Touring 5 / 2018 deutsch

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Seit einem halben Jahrhundert kämpft die Assista Rechtsschutz AG für das Recht ihrer Schützlinge. Zum runden Geburtstag der TCS-Tochter blicken wir auf drei besondere Fälle zurück. TEXT DOMINIC GRAF | FOTO TCS BILDARCHIV

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ine Rechtsschutzversicherung ist kein Luxus, sondern immer mehr eine Notwendigkeit», sagt Stefan Burri. Die Zahlen bestätigen den Leiter des Geschäftsbereichs Versicherungen beim TCS: Über 500 000 Rechtsfälle haben die Juristinnen und Juristen der Assista Rechtsschutz AG in den letzten zehn Jahren betreut. Das sind knapp 137 am Tag. Seit ihrer Gründung im Jahr 1968 in Genf hat sich die Assista, wie sie abgekürzt genannt wird, stetig weiterentwickelt. Nebst dem Verkehrsrechtsschutz habe auch der Privatrechtsschutz in den letzten Jahren substanziell zugenommen, wie Stefan Burri sagt: «Ob bei schweren Verkehrsunfällen oder als Konsument, Mieter, Arbeitnehmer und Patient ist die finanzielle und rechtliche Absicherung von zentraler Bedeutung.»

Heute ist die Assista mit 450 000 Policen die Nummer drei auf dem Schweizer Rechtsschutzmarkt und die grösste Rechtsschutzversicherung für Privatpersonen. Rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – davon die Hälfte mit einer juristischen Ausbildung – arbeiten an acht Standorten in der Schweiz für das TCS-Tochterunternehmen. Bei dieser enormen Anzahl an Dossiers haben sich in den letzten 50 Jahren einige ganz besondere Fälle ergeben. Wir zeigen drei dieser Knacknüsse.

Happy End nach 20 Jahren Ein Ferienhausbesitzer kann sich nicht lange an seinem

Bijou erfreuen. Eine Lawine beschädigt mehrere neue Ferienchalets, darunter jenes des Assista-Kunden. Der Fall ereignete sich vor über 20 Jahren. Es folgte ein langjähriger, aufwendiger und zäher Kampf um Entschädigungszahlungen mit Versicherungen und der Gemeinde. Es stellte sich heraus, dass in der betroffenen Zone Baubewilligungen nur mit Auflagen hätten erteilt werden dürfen und dass gewisse Schäden wegen eines angrenzenden Bauprojekts vor dem Lawinengang entstanden waren. Dank der Unterstützung der Assista wurde nun – nach 20 Jahren – ein zufriedenstellender Vergleich erzielt. Die im fünfstelligen Bereich liegenden Anwaltskosten wurden von der Assista übernommen.

Über 100 000 Franken Kosten Eine Versicherungsnehmerin fährt mit ihrem Velo von einer Seitenstrasse in eine Hauptstrasse und prallt mit einem Auto zusammen. Das Auto erfasst die Frau frontal und sie wird gegen die Windschutzscheibe geschleudert. Dabei erleidet sie schwere Verletzungen. Seit dem Unfall wird die Kundin von der Assista in den komplexen versicherungs- und haftpflichtrechtlichen Belangen unterstützt. So konnte erreicht werden, dass sie Renten der Invaliden- und der Unfallversicherung sowie der beruflichen Vorsorge erhält. Zudem hat ihr die Unfallversicherung eine Integritätsentschädigung ausbezahlt. Gegen die Motorhaftpflichtversiche-

rung der Autolenkerin wurde ein Prozess bis vors Bundesgericht geführt. Die Geschädigte wird leider nie mehr ganz gesund werden. Zurzeit wird sie von der Assista bei der Geltendmachung der Übernahme der medizinischen Behandlung durch die Unfallversicherung unterstützt. In diesem aufwendigen und komplexen Fall hat die Assista bis jetzt externe Kosten von deutlich über 100 000 Franken bezahlt. Hinzu kommt der interne Bearbeitungsaufwand von aktuell rund 70 Stunden.

Mit Traktor auf der Autobahn geblitzt Ein beim TCS-Rechtsschutz Versicherter erhält Post aus Österreich. Im Schreiben heisst es, er sei mit 118 km/h über die österreichische Autobahn gerast und muss 40 Euro Busse zahlen. Das Problem: Das Kontrollschild, das geblitzt wurde, gehört zu seinem Traktor. Und der fährt nicht schneller als 30 km/h. Zudem war der Mann zu diesem Zeitpunkt nicht in Österreich. Er schickt ein Foto seines Traktors an den Absender des Schreibens. Drei Monate lang hört er nichts und geht davon aus, der Fall habe sich erledigt. Aber dann kommt ein zweiter Brief mit der Aufforderung, jetzt 200 Euro zu bezahlen, da er die ursprünglichen 40 Euro nie überwiesen habe. Das war der Moment, die Assista einzuschalten. Die Anwältin nimmt Kontakt mit der Behörde auf und kann

das Problem tatsächlich lösen. Das Strafverfahren wird eingestellt. Wie sich herausstellt, lag das Missverständnis in der Farbe des Nummernschilds. Das geblitzte ist weiss, das des Traktors jedoch blau.

19 von 20 zufrieden Ob besonders langwierig, teuer oder kurios – der Rechtsschutz des TCS hilft seinen Kunden mit juristischer Kompetenz und menschlichem Fingerspitzengefühl. Und die Kunden danken es zurück: 19 von 20 Versicherten sind zufrieden. «Wir ruhen uns aber nicht auf den Lorbeeren aus», sagt Stefan Burri. «Wir stellen uns regelmässig infrage, sei es in der Fallbearbeitung, bei den Produkten oder in der Kommunikation mit unseren Kunden.» Mit dem 2017 eingeführten Internet-Schutzbrief, der unter anderem vor Online-Betrug oder Cyber-Mobbing schützt, hat die Assista bewiesen, dass sie trotz ihrer 50 Lenze zeitgemäss und innovativ ist.

4 PRODUKTE TCSRECHTSSCHUTZ TCS Privatrechtsschutz Umfassender Schutz für Sie als Arbeitnehmer, Mieter, Patient und Konsument. TCS Verkehrsrechtsschutz Täglicher Schutz rund um Ihre persönliche Mobilität – als Fussgänger, Radfahrer, ÖV-Nutzer und Autolenker. TCS Gebäuderechtsschutz Schutz für Wohneigentümer bei Rechtsstreitigkeiten mit Handwerkern, Versicherungen und Nachbarn. TCS Internet-Schutzbrief Damit Sie auch im Internet sicher unterwegs und rundum geschützt sind.

1987

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Eröffnung des Rechtsdienstes Zürich

Eröffnung des Rechtsdienstes Lausanne

Eröffnung des Rechtsdienstes Bellinzona

Eröffnung des Rechtsdienstes St. Gallen

Eröffnung des Rechtsdienstes Basel in Füllinsdorf. Neue Firmenbezeichnung: Assista TCS AG

Mai 2018 | touring

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