Leseprobe 5/2012

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ment einiger Mitarbeiter von Vodafone in Düsseldorf, die Sport, Spaß und Spenden für karitative Einrichtungen verbinden wollten. Ihre Idee: Für einen Startplatz bei der GBI sollte jeder Teilnehmer mindestens 500 Euro sammeln. „Im ersten Jahr liefen die Spendengelder komplett über mein eigenes Konto, danach haben wir einen Verein gegründet“, erzählt GBI-Chef Michael Leuenberger. Inzwischen konnten rund 800.000 Euro an ausgewählte Hilfsorganisationen überwiesen werden. Allein in diesem Jahr sammelten die Teilnehmer 200.000 Euro, um sich im Internet für ein Team ihrer Wahl anmelden zu können. Unser Team heißt „Just4Fun“. Mit dabei: der Norweger Björn, Ahmed aus Kairo, der sein Deutsch verbessern will, David aus Ghana, Ariane, die zur Vorbereitung eine einzige 80-km-Tour gefahren ist, Michael und seine Frau Bozena. Michael hatte voriges Jahr GBI-Premiere. „Als ich meinen Mann damals im Ziel abgeholt habe, war

eine unglaublich starke Gemeinschaft in den einzelnen Teams zu spüren. Um das auch zu erleben, habe ich mich angemeldet“, erzählt die 57-Jährige auf unserem Weg über Norwegens grüne Hügel. Heute wollen wir 116 Kilometer pedalieren, morgen 154 Kilometer. Die Aussicht auf die langen Etappen hat Bozena zwei Nächte lang nicht schlafen lassen. Luxusurlaub – nein danke! Mit schrillen Pfiffen und breitem Grinsen zieht ein Team in GBI-Trikots an uns vorbei – eine Dame trägt gar einen bunten Irokesenschmuck auf dem Helm! Irgendwie haben alle gute Laune. Dabei sind die Radfahrer erst gestern Abend nach einer langen Tagund-Nacht-Busreise von Düsseldorf in Oslo angekommen. Mit an Board: 360 Fahrräder, 360 Matratzen als Schlafgelegenheit für Turnhallen und genauso viele Ein-Mann-Wurfzelte für Übernachtungen im Freien. Zugegeben, ein Luxusurlaub ist unsere Teilnahme an

Anderen helfen „Die Kombination aus physischer Herausforderung und sozialem Engagement für andere bringt mir persönlich eine großartige Befriedigung. “ Doris Lodea (35), Luxemburg

Turnhalle als Schlafzimmer: duschen, essen, Nachrichten schreiben. Danach packt Doris Lodea ihr Ohropax aus.

Europa erfahren „Wir Ägypter lernen extra für die GBI Rad fahren, denn unser Land besitzt keine Fahrradtradition. In diesem Jahr fahre ich zum dritten Mal mit, um Europa besser kennenzulernen und mein Deutsch zu verbessern.“ Ahmed Mahmud Naier (31), Kairo

Rechts: Alles Banane? Am Verpflegungspunkt ist für fast jeden Geschmack etwas dabei. Unten: In guten Händen: Touroffice-Chef Ingo Schneider organisiert die GBI vor und hinter den Kulissen.

Gemeinschaft SPÜREN „Diese Veranstaltung ist ein einziges WIR. Alle helfen zusammen und kommen gemeinsam an. Das fehlt im täglichen Leben und in der Arbeitswelt leider viel zu oft.“ Bozena (57) und Michael (55) Heidemanns, Neuss.

5-2012 TREKKINGBIKE

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