Top Magazin Neuss Frühjahr 2017

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wirtschaft

Foto: Metro

Im April des vergangenen Jahres war Spatenstich bei der Metro in Neuss: Innerhalb von einem knappen halben Jahr wurde ein Teil des Großmarktes umgebaut, um ein Lieferdepot an den Markt anzubauen. Gemeinsam mit Yvonne Persch, Ge­ schäftsleiterin der Metro Neuss, und Hauke Haut, Leiter des Lieferdepots Rheinland blicken wir auf die Hintergründe dieser „Metromor­phose“. Dass weniger manchmal mehr ist, bewiesen die Verantwortlichen, als sie die Verkaufsfläche des Neusser Metro-Großmarktes von 16.000 auf 12.500 m² anpassten. Die da­ durch freigewordenen, räumlichen Kapa­zitäten wurden genutzt, um ein insgesamt 4.000 Quadratmeter großes Depot für die Belieferung der Metro-Kunden anzubauen. „Von unserem Depot aus beliefern wir knapp 500 Kunden im Raum Düsseldorf, Neuss und Krefeld“, erklärt Hauke Haut. Bereits seit 2009 bietet Metro Cash & Carry Deutschland seinen Kunden einen Lieferservice an, der mit dem Start des Zustellkonzepts Food Service Distribution (FSD) im Jahr 2014 neu ausgerichtet und als eigenständiges Geschäftsmodell aufgestellt wurde. „Unser Ziel ist es unseren Lieferservice weiter zu professionalisieren und natürlich auch neue Kunden für uns zu gewinnen“, bekräftigt der Depotleiter und kann schon auf Erfolge verweisen: „Wir erreichen mittler­weile einige Kunden, für die die Metro zuvor nicht infrage kam.“ „Fortschritt durch Digitalisierung“ Ein großes Augenmerk widmet die Metro der Digitalisierung der hauseigenen Geschäftsfelder. So verfügen Kunden längst über die Möglichkeit, die Ware per Mausklick zu ordern. Der Online-Katalog führt 78

Frühjahr 2017 · top magazin RHEIN-KREIS NEUSS

Metro Neuss: Neue Wege auf bewährter Basis über 8.000 auf die Abnehmer zugeschnittene Kernartikel des FSD-Bereichs, Visualisierung inklusive. Nach Abgabe der Bestellung dauert es rund 24 Stunden, bis einer der 16 Lkw die Laderampe in Richtung Kunde verlässt. „Die Kollegen kommissionieren nahezu rund um die Uhr“, berichtet Haut stolz von der kontinuierlichen Warenzusammenstellung. Die Kommissionierung an der Jagenbergstraße läuft von Montags bis Samstags.

Kunden die zeitlichen Kapazitäten fehlen“, zeigt sich zugleich der einzigartige MetroMix. „Wir verfügen mit unseren Märkten weiterhin über eine stationäre Anlaufstelle“, zeigt Persch auf. Beispielsweise legen viele Gastronomen unverändert großen Wert darauf, die Ware persönlich in Augenschein zu nehmen, „sich inspirieren zu lassen“, wie die Expertin es formuliert. In Sachen Geschmacksprobe stößt eben selbst die Allzweckwaffe Internet an Grenzen.

„Fortschritt durch Service“ Auch wenn der Fortschrittsgedanke sich in Neuss längst etabliert hat, ändern sich manche Dinge nie. „Je zuverlässiger der Service ist, desto größerer Beliebtheit erfreut sich dieser“, bringt Haut die nachvollziehbare Erfolgsformel auf den Punkt. In diesem Zuge kommen die Belieferungskunden in den Genuss eines festen Ansprechpartners, sodass der jeweilige Kundenmanager jederzeit die Bedürfnisse seines Kunden kennt und ein vertrauensvoller Austausch gewährleistet ist. Dieser beinhaltet unter anderem auch die Vereinbarung eines bestimmten Zeitfensters. Ab sechs Uhr morgens rollen dann die ersten Lieferungen über die Straßen in der Region. In diesem Zusammenhang erschien der Standort Neuss aufgrund seiner Autobahnanbindungen, speziell der A57 und A46 als prädestiniert. Der zweite ausschlaggebende Punkt ist der dicht besiedelte Ballungsraum. Heißt somit kürzere Strecken, um eine etablierte Kundenstammkennzahl zu erreichen. Kürzere Wege einerseits, neue Wege andererseits also. Ohne dabei die aufgebaute Basis zu vernachlässigen, denn: „Bei bestehenden Kunden muss der Wechsel hin zum Lieferservice Sinn ergeben, etwa wenn dem

„Ein maßgeschneidertes Sortiment“ Dass dies nicht für die durch den Umbau verkleinerte Verkaufsfläche gilt, hat maßgeblich mit einer Optimierung des eigenen Sortiments zu tun. Gerade das Non-Food-Angebot sei mittlerweile reduziert, womit der Handelskonzern auf das sich verändernde Kaufverhalten reagiert hat. Eine normale Entwicklung, dem die Metro Rechnung trägt, „oder wer wechselt heute noch selbst seine Zündkerzen aus“, fragt Persch rhetorisch, um zu veranschaulichen, wie etwa zentrale Bereiche des Kfz-Marktes vernachlässigbar geworden sind. Um jedoch gegenüber möglichen Unkenrufen vorzubeugen: Nach wie vor beinhaltet das Gesamtsortiment über 50.000 Produkte! Diese gilt es neben Faktoren wie z.B. Übersichtlichkeit oder Kundenservice stetig zu optimieren. Und wer hat wohl einen kritischeren Blick auf den Dienstleister als der Käufer selbst? Entsprechend dieser Denke kann der Kunde vor Ort auf eine simple Weise über das Bewertungssystem FeedbackNow seine Meinung kundtun, indem er das jeweilige Thema über einen Touchscreen schlicht in Bewertungsebenen unterteilen kann. Zettelwirtschaft war gestern. Die Zukunft hat begonnen.


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