automobile
Dr. Klaus Vogt Präsident des Verbandes Deutscher Privatschulverbände e.V.
„Grundsätzlich ist es richtig, die Bürger zu schützen. Den Umgang der Stadt mit der Feinstaub-Problematik kann ich leider nicht beurteilen, da mir konkrete Informationen fehlen. Zum Beispiel weiß ich nicht, ob im ganzen Stadtgebiet die Richtwerte überschritten werden oder ob dies nur an einzelnen Punkten wie dem Neckartor der Fall ist. Wie sieht es beispielsweise direkt daneben im Schlosspark aus? Ebenso sind für mich die Hauptursachen von Feinstaub nicht klar ersichtlich. Sind es die Automobile oder die Heizkamine? Und ebenso ist mir nicht klar, wie konkret die Gesundheitsgefahr durch Feinstaub tatsächlich ist. Soweit ich es überblicke, gibt es hier keine einheitliche Bewertung von Medizinern.“
Regina Bräuning Geschäftsführerin des Pelzhauses Enssle „Ich würde es sehr begrüßen, wenn als erste Maßnahme die Stadt alle abgestellten und stillgelegten Springbrunnen und Brunnenanlagen wieder in Betrieb nehmen würde. Auch die Laubbläser der Stadt wirbeln den Dreck nur umher und reinigen die Stadt nicht wirklich. Eine feuchte Reinigung der ö˜ entlichen Wege, Straßen und Plätze würde den Staub dagegen wegspülen, als ihn nur zu verlagern. Früher hat man Straßen und Gehwege nass abgespritzt.“
Dr. Peter Mailänder Partner der Rechtsanwaltskanzlei Haver & Mailänder In meiner Studentenbude hing neben einem alten VfB-Meisterschaftsposter eine grüne Grußpostkarte. Darauf stand: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen“. Wir müssen uns – und unsere Kinder –schützen und alle Anstrengungen unternehmen, um hohe Schadsto˜ belastungen zu reduzieren. Solange und weil der Verkehr nur einen geringen Teil der Feinstaubemissionen ausmacht, sollte unser Stuttgart nicht in die deutsche Schmuddelecke gerückt werden. Feinstaub-„Alarm“ beschreibt einen Zustand akuter Gefährdung (man denke an den militärischen Weckruf „all’arme“ [zu den Wa˜ en] ). Aus dem schlimmen Alarm um Stuttgart 21 haben wir –ho˜ entlich – gelernt, dass Politik nicht eindimensional funktioniert, sondern Einsicht vermitteln muss. Es geht um unsere Gesundheit, weil vielerorts die Bewegungsarmut alarmierend ist, freue ich mich auf einen Weckruf, der lauten könnte: „Stuttgarter, bewegt Euch!“
Armin Dellnitz Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH „Ich begrüße es sehr, dass die Stadt – und damit ho˜ entlich auch wir alle –, alles dafür tut, die Feinstaubproblematik zu bekämpfen. Aus Sicht des Marketings ist der Begri˜ ‚Feinstaubalarm‘ allerdings zu negativ besetzt. Ihm fehlen die positiven Assoziationen. In der ö˜ entlichen Wahrnehmung muss der Ansatz deutlicher werden, dass wir uns für eine bessere Luft in Stuttgart einsetzen. Der Begri˜ müsste genau dieses Vorhaben transportieren.“
Thomas Hoefling Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart
°°˛
„Beim Umgang der Stadt Stuttgart mit dem Thema Feinstaub ist noch Luft nach oben. Positiv werten wir die Aussage des Oberbürgermeisters, dass es bei möglichen Fahrverboten Ausnahmeregelungen geben muss. Wir sehen uns als Partner der Stadt und suchen gemeinsam nach Lösungen, die für Bewohner und Handwerk gleichermaßen verträglich sind.“
BEE_0