Top Magazin Karlsruhe Frühjahr 2017

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kolumne

Herausgeberin (v.i.S.d.P.): Sabine Kreis Verlags- und Anzeigenleitung: Hans-Dieter Kreis Redaktion: Michael Wirth, Dr. Oliver Langewitz, Roswitha Zytowski PR -Redaktion: Gudrun Schwab, Eduard Reinert, Alisa Essig Fotos: Elmar Theurer Magdalena Bertsch, Inserenten/Hersteller Grafik: Janine Rottwinkel Werbeagentur Peter Luig, Halle/Westf., 05201 - 736193, www.format-design.de Druck: Silber Druck, Kassel Namentlich nicht gekennzeichnete Berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingereichtes Material (Bilder, Manuskripte, etc.) wird keine Haftung übernommen. Nachdruck von Berichten und Fotos, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung. Die Urheberrechte der von Top Magazin konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag. Top Magazin Karlsruhe/Baden-Baden/Pforzheim erscheint dreimonatlich. Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Juni 2017. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2016.

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Umgangsformen – auch in der Sprache Top-Magazin-Kolumnist Richard Schmitz

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ie ersten drei Lebensjahre eines Menschen sind entscheidend für die Herausbildung der Persönlichkeit. In dieser Zeit werden auch die Pflöcke der Erziehung eingeschlagen oder sollten es zumindest. Das gilt für die Manieren – etwa bei Tisch –, soziale Kompetenz, Kleidung und Sprachgebrauch. Sie alle sind eng miteinander verwoben und ergeben in ihrer Gesamtheit das Bild, das die betreffende Person gegenüber ihren Mitmenschen abgibt. Der Sprachgebrauch ist unter diesen Messwerten nicht der geringste. Wie in seiner Kleidung spiegelt sich auch in der Ausdrucksweise eines Menschen die Kinderstube wider, die er genossen hat – oder eben nicht. Und auf beiden Feldern beobachte ich seit geraumer Zeit eine Tendenz, die mich beunruhigt und die mir missfällt: Einen Hang zum Lockeren, Saloppen, der sich zunehmend auch dort durchsetzt, wo es nicht angebracht ist. Was mir zu meinem großen Entsetzen zunehmend auff ällt: selbst im Fernsehen, das doch eigentlich ein Vorbild sein sollte. Ich halte diese „Hallo – sorry – tschüß“-Kultur oder besser Unkultur nicht für ein Zeichen eines zwanglosen Umgangs miteinander, sondern eher das einer zunehmend gleichgültigen oder – um den Begriff des Saloppen zu illustrieren – wurschtigen Haltung gegenüber den Mitmenschen. Und diese Tendenz finde ich bedenklich, wobei hier nochmals gesagt sein soll: Ich will mit meinen Kolumnen nicht die Welt verbessern, sondern Denkanstöße zu diesem oder jenem Thema zu geben. Über Leute, die eine Theatervorstellung, einen festlichen Ball oder auch eine Clubsitzung zum banalen Teil des Alltags degradieren, indem sie in unangemessen legerer Kleidung erscheinen, habe ich mich bereits an anderer Stelle ausgelassen. Aber hier noch einmal: Ich stelle immer mehr fest, dass unzählige Menschen – Männlein wie Weiblein – egal wie sie gekleidet sind, mit jeder Art von Turnschuhen, noch dazu mit weißen Sohlen, umherlaufen. So, wie ich seinerzeit das Thema Kleidung in den Mittelpunkt gestellt habe, muss ich nun leider feststellen, dass es da eine enge Verbindung zum Sprachgebrauch gibt; wobei der unangemessene Sprachgebrauch, wie mir scheint, in den täglichen Umgang ebenso stark Einzug gehalten hat wie die nicht korrekte Kleidung.

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Beides ist doch dem Anlass und/oder Ort entsprechend auszuwählen: Eine rustikale Ausdrucksweise ist zum Beispiel auf dem Fußballplatz oder in der Skatrunde völlig in Ordnung, aber im Theater oder bei einem festlichen Abendessen einfach fehl am Platze. Eine Verabschiedung wie „tschüß“ ist ja an sich nicht vulgär; aber ich kann eine solche Formel eben nicht immer und überall verwenden, sondern nur unter meinesgleichen und gegenüber jemandem, den ich duze. Apropos duzen: Auch alle Welt unterschiedslos zu duzen fällt für mich in die Kategorie „geht nicht“. Mich befremdet daher der Trend in vielen Unternehmen, dass sich alle duzen (sollen). Ich bin mir sicher, dass mindestens 50 Prozent der Betreffenden sich dabei unwohl fühlen und das eigentlich nicht wollen, nicht unter Kollegen und gegenüber Vorgesetzten schon gar nicht. Dass das in anderen Sprachen anders geregelt ist, steht auf einem ganz anderen Blatt und geht uns hier auch nichts an (wobei zum Beispiel auch im Englischen zwischen „you“ und „you“ durchaus ein Unterschied besteht). Und da wir gerade beim Englischen sind: Auch der ausufernde Gebrauch von Anglizismen ist für mich, um im Bild zu bleiben, nicht gerade die feine englische Art. Sich angemessen auszudrücken ist ein Gebot von Stil und Höflichkeit gegenüber Anderen, wie es etwa auch die Pünktlichkeit ist. Eine saloppe Ausdrucksweise sollte dem persönlichen Bekanntenkreis vorbehalten bleiben; im täglichen Umgang mit anderen Menschen hat sie nichts ver■ loren – schon gar nicht im Fernsehen.

Text: Michael Wirth, Foto: Fabry

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