Allgäuer Wirtschaftsmagazin Ausgabe 06/2012

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600 Hoinza Installation in Hellengerst

Katharina und Robert Liebenstein in ihrem Lebens- und Arbeitsraum Garten.

BILDER: MAYR

Grabmal. Aktuell können Golfspieler auf dem Golfplatz in Hellengerst ihre Bälle entlang einer 600 Hoinza Installation spielen, die anlässlich einer Jubiläumsausstellung im Hotel Hanusel Hof dort aufgestellt ist. Die so bezeichneten Holzgestelle, die früher zum Trocknen von Heu genutzt wurden, schwingen sich harmonisch über die hügeligen Wiesen des Platzes und rücken die alte Tradition in die Gegenwart. Ideale Lebens- und Arbeitsbedingungen findet Robert Liebenstein in Schwarzenberg, einem Ortsteil von Oy-Mittelberg. Im Garten steht ein Außenatelier, wo größere Skulpturen entstehen und seine vier noch kleinen Jungen gerne mithelfen. Der große Garten wird von seiner Frau Katharina Liebenstein gestaltet und gepflegt. Die Gartenbauingenieurin hat ebenso Kurse in Bildhauerei absolviert. Im Allgäu als Holderhex bekannt produziert und vertreibt sie Holunderprodukte. »Meine Frau ist meine kritischste Instanz, ohne die nichts die Werkstatt verlässt«, erzählt Liebenstein. Zu zweit diskutieren sie viel über Projekte, und jede Skulptur bekommt durch einen zweiten geschulten Blick den letzten Schliff. Sie sind ein fröhliches harmonisches Team, teilen ihre Leidenschaft für die Gestaltung der Natur, kennen des anderen Stärke oder Schwäche. »Das Schnitzen von Gesichtern findet Robert am schwierigsten, Hände und Füße mag er lieber«. Sein Lieblingsmaterial ist das Eis. Es sei ein völlig homogenes Material und deshalb sehr gut zu bearbeiten. Dass es schnell ins Schwitzen kommen kann, macht die Arbeit riskant. Vor drei Jahren ließ das Tauwetter eine große Krippenskulptur aus Eis auf dem Kemptener Weihnachtsmarkt etwas zu schnell ins Fließen geraten. Doch die Vergänglichkeit gehört zum Kreislauf der Natur, sie darzustellen ist nicht nur die Idee vieler Projekte des Bildhauers sondern auch ihr besonderer Reiz. Kunst, Kunstwerke und Künstler – seit Beuys sind das dehnbare Begriffe. Robert Liebenstein lässt sich von niemandem sagen, seine Werke seien keine Kunst. Denn er sieht sich nicht in erster Linie als Künstler sondern als Bildhauer. Das schönste für ihn sei, wenn eine Idee Gestalt annehme. Gibt es Visionen für die Zukunft? Scherzend verrät Liebenstein seinen Traum vom Allgäuer Museum of Modern Art. Dann würde er sein Marktcafé in Kempten aufgeben. Entscheiden Sie selbst, ob diese Vision Gestalt annehmen soll!

Robert Liebenstein Unterschwarzenberg 14 87466 Oy-Mittelberg Telefon (08366) 984920 Mobil (0171) 4873054 info@bildhauer-liebenstein.de www.bildhauer-liebenstein.de

Annette Mayr 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 81


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