hartliebs
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Jenny Erpenbeck zum Thema „Flüchtlinge“
Nichts für schwache Nerven
20 Bücher für Weihnachten und den Rest des Winters Seite 4–5
Geheimtipps für Jugendliche und Kinder Seite 6–7
hartliebs empfehlen Bücher zu Weihnachten Seite 8
» Dabei ist es das Wichtigste, dass man den Veränderungen offen gegenübersteht ... « die Kinder von der Tagesmutter gegenüber wissen, wie ich heiße, wenn die ersten Buchkäufer reinkommen und gute Laune haben –, dann weiß ich, dass ich das richtige Leben habe. Und das weiß ich auch, wenn ich unsere KundInnen in der Notschlafstelle für Flüchtlinge treffe oder sie mithelfen, Wohnraum zu finden für Familien, die gerade kein Dach über dem Kopf haben. Und natürlich auch, wenn KundInnen uns einen ganzen Tag ihrer Zeit schenken und unseren Laden führen, damit wir Zeit und Ruhe für eine MitarbeiterInnebesprechung haben. Währing als weltoffenes Dorf in der Großstadt und die Buchhandlung mittendrin – so hab ich mir das immer vorgestellt. Petra Hartlieb
Wir haben länger offen!
Last call JOACHIM MEYERHOFF
FOTO: SHUTTERSTOCK / CONNEL / F9PHOTOS
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Himmel und Hölle Radek Knapp | Der Gipfeldieb
Es ist allgemein bekannt: Autoren meiden Buchhandlungen. Es sei denn, sie sind gut. Gut sind Buchhandlungen, wo man Prozente bekommt, sollte man als Autor in die Zwangslage kommen, das Buch eines anderen Autors kaufen zu müssen. Gut sind Buchhandlungen, wo man von charmanten Buchhandelslehrlingen weiblichen Geschlechts angehimmelt wird, und besonders gut ist die Buchhandlung, die alle deine Werke wie auf einem Altar ausstellt. So eine Buchhandlung existiert leider nicht, aber es gibt so manche, die einen Autor ganz schön verwirren können. Nehmen wir zum Beispiel die Hartliebs. Man wird hier wegen des ständigen Menschenauflaufs als Autor nicht entsprechend angehimmelt. Es gibt dort auch keinen Altar, wo meine Bücher regelmäßig mit Myrrhe beräuchert werden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat die Hartlieb die Angewohnheit, selbst Bücher zu verfassen und sie in Auflagen zu verkaufen, von denen die meisten Autoren nur träumen können. Gut, ich muss zugeben, das ich gelegentlich Prozente bekomme, und einmal stand mein Buch sogar in der Auslage. Aber dass ist es nicht. Hier sind Leute am Werk, die etwas besitzen, was ich von meinesgleichen nicht kenne: Sie lieben Literatur, und sie lesen sie auch noch. Mehr noch, sie schei-
nen mit Büchern glücklicher zu sein als die meisten Autorenkollegen, die ich kenne. Wie oft bin ich schon – als ich drauf und dran war, die Schreibmaschine aus dem Fenster zu werfen – hingegangen und habe heimlich diese Literaturbegeisterten beobachtet. Und jedes Mal war es dasselbe: Die Lust aufs Schreiben stellte sich zwar nicht gleich wieder ein, aber wenigstens dachte ich: „Ach, würden die Hartliebs auch noch unter dem Ladentisch Wein verkaufen, wäre es wirklich ein sehr erträglicher Ort.“ Daher sehe ich es längst nicht mehr als Fluch, so nah an einer Buchhandlung zu wohnen. Im Gegenteil. Allein im letzten Jahr, musste ich dutzende Male zu den Hartliebs hinlaufen, um meine Laune zu bessern. Zum Glück ist es nicht weit. Ich bin sogar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Autor, der am nächsten an dieser Buchhandlung wohnt. Es sind ungefähr hunderfünzig Schritte, mal mehr, mal weniger, je nach Tag und Verfassung. Wer es nicht glaubt, kann es mit einem Maßband abmessen. Ich helfe ihm gern dabei. Gegen ein Glas Wein, versteht Piper, 208 S., € 20,60 sich.
Masel tov
Eve Harris | Die Hochzeit der Chani Kaufman Chani Kaufman und Baruch Levy sollen heiraten, doch sie haben sich bisher nur dreimal gesehen, nie berührt. Und die Geschichte spielt nicht in einem uns fremden Land oder einer längst vergangenen Zeit, nein, Schauplatz ist London im Hier und Jetzt. Sie sind Mitglieder einer kleinen jüdisch-orthodoxen Gemeinde, verhaftet in ihren Traditionen und Bräuchen, und selten haben wir ein Buch gelesen, das so faszinierend, erschreckend und gleichzeitig bezaubernd eine uns fremde Kultur beschreibt.
An den langen Einkaufssamstagen zu Weihnachten sind wir durchgehend Diogenes, 464 S., € 16,50 von 9 - 18 Uhr für Sie da! Und jeden Donnerstag bis 20 Uhr! Porzellangasse 36, 1090 Wien / Währinger Straße 122, 1180 Wien
Er freut sich auf den Zivildienst in einem Münchner Krankenhaus, vor allem auf das Schwesternwohnheim, doch dann kommt alles anders. Mehr oder weniger aus einer Laune heraus spricht er auf der Schauspielschule vor und wird tatsächlich genommen. Nun zieht er bei den Großeltern ein, und was genau er auf dieser Schauspielschule eigentlich soll, weiß keiner, am wenigsten Jaochim Meyerhoff selbst. Ach, man könnte noch viele Hundert Seiten weiterlesen – so witzig und traurig und pointiert erzählt er aus seinem Leben. Großes Theater!
KiWi, 352 S., € 22,70
LEHMANN
Die Welt verändert sich rasant. Unser Land verändert sich, Wien verändert sich und auch unser Stadtteil. Das mögen manche gut finden, manche schlecht, Tatsache ist, dass es passiert und dass es in unserer Hand liegt, das Beste daraus zu machen. Dabei ist es das Wichtigste, dass man den Veränderungen offen gegenübersteht und nicht allein ist. Dass man eine Gemeinschaft hat, in der man sich sicher fühlt, das können Familie, Kollegen, Nachbarschaft und vieles mehr sein. Wenn ich am Morgen in den Laden komme und mich freue, meine KollegInnen zu sehen, wenn ich die Drehsäulen vor die Tür schiebe und die Nachbarin mir zuwinkt, wenn
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FOTO: THOMAS
Weltoffen
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fanpost :-)
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FOTO: SEBASTIAN REICH
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MONIQUE SCHWITTER
Eins im Andern
Es gibt verschiedene Lieben im Leben einer Frau. Für unterschiedliche Männer braucht es unterschiedliche Arten von Liebe. Die vierzigjährige Ich-Erzählerin ist Autorin, verheiratet und hat Kinder und Hund. Als sie, anstatt zu schreiben, Petrus, ihre erste große Liebe, googelt, erfährt sie von seinem Selbstmord. Petrus wird zum Erzählanlass für ihre Liebesbiografie von zwölf Männern, die weit mehr als ihre Namen mit den Aposteln gemein haben.
Droschl, 232 S., € 19,00
LILY KING
Euphoria Man denkt den Film beim Lesen bereits mit: pralle Bilder, fremde Riten, eine verrückte Dreiecksliebesgeschichte. Das Leben der berühmten und bahnbrechenden Ethnologin Margaret Mead, die in den Dreißigerjahren mit ihrem Mann im Dschungel von Papua Neuguinea forscht. Der Roman ist eine wunderbare Mischung zwischen Fiktion und Wirklichkeit, und man weiß gar nicht, was spannender ist: die Ethnologie oder die C. H. Beck, 262 S., € 20,60 Liebe.
www.hartliebs.at