Mehr als nur bequeme Straßen: ein Anreiz für abenteuerlustige Jäger
Unrivaled precision and reliability for the ultimate big game hunting experience
www.krieghoff.de/classic
INHALT
DEM GETÖSE ENTGEGENLAUFEN - 14
ABENTEUER WILDNISJAGD - 28
SCHWEISS UND STERNE - 58
EINE MILLION KLEINER DINGE - 70
Das Eland, enorm und scheu,
INHALT
22 WENN DER KUDU SICH AUS DER UNSICHTBARKEIT LÖST…
Lesen Sie die neuesten und auch die älteren Ausgaben von Huntinamibia online. Die Website von Huntinamibia enthält ebenfalls eine Fülle von Informationen aus zwei Jahrzehnten. Es ist ein Archiv der Inhalte, die seit 1999 in der gedruckten Zeitschrift erschienen sind.
HERAUSGEBER
Venture Publications
PO Box 21593, Windhoek, Namibia www.huntnamibia.com.na www.thisisnamibia.com
CHEFREDAKTEURIN
Elzanne McCulloch elzanne@venture.com.na
Hagen Denker hagen@erongosafaris.com
TAFELRUNDE IN NAMIBIA
TEAMARBEIT IST DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG
NAMIBIA SOLLTE ALS ERSTES LAND IN AFRIKA AUF BLEIFREIE MUNITION BESTEHEN
NAMIBIAS RAUE SCHÖNHEIT 57 VERFECHTER DES NACHHALTIGEN NATURSCHUTZES 64 NAMIBIAS PROGRAMM ZUM UMGANG MIT PROBLEMTIEREN 66 DER RIESE AUS DEM LAUBWALD 76 GEMEINSAM STARK: DIE ZUKUNFT DER ETHISCHEN NATURSCHUTZJAGD IN NAMIBIA SICHERN 80 NAPHA AUSZEICHNUNGEN 81 EXZELLENZ HINTER DEN KULISSEN
83 NAPHA REGISTER - Jagdunternehmen, die beim Namibia Berufsjagdverband registriert sind www.huntnamibia.com.na
Redaktionelle Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Venture Media übernimmt keine Verantwortung für die Werbeinhalte.
VERWALTUNG
Bonn Nortje bonn@venture.com.na
GESTALTUNG
Liza Lottering liza@venture.com.na
DRUCK
John Meinert Printers (Pty) Ltd
Huntinamibia erscheint jährlich in Zusammenarbeit mit dem Namibia Berufsjagdverband NAPHA und mit der Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus.
REGULÄRE BEITRÄGE 3 AUS DER REDAKTION
BOTSCHAFT DES UMWELTMINISTERIN 6 BOTSCHAFT DES NAPHA-PRÄSIDENTEN 8 JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN 10 WILDARTEN - Einheimische Wildarten Namibias und ihr natürliches Verbreitungsgebiet
NAPHA INFORMATION
Unsere Poesie
Im Kern existiert die Huntinamibia aus einem Grund: Wir möchten darlegen, warum die Jagd eine Rolle spielt. Nicht nur in Namibia oder in unseren Fachkreisen, sondern auf der ganzen Welt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, andere – und manchmal auch uns selbst – daran zu erinnern, dass die Jagd weit mehr als ein Hobby ist. Sie ist eine Beziehung zur Natur, ein Beitrag zum Naturschutz und eine zutiefst menschliche Geschichte von Verbundenheit, Herausforderung und Respekt.
Auf der Jahreshauptversammlung der NAPHA im vergangenen Jahr musste ich an die Worte von Verbandspräsident Axel Cramer denken. Er sprach von „unserer Poesie“. Das beschreibt perfekt, was wir auf diesen Seiten vermitteln möchten. Die Poesie der Jagd ist nicht in Reimen oder Versen niedergeschrieben, sondern sie lebt in Erinnerungen: die morgendliche Kühle, der Ruf einer Taube, die stille Konzentration vor dem Schuss, die Dankbarkeit danach. Letzten Endes sind Erinnerungen die schönsten Trophäen. Und es sind diese Geschichten – ehrlich, ungeschönt und voller Gefühl –die Huntinamibia bewahren und weitergeben möchte.
Ich möchte jedes NAPHA-Mitglied und jeden Jäger ermuntern, sich an diesem Geschichtenerzählen zu beteiligen. Man muss kein Schriftsteller sein, damit eine Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Manche der besten Geschichten beginnen bei einem Kaffee auf der Verandah oder am Braai nach einem langen Tag im Veld. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung – als Jäger, Naturschützer und Naturliebhaber – die Geschichtenerzähler zu sein und das zu verfechten, was wir tun. Ob wir mit einem Gast im Camp oder online mit einem weltweiten Publikum sprechen: jeder von uns trägt die Pflicht, unsere Lebensweise ehrlich, respektvoll
und überzeugend zu vertreten. Wenn wir unsere Erfahrungen verantwortungsvoll, entschlossen und beharrlich weitergeben, sorgen wir dafür, dass die wahre Geschichte der ethischen Jagd und des Naturschutzes weiterhin gehört - und verstanden - wird.
Das ist der Grund, weshalb es Huntinamibia gibt. Um Sinn zu vermitteln. Um weiterhin dafür einzutreten, warum die Jagd wichtig ist. Unsere Geschichten sind wichtig. Sie erinnern uns daran, in der Natur verwurzelt zu bleiben, den Abenteuergeist anzunehmen, mit Leidenschaft zu sprechen, unseren historischen Werdegang zu ehren und uns selbst treu zu bleiben.
Mein herzlicher Dank gilt meinem Mitredakteur Hagen Denker, der die Entstehung dieses Magazins mit unermüdlicher Unterstützung und mit umfassendem Wissen begleitet hat. Die Huntinamibia wird stets durch seine auf Erfahrung und Integrität beruhende Perspektive bereichert.
Mögen wir auf dem Weg voran auch weiterhin unsere Poesie schreiben – nicht mit Stift und Papier, sondern durch unsere Lebensweise und die Werte, die wir wahren sowie die wilden Gegenden, die wir schützen.
Elzanne McCulloch Chefredakteurin
ÜBER VENTURE MEDIA
Venture Media ist Pionier der Tourismus- und Naturschutzwerbung in Namibia. Wir sind führend bei der Verbreitung außergewöhnlicher namibischer Geschichten in der ganzen Welt. Wir publizieren akkurate, glaubwürdige, aktuelle und reguläre Informationen in gedruckter Form, über die sozialen Medien, im Internet und über mobile Apps. In fast drei Jahrzehnten haben wir Hunderttausende erreicht. Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft und lassen Sie es uns gemeinsam tun.
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E L L , G R O W , S H A R E
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In unseren verschiedenen Zeitschriften und auf unseren digitalen Plattformen erzählen wir mit Leidenschaft GESCHICHTEN, DIE ETWAS BEDEUTEN. Kommen Sie mit auf die Reise und teilen Sie Ihre eigenen Geschichten mit einem Publikum, das versteht und zu schätzen weiß, warum bestimmte Dinge wichtig sind.
Warum ethisches Geschäftsgebaren, Naturschutz, Tourismus, Menschen und Gemeinschaften wichtig sind. Wie diese Elemente zusammenhängen und wie wir Veränderungen herbeiführen, einen Beitrag zur Welt leisten und uns gegenseitig unterstützen können. Sei es für ein ganzes Land, eine Branche, eine Gemeinschaft oder auch nur für eine einzelne Person.
uss harin
MATTER acro azin orm and share you
enc and things matte
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em d ho ut change, wo pp h o n entire natio an industry, a community, or even just an individual.
Liebe Freunde und Naturschutzkollegen,
UNSER ERBE DURCH WISSEN UND
NACHHALTIGE NUTZUNG SCHÜTZEN
Es ist mir ein Privileg, Sie über die Huntinamibia anzusprechen – eine Publikation, die stets den Geist verantwortungsvoller Bewirtschaftung widerspiegelt, der unser Land auszeichnet. Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz ist kein Zufall: sie ist das Ergebnis bewusster Politik, solider Forschung und der unerschütterlichen Überzeugung, dass unsere natürlichen Ressourcen den Menschen zugutekommen müssen, die mit ihnen leben.
Unser Ansatz der nachhaltigen Nutzung ist fest in der Wissenschaft verankert. Jede Managemententscheidung, von der Festlegung von Quoten bis hin zu Beschlüssen über das Vorgehen bei Problemtieren, basiert auf rigoroser Forschung vor Ort und langfristigem Monitoring. Diese wissenschaftlichen Grundlagen gewährleisten, dass die Nutzung innerhalb ökologischer Grenzen erfolgt, so dass gesunde Wildtierpopulationen und widerstandsfähige Ökosysteme erhalten bleiben. Nachhaltige Nutzung ist keine Ausbeutung. Es ist die verantwortungsbewusste, maßvolle Teilhabe des Menschen an den natürlichen Kreisläufen, die das Leben selbst erhalten.
Namibias Naturschutzmodell hat stets anerkannt, dass wahrer Schutz der Wildtiere nicht ohne die Mitwirkung derjenigen erreicht werden kann, die den Lebensraum teilen. Wenn die örtliche Bevölkerung greifbare Vorteile aus dem Naturschutz ziehen kann, wird sie zu seinem stärksten Verfechter. Durch unser kommunales Hegegebietssystem werden Einnahmen aus regulierter Jagd, Tourismus und anderen nachhaltigen Wirtschaftsformen in Gemeinschaftsprojekte reinvestiert – sie finanzieren Schulen, Kliniken und Wasserinfrastruktur, und sie schaffen Arbeitsplätze, die die Abhängigkeit von nicht nachhaltigen Praktiken reduzieren. Das sind keine theoretischen Leistungen: es sind gelebte Realitäten in vielen unserer ländlichen Gebiete, wo Naturschutz und Entwicklung jetzt Hand in Hand gehen.
In einer Zeit, in der globale Debatten über Wildtiermanagement oft den afrikanischen Kontext übersehen, zeigt Namibia weiterhin, dass nachhaltige Nutzung und der Erhalt der Artenvielfalt keine gegensätzlichen Ideen sind, sondern einander ergänzen. Regulierte Jagd
spielt eine entscheidende Rolle beim Ausgleich von Wildtierbeständen, der Minderung von Konflikten zwischen Mensch und Tier sowie bei der Finanzierung von Anti-Wilderei-Maßnahmen und der Wiederherstellung von Lebensraum. Unsere Einhaltung internationaler Übereinkünfte wie CITES sorgt für Transparenz und Verantwortlichkeit, während unsere Verfassung gewährleistet, dass natürliche Ressourcen zum Nutzen heutiger ebenso wie künftiger Generationen verwaltet werden.
Dieser integrierte Ansatz schützt nicht nur unsere Arten, sondern auch unsere Menschen. Er unterstützt das Prinzip, dass Naturschutz ein menschliches Gesicht haben muss – eines, das Würde, Gerechtigkeit und Möglichkeiten widerspiegelt. Jedes Mal, wenn ein kommunales Hegegebiet seine Einnahmen in seine Gemeinschaft zurückfließen lässt oder ein junger Namibier durch den Naturschutz seinen Lebensunterhalt verdient, bekräftigen wir den Sinn der nachhaltigen Nutzung: natürlichen Reichtum in menschliches Wohl umzuwandeln.
Lassen Sie uns beim Blick nach vorn weiterhin Kraft aus dem Wissen und der Forschung schöpfen, die unsere politischen Richtlinien leiten, und aus den Partnerschaften, die Namibias Naturschutzfamilie vereinen – Jäger, Wissenschaftler, Landbesitzer, Gemeinschaften und Regierung gleichermaßen. Gemeinsam haben wir ein System aufgebaut, das anderen als Inspiration dient: ein System, in dem Menschen und Wildtiere Seite an Seite gedeihen.
Möge die diesjährige Jagdsaison uns alle daran erinnern, dass es im Naturschutz nicht nur um das geht, was wir schützen, sondern auch darum, wie klug wir das nutzen, was uns gegeben ist. Mit Wissen, Integrität und Zusammenhalt können wir dafür sorgen, dass Namibias Naturerbe auch für kommende Generationen eine Quelle von Stolz, Wohlstand und Zweck bleibt.
Indileni N. Daniel, (MP) Ministerin für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus Republik Namibia
Während die Welt mit Unsicherheit, Konflikten und natürlichen Turbulenzen konfrontiert ist, bleibt Namibia ein Land, das in Frieden, Stabilität und Einheit verankert ist. Viele Staaten erleben Spaltung, Angst und wirtschaftliche Instabilität, doch unser Land bleibt beständig. Das sehen wir nicht als Selbstverständkeit. Es ist ein Segen, für den wir dankbar sind, und eine Verantwortung, die wir mit Zielbewusstsein tragen.
Dieses Verständnis widerspiegelt sich im Thema der diesjährigen Jahreshauptversammlung 2025: Namibias Segen, unsere Verantwortung – Stabilität wahren, unsere Zukunft schützen. Frieden ist ein Geschenk, aber auch eine Pflicht. Wir ehren sie, indem wir unsere Werte schützen, verantwortungsvolle Führung unterstützen und unser Naturerbe mit Integrität bewahren. In Jesaja 32:17 lesen wir: „Die Frucht der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit ewige Ruhe und Zuversicht.“
Dieses Jahr wurde in unserem Land über das Vermächtnis von S. E. Dr. Sam Nujoma reflektiert. Sein Tod bedeutete das Ende einer Ära und erinnert uns an das Fundament, auf dem Namibia steht. Wir ehren sein Lebenswerk und seine Führung mit tiefem Respekt.
Außerdem feiern wir ein neues, historisches Kapitel: Wir heißen I. E. Dr. Netumbo Nandi-Ndaitwah als erste Frau im Präsidenamt willkommen.
Mit ihrer Erfahrung, einschließlich ihrer Amtszeit als Ministerin für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, und ihrem frühen Engagement für die Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen vermittelt sie Vertrauen, dass unser Land weiterhin den Weg der Einheit und Entwicklung gehen wird.
In unserer Jagdgemeinschaft hat das vergangene Jahrzehnt seine Lektionen und sein Maß an Wachstum mit sich gebracht. Es gab Momente des Stolzes, es gab Herausforderungen, es gab Momente des Lachens, der Rückschläge, des Fortschritts und bedeutende Meilensteine. Doch über all die Jahre blieb eines konstant: Die Stärke von NAPHA liegt in den Mitgliedern. Unsere Fähigkeit zu dienen hängt von gemeinsamem Engagement, Professionalität und Einheit ab. Ethische und nachhaltige Jagd steht im Mittelpunkt unseres Handelns, und wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Wir tragen nicht nur für unsere Wildtiere und Landschaften Verantwortung, sondern auch füreinander und für Namibias Ruf als verantwortungsvolle Naturschutzjagd-Nation.
Wir sind mit einigen der bemerkenswertesten Naturlandschaften der Erde gesegnet. Dieses Privileg verlangt Sorgfalt, Disziplin und Demut. Unser anhaltender Erfolg hängt von gegenseitigem Respekt, einer gemeinsamen Verpflichtung zu hohen Standards und einem starken Gemeinschaftsgefühl ab, wo jedes Mitglied einen Platz und eine Stimme hat.
Ich beende dieses Kapitel meiner Präsidentschaft mit Dankbarkeit für die Gelegenheit, in den vergangenen zehn Jahren an der Seite dieser Vereinigung und ihrer Mitglieder zu gehen. Es war eine bedeutsame Reise, geprägt von gemeinsamer Zielsetzung, gemeinsam überwundenen Herausforderungen und dem stetigen Engagement unserer Gemeinschaft. Ich übergebe die Zügel mit Vertrauen in die Stärke von NAPHA und dem Vertrauen auf die fortgesetzte Einheit und Professionalität unserer Jagdgemeinschaft.
Mögen wir auch weiterhin einander unterstützen, die ethische und nachhaltige Jagd wahren, und die Werte und das Naturerbe schützen, die Namibia einzigartig machen.
Abschließend möchte ich Sie mit einem Auszug aus einem Jägergebet segnen, das ein guter Freund aus den Bayerischen Alpen verfasst hat:
Wir sagen Dank für unsere Familien, die uns in unseren Bestrebungen unterstützen und stärken, die uns auf unseren Wegen begleiten und unser Feuer nähren. Sie sind Teil unseres Handelns und der Grund für unsere Unternehmungen, denn in ihrer Liebe und ihrem Vertrauen finden wir Sinn, Stabilität und ein Zuhause.
Großer Schöpfer, bewahre unsere Demut gegenüber Kreaturen und Menschen, führe uns mit Deiner unermesslichen Weisheit, segne unser Handwerk, damit wir Jäger bleiben, die gemäß den Regeln der Jagd jagen.
Gottes Segen und Waidmannsheil
Axel Cramer NAPHA Präsident
JAGDKONZESSIONEN IN HEGEGEBIETEN
Namibias
Erfolgsgeschichte im Naturschutz
Die nachhaltige Nutzung des Wildes, insbesondere durch die Trophäenjagd, hat eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der kommunalen Hegegebiete gespielt. Vor 1998 wurden in Namibia nur vier Jagdkonzessionen auf Kommunalland genutzt, und keine davon beteiligte die jeweiligen örtlichen Gemeinschaften in irgendeiner bedeutungsvollen oder gar einträglichen Weise. Heute werden 46 Trophäenjagdkonzessionen auf Kommunalland genutzt (siehe Abbildung), und die Hegegemeinschaften profitieren von den Konzessionen und sind zugleich deren Hüter.
Botswan a
Za m b i a
Botswan a
1 - Nyae Nyae - Japsie Blaauw
2 - Torra - Karl Stumfe
3 - Wuparo - Dawid Muller
4 - Mayuni - Jamy Traut
5 - Mashi - Come Kruger
6 - Otjimboyo - Nicolaas Nolte
7 - Orupembe - Karl Stumpfe
8 - Okangundumba - Jacobus van der Merwe
9 - Anabeb - Mark Misner
10 - Sesfontein - Elwyk van Vuuren
11 - Sanitatas - Karl Stumpfe
12 - Ozondundu - Mark Misner
13 - #Gaingu - Nicolaas Nolte
14 - Muduva Nyanga - Drikus Swanepoel
15 - King Nehale - Hentie van Heerden
16 - George Mukoya - Drikus Swanepoel
17 - Balyerwa - Karl Stumpfe
18 - Ohungu - Nicolaas Nolte
19 - Sobbe - Karl Stumpfe
20 - Otjambangu - Karl Stumpfe
21 - Eiseb - Jacobus Wasserfall
22 - Dzoti - Hentie van Heerden
23 - Omuramba Ua Mbinda - Jacobus Wasserfall
24 - Bamunu - Gerrit Utz
25 - Otjombinde - Jacobus Wasserfall
26 - Otjikondavirongo - Karl Stumpfe
27 - Joseph Mbambagandu - Gerrit Utz
28 - Okondjombo - Karl Stumpfe
29 - Kyarmacan Association - Corne Kruger
30 - Kyarmacan Association - Emile Kichner 31 - Waterberg Plateau Park - Jamy Traut 32 - Mangetti National Park - Corne Kruger
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Status der verschiedenen Wildarten in Namibia
Gebräuchlicher Name Wissenschaftlicher Name Verbreitungsstatus
Fortbestand (IUCN & CITES) Notizen zur Verbreitung
Erdferkel Orycteropus afer Einheimisch Fast bedroht
Erdwolf Proteles cristata
Afrikanischer Elefant Loxodonta africana
Kaffernbüffel Syncerus caffer
Jagdbare Trophäe
Weitverbreitet in ganz Namibia, außer in der extremen Wüste NEIN
Südliches Afrika, fast endemisch Sicher In ganz Namibia, außer im äußersten Westen NEIN
Einheimisch
Handlungsbedarf (CITES I)
Einheimisch Sicher
Afrikanischer Wildhund Canis pictus Einheimisch
Löffelhund Otocyon megalotis
Gefährdet
Südliches Afrika, endemisch
Spitzmaulnashorn Diceros bicornis Einheimisch
Weißschwanzgnu Connochaetes gnou Exotisch
Schabrackenschakal Canis mesomelas Südliches Afrika, fast endemisch
SchwarznasenImpala Aepyceros melampus petersi Namibia, fast endemisch
Schwarzfußkatze Felis nigripes
Südliches Afrika, endemisch
Blessbock Damaliscus pygargus phillipsi Exotisch
Einst in ganz Namibia, außer in der Namib JA
Einst weitverbreitet, außer ganz im Westen und in der südlichen Kalahari JA
Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen NEIN
Sicher In ganz Namibia weitverbreitet NEIN
Handlungsbedarf (CITES I)
Sicher
In ganz Namibia, außer im äußersten Westen JA
Kam nur in Südafrika natürlich vor, in der Highveld-Savanne & Karoo JA
Nordwesten und südwärts zur nördlichen Landesmitte JA
In ganz Namibia, außer im äußersten Westen, Norden und Nordosten NEIN
Kam nur in Südafrika natürlich vor, in der Highveld-Savanne & Karoo JA
Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen und im Süden JA
Kam nur in Südafrika natürlich vor, im Küstenfynbos im Western Cape JA
Braune Hyäne Hyaena brunnea Südliches Afrika, endemisch Fast bedroht In ganz Namibia JA Buschschliefer Heterohyrax brucei Peripher einheimisch Sicher Im äußersten Nordwesten im Kunene-Tal JA Buschbock Tragelaphus scriptus Einheimisch
Buschschwein Potamochoerus larvatus Einheimisch
Kapfuchs Vulpes chama Südliches Afrika, endemisch
Klippschliefer Procavia capensis
Sicher Nordost Namibia JA
Sicher Nordost Namibia JA
Sicher
Südliches Afrika, fast endemisch
Karakal / Wüstenluchs Caracal caracal Einheimisch
In ganz Namibia weitverbreitet, außer ganz im Westen NEIN
Sicher Landesmitte und Süd-Namibia JA
Sicher (CITES II) In ganz Namibia weitverbreitet JA Bärenpavian Papio ursinus Einheimisch
Sicher (CITES II) In ganz Namibia weitverbreitet JA Gepard Acinonyx jubatus Einheimisch Handlungsbedarf (CITES I) In ganz Namibia weitverbreitet, außer ganz im Westen JA
Kronenducker Sylvicapra grimmia Einheimisch
Sicher In ganz Namibia, außer ganz im Westen JA Elenantilope Taurotragus oryx Einheimisch Sicher In ganz Namibia, außer ganz im Westen JA
Kalahari und Dornbuschsavannen-Ökosysteme in Namibia JA
In den Hunsbergen im äußersten Süden von Namibia NEIN
Pferdeantilope Hippotragus equinus Einheimisch Sicher Nordöstliches Waldland von Namibia JA Rappenantilope Hippotragus niger Einheimisch Sicher Nordöstliches Waldland von Namibia JA
Serval Leptailurus serval Einheimisch Sicher (CITES II) Einst im gesamten Norden und Osten von Namibia NEIN
Sharpe-Greisbok Raphicerus sharpei Peripher einheimisch Sicher Äußerster Osten der Zambezi Region JA Streifenschakal Canis adustus Einheimisch Sicher Nordost-Namibia NEIN
Sitatunga Tragelaphus spekii Einheimisch
Sicher
In Schilfgürteln an den ganzjährigen Flüssen im Nordosten, einst in ganz Namibia außer im äußersten Westen JA
Südliche Moorantilope Kobus leche Einheimisch Fast bedroht(CITES II) Flusssysteme in Nordost-Namibia JA Südliche Oryxantilope Oryx gazella Südliches Afrika, endemisch
Sicher In ganz Namibia, außer in der Zambezi Region JA
Sicher
Tüpfelhyäne Crocuta crocuta Einheimisch Sicher
Springbock Antidorcas marsupialis
Südliches Afrika, endemisch Sicher
In den ganzjährigen Flusssystemen im Nordosten JA
Einst in ganz Namibia, außer im äußersten Westen JA
In ganz Namibia, außer in den Waldgebieten im Nordosten JA Steinböckchen Raphicerus campestris Südliches Afrika, fast endemisch Sicher In ganz Namibia, außer im äußersten Westen JA
Leierantilope Damaliscus lunatus Einheimisch
Sicher Nordost-Namibia JA Grüne Meerkatze Chlorocebus pygerythrus Einheimisch
Auf den Nordosten und das Oranje-Tal beschränkt NEIN Wasserbock Kobus ellipsiprymnus Einheimisch
Sicher (CITES II)
Sicher Flusssysteme in Nordost-Namibia JA Breitmaulnashorn Ceratotherium simum simum Südliches Afrika, fast endemisch Fast bedroht (CITES I)
ERKLÄRUNGEN
Einheimisch – sind Tierarten, die ohne Eingriffe des Menschen natürlich vorkommen. Dieser Begriff bezieht sich auf die natürliche Verbreitung einer Wildart, nicht auf die Länder, in denen sie vorkommt. Zum Beispiel sind Wasserbock und Moorantilope einheimische Arten der Feuchtgebiete in Nordost-Namibia, aber sie sind nicht in ganz Namibia einheimisch. Ebenso ist das Hartmann-Bergzebra eine einheimische Art der westlichen Randstufe und des zentralen Hochlandes, jedoch nicht der Kalahari. Endemisch – das Verbreitungsgebiet einer einheimischen Art ist auf natürliche Weise begrenzt. Das heißt, dass eine in Namibia endemische Art ausschließlich in Namibia vorkommt. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für ihren Schutz. Die natürliche Verbreitung einer im südlichen Afrika endemischen Art ist auf die Region südlich des Kunene und des Sambesi beschränkt.
Einst in ganz Namibia oberhalb der 250 mm Regen Isohyete JA
Fast endemisch – wenn rund 80% des natürlichen Verbreitungsraums einer Tierart auf ein spezifisches Gebiet begrenzt ist. So ist das Damara Dikdik fast endemisch in Namibia; nur ein geringer Teil seines Verbreitungsgebietes reicht nach Südwest-Angola.
Exotisch – eine Tierart, die aus einem anderen Teil der Welt stammt und nie natürlich in Namibia vorkam, z.B. Nyala, Blessbock, Weißschwanz Gnu.
Peripher – wenn eine Tierart nur in Randgebieten von Namibia vorkommt und sich der überwiegende Teil ihres Verbreitungsgebietes anderswo befindet. Beispielsweise gibt es einen winzigen Puku-Bestand in den Flussauen des Chobe, der Hauptbestand hält sich jedoch in Sambia auf. Erhaltungsstatus – laut der globalen Einschätzung der IUCN (siehe http://www.iucnredlist.org/ - nicht der namibische Status); und laut CITES Anhang.
MIT JEDER NAPHA-MEDAILLE EIN
BEITRAG ZUM NATURSCHUTZ UND ZUR BILDUNG.
Bewir ken Sie etwas. Beste llen Sie Ihre Medaillen und unterstützen Sie positiven
Wande l in der Jagd und in der Bildung!
Ein Teil der Einna hmen aus dem Medaillenver kauf fliesst in das Hunter s
Suppor t Educa tion - Na ture Awareness Project und unter stützt die Ar beit der Vereinigung für ethisc he und nac hha ltige Ja gd NAPHAMedaillen stehen für Aner kennung und Wer tsc hä tzung von Jä ger n, die aussergewöhnlic he Fä higkeiten und ethisc hes Ver ha lten zeigen
GOLD-, SILBER- UND BRONZE-MEDAILLEN
Die Gold- (N$ 925), Silber- (N$ 825) und Bronze-Medaillen (N$ 775) sowie die entsprechenden Urkunden sind für reife und überreife Trophäen erhältlich, die die Kriterien erfüllen
NATURSCHUTZ-MEDAILLE
Trophäen, die aufgrund von Alter, Abnutzung, Deformationen oder weil es sich um Arten wie Zebra , Pavian usw handelt , nicht für andere Medaillen qualifizieren, erhalten die NaturschutzMedaille (N$ 775)
Altersbezo gene Trophäenbewer tung
Eine faire, verantwor tungsvolle und wissenschaftlich fundier te Methode, wahre jagdliche Leistung anzuerkennen:
• Belohnt ausgewac hsene, postreproduktive Tiere
• Unterstützt gesunde Wildtier popula tionen
• Förder t ethische, selektive Ja gd
• Sc hützt unser jagdlic hes Erbe für kommende Genera tionen
GAME FIELDS MEDAL
Die Game Fields Medaille (N$ 975) zeichnet
Jagdgäste aus, die ein aussergewöhnlich grosses, altes Stück erlegt haben und damit die besten genetischen Voraussetzungen für zukünftige Generationen sichern
Dem Getöse entgegenlaufen
Danene van der Westhuyzen
Das Brummen des Kleinflugzeugs ging mir durch Mark und Bein. Jede Vibration fühlte sich wie verstärkt an, jede Unebenheit hier oben war eine weitere Mahnung, wie zerbrechlich wir Menschen doch sind, wenn der Boden unter unseren Füßen verschwindet. Mein Mann saß am Steuer, ruhig und gelassen wie immer – in der Luft, auf der Jagd und im Leben.
Ich hingegen klammerte mich so fest an den Sitz, dass sich meine Fingernägel in den Bezug gruben.
Atme, Danene. Einfach atmen.
Fliegen ist meine persönliche Zerreißprobe. Jeder Flug entfesselt einen Sturm der Panik in mir – die kreisenden Waswäre-wenn-Gedanken, das rasende Herz, das bloße Wissen, wie gnadenlos die Schwerkraft ist. Und doch saß ich hier, hatte mich ins Cockpit gezwungen. Denn nach dem Flug wartete eine Jagd, die ich fürchtete, der ich mich aber stellen musste: auf eine Elefantenkuh ohne Stoßzähne.
Ich presste meine Stirn gegen die kühle Plexiglasscheibe und blickte hinunter. Der afrikanische Busch erstreckte sich endlos, ein Mosaik aus Dornensträuchern und sandigen Adern, rau und schön, unerbittlich und lebendig.
Elefanten ohne Stoßzähne sind nicht irgendwelche Elefanten. Sie sind Legenden, über die in den Camps und am Lagerfeuer geflüstert wird. Unberechenbar. Aggressiv. Schnell auf Attacke eingestellt. Zwar hatte ich schon “wehrhaftes Wild gejagt, aber das hier war anders. Wir waren in Zimbabwe, und hier war meine Jagdführer-Lizenz nicht gültig. Ausnahmsweise war ich nicht der Profi. Ich war Gast und völlig auf Keith angewiesen, den Berufsjäger, der uns führte. Für mich, die es gewohnt ist, meine eigene Verantwortung – und mein eigenes Gewehr – zu haben, war diese Blöße erdrückend.
Die Jagd ist rau und zugleich erhaben, ebenso urtümlich wie tiefgründig. Sie zieht uns zurück in den Rhythmus der Natur, wo Leben und Tod keine abstrakten Konzepte sind, sondern Realitäten, die in jeden Schritt, jeden Atemzug eingewoben sind. Dort draußen, frei von Ablenkungen, nähern wir uns unserem animalischen Instinkt – wachsam, verletzlich, lebendig."
DIE LAST DER ANGST
Es gibt eine besondere Art von Angst, die einen ergreift, wenn Körper und Verstand Übereinstimmung verweigern.
Jede Sekunde auf diesem Sitz war ein Kampf mit mir selbst.
Mein Verstand sagte mir, dass das Flugzeug sicher war. Mein Verstand sagte mir, dass der Berufsjäger die Kompetenz, das Team und die Erfahrung hatte. Mein Verstand sagte mir, dass die Risiken kalkuliert waren, dass wir vorbereitet waren. Doch Angst hört nicht auf Vernunft. Angst nistet sich im Körper ein. Sie schnürt dir die Brust zu. Sie raubt dir den Atem. Sie flüstert wieder und wieder dieselben giftigen Worte: Du kannst das nicht. Du solltest nicht. Du wirst es nicht überleben.
Und doch regte sich unter der Angst etwas Tieferes. Die Erkenntnis, dass es hier überhaupt nicht um Flugzeuge oder Elefanten ging. Es ging um das Leben selbst – um die Entscheidung, ob ich weiterhin vor den Dingen zurückweichen sollte, die mich in Schrecken versetzen, oder ob ich mich ihnen zuwenden und die Klarheit beanspruchen sollte, die auf der anderen Seite wartete.
Eine andere Stimme erhob sich in mir – eine Stimme, auf die ich in Momenten wie diesem zu achten gelernt hatte: Lauf dem Getöse entgegen.
AFRIKAS FORDERUNGEN
Wir landeten auf einem Erdstreifen, der eher eine Andeutung als eine Landebahn war. Staub wogte, und die Luft traf mich als ob sich eine Ofentür öffnete – undurchdringlich, trocken, gnadenlos.
Manche Dinge auf dieser Welt entziehen sich jeder Beschreibung. Angesichts der Wucht des Erlebens und der Komplexität der Gefühle versagt die Sprache. In Afrika gibt es selten einen Mittelweg. Die Landschaften fordern ein hohes Maß an Akzeptanz, so sehr, dass man sich selbst verliert, freiwillig und manchmal unfreiwillig. Die allgegenwärtige Verletzlichkeit erfüllt uns mit Euphorie oder mit Verzweiflung. Eine Hassliebe, die man entweder nicht ertragen kann oder deren Zauber tief in dich eindringt und dich nie wieder loslässt.
Und so betrat ich den Busch, mit vom trockenen Atem ausgedörrter Kehle.
Die Jagd ist rau und zugleich erhaben, ebenso urtümlich wie tiefgründig. Sie zieht uns zurück in den Rhythmus der Natur, wo Leben und Tod keine abstrakten Konzepte sind, sondern Realitäten, die in jeden Schritt, jeden Atemzug eingewoben sind. Dort draußen, frei von Ablenkungen, nähern wir uns unserem animalischen Instinkt –wachsam, verletzlich, lebendig.
Das wahre Geschenk der Jagd liegt nicht im Erlegen von Wild, sondern darin, wie sie unseren Blick für das schärft, was jenseits des Offensichtlichen liegt. Sie lehrt uns, Landschaften nicht bloß als Kulisse zu sehen, sondern als Geschichten, die darauf warten, sich zu entfalten –geformt von verborgenen Spuren, flüchtigen Zeichen und der Verheißung unerwarteter Begegnungen.
ENTBLÖSST, WEIL OHNE GEWEHR
Ich trug das Gewehr des Kunden, viel schwerer als mein eigenes. Der Riemen schnitt so tief in meine Schulter, dass es brannte. Jeden Tag legten wir weitere Strecken zurück, als ich für möglich gehalten hätte. Die sengende Sonne strafte uns unerbittlich. Mein Mund war so trocken, dass sich meine Zunge wie Leder anfühlte, jeder Schluck Wasser wurde rationiert, ausgekostet und war nie genug.
Und dann die Fliegen. Tsetsefliegen und Mopanefliegen fielen in unaufhörlichen Schwärmen auf uns herab, stachen wie mit Nadeln, krochen in Ohren, Augen und Nasenlöcher. Sie schienen dazu da zu sein, einem ebenso sehr den Lebensmut zu nehmen wie die Haut zu ruinieren.
Das Veld wurde zur Feuerprobe für Körper und Geist. Jede Faser meines Körpers schrie: Kehr um! Das ist zu viel. Du hast ja nicht einmal dein eigenes Gewehr.
Ohne meine eigene Waffe fühlte ich mich entblößt. Ausgeliefert. Des kleinen Restes an Kontrolle beraubt, die ich üblicherweise besaß. Mein Überleben lag in den Händen eines anderen, und Vertrauen war meine einzige Wahl. Solche Abhängigkeit ist nicht leicht zu akzeptieren. Doch Stolz ist bedeutungslos im Busch. Man marschiert, man erträgt, man schickt sich.
DIE BEGEGNUNG
Wir stapften durch Staub und Dornen, über so steile und felsige Bergkämme, dass ich mir nie hätte vorstellen können, dass ein Elefant
sie erklimmen könnte. Der Boden bröckelte unter unseren Füßen, Dornen rissen an meinen Schienbeinen, und jeder Schritt fühlte sich mühsamer an als der vorherige. Meine Beine wurden bleischwer, meine Schultern pochten unter dem unerbittlichen Gewicht der Gewehrs, mit jedem Schritt verstärkte sich die Last, als wollte die Waffe mit dem Knochen verschmelzen.
Immer wieder foppten uns die Spuren, zogen uns weiter durch die flirrende Hitze, bis die Hoffnung zu schwinden begann. Wieder und wieder stießen wir auf Kühe mit ihren Kälbern – unmöglich. Dann wieder endete die Spur bei Elefanten, deren lange Stoßzähne in der Sonne glänzten, so dass wir gezwungen waren, umzukehren und von vorn zu beginnen. Die Aussichtslosigkeit nagte an mir – Durst schabte in meiner Kehle, Schweiß brannte in meinen Augen, das Summen der Tsetsefliegen war eine gnadenlose Qual.
Einmal stürmte ein junger Bulle aus dem Mopane-Gebüsch hervor und täuschte einen Angriff vor. Sein Trompeten zerriss förmlich die Luft. Er hielt abrupt inne, Staub wirbelte, und mir blieb fast das Herz stehen.
Es war an einem dieser endlos langen Tage – als die Sonne nur langsam unterging und unsere Erschöpfung in die Länge zog, und sich der immer schmaler werdende Pfad zurück zum Truck durch Klettengras schlängelte – da geschah es. Eine gewaltige Kuh, das Kalb eng an ihre Seite gedrückt, trat vor uns aus dem Busch.
In diesem Augenblick veränderte sich die Welt.
Die Luft wurde dick, fast flüssig. Im Busch wurde es still, die Geräusche verstummten, bis ich nur noch meinen Puls in den Ohren pochen hörte. Da war sie – massig, unruhig, ihre Haut grau und rissig, Augen, die mit einem heißen, beunruhigenden Feuer glänzten.
Das war's. Du hast Kinder. Du hast Verantwortung. Du kannst ihr nicht entkommen. Du kannst sie nicht besiegen.
Ich fühlte mich kleiner als je zuvor. Ausgelaugt. Machtlos. Keine eigene Waffe. Nur das pure ausgeliefert Sein, das schwere, geliehene Gewehr, das in meine Schulter schnitt, und Keiths ruhige Silhouette neben mir. Mein Leben reduziert auf sein Urteil, seine Stetigkeit, seinen Abzugsfinger.
Dann kam der Angriff.
Der Boden bebte, als wich die Erde selbst vor ihrem Zorn zurück. Die Luft rauschte heran, trug ihren Staub und ihren Moschusgeruch, das gutturale Grollen ihrer Wut. Keiths Gebrüll durchdrang es, er schleuderte seine Stimme wie eine Waffe auf die sich nähernde Masse. Sie ergoss sich donnernd und verzweifelt, und doch durchzogen von einer seltsamen Zärtlichkeit – fast ein Flehen, fast ein Gebet.
Aber die Elefantenkuh verlangsamte sich nicht. Sie fürchtete sich nicht. Sie hörte nicht auf die Stimme.
Meine Brust verkrampfte sich. Mein Herz hämmerte so heftig gegen meine Rippen, dass ich dachte, es müsste jeden Moment zerspringen. Meine Beine zuckten, ich wollte fliehen. Jeder Instinkt schrie: Umdrehen. Fliehen. Überleben.
Nicht danebenschießen. Um Gottes Willen, nicht danebenschießen
Zehn Schritte. Staub kocht in der Luft. Mein Mann an meiner Seite, ruhig wie ein Fels. Ich hingegen: meine Lunge brennt, jeder Muskel ist angespannt zwischen Kampf und Flucht.
Nie zuvor war Angst so laut gewesen.
EINE ANDERE ART VON GESCHENK.
Und doch, in diesem Moment des Schreckens öffnete sich etwas in mir.
Es ist unmöglich, vollständig zu beschreiben, wie es sich anfühlt, in diesem Zwischenraum von Leben und Tod zu stehen,. Die Luft ist dichter. Jeder Laut schärfer. Jeder Gedanke reduziert sich auf eine einzige Wahrheit: Du lebst. Erschreckend, überwältigend lebendig.
Und in dem Moment verstand ich etwas, das ich zuvor nur halb begriffen hatte: Angst war nicht mein Feind. Angst war mein Lehrmeister. Sie entblößte mich auf das Wesentliche, verbrannte das Triviale und ließ nur die rohe, nicht zu leugnende Gabe der Gegenwart übrig.
Sie schärfte meine Wahrnehmung und konfrontierte mich mit der Wahrheit: Das Leben ist zerbrechlich, flüchtig, heilig.
Ich habe die Angst an diesem Tag nicht besiegt. Ich habe sie getragen. Ich habe sie ertragen. Und deshalb bin ich lebend, unversehrt und auf seltsame Weise erneuert aus dem Busch gekommen.
DIE NACHWIRKUNGEN
Als alles vorbei war, als sich der Staub gelegt hatte und der Elefant weitergezogen war, zitterte ich – nicht vor Schwäche, sondern vor Erleichterung. Ein Lachen stieg in mir auf, geschockt und hell, als ob mein Körper das überschüssige Adrenalin irgendwie loswerden musste. Keith und mein Mann nickten mir zu und hatten ein kleines Lächeln im Gesicht.
Ich fühlte mich beschwingt – nicht weil ich furchtlos war, sondern weil ich mich der Angst mit jeder Faser meines Seins gestellt hatte. Ich hatte vertraut, wo ich keine Kontrolle hatte. Ich hatte Erschöpfung, Durst,
Mit jedem Schritt durch unser Gelände haben Sie weniger zu tragen. Weniger Ablenkung. Weniger Lärm. Aber was Sie mit nach Hause nehmen – Erinnerungen, Bedeutsamkeit, Verbundenheit – das bleibt Ihnen für immer.
Fliegenschwärme und die erdrückende Last der Zweifel durchgestanden und war gleichwohl auf der anderen Seite angekommen.
Ja, meine Angst ist mir peinlich. Sie demütigt mich. Aber ich bin auch dankbar. Denn sie erinnert mich an das, was auf dem Spiel steht. Sie erinnert mich daran, dass es beim Jagen, wie im Leben, nicht um Kontrolle geht. Es geht um Hingabe. Darum, sich immer wieder dem Brüllen der Natur zu stellen und im Chaos eine Art Ordnung zu finden, die nur das Herz erkennen kann.
Die Angst hatte mich nicht verlassen, aber ich hatte sie getragen – und sie hatte mich getragen.
WARUM ES WICHTIG IST
Wir leben in einer Welt, die uns einredet, Sicherheit sei das höchste Ziel. Bleib zu Hause. Mach es dir bequem. Bleib am Leben. Doch im Veld hat Komfort keinen Platz. Die Sonne brennt. Die Dornen stechen. Der
Elefant greift an. Und in solchen Momenten wird dir bewusst, dass nur Eines schlimmer ist als der Tod: nicht wirklich gelebt zu haben.
In vollen Zügen zu leben bedeutet, das Unbekannte anzunehmen. Zu akzeptieren, dass auf uns alle der Tod wartet, aber dass das Leben nur dann ein Geschenk ist, wenn wir es verletzlich, leidenschaftlich und voller Vertrauen zu leben wagen.
Wir erkunden die wunderbare Realität des Lebens und die kompromisslosen Chancen, die wir nicht fürchten, sondern mutig ergreifen sollen. Chancen, die uns verbinden.
Vor dem Getöse zu fliehen, mag sich in jenem Moment gut anfühlen. Es mag uns in trügerischer Sicherheit wiegen. Doch in Wahrheit raubt es uns die Möglichkeit zu wachsen, uns lebendig zu fühlen, die tief in uns schlummernden Träume zu verwirklichen.
Ich bin nicht furchtlos. Ich habe Angst. Oft. Angst im Cockpit. Angst im Veld. Angst, wenn sich das Tier wendet und mich fixiert. Angst, wenn ich Kilometer um Kilometer in der sengenden Sonne laufe, meine Schulter brennt und Fliegen mich blutig stechen.
Das ist es. Es ist Wahnsinn.
Und doch antwortet immer eine andere Stimme: Geh trotzdem weiter.
Vielleicht kennst du das auch. Am Rande von Weite und Ungewissheit stehend, hast du das Getöse gehört und wolltest am liebsten fliehen. Und wenn du den Schritt nach vorn wagst – zitternd, mit klopfendem Herzen, aber ungebrochen – wirst du vielleicht, wie ich, entdecken, dass Angst nicht das Ende der Fahnenstange ist, sondern der Anfang.
Denn du hast dich entschieden, dem Getöse entgegenzulaufen.
Kudu
sich aus der Unsichtbarkeit
Kai-Uwe Denker
Als Elzanne kurz vor Redaktionsschluss für die neue HuntiNamibia Ausgabe mit der Bitte um einen Beitrag an mich herantrat, war ich zögerlich. Zum einen hatte die bisherige Jagdsaison nichts wirklich Nennenswertes gebracht, zum anderen glaube ich nach nunmehr einem Vierteljahrhundert des Mitwirkens an dieser Publikation, dass, um nicht langweilig zu werden, es langsam genug ist. Ich entgegnete deshalb: „Ich habe derzeit nichts in petto. Allerdings habe ich Ende September noch eine Jagd, sollte diese Safari etwas berichtenswertes bringen, melde ich mich.“
Wenn ich hier nun also doch wieder zur Feder greife, um ein aktuelles Jagderlebnis für die HuntiNamibia beizutragen, so tue ich dies, um noch einmal der herben Wildnis meines Landes und einem unvergleichlich großartigen Wildtier zu huldigen.
Denn jene letzte Safari im September der Saison 2025, brachte durchaus etwas berichtenswertes. Es war der zweite Anlauf meines deutschen Jagdgastes Patrick Stoll, einen alten Kudubullen zu erbeuten. Patrick hatte 2023 schon eine Safari auf Kudu durchgeführt, ohne dass wir einen geeigneten Bullen fanden.
Es mag vielleicht nicht gut für das Geschäft sein, wenn ich hier unumwunden sage, dass beileibe nicht jede meiner 10-tägigen Kudujagden zum Erfolg führt.
Doch ich tue es trotzig und stolz. Trotzig, weil es genügend Jäger gibt, die gerade darin die besondere Herausforderung sehen und stolz, weil mein
Herz fast ebenso sehr auf Seiten des Kudus ist, wie auf Seiten dessen, der ihm nachstellt.
Doch eben auch deshalb komme ich mir ein wenig wie aus der Zeit gefallen vor, wenn ich hier berichte, dass zum Beispiel Henrik Lott für die Erlegung seines alten Bullen in dem Krieghoff Film „The Grey Gost of the Mountain“ zwei Anläufe brauchte und der Bulle erst am insgesamt 21. Jagdtag zur Strecke kam. Allerdings hatten wir noch am 19. Tag einen wunderbaren Bullen, der möglicherweise anderswo sofort erlegt worden wäre, pardoniert, weil er uns nicht alt genug war.
Weiß ich doch, dass in vielen Bereichen Namibias der Kudu recht mühelos zur Strecke kommt. Doch der Überbestand, bedingt durch die Erschließung von künstlichen Wasserstellen und das Verschwinden von Großraubwild, ist auch die Ursache der immer wieder ausbrechenden Kuduseuche in Namibia.
Wenn man ein solch heimliches Wild, das in seinem ganzen Wesen auf Tarnung ausgelegt ist, häufig in Anblick bekommt, so besteht mit Sicherheit ein Überbestand. Wenn man dagegen kaum Kudus zu Gesicht bekommt, aber regelmäßig seine Fährten findet, so hat man einen gesunden Bestand. Dann wird der Kudu zu dem mystischen Wild, das in der Literatur als „the Grey Ghost“ besungen wird.
Als Patrick, diesmal begleitet von seiner Freundin Mona, und ich also im September 2025 zum zweiten Anlauf auf einen alten Kudubullen ansetzten, präsentierte sich das Erongo Gebirge in dunstiger
WENN DER KUDU SICH AUS DER UNSICHTBARKEIT
Frühjahrsatmosphäre, die Wurmrinden- und Hakendornbäume waren bereits von den gelblichweißen, duftenden Wattebällchen ihrer Blüten übersäht, die wiederum von einer Vielzahl von summenden Insekten umschwirrt wurden.
Kudujagd in zerklüftetem, unübersichtlichem Bergland heißt vor allem stundenlanges, geduldiges Abglasen. So fand uns der erste Nachmittag auf einem erhöhten Aussichtspunkt im südlichen Kraterrand. In dem schroffen Hang, in diesem Wirrwarr von großen Felsblöcken und dornigem Buschwerk, entdeckten wir nach und nach mehrere reglos dastehende Bergzebras, die mit hängendem Kopf gelassen der Hitze ausharrten und schließlich, als die Sonne den Horizont fast erreicht hatte und es kühler wurde, gelassen schnaubend und prustend in Bewegung kamen.
Wir, dieweil in der einsetzenden Dämmerung auf dem Abstieg ins Tal, glasten während einer Verschnaufpause noch einmal den Fuß des Kraterrandes ab und entdeckten in einiger Entfernung einen Kudubullen. Aus einer Senke hinaufkommend, zog er auf eine kleine Felskuppe zu einem Hakendornbaum, legte das Gehörn weit in den Nacken zurück, um eine Weile gelassen in den Baum hinaufzuäsen und hingebungsvoll alle erreichbaren Blüten abzupflücken. Dann schritt er wieder in die Senke hinunter und war verschwunden. Er schien noch etwas jung, doch wir nahmen es als ein gutes Ohmen.
In dieser Weise erkletterten wir täglich irgendeinen hochgelegenen Ausguck, um das wilde Gelände nach Kudubullen abzuglasen. Stets entdeckten wir irgendwo ein paar Bergzebras und immer wieder Klippspringer, die, oftmals wie Statuen auf irgendeinem Felsblock stehend, in die Umgebung sicherten. Auch einmal eine Gruppe weiblicher Kudus. Doch trotz aller Mühe konnten wir keinen alten Bullen entdecken.
Als wir an einem Morgen lange vergeblich ein besonders unübersichtliches Gelände abgesucht hatten, deutete ich in das wilde Durcheinander großer Felsblöcke und bizarrer Balsam-Bäume einer Senke, durch die sich das Bett eines mit knorrigen Ahnenbäumen gesäumten Trockenflusses wand und sagte:
„Dies ist das Zuhause des grauen Geistes!“
„Leider ist er gerade nicht zu Hause,“ meinte Patrick, worauf ich entgegnete:
„Du hast den Kudu noch nicht vollständig verstanden. Wenn Du in ein solches Tal blickst und keinen Kudu siehst, heißt das nicht, dass keiner da ist.“
An einem anderen Morgen waren wir an den Rand eines Plateaus geklettert. Uns gegenüber gipfelte der steil ansteigende südliche Kraterrand in majestätischen Felswänden. Im ersten Licht der aufgehenden Sonne erglühten die Basaltwände in warmen Rotbraun. Der mit verfilztem Dornbusch überwucherte Talboden lag noch im Schatten. In nie erlahmender Ehrfurcht und zutiefst beglückt, wanderten meine Augen zunächst über die wilde Unberührtheit des Geländes. In seiner herben Großartigkeit haben viele Bereiche Namibias nicht seinesgleichen, sind, wenn überhaupt, nur Vergleichbar mit dem berühmten Northern Frontier District Kenias oder einzelner anderer Gegenden am Horn von Afrika oder der Sahelzone.
Dann nahm ich mein Fernglas vor die Augen und begann die Hänge abzuglasen. Plötzlich durchzuckte mich ein freudiger Adrenalinstoß. Für einen Moment glänzte das Gehörn eines Kudubullen in dem nun auch in das Tal fallendem Sonnenlicht. Bei geduldigem, sorgfältigem Hinsehen nahmen nicht ein, sondern vier Kudubullen langsam Gestalt an. Eine geraume Weile beobachteten und begutachteten wir diese nun, wie sie gemächlich hin und her ästen, immer wieder lange verschwunden waren, um dann erneut aufzutauchen. Einer der Bullen war wohl ausgereift und vielleicht schussbar, die anderen auf jeden Fall zu jung – alles nicht das, wonach wir suchten.
Der Morgen des sechsten Jagdtages der diesjährigen Safari, für Patrick insgesamt der sechzehnte Tag auf der Suche nach einem Kudubullen, fand uns zwischen großen Felsblöcken kauernd auf einem Grat, von wo aus wir einen Bergkessel überblicken konnten, in den von allen Seiten steile Hänge in ein kleines Tal hinabstürzten. Ein wildes Gelände mit tiefen Rinnen und felsigen Kuppen, in dem sich ein Kudu zwischen großen, grauen Felsblöcken, Moringa- und Sterkuliabäumen, zwischen bizarren Balsam- und Hakendornbäumen unkenntlich machen konnte.
Vor ein paar Jahren war es hier während eines heftigen Sturzregens an einem steilen Hang zu einem Erdrutsch gekommen, der große Felsblöcke beidseits einer Erosionsrinne aufgetürmt hatte, während das Wasser in den nachfolgenden Regenzeiten die Rinne tief ausgewaschen hatte. Durch den Erdrutsch war in einen Hang eine kleine Blöße entstanden, in der sich langsam wieder die ersten Pionierpflanzen ansiedelten. Als ich nun dieses Gelände abzuglasen begann und meine Augen gerade über die Blöße des Erdrutsches wanderten, war es mir – während mich gleichzeitig ein wilder Adrenalinschub durchzuckte –, als öffne sich plötzlich der Vorhang zu einer Bühne, die nun endlich der Hauptdarsteller dieses Dramas betrat.
In großer Gelassenheit, eins mit sich und seiner herben, wilden Umgebung, grau und wuchtig, den schweren Träger und den Kopf tief haltend, der lange Kehlbart von der Morgensonne umschmeichelt, die Spiralen des herrlichen Gehörns weit über den Rücken hinausragend, zog ein großer, alter Kudubulle mit würdevollen, leicht schwankenden Schritten über die Blöße.
Nichts, kein anderes Wildtier, kann der vollständigen Harmonie dieses Momentes gleichkommen, wenn ein voll ausgereifter Kudubulle sich aus der Unsichtbarkeit löst und in seiner ganzen Pracht in unbeschreiblicher, selbstbewusster Bescheidenheit die Bühne seiner ureigenen natürlichen Umgebung betritt.
Erst die nachträgliche Betrachtung führt den wundervollen Moment in seiner ganzen Großartigkeit so richtig vor Augen.
Denn es galt nun zu handeln, die vielleicht einzige Chance zu nutzen. Bevor wir uns hinter den Grat zurückzogen, um verriegelt in das Tal abzusteigen, entdeckte ich in der Nähe des Alten, noch einen zweiten, jüngeren Bullen. Bevor wir uns, zunächst die Deckung eines Trockenflusses nutzend und dann über den geröllübersähten Boden eines dornigen Dickichtes mühsam und mit heftig klopfendem Herzen möglichst lautlos zu einer kleinen Felskuppe hinarbeiteten, von wo wir auf Schussentfernung an der durch den Erdrutsch verursachten Blöße sein würden, bemerkte ich deshalb noch, „wir müssen vorsichtig sein, dass Du nicht den falschen Bullen beschießt!“.
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Als wir die Felskuppe schließlich erkletterten und mit angehaltem Atem über den Rand spähten, war die Bühne leer. Vorsichtig richtete Patrick sich ein. Dann begann erneut die Suche nach einem Kudu, von dem wir nun wussten, dass er in unmittelbarer Nähe sein musste. Nach einer Weile des atemlosen Lauerns und Spähens entdecke Patrick durch das Zielfernrohr einen Kudu – doch es war der Junge. Wieder ruhig werden. Und weitersuchen, stets in angstvoller Gespanntheit – wo ist der Alte?
Dann war er plötzlich da. Er stand spitz von uns weg zwischen großen Felsblöcken unter einem Dornbusch. Vor dem im gleißenden Licht liegendem Hintergrund wurde der mächtige Träger und das in wunderbaren Spiralen hochragende Gehörn des im Schatten stehenden Tieres dunkel hervorgehoben. Patrick hatte ihn im Glas, doch so konnte man nicht schießen. Der Kudu tat einen Schritt zur Seite – und war wieder weg.
Oberhalb im Hang war nun ein zweiter jüngerer Bulle. Man muss dies alles erlebt haben, um wirklich zu wissen, wie wunderbar der Kudu mit seiner Umwelt verschmilzt.
Der Alte tauchte wieder auf, wurde plötzlich unruhig, zog witternd in der Erosionsrinne entlang, zog auf den jenseitigen Rand der Rinne hoch, war einen Moment frei – donnernd rollte der Schuss durch das Tal.
Im Knall des Schusses tauchte der Kudu in die Rinne hinunter und ich konnte das Geschoss oberhalb im Hang einschlagen sehen.
Deshalb hatte ich zunächst den Eindruck, dass der Schuss über den Bullen hinwegging und drängte Patrick höher zu mir hinaufzukommen und sich langgestreckt auf einem Felsen hinzukauern und bereit zu sein, fall der Kudu irgendwo wieder auftauchen würde.
Doch Sekunden später war in der Rinne ein Poltern zu hören, als wäre der Bulle gefallen. Dann kehrte Totenstille ein.
Wir besprachen uns flüsternd. Patrick meine: „Ich habe ihn zumindest nirgends abspringen sehen.“
„Hast Du die beiden jungen Bullen abspringen sehen? Dies ist ein Kudu, die können sich auf Zehenspitzen unbemerkt verdrücken! Doch auch ich glaube, dass er in der Rinne liegen muss.“
Nach einer Pause von zehn Minuten gingen wir hinüber und kletterten in banger Erwartung auf die aufgetürmten Felsblöcke, um in die Rinne hineinzusehen.
Und zum zweiten Mal an diesem Tage war es mir, als öffne sich der Vorhang einer Bühne – diesmal zum letzten Akt.
Dort, wenig Meter unter uns, lag, so wie er gefallen war und sein Leben ausgehaucht hatte, ein über alle Maßen prachtvoller alter Kudubulle –unsere Beute. Die roten Blutspritzer auf den Felsblöcken dort wo er in die Rinne hinuntergestürzt war und vor allem an seinem Äser beleuchteten dramatisch den nicht zu beschönigen Zwiespalt dieses Dramas um Leben und Tod.
Abenteuer Wildnisjagd Auf Eland im Nyae Nyae
Dr André Maslo
Erstaunlich klar und greifbar kann ich im Nachhinein den Moment benennen, der der beeindruckendste und bewegendste meiner Safari in die Nyae Nyae-Conservancy gewesen ist.
Es war nicht der Augenblick, als ich nach drei Tagen unterbrochenen Reisens den Baobab, um den sich das Camp gruppiert, endlich im frühen Abendlicht aufleuchten sehe. Weder das Herantreten an das so lange erträumte Wild und auch nicht der immer schwerer werdende Abschied aus diesem mittlerweile geliebten Land ist mir so in Erinnerung wie die Gesichter der Ju/'Hoansi-Kinder, als sie unseren schwer beladenen Land Cruiser auf ihre kleine Siedlung einschwenken sehen. Einer der Jungen hat uns ein klein wenig früher entdeckt als seine Freunde, er zeigt aufgeregt in unsere Richtung, packt den nächststehenden Freund am Arm und springt vor Freude in die Luft.
Eine ganz Schar Kinder rennt voller Aufregung winkend und lachend neben dem Jeep her, sammelt sich dann jedoch leise und mit der so typischen, sehr angenehmen Zurückhaltung dieser kleinen Menschen der Kalahari unter einem schattenspendenden Baum.
Wir steigen aus, sehen die Dorfbewohner, die aus allen Richtungen zusammenkommen. Ich bemühe meine überschaubaren AfrikaansKenntnisse, die ich mir für die Reise angeeignet habe. „Ons het vleis vir julle.“ Die Augen der älteren Frau neben mir werden groß, sie legt in unbewusster Geste eine Hand auf den Mund. Die große Plane auf der Ladefläche wird zurückgeschlagen, alle treten vorsichtig näher.
Dafür, um meine jagdlichen Fähigkeiten in den Dienst einer Gemeinschaft zu stellen, bin ich hierhergekommen.
Meine erste afrikanische Safari führte mich vor fünf Jahren an der Seite von Kai-Uwe Denker in die grandiose Kulisse der Erongo-Berge, auf der Suche nach dem Großen Kudu, einer intensiven Verbindung aus anstrengenden Bergtouren und meditativem Abglasen der Hänge und Riviere. Zwei Jahre später war ich dann wieder bei ihm zu Gast, diesmal in den surrealen Weiten der Namib-Wüste. Eine Woche vorher war ich mit seinem Sohn Hagen unterwegs, um am Kalahari-Rand, auf Petersfarm, mit ihm auf die dort typischen Wildarten Hartebeest, Gemsbok und Keiler zu jagen. Ich habe alle diese Jagden sehr genossen und möchte den beiden Berufsjägern an dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank aussprechen.
Einem Tipp von Hagen Denker habe ich es letztendlich auch zu verdanken, durch die Vermittlung von Serena Bouwer – The EcoHunter – zusammen mit Axel Cramer
das „Abenteuer Buschmannland“ geplant zu haben. Axel ist genau der richtige Mann und Berufsjäger für eine solche Reise in die Wildnis – ehrlich, herzlich, geradlinig, optimistisch und offen für die Ideen und Wünsche seines Gastes. Er jagt hingebungsvoll, entschlossen und ausdauernd, schon bei unserer ersten echten Begegnung am Flughafen ist klar: Wir beide, wir werden uns blendend verstehen.
Einen ganzen Tag dauert es, bis wir von der Petersfarm aus schließlich ganz im Nordosten angekommen sind. Der Empfang ist sehr herzlich, das gesamte Team – von den beiden jungen Campmanagern über die Zimmermädchen bis hin zu unserer unerreichten Köchin Ansi – arbeitet stets überaus professionell und freundlich. Ich bin dem derzeitigen Konzessionsinhaber Japsie Blaauw zu großem Dank verpflichtet, dass ich hier überhaupt jagen durfte.
Nachts heulen die Hyänentrupps und schleichen unter dem altehrwürdigen Baobab umher. Die Natur um sich zu spüren, auch einmal Hitze, Dunkelheit und Einsamkeit zu erdulden, das gehört zu Afrika. Diese rauen
Umstände sind Teil des eigentlichen Erlebnisses, für das ich hierherkomme und das es so selten noch gibt. Alle kleinen Unannehmlichkeiten wegzunehmen, heißt für mich, sich selbst um die Essenz des Erlebnisses zu betrügen.
Wohlwissend, dass die Jagd auf Eland hier oben im Nordosten Namibias, dem Land des Dickbusches und der endlosen Gelbholzdickichte, nicht leicht sein wird, habe ich mir gerade deshalb diesen sanften Riesen ausgesucht. Unser Running-Gag während der nächsten Tage, wenn wir wieder einmal für Stunden nur wenige Meter Sichtfeld hatten, wird der Ausspruch „Also, mit FotoTourismus wird das hier nichts!“ werden.
Mir geht es auf einer Safari nicht nur darum, speziell eine Wildart zu bejagen oder gar zu erbeuten, sondern vielmehr eine Landschaft in all ihren Facetten kennenzulernen und dabei in freier Wildbahn einem wirklich alten Vertreter einer typischen, autochthonen Wildart, getreu den Richtlinien des Erongo-Verzeichnisses, nachzustellen.
Diese Conservancy, eine der größten und gleichzeitig dünnbesiedeltsten in Namibia, umfasst beinahe eine Million Hektar und bietet einen einzigartigen Reichtum an Naturschönheiten. Das
Schwierige gerade im Falle des Elands ist, dass diese Giganten nur im äußersten Nordosten des Areals vorkommen, sehr weit ziehen und oft wieder in der Weite und Sicherheit des Khaudum untertauchen. Auch meine Wahl der Jahreszeit hat zweierlei Medaillenseiten.
Im Mai ist alles grün, besonders nach dem guten Regen, der bis in den März 2025 angedauert hatte. Selbst während meines Aufenthalts fallen noch Schauer, als wir uns durch das Hereroland nach Norden arbeiten, immer am Rivier des Eiseb entlang. Die saftigen Blätter und das noch reichlich vorhandene Wasser machen die Elands noch wanderlustiger und unsteter, mithin noch schwieriger auszurechnen – aber: Die Pfannen haben Wasser, ziehen Abertausende von Enten, Gänsen, Flamingos, Watvögeln und anderen Wildtieren an. Und deren Anblick ist mir den Kompromiss beim Ausfährten des Elands durchaus wert.
Allein die schiere Größe des Gebiets verlangt unserem Team jagdlich eine Menge ab. Der beschauliche Rhythmus, nach einer morgendlichen Pirsch wieder für Mittagessen und Siesta ins Camp zurückzukehren, ist hier gar nicht möglich. Wenn sich der ewige Himmel in seiner unfassbaren Größe rötet, ohne Bauwerke am Horizont, ohne Kondenzstreifen, pirschen wir bereits auf die Pfanne zu, in der Hoffnung, frische Elandfährten zu finden.
Mittags ist eine Rast unter Bäumen oder manchmal nur niedrigen Büschen unsere Möglichkeit, die Beine etwas ruhen zu lassen. Wir teilen dann gemeinsam für alle unser Lunch, schließen die Augen, während das Sonnenlicht durch die Blätter und Zweige über uns flirrt. Ich schreibe Tagebuch, schlage die Vogelarten des Tages in einem kleinen Bestimmungsbuch nach und drehe mir eine Zigarette. Wenn nachmittags die Sonne wieder etwas aus dem Zenit sinkt, geht es weiter, bis das Licht schwindet und wir uns lange nach Sonnunter schließlich wieder im Camp einfinden.
Unsere Jagdgesellschaft bietet einen recht guten Querschnitt durch Namibias ethnische Vielfalt. Wir haben natürlich Ju/'Hoansi, aber auch Nama/Damara und Ovambo an Bord, dazu einen deutschstämmigen Berufsjäger und einen Gast aus demselben Land.
Gleich am ersten Morgen, als wir uns leise und vorsichtig der Pfanne nähern, zeigt Joshua vor uns zwischen die Zweige. Vielleicht dreihundert Meter vor uns stehen Elandbullen, ein gutes Dutzend. Bald wird klar, es handelt sich um Junggesellen, jüngere Bullen noch ohne Dominanz in einer Herde und drei, die das schon hinter sich haben – einer davon ein unheimlich massiger, blauer und wirklich alter Bulle. Alle sind hellwach, so schnell
hatte zumindest ich nicht mit einem solchen Anblick gerechnet. Wir umschlagen den Platz leise, nähern uns vorsichtig glasend immer weiter, können die Tiere durch die Zweige schemenhaft ausmachen. Dann springt Otto, der vorangehende Fährtenleser, plötzlich zurück und zischt „slang!“, um kurz darauf, nach einem zweiten Blick, lässig abzuwinken. „Nur eine Python.“ Wenig später sehen wir noch einen starken Roan-Bullen für einen Augenblick im Busch verschwinden, können aber zu den Elands nicht mehr aufschließen. Unsere tracker scheinen überzeugt: Das ist der Schlange geschuldet. Auch am nächsten Morgen suchen und finden wir frische Fährten und arbeiten uns gemeinsam voran, müssen aber erkennen, dass der Khaudum die Elands in seinen Schutz genommen hat.
Um einerseits das Areal nicht zu sehr zu beunruhigen, andererseits natürlich aber auch, um die grandiose Landschaft zu erleben, beschließen wir, am nächsten Tag in den Süden des Gebiets aufzubrechen, der von Pfannen und offenen Grasebenen geprägt ist. Dort wollen wir auf die zweite Wildart jagen, die mich in diesem Gebiet ganz besonders fasziniert: das Blaue Wildebeest.
Da zwei der tracker nun woanders gebraucht werden, übernimmt Kosta den Posten des ortskundigen Fährtenlesers. Er ist Ju/'Hoansi und einer der communal game guards des Gebiets. Anfangs war er sehr zurückhaltend, sprach und zeigte nicht viel, hielt sich im Hintergrund. Als unsere Gruppe nun kleiner geworden ist, merke ich, wie er immer selbstsicherer wird und sich vorher nur nicht in den Vordergrund drängen wollte. Er kennt nicht nur die gesamte Konzession ausgezeichnet, sondern ist auch ein wirklich versierter Fährtenleser.
Feuchtes Gras, voller Stechfliegen und Moskitos, streift stundenlang um unsere Beine. Wir müssen die große Pfanne umschlagen, um uns mit gutem Wind den Wildebeestern nähern zu können, die wir weit draußen auf den Ebenen zusammen mit Steppenzebras und Springböcken gesichtet haben. Wir arbeiten uns durch dichtes Dornengestrüpp heran, glasen und nehmen uns Zeit, die Situation zu beurteilen. Axel erfreut mich mit demselben Schluss, den auch ich insgeheim schon erwogen habe: Die Wildebeester, die wir sehen können, liegen viel zu weit draußen – und wir möchten diese Idylle nicht stören.
Gerade, als wir uns bereitmachen, die Pfanne möglichst störungsarm zu umschlagen, wird in recht kurzer Entfernung, vielleicht 300m weit weg, ein einzelner Gnubulle hoch, der vorher hinter einer Bodenwelle gelegen hatte. Wir verständigen uns kurz – und dann beginnt eine Pirsch wie in alter Zeit.
Mit pochendem Herzen reihe ich mich hinter Axel ein, gefolgt von unseren Fährtenlesern Tonnetjie und Kosta. Tief gebückt ziehen wir im Sichtschatten eines Baumes und mit gutem Wind in die Richtung des Bullen. Um uns herum beginnen Ohren- und Weißrückengeier zu kreisen, als wüssten sie, dass nun ein Schicksalsfaden unter Spannung gerät, ein Schakal äugt zu uns herüber. Man empfindet so viele Dinge gleichzeitig in solch einem Moment, die Hitze, den Geruch der Savanne, die Wolkentürme, das Jagdfieber. Gleichzeitig fühle ich mich in einen Naturfilm meiner Kindheit versetzt und bin glücklich, hier sein zu dürfen.
Die weiter entfernt stehenden WildebeestTrupps nehmen von uns keine Notiz, die wir uns eng aneinandergedrängt ohne typisch
menschliche Silhouetten fortbewegen. Die letzten hundert Meter bis zu dem winzigen Busch, der uns etwas Deckung bieten soll, bewältigen wir auf dem Hosenboden, uns Stück für Stück nach vorne schiebend. Als uns allen beim letzten Blick durch das Glas klar vor Augen steht, dass wir einen wirklich alten Bullen vor uns haben, stellt sich das Jagdfieber vollends ein. Ganz langsam erheben wir uns, bringen das Gewehr auf den Zielstock und schieben uns hinter dem Busch hervor. Ab jetzt, mit dem Gewehr im Anschlag, ist der Vorteil auf unserer Seite, der lang ersehnte Erfolg greifbar nahe.
Allein – unser Bulle bleibt liegen. Und Axel beginnt zu pfeifen. Nein, das wäre zu wenig gesagt, er absolviert die vielleicht bemerkenswerteste Pfeifserie in der jüngeren Geschichte der Afrikajagd. Sicher zweihundert Mal bringt er einen hellen, glasklaren Ton hervor, wo ich gerade nicht einen einzigen erzeugen könnte, so trocken ist mein Mund. Unser Wildebeest scheint die Töne gar nicht wahrzunehmen und döst vor sich hin.
Axel beginnt erst leise, dann immer hörbarer, seine Pfiffe mit einem „Hey!“ zu beleben. Und während ich in der Viertelstunde, die wir nun schon gespannt im Anschlag stehen, immer wieder das feste Einziehen des Schaftes und einen sauberen Abzug im Kopf durchgehe, übernimmt im entscheidenden Augenblick der Körper. Rinderartig drückt der Bulle plötzlich sein Haupt nach unten und wuchtet die Schultern hoch. „Jetz“, flüstert Tonnetjie aufgeregt. In einer kleinen Staubwolke stemmt er sich in die Höhe und dreht sich sofort halbspitz zu uns, um das Geräusch einzuordnen. Intuitiv nehme ich mir „Doktari“ Robertsons Punkt vor, teile den Winkel der Vorderläufe, gehe ob der Entfernung von etwa 150 Metern etwas höher ins Ziel und berühre den Abzug. Im Donner der .375 Holland & Holland geht der Bulle vorne hoch und rennt mit gesenktem Haupt einen Halbkreis auf uns zu, bleibt auf den Beinen, erhält auf Anweisung meines PH zur Sicherheit einen Backup-Shot auf den Stich und bricht dann zusammen. Später wird sich herausstellen, dass schon die erste TSX den Oberarmknochen und dahinter das Herz durchschlagen hat.
Jetzt fällt alle unsere Anspannung von uns ab, wir treten zu unserem wunderbaren Bullen, mit mindestens 15 Jahren nahe an der Lebenserwartung, die seine Art in diesem Land der Löwen und Hyänen überhaupt erreichen kann.
Nichts genieße ich auf einer Safari so sehr wie die nun folgenden Stunden. Das freudige Ankommen im Camp, die lachenden Gesichter um uns herum, die schmutzigen Hemdsärmel, als wir alle gemeinsam das Wildebeest vom Jagdwagen ziehen und zerwirken. Ein paar Zigaretten für die Skinner machen die Runde, es wird gescherzt und immer wieder betrachte ich stolz den alten Kämpfer und die vielen Mahlzeiten, die er abgeben wird.
Am nächsten Morgen, bevor ich mein Gewehr reinige und alle Erlebnisse sich setzen lasse, verteilen wir das Fleisch an die Bewohner des kleinen Dorfes G/oaguru. Meine Kinder haben Kleidung und Holztiere ausgesucht, über die sich die Kinder hier sehr freuen. Selten war ich mit mir und mit der Jagd so im Reinen wie jetzt.
Einhundertachtzig Kilometer sollten wir auf dieser Safari zurücklegen, auf der Suche nach Fährten, so weit uns unsere Füße in zehn Tagen tragen konnten. Einmal sagte Kosta während einer Pause nach stundenlangem Tracken, wir würden jagen, wie die Ju/'Hoansi früher gejagt hätten. Gibt es ein größeres Kompliment für einen Wildnisjäger? Unglaubliche Eindrücke werde ich aus der Nyae-Nyae mitnehmen – mehr, als ich hier erzählen kann. Von den leuchtenden Augen eines Löwenrudels, das im Nirgendwo der Fahrspur auf einmal vor uns auftauchte, von Giraffen, Keilern und Kudus, Roans und Gemsböcken. Von Elefantenkühen mit Kälbern, die wir zum Glück noch gerade rechtzeitig umschlagen konnten, von einem wunderbaren Springbock, den wir nach genauso aufregender Pirsch im zweiten Auflauf nach einem langen, heißen Tag erbeuten konnten, von Sonnenaufgängen über riesigen Seen, die in wenigen Wochen schon wieder Erde und Gras sein werden – aber bis auf jenen ersten Morgen haben wir die stillen, heimlichen Elands nie mehr wieder gesehen.
Zum Abschied, als wir zum letzten Mal von der Kameel-Pan abfahren, winke ich „meinem“ Eland zu, dem grandiosen „Blauen Bullen“, der mir einmal erschienen und dann wieder im ewigen Buschland untergetaucht ist, und sage ihm, er möge gut auf sich Acht geben und sich nur nicht an irgendeinem Wasserloch übertölpeln lassen.
Ich wünsche ihm von Herzen einen Jäger, der die Zeit und die Anstrengung auf sich nimmt, ihn mit Hingabe, Geduld und Ausdauer in den endlosen Gelbholzdickichten auszufährten, so wie es dem sanften Riesen des Buschmannlandes gebührt. Aber mir gefiele der Gedanke ebenso, seine Gebeine kämen an irgendeinem Ort in dieser weiten Wildnis zur Ruhe, einem Ort, den kein Mensch je findet und den nur die Kalahari kennt.
TAFELRUNDE IN NAMIBIA
Intensive Naturerfahrung und pures Jagderlebnis
Uwe Mark
Intensive Momente in der Natur erleben, körperliche Anstrengungen und Entbehrungen als Herausforderung anzunehmen, um die Jagd in einer Art und Weise erfahren zu können, wie sie in deutschen Revieren heute kaum noch möglich ist. Das war die Triebfeder für meinen Jagdkameraden Holger und mich, nach Namibia zu reisen.
Nicht die Trophäe an sich, sondern der Weg zu ihr sollte im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Jagd in Afrika stehen. Es sollte ein anspruchsvoller Weg mit vielen Pirschkilometern werden, ohne technische Hilfsmittel und jeglichen Firlefanz. Weder Gatterjagd noch Schießen vom Auto oder Ansitzen an Wasserstellen kamen in Betracht und das erjagte Wildbret sollte anschließend voll verwertet werden… Und so führte unser Weg
zu Berufsjäger Hagen Denker. Denn der von ihm dargestellte Jagdablauf und die Aussicht auf eine nachhaltige und puristische Wildnisjagd überzeugten uns.
Wir trafen Hagen direkt am Hosea Kutako International Airport in Windhoek und begaben uns für die kommenden elf Tage in eine hervorragende, wirklich allumfassende Rundum-Betreuung.
Die Fahrt mit einem im Straßenbild allgegenwärtigen weißen Toyota 4x4 gab Gelegenheit zum ersten Kennenlernen und brachte uns in zweieinhalb Stunden nach Ameib, den Grünen Ort. Ameib ist die 14.000 Hektar große Gästefarm der Familie Denker mit dem dazugehörigen Jagdgebiet Reficiens. Bei Einbruch der Dunkelheit stiegen wir in einen 1973er Land Rover der Serie 3 mit Einfachkabine und offener Ladefläche um und fuhren bei schwachem Scheinwerferlicht über kaum sichtbare Pfade, durch Trockenflussbetten
und zwischen Felsen hindurch eine gute halbe Stunde durch den Busch zum Jagdcamp, dem langersehnten Ziel unserer Reise.
Das Lagerfeuer aus dem sehr harten und lange glimmenden Holz des Kameldornbaumes war von unserem, auch in den kommenden Tagen stets sehr fürsorglichen Camphelfer Butti, bereits angehütet und brannte schon. Über uns leuchtete das markante Sternbild Kreuz des Südens vor dem Hintergrund der Milchstraße – wir fühlten uns sowohl fremd als auch irgendwie angekommen.
Am ersten Pirschtag war Wecken um 05 Uhr 40, und wir begannen den Tag mit starkem Kaffee und einem dicken Zwieback am Lagerfeuer. Eine freudige Erregung für das Unbekannte erfasste uns – zum ersten Mal pirschen im afrikanischen Busch. Was würden wir sehen? Alles echt, kein Zoo, kein Safari-Park.
Bei Sonnenaufgang rumpelten wir mit dem Landy zu einem ausgetrockneten Bachbett, wo wir auf 100 Meter Distanz im Schuss unsere Mauserbüchsen im Kaliber .300 Winchester Magnum überprüften. Danach streiften wir durch eine unendlich weit wirkende Stechgras-Ebene, eingerahmt von zerklüfteten roten Bergen und surrealen Felsformationen. In diesem atemberaubenden und unberührten Habitat hatten wir viel Anblick. Gemsböcke (Oryx gazella), Zebras, Giraffen und Springböcke kreuzten unseren Weg. Am zweiten Pirschtag fanden sich frische Trittsiegel von Hyänen, die wie Leoparden reichlich im Jagdgebiet vorhanden sind. Unsere Pirsch wurde lautstark von Grau Lärmvögeln (Kakadu) begleitet. Dabei störte es uns nicht im Geringsten, die Büchsen in diesen ersten Tagen nicht in Anschlag genommen zu haben. Zurück im Lager entwickelte sich jeden Abend ein kleines, wiederkehrendes Ritual. Mit einem Tafel Lager ließen wir die Ereignisse
des Jagdtages am Lagerfeuer Revue passieren. Schnell prägte sich bei uns allen der Begriff: die Tafelrunde von Ameib.
Am dritten Jagdtag stiegen wir nach einem schnellen Marsch auf einen Bergrücken und glasten die weite Steppenlandschaft von etwa 2 km Tiefe im Tal zwischen Rücken und Bergen im Hintergrund ab. Nach längerem Glasen identifizierte Hagen einen alten GemsbockBullen mit zurückgesetzter Trophäe, der den Zenit schon deutlich überschritten hatte. Sofort stieg die Anspannung bei uns. Zunächst zog der Bulle noch ein Stück, legte sich dann aber hinter einem Baum in den Schatten nieder.
Unsere Strategie war ein zügiger Marsch – über mehrere Anhöhen und durch ein trockenes Flussbett – gegen den Wind in die Nähe des Bullen, um die Distanz auf Schussentfernung zu verkürzen. Wir kamen unbemerkt auf etwa 300 Meter an den alten Recken heran,
schlichen dann auf Knien bis auf etwa 120 Meter weiter und – nach Freigabe durch Hagen – ließ Holger die Kugel fliegen. Der Bulle lag sofort im Schuss und schlegelte noch mit den
Hinterläufen. Zunächst verharrten wir noch 10 Minuten schussbereit, denn laut Hagen ist das sofortige Niedergehen eines grundsätzlich sehr schussharten Gemsbocks eher ein Warnzeichen. Als wir uns annähern wollten, sprang der Bulle dann auch nochmal auf und links von uns ab. Erst weitere Schüsse in die Kammer streckten das Stück final.
Da lag der alte Bulle nun vor uns im Gras. Der erste Jagderfolg in Afrika nach den Kriterien des Erongo-Verzeichnisses. Ein besonderer Moment, der sich tief in unser Jägerleben eingebrannt hat. Von einem HakkieBusch erhielt Holger von Hagen einen Erlegerbruch und den letzten Bissen für den Gemsbock. Wir schlugen den Bullen aus der Decke und nach der Grobzerwirkung trugen wir Trophäe, Keulen, Rücken und Hochrippen in drei langen Touren zum nachgeholten Landy. Wieder im Camp angekommen, ließen wir den Tag über ein frühes Abendessen ausklingen und nach anregenden Gesprächen fielen wir alle redlich müde aufs Feldbett.
Am nächsten Morgen war ich nun in unserer 2:1 Führung der Jäger Nr.1 hinter Hagen. In den folgenden Pirschtagen wurde unser Anblick dann immer spektakulärer. Einmal verweilten in 100 Meter Entfernung zwei Schakale vor uns und äugten intensiv in unsere Richtung. Aber ihr Blick galt nicht den Jägern, sondern einem Leoparden, der vorsichtig durch das hohe Stechgras schlich. Ein kaum in Worte zu fassender Moment: dieses imposante Raubwild am helllichten Tage auf kurze Distanz zu beobachten.
Bei einer weiteren Pirsch tauchte beim Glasen plötzlich wie aus dem Nichts der „graue Geist der Berge“ auf. Ein kapitaler Kudubulle mit sieben weiblichen Stücken. Hagen entschied aber, dass dieser Bulle im Zenit seiner Jahre noch weiterziehen sollte, und so durften wir noch eine ganze Weile beobachten, wie der Bulle majestätisch langsam ziehend auf freien Flächen auftauchte, um dann wieder hinter Büschen und Bäumen zu verschwinden. Kurz darauf näherte sich noch ein junger Zebrahengst bis auf 90 Meter – er schien zu spüren, dass er sich das bei uns erlauben konnte, denn die Zebrajagd hatten wir für uns ausgeschlossen. Über unseren Köpfen kreiste ein Bussard und die Balzrufe eines Gackeltrappenhahns erfüllten die Landschaft.
Am darauffolgenden Tag starteten wir noch früher als gewohnt und fuhren über die Farm in das dahinterliegende felsige Gelände. Hier ging es vorbei an den Wegen zur bekannten Philippshöhle (einer wohl schon vor über 2.500 Jahren von den Ureinwohnern, den San, bewohnten, zu einer Seite offenen Felshöhle mit entsprechend alten Felszeichnungen von Tieren und Menschen), dem Elephants Head Fels und der Bulls Party – rote, glatte und gut 130 Millionen Jahre alte Felsformationen und Felseier, die wie von Göttern hingekegelt schienen. Hagen erzählte, dass man sie im Filmklassiker Die Götter müssen verrückt sein als Kulisse bewundern konnte. Über kleine Pfade mit leichter Kletterei über verblocktes Granitgelände ging es zu einem ausladenden Granitsattel. Geduckt und vorsichtig stiegen wir über diesen Sattel und richteten uns am Hang im Fels zum Glasen ein. Voraus zeigten sich in etwa 500 Meter Entfernung drei Schwarznasenimpalaböcke, die wir angehen wollten. Nach längerer Pirsch tauchten aber nicht die Impalas vor uns auf, sondern eine Herde mit 12 bis 15 Springböcken. Die Stücke standen dicht bei- und hintereinander und waren teils von Buschwerk verdeckt. Mehrere reife und alte Böcke waren klar zu erkennen. Nach einer genauen
Zielabsprache liess ich auf 170 Meter den Schuss aus der Mauser brechen. Der anvisierte Bock zeichnete im Schuss, und er und alle anderen Stücke sprangen ab. Wir warteten fünf Minuten und fanden den Bock bei der Nachsuche 50 Meter vom Anschuss entfernt auf einem Geröllfeld liegen. Er bekam den letzten Bissen und ich meinen Erlegerbruch. Danach wurde das Stück aufgebrochen und Hagen marschierte los, um den Landy zu holen. Ich lud derweil den Bock auf meine Schultern und so ging es zum Trockenflussbett und darin noch etliche hundert Meter weiter bis zur Zusammenkunft mit Hagen und dann nach Ameib, wo der Bock zum Abhängen und Zerwirken abgeliefert wurde.
Am darauffolgenden Tag fuhren wir zurück zur Farm und marschierten zu den bereits genannten Sehenswürdigkeiten Philippshöhle und Bulls Party. Diese etwa 10 km lange Wanderung war landschaftlich sehr reizvoll, und die alten Felszeichnungen der San- Ureinwohner in der Höhle waren wirklich beeindruckend. Wir waren ganz allein in grandioser Landschaft.
Am letzten Tag pirschten wir morgens und abends ein letztes Mal und genossen den wieder atemberaubenden goldenen Sonnenuntergang.
Am Reisetag wurden wir ein letztes Mal mit einem sehr reichhaltigen und leckeren Frühstücksbuffet auf Ameib verwöhnt und von Familie Denker herzlich verabschiedet.
An unseren neun Jagdtagen durften wir im Reficiens-Jagdrevier am Fuße der Erongoberge eine fantastische und fordernde Wildnisjagd erleben. Dass wir jeder „nur“ ein Stück geschossen haben, hat uns keineswegs gestört. Das Gesamterlebnis und die so auch selbst auferlegte Beschränkung in der Jagd waren mehr und erfüllender als wir es uns vorgestellt hatten. Mit den von Hagen vertretenen und vorgelebten ethischen Ansprüchen an die Jagd und dem Ansatz, nicht primär auf die Trophäe, sondern auf das Gesamterlebnis der Jagd zu setzen, können wir uns vollends identifizieren.
Daher gilt die Devise: einmal Namibia, immer Namibia.
Eine neue Tafelrunde ist bereits in Planung.
Teamarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg
Piet van Rooyen
Es gibt zahlreiche Geschichten über die großen Springbockwanderungen (oder Trecks), die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im einstigen Freistaat in Südafrika und in der Karoo stattgefunden haben. Tausende von Springböcken waren unterwegs und bildeten Herden von mehreren Kilometern Breite. Farmer und Jäger jener Zeit berichteten, dass sie ihren Pferden die Sporen gaben, um den Massen von „Treckböcken“ auszuweichen. In Lawrence Greens Buch Karoo wird eine Begebenheit geschildert, wie der Karoo-Farmer Gert van
der Merwe mit Hilfe seiner Hirten und eines Khoi-Wagenführers seine Schafe und Rinder von einer Weidefläche zur nächsten trieb. „Die Treckböcke sind unterwegs, und wir werden zu Tode getrampelt, wenn wir im Flussbett bleiben“, warnte der Wagenführer, als in der Ferne nur eine Staubwolke zu sehen war. Sofort begannen sie, Dornenzäune um den Wagen und die Zugochsen zu errichten. Gert berichtete, die Staubwolke sei so dicht gewesen, dass man kaum atmen konnte. Seine Frau deckte die Kinder verzweifelt mit Decken zu, um sie vor dem Ersticken zu bewahren.
Es dauerte etwa eine Stunde, bis der Großteil der Herde vorbeigezogen war. Danach waren Nachzügler und verletzte Tiere noch eine ganze Zeitlang bemüht, aufzuschließen. Erosionsrinnen im Veld füllten sich mit toten Springböcken.
Im 19. Jahrhundert erzählten Entdecker von Springbockherden, deren Zahl in die Millionen ging. 1888 wurde die Größe einer Herde in der Nähe von Nelspoort am Kap auf zehn Millionen Tiere geschätzt. Eine andere Herde, die 1896 bei Karee Kloof am
Oranje gesichtet wurde, soll 24 km breit und mehr als 160 km lang gewesen sein. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die SchanderlBrüder mit dem Zug in Klein Karas an, der dem Fischfluss-Canyon nächstgelegenen Bahnstation, und setzten ihre Reise mit dem Pferdewagen fort. In ihren Tagebüchern vermerkten sie, dass sie durch eine 20.000 Tiere starke Springbockherde kutschierten.
Green unterhielt sich mit jemandem, der ihm erzählte, wie er Tausende von Springböcken durch die Ortschaft Kenhardt im heutigen
Northern Cape ziehen sah. Jeder schien dort von seiner Veranda aus zu schießen. Vermutlich war es die verheerendste Migration seit Menschengedenken. Die Polizei läutete die Alarmglocken und teilte Munition zum halben Preis an die Farmer aus. Der Schaden war enorm, aber er hätte noch viel schlimmer sein können, hätte die Invasion nicht plötzlich innegehalten. Die Springbockherde machte kehrt und brauste zurück in die Kalahari. Man erzählte sich, dass es weit hinter der Herde geregnet habe. Der Nordwind habe den unwiderstehlichen Duft von feuchter
Erde und jungem Gras über Hunderte von Kilometern zu den Springböcken getragen.
Niemand weiß genau, warum diese gewaltige jährliche Springbockwanderung aufgehört hat. Vermutlich spielte unmäßige Jagd eine Rolle, ebenso wie die Einzäunung ehemals offener Grasflächen, wodurch die traditionellen Migrationsrouten blockiert wurden. Wahrscheinlich trugen auch die Viehtränken auf Farmen und die Rotationsbewirtschaftung der Weideflächen dazu bei, dass die Springböcke nicht mehr weiterzogen.
Eine charakteristische Voraussetzung für die Anwesenheit von Springböcken ist flaches, offenes Gelände – der bevorzugte Lebensraum dieser Antilopenart. Meine Farm am Gamsberg im Khomas Hochland in Namibia ist kein ideales Habitat für Springböcke, denn sie ist viel zu felsig und hügelig. Aber auf benachbarten Farmen mit flacheren Gebieten gibt es ansehnliche Springbockherden. Hin und wieder gelangt ein einzelner Bock oder eine Gruppe junger Böcke auf mein Land. Sie schlüpfen unter den Zäunen hindurch und bleiben ein oder zwei Tage, bevor sie wieder geeigneteres Gelände aufsuchen. Da sie immer nur kurz blieben, habe ich nie versucht, eines dieser Tiere zu erlegen – obwohl ich das Verlangen nach einem schönen frischen Springbockfilet kaum unterdrücken konnte.
Überraschend tauchte im August dieses Jahres ein einzelner Bock an meiner nördlichen Grenze auf und schlüpfte unter dem Zaun hindurch. Er gewöhnte sich schnell an seine neue Umgebung und mischte sich unter die Rinderherde im dortigen Kamp. Ich beschloss, ihn zu jagen – doch das war leichter gesagt als getan. Wahrscheinlich war er von weit her gekommen und hatte die Wanderung nicht aus Dummheit überlebt. Jedes Mal, wenn ich mit meinem alten Jeep den Hügel hinauffuhr, um ihn zu suchen, entdeckte mich der Bock lange bevor ich mich anpirschen konnte. Ich versuchte, ihn aus verschiedenen
TEAMARBEIT IST DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG
Richtungen zu umkreisen... aber bevor ich in Schussweite kam, sah mich immer eines der Rinder und alarmierte den Bock. Ihm standen mehrere Fluchtwege zur Verfügung, denn zwischen den Granitfelsen ziehen sich zwei ausgetrocknete Flussläufe und mehrere sich kreuzende Erosionsrinnen durch das Kamp. Sehr bald verirrte ich mich in dem Labyrinth aus Hindernissen im Gelände und kam dem Bock nie näher als die paar hundert Meter vom Gipfel des Grenzhügels, von dem aus ich ihn gesichtet hatte.
Bis eines Tages mein guter Freund Hilmar von Lieres zu Besuch kam. Er hatte seine 8 mm Mauser dabei – nicht gerade das ideale Kaliber für eine Springbockjagd auf große Entfernung, aber wir wollten es versuchen. Mir wurde klar, dass wir einen strategischen Plan entwickeln und auf koordinierte Teamarbeit setzen mussten. Zum Glück hatten wir auf der gesamten Farm guten Mobiltelefonempfang und konnten somit während der gesamten Aktion in Kontakt bleiben. Wir setzten Hilmar in der Deckung einiger Granithügel ab, und mein bewährter Farmarbeiter Mannetjie /Uirab und ich fuhren den Hügel hinauf zu der Stelle, von wo wir den Bock regelmäßig gesichtet hatten. Wie üblich war er auch diesmal dort, weit unten in der Savanne, und äste zwischen den Rindern.
Nun begann ein raffiniertes Katz-und-MausSpiel. Der Bock musste Hilmars Nahen bemerkt haben, denn er begann in Richtung seines gewohnten Fluchtwegs zu ziehen. Jetzt konnten wir seine Bewegungen deutlich erkennen: nicht geradlinig, sondern im Zickzack. Der Bock war ganz offensichtlich auf seine beste Fluchtmöglichkeit konzentriert. Ich begriff, dass seine cleveren und unregelmäßigen Bewegungen der Grund waren, weshalb ich ihn immer aus den Augen verloren hatte, wenn ich versuchte, ihm allein zu folgen. Mit dem Fernglas behielt Mannetjie den Bock die ganze Zeit im Blick. Ich konnte mit
Hilmar Kontakt halten und ihm sagen, wie er sein Heranpirschen anpassen sollte. Wir beobachteten, wie er sich langsam seiner Beute näherte. Für einen Moment dachte ich, er sei in Schussweite und könnte schießen, aber er meldete, dass er den Bock überhaupt nicht mehr sehen konnte.
Plötzlich verschwand der Springbock auch aus unserer Sichtweite und machte sich über einen hohen Bergrücken in westlicher Richtung davon. Ich wusste, dass das Gebiet, in das er sich begeben hatte, dicht mit Schwarzdorn bewachsen war und dass er sich vermutlich dort verstecken würde. Wir riefen Hilmar zurück zum Fahrzeug und fuhren langsam den Grenzhügel hinauf. Kurz vor dem Gipfel hielten wir an und näherten uns behutsam dem dicht bewachsenen Tal auf der anderen Seite. Mannetjie blickte immer noch unaufhörlich durch das Fernglas und hatte das Glück, den Springbock in seinem Versteck im Gebüsch zu erspähen. Er musste die Position sehr genau beschreiben, bevor wir beiden anderen den weißen Fleck im Unterholz ausmachen konnten. Es war ein Fall von jetzt oder nie. Hilmar vertraute auf die Durchschlagskraft seiner 8 mm Mauser und gab den Schuss ab. Doch einige Äste müssen das Geschoss abgelenkt haben – es ging daneben.
Allerdings erhob sich der Bock nun aus dem Dickicht und trottete, von uns weg, den Feldweg entlang. Hilmars zweiter Schuss traf ihn diagonal von direkt hinter dem rechten Vorderlauf. Die schwere Kugel streckte den Bock nieder. Später erkannte ich, dass ich diesen cleveren Gegner niemals allein zur Strecke hätte bringen können, ganz gleich, wie lange ich es versucht und welche Pläne ich geschmiedet hätte.
Wir teilten das Fleisch unter uns dreien auf. Der Bock lieferte volle 30 Kilogramm. Er war einer der schwersten Böcke, die mir je begegnet sind. Ein großartiges Ergebnis – so wird Fleisch durch Teamwork beschafft!
Namibia sollte als erstes Land in Afrika auf bleifreie Munition bestehen
Entdecken Sie den Wert der Geier und die
Bedrohung durch Blei
Dirk Heinrich
Der Weißrückengeier J151 sollte ein Botschafter für Namibia sein. Denn zum Schutz von Natur und Mensch wird Namibia als erstes afrikanisches Land Bleimunition verbieten. Alle in Namibia bekannten Geierarten sind entweder als Brutvögel ausgestorben (Schmutzgeier), vom Aussterben bedroht (Kapgeier), stark gefährdet (Kappengeier, Weißrückengeier) oder gefährdet (Ohrengeier, Wollkopfgeier). Zahlreiche Faktoren haben zum Rückgang der Geierpopulationen in Namibia, in der Region und insgesamt in Afrika geführt. Habitatverlust, Störungen, Gift und illegale Tötung sind die Hauptursachen. Bleivergiftung durch Munition ist erst kürzlich als ein weiterer gefährlicher Faktor identifiziert worden, der zum Schwinden dieser wertvollen Vögel beiträgt.
Es ist an der Zeit, dass die breite Öffentlichkeit den Wert der Geier in unseren Ökosystemen erkennt und dass Farmer
begreifen, dass Geier ihre Freunde und nicht ihre Feinde sind. Geier sind weder hässlich noch schmutzig. Sie sind unsere Gesundheitspolizei, sie säubern Kadaver und verhindern so die Ausbreitung von Krankheiten. Gleichzeitig zeigen sie Farmern und Naturschützern, wo tote Tiere liegen. So kann geprüft werden, ob das Tier eines natürlichen Todes gestorben ist oder ob es von Raubtieren oder Wilderern getötet wurde. Dass Geier die verruchten, illegalen Praktiken von Wilderern verraten, hat wiederum zu einigen verheerenden Vergiftungsfällen in Namibia und in den Nachbarländern geführt. Die Kadaver illegal getöteter Elefanten, Büffel usw. wurden von Wilderern vergiftet, um zu verhindern, dass die Anwesenheit von Geiern den Standort angibt. Hunderte Geier wurden auf diese Weise getötet. Davon abgesehen gibt es in Namibia immer noch Farmer, die diese unter Schutz stehenden Vögel erschießen oder vergiften, weil sie meinen, dass Geier ihre neugeborenen Lämmer reißen würden.
Der Rinder- und Wildfarmer Jürgen Bergmann, von der Farm Springbokvley östlich von Windhoek, berichtete am 14. April 2024, dass er an einer seiner Wasserstellen einen sehr krank wirkenden jungen Weißrückengeier gefunden habe. Da eine Vergiftung vermutet wurde, wurde Bergmann gebeten, den Geier mit nach Hause zu nehmen und ihm Holzkohle zu verabreichen. Holzkohle dient als Notfallbehandlung bei bestimmten Vergiftungen, da sie verhindert, dass Giftstoffe aus dem Magen in den Körper aufgenommen werden. Als Bergmann zu dem Vogel zurückkam, fand er ihn „tot“. Er telefonierte erneut und erhielt den Rat, den Geier in eine Kühlkammer zu legen. Er sollte dann so schnell wie möglich nach Windhoek gebracht werden, um Gewebeproben zu entnehmen und analysieren zu lassen.
Tags darauf war Bergmanns Frau entsetzt, als sie in die Kühlkammer trat und von einem lebendigen Geier beäugt wurde. Sie setzten
Ein Ohrengeier mit einer gelben alphanumerischen Flügelmarke zwischen anderen Ohrengeiern sowie Weißrückengeiern und Schildraben an einem Kadaver am Rande der Wüste Namib.
Jedes Jahr, sofern finanzielle Mittel vorhanden sind, finden sich qualifizierte Freiwillige auf kommerziellen Farmen und in Nationalparks ein, um Geierküken zu beringen und mit Flügelmarken zu versehen, bevor sie flügge werden. Gleichzeitig informieren sie die Farmer, deren Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit über den Wert der Geier und die Bedeutung der Markierung von Vögeln, um mehr über ihre Bewegungen und ihr Alter zu erfahren. Das ist nur mit der Hilfe von Sponsoren und der Unterstützung von Farmern und Freiwilligen möglich.
Ein selten zu sehender Kappengeier (links) und ein Weißrückengeier auf einem Baum im Mudumu-Nationalpark in der Zambezi-Region im Nordosten Namibias. Rings um diesen Nationalpark herum gibt es mehrere Jagdkonzessionen.
den Vogel nach draußen in die Sonne, um ihn aufzuwärmen, und gaben ihm zerstoßene Aktivkohletabletten mit Wasser. Der Geier trank davon und nahm zwei Tage später er auch Fleisch an. Er schien überhaupt nicht scheu zu sein. Bergmann hörte auf, ihm Holzkohle zu verabreichen, und fütterte ihn weiter. Bald flog der Geier auf das Dach eines der Gebäude und kam herunter, wenn ihm Fleisch angeboten wurde.
Am 21. April wurde der junge Weißrückengeier beringt (RA00461) und markiert (J151). In der darauffolgenden Woche verschwand er, kehrte aber zum Fressen zurück. Die Bergmanns sahen ihn zuletzt am 27. und 28. April. Am nächsten Tag fuhren sie an die Küste, weil Schulferien waren.
Die Farmarbeiter von Aanhou-Wen, 120 km nördlich von Upington im Northern Cape in Südafrika und 680 km südlich von Springbokvley, berichteten dem Besitzer am 30. April, dass ein Geier auf einem Kameldornbaum in der Nähe des Farmhauses sitze und sich von Menschen offenbar nicht stören lasse. Am nächsten Tag landete der markierte Geier auf dem Boden und folgte einem der Mitarbeiter – der sich vor dem großen Vogel fürchtete. Später wurde ein Erdhörnchen für den Geier erlegt, und er tat sich an der kostenlosen Mahlzeit gütlich. Sie fütterten ihn weiter mit Erdhörnchen- und Warzenschweinfleisch und meldeten einer mit Geiern befassten südafrikanischen Organisation die Markierungen J151 an den Flügeln und den Metallring RA00461 an seinem linken
Bein. Einmal landete der Geier sogar auf dem Geländer des Fahrzeugs, mit dem der Farmer von einer Jagd zurückkehrte.
Die Geierorganisation versprach, den Vogel abzuholen. Doch am 6. Mai flog er davon.
J151 war längst verschwunden, während die Organisation noch damit beschäftigt war, jemanden zu der Farm nördlich von Upington zu entsenden. Von Aanhou-Wen flog der Geier 719 km weiter nach Süden und landete zwischen Windturbinen des Nojoli-Windparks, etwa 73 km südlich von Cradock in der Provinz Eastern Cape.
Laut einem Sprecher der Organisation wurde der Vogel mit Kopfzucken und gekräuselten Federn eingeliefert – Symptome, die auf eine Bleivergiftung und übermäßigen Stress als Nestling hindeuten. Der Geier wurde „mit Baytril gegen Atemwegsinfektionen und EDTA, dem Gegenmittel bei Bleivergiftung, behandelt“, wurde mitgeteilt.
Am 22. Mai wurde J151 in das führende Rehabilitationszentrum in der Nähe von Johannesburg gebracht. Sobald er rehabilitiert ist und freigelassen werden kann, wird er mit einem Sender ausgestattet. Damit sollten sich seine Bewegungen mehrere Jahre lang verfolgen lassen können. Man darf gespannt sein, ob J151 nach Namibia zurückkehrt.
Bedauerlicherweise hat die Organisation weder den namibischen Beringer noch Vultures Namibia darüber informiert, dass J151 tatsächlich mit einem Sender ausgestattet wurde, dass die Flügelmarkierungen (J151) entfernt wurden, dass ein blauer Ring angebracht wurde und dass der Geier im März dieses Jahres (2025) freigelassen wurde. Das alles stellte sich erst im September heraus, nachdem im August mehrere Versuche unternommen worden waren, Informationen über seinen Verbleib zu erhalten. „Der Vogel wurde einen Monat lang verfolgt, bis der Sender stehen blieb. Er flog nach Botswana und bewegte sich an der Grenze nach Namibia entlang, aber das Gerät blieb einfach
Hier ist zu sehen, wie viel Blei eine Kugel enthält. Nur die äußere Schicht ist Kupfer.
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stehen“, hieß es. Leider ist auch nicht bekannt, wo genau der Weißrückengeier freigelassen wurde oder was sein letzter Wegpunkt ist. Noch weniger ist bekannt, wo sich der Geier jetzt befindet und ob er überhaupt noch lebt.
Ebenfalls unbeantwortet ist die Frage, wo die Eltern von J151 bleiverseuchtes Fleisch aufgenommen haben und wie hoch der Bleigehalt im Körper des Jungvogels war/ist.
Doch am Weißrückengeier J151 zeigt sich deutlich, was wir Menschen durch den Gebrauch von Blei in unserer Umwelt und mit ihren Lebewesen anrichten. Manche Trophäenjäger, die nach Namibia kommen, haben bereits bewiesen, dass man erfolgreich bleifrei jagen kann.
Bleivergiftung ist zu einem wachsenden Problem geworden, insbesondere bei Geierküken. Am 24. April hielt Dr. Linda van den Heever, ArtenschutzprogrammManagerin von BirdLife South Africa, vor der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft einen Vortrag über „Bleivergiftung bei Kap- und Weißrückengeiern im südlichen Afrika“. Laut der Expertin ist Bleimunition die Hauptursache für Bleivergiftungen bei Geierküken. Auch der namibische Berufsjägerverband (NAPHA) ließ das Thema Bleivergiftung durch Bleimunition
auf seiner Jahreshauptversammlung im Dezember 2021 von Experten erläutern. Einige namibische Jagdführer und Berufsjäger berichten, dass bereits etliche ausländische Trophäenjäger ihre bleifreie Munition nach Namibia mitbringen. Fachleute bestätigen, dass es kaum Unterschiede in der ballistischen Wirkung gibt. Folglich besteht kein Grund, nicht auf bleifreie Jagdmunition umzusteigen.
Bislang ist nicht untersucht worden, wie stark Farmer und ihre Mitarbeiter, die viel Wildfleisch essen, mit Blei belastet sind. Es ist kein Geheimnis, dass es schwierig ist, den Bleigehalt in einem Menschen oder einem Tier zu messen. Der menschliche Körper kann, wie der Organismus eines Tieres, Blei nicht ausscheiden. Das giftige Metall lagert sich im Gewebe ab und wird bei steigendem Wert zu einer immer größeren, ernsten Gefahr. Einen sicheren Bleiwert gibt es weder für Menschen noch für Tiere.
Infolge einer Studie, die bei Geierküken über die Gefahren von Bleivergiftung durch Bleimunition durchgeführt wurde, hat Vultures Namibia den Farmern untersagt, in ihren Geierrestaurants Fleisch von erlegten Tieren anzubieten. Geierrestaurants wurden jahrelang als Mittel zur Förderung der schwindenden Geierpopulationen gepriesen. Möglicherweise
Geier sind nicht die einzigen Aasfresser, die auf Kadaver angewiesen sind. Schabrackenschakale und Schildraben konkurrieren mit den Geiern um Nahrung. An einem Kadaver herrscht eine strikte Hierarchie. Die größeren Geier fressen zuerst, und die älteren einer Art haben Vortritt. Deshalb entsteht der Eindruck, dass sich Geier an einem Kadaver immer streiten.
ist jedoch ein Großteil des Fleisches und der Eingeweide, die den Geiern serviert werden, mit Bleipartikeln kontaminiert – wenn vielleicht auch nur in mikroskopischer Größe. Bei Geiern, die sich wiederholt von kontaminiertem Fleisch und Innereien ernähren, reichert sich das Blei an und wird zu einer Gefahr für ihre Gesundheit und letztlich ihr Überleben.
In Namibia sind noch keine offiziellen Forschungsarbeiten durchgeführt worden, um das Problem der Bleikontamination durch Bleimunition in Wildfleisch und sekundär bei Tieren und Menschen, die Wildfleisch und Innereien verzehren, genauer zu untersuchen. Der Grund dafür liegt im Mangel an Finanzmitteln, Experten und spezialisierten Laboren.
Wir müssen mehr über die Bewegungen und das Verhalten unserer Geier in Erfahrung bringen und Wege finden, um diese prächtigen Vögel zu retten. Die Jägerschaft ist ein wichtiger Faktor für das Überleben dieser außergewöhnlichen Geschöpfe.
Dieses Weißrückengeierküken wurde einige Monate nach J151 beringt und mit Flügelmarken versehen. J151 wurde im April 2024 als Jungvogel beringt. Beide Vögel wurden auf kommerziellen Farmen östlich der Hauptstadt Windhoek markiert.
J151 vor seiner Beringung und Markierung beim Fressen. Dem Farmer-Ehepaar Bergmann gelang es, den Vogel wieder gesund zu pflegen, so dass er mehr als 1300 km weit nach Südafrika fliegen konnte.
Namibias raue Schönheit
Elzanne McCulloch
Manchmal, wenn du eine Rede hörst, dringen die Worte tief in dich ein und verändern die eigene Sicht auf das Vertraute. So erging es mir, als Kai-Uwe Denker auf der letzten Jahreshauptversammlung der NAPHA über die Jagd in Namibia sprach. Seine Worte waren keine polierten Marketingfloskeln oder Argumente zur Verteidigung der Bedeutung der Jagd. Stattdessen sprach er über Wildnis, Authentizität und darüber, was es wirklich bedeutet, Namibia für die Welt zu porträtieren.
Ich verließ den Saal mit der neu gewonnenen Überzeugung, dass Namibia es in all seiner rauen Schönheit verdient, mit mehr Stolz gefeiert zu werden, als wir ihm bisweilen entgegenbringen.
MEHR ALS GUTE STRASSEN
Wenn Namibia als Jagdreiseziel beworben wird, steht oft der Komfort im Vordergrund: unkomplizierte Anreise, politische Stabilität, gute Straßen und zuverlässige Gesundheitsversorgung. Das alles ist richtig und wichtig.
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Celebrating 20 years of service to the hunting industry
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NAMIBIA
Doch es ist nicht das, was die Fantasie des Jägers beflügelt, der sich nach Abenteuer sehnt. Sicherheit riecht nicht nach Staub. Asphaltstraßen vermitteln nicht das Gefühl von Wildnis.
Was Namibia auszeichnet ist die Tatsache, dass unter dieser Schicht moderner Infrastruktur ein Land von überwältigender Wildheit liegt. Tiefer Sand, der dich auf die Probe stellt. Schichtstufen, die in endlose Horizonte abfallen. Flüsse, die mehr Sand als Wasser sind und doch die Aussicht auf Elefantenspuren und Gemsbokherden in sich bergen. Dieser Kontrast zwischen leichter Zugänglichkeit und ursprünglichem Abenteuer ist unsere wahre Stärke.
Während ich Kai-Uwe zuhörte, wurde mir wieder einmal bewusst, wie selten diese Kombination ist. Namibia ist einfach zu erreichen und zu bereisen, doch die Wildnis liegt gleich hinter der Abzweigung und wartet darauf, dich zu überraschen.
TIERE DER SAVANNE
Jedes afrikanische Land hat sein charakteristisches Wild. Was Namibia betrifft, gibt es gar keine Frage: Gemsbok, Kudu und Hartmann-Zebra stehen ganz oben.
Der Gemsbok, wild und elegant, ziert nicht umsonst unser Wappen. Perfekt angepasst an Hitze, Staub und Durst ist er das Symbol der Wüste.
Diese Tiere gehören zu diesem rauen Land, genau wie wir. Die sengende Sonne, die Dornensträucher und das blasse Wüstengras prägen sie. Sie hier zu jagen bedeutet, sich auf die authentischste Weise mit der Seele Namibias zu verbinden.
NAMIBIAS POSITION IN AFRIKA
Über den afrikanischen Kontinent erstreckt sich ein außergewöhnliches Spektrum an Landschaften: von den dichten Regenwäldern des Kongobeckens und den weiten Savannen im Osten bis zu den Wüsten, die Afrikas trockenes Herz definieren. Jede Region hat ihren eigenen Charakter, doch immer wieder sprechen erfahrene Jäger voller Ehrfurcht von den Wüstenrändern und Trockengebieten. Es sind Gegenden, wo Schönheit auf ihre wesentlichste Form reduziert ist. Wo raues Klima, Wasserknappheit und unwegsames Gelände die Tierwelt prägen – ebenso wie die Menschen, die mit ihr leben.
Namibia ist Teil dieser Geschichte. Seine Wildnis zählt zu den eindrucksvollsten Trockenlandschaften Afrikas. Die nur periodisch wasserführenden Flüsse im Nordwesten, die sich ihren Weg durch Fels und Sand bahnen, das Khomas Hochland und der letzte Grenzraum von Khaudum sind ebenso dramatisch wie die bekannteren Jagdgebiete der Sahelzone oder am Horn von Afrika. Namibias Tierwelt widerspiegelt diese Rauheit: Hartmann-Zebras, die über felsige Schichtstufen steigen, Gemsböcke, die trotzig in der offenen Ebene stehen, oder ein Kudubulle, der in der Dämmerung aus dem Dornbusch tritt. Diese Bilder sind nicht nur ikonisch – sie sind einzigartig namibisch und verkörpern die schroffe Erhabenheit eines Landes, das einige der authentischsten Jagderlebnisse des Kontinents bietet.
Kai-Uwe hat mir vor Augen geführt, dass wir diese Geschichte selbstbewusst erzählen müssen. Wir müssen niemanden imitieren. Namibia ist mehr als genug.
DIE NÄCHSTE GENERATION
Der namibische Berufsjägerverband (NAPHA) besteht seit mehr als einem halben Jahrhundert. Dieser Meilenstein regt natürlich zu allerlei Betrachtungen an, aber er birgt auch eine Herausforderung. Wie werden die nächsten 50 Jahre aussehen?
Laut Kai-Uwe ist die eigene Wertschätzung die Antwort – ein Standpunkt, den viele von uns teilen. Stolz sein auf unsere Wildnis, unsere Tiere, unsere Traditionen. Stolz darauf, Namibia ehrlich und mutig darzustellen, nicht nur als sicheres Reiseziel, sondern als Abenteuer, das selbst den erfahrensten Jägern gerecht wird.
Internationale Jäger suchen neue Ziele. Sie sehnen sich nach Authentizität und Abenteuer.
EIN AUFRUF ZUR EIGENEN WERTSCHÄTZUNG
Wenn ich an Kai-Uwes Rede zurückdenke, drängt sich ein Satz nach vorn: „Namibia verdient es, mit Ehrfurcht an den Lagerfeuern in Afrika genannt zu werden.“
Namibia heißt wilde Flussläufe, die den größten Teil des Jahres ausgetrocknet sind, aber in ihrem sandigen Bett dennoch die Spuren von Elefantenherden aufweisen und auf die Anwesenheit von Wild hoffen lassen. Namibia heißt ausgedehnte Ebenen, wo der Horizont endlos zu sein scheint und wo ein Jäger Geduld und Ausdauer lernen muss, denn die Entfernungen sind gewaltig und die Beute ist scheu.
Namibia ist der Gemsbok, der sich majestätisch vor der Wüstenkulisse abhebt und dessen Stangen wie Speere in den Himmel ragen. Er verkörpert Stärke und Widerstandsfähigkeit, er ist das Tier, das zum Symbol für unsere Wildnis und unsere Identität geworden ist.
Namibia ist der Kudubulle, der in der Dämmerung aus dem Schatten tritt – geisterhaft und majestätisch. Er ist ein Jagdpreis, dessen Wert sich nicht allein an den Windungen seiner Hörner bemisst, sondern auch an den langen Stunden, die der Jäger auf der Lauer lag, wartete und in den Busch horchte.
Namibia ist Staub und Hitze, die in schimmernden Wellen über der Dornsavanne aufsteigt. Wo jeder Schritt daran erinnert, dass dies kein entgegenkommendes Land ist. Es ist das Schrammen hakenförmiger Dornen, der Duft von wildem Salbei, der unter den Füßen zerdrückt wird, das plötzliche Bellen eines Pavians an einer Felswand.
Namibia heißt uralte Baobabs, die wie Wächter und stumme Zeugen an felsigen Flussbetten stehen, wo im Laufe der Jahrhunderte Jäger, Reisende und Wildtiere vorbeigezogen sind. Namibia ist die Milchstraße, die sich so hell und ununterbrochen am Nachthimmel ausdehnt, dass man sich abends am Lagerfeuer fühlt, als säße man mitten im Universum.
Namibia ist nicht Komfort im Gewand der Wildnis. Namibia ist echt, rau, wunderschön und unvergesslich. Für den Jäger, der Authentizität sucht und Erlebnisse über seine Bequemlichkeit stellt, ist Namibia ein Abenteuer, das noch nachklingt, wenn das Gewehr längst weggepackt ist.
NATURSCHÜTZER DES JAHRES
VERFECHTER DES NACHHALTIGEN NATURSCHUTZES
Ehrung für Dr. Clemens von Doderer – NAPHAs Naturschützer des Jahres 2024
In einer Welt, in der das Gleichgewicht zwischen Wildtierschutz und menschlichem Fortschritt immer empfindlicher wird, bedarf es außergewöhnlicher Überzeugungskraft, um die pragmatischsten Wahrheiten der Natur zu verteidigen. Nur wenige verkörpern dieses Gleichgewicht so standhaft wie Dr. Clemens von Doderer, der Träger der Auszeichnung Naturschützer des Jahres 2024 der Namibischen Berufsjägervereinigung (NAPHA).
Dr. von Doderer ist ein Mann der Wissenschaft, der Diplomatie und der tiefen Überzeugung, der in seiner Karriere Kontinente und Ideologien überbrückt hat – immer mit dem Ziel, die nachhaltige Nutzung als Grundlage des Naturschutzes verständlich zu machen und zu verteidigen. Durch seine führende Rolle hat Namibia eine unüberhörbare Stimme auf der internationalen Bühne erhalten. Das namibische Naturschutzmodell gilt heute als eines der weltweit erfolgreichsten Beispiele, wie ethische Jagd und Biodiversitätsschutz nebeneinander bestehen können.
Seit 2016 ist Dr. von Doderer der ortsansässige Vertreter der HannsSeidel-Stiftung in Namibia. Er begleitet Programme zur Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, guter Regierungsführung und ländlicher Entwicklung. Zuvor vertiefte er durch seine Arbeit in Brüssel als Politikberater des Zentralverbands der europäischen Waldbesitzer seine Kenntnisse über politische Mechanismen, die Europas Umgang mit Wildtieren und Landnutzung prägen. In dieser Zeit wirkte er in EU-Beiräten für ländliche Entwicklung, Wildtiermanagement und Biodiversität mit – eine Erfahrung, die sich als unschätzbar erwies, als er sich später auf internationaler Ebene für Namibia einzusetzen begann.
Dr. von Doderer verfügt über einen Bachelorabschluss in Forstwissenschaft der Universität Göttingen sowie einen Master und einen PhD in Agrarökonomie und Management der Universität Stellenbosch. Doch es ist seine Fähigkeit, akademisches Wissen in praktische Naturschutzdiplomatie zu übersetzen, die ihn zu einer wahren Kraft für die Natur gemacht hat.
Als er 2019 dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) als Einzelmitglied beitrat, brachte er sowohl Intellekt als auch Leidenschaft mit ein. Nur ein Jahr später – auf dem Höhepunkt
der COVID-19-Pandemie – wurde er zum Leiter der CIC-Delegation Namibia gewählt, ein Amt, das er bis heute innehat. Unter seiner Führung haben Namibias Erfolge im nachhaltigen Jagdwesen weltweite Anerkennung gefunden und über Kontinente hinweg Diskussionen über gemeinschaftsbasierten Naturschutz inspiriert.
Zu seinen bemerkenswertesten Leistungen gehört sein unermüdlicher Einsatz gegen angestrebte europäische Einfuhrverbote für Jagdtrophäen – ein Vorhaben, das die Grundlage des namibischen Naturschutzmodells bedroht. Durch sorgfältige Einbindung politischer Entscheidungsträger in Europa und internationaler Naturschutzorganisationen hat Dr. von Doderer dazu beigetragen, das Prinzip zu bewahren, dass regulierte, ethische Jagd nicht Ausbeutung bedeutet, sondern den Schutz von Lebensräumen und die Lebensgrundlagen ländlicher Gemeinschaften finanziert.
Bei der Entgegennahme der Auszeichnung erklärte Dr. von Doderer bescheiden: „Diese große Ehre teile ich mit mehreren Personen im CIC, deren Arbeit entscheidend für unseren Erfolg bei der Förderung des nachhaltigen Naturschutzes war.“
Die Auszeichnung unterstreicht auch die leistungsstarke Zusammenarbeit zwischen NAPHA und dem CIC, deren gemeinsame Werte und abgestimmte Interessenvertretung weiterhin die internationalen Richtlinien prägen und Rahmenwerke wie CITES und das Kunming-Montreal-Abkommen zur globalen Biodiversität stützen.
Dr. von Doderers Arbeit verkörpert die Vision des CIC für 2030, dass die nachhaltige Nutzung ein Grundpfeiler des weltweiten Biodiversitätsschutzes bleiben muss. Sein Engagement führt uns vor Augen, dass Naturschutz nicht aus Isolation entsteht, sondern aus Partnerschaft, Beharrlichkeit und dem Glauben an die Fähigkeit der Natur, zu gedeihen, wenn der Mensch Teil von ihr ist.
Durch Dr. von Doderers Führung leuchtet Namibias Modell weiterhin als Wegweiser in die Zukunft: Naturschutz durch nachhaltige Nutzung – in der Gemeinschaft verwurzelt, von der Wissenschaft geleitet und mit Leidenschaft verteidigt.
Schweiß und Sterne
Jackson Engel
Mehrere Minuten ging ich um den gefallenen alten Krieger herum und betrachtete die Narben und Merkmale, die von einem 14 Jahre dauernden rauen Leben im entlegensten Winkel des nördlichen Sambesi-Deltas von Mosambik erzählten. Von den auffälligen Schlingenspuren an seinem Träger und am rechten Hinterlauf bis hin zu den kleinsten Zeckenbissen – jeder Makel auf der wettergegerbten Haut des Bullen vermittelte einen Einblick in das, was er seit dem Tag seiner Geburt ertragen hatte – damals, als ich erst elf Jahre alt war. So sehr ich mir auch wünschte, jede Episode seines wilden Lebens zu kennen, blieben mir doch nur Fantasie und Spekulation. Die ungewissen Details eines Kampfes, der so gewaltig war, dass sein linkes Horn entzwei brach, werden für immer ein Rätsel bleiben.
Als ich meine immer noch zitternde Hand über die blanken Hornbasen legte und die Fingerspitzen jede Ritze und Vertiefung ertasteten, drang langsam die bedeutungsschwere Tatsache in mein Bewusstsein, dass ich gerade einen alten Bullen dieses Kalibers erlegt hatte. Es war die Krönung eines Lebenstraums. Ich dachte an meine Kindheit zurück und während mir Tränen in die Augen stiegen stellte ich mir vor, was mein Ich als kleiner Junge wohl empfunden hätte, wenn er jetzt neben einem Bullen dieser Qualität knien würde. Ich denke, der kleine Jackson wäre stolz gewesen. Sehr stolz.
Diese besondere Jagd hatte zwar erst vor einigen Tagen begonnen, aber der Weg dorthin fing eigentlich schon vor mehr als zwanzig Jahren an, als ich das erste Mal mit meinen Eltern auf Safari war. Ich erinnere mich, wie ich später, als mein Interesse an der Jagd weiter zunahm, mit meinem Vater afrikanische Jagdfilme anschaute und Geschichten über seine abenteuerlichen Büffeljagden hörte. Das alles war Inspiration für meinen Wunsch, mich eines Tages selbst auf gefährliches Wild zu spezialisieren. Ich werde nie den bewegendsten aller Filme
vergessen – In the Blood – der mehr als alle anderen meine Sehnsucht nach der Büffeljagd entfachte. Diese epische Geschichte einer damals modernen Safari Mitte der 1980er Jahre, die an eine historische Ostafrika-Safari von Präsident Theodore Roosevelt im Jahr 1909 anknüpfte, legte eine glühende Kohle in mein Jägerherz. Diese Glut ist nie erloschen.
Da ich in Afrika aufgewachsen bin, war es etwas leichter, meinen Traum zu verwirklichen. Ich lebte ihn stellvertretend, indem ich Freunde und Familie auf zahlreichen Jagden auf gefährliches Wild begleitete. So verbrachte ich mehrere Jahre sozusagen als Lehrling bei Büffel-, Nilpferd- und Krokodiljagden unter einem bekannten Berufsjäger in Namibia – dem Land meiner Kindheit und Jugend, das für immer meine Heimat ist. Ich sammelte recht viel Erfahrung mit gefährlichem Wild, doch die Tatsache, dass ich mit einem Büffel im Visier nie selbst den Abzug betätigt hatte, ließ stets eine nagende Lücke in meiner Jägerseele zurück. Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Jagd überall im südlichen Afrika, hatte ich jetzt endlich die Gelegenheit, diese Lücke zu schließen.
Im August 2024 brach ich zu einer Reise nach Mosambik auf. Dort hatte meine Familie gerade das Jagdgebiet Mahimba erworben. Ich war erfüllt von einer gewaltigen Vorfreude, die ich auf früheren Safaris so nicht empfunden hatte. Alles an dieser Jagd würde von Anfang bis Ende etwas Besonderes sein. Ich würde das Camp mit meinem guten Freund Everett Headley teilen. Mein „großer Bruder“, Berufsjäger Kyne Edwards, würde die Jagd führen, und filmen sollte sie dessen jüngerer Bruder Kolby, der für mich – wie Kyne – wie ein eigener Bruder ist. Vor allem aber würde mein Vater, mein liebster Jagdbegleiter, an meiner Seite sein. Eine bessere Gesellschaft hätte ich mir für dieses bedeutsame Erlebnis nicht wünschen können.
Die erste Woche dieser Safari bescherte uns ihre eigenen aufregenden Geschehnisse. Everett und ich erlegten riesige Krokodile
am wunderschönen Mucarau. Dieser Fluss bildet die nördliche Grenze von Mahimba. Dann kam Everetts Kapbüffel-Jagd: ein adrenalingeladenes Abenteuer mit einigen Momenten, die schon an die Grenze des erträglichen Nervenkitzels stießen – und schließlich mit einem prachtvollen Bullen endeten, der in einem unvorstellbar dichten Dickicht erlegt wurde.
Am neunten Tag der Safari wachte ich durch das sanfte Prasseln des Regens auf dem Wellblechdach meines Bungalows auf. Während ich noch in der Dunkelheit des frühen Morgens dalag, breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, und in meinem Magen ballte sich die Aufregung zusammen. Heute würde ein weiterer „Büffeltag“ sein, und der Regen half dabei, frische Spuren zu finden. Vorsichtig kroch ich unter dem Moskitonetz hervor. Meine Beine und mein Rücken protestierten heftig und schmerzhaft gegen die Strapazen der ausgedehnten Büffel-Pirsch in der drückenden Hitze am Tag zuvor – ganz zu schweigen von der schier endlosen Plackerei, den Kadaver von Everetts Büffel in unzähligen Stücken durch dicken Schlamm und verfilzte Ufervegetation zu schleppen.
Am Frühstückstisch hielt Kyne inne und sagte zu mir gewandt: „Stell dir nur vor, Jack, dein Bulle ist genau jetzt irgendwo da draußen. Er schreitet mit diesem stolzen Gebaren herum, das nur reife Bullen an sich haben, und das macht er schon seit Jahren, Tag für Tag. Allerdings habe ich das Gefühl, dass heute sein letzter Tag sein könnte.“ Ich schmunzelte über seinen Optimismus, und irgendetwas in mir fand ebenfalls, dass es tatsächlich „unser“ Tag sein könnte. Während ich meinen Kaffee trank, dachte ich über das Bild nach, das Kyne beschrieben hatte. Ich stellte mir meinen Traumbullen vor – uralt, mit blanken Hornbasen und einem kahlen Gesicht. Irgendwo da draußen zog er langsam durch das Gras, gar nicht so weit entfernt von hier. Ich ahnte nicht, dass der Büffel meiner Fantasie genau der sein würde, den ich schließlich erlegte.
Immer noch fiel leichter Nieselregen, als wir den Land Cruiser beluden und uns auf den Weg machten, um frische Spuren zu suchen. Ich stand auf der Ladefläche, und während wir uns durch die nasse Landschaft schlängelten, sagte ich zu unserem Fährtensucher João, dass ich das Gefühl hätte, heute sei ein „Büffeltag“. Mit einem schelmischen Grinsen tippte er auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk und sagte mehrfach „8 Uhr“.
Und tatsächlich: um 7 Uhr 55 stießen wir auf die erste Spur! João sprang vom Fahrzeug, um sie zu untersuchen. Es waren die Spuren eines einzelnen reifen Bullen – genau das, was ich wollte – aber sie waren vom Regen überlagert und daher nicht frisch genug, um ihnen weiter zu folgen.
Wir setzten unseren Weg fort und fanden eine Stunde später eine weitere Spur eines einzelnen Dagga Boy. Sie war zwar etwas frischer und wäre normalerweise eine Pirsch wert gewesen, aber sie führte in das mächtige Dickicht, das uns schon allzu gut bekannt war. In diesem undurchdringlichen Dschungel hatten wir tags zuvor mehrere zermürbende Stunden lang eine Herde von sicherlich hundert Büffeln verfolgt. Zweimal waren sie keine 200 Meter entfernt, aber wir konnten keinen einzigen Blick erhaschen. Nur ihr typischer Geruch und gelegentliches Grunzen verrieten ihre Anwesenheit, und schließlich die donnernden Hufe, als die aufgeschreckte Herde ganz in
der Nähe durch den Busch brach. Einen Einzelgänger in diesem Dickicht aufzuspüren wäre nahezu unmöglich. Dennoch wollten wir es versuchten und folgten den Spuren fast zwei Stunden lang. Da war dann völlig klar, dass er sich in der Tat tief in dieses höllische Dickicht zurückgezogen hatte. Mit einem vertrauten Stich der Enttäuschung kehrten wir zum Cruiser zurück.
Da die Spuren des Morgens gegen Mittag nicht mehr brauchbar waren, beschlossen wir, die Taktik zu ändern und fuhren in einer großen ermüdenden Schleife zu einer weiten baumlosen Fläche, die wir „Büffel-Pfanne“ getauft hatten. Dort gab es mehrere kleine Wasserstellen und nach den Brandrodungen, die unser Team früher in der Saison durchgeführt hatten, sprießte frisches Gras. Da Büffel jedoch selten mitten am Tag in offenem Gelände zu finden sind, waren unsere Erwartungen entsprechend gering.
Aus der Ferne wirkte die Ebene auf den ersten Blick leer. Aber die nordwestliche Ecke war von Lala und Borassus Palmen verdeckt. Das musste untersucht werden. Wir näherten uns langsam und strengten uns an, durch die dicken Palmwedel hindurch zu erkennen, was sich auf der anderen Seite befand. Plötzlich wurde das „visuelle Schweigen“ von einem auffliegenden Madenhacker durchbrochen, gefolgt vom Gewedel schwarzer Schwänze. „Büffel!“, krächzte ich im Flüsterton.
Und tatsächlich graste zweihundert Meter entfernt eine Herde von etwa fünfzig Büffeln. Es war zwar nicht der einsame Dagga Boy oder die Junggesellengruppe, auf die ich gehofft hatte, aber wir wussten, dass sich die alten Bullen zu dieser Jahreszeit oft zeitweilig unter die größeren Herden mischen. Es war also immer noch möglich, dass einer der alten Jungs zwischen den Kühen und den jungen Bullen stand.
Ein fieberhaftes Anpirschen begann. Wir hatten keinerlei Deckung, der Wind war ungünstig und die Herde entfernte sich methodisch von uns. Staub und Asche brannten in meinen Augen als wir wie Wahnsinnige bäuchlings auf Händen und Knien über die vom Feuer versengte Pfanne robbten. Die schwarze Erde verbrannte meine Hände und reflektierte die ohnehin schon intensive Hitze, die von oben auf uns niederbrannte. Adrenalin begann durch meinen Körper zu rauschen. Mir war unwohl im Magen, aber doch empfand ich diese Pirsch als eine der großartigsten in meinem Leben.
Schließlich trennte uns nur noch ein kleiner Schilfbestand von der Büffelherde. Etwa alle dreißig Meter hielt Kyne inne, reckte den Kopf hoch und schaute, wo die Herde war. Dann kroch er im Affentempo weiter. Als wir das Schilf endlich erreicht hatten, stellte Kyne die Schießstöcke auf. Langsam richteten wir uns auf und gingen in Position. Doch anstelle eines einzelnen Bullen, der – wie ich es mir
so oft ausgemalt hatte – vor mir stand, sah ich ein chaotisches Meer von schwarzen Leibern.
Der wogende, große Büffelklumpen wirkte wie eine homogene Masse, hier und da unterbrochen von einem Bullenkopf, der plötzlich über dem Rücken der Kühe auftauchte. Jedes Mal wiesen Kyne und ich einander auf ihn hin, nur um enttäuscht festzustellen, dass er noch zu jung war. Minuten vergingen. Ich schaute so angestrengt durch mein Zielfernrohr, dass mir übel wurde. In der Hoffnung, einen Blick auf ein geeignetes Tier zu erhaschen, das ich noch nicht gesehen hatte, schwenkte ich nach links und nach rechts. Dann hob ich den Kopf und begann, die Herde mit bloßem Auge abzusuchen. Ich beschloss, dass es der letzte Versuch sein sollte, bevor ich mich geschlagen gab.
Langsam musterte ich jeden einzelnen Bullen in meinem Blickfeld. Ich hatte fast das andere Ende der Herde erreicht, als sich die schwarze Masse aus Tieren teilte. Eine Lücke entstand... und durch glücklichen Zufall stand dort wie eingerahmt ein einzelner Büffel, der hinter dem Chaos der Herde verweilte. Die geisterhafte Gestalt hob sich als Silhouette in einer dichten Staubwolke ab. Das silbrige Gesicht und die blanken Hornbasen glänzten in einer Fata Morgana der Mittagshitze. Ich wusste sofort, dass ich meinen Bullen vor mir hatte. „Da hinten in der Herde ist ein uralter Dagga Boy! Definitiv abschussreif“, sagte ich aufgeregt. Bis ich beschrieben hatte, wo genau der Bulle stand, hatte ihn das Meer aus Tieren wieder verschluckt – er war verschwunden, bevor Kyne ihn ausmachen konnte. Ich hielt mein Fadenkreuz auf diese Stelle gerichtet und wartete verzweifelt auf eine weitere Lücke, während vor meinem geistigen Auge immer wieder ein weißes, kahl werdendes Gesicht erschien, und etwas, das wie ein abgebrochenes Horn aussah.
Endlich tauchte hinter einigen Kühen ein vom Wetter gegerbtes, haarloses Hinterteil auf. Auch ohne den Kopf zu sehen, wusste ich, dass er es war. Kyne hatte ihn ebenfalls gesichtet, und nun warteten wir in nervöser Anspannung darauf, dass sich die Kuh vor ihm weiter bewegte. Mein Daumen lag auf der Sicherung, Kyne musste nur noch grünes Licht geben. Schließlich machte die Kuh einen Schritt nach vorn, und ich hatte freie Sicht auf den Bullen. Er stand breitseits. „Das ist ein verdammt guter Bulle, Jack“, sagte Kyne, „nimm ihn auf der Schulter“.
Ohne zu zögern fixierte ich das Fadenkreuz so gut es ging und konzentrierte mich auf den Rythmus meiner ausatmenden Lunge. Der Schuss durchbrach die Stille, gefolgt vom fleischigen thwaap der Kugel, die in die muskulöse Schulter des Büffels drang. Die Herde stob davon, und der Bulle verschwand sofort in ihrer Staubwolke. Doch ich wusste, dass er erledigt war.
Wenige Sekunden später taumelte er, weit hinter der sich entfernenden Herde, durch die Asche. Zwei rasche Sicherheitsschüsse, und der stattliche alte Kämpe brach zusammen. Alles, woran ich mich danach erinnere, war eine Hand auf meinem Rücken und die vertraute Stimme meines Vaters: „Du hast gerade deinen ersten Büffel erlegt, Jackson“, sagte er. Und dann das Schulterklopfen und die ungestümen Umarmungen der anderen.
Wir traten an den gefallenen Büffel heran. Ich war überwältigt. Aus traditioneller Trophäenperspektive war er weniger als
mittelmäßig und hätte selbst mit zwei intakten Hörnern in keinem Rekordbuch eine Chance gehabt. Und doch war dieser alte Krieger mehr, als ich je erhofft hatte, und genau das, wovon ich geträumt hatte. Auf seinen blanken Hornbasen spiegelte sich der klare Himmel von Mosambik, die verbleibende Hälfte seines abgebrochenen linken Horns hatte sich zu einem runden Stumpf abgenutzt. Das graue, gealterte Gesicht sprach von einem langen, erfüllten Leben in einer Gegend, die heute einer meiner Lieblingsplätze in ganz Afrika ist. Dann bemerkte ich die Narbe von einer alten Schlingenwunde an seinem Knöchel und
eine weitere an seiner Kehle. Diese Narben waren ernüchternd und empörend, denn sie waren sichtbare Zeichen des Kampfes gegen die Wilderei in unserer Gegend, aber sie unterstrichen auch die Überlebensgeschichte des Bullen. Mein Vater und Kyne waren von seiner Erhabenheit ebenso beeindruckt wie ich. Kyne fand, ich sei das „größte Glücksschwein der Welt“.
Dad und Kyne rieten mir, in stiller Besinnung noch ein wenig da zu sitzen, bevor wir mit dem Fotografieren und dem langwierigen Prozess des Häutens begannen. Während ich
also neben meinem runzligen alten nyati saß und sanft seine Seite streichelte, verfiel ich in ehrfürchtige Betrachtungen. Für viele ist die Jagd auf ältere Tiere lediglich ein Mittel, um die Jagd als vorteilhaft für den Naturschutz zu rechtfertigen. Zwar wird der Naturschutz immer ausschlaggebend für meinen Wunsch sein, ältere Tiere zu jagen, aber da ist auch eine nicht greifbare Belohnung, die sich nicht so leicht in Worte fassen lässt. Ich glaube, dass alles Alte eine Seele hat, die der Mensch spüren kann – wie beispielsweise bei alten Gewehren oder antiken Möbeln. Ja, die Abnutzung und die einzigartigen sichtbaren Merkmale erzählen eine substanziellere Geschichte als jüngere Gegenstände, und vor allem ist es eine subtilere Geschichte, die über den bloßen Anblick hinausgeht. Die Jagd auf einen alten Büffel wie diesen ist für mich nicht anders. Seine Kampfspuren und sein gealtertes Aussehen erzählen Dutzende von Geschichten, aber die unerzählten Geschichten eines langlebigen Geistes bewirken eine bleibende Nüchternheit, die schwer auf dem anspruchsvollen Jäger lastet.
Nach meiner stillen Besinnung widmeten wir uns den anderen Ritualen, die bei einer Jagd dieser Art üblich sind: scheinbar endloses Fotografieren, wiederholtes Erzählen der Jagd-Details und schließlich das Konservieren der Trophäe und das Zerlegen des großartigen Tieres. Kyne hatte den Cruiser bereits von dem Platz geholt, wo er vor Stunden geparkt worden war. Jetzt drehte er den Zündschlüssel um... das leise Klicken war geradezu ohrenbetäubend. Die Batterie war leer, und wegen der Bodenbeschaffenheit war es nicht möglich, das Fahrzeug anzuschieben. Wir saßen mitten im Nirgendwo fest und es würde lange dauern, bis Hilfe aus dem Camp kam – ein perfektes Finale für eine ohnehin schon unvergessliche Saga. Als die Sonne stetig über den westlichen Horizont glitt, wurde ein Feuer angezündet. Wir waren hungrig.
Die Dämmerung wich rasch der Dunkelheit, und ich saß da, hörte auf das Knistern des Feuers unter dem sternenklaren Himmel und betrachtete die Hörner meines Bullen, die im flackernden Licht der Flammen glänzten. Der Duft von frischem Büffelfleisch, das über dem offenen Feuer brutzelte, weckte meine tiefsten Jägerinstinkte. Rund 175 Jahre zuvor war der große schottische Entdecker David Livingstone durch das heutige Mahimba gezogen und hatte sich irgendwann vermutlich an einem ähnlichen Ort unter denselben zeitlosen Sternen wiedergefunden. Ein Tag wie dieser vermittelt ein Gefühl, das man nicht unterdrücken kann. Aber man kann es nur spüren, wenn man es lebt und dann in der Erinnerung wieder und wieder durchlebt. Ich bin diesem alten DaggaBoy ewig dankbar, dass er mich an dieses besondere Fleckchen Erde gelockt und mich zu einem der größten Abenteuer eingeladen hat, die ein Mensch erleben kann.
Professionelle Fotografie: Mutambo Films / Kolby Edwards Produktionsleitung: Red Sand Films / Reinhardt Brönner
Jackson Engel wuchs in Namibia auf und jagte im ganzen Land sowohl für sich selbst als auch mit Jagdkunden. Als Autor schreibt er regelmäßig für Huntinnamibia. Jackson lebt mit seiner Frau Kelly in Nashville, Tennessee (USA). Er arbeitet im digitalen Marketing für 3Plains Media und ist Marketingmanager für Huntersinc.com.
MAHIMBA SAFARIS ist Eigentum von Huntersinc.com LLC mit Hauptsitz in Texas (USA) und Windhoek (Namibia). Mitbegründer von Huntersinc.com sind der Namibier Manfred Egerer und der lange in Namibia ansässige Scott Engel.
Koexistenz in Aktion: Namibias Programm zum Umgang mit Problemtieren
Madeleen Duvenhage
Von den entlegenen Winkeln der ausgedehnten namibischen Wildnis zu den oft monotonen Aufgaben der Datenerfassung an einem überfüllten Schreibtisch – Richard Freyers Arbeit folgt selten einer Routine. Als Kontrollbeamter im Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) gehört Freyer zu einem Team, das mit dem Erhalt eines der heikelsten Gleichgewichte in Namibia betraut ist: dem Schutz der Wildtiere und zugleich
dem Wohlergehen der Menschen, die mit ihnen zusammenleben.
Freyer trägt jedes Jahr zur Festlegung von Wildtierquoten bei, einem Eckpfeiler des nachhaltigen Ressourcenmanagements in Namibia. Diese Quoten sind keine willkürlichen Zahlen, sondern sie basieren auf Felddaten, Luftbildaufnahmen und der engen Zusammenarbeit mit allen 86 kommunalen Hegegebieten im
Land. Auf der Grundlage dieses jährlichen Prozesses werden die Quoten für den folgenden Dreijahreszyklus bestimmt.
Über die Quoten entscheidet der Koordinierungsausschuss für die Quotenfestlegung, der im Ministerium für die Verwaltung der natürlichen Ressourcen angesiedelt ist. Der Ausschuss besteht aus Vertretern der Direktion für Wildtiere und Nationalparks, der Direktion für wissenschaftliche Dienste und des Namibischen Verbandes der die Hegegebiete unterstützenden Organisationen (NACSO) und arbeitet eng mit Hegegebieten und Jagdveranstaltern zusammen. Laut Freyer gewährleistet dieser kooperative Ansatz, dass die Quoten auf fundierten Daten, praktischer Erfahrung und dem gemeinsamen Bekenntnis zu ökologischem Gleichgewicht und Gemeinnützigkeit basieren.
Doch Freyers Rolle geht weit über Richtlinien und Zahlen hinaus. Als Leiter des Programms zum Umgang mit problematischen Tieren steht er vor einer der komplexesten Herausforderungen im Naturschutz: der Minderung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier. Häufig überschneidet sich der Naturschutz hier mit menschlichen Lebensgrundlagen, Sicherheit und den Bedürfnissen der ländlichen Bevölkerung. Freyer räumt ein, dass die Auseinandersetzung mit den konkreten Realitäten von Mensch-WildtierKonflikten eine „emotional“ belastende Aufgabe sein kann, die Einfühlungsvermögen erfordert.
DAS PROGRAMM ZUR KONTROLLE VON PROBLEMTIEREN
Was genau macht ein Tier zu einem „Problemtier“? Freyer betont, dass nicht die Tierart an sich das Problem ist, sondern das einzelne Tier, das wiederholt Schaden anrichtet. Ein Löwe, der gelegentlich Nutztiere jagt, gilt nicht automatisch als Problem. Doch einer, der wiederholt zu Farmen oder Siedlungen zurückkehrt, könnte sehr wohl als Problemtier bezeichnet werden. Dasselbe Prinzip gilt für Elefanten, Leoparden, Flusspferde und Krokodile: Das Programm zielt auf die konfliktverursachenden einzelnen Tiere ab, nicht auf die Art als Ganzes.
Sobald eine Meldung eingeht, beginnt sofort das Reaktionsverfahren. Wildhüter untersuchen und verifizieren den Vorfall und setzen dann je nach Situation entsprechende Maßnahmen um. Nicht-tödliche Interventionen wie Abschreckungsmittel oder Umsiedlung werden bevorzugt, entfernen oder Tötung wird nur als letztes Mittel in Betracht gezogen. Die Namibia
Berufsjägervereinigung (NAPHA) wird über eine private WhatsApp-Gruppe, der auch Reiseveranstalter angehören, informiert. Das gewährleistet die rasche Verbreitung wichtiger Informationen, ohne die Öffentlichkeit zu beunruhigen. „Wir wollen nicht, dass das Tier noch mehr Chaos verursacht“, betont Freyer und unterstreicht damit die Notwendigkeit, durch rasches Handeln einen Berufsjäger zu engagieren. Umsiedlung ist ein zentraler Bestandteil dieses Programms. Beispielsweise wurde kürzlich im Nordwesten ein Löwe eingefangen und in den Bwabwata Nationalpark umgesiedelt. Damit wurde gezeigt, dass Problemtiere nicht nur gejagt, sondern auch sicher umgesiedelt werden, um Konflikte zu reduzieren. Jede Intervention wird sorgfältig dokumentiert und überwacht, um Wiederholung zu verhindern und die ökologischen Auswirkungen zu minimieren.
Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis, wo dieses System effektiv funktionierte, betraf einen Farmer im Hegegebiet ≠Khoadi-//Hôas, der in einer einzigen Nacht 35 Schafe verlor. Das Problem verursachende Tier, ein Löwe, wurde entfernt und gejagt, wodurch die unmittelbare Bedrohung für die Existenzgrundlage der Hegegemeinschaft beseitigt wurde. Das Programm ist nicht unumstritten. Freyer betont jedoch, dass man – einfach ausgedrückt – nur zuhören muss. „Wir müssen die Perspektive der betroffenen Menschen berücksichtigen, insbesondere von jemandem, der gerade auf einen Schlag sein gesamtes Vermögen verloren hat. Wie soll er seine Familie ernähren? Wie soll er die Kinder durch die Schule bringen? Das sind die realen, greifbaren Nöte, und wir müssen beide Seiten der Medaille betrachten.“
Für Freyer hat die Arbeit vor Ort eine Perspektive geprägt, die man nicht vom Schreibtisch aus gewinnen kann. „Es ist leicht, Annahmen zu machen, wenn man nicht selbst draußen im Veld ist. Ich habe an Treffen in kommunalen Hegegebieten teilgenommen. Man muss zuhören. Es wird immer eine schwierige Entscheidung sein“, sagt er und betont: „Die Realität des Naturschutzes ist, dass jede Entscheidung Gewicht hat. Nicht nur für die Tierwelt, sondern auch für die Menschen, die das Land mit den Tieren teilen.“
Das Mandat des Ministeriums für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus ist seit jeher klar: die Tierwelt schützen und gleichzeitig den ländlichen Gemeinschaften Priorität einräumen. „Wir brauchen unsere Hegegebiete. Das eine kann nicht ohne das andere existieren“, erklärt Freyer und unterstreicht
damit die wechselseitige Abhängigkeit gesunder Ökosysteme und florierender örtlicher Gemeinschaften in Namibia.
SELBSTHILFEPROGRAMM BEI MENSCHWILDTIER-KONFLIKTEN
Was Verluste betrifft, die von Wildtieren verursacht werden, stellt Freyer klar: „Wir zahlen keine Entschädigung, aber wir bieten einen Ausgleich an, der nicht am Marktwert orientiert ist.“ In Namibia ist es nicht Regierungspolitik, Farmern eine vollständige Entschädigung für Viehverluste oder Ernteausfälle durch Wildtiere zu gewähren. Ehemalige Entschädigungsprogramme in anderen Ländern haben sich oft als problematisch und anfällig für Missbrauch erwiesen. Das unterstreicht die Notwendigkeit alternativer Ansätze, die sowohl Verluste mindern als auch die Selbsthilfe in den Gemeinschaften fördern.
Im Rahmen des Programms zur Selbsthilfe bei Mensch-Wildtier-Konflikten werden Zahlungen geleistet, um die Folgen von Viehverlusten teilweise auszugleichen. Die Entschädigungssätze liegen absichtlich unter dem vollen Marktwert der Tiere. Das Programm sieht außerdem festgelegte Zahlungen für Ernteschäden vor, und im Falle von Verletzungen oder dem Tod von Menschen, Unterstützung für betroffene Familien. Zwar kann die Regierung rechtlich nicht für den Tod eines Menschen durch ein Wildtier verantwortlich gemacht werden, aber sie honoriert ihre moralische Verantwortung und übernimmt grundlegende Bestattungskosten, um Familien zu unterstützen.
SENSIBILISIERUNG UND BILDUNG Freyer hebt hervor, dass wirkungsvoller Naturschutz nicht nur auf Richtlinien und Arbeit vor Ort beruht, sondern auch auf Verständnis. „Machen Sie sich mit den namibischen Gesetzen und Richtlinien vertraut, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, bevor Sie vorschnell negative Kommentare abgeben. Das hat Welleneffekt“, betont er.
Ein besseres Verständnis dieser Rahmenbedingungen stärkt das Vertrauen und die Verantwortlichkeit aller Beteiligten. Durch die Förderung von Sensibilisierung und konstruktivem Dialog kann Namibia seine Naturschutzbemühungen weiter ausbauen und sicherstellen, dass die vor Ort getroffenen Entscheidungen von der breiten Öffentlichkeit unterstützt und anerkannt werden. „Konflikte zwischen Mensch und Wildtier wird es immer geben, aber wir können lernen, besser damit umzugehen.“
Der aus dem Laubwald Riese
Wir sitzen im heißen Sand. Es ist bereits Anfang April, dennoch brennt die Sonne erbarmungslos auf uns herab.
Hinter mir sitzt Poldi. Er ist zum zweiten Mal in Namibia zu Besuch und weiß mittlerweile, dass auch in Afrika die sengende Hitze und die stechenden Fliegen irgendwann ein Ende haben.
In solchen Situationen wünscht man sich manchmal, die Zeit doch lieber mit einem eiskalten Gin Tonic im Pool zu verbringen. Als ich mich kurz zu Poldi umdrehe, erfreut mich der Anblick seiner edlen Doppelbüchse im Kaliber .470 NE.
Ich muss an die spannende Büffeljagd der letzten Tage in der Zambezi Region (ehemals Caprivi) denken und bin schlagartig wieder bei der Sache!
Poldi wollte nach seiner Büffeljagd versuchen, auf einen sehr starken Eland zu waidwerken. Das Ziel war, bis auf kurze Distanz heranzupirschen, um mit der .470 einen tödlichen Schuss über Kimme und Korn anzubringen. Eine echte Herausforderung!
Doch ich war guter Dinge. Wir entschieden uns für ein 15.000 Hektar großes Jagdgebiet direkt angrenzend an das sogenannte Buschmannland im Nordosten Namibias.
Dort hatte ich zuvor schon mit anderen Jagdfreunden auf Eland gejagt und war mir ziemlich sicher, dass es im Laubwald dieses Jagdgebiets mit einem starken Bullen klappen könnte.
"
Am ersten Vormittag fanden wir glücklicherweise vielversprechende Fährten einer kleinen Gruppe Elandbullen und nahmen sie sogleich auf. Im dicken Sand waren die Fährten problemlos zu verfolgen, und es stellte sich schnell heraus, dass mindestens ein starker Bulle dabei sein musste.”
FRISCHE FÄHRTEN
Am ersten Vormittag fanden wir glücklicherweise vielversprechende Fährten einer kleinen Gruppe Elandbullen und nahmen sie sogleich auf. Im dicken Sand waren die Fährten problemlos zu verfolgen, und es stellte sich schnell heraus, dass mindestens ein starker Bulle dabei sein musste. Insgesamt vermuteten wir vier Bullen.
Zuerst führten die Fährten in ein kleines, aber dichtes Stück Laubwald, typisch für diese Gegend. Anhand der Fährten war zu erkennen, dass die Elands sich hier eine ganze Weile aufgehalten und geäst haben mussten. Frische Losung bringt Hoffnung, und so folgten wir der Fährte weiterhin mit höchster Aufmerksamkeit.
Plötzlich kann ich zwischen ein paar halbhohen Laubbüschen ein im Schatten stehendes Stück Wild ausmachen!
Wir gehen allesamt vorsichtig in die Hocke, und ich erkläre Poldi, wo ich etwas gesehen habe und dass ich zumindest einen der Bullen vermute.
DAS BERÜHMTE KLICKEN
„Das muss die Gruppe sein“, flüstere ich Poldi zu. Der Wind ist zum Glück passend von vorne, und somit verharren wir ein paar Minuten, um zu schauen, ob wir noch weitere Stücke ausmachen können.
Dann höre ich ein kurzes Klicken, ein Geräusch, bei dem ich immer aufs Neue Gänsehaut bekomme. „Da ist es wieder, hörst du, Poldi? Klick… Klick.“
Nun können wir erkennen, wie sich der Bulle langsam aus den Büschen nach rechts bewegt. Ein mächtiger Wildkörper schiebt sich gemächlich durch den dichten Bewuchs. Durch mein Glas kann ich die Stärke der Trophäe nur erahnen, doch ich bin überzeugt, dass es eine beeindruckende ist und flüstere zu Poldi: „Das muss ein starker Bulle sein!“
Die beiden Fährtenleser John und Gideon lassen wir zurück und versuchen nun, uns in geduckter Haltung parallel zu dem Bullen nach rechts zu bewegen. Er ist nur knapp fünfzig Meter vor uns in den Büschen am Äsen, doch er ist regelrecht unsichtbar. Mit einem Mal ist kein Klicken mehr zu hören und auch nichts von dem Bullen zu sehen. Er muss sich erneut in den nächstbesten Schatten eingestellt haben.
Sebastian Fechter
Äußerst vorsichtig und mit allen Sinnen nach vorne gerichtet, arbeiten wir uns kriechend im dicken Sand vorwärts. Ich versichere Ihnen, lieber Leser: Dornen und spitze Steine sind unangenehm genug, doch dieser heiße Sand in der Mittagshitze fühlt sich an wie eine Herdplatte auf der höchsten Stufe!
Als wir nach etwa dreißig Metern noch immer keinen Eland ausmachen können, wage ich es, mich langsam zu erheben, um etwas Ausschau halten zu können.
AUGE IN AUGE
Ich habe mich noch nicht komplett aufgerichtet, als ich keine zwanzig Meter vor uns die Stangen und das massive Haupt eines Elandbullen erkenne! In Zeitlupe knie ich mich wieder zu Poldi hinunter und flüstere ihm ganz leise zu: „Direkt vor uns steht ein riesiger Bulle, spitz zu uns gerichtet, ich weiß jedoch nicht, ob er uns schon bemerkt hat. Wir warten ein paar Minuten, dann kannst du dich ganz langsam aufrichten. Er wird dich vermutlich sehen. Sobald du eine Chance hast, schießt du ihm direkt auf den Stich!“
Poldi sammelt sich kurz und lässt sich die Situation durch den Kopf gehen, dann ist er bereit.
Ich gebe ihm mit der Hand ein Zeichen, dass er jetzt langsam aufstehen kann. Halb im Anschlag und mit leicht zitternden Knien richtet sich Poldi in Zeitlupe auf. Ich versuche ebenfalls, mich schräg hinter ihm aufzurichten. Mein Herz schlägt mir bis in die Ohren. Es ist unvorstellbar, wie angespannt man ist, wenn man sich mit viel Mühe so nah an ein so scheues und wachsames Wild herangepirscht hat. Jetzt müssen wir die Nerven behalten! Eine falsche Bewegung, und die enorme Antilope wird unmittelbar das Weite suchen.
Als ich erkenne, dass der Eland in unsere Richtung sichert, geht plötzlich alles ganz schnell!
Poldi geht in Anschlag, richtet sich komplett auf und findet über Kimme und Korn sein Ziel. Ich sehe, wie der Bulle Haupt und Träger noch einmal höher streckt, um uns besser zu erkennen. Genau in diesem Moment bricht der laute Donner der .470 Nitro Express!
Der Bulle quittiert das schwere Geschoss der Doppelbüchse und zuckt vorne deutlich zusammen, dann dreht er sich direkt schräg nach links weg. Als Poldi den Bullen auf circa vierzig Metern in einer Lücke zwischen den Büschen frei hat, lässt er auch dem zweiten Schuss gewissenhaft freien Lauf. Er sitzt ebenfalls perfekt, dringt auf der letzten Rippe in den Wildkörper ein und findet seinen Weg nach vorne in die Kammer.
Der starke Bulle trabt noch wenige Meter, und schließlich können wir ein lautes Krachen und Knacken im Gebüsch vernehmen. Der Bulle liegt.
UNBESCHREIBLICHE MOMENTE
Wir können beide kaum glauben, was hier gerade passiert ist. So stehen wir erst einmal ein paar Minuten still da und lauschen gespannt in den Dickbusch. Gideon und Johnny kommen mit hohen Erwartungen vorsichtig zu uns herüber. Beide lächeln und klopfen Poldi auf die Schulter – ein gutes Zeichen!?
Alles ist totenstill, nur die lauten Zikaden setzen ihr schrilles Gezirpe weiter fort. Es scheint, als wäre der Bulle verendet. Wir gehen langsam in Richtung der letzten Geräusche und halten Ausschau nach Schweiß auf dem sandigen Untergrund. Schweiß finden wir nicht, jedoch sind die Trittsiegel der mächtigen Antilope deutlich auszumachen.
Nach etwa siebzig Metern stehen wir plötzlich neben einem gewaltigen Wildkörper. Poldi kniet sich voller Ehrfurcht neben das erlegte Stück und betrachtet mit Freudentränen die beeindruckende Trophäe. „Das ist echt ein Riese!“, sagt er. Ich stimme ihm zu und klopfe ihm ordentlich auf die Schulter. „Den hast du dir wirklich verdient, Poldi! So etwas erlebt man nicht alle Tage.“
Der Riese aus dem Laubwald wird uns garantiert noch ewig in Erinnerung bleiben. Trotz des brennend heißen Sandes, trotz der stechenden Fliegen und trotz des Aufwands, den man betreiben muss, um ein solches Stück Wild in Anblick zu bekommen, könnte ich vermutlich jeden Tag auf alte Elandbullen jagen.
Die Elandantilope ist einfach eine absolut faszinierende Wildart! Man kann versuchen, sie zu beschreiben, doch man muss sie auf alle Fälle einmal erleben!
kleiner Dinge
Hagen Denker
Es heißt, Freundschaft sei nicht eine große Sache, sondern eine Million kleiner Dinge.
Ich übertrage das gerne auf die Jagd: Jagen ist nicht eine große Sache, sondern eine Million kleiner Dinge.
Für mich geht Jagen über das Offensichtliche hinaus, über den Alltag und das Sammeln von Trophäen. Sogar über die mittlerweile abgedroschene Phrase vom „Erinnerungen sammeln“ – etwas, das wohl niemand wirklich mehr definieren kann.
Sobald man sich als Jäger erlaubt, Momente bewusst wahrzunehmen und tief Luft zu holen, erkennt man, dass Jagen und Jäger sein so viel mehr bedeutet.
Ich war dabei, mich auf die Jagdsaison vorzubereiten und den Weg vom hohen Gras der ergiebigen Regenzeit zu befreien, als ich abrupt bremsen musste – ich hatte eine kleine Bewegung vor mir auf der Fahrspur bemerkt. Es war ein Laufhühnchen mit drei Küken, die sofort erstarrten, als ich mich näherte. Da sie in der Reifenspur saßen, musste ich sie zur Seite befördern. Drei Küken, jedes kaum so groß wie mein Daumennagel. Während ich damit beschäftigt war, kam die Henne entlang der Spur zurück. Als sie etwa zwei Meter von mir entfernt war, beschloss sie, dass ihr das zu unangenehm nah war, und entfernte sich eilig wieder. Ich wollte sie mit ihren Küken nicht weiter stören und fuhr weiter.
Diese kleine, scheinbar unbedeutende Begebenheit hat mir wieder einmal gezeigt, dass die Schöpfung voller Wunder ist, wenn wir nur die Augen öffnen und unseren Fokus verlagern. Gleichzeitig erinnerte sie mich an ähnliche Momente, die ich bei der Jagd erlebt habe, und schärfte meine Sinne, um solche Augenblicke auch in der bevorstehenden Saison wahrzunehmen.
Momente, die das Erlebnis, draußen im Busch zu sein, zu so viel mehr machen.
Nicht lange danach, schon am zweiten Tag meiner ersten Safari, pirschten wir nachmittags an einem breiten, flachen Trockenflusslauf entlang. Dieses Flussbett wird von großen Ana- und Kameldornbäumen gesäumt, dazwischen stehen auch einzelne Ahnenbäume oder Schirmakazien. Der ausladende Schatten zieht Wild an, und außerdem überqueren viele Tiere das Flussbett abends auf dem Weg zur Wasserstelle.
Wir hatten noch nichts gesehen, was einen näheren Blick wert gewesen wäre, als wir das Flussbett verlassen und zum Land Rover zurückkehren mussten, da das Jagdgebiet einen halben Kilometer flussaufwärts endete. Als wir uns auf den Rückweg machten, meinte ich, etwa 350 Meter nördlich von uns ein Tier zu sehen. Bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich als Kudukuh. Da gerade Brunft war, glasten wir den kleinen Hügelkamm ab. Nach und nach wurden immer mehr Kudus sichtbar. Und schließlich zeigte sich ein stattlicher Bulle
mit einer mittelweiten Auslage und tiefen Windungen. Obwohl es mein Jäger nicht speziell auf Kudu abgesehen hatte, erwähnte er, dass er sein Glück versuchen wolle, falls der richtige Bulle auftauchen sollte.
Also näherten wir uns bis auf etwa 170 Meter und hielten hinter einem spärlichen Stinkbusch (Boscia foetida subsp.) inne, von wo aus ich den Bullen und seinen Harem besser beobachten konnte. Mir wurde rasch klar, dass er noch zu jung war. Die Basis am Hornansatz war noch weiß und wirkte weich, und seine Statur entsprach der eines Bullen in der Blüte seines Lebens. Mit Freude beobachteten wir die Kudus, wie sie in den letzten Sonnenstrahlen langsam den Bergrücken hinauf und dann über den Kamm ästen. Dabei bemerkte ich eine leichte Bewegung links neben meinem Kopf.
Es stellte sich heraus, dass es sich um eine winzige, gelbliche Spinne handelte, die zwischen zwei Zweigen des Stinkbuschs tanzte. Sie schien die Fäden ihres Netzes zu untersuchen. Die Fäden waren so zart und fein, dass man sie selbst im Gegenlicht kaum erkennen konnte. Daher wirkte es, als ob die Spinne in der Luft tanzte, beleuchtet von den letzten sanften Sonnenstrahlen.
Ein kleiner Moment, der für unsere Jagd völlig unbedeutend war, mich jedoch mit Dankbarkeit und Zufriedenheit erfüllte.
Etwas später in der Saison war ich mit einem anderen Jäger wieder auf dem Weg zu dem
Trockenflussbett. Am Nachmittag, mit dem Westwind im Gesicht, hatten wir den schweren, süßen Duft der blühenden Ana-Bäume in der Nase. Wie das Wild wusste auch ich, was dieser Duft bedeutete: viele leckere Ana-Schoten später im Jahr. Sie wirken wie ein Magnet auf das Wild und verwandeln die Trockenflussbetten in den kargeren Jahreszeiten in eine wichtige Lebensader. Langsam pirschten wir an dem wunderschönen Flussbett entlang und stießen dabei auf einen Springbock mit drei Ricken und einen prächtigen Gemsbockbullen in seinen besten Jahren – wir beschlossen, dass er noch ein paar Jahre „brauchte“.
Hinter einer Biegung – mit einer Insel aus Ana-Bäumen mitten im Flussbett – lag am Ostufer eine weißgraue Granitplatte. Hier konnten wir eine Fuchsmanguste beobachten, die flink die Granitplatte hinaufhuschte, um uns zu entkommen, wie wir meinten. Doch plötzlich machte die Manguste eine Wende und verschwand in einem Fleckchen Gras, das aus einem Riss im Granit wuchs. Dann
eilte sie wieder in unsere Richtung und im Zickzack über die Platte: sie nahm uns gar nicht wahr, sondern jagte eine Eidechse. Nach einer Weile verschwand sie hinter der Platte und setzte ihre Jagd auf der anderen Seite fort, während wir unsere Jagd am Flussbett entlang wieder aufnahmen. Der Rest der Pirsch verlief ereignislos, doch sie war voller Bilder von der untergehenden Sonne in staubiger Luft, erfüllt von Insekten, die unter einem der blühenden Ana-Bäume schwirrten.
Ein Höhepunkt für mich als Jäger ist die Beobachtung von Raubtieren, insbesondere in einer Gegend, in der sie nicht „im vollen Umfang des Gesetzes“ verfolgt werden.
Zu einer dieser unvergesslichen Erinnerungen kam es an einem frühen Wintermorgen während einer Kudujagd. Wir hatten den alten Land Rover – unser Jagdfahrzeug – in einem kleinen Dickicht abgestellt, um auf den Dik-Dik-Berg zu steigen und die nächsten Stunden nach Kudus in der umliegenden
Hügellandschaft Ausschau zu halten. Wir hatten noch gar nicht mit dem Aufstieg begonnen, als wir rechts von uns, nicht weit entfernt, einen Schakal jaulen und bellen hörten. Wir konnten ihn jedoch nicht sehen und stiegen, ohne uns groß Gedanken zu machen, weiter den Hügel hinauf zu einem geeigneten Beobachtungsplatz fast auf dem Gipfel. Als ich zu der Stelle hinunterblickte, wo wir den Schakal gehört hatten, sah ich etwas Unbekanntes auf einer Lichtung in der Nähe eines kleinen Flussbetts liegen. Ich setzte mein Fernglas an die Augen und hatte sofort etwas im Blick, das wie ein totes Giraffenjunges aussah, sowie zwei Schakale. Und dann: ein großer Leopard! Während wir noch überlegten, wie ein Leopard eine Giraffe reißen konnte, wenngleich nur ein kleines Kalb, wurden wir Zeugen eines faszinierenden Schauspiels. Der Leopard lag unter einem winzigen Baum – vermutlich mit vollem Magen – während die beiden Schakale versuchten, näher an seine Beute heranzukommen. Sie wagten es noch nicht, sich weiter als bis in eine respektvolle Entfernung
zu nähern, und zogen sich sofort zurück, bevor der Leopard hätte mehr tun müssen, als nur zu knurren. Nach einer Weile änderten die Schakale ihre Taktik und kamen jeder von einer anderen Seite – was effektiver zu sein schien. Einer näherte sich von links, während der andere Schakal rechts in sichererem Abstand wartete. Der linke Schakal kam dem Riss so nahe, dass der Leopard aufspringen und ihn verjagen musste – was dem zweiten Schakal die Gelegenheit gab, sein Glück zu versuchen. Er hatte jedoch noch kaum an der Giraffe geschnuppert, als der Leopard zurück war, um seine Beute zu verteidigen. Er legte sich wieder bei seinem Bäumchen nieder. Dieses Spiel wiederholte sich immer wieder. Einmal nahm der Leopard ein paar Happen – als ob er die ganze Giraffe vertilgen wollte, bevor ein anderer etwas stehlen konnte – und machte dann einen vergeblichen Versuch, seine Beute zu verdecken.
Nach einer Weile sahen wir einen dritten Schakal näherkommen, und ich dachte, dass der Leopard nun endgültig ausgetrickst werden würde. Die beiden anderen Schakale waren noch mit ihrem Spiel beschäftigt, und der dritte schien sofort mitmachen zu wollen. Doch als er bemerkt wurde, war rasch klar, dass er ein Eindringling war. Die ersten beiden gingen sofort auf den dritten los. Besonders einer von ihnen jagte dem Außenseiter hartnäckig hinterher – der wich zunächst seitwärts aus, dann aber flitzte er davon, mit dem anderen dicht auf den Fersen. Sie rasten durch eine kleine Rinne, und als sie auf der anderen Seite herauskamen, tauchte dort auch ein Steinböckchen auf, etwas verwirrt. Das Steinböckchen floh einen kleinen Hügel hinauf und beäugte von dort die beiden Schakale, die nach links und dann wieder zurück schwenkten. Aus irgend einem Grund beschloss das Steinböckchen, dass er aus dem Weg gehen sollte, doch dabei geriet er genau
dorthin, wo die Schakale gerade zurückkamen. Der erste Schakal hatte ihn bereits passiert, als ihn der zweite bemerkte. Der Schakal hörte auf, seinen Artgenossen zu verjagen, und verfolgte stattdessen das Steinböckchen. Er holte schnell auf, doch bevor wir etwas Dramatisches beobachten konnten, verschwanden beide hinter einem Hang.
Zurück am Riss befand sich der Leopard wieder unter seinem Baum, und von dem anderen Schakal war nichts zu sehen.
Ich nutzte die Gelegenheit und verschwand für einige Minuten hinter den Büschen oberhalb unseres Aussichtspunkts. Als ich zurückkam, war das Schakal-Duo wieder da, und der Leopard näherte sich gerade seiner Giraffe. Vermutlich hatte er mich über den Kamm kommen sehen, denn er blickte zu mir auf, duckte sich und verschwand flugs von der Bildfläche. Es ärgerte mich ein bisschen, dass ich ihn gestört hatte, aber wenigstens hatten jetzt die Schakale die Gelegenheit, an den Riss zu gelangen und sich satt zu fressen. Für uns war die Aufregung vorerst vorbei, und nach mehr als einer Stunde konnten wir uns endlich auf die Suche nach unserer eigentlichen Beute konzentrieren. Wir sahen viel Wild, und gerade als wir es für den Vormittag gut sein lassen wollten, kreuzte ein junger Kudubulle unser Sichtfeld. Obwohl er kein schussfähiges Tier war, schien sein Anblick den ereignisreichen Morgen abzurunden. Als der Kudu verschwunden war, begannen wir zusammenzupacken. Doch bevor wir aufbrechen konnten, entfaltete sich die finale Szene. Eine Gruppe Giraffen näherte sich von Nordosten. Zuerst sah es so aus, als wären sie nur auf dem Weg zur Wasserstelle oder um ihr Äsungsgebiet zu wechseln. Sie kamen jedoch direkt zum Schauplatz des morgendlichen Spektakels, das
offenbar auch das Drama der vergangenen Nacht war. Rasch wurde klar, dass dies die Gruppe war, aus der das Giraffenjunge stammte. Die Giraffen schritten alle zum Ort des Geschehens und umkreisten für eine Weile nervös das tote Giraffenjunge, bis eine Kuh daran schnupperte, während die anderen einfach in einem Halbkreis ringsum standen. Was für eine unheimliche und beklemmende Atmosphäre!
Als die Giraffen weitergezogen waren, konnten wir endlich hinuntersteigen. Auf dem Weg zum Auto untersuchten wir die Leoparden-Beute. Ich fragte mich immer noch, wie er es geschafft hatte, das kleine Giraffenkalb zu töten, wo die Mutter ihr Junges doch sicher mit aller Kraft verteidigt hätte. Bei genauerer Untersuchung bemerkten wir, an der Kehle zwar Bissspuren waren, dass aber der Schädel der kleinen Giraffe völlig zertrümmert war. Unsere einzige logische Erklärung war, dass die Giraffenkuh in ihrem Bemühen, ihr Kalb zu schützen, es gegen den Kopf getreten und dadurch getötet haben musste. Tragisch aus menschlicher Sicht, aber ein „normales“ Ereignis in der Natur.
Einige Tage später waren nur noch ein paar Haarbüschel und winzige Knochensplitter übrig – die Natur hatte ihr Werk vollbracht.
Manche kleinen Begebenheiten, die ein Jäger draußen in der Wildnis erlebt, geraten in Vergessenheit oder wandern ins Unterbewusstsein und kommen erst wieder zum Vorschein, wenn bestimmte Sichtungen oder der Aufenthalt in der selben Gegend die Erinnerung wecken. Eine solche Erinnerung, die ich völlig verdrängt hatte, kam mir wieder in den Sinn, als wir im August (erfolgreich) Klippspringer jagten. Wir jagten in einem Gebiet, in dem grauschwarzes Gestein vulkanischen Ursprungs mit sehr hohem
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Eisengehalt überwiegt. Oft klirrt es metallisch, wenn beim Darübergehen Steine aneinanderstoßen.
Ich erinnerte mich, dass ich in genau diesem Gebiet vor fünf oder sechs Jahren beobachtet hatte, wie eine der endemischen Schwarzen Mangusten etwa fünf bis zehn Minuten lang einen Klippspringer hin und her jagte. Natürlich war der Klippspringer zu groß, um der Manguste zum Opfer zu fallen, und es wirkte fast, als ob sie miteinander spielten. Auch das war eine jener Beobachtungen, die für unsere Jagd völlig nebensächlich waren, aber genau sie machen die Zeit in der Natur so wertvoll.
Vermutlich hat jeder Jäger ähnliche Erinnerungen, die dann und wann wieder auftauchen (oder auch nicht). Für mich sind sie ein wesentlicher Bestandteil meiner Jagdmotivation. Beispielsweise erinnere ich mich an einen rundum goldglänzenden Käfer, den ich vor 15 Jahren bei einer Elefantenjagd in der BuschmannlandJagdkonzession fand. Oder an die Kameradschaft mit den SanFährtenlesern, als ich als Teenager bei einer Leopardenjagd aushalf (ich war der Fahrer für die Jagdgruppe, die im Jagdschirm ansaß, während ich mit den Fährtenlesern am Wagen wartete).
Oder die Erinnerung an einen frühen Morgen in meinem Jagdgebiet, als ich zwei Braune Hyänen beobachten konnte, die im ersten Sonnenlicht zu ihrem Bau in einem eindrucksvollen Granitgebiet zurückkehrten.
Die eigentliche Jagd trägt natürlich auch zu dieser „Million kleiner Dinge“ bei.
Zum Beispiel, wenn man einen alten Gemsbockbullen anpirscht und er noch näher ist, als man „geplant“ hatte. Wenn man jedes einzelne Haar auf seiner Decke und die Spiegelung in seinen Augen erkennen kann. Der Jäger hebt langsam sein Gewehr mit offener Visierung und gibt den Schuss auf weniger als 30 Meter ab.
Oder die Erleichterung und das Gefühl der Erfüllung, wenn man das zerlegte Fleisch eines Hartmann-Zebras oder Kudu-Bullen aus den Bergen zu der nächsten Stelle gebracht hat, die für den Jagdwagen erreichbar war.
Oder lange Nächte am Lagerfeuer, in denen man sich angeregt mit Jägern unterhält, die zu Freunden geworden sind.
Oder zuzusehen, wie die eigenen Kinder die kleinen Wunder der Natur entdecken.
Unsere immer schnelllebigere Welt macht sich auch in der Jagd bemerkbar. Oft gewinnt man den Eindruck, dass es bei dem Erlebnis Jagd und dem Sammeln von Erinnerungen vor allem darum geht, in kürzester Zeit möglichst viel zu erbeuten und damit beim abendlichen Beisammensein zu prahlen. Ich wünsche mir und hoffe, dass jeder Jäger ab und zu die kleinen Momente und Dinge findet – und sie zu schätzen weiß. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass Jagen nicht eine große Sache ist, sondern eine Million kleiner Dinge.
Gemeinsam stark: Die Zukunft der ethischen Naturschutzjagd in Namibia sichern
Kristin Maritz
Namibias Jagdgemeinschaft steht an einem kritischen Zeitpunkt. Seit fünf Jahrzehnten schützen Berufsjäger, Fährtenleser, Jagdveranstalter, Hegegebiete und Partner im ländlichen Raum die Tierwelt und haben dafür gesorgt, dass Land dem Naturschutz gewidmet bleibt. Unser Modell, das auf ethischer Jagd und nachhaltiger Nutzung basiert, gilt weltweit als eines der erfolgreichsten Naturschutzsysteme. Dennoch sehen wir uns heute zunehmendem Druck von außen ausgesetzt: von Anti-Jagd-Aktivisten, Desinformationskampagnen, internationaler politischer Intervention und Transportbeschränkungen. Diese Gruppen treten geschlossen auf und unterscheiden nicht zwischen ethischer und unethischer Jagd, zwischen einem kommunalen Hegegebiet und einer privaten Farm oder zwischen einem Berufsjäger und einem Naturschutzbiologen. Ihr Ziel ist absolut: die Jagd insgesamt zu verbieten.
Gleichzeitig richtet interne Spaltung mehr Schaden an, als uns oft bewusst ist. Während Anti-Jagd-Lobbyisten ihr Vorgehen koordinieren, lässt unser Sektor mitunter zu, dass persönliche Differenzen oder Konkurrenzdenken die übergeordnete Vision untergraben. Einigkeit ist nicht nur wünschenswert – sie ist unerlässlich. Ohne Einigkeit kann selbst das stärkste Naturschutzmodell geschwächt werden. Doch gemeinsam verfügen wir über enorme Stärke. Namibias Erfolg beruht nicht auf Ausgrenzung oder individuellen Meinungen, sondern auf Zusammenarbeit, wissenschaftlich fundiertem Wildtiermanagement und der gemeinsamen Überzeugung, dass Wild einen Wert haben muss, um zu überleben.
Ethische Jagd bleibt von zentraler Bedeutung für diesen Erfolg. Sie gewährleistet den Schutz und die verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wildtiere, den
Erhalt natürlicher Lebensräume anstelle von anderweitiger Nutzung und die Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen im ländlichen Raum. Allein die Trophäenjagd auf privatem Gelände bringt jährlich rund 350 Millionen N$ ein und ist Teil eines Sektors mit einem Wert von über 2 Milliarden N$. Diese Gelder fließen in Naturschutzprogramme, AntiWilderei-Einheiten, Forschung, Lebensraummanagement und Gemeinnützigkeit. Dank ethischer Jagd existieren Tausende von Arbeitsplätzen – von Berufsjägern und Fährtenlesern über Präparatoren und Gastgewerbepersonal bis hin zu Mechanikern, Piloten und Kunsthandwerkern. Wenn Naturschutz einen spürbaren wirtschaftlichen Nutzen bringt, gedeihen die Wildtierbestände. Andernfalls nehmen Wilderei, Lebensraumverlust und MenschWildtier-Konflikte zu. Länder wie Kenia, wo die Jagd verboten worden ist, haben einen starken Rückgang der Wildtierpopulationen
GEWEHR- UND BOGENJAGD FAMILIEN WILLKOMMEN NACHHALTIGE ETHISCHE JAGD
verzeichnet. Das beweist, dass die Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen praxisnah, nachhaltig und realitätsnah sein muss.
Namibias künftige Jagdfachkräfte sind von zentraler Bedeutung für den Schutz dieses Systems. Viele verfügen bereits über natürliche Fähigkeiten im Fährtenlesen, im Verständnis des Wildverhaltens und in der Orientierung in unserer Umwelt. Mit der richtigen Ausbildung, Mentorschaft und ethischer Verankerung werden sie zu Botschaftern einer nachhaltigen Wildtierbewirtschaftung. Ein Profi im Jagdwesen zu werden, ist nicht irgendein Beruf: Es ist eine bedeutungsvolle Laufbahn, die finanzielle Stabilität, unternehmerische Möglichkeiten und die Gelegenheit zur direkten Mitwirkung am Schutz unseres nationalen Naturerbes bietet. Wichtig ist, dass dieser Weg allen jenen offensteht, die Hingabe, Disziplin und Leidenschaft für die Natur mitbringen.
Ausbildung bleibt ein Eckpfeiler unseres Berufs. Von theoretischen und praktischen Prüfungen bis hin zu spezialisierten Kursen in Zerwirken, Präparation, Fotografie, Erster Hilfe und Feldtechniken unterstützen wir kontinuierlich Kompetenz und Selbstvertrauen. In den vergangenen Jahren wurde verstärkt darauf geachtet, zuvor benachteiligte Namibier auszubilden, denn nachhaltiger Naturschutz muss inklusiv sein. Die Einbindung eines breiten Spektrums von Namibiern fördert das öffentliche Verständnis für die Rolle der Jagd und gewährleistet, dass unser Naturschutzmodell in der gesamten Gesellschaft angenommen und verstanden wird.
NAPHA vertritt seit 1974 die Interessen
der Jagdgemeinschaft. Gegründet von einer Gruppe, die die Bedeutung von Einheit und gemeinsamer Vertretung erkannte, hat sich NAPHA zu einer Organisation entwickelt, die im In- und Ausland angesehen ist. Heute spielt sie eine aktive Rolle in politischen Diskussionen, in der Mitgliederbetreuung, Ausbildung, behördlichen Zusammenarbeit sowie in der Verteidigung von Namibias Naturschutzbilanz in den Medien und auf internationalen Plattformen. Von der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Fortwirtschaft und Tourismus bei Leopard-Markierungsprozessen und der Mitarbeit am Nationalen Raumordnungsmeisterplan mit FENATA bis hin zur Unterstützung von Mitgliedern bei Waffenabfertigungen an Flughäfen setzt sich NAPHA konsequent für praktikable Lösungen und faire Regulierungen ein. Unsere Präsenz bei großen Jagdmessen in Deutschland, Österreich und in den Vereinigten Staaten stärkt weiterhin Namibias Position als eines der weltweit führenden Ziele für ethische Jagd.
Ethik bleibt der Angelpunkt all unseres Handelns. Eine einzige unethische Handlung schadet nicht nur dem Ruf eines Einzelnen, sondern auch der Wahrnehmung aller Jagdfachkräfte. Das Einhalten ethischer Standards schützt unsere gemeinsame Glaubwürdigkeit, gewährleistet Nachhaltigkeit und erhält das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Naturschutzmodell. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass jedes Mitglied und jeder Ausbildungskandidat diese Verantwortung versteht.
Wissen muss weitergegeben und Erfahrung muss geteilt werden. Die Geschichte ist voller
Beispiele dafür, dass wichtiges Wissen verloren geht, wenn es nicht an die nächste Generation übertragen wird. Dasselbe könnte für die professionelle Jagd gelten. Wenn wir nicht künftige Führungskräfte anleiten, ermutigen und ihren Werdegang begleiten, riskieren wir den Verlust jener Fähigkeiten, Traditionen und Werte, die Namibias Wildtierbestand über Jahrzehnte gestützt haben. Unsere Zukunft hängt von den jungen Jägern und angehenden Jagdfachkräften ab, die heute bereitstehen. Sie sind keine Konkurrenten – sie sind die Fortführung unseres Naturschutzerbes.
Die Botschaft ist einfach und klar. Namibias Modell der Naturschutzjagd funktioniert. Es schützt Wildtiere, erhält ländliche Wirtschaften und bewahrt unser Naturerbe. Doch es erfordert Einheit, Professionalität und unbeirrt ethisches Verhalten. Unsere Stärke liegt darin, zusammenzustehen, einander zu unterstützen und mit einer Stimme zu sprechen. Die Herausforderungen werden nicht verschwinden, aber geeint werden wir weiterhin weltweit führend sein in ethischer, wissenschaftlich fundierter Naturschutzjagd.
Es gibt keine Zeit für Gespaltenheit. Die Zukunft gehört jenen, die zusammenarbeiten, hohe Standards aufrechterhalten und der nachhaltigen Nutzung verpflichtet bleiben. Namibias Jagdfachkräfte sind Hüter des Landes, Beschützer der Wildtiere und Botschafter eines Systems, das menschliche Bedürfnisse mit dem Wohlergehen der Natur in Einklang bringt. Mit Einheit, Integrität und Stolz auf unseren Beruf werden wir sicherstellen, dass die ethische Jagd in Namibia auch für kommende Generationen stark bleibt.
NAPHA AUSZEICHNUNGEN 2024
Auszeichnung für das aktivste Mitglied/den aktivsten Ausschuss 2024: Ausschuss für junge Jäger. Eddie Agenbach, Joana Hagmann und Sven Günzel
Die Auszeichnung Zugänglichstes NAPHAMitglied 2024: ging an Tobias Günzel.
Medienhaus des Jahres: Namibia Media Holdings (Ellanie Smit)
Auszeichnungen für den Medaillenverkauf 2024
Gewinner in den einzelnen Kategorien:
Gewinner der Gruppenkategorien:
ART-Trophäe des Jahres:
Die meisten Top-10-Platzierungen 2024/2025: Bergzicht Game Lodge
Der Preis Naturschützer
Auszeichnung für die Internationale Förderung der namibischen Naturschutzjagd: Krieghoff International (Ralf Müller)
Loxodonta Preis 2024: Koos Pienaar
3. Platz: Robert Pack (Harald Pack nahm den Preis für ihn entgegen)
1. Platz: Jacques Strauss
2.Platz: Rainer Halenke
Bergzicht Game Lodge
3. Platz: Aru Game Lodge
2. Platz: Otjiruze Safaris CC
1. Platz: Onduno Hunting Safaris
des Jahres wurde: Dr. Clemens von Doderer überreicht
3. Platz – Otjiruze Pumbas (Alex Rogl); 2. Platz – Smallgameexperts (Hoekus van Niekerk); 1. Platz – Gobabis A Span (Schalk Pienaar)
FUN SHOOT AWARDS
EXZELLENZ HINTER DEN KULISSEN
Ehrung der stillen Helden in der namibischen Jagdbranche
Jedes Jahr richtet sich das Rampenlicht bei der Jahreshauptversammlung der Namibia Berufsjägervereinigung (NAPHA) auch auf diejenigen, die Namibias stolze Jagdtraditionen durch stillen Einsatz, Können und Bescheidenheit bewahren. Die Auszeichnungen 2024 erinnerten erneut daran, dass nicht nur die Berufsjäger den Herzschlag von Naturschutz und Safari-Exzellenz bestimmen, sondern auch die Männer und Frauen, die an ihrer Seite arbeiten – in den Camps, in den Küchen und in der Wildnis.
JAGDASSISTENT DES JAHRES 2024 – ERASTUS HASHIPALA
Die erste Auszeichnung des Nachmittags wurde von Kai-Uwe Denker, dem erfahrenen Berufsjäger, überreicht. Er betrat die Bühne, um einen Mann zu würdigen, den er als „Verkörperung von Verlässlichkeit und stiller Stärke“ bezeichnete.
Erastus Hashipala gehört seit zwölf Jahren zum Kern von Denkers Team – er ist ein ausgebildeter Jagdassistent, ein weidgerechter Abdecker, Fährtenleser und ein Camphelfer, der gelegentlich auch in Siggi Denkers Gästehaus aushilft. Bekannt für sein ruhiges, besonnenes Auftreten, lässt Erastus seine Arbeit für sich sprechen.
Kai-Uwe Denker erzählte eine denkwürdige Begebenheit aus der vergangenen Saison, als am Kuiseb eine späte Nachmittagsjagd auf Gemsbock in einer Übernachtung in der Wüste endete. Mit bemerkenswerter Gelassenheit verarbeitete Erastus das Fleisch, baute einen Windschutz, hielt das Feuer die ganze Nacht über in Gang und bereitete die Leber über der Glut zu – eine traditionelle Geste, die den internationalen Gast tief beeindruckte. Später beschrieb er den Abend als ein „Fünf-Sterne-Erlebnis“.
„Erastus ist mehr als ein fähiger Assistent“, resümierte Denker. „Er ist ein Mann von großem Charakter – ein Mann, der den Geist der namibischen Wildnis verkörpert.“
CAMP-BETREUERIN DES JAHRES 2024 – VERONICA MATIAS Bevor die nächste Auszeichnung verliehen wurde, unterstrich der Moderator, dass hinter jedem gelungenen Safari-Erlebnis die CampBetreuer stehen – die verlässlichen Hände, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Ansie Strauss trat vor, um die diesjährige Preisträgerin bekanntzugeben. Sie beschrieb sie als „das Rückgrat der Gastfreundschaft und die stille Kraft hinter unzähligen unvergesslichen Kunden-Erlebnissen“.
Veronica Matias kam als Praktikantin des Berufsbildungszentrums Nakayale im Januar 2022 zu Kowas Adventure Safaris. Ihr Engagement brachte ihr noch im selben Jahr eine Festanstellung ein. Heute ist sie Aufseherin, Köchin, Lagerkontrolleurin und Ausbilderin, und sie setzt hohe Standards im Service und als Mentorin ihrer Kollegen. Bekannt für ihre Detailgenauigkeit und aufrichtige Fürsorge für die Gäste, verkörpert Veronica die Professionalität und Herzlichkeit, die das namibische Gastgewerbe auszeichnen.
KÖCHIN DES JAHRES 2024 – ANGELA GABRIEL
Mit der letzten Auszeichnung des Abends wurde eine Frau gewürdigt, deren Geschichte ebenso gehaltvoll und inspirierend ist wie die Mahlzeiten, die sie zubereitet.
Hentie van Heerden hielt eine bewegende Laudatio auf Angela Gabriel, deren kulinarische Laufbahn auf einer Farm bei Gobabis begann, als sie sechzehn war. Im Laufe der Jahrzehnte hat sie in den entlegensten Winkeln Namibias gekocht – vom Khomashochland bis zum Mahango Nationalpark – zunächst bei Boet Nel Hunting Safaris und in den letzten fünfzehn Jahren bei Ondjou Safaris.
Angela, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, hat sich einen Ruf für Bescheidenheit, Belastbarkeit und herausragende Leistung erworben. Ob sie über offenem Feuer kocht oder Feldküchen in mobilen Camps leitet – ihre Anmut und Hingabe haben Jäger wie Gäste gleichermaßen genährt.
Diese drei Preisträger erinnern uns daran, dass Namibias Jagdtradition durch Teamarbeit, Integrität und tiefen Respekt vor dem Land getragen wird – Werte, die jeder wahre Naturschützer im Herzen trägt.
Camp-Betreuerin des Jahres 2024: Veronica Matias Köchin des Jahres 2024: Angela Gabriel Jagdassistent des Jahres 2024: Erastus Hashipala
Mitglieder des Namibia Berufsjagdverbandes
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Agenbach E J Eduard Johannes "Eddie" Union's End Safaris
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Ahrens E G Ernst Gernot RW Rowland Hunting Safaris info@geva-sales.com
Alberts C J Christiaan Joahnnes "Chris" Hunters Pride Taxidermy huntpride@iway.na
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Arnold W J Werner Jost Wildacker Tourism (PTY) Ltd t/a Wildacker Guestfarm arnold-erbach@t-online.de www.wildacker-namibia.com
Badenhorst C Chris Farm Mimosa chris@farmmimosa.co.za www.farmmimosa.co.za
Bank J Joseph Oshingulu Hunting Safaris oshi@africaonline.com.na www.africasafari.hu
Barreras Garcia Reboredo L G Luis Gaspar Na-Gumbo Lodge & Safaris l.barreras@bartap.com.na www.nagumbo.com
Bartlett D D Danny Dudly Onguma Game Ranch (Pty) Ltd carmen.onguma@gmail.com
Barz PA Patrick Alexander Rechtsanwalt Barz pb@rechtsanwalt-barz.de
Basson J M Johannes Marthinus 'Marius" Okamapu (Pty) Ltd t/a Osprey Safaris Namibia nbasson@ospreysafaris.com www.ospreysafaris.com
Bauer A K Axel Karl Aigamas Hunting bauer@iway.na www.aigamas.com
Baumann H Horst hbaumann@nubibmountain.com
Beyer M.A B Malte Anselm Beyer ma.beyer@yahoo.de
Bezuidenhoud S B Stephan JSB Safaris stephan@jsbsafaris.com jsbsafaris.com
Binding H R Heiko Rainer Kataneno Hunt kataneno@iafrica.com.na
Blaauw J N Jacobus Nel "Japsie" Dzombo Hunting Safaris japsie86@gmail.com www.dzombo.com
Blauwkamp T A Terry Allyn Dallas Safari Club blauwkampt@gmail.com
Böckmann H Horst Farm Rudelsburg
Böhmcker A D André Doglef Moringa Jagd & Gästefarm moringa@iway.na www.moringasafaris.com
Brits J J Jan Justus Africa Hunt Safari justus@afrihuntsafaris.com www.afrihuntsafaris.com
Brönner AB Andries Ratau Safaris ratausafaris@protonmail.com; www.ratausafaris.com
Bross K A Klaus Alfred Klipkop Farming CC brossklaus@aol.com www.klipkop.de
Brüsselbach G M W Guido Maria Werner guidomwb@gmail.com
Campbell AA Andrew Alan Okangawa Farming & Hunting Safaris andrewac16@gmail.com www.okangawahunting.net
Chapman A C Anna Christine Huntafrica Namibia info@huntafrica.com.na www.huntafrica.com
Chapman J W James William Huntafrica Namibia info@huntafrica.com.na www.huntafrica.com
Cilliers A D Allan David Allan Ciliers Hunting Safaris allancilliers56@gmail.com www.cillierssafaris.com
Cilliers W A Wynne Anthony "Wayne" w.cilliers@icloud.com www.cillierssafaris.com
Cisse-Bross C Clothilde Klipkop Farming Okhota Namibia Safaris clocisse1@yahoo.com klipkop.de
Clausen K P Kurt Peter Okosongoro Safari Ranch info@okosongoro.com www.okosongoro.com
Cloete G Gideon Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd okuwirasafaris@gamil.com omujeve.com
Conservation Force JJ John Jackson III Conservation Force JJW-NO@att.net www.conservationforce.org
Cooper Z D Zane Dirk Mahonda Hunting Safaris info@mahondahunting.com www.mahondahunting.com
Cramer A G Axel Günther Namibia Hunting Experience info@namibia-hunting-experience.com www.namibia-hunting-experience.com de Bod D W Dirk Willem Dirk de Bod Safaris Namibia info@safarisnamibia.com www.safarisnamibia.com de Lange PJ Petrus Jacobus "Pieter" Hemingway Hunting Safaris delangp@gmail.com hemingwaysafari.com
Deloch H G Hans Georg Hans Hunt Safaris hanshunt@iway.na
Deloch H P Hans Peter Oryxhunt oryxhunt@iway.na www.oryxhunt.com
Delport J H T Jan Hendrik Tobias "Jannie" Toekoms Hunting Safaris toekomsbowhunting@gmail.com www.toekomshunting.com
Delport P J Petrus Jacobus "Pieter" Eintracht Jagd Safaris pieter@delportlaw.com www.eintrachtjagd.com
Denk H C Hans Christian Jagdfarm Mecklenburg denk@jagdfarmmecklenburg.com www.jagdfarmmecklenburg.com
Denker H Hagen Lewo Safaris hagen@lewosafaris.com www.lewosafaris.com/hunting
Friederich H H Helmuth Heinrich Baobab Game Ranch driehoek@mweb.com.na www.baobab-namibia.com
Fritsch H R J Harald Rainer Josef International Huntrs Bavaria h.fritsch@arbitas.de
Fug G German Terranova Tourism & Farming majavonreekenfug@gmail.com
Gall E Edmund The Riflemaker CC theriflemaker@yahoo.de
Garbade B T Bernd Thodo Onduno Hunting - p84 onduno@gmail.com www.onduno.com
Garbade H H Henner Helmut Onduno Hunting - p84 onduno@gmail.com www.onduno.com
Garbade T B H Thodo Bernd Hermann Onduno Hunting - p84 onduno@gmail.com www.onduno.com
Gorn M W K A Manfred Walter Karl August manfred@kgss.com.na
Grahl I Ilona Scheidthof Hunting Safaris grahl@iway.na www.scheidthof293.com
Groenewald J C Johannes Christoffel Okarusewa okarusewa.j@iway.na
Gruhn B W Bernhard Winfried Bellerode Hunting Jagd Safaris pbgruhn@iway.na www.bellerodejagd.com
Grünschloss K Karel "Kabous" Hunting Africa CC kgrunschloss@yahoo.com
Günther HM Hans Martin AD Hunting info@ad-hunting.com www.ad-hunting.com
Günzel G G T Götz Georg Tobias Ovisume Jagdfarm info@ovisume.eu www.ovisume.com.na
Haag A G F Andreas Georg Felix Otjikoko Game Ranch haag@otjikoko.com www.otjikoko.com
Haase H P Hans Peter Haasenhof Gästefarm haase@iway.na www.haasenhof.com
Haase O Olaf Jagd & Gästefarm Wilhelmstal Nord olaf85@gmail.com haase-wilhelmstal.com
Hagmann J.G Joana Gabriela Advenbia Safari CC joana.hagmann@bluewin.ch www.advenbia.com
Hakenjos G E Günter Eugen Hetaku Safari Lodge hetaku@iway.na www.hetaku.com
Halenke R Rainer Hohenau Hunting Ranch hohenau@namibianhunting.com www.namibianhunting.com
Hauffe W E G Wilko Ernst Georg Beenbreck Safaris wilkohauffe@gmail.com www.huntnamibia.info
Hegele C Christoph Albert christophhegele22@gmail.com
Heger G E Gudrun Ellen Otjiruse Hunting gudrun@otjiruse.com www.otjiruse.com
Heger N O Nikolai Otto Otjiruse Hunting nikolai@tandelta.biz www.otjiruse.com
Heimstädt K-D Klaus-Dieter Game Ranch Transvaal klausheimstadt@yahoo.com www.namibiahuntingandsafaris.com
Hennig G-C Georg Christiaan christiaanghennig@gmail.com
Hennig O W Oloff Walter Desert Holdings christo.hennig@deserthold.com
Hennings S P Steven Philip Khomas Highland Hunting Safaris - p46 philip@khomas-highland-hunting.com www.khomas-highland-hunting.com
Herbst H Helmut Bull River CC t/a Kansimba Game Lodge kansimba@iafrica.com.na www.kansimba.com
Herzog H Hubert Herzog Hunting hubert@herzoghunting.com; ulrike@herzoghunting.com www.herzoghunting.com
Hess S B Sigurd Bernhard "Sigi" Zighenzani-Africa Safaris sigurd@zighenzani.com www.zighenzani.com
Hihuilepo AH Ambrosius ARU - p20 danene@arugamelodge.com
Hill O Ollie Sybarite Sporting ollie.hill@sybaritesporting.com www.sybaritesporting.com
Hillermann M Marc Blaser Safaris Ltd namibia@blaser-safaris.com www.blaser-safaris.com
Hobohm H G Horst Gustav Abachaos #2025 Farming heide@fpc.com.na Holzinger W Wolfgang Holzinger GTML wolfgang.holzinger@gtml.at www.gtml.at
Horsthemke B Birgit Jagdfarm Stoetzer hbhorst@iway.na www.hunting-stoetzer.com
Horsthemke (Jnr) H H Harald Helmut Jagdfarm Stoetzer hbhorst@iway.na www.hunting-stoetzer.com Horsthemke (Snr) H W Helmut Werner Jagdfarm Stoetzer hbhorst@iway.na www.hunting-stoetzer.com Hübner MGH Marion Gisela Hella Namibia Safari Services - p64 weffie@iway.na namibia-safari-services.com
Hufnagl Y Yorck IFN Airfright Logistics - inside back yorck@ifn.com.na ifn.com.na
Hurt R A Robin Anthony Robin Hurt Safari Company (Pty) Ltd robinhurtnamibia@gmail.com www.robinhurtnambia.com www.robinhurt.com
Ipinge J A John Ali Ovitoto Game and Hunting Safaris (Pty) Ltd hafeni2@gmail.com
Irvine DSI Duncan Stuart Hunters Lens dunc.irv@gmail.com
Jacobs Francois Jakob Stream and Field Safaris streamandfieldsafaris@gmail.com
Jacobs S M Stephanus Marthinus "Stephan" SMJ Safaris info@smj-safaris.com www.smj-safaris.com
Janse van Rensburg J F Janse Francois Portsmut Hunting Safaris jansej@tgh.na www.phs.com.na
Jansen A Alichia IFN Airfright Logistics - inside back alichia@ifn.com.na www.ifn.com.na
Jansen J A B Jan Adrian Botha Acacia Hunting Safaris acaciahunting@gmail.com www.acaciahunting.com
Jansen van Vuuren L Lodewyk "L'wyk" Leopard Legend Hunting Safaris info@leopardlegend.com www.leopardlegend.com
Jochelson H M F Helena Maria Francesca "Helen" Ganeib Jagd & Gästefarm ganeib@iafrica.com.na
Joubert S J Stephan-Johann "Steph" Bergzicht Game Lodge steph@bergzichtgamelodge.com www.bergzicht-hunting.com
Jupke P G R Peter Günther Reinhard Jagdportal Namibia peter.jupke@t-online.de www.jagdportal-namibia.eu
Kaiser P Petra Kuhwerder Jagdfarm kaiser@iway.na www.jagdfarm-kuhwerder.de
Kaiser D U Dirk Ulrich Kuhwerder Jagdfarm kaiser@iway.na www.jagdfarm-kuhwerder.de Kamatuka GU Gideon Uavangua Kataneno Hunt guk@iway.na
Kibble P D Peter Douglas "Pete" Trophy Safaris trophysa@africaonline.com.na www.trophysafarisnamibia.com
Kiekebusch H H Heiner Hermann Jagd & Rinderfarm Hochfels hochfels@iway.na www.hochfels.iway.na Kirchner EHBK Emile Beowulf Woldemar Kou Kuas Adventure Safaris emile@koukuasadventures.com www.koukuasadventures.com
Koch S Dr Steffen CIC steffen.koch@hww.eu
Koekemoer G J Gert Jacobus Omuramba Hunting Lodge info@omuramba.com www.omuramba.com
Kok M Mariaan NAPHA - back page office@napha.com.na
Kotze D J Dirk Jacobus Tiefenbach Bow Hunting kotzedj@iway.na www.bowhuntnamibia.com
Kotze H J L Hendrik Johannes Louis LK Hunting Safaris louiskotze5@gmail.com www.chapungu-kambako.com
Kotze J C Johannes Christiaan Omatako Hunting Trails omatakoranch@iway.na www.omatakohuntingnamibia.com
Kotzé H R Hugo Rossouw Hugo Kotze Safaris hugo@namibia-hunt.com www.namibia-hunt.com
Krafft R Rene Ibenstein Hunting Safaris rkrafft@afol.com.na www.ibenstein.com
Kreiner H A Hubertus Alfried Ekongo Hunting & Safaris endlesshorizonsnamibia@iway.na
Kretzschmar K E Kurt Ekhard Onduasu Jagd onduasu@iway.na www.onduasu.de
Müller RM Ralf Krieghoff - Inside Front Ralf.Mueller@krieghoff.de www.krieghoff.de
Kruger CK Cornelius Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd cornek79@gmail.com omujeve.com
Kruger J J N Joachim Johannes Nicolaas "Nic" Omujeve Hunting Safaris (Pty) Ltd sumbron@africaonline.com.na www.omujevehuntingsafaris.com
Kurz M Martin
MK-Hunt MK-Hunt@web.de www.mk-hunt.de
Labuschagne D Divan Ndumo Safaris huntingdivan@gmail.com www.huntingsafaris.net
Lambrechts TM Tertius Malan Arub Safaris namfab9@gmail.com www.arubhunt.com
Langner A Anthea Omuramba Hunting Lodge info@omuramba.com www.omuramba.com
Leisler R Rudolf RL Hunting Farm office@rl-farm.com www.rl-farm.de/en Leuchtenberger JM Jan Munir Barg Büttner GmbH leuchtenberger@barg-buettner.com www.barg-buettner.com
Leuschner L I Lorenz Ingo Glenorkie Hunting Farm glenorkie@iway.na www.glenorkie.com
Thiessen J Johann Otjimbuku Hunting Farm otjimbuk@iway.na www.otjimbuku.com
Traut P J Peter James "Jamy" Jamy Traut Hunting Safaris info@jamyhunt.com; jamytraut@gmail.com www.jamyhunt.com
Tröh Michael Hairabib Jagd mgtroh@gmail.com hairabib-jagd.com
Trümper B Bernhard "Max" Airport Hunting & Guestfarm max.trumper@gmail.com www.airportfarm-namibia.com
Trümper U Uwe Airport Hunting & Guestfarm info@airportfarm-namibia.com www.airportfarm-namibia.com
Uffindell AF Arthur Frederick Aloe Hunting Safaris aloesaf@mweb.com.na
Utz G Gerrit African Safari Trails african-safari-trails@afol.com.na Utz (Snr) W Wilfried wilutz@iway.na
van den Berg WJ Wynand Johannes "Johann" Mashété Safaris info@mashete.com mashete.com
van der Merwe J S Jacobus Schalk "Jaco" Namibia Safari Corporation jaco@jsvdm.com www.namibiasafaricorporation.com
van der Merwe R Roy Otjandaue Hunting Farm otjandaue@iway.na www.otjandauehuntingsafaris.com
van der Westhuizen N H Nicolaas Hermanus "Nico" Quadrant Namibia (Pty) Ltd / Ikhanas nico@ikhanas.com www.ikhanas.com
van der Westhuyzen D Danene Aru Game Lodges - p20 info@arugamelodges.com www.arugamelodges.com van der Westhuyzen G N Gysbert Nikolaas Aru Game Lodges - p20 gysbert@arugamelodges.com www.arugamelodges.com van Dyk C Christiaan Chui Hunting Safaris chuihunting@gmail.com van Heerden B H Barend Hendrik "Hentie" Van Heerden Safaris, Ondjou Safaris - p74 vhsaf264@gmail.com www.vanheerdensafaris.com van Heerden C A Carl Alexander "Callie" Namibia Trophy Hunting Safaris namibiatrophy@gmail.com van Heerden P W J Pieter Willem Johannes "Johann" JJ Hunting Safaris johannjjhs@iway.na jj-safaris.com van Niekerk H H Hugo Hendrik "Hoekus" Uhlenhorst Hunting Safaris hoecon@afol.com.na www.huntuhlenhorst.com van Rooyen JA Dr Johannes, Albertus, "Jean" Kalahari Hunting Safaris drjavr@iafrica.com.na www.kalaharihuntingsafaris.com van Rooyen Q Quinton Portsmut Hunting Safaris qvr@tgh.na www.phs.com.na van Schalkwyk PB Philippus Bauke "Phil" Farm Marienhof Trust philvs@afol.com.na Van Wyk HVW Jan Hendrik Beenbreck Safaris wvw@afol.com.na van Zyl A J L Antonie Johannes Louw Track A Trail Safaris trackatrailsafaris@hotmail.com www.trackatrailsafaris.com
Veldsman J F Johann Frederik Shona Outdoor Safaris and Lodging CC shona@africanhuntingnamibia.com; shonaoffice@africanhuntingnamibia.com www.AfricanhuntingNamibia.com
Viljoen E P Enrico Pierre "Rico" Tactical Sports CC rico@tac-sport.com www.tac-sport.com Vogel I W Immo Wode Hunting & Guestfarm Gross Okandjou immo.vogel@gross-okandjou.com www.gross-okandjou.de Vogl M Markus info@pferde-vogl.de Voigts R W Reinhard Wolfgang Voigtskirch voigtskirch@iway.na Voigts U D Ulf-Dieter Krumhuk ud.voigts@krumhuk.com.na www.jagdfarm-krumhuk.de Volek C J Conway James Blaser Safaris Ltd namibia@blaser-safaris.com www.blaser.de von Gossler O Ortwin Orua Hunting Farm (Die Keiler) - p84 orua@iway.na www.namibianhunting.com von Hacht H J Hans-Joachim "Achim" Okatjo Jagdfarm okatjo@iway.na www.namibia-jagd.net von Koenen S A Sebastian Andreas Zighenzani Africa Safaris svkoenen@afol.com.na www.zighenzani.com/en von Schuman H W Hans Wolf Omupanda Jagd Safari CC info@omupanda.com www.namibiajagd.com von Seydlitz-Kurzbach H S Hartwig Sigismund Schoenfeld Hunting & Safaris schoenfeld.safaris@gmail.com www.schoenfeld-namibia.de von Seydlitz-Kurzbach W Werner Immenhof Hunting & Guestfarm - p52 werner@immenhofhunting.com www.immenhofhunting.com von Treuenfels M J G Michael-Jasper Gebhard "Michi" CIC michivt@t-online.de
Walker C J D Clifton John Douglas "Cliff" Cliff Walker Safaris cliff@cliffwalkersafaris.com www.cliffwalkersafaris.com
Weiken CFH Christian Fritz Heinrich Maria christian@weiken.de
Wenske M C B Markus Christian Benjamin Klipkop Farming CC wenske_m@hotmail.com klipkop.de
Werner CH Christian, Hermann Blumen_werner@t-online.de
Woortman H C Harm Curt Omatako Hunting & Tourism (Pty) omatako@omatako.com www.omatako.com.na
Woortman V H H Volker Heinz Harm Omatako Hunting & Tourism (Pty) omatako@omatako.com www.omatako.com.na
Wrede A F A Aschwin Friedrich Arthur Gurus Farm wredemad@africaonline.com.na
Ziller H H Hans hansziller@hotmail.com
Zimny M Michael Haasenhof Gästefarm michizimny@gmail.com www.haasenhofhunting.com
U N T E R S T Ü T Z E N S I E N A P H A W E R D E N
U N T E R S T Ü T Z E N S I E N A P H A W E R D E N S I E M I TG L I E D !
S
I E M I TG L I E D !
Seit 1974 setzt sic h NAPHA für nac hha ltige, verantwor tungsvolle
Ja gd in Namibia ein, um Wildtiere zu sc hützen und ländlic he Gemeinden zu unter stützen
Seit 1974 setzt sic h NAPHA für nac hha ltige, verantwor tungsvolle Ja gd in Namibia ein, um Wildtiere zu sc hützen und ländlic he Gemeinden zu unter stützen
Dieser Ansa tz er hä lt sta bile Wildbestände, finanzier t Anti-Wilderei-Massna hmen und förder t den Er ha lt von Lebensräumen. So wird die biolo gisc he Vielfa lt bewa hr t und gleic hzeitig den loka len Gemeinsc haften geholfen.
Förder mitglied – NAD 2.700,00 pro Ja hr Für Per sonen, die NAPHA unter stützen möc hten, jedoc h kein Einkommen aus der Ja gd in Namibia erzielen
Förder mitglied – NAD 2.700,00 pro Ja hr Für Per sonen, die NAPHA unter stützen möc hten, jedoc h kein Einkommen aus der Ja gd in Namibia erzielen
Vollmitglied – NAD 5 070,00 pro Ja hr Für zer tifizier te namibisc he Ja gdführer, die die of fiziellen Pr üfungen bestanden ha ben
Vollmitglied – NAD 5.070,00 pro Ja hr Für zer tifizier te namibisc he Ja gdführer, die die of fiziellen Pr üfungen bestanden ha ben.
Junger Jä ger – NAD 2 535,00 pro Ja hr Für zer tifizier te namibisc he Ja gdführer unter 30 Ja hren
Junger Jä ger – NAD 2 535,00 pro Ja hr Für zer tifizier te namibisc he Ja gdführer unter 30 Ja hren
Gruppenmitglied – NAD 2 535,00 pro Ja hr Für Ja gdführer, die bei einem Vollmitglied oder ausserordentlic hen Mitglied angestellt sind.
Gruppenmitglied – NAD 2.535,00 pro Ja hr Für Ja gdführer, die bei einem Vollmitglied oder ausserordentlic hen Mitglied angestellt sind.
Ausserordentliches Mitglied – NAD 5 070,00 pro Ja hr Für namibisc he Einwohner oder Per sonen mit Daueraufentha ltsrec ht, die ein Einkommen aus der Trophäenja gd a ls Voll- oder Teilzeittä tigkeit erzielen.
Ausserordentliches Mitglied – NAD 5 070,00 pro Ja hr Für namibisc he Einwohner oder Per sonen mit Daueraufentha ltsrec ht, die ein Einkommen aus der Trophäenja gd a ls Voll- oder Teilzeittä tigkeit erzielen
Ja gdassistent / Camp Attendant – NAD 350,00 pro Ja hr Für Ja gdassistenten oder Camp-Mitar beiter, die bei einem voll-, ausserordentlic hen oder Ehrenmitglied angestellt sind und keine of fizielle Ja gdqua lifika tion besitzen
Ja gdassistent / Camp Für Ja gdassistenten od ausserordentlic hen ode of fizielle Ja gdqua lifika t
Dieser Ansa tz er hä lt sta bile Wildbestände, finanzier t Anti-Wilderei-Massna hmen und förder t den Er ha lt von Lebensräumen So wird die biolo gisc he Vielfa lt bewa hr t und gleic hzeitig den loka len Gemeinsc haften geholfen.
BEACHTEN:
BEACHTEN:
Mitgliedsc haftszeitraum: 1. September bis 31. August jä hr lic h.
Mitgliedsc haftszeitraum: 1 September bis 31 August jä hr lic h
Alle Anträ ge benötigen die Zustimmung des NAPHAVor standes
Alle Anträ ge benötigen die Zustimmung des NAPHAVor standes
Mitglieder müssen die NAPHA-Sa tzung und den Ver ha ltenskodex einha lten
Mitglieder müssen die NAPHA-Sa tzung und den Ver ha ltenskodex einha lten.
Aufna hmegebühr : NAD 200,00 für a lle Mitgliedsanträ ge. Nachhaltige Trophäenjagd ist angewandter Naturschutz
Aufna hmegebühr : NAD 200,00 für a lle Mitgliedsanträ ge.
Nachhaltige njagd ist andter schutz
• für Anfänger & erfahrene Jäger
• Trophäen- & Erlebnisjagd
• Exklusive Jagdbetreuung
• NAPHA und NTB registriert
Auf den Spuren spannender Pirschjagd
www.namibianhunting.com
Ursprüngliche Farmjagd mit bodenständigen Jägern
Willkommen als Jagdgast auf unserer Wild- und Rinderfarm (seit 1908). Inmitten 13 000 ha einmalig schÖner und abwechslungsreicher Dornbuschsavanne (Trockenflüsse, Flächen, Berge, Granitkuppen und vielen Wasserstellen), werden sie individuell in rustikaler Atmosphäre betreut. Sie haben ausgezeichnete JagdmÖglichkeit auf mindestens 22 Tierarten, z.B. Kudu, Oryx, Eland, Impala, Damara DikDik, u.v.a. (auch Spezialangebote). Wir würden uns freuen, sie bei uns begrüßen zu dürfen.
Freilebendes Wild in Namibias atemberaubender Wildnis! Unsere Jagd- und Gästefarm ist ein Paradies für Kudu, Bergzebra, Leopard, Oryx, Springbock und viele weitere Wildarten. Besonders bekannt sind wir für hervorragende Kudujagd. Wir legen größten Wert auf ein faires Jagderlebnis. Bei uns gibt es keine gemischten Gruppen, sondern ausschließlich exklusive Safaris. Bringen Sie Ihre Familie mit. Wir sind ein familienfreundliches Unternehmen in der dritten Generation und bieten Ihnen Wochenpreise mit speziellen Familienangeboten. Erkunden Sie trockene Flussbetten, Täler und Berge auf spannenden Pirschgängen. An den Trockenflussläufen kann man Wild aus nächster Nähe in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Eine besondere Attraktion sind unsere malerischen Höhlen und Schluchten. Okondura Nord – 154 km nordwestlich von Windhoek. Wir freuen uns auf Sie. Herzlich Willkommen!