2013 11 hans martin heierling

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SKI

Tipps vom Skischuh-Spezialisten Heierling

Der Zukunftsschuh Sein Ur-Urgrossvater entwickelte in Davos den ersten Skischuh der Welt. Jetzt hat Hans-Martin Heierling den Skischuh der Zukunft gebaut. Text und Foto Zeno van Essel

S

tolz zeigt Hans-Martin Heierling seine neuste Kreation: den H1 – ein anthrazitfarbenen Skischuh, mit Lederriemen besetzt und mattsilbernen Stahlschnallen. Reduziert, optimiert, schnörkellos. «Der Skischuh der Zukunft», wie der Davoser meint. «Denn Qualität und Nachhaltigkeit ist auch in diesem Geschäft das Motto. Darum lassen sich alle Einzelteile recyclen und erneuern.» Hans-Martin Heierling muss es wissen. Denn er ist «unter dem Schuhmachertisch aufgewachsen», wie er selbst sagt. In der dritten Generation führt er das Familienunternehmen, das den Skisport als Pionier massgeblich mitgeprägt hat. Es war im Jahr 1885: Die ersten Ski fanden den Weg von Norwegen nach Davos. Ein paar junge Davoser versuchten sich unter norwegischer Anleitung und zusammen mit dem berühmten Kurarzt Dr. Alexander Spengler erstmals im alpinen Skilauf. Mit dabei: Franz Heierling, ein sportbegeisterter Davoser Schuhmacher, stellte nach norwe-

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gischem Muster Lauperschuhe her. Von da ab spezialisierte sich die Familie Heierling auf die Anfertigung von Mass-Skischuhen. Sie entwickelte 1964 den ersten Schnallenskischuh, acht Jahre später war der Übergang vom Leder- zum Plastikschuh vollzogen, «massgefertigt» mit einem geschäumten Innenschuh. Topsportler setzten auf HeierlingSchuhe, und auch das Breitensport-Publikum reagierte positiv: In den 80er Jahren verkaufte die Firma Heierling bis zu 260‘000 Paar Skischuhe, was die Firma Salomon veranlasste, sich den Traditionsbetrieb unter den Nagel zu reissen. Die Heierlings blieben aber im Geschäft, spezialisierten sich auf «Fitting», dem massgeschneiderten Spezialanfertigen von Skischuhen – und glänzten wieder als Pioniere: Mit dem Patent auf dem von ihnen entwickelten Hawk-Schuh für Atomic verdienten sie so viel, dass sie die traditionsreiche Familienmarke von Salomon zurückkaufen konnten.

Hans-Martin Heierling zeigt den neuen Heierling-Schuh aus Templast-Kunststoff

Cornèrcard Access:

und mit Holzsohlen-Einlage.

Hans-Martin Heierling führt das Unternehmen in die Zukunft. Dabei setzt er wie seine Vorfahren auf reiche Erfahrung und clevere Innovation. Sein neuster Coup: Er liess den Spezial-Kunststoff Templast entwickeln, der bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius bis plus 15 Grad Celsius identische Eigenschaften hat. «Das garantiert grösste Stabili-

tät», sagt der Spezialist. Und wichtiger noch: Der Schuh wird in der eigenen Werkstatt in Davos handgefertigt und massgeschneidert. «Klar, dass dieser Schuh eher im Hochpreis-Segment positioniert ist», sagt Heierling. «Aber wir arbeiten bereits an einer Version, die auch für kleinere Budgets erschwinglich ist.»

Lange RS 110 Wide

Salomon x-max 120

Atomic Hawx 120

Heierling H1

Wettkampf-orientierter Skischuh für Racer und

High-Performance-Rennschuh mit Twinframe-

Die im vorderen Teil des Fußes platzierte

Die Rennversion des neuen Hightech-Schuhs aus

sportliche Fahrer, mit herausragender Passform.

Technologie für hervorragende Kraftübertragung.

i-Flex-Zone wirkt wie ein zusätzliches Gelenk.

Templast-Kunststoff und mit Holzsohlen-Inlay.

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SCHWEIZER ILLUSTRIERTE event.

Tipp

WORAUF MAN BEIM SKISCHUH-KAUF ACHTEN MUSS: TIPPS VOM EXPERTEN

Segmentierung Man sollte sich als Skifahrer realistisch einstufen. Ist man Anfänger, ein sportlicher Fahrer oder Profi? Fährt man auf oder neben der Piste, oder ist man Tourenfahrer? Fährt man regelmässig oder nur gelegentlich? Diese Faktoren sind entscheidend für den richtigen Schuh. Fuss-Anatomie Sie ist massgebend für die Form des Skischuhs: Hat man einen breiten Vorfuss oder eine schmale Ferse? Diesem Punkt sollte man viel Beachtung schenken. Flex Es gibt Schuhe in verschiedenen Härtegraden. Die einen geben eher einer Bewegung nach als andere. Hier darf man sich vom Gespür leiten lassen. Schuhgrösse Achtung! 80 Prozent aller Schuhe werden zu gross verkauft. Hier kommt es auf eine fachkundige Beratung an.

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