gesundheit
„Männer, macht es doch auch.“ Movember-Aktion im Lukaskrankenhaus: Mit Schnäuzer für die Vorsorge
Foto: Lukaskrankenhaus
„Die Frauen machen es. Männer, macht es doch auch.“ Kurz und knapp kommt die Botschaft von Thomas Böhm daher. Er arbeitet im Lukaskrankenhaus im Controlling. Oder der Clip von Dr. Jens Bagner und der Appell von Chefarzt Prof. Dr. Thomas Otto („Euer Männerarzt“): „Geht zur Vorsorge!“ Die Ansprache von Hakan Temel, Verwaltungsrat, an die „Lieben Verdrängungskünstler“. Und so weiter. Videos, nachzusehen bei Facebook. Warum? Wie viele Kollegen im Lukas zeigten sich die Herren im November mit Schnäuzer: Erkennungszeichen einer Aktion, die sich Movember nennt. Hinter dieser Wortschöpfung aus Moustache (Schnurrbart) und November steht eine inter nationale Bewegung, die Männer zu mehr Bewusstsein in puncto „Männergesundheit“ bewegen will. Dem hat sich das Lukas krankenhaus angeschlossen. Vor einem Jahr waren es die Uro logen des Hauses, die mit ihren Schnurrbärten überraschten und geduldig auf die Fragen nach dem Warum Auskunft gaben. Jetzt haben schon deutlich mehr Männer mitgemacht. Immer wieder positionierten sich in diesem Movember-November Mitarbeiter und Freunde des Hauses vom Malteser-Trio bis zu Puppendoktor Marcel Offermann in kurzen Videoclips auf der Facebook-Seite des Lukaskrankenhauses (www.facebook.com/lukasneuss.de). „Es geht hier nicht um den berühmten Männerschnupfen“, sagt Dr. Nicolas Krämer, Geschäftsführer des Lukaskranken hauses und – für vier Wochen – natürlich selbst ein Schnurrbart-
Prof. Dr. Thomas Otto, Chefarzt der Urologie, mit seinem Movember-Team.
66
Winter 2017 · top magazin RHEIN-KREIS NEUSS
träger: Es gehe darum, Männer zu sensibilisieren, sie zu Vorsorgeuntersuchungen zu bewegen. Männer sterben im Durchschnitt sechs bis acht Jahre früher als Frauen; auch, weil sie die Vorsorgeuntersuchungen scheuen. Deutlich mehr Männer als Frauen vernachlässigen ihre Gesundheit! Da setzt die Movember-Bewegung an. Sie entstand 2004 in Australien, hat mittlerweile in Europa Fuß gefasst und wird allmählich auch in Deutschland bekannt. Schwerpunkt ist die Vorsorge und damit oft auch Vorbeugung von Prostatakrebs. Daran sterben im Jahr 14.000 Männer in Deutschland, die meisten Todes fälle wären vermeidbar gewesen. Gerade Prostatakrebs lässt sich, früh erkannt, gut behandeln. Auch Prof. Dr. Thomas Otto, Chefarzt der Urologie am Lukas und ebenfalls ein Movember-Aktivist, registriert die Zurück haltung der Männer in puncto Vorsorge. Er kann aus langjähriger Erfahrung sagen: „Was für viele Frauen selbstverständlich ist, müssen Männer sich erst noch erarbeiten.“ Den ungewohnten Schnurrbart hat er in diesem November mit Stolz getragen – wie so viele seiner Ärztekollegen. Und so viele andere im Lukas krankenhaus. Glattrasiert haben sich die Beteiligten Ende November nochmal zum Gruppen-Video getroffen. Die Botschaft war klar: Der Aktionsmonat ist vorüber, der (Schnauz-)Bart ist ab – das Thema Vorsorge bleibt aktuell. Die Krankenkassen übernehmen übrigens die Kosten ab dem 45. Lebensjahr.