Top Magazin Neuss Frühjahr 2017

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gesundheit

Johanna-Etienne-Krankenhaus

Prof. Dr. Jan Sobesky ist neuer Chefarzt der Neurologie

Von Christa Brüster

Mit Prof. Dr. Jan Sobesky hat die Neurologie des Johanna-Etienne-Krankenhauses zum 01. Januar 2017 einen neuen Chefarzt bekommen. Er tritt die Nachfolge von Dr. Stephan Mohr an, der die Neurologie über 20 Jahre lang als Chefarzt geführt hat. Prof. Dr. Sobesky war zuletzt als Oberarzt an der Berliner Charité und später als geschäftsführender Oberarzt am Campus Virchow Klinikum tätig und bringt viel Erfahrung aus dem klinischen Alltag und der Forschung mit. Sie haben früher schon im Rheinland gearbeitet und waren viele Jahre an der Uniklinik in Köln beschäftigt. Jetzt kehren Sie als Chefarzt zurück. Was werden die Hauptziele Ihrer Arbeit am Johanna-Etienne-Krankenhaus sein? Prof. Dr. Jan Sobesky: Die Neurologie steht heute hervorragend da. Eines meiner Hauptziele wird daher sein, an die Arbeit meines Vorgängers anzuknüpfen und die Neurologie weiter auf höchstem Niveau zu betreiben. Wir haben mit knapp 1.500 Schlaganfall-Patienten pro Jahr ein Alleinstellungsmerkmal in der Region für die Schlaganfallmedizin wie auch für die gesamte Neurologie – das ist eine besondere Situation und auch eine besondere Verantwortung. Wie gehen Sie mit dieser neuen Verantwortung um? Dem will ich mit der Etablierung eines neurologischen Netzwerkes für den RheinKreis Neuss zur optimalen Versorgung der Patienten Rechnung tragen. Eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten, vor allem auch mit den niedergelassenen Kollegen, ist mir dabei besonders wichtig, um jegliche Reibungsverluste zu Lasten der Patienten zu vermeiden. Ein weiteres Thema wird sicherlich der Ausbau der AkutNeurologie und hier insbesondere die so genannte IMC (Intermediate care) sein. Sie ist das Bindeglied zwischen der Intensivpflegestation und der Normalstation und ermöglicht einen hohen Überwachungsstandard, was insbesondere für unsere Schlaganfallpatienten sehr wichtig ist. Was haben Sie an Ihrem ersten Arbeitstag in Neuss vorgefunden? Zunächst einmal ein sehr gut funktionierendes Team, das auch interdisziplinär im 40

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Haus sehr eng und effektiv miteinander arbeitet. Zum anderen eine hervorragende, räumliche Struktur mit 12 Betten Schlaganfall plus 2 Betten IMC, einer unmittelbar angeschlossenen Intensivstation und einer Herzinfarkteinheit. Das Ganze zieht sich wie ein U durch das Erdgeschoss und deckt damit alle notwendigen Bereiche für die Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen ab. Was an der Arbeit am Johanna-EtienneKrankenhaus ist für Sie besonders reizvoll? Das Johanna-Etienne-Krankenhaus bietet meiner Ansicht nach die perfekte Mischung aus einem mittelgroßen, stabilen Haus mit einer sehr guten medizinischen Schwerpunktbildung und einem Großkonzern wie den St. Augustinus-Kliniken, was sich für den Patienten in einem hohen Maß an Professionalität und viel Menschlichkeit widerspiegelt. Besonders gut am Johanna-Etienne-Krankenhaus gefällt mir, dass hier sehr konsequent dem karitativen Leitbild gefolgt wird, und zwar begleitet von einem fachlich absolut professionellen Niveau. Sie waren zuletzt unter anderem an der Universitätsklinik Charité in Berlin. Was bringen Sie von dort mit in den Rhein-Kreis Neuss? Aus dem Bereich der Schlaganfallmedizin ist da sicherlich die mechanische Thrombektomie zu nennen, ein sehr aufwändiges Verfahren, um ein im Rahmen eines Schlaganfalls entstandenes Blutgerinnsel aus dem Hirngefäß zu entfernen. Voraussetzung hierfür sind perfekt aufeinander abgestimmte Notfallstrukturen, angefangen beim Rettungsdienst über die Notaufnahme bis zum behandelnden Arzt, denn bei dieser Behandlung spielt Zeit eine wesentliche Rolle. Doch dann hat gerade die-

se Behandlungsmethode sehr große Chancen auf Erfolg in der Behandlung. Was liegt Ihnen und Ihrem Team bei der Behandlung besonders am Herzen? High-Tech-Medizin ist die eine Seite, die andere der persönliche Kontakt zum Patienten. In der Neurologie gilt: 80 Prozent der Diagnose geht über das persönliche Gespräch und die körperliche Behandlung. Denn am Ende zählt die individuelle Behandlung und menschliche Zuwendung. Die Visite ist deshalb ein absolut zentraler Punkt unserer Arbeit. Warum darf man sich als SchlaganfallPatient gut aufgehoben fühlen am JohannaEtienne-Krankenhaus? 70 Prozent unserer Erkrankungen sind akute neurologische Notfälle. Aus diesem Grund sind rund um die Uhr von den rund 21 neurologischen Fachärzten im Hause mindestens zwei Fachärzte im Einsatz und mindestens ein Oberarzt innerhalb kürzester Zeit zur Stelle, wenn ein Notfallpatient eintrifft. Das sind bestmögliche Voraussetzungen.


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