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Die Formation „Alima“ mit Lucia Sorgente (5.v.l.) und Ute Nahrgang (7. V. l.) Foto: Picture People
Jüngsten fürs Tanzen begeistert. Zweimal pro Woche ist sie zudem als Motopädin in einer Gevelsberger Praxis tätig. Dort schult sie Senioren in Gleichgewichtsprophylaxe und Sturzprävention. Lucia Sorgente-Merker (56) aus Cronenberg arbeitet als Verwaltungsfachangestellte bei einer Krankenkasse. Den orientalischen Tanz hat sie vor rund 20 Jahren für sich entdeckt. Für 970 Mark erstand sie stolz ihr erstes Kostüm in einem Düsseldorfer Spezialgeschäft. Spiegel, Pailletten, Perlen und Strass-Steine zieren die Kleider aus 1001 Nacht. Alles wird in Handarbeit befestigt. Als Gastarbeiterkind war Lucia mit zehn nach Wuppertal gezogen, der Vater fand eine Stelle in der Werkzeugindustrie. Die Motorradfahrerin und Mutter eines 26-Jährigen hält sich seit drei Jahrzehnten im Turnverein fit. Innere Zufriedenheit schöpft sie beim sportlich betrachtet nicht minder anstrengenden Tanz mit den „Mädels“. Das schenkt ihr einen belebenden Ausgleich zum Alltag. Und im Bauchtanz-Outfit fühlt sich Lucia wie verwandelt. Die lebensfrohe Truppe aus Wuppertal und Umgebung – Mettmann und Remscheid sind ebenfalls vertreten - versteht sich bestens und geht auch gern gemeinsam zum Kos-
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Sommer 2017 · top magazin WUPPERTAL
Elisa Gansweith Foto: Konstanze Winkler
tüm-Shopping. Auf Basaren, Messen und Events stöbern die Frauen zwischen 25 und 56 nach passenden Outfits. An den Ständen locken Oberteile, Röcke, Hosen aus hauchdünnem Chiffon, Lycra, Spitzen- und Netzstoffen. Tina Müller (55) aus Mettmann holt sich Anregungen. Und setzt sie für sich und die anderen mit viel Geschick an der Nähmaschine um. Bei den Duisburger Tanztagen und weiteren Szene-Treffs werden Schmuck
und Accessoires besorgt. Nur Schuhe brauchen die „Alimas“ nicht: Getanzt wird barfuß. Das fordert die Füße, bis in den letzten Zeh. Vor dem großen Spiegel üben sie einmal pro Woche 90 Minuten, in einem Saal in Remscheid. „Jede Frau findet die Bewegungen, die gut an ihr aussehen“, weiß Ute. Mit Freude tanzt sie gern daheim zu arabischer Musik. Im idyllischen Garten führt sie uns bei bestem Pool-Wetter die langen Schleierflügel in Regenbogenfarben vor. Aus dem Wohnzimmer wehen mit dem Sommerwind die Trommelklänge herüber. Einsam ist es an der Grenze zu Remscheid, fast wie in der Wüste. Doch statt heißem Sand umgibt uns bergisches Grün. Ebenso schillernd wie vielfältig ist die Welt des „Belly Dance“, was sich auch in Herne gezeigt hat. Dort beeindruckte Gansweith mit ihrem Auftritt. Stark die Mimik, gelungen die Choreografie im „Tribal Style“, den sie auch unterrichtet. Die Ende der 80er in Kalifornien entstandene Variante heißt auch „Belly Dance Tribal Fusion“. Der moderne Mix aus orientalischen Elementen und folkloristisch-mystischen Sequenzen trainiert den ganzen Körper. Als Kind war sie beim Ballett, dann Cheerleaderin. „Musik hat »