Travel News Namibia German Edition 2015

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Die Region Kavango-Ost und Kavango-West Die Sambesi-Region

Paul van Schalkwyk

Die fruchtbare Wildnis aus Flusswäldern, Auen, Sümpfen und offenem Waldland im nordöstlichsten Zipfel von Namibia beruht auf einem komplexen System von Wasserläufen, die von relativ hohen Regenfällen in den Sommermonaten gespeist werden. Die Sambesi Region, der frühere CapriviZipfel, ist wie geschaffen zum Angeln, Paddeln und Wildwasser-Rafting. Aufregende Erlebnisse und Herausforderungen inklusive. Mehr als 400 Vogelarten sind in diesem Teil des Landes heimisch. Wenig Wunder also, dass neben Naturfreunden auch immer mehr Vogelfreunde die Sambesi-Region entdecken. Für ihre Feuchtgebiete und ihre Flora und Fauna interessieren sich auch Wissenschaftler in zunehmender Zahl. Einst hieß diese Region Itenga und war ein Königreich des Lozi-Volkes bis sie dem britischen Protektorat Betschuanaland, dem heutigen Botswana, angegliedert wurde. Durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag, den Großbritannien und das Deutsche Kaiserreich 1890 auf der Berliner Konferenz unterzeichneten, wurde das Stück Land Teil von Deutsch-Südwestafrika und nach Leo Graf von Caprivi, dem damaligen deutschen Kanzler, benannt. Bis 1933 war Schuckmannsburg, das jetzige Luhonono, der Amtssitz des Caprivi, dann zog die Verwaltung nach Katima Mulilo (‘wo Feuer gelöscht wird’) um. Katima Mulilo ist ein geschäftiges Tourismuszentrum und das Tor zu den Viktoriafällen in Simbabwe und zum Chobe Nationalpark in Botswana. Wenn man auf der B8 von Ngoma am Chobe entlang nach Osten fährt, erreicht man nach 64 km die Insel Impalila im Vierländereck zwischen Namibia, Sambia, Botswana und Simbabwe. Von einem hohen Aussichtspunkt kann man über alle Grenzen schauen. Die mühsam befahrbaren Schotterstraßen von

In den meisten Flüssen des Nordens gibt es Krokodile und Nilpferde einst sind von der TransCaprivi Fernstraße abgelöst worden, die sich als breite Verkehrsader 500 km weit durch die gesamte Region zieht. Ein Drittel der Strecke sind Flussauen, die Bevölkerungsdichte ist niedrig und die Einwirkung des Menschen gering. Die B8 führt zu drei staatlichen Wildreservaten und verläuft durch das geografische Herz des grenzüberschreitenden Naturschutzgebietes Kavango-Zambezi (KaZa) Transfrontier Conservation Area. Der Okavango und seine breiten Flussauen sorgen für das üppige Grün in den Regionen Kavango Ost und Kavango West. Der Fluss bildet über mehr als 400 km die natürliche Grenze zwischen Namibia und Angola. Er ist die Lebensader der Kavango-Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt mit Fischfang, Rinderzucht und dem Anbau von Sorghum, Hirse und Mais bestreitet.

Der größte Ort der Kavango-Region ist Rundu am Okavango. Hier wird die Holzschnitzerkunst von Generation zu Generation weitergegeben. Die Schnitzereien werden im ganzen Land verkauft, direkt in Rundu in der Mbungura Woodcraft Co-operative. Ein Kulturerlebnis ist auch der Rundu Open Market; probieren Sie einmal einheimische Spezialitäten. Empfehlenswert ist die Kavango Open Africa Route, die Strecke von Katwitwi am Okavango entlang nach Mohembo. Sie führt durch kommunale Hegegebiete und wird von Campingplätzen, Unterkünften

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