hartliebs
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Thomas Maurer: Ein Käfig voller Bücher
Norbert Zähringer: In der Zähringerstraße
Tilman Rammstedt: Stirb langsam 6
Georg Stadtthaler – Kutschker 44
Unsere Empfehlungen zu Weihnachen
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Last call Ursula Krechel
Landgericht
Das Ende des Buches?
» ... weil wir Ihnen helfen, aus den zigtausenden Büchern, die Jahr für Jahr erscheinen, das richtige auszusuchen « Öffnungszeiten, sei es über unseren Online-Shop mitten in der Nacht. Die Vorteile für Sie liegen auf der Hand: Bequeme Online bestellung und trotzdem kein anonymer Bestellservice. Ob wir Ihnen die Bücher portofrei schicken oder Sie alles bei uns ab holen, entscheiden Sie. Wir bestellen Ihnen jedes lieferbare Buch, auch Fachbücher und antiquarische Bücher, viele CDs und Filme. Die meisten Neuerscheinungen haben wir vorrätig und in der Regel ist jedes bestellte Buch innerhalb von zwei Tagen da. Sollte es mal länger dauern, informieren wir Sie selbstverständlich. Aus der Flut der Neuerscheinungen diejenigen auszusuchen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten, war keine leichte Aufgabe. Bestseller listen und Buchpreisnominierungen sollen hier keine Rolle spielen, hier präsentieren wir eine Auswahl der Bücher, die für uns in diesem Jahr die Höhepunkte darstellten. Petra Hartlieb
Ein Käfig voller Bücher Wohnqualität ist, wenn man die Dinge des täglichen Bedarfs fußläufig erwerben kann.
Überhaupt, seit sich Währing in tapferer KamikazeTradition sehenden Auges gegen das Parkpickerl entschieden hat und nun kein Anrainer, der aufgrund einer bizarren Verkettung von Zufällen tatsächlich einen legalen Parkplatz innehat, verrückt genug ist, diesen durch gedankenloses In-Bewegung-Setzen des Autos unwideruflich zu verlieren. Und zu den Dingen des täglichen Bedarfs gehört auch eine gediegene Buchhandlung.
Kein Schreibfehler; natürlich gehören auch die Bücher selbst zum täglichen Bedarf, aber die könnte man sich ja heutzutage auch vom Postler bringen lassen. Hingegen kann das Bedürfnis nach einer Buchhandlung nur durch eine Buchhandlung gestillt werden. Dabei geht es auch nicht nur um Service und Beratung.
Obwohl es immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel ist, wenn etwa die Buchhändlerin, nachdem ihr eine ältere Dame erklärt hat, der
nkel benötige für die E Deutsch-Leseliste ein Buch, dessen Namen sie leider vergessen habe, aber es sei rot und handle von Füchsen, sich umdreht, Hesses „Steppenwolf“ aus dem Regal zieht und auch noch Recht hat. Als Buchhandlungsmensch hat man einfach immer wieder das anlasslose Bedürfnis nach Präsenz vor Ort, so wie ja auch Weinbauern selbst im vegetationsfreien Winter gelegentlich durch ihre Rieden streunen. Man hat das Bedürfnis, ohne Kaufabsicht in blöden Bestsellern, kostspieligen Bildbänden oder exotischen Fachpublikationen zu blättern. Und das Bedürfnis, Bücher empfohlen zu bekommen.
Und zwar nicht, weil irgendwer, der dieses oder jenes gekauft hat, auch jenes oder dieses gekauft hat. Sondern aus angenehm altmodischen Traditionsgründen wie: „Superbuch“ oder „Das ist was für Dich!“.
Ein gutes Motiv, regelmäßig so eine Buchhandlung aufzusuchen, lautet also: Weil sie da ist. Ein anderes, ebenso gutes: Damit sie da bleibt.
Alt, aber neu von Oliver Hartlieb
Manchmal bedauere ich die Engländer, weil sie jetzt schon seit 1623 immer denselben Shakespeare lesen müssen oder die Franzosen seit 1857 immer die gleiche Madame Bovary. Uns dagegen ist es vergönnt, immer mal wieder eine neue Übersetzung zu be kommen. Man sagt, Übersetzungen altern anders als die Originale, was stimmen mag, aber der zusätzliche Gewinn von neuen Übertragungen ist ja vor allem auch, dass ein altes Werk neue Aufmerksamkeit und damit neue Leser bekommt. Sehr erfolgreich macht das seit einigen Jahren der Hanser Verlag, der in steter Regelmäßigkeit wunderbar ausgestattete und editierte Ausgaben klassischer Romane herausbringt. Nach viel gelobten Übersetzungen von Stendhal, Melville, Tolstoi, Dickinson, Stevenson, und Gontscharow erschien dort im September eine neue Madame Bovary und die ist, glaubt man dem Nachwort, wirklich neu, da keiner Überset zung die eigentliche Stärke Flauberts, nämlich dessen einzigartiger Stil, einer Übersetzung dieses Werkes zugrunde lag. Und davon abgesehen, für mich ist es einfach einer der großartigsten Liebes romane der Weltliteratur. Lesen – wann, wenn nicht jetzt.
Währinger Straße 122, 1180 Wien
Gustave Flaubert, Madame Bovary, Hanser, 760 S., e 35,90
Beck
Thomas Maurer | Kabarettist & Staatskünstler
Foto: Lukas
Auch wenn das Ende des Buches immer wieder herbeigeredet wird, wissen wir, dass es immer Leserinnen und Leser geben wird. Und wenn diese in Währing wohnen, dann werden sie ihre Bücher vielleicht auch bei uns kaufen. Und zwar deswegen, weil wir ihnen helfen, aus den zigtausenden Büchern, die Jahr für Jahr erscheinen, das richtige auszusuchen. Weil wir uns überlegen, wie man ein leseschwaches Kind für Bücher begeistert. Weil wir Ideen haben, was man dem Großvater, der schon alles hat, zum 75. Geburtstag schenken kann. Weil wir meistens den richtigen Riecher dafür haben, mit welchem Buch Sie Ihren Jahresurlaub verbringen wollen. Das können wir aber nur, wenn Sie in unsere Buchhandlung kommen. Sei es persönlich während unserer
„Und als ich wiederkam, da – kam ich nicht wieder“, schrieb Alfred Döblin 1946 nach seiner Rückkehr aus dem Exil. Wie ihm geht es auch dem Juristen Dr. Richard Kornitzer, der nach Jahren in der Fremde in Nachkriegsdeutschland an sein altes Leben anknüpfen will. Doch das Vaterland bleibt ihm verschlossen. Ursula Krechel erzählt mit großer Tiefenschärfe eine Lebensgeschichte, in der sich die Verheerungen deutscher Geschichte auf schreckliche Weise zeigen. Mit diesem Roman, der zu Recht den deutschen Buchpreis in diesem Jahr bekam, hat sie ein großes Panorama deutscher (Nachkriegs-)Geschichte geschaffen. Bewundernswert ist ihre historische Detailtreue und ihr Wille, einen Roman von chronikalischer Genauigkeit zu schreiben. Claus-Ulrich Bielefeld
Jung & Jung Verlag, 492 Seiten, e 29,90
Barbara Frischmuth
Woher wir kommen
Für uns das schönste Buch der großen Autorin, die uns seit unserer Schulzeit begleitet. Wie leichtfüßig sie zwischen drei Generationen von Frauen und so unterschiedlichen Schauplätzen wie Bad Aussee und Istanbul hinund herwechselt ist einfach bewundernswert.
Aufbau Verlag, 367 S., e 23,70
Stephan Uhly
Glückskind Eigentlich hat Hans sich aufgegeben. Das Haus verlässt er nur noch, um seine Sozialhilfe abzuholen, und hin und wieder bringt er den Müll runter. Und da, in der Tonne findet er e ines Tages ein Kind, ein kleines Baby, und ohne groß zu überlegen, nimmt er es mit und kümmert sich darum. Was wie ein kitschiges Sozialmärchen klingt, ist eines der bewegendsten Bücher dieses Herbstes. Eine berührende Geschichte, die aufzeigt, wie wichtig es ist, den Mut zur Veränderung aufzubringen. Mit klarer Sprache und wunderbaren Charakteren macht e inen dieses Buch selbst zum „Glückskind“ ...
Secession Verlag, 256 S., e 20,60
www.hartliebs.at
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