

„Unternehmerisch denken.“ Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Wir begleiten Sie in jeder Phase Ihres Unternehmens. Unsere Geschäftstätigkeit orientiert sich an Ihren Interessen. Das zeigt sich auch in unserer genossenschaftlichen Beratung. Wir hören Ihnen erst zu und beraten Sie dann. Wir stellen Ihre unternehmerischen wie persönlichen Ziele und Wünsche, Pläne und Vorhaben in den Mittelpunkt. Mehr unter: www.vbao.de/firmenkunden

Für die MENSCHEN. Für die HEIMAT.

Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG


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