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DA IST WAS IM BUSCH!

Das verführerische Licht Afrikas, der unermessliche Tierreichtum, die grandiose Natur: Designreisen-Mitarbeiterin Elisa Anastasiadis reiste mit ihrem Mann und den beiden Designreisen-Gründern Marion und Robert Aliabadi nach Kenia, um neue Traumorte ausfindig zu machen. Was sie erlebten, hat sich bis heute in ihr Gedächtnis eingebrannt.

Es geschieht nicht alle Tage, dass man auf dem Weg zum Dinner einem Büffel begegnet. Gerade haben wir uns für das Essen in der Mahali Mzuri Lodge im Süden Kenias frisch gemacht, spazieren den Weg von unseren Chalets zum Hauptgebäude, da stockt mir der Atem. Irgendwo im Halbdunkel steht er, kaum 15 Meter von uns entfernt. Es ist ein Koloss von einem Tier: 800 Kilogramm Horn, Fleisch und Knochen. Für einen Augenblick halte ich inne. Dann mache ich einem der Massai, die am Wegesrand stehen, um den Weg zu sichern, unmissverständlich klar: Da ist was im Busch! Ungläubig starrt er mich an, dann deutet er uns an, schnell weiter zu gehen. Sekunden später sitzen wir im Kerzenschein auf der Terrasse, der Kellner serviert den Aperitif.

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Willkommen in Afrika! Und willkommen an einem Ort, an dem einem die Natur bisweilen näher ist als einem lieb ist. Für zehn Tage sind mein Mann und ich mit Marion und Robert Aliabadi in Kenia unterwegs, um neue Lodges kennenzulernen. In kleinen Inlandsfliegern waren wir von Kenias Hauptstadt Nairobi über den Tsavo-WestNationalpark und das märchenhafte Priva- treservat Laikipia in die Masai Mara an der Grenze zu Tansania geflogen. Wir waren in wunderbaren Camps wie dem Finch Hattons, einer der luxuriösesten Lodges in ganz Kenia, und dem Segera Retreat auf dem Laikipia-Plateau untergekommen. Wir waren durch die Savanne Kenias geschaukelt und hatten Löwen, Leoparden, Elefanten, Giraffen und Zebras beobachtet. Und jetzt sitzen wir hier, und mein Herz pocht immer noch vom eben Erlebten.

Mahali Mzuri empfängt uns in einem Tal mit üppigem Grün. Von Sir Richard Branson gegründet, gehört das 2013 eröffnete Camp zur „Virgin Limited Edition“. Die exklusive Lodge verspricht höchsten Komfort. Zwölf riesige Luxuszelte mit jeweils etwa 70 Quadratmetern bieten Platz für maximal 24 Gäste. Auf erhöhten Plattformen gelegen, genießt man von ihnen eine atemberaubende Aussicht auf die Natur. Morgens und nachmittags begeben wir uns meist auf Wildbeobachtungsfahrten. Nachts sind wir nur durch eine Zeltwand von der Natur getrennt. Und sobald das Licht ausgeht, merkt man, man ist mittendrin. Man hört das Rascheln der Blätter im Wind, das Knacken im Unterholz und die Tiere im Busch. Die Ohren werden dabei ganz groß.

Das Beste aber ist: Wir sind zur Zeit der großen Tierwanderung unterwegs. Wie ein Lindwurm schlängelt sich der Mara-Fluss 270 Kilometer lang durch die Landschaft. 1,5 Millionen Weißbartgnus, 500000 Zebras und Thomson-Gazellen ziehen durch das überall mannshoch sprießende Gras. Horn an Horn. Der Rundkurs, der jedes Jahr etwa derselben Route folgt, beginnt in der Serengeti in Tansania und führt nach zehn Monaten, immer dem Regen folgend, wieder dorthin zurück. Zwischen Juli und Oktober müssen die Tiere eine der größten Hürden überwinden: den krokodilreichen Mara-Fluss. Es ist ein aberwitziges Spektakel an seinem Ufer zu stehen: Immer mehr Tiere versammeln sich, um irgendwann den Fluss zu überqueren und den besten Weiden zu folgen. Man merkt: Die Tiere haben Angst. Doch je größer die Gruppe ist, desto größer ist der Druck. Eine gefühlte Ewigkeit stehen wir hier und fragen uns: Trauen sich die Gnus oder trauen sich nicht? Bis die Menge losbricht. Tausende fallen dabei Krokodilen zum Opfer.

Im Gegensatz zu Marion und Robert Aliabadi bin ich erst zum zweiten Mal in Afrika, doch ich genieße jeden Moment. So auch diesen, denn auf jeder Reise gibt es auch einen lustigen Moment. Es war im Segera Retreat. Das Laikipia-Plateau erstreckt sich von den Hängen des Mount Kenya bis zum Rand des Great Rift Valley, dem Ostafrikanischen Graben. Weite, offene Ebenen im Schatten der schneebedeckten Silhouette des Mount Kenya schaffen eine ruhige und abgeschiedene Atmosphäre. Mitten in dieser märchenhaften Landschaft ist die Lodge einer der Favoriten unserer Reise. Das Ambiente ist umwerfend: Wir wohnen in einem Holzhaus auf Stelzen, umgeben von einer grünen Gartenanlage. Mit der traumhaften Terrasse des

Paddock House, dem gigantischen Blick auf den Mount Kenya und seinem exklusiven Spa ist das Segera der ideale Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

Als wir an einem unserer Tage im Camp auf einer Pirschfahrt zu den seltenen Spitzmaulnashörnern, Grevy-Zebras und Wildhunden waren, forderten Paul, der Guide, und Spurenleser Andrew uns auf, ihnen zu Fuß zu folgen. Schon nach wenigen Minuten stoppten an einem Flusslauf. Dort hatten die Bediensteten der Lodge ein üppiges Picknick in die Landschaft gezaubert. Nach dem Essen kamen wir im Gespräch irgendwie auf Yoga. Paul und Andrew hatten schon von Yoga gehört. Paul sagte, wenn wir wollten, dann könnten wir es ihnen ja mal zeigen. Fast eine Stunde zeigte Marion Aliabadi den beiden einige wichtige Asanas. Beide waren vollends begeistert. Am nächsten Morgen dann stand das halbe Lodge-Personal vor dem Chalet der Aliabadis. Drei Tage lang unterrichtete Marion unterschiedlichste Mitarbeiter im Yoga – von der korpulenten Köchin bis zum gertenschlanken Kellner.

Wer nach Ostafrika reist, der kommt nicht vorbei an den Bildern aus dem Film „Jenseits von Afrika“. Es sind Bilder zum nicht vergessen, die Regisseur Sidney Pollack in seinem Film-Epos „Jenseits von Afrika“ 1985 auf die Leinwand zauberte. Und auch wir haben unseren Jenseits von

Afrika-Moment: An einem unserer letzten Tage kommen wir in der Angama Mara Lodge unter. Das Luxuscamp liegt auf einer Anhöhe im Rift Valley. 300 Meter über der Masai Mara thronen 30 Zelt-Suiten mit riesigen Panoramafenstern. Man muss hier keine Wildbeobachtungsfahrt machen, um Afrikas Tierwelt ganz nah zu sein – man sitzt einfach da und staunt: Zu unseren Füßen erstreckt sich der Blick in die endlose Ebene. Unten sehen wir Elefanten, Giraffen, Antilopen, Zebras und Gnus. Es sind wunderbare Bilder, fast so schön wie in Sidney Pollacks mit sieben Oscars gekrönten Film.

Elisa Anastasiadis

Designreisen Infos

Ihre Reisedesignerin für Kenia ist Elisa Anastasiadis. Sie kennt Kenia und viele der Lodges. Gerne unterstützt sie Sie dabei, Ihre ganz persönliche Traumreise zusammenzustellen.

Tel. +49 (0)89 90 77 88 99 info@designreisen.de

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