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Mittwoch, 13. November 2019 · KW 46 · Auflage 26.390 · 43. Jahrgang

„Protest wählen, heißt zündeln“

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Gedenkstunde an der ehemaligen Synagoge erinnert an die Opfer der Reichspogromnacht und warnt vor aufkeimendem Antisemitismus LAMPERTHEIM - Zerstörte Synagogen, Gebetsräume und jüdische Versammlungsstätten, verwüstete Ladengeschäfte und Hunderte Tote: Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 jährte sich in diesem Jahr zum 81. Mal. Auch in Lampertheim sind Menschen Opfer der grauenhaften Taten geworden. Die Stadt Lampertheim sowie der DGB Ortsverband erinnerten an das unermessliche Leid, das im Namen des deutschen Volkes vor 81 Jahren verübt wurde mit einer öffentlichen Gedenkstunde am ehemaligen Standort der Synagoge. Bürgermeister Gottfried Störmer in seiner Rede und zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Lessinggymnasiums warnten in ihren Beiträgen vor dem auff lammendem Antisemitismus und aufkeimender Fremdenfeindlichkeit in der heutigen Zeit. Sie schlugen angesichts der aktuellen Ereignisse etwa in Halle, den Bogen über die 81 Jahre in die Gegenwart und warben für eine starke Demokratie und einen starken Rechtsstaat. Denn heute, so formulierte es Störmer, biete sich ein zwiespältiges Bild: „Es gibt in Deutschland wieder blühendes jüdisches Leben – ein unerwartetes Geschenk nach diesen Gräueln. Doch zugleich erleben wir einen besorgniserregenden Antisemitismus, der jüdisches Leben in unserem Land und an anderen, sicher geglaubten Orten der Welt bedroht.“ Dieser Antisemitismus entlade sich zunehmend offen und teils in ungehemmter

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Eine Geste der Erinnerung: Zur Gedenkstunde wurden Kerzen angezündet und Blumen nieder gelegt. Bürgermeister Gottfried Störmer, Spargelkönigin Alina-Sophie I. und Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Stass gedachten am Standort der ehemaligen Synagoge der Opfer. Foto: Eva Wiegand

Hetzte im Internet, wie im öffentlichen Raum. „Auch heute gibt es eine Partei – ich benenne sie auch, die AfD – die einfache und einfachste Lösungen anbietet und uns glauben macht, es gibt bestimmte Menschen, Menschengruppen, die Schuld daran sind, dass es uns, der Gesellschaft, zumindest aber ihrer Klientel wirtschaftlich schlecht geht“, sagte Störmer. Gleichzeitig sei die Partei, so sein Eindruck auch ganz bewußt, Sammelbecken für den rechten Mob. Die AfD sei das Pulverfass an der Demokratie. „Jeder Wähler ist verantwortlich für die zukünftige Entwicklung in unserem Land und trägt das Streich-

holz zum Entzünden der Lunte bei sich. Protest wählen, heißt zündeln“, betonte der Bürgermeister und zitierte schließlich den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der in seiner Gedenkrede zum 70. Jahrestag des 20. Juli 1944 auf die Frage, was der einzelne tun könne, um für ein Leben in Verantwortung für Deutschland und die Demokratie bereit zu sein, antwortete: „Mutig zu unseren Werten stehen. Uns nicht mitschuldig zu machen, wenn anderen Unrecht geschieht.“ Auch die an der Gedenkstunde beteiligten Jugendlichen der Klasse 10c, der Schülervertretung sowie des Musik-Leistungskurses stellten sich gegen

den Ruck nach rechts, erinnerten an die Opfer und gedachten Georg Elser, dessen Anschlag auf Hitler am 8. November 1939 fehlgeschlagen war. Er sei ein Vorbild für alle, weil er die Initiative ergriffen habe und damit gezeigt habe, wie wichtig es ist, Mut zu zeigen. Erschreckend sei zudem, dass nach über 80 Jahren bei 1.300 Befragten 25 Prozent eine antisemitische Haltung einnehmen. „Wir können nicht ändern, was geschehen ist, aber wir dürfen es nicht vergessen und müssen für eine bessere Zukunft daraus lernen“, lautete das Fazit der Schüler, die jede Form von Gewalt verEva Wiegand urteilen.

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Start in die 5. Jahreszeit mit Verabschiedung von Manuela II. und Marcel II. BÜRSTADT – Die Hochburg der Fastnacht im Ried und die Perle des Rieds – bei der Eröffnung der Kampagne 2019/2020 sparten die Redner nicht mit Lob für die Bäsch​dädder Narren. Das soll auch so bleiben, da sind sich die Arbeitsgemeinschaft Bürstädter Vereine, kurz Vereins-AG, und die Fastnacht tragenden Vereine einig. Die

Zeichen dafür stehen gut – wieder gibt es ein Stadtprinzenpaar, das am 11.11. im Beisein einer großen Narrenschar, zahlreicher Gäste und Ehrengäste feierlich inthronisiert wurde. In den Saal des Pfarrzentrums St. Michael zogen Sabine Heidrich Tremmel und Ehemann Michael Heidrich mit großem Gefolge ein, um mit dem Narren-

zepter die Regentschaft als Sabine III. und Michael II. über Bürstadt zu übernehmen. Ein erstes Mal war die Prinzessin schon 2009 im Amt, jedoch mit ihrem damaligen Partner. Mit Auszeichnung für ihren herausragenden Dienst für die Fastnacht wurde das Stadtprinzenpaar Manuela II. und Marcel II. von der Vereins-AG verab-

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Bei der Inthronisationsfeier berichtete das Stadtprinzenpaar Manuela II. und Marcel II. zum Abschied vom närrischen Thron, was sie in der Kampagne 2018/2019 erlebt haben. Foto: Hannelore Nowacki

schiedet. Mit der Entlassungsurkunde, überreicht vom Ersten Vorsitzenden Steffen Schweiker, verlieren sie ihre närrischen Privilegien und tauchen ein ins bürgerliche Leben. Eine letzte wichtige Aufgabe hatten die beiden Tollitäten an der Seite der steinernen „Sainawwels Kett“ beim Ratskeller übernommen – sie eröffneten die Kampagne 2019/2020 gemeinsam mit Sandra Beilstein, Präsidentin der Vereins-AG, und dem Vorsitzenden Schweiker, wobei das in Stein gehauene Wahrzeichen der Bürstädter Fastnacht von Marcel II. der Tradition folgend ein Glas Wein erhielt – als Guss über den Kopf. „Damit die Fastnacht gelingt, wie jedes Jahr“, erklärte Präsidentin Beilstein. Die Zuhörer standen dicht gedrängt im Innenhof, SKKund HCV-Garden, Abordnungen zahlreicher Vereine waren gekommen, um die „Fünfte Jahreszeit“ zu begießen. Ein donnerndes dreifaches Helau der Zuhörer war die Antwort auf die närrisch gereimten Reden. „Die schönsten und liebsten Gäste“ begrüßte der Vorsitzende wenig später im wohlig warmen Saal, um ihnen mitzuteilen: „Bürstadt Fortsetzung auf Seite 2

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