Liebes land juli 2015

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HEIMAT

Die Inschrift am Clüverhaus lautet: „Bewahre Herr das Vaterland, vor Krieg und Landes Plagen, schütz dieses Haus vor Sturm und Brand, und segne, was wir haben. Gieb dein Gedeihn zur Kinderzucht und laß sie wohl gerathen, besegne auch des Viehes Frucht, die Wiesen und die Saaten“

Großer Spaß für Mensch und Geflügel: Dörte Borzek und Jan Albert Haake füttern die Strauße

Perle der Weserrenaissance: der Erbhof in Thedinghausen

Weiter geht es in die Fußgängerzone des Ortes, in der es viel zu entdecken gibt – wenn man weiß, wo man hinschauen muss. So deutet eine Plastik auf die Geschichte Achims als Zigarrenmacherstadt und den „blauen Montag“ hin, an dem die Arbeiterinnen der Fabrik freihatten und auch daheim nicht kochen mussten. In Sichtweite des Denkmals: das Lebkuchenhaus, mit dem Dörte Borzek Kindheitserinnerungen verbindet. „Als ich klein war, hatte die Firma Räume in unserem Familienhaus gemietet. Dort wurden mit Zuckerguss die Sprüche auf die Lebkuchenherzen gemalt. Und was an Bruch anfiel, durften wir Kinder essen.“ In diesem Augenblick zieht Hündin Mona an der Leine und scharrt mit den Füßen. Edith Klein weiß auch, warum: „Wir stehen vor dem Rathaus. Die weiß, dass ihr Frauchen da drinnen arbeitet.“

Mit Stock über Stein Zu einer ganz besonderen Begegnung kommt es, als mit Sven Neugebauer ein Wandergeselle vorbeimarschiert. Er hat seine drei Jahre auf der Walz fast beendet. Ein tolles Erlebnis, wie er berichtet: „Es hat mir schon viel gebracht. Man lernt, auf Menschen zuzugehen.“ Mit der Tradition und der Kluft der Wandergesellen haben manche Menschen allerdings Probleme: „Gerade jüngere Leute, die mich mit dem Auto mitnehmen, wissen oft gar nicht mehr, was das ist. Ich wurde wegen der Kleidung schon mal für einen Zauberer gehalten.“

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