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Düsseldorfer Künstler von Weltrang Moderne Werke aus der Sammlung Evelin und Karl-Heinz Theisen in der Galerie Erica Jugler-Hahn.
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lein, aber fein – und betrieben von einer leidenschaftlichen Liebhaberin der Kunst: Die Galerie Erica Jugler-Hahn in Oberkassel macht gerade wieder mit einer spannenden Ausstellung von sich reden. Bis Oktober werden in der Hansaallee 28 Werke aus der Sammlung Evelin und Karl-Heinz Theisen gezeigt. Nach dem Tod des emsigen Sammlers verfügt seine Witwe, die Herausgeberin des Düsseldorfer D-Journals, über ein beeindruckendes Portfolio mit Schwerpunkt auf moderner Kunst. Im einstigen Löricker Wohnhaus gab es an keiner Wand ein freies Fleckchen. „Mein Mann machte gern einen Rundgang mit Gästen“, erzählt Evelin Theisen. „Ich habe es bedauert, dass diese Sammlung niemand mehr sehen kann.“ Jetzt ist dies zumindest für eine Auswahl von Werken wieder möglich, die veräußert werden. Mit der Galeristin wurden Bilder von Düsseldorfer Künstlern ausgesucht, die zu weltweitem Renommee gelangten. Vertreten sind Beuys und Immendorff mit ihren Schülern, Anatol, Tadeusz, sowie Charles Wilp und Mitglieder der Zero-Gruppe wie Uecker. „Sie überraschten die damalige Kunstszene mit frischen Ideen und einer kreativen Philosophie“, sagte Evelin Theisen bei der Vernissage. „Moderne Kunst hat ihren eigenen Anspruch. Die eindrucksvollen Arbeiten, die wir hier sehen, tun der Seele gut oder fordern heraus.“ Auf Erica Jugler-Hahns Wunsch sollten die Bilder jedoch ansprechend sein und nicht abschreckend.
Fotos: Reiner Kaltenbach
Als herausragende Werke fielen bei der Vernissage das 20-teilige Tableau „Zum Schweigen der Schrift oder Die Sprachlosigkeit“ von Günther Uecker ins Auge, ebenso eine Skulptur von Bernd Schwarzer, der kunterbunte „Trash Man“ von HA Schult oder „Auf Dein Wohl“ von Jörg Immendorff. Der Akademie-Professor hatte einst mehrere Drucke mit handsignierten Widmungen an Karl-Heinz Theisen versehen. Kleinere Bilder aus der Sammlung, allesamt Originale, sind schon ab 200 Euro zu erwerben. Nicht wenige Stücke aus dem gezeigten Bestand fanden schnell ihre Liebhaber. Die elegante „Kö-Maklerin“, wie sie in Düsseldorf respektvoll genannt wird, eröffnete ihre Galerie vor fünf Jahren. „Geplant hatte ich das nicht“, erzählt sie, „eigentlich wollte ich in den Räumen mein Büro einrichten.“ Die Bekanntschaft mit dem Maler Markus Tollmann inspirierte Erica Jugler-Hahn schließlich zu der Gründung. Mit der Kunst war sie durch ihren Vater schon seit früher Jugend verwoben, ging in den wichtigsten Galerien ein und aus. Privat und im Büro umgibt sich die Immobilien-Unternehmerin ebenfalls mit Bildern, bevorzugt aus der Zero-Gruppe. Schon deshalb hat sie eine Affinität zur Ausstellung ihrer Freundin Evelin Theisen. Wie immer, wenn Erica Jugler-Hahn zu einer Vernissage lädt, tummelte sich auch diesmal die Düsseldorfer Gesellschaft in der Galerie. Man beäugte interessiert die Bilder, plauderte über Kunst und genoss dazu die Musik des Pianisten und Sängers Giovanni Costello.
Gastgeberin Erica JuglerHahn mit Pianist und Sänger Giovanni Costello
Dr. Hans-Otto Hüser und Frau Bruni Bienen Roswitha Fessler-Ketteler und Hans-Henning Hahn
Evelin Theisen, Hannelore Samans, Regina Goldlücke (Top Magazin), Beate Düsterberg (v.l.)
Herbst 2017 · top magazin DÜSSELDORF
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