!ticket September 2015

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

WOLFGANG AMBROS

P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien

und die Frage nach dem Warum

musik show 2 0 1 5 sport theater kabarett

SEPT

€ 2,90

Damit sind Sie live dabei!

AUSTAUSCHGRIECHE RICK KAVANIAN EMANZIPIERT SICH

wunderkind mozart DAS GENIE. DAS MUSICAL. Oedo Kuipers gibt in der Neuinszenierung von „Mozart!“ sein Debüt bei den Vereinigten Bühnen Wien.


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!ticket editorial Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin

Wellenbewegungen.

Foto: Conny de Beauclair

N

icht nur die Hitzewelle hatte in den letzten Wochen insbesondere Ost-Österreich fest im Griff, auch die Welle an Hilfesuchenden in unserem Land. Ich möchte an dieser Stelle auf die wohl außergewöhnlichste Aktion zur Unterstützung der Flüchtlinge in Traiskirchen aufmerksam machen: Der Wiener Künstler Raoul Haspel veröffentlicht 60 Sekunden Stille und ruft mit seiner „Schweigeminute“ zu einem friedlichen Protest gegen das Versagen der österreichischen Flüchtlingspolitik auf: „Dies ist eine Einladung, kurz inne zu halten und sich gemeinsam auf die Menschlichkeit zu besinnen! Ein Aufruf, gesellschaftlichen Werten wie Empathie und Hilfsbereitschaft – auch in der Politik – wieder neues Leben einzuhauchen!“ Hinschauen, statt wegschauen also – so wie Thomas Andreas Beck (18.9. Wien): Nicht nur in „Schaut’s hin“ zeigt er mit Hingabe und aller Deutlichkeit die Missstände unserer Gesellschaft auf. Einem gänzlich anders bristantem Thema widmet sich unsere Titelgeschichte, nämlich der Lebensgeschichte von Wolfgang Amadeus Mozart, bevor wir etwas später wiederholt unseren Fokus auf jemanden richten, die nur selten im Rampenlicht stehen dürfen: die Schlagzeuger! Weiters schaut der große Mario Adorf böse, Rick Kavanian emanzipiert sich, Wolfgang Ambros grübelt nach dem Nova Rock über allerlei „Warum?“ – und wir zeigen uns einem M&M gleich schließlich noch von der Schokoladenseite: mit Michael Mittermeier („Wild“) und Motörhead stehen für 2016 gleich zwei gigantische Highlights vor der Türe. Ich wünsche einen unterhaltsamen Sommerausklang! Roberta Scheifinger

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THE RETURN OF

PUBLIC ENEMY

27. OKTOBER 2015

WIENER STADTHALLE

1 3 . NW IEONEVR ESTMADBTHEALRLE

FREITAG

08.oktober

wiener stadthalle

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Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; TEL: 01/96096) erhältlich. Weitere Vorverkaufsstellen findet ihr unter skalarmusic.at.

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!ticket inhalt

Wohin? Wozu? Weshalb? Auch Wunderkinder wissen manchmal nicht, wie weiter. Ja, selbst Austropop-Legenden kennen Zweifel. Irgendwie beruhigend, oder?

14-18 STARS&PEOPLE 14 Mario Adorf Vorbei mittlerweile der Konkurrenzkampf zwischen Literatur, Theater und Film! Und so begeistert Mario Adorf auch auf seiner Lesereise. 18 Måns Zelmerlöw Harmloser Wohlfühl-Pop, perfekt inszeniert, die Optik auf TeenieSchwarm getrimmt: das ist das schwedische Erfolgsrezept von Zero to Hero!

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impressum Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A. Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide (ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner

WOLFGANG AMBROS Er polarisiert durch seine direkte Art – eines steht jedoch fest: Seit über 40 Jahren begeistert Wolfgang Ambros Jung und Alt als einer der wichtigsten Vertreter heimischer Musik.

Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright. Cover: Ali Krepenek

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Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof), 1060 Wien Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten

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LIFE&STYLE

FUN&ACTION

LIVE&MEDIA

20 Schlagzeuger Pejorative Drummer-Witze gibt es viele, doch Studien beweisen, dass durch das Trommeln Hirnregionen trainiert werden, die für das logische Denken verantwortlich sind …

30 Rick Kavanian Der „Austauschgrieche“ wird zu Rick Kavanian, emanzipiert sich von seinen vielen Persönlichkeiten und lenkt die Aufmerksamkeit auf seine Geschichten!

34 Kathi Kallauch Die SingerSongwriterin aus Düsseldorf ist gerade dabei, ihre Wahlheimat Österreich für sich zu gewinnen. Der derzeitige Stand: läuft bei ihr.

26 Filmfestivals Wien kann diesen Herbst gleich mit zwei Festivalhighlights aufwarten: Einerseits mit einem Horror/FantasySchwerpunkt im Rahmen des /slash, andererseits mit einem integrativen beim Let’s CEE!

32 Wiener Metropol Das Wiener Metropol prägt seit 30 Jahren mit seinem individuellen Mix aus Theater, Kabarett und Konzerten die Wiener (Klein-)Kunstszene – auch mit aufregenden Eigenproduktionen!

38 Of Monsters and Men Unter die Haut gehen, das wollen die Isländer mit ihrem zweiten Album „Beneath the Skin“.

Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.

Foto: Patrick Pfirrmann, Illustration: baes

40 Media Mit Iron Maiden, Stereophonics und vielen mehr!

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!ticket highlights

2015/16 Wanda 22. April, Wiener Stadthalle (Halle D)

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Vienna Comic Con Vienna’s Best Pop Culture Experience Am vorletzten November-Wochenende wird die Messe Wien die erste Anlaufstelle für Popkultur in Zentral- und OstEuropa. Sie erwartet eine volle Veranstaltungshalle D mit Ausstellern, zwei Bühnen, Autogrammzonen, den heißesten Stars wie Finn Jones und Gemma Whelan aus der beliebten Fantasy-Serie „Game of Thrones“ und Giancarlo Esposito („Breaking Bad“), den VIECC Championships of Cosplay und vielen nationalen und internationalen Panels! Neben der Premiere der Messe selbst freuen wir uns auch auf die Weltpremiere der neuen Serie „Wienerland“! Was wird das für ein aufregendes Wochenende voll mit Nerd-Stuff! 21. bis 22. November, Messe Wien

Fotos: Flo Senekowitsch (Wanda) ReedPOP (VIECC) Jörg Varga (Seiler & Speer) meine Supermaus GmbH (Helge Schneider) FMS (Stereophonics) Paramount Pictures (Der Pate)

The Second Waltz Die bis dato größte Wanda-Show in der größten IndoorVenue Österreichs wird am 22. April 2016 unter dem Motto „The Second Waltz“ stattfinden, also die Fortsetzung von „The First Waltz” (letzten April im mit 4.000 Menschen ausverkauften Gasometer); es handelt sich hierbei um die fortan jährlich geplante Veranstaltungsreihe. Es wird ein bis zwei namhafte Support-Acts geben; diese werden im Laufe der nächsten Monate noch announced werden! The Second Waltz soll das einzige Wien-Konzert von Wanda 2016 bleiben.


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Ham kummst Seiler und Speer bestehen aus dem Komiker und Schauspieler Christopher Seiler und dem Filmemacher und Musiker Bernhard Speer. Ihre „Horvathlos“-Reihe genießt absoluten Kult-Status. Gemeinsam Musik machen die beiden schon lange. Zunächst nur aus Spaß. Doch mit ihrem zutiefst österreichischen Schmäh und einem Mix aus bitterböser Romantik, Alltagskomik und Gassenhauern trafen und treffen sie genau den Geschmacksnerv einer großen, treuen und nach wie vor rasant wachsenden Fangemeinde.

Seiler und Speer

im Herbst u. a. in Linz, Graz, Salzburg, am 4. 12. im Gasometer Wien LASS KnACKEN OPPA In diesem Jahr feiert der Entertainer seinen 60. Geburtstag. Der gerade erschienene Konzertfilm seiner letzten Show im Tempodrom in Berlin ist auch eine Dokumentation seines bisherigen Schaffens. Der KIWI-Verlag spendiert ihm zu seinem Geburtstag mit „Orang Utan Klaus“ ein Buch, welches die erstmals aufgeschriebenen, besten Geschichten aus seinen Bühnenauftritten versammelt, mit Originalzeichnungen von Helge selbst. Helge wird auf Konzertreise gehen: mit der mittlerweile dreißig Jahre alten Perücke und seinem kürzlich sich selbst geschenktem Flügel.

Fotos: Flo Senekowitsch (Wanda), ReedPOP (VIECC), Jörg Varga (Seiler & Speer), meine Supermaus GmbH (Helge Schneider), FMS (Stereophonics), Paramount Pictures (Der Pate)

Helge Schneider

12.–13. November 2016, Wiener Stadthalle (Halle F) Keep The Village Alive Nach dem mit Platin ausgezeichneten „Graffiti On The Train“ (2013) meldet sich die Erfolgsband nun mit ihrem neuen Longplayer „Keep The Village Alive“ zurück. Für Leadsänger und Gitarrist Kelly Jones und seine Kollegen begann alles bereits 1992, allerdings unter dem Namen Tragic Love Company. 1998 änderten die vier Jungs jedoch ihren Namen in Stereophonics und feierten erste Erfolge. Seitdem ist viel Zeit vergangen und auch einiges passiert. Zehn Millionen verkaufte Alben, sechsmal Platin und elf Top-TenSingles. Das klingt ja fast nach ihren Landeskollegen The Beatles, Led Zeppelin, Oasis und Blur!

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ics

16. Oktober im Gasometer Wien, am 15. in der Theaterfabrik München

Der Pate

Live! Das zeitlose Meisterwerk von Francis Ford Coppola, „Der Pate“ (1972), wird auf einer großen Leinwand in HD angezeigt, während die unvergänglichen Melodien von Nino Rota live von einem Symphonieorchester aufgeführt werden. Die legendäre Filmmusik zählt zu den bekanntesten Melodien, die jemals für einen Film geschrieben wurde. Der „Pate“-Soundtrack gewann einen Grammy Award für die beste Instrumentalkomposition geschrieben für Film, Fernsehen oder visuelle Medien.

im Oktober in der Wiener Stadthalle sowie in München

IT’S ONLY WOERZ

Dreigroschenroman Ab welchem Punkt geht Wissen in Allgemeinwissen und ab welchem in Bildung über? Kann man das überhaupt zum Vergleich freigeben? Ich weiß zum Beispiel die Namen aller Mitglieder der Les Humphries Singers. Bin ich gebildet? Man weiß, dass Regen aus Wolken fällt. Ist DAS Bildung? Warum spricht man von jemandem, der das Wissen um klassische Werke der Weltliteratur, das Wissen um Kunstwerke und deren Maler, und ähnliches hat, als gebildeten Menschen? Bildung ist per definitionem „… die Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“, seiner geistigen Fähigkeiten“. Bin ich also gebildet, wenn ich die geistige Fähigkeit habe zu wissen, wo ich nachschlagen kann, um diese Definition zu finden? Neulich war im Leitartikel einer bekannten österreichischen Zeitschrift von Bert Brechts „Dreigroschenroman“ die Rede und ich war drauf und dran, in verzweifeltes Kopfschütteln ob der Unwissenheit des Redakteurs auszubrechen, übermütig meine Augen gen Himmel zu rollen und über die Ungebildetheit des Verfassers zu wettern. Das Werk heißt „DreigroschenOPER“, war ich felsenfest überzeugt. Nun tendiere ich durchaus gelegentlich dazu, mein phänomenales Allgemeinwissen durch Recherche im Internet zu verifizieren, um mich dann in siegessichere „hab-ich‘s-doch-gewusst“-Pose zu werfen. So auch diesmal. Und dann: Hoppla! Peinliche Betroffenheit bahnte sich ihren Weg durch mein Hirn und spiegelte sich im Gesicht wieder. Ein kurzer Rundumblick, um sicherzugehen, dass niemand Zeuge meiner Niederlage war. Ja, es gibt von Brecht auch einen „Dreigroschenroman“. Tja, das könnte man aber auch wissen! Lesen Sie dieses Magazin aufmerksam durch! Suchen sie eventuelle Ungereimtheiten. Im Zweifelsfall machen Sie sich selber ein Bild davon und besuchen Sie die Veranstaltung!

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!ticket thema: bildung

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ir widmen diese Ausgabe dem Thema Bildung – geht es im September schlussendlich wieder mit einem neuen Schulsemester los. Das schwedische Wort „semester“ heißt übersetzt übrigens Urlaub, den hoffentlich einige in den heißen Sommermonaten genießen konnten. Und wenn wir sprachlich schon im Norden sind, fällt hier natürlich auch gleich Finnland ein, die bei der letzten Pisa-Studie, einer internationalen Schulleistungsstudie der OECD, als bestes europäisches Land abschließen konnten. Auch wir wollen neben den neuesten Events ein paar

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Bildungs-Schwerpunkte setzen, und so drückte Astrid Radner quasi die filmische Schulbank und beschäftigt sich mit dem Schulkino im Rahmen des Let’s CEE Filmfestivals. Unserem Bühnen-Experten Paul M. Delavos hat es der Film ebenfalls angetan und dementsprechend sieht er sich an, was man von Mario Adorf so lernen kann, wenn er im Wiener Konzerthaus von seinem Schauspielerleben erzählt. Ein bisschen lauter wurde es, als sich die Verfasserin dieser Zeilen mit Schlagzeugen und Menschen, die diese spielen und bauen, beschäftigt hat. Was das

mit Bildung zu tun hat? Nun, einerseits sind Drummer angeblich die intelligentesten Musiker, andererseits stellen wir auch die besten Ausbildungsmöglichkeiten vor, um selbst ein Held hinter den Drums zu werden. Kabarett hat neben Unterhaltungs- auch oftmals einen Lehrauftrag. Ob man von Rick Kavanian seine grauen Zellen angekurbelt bekommt? Stefan Baumgartner untersucht das neue Programm des Spaßvogels. Außerdem testet !ticket die besten Möglichkeiten, im Ausland zu studieren bzw. eine Sprache zu erlernen. Und sonst so? Wie immer: Stars, Stars, Stars, Events, Events, Events.

Fotos: Fotolia, Severin Wurnig, Ingo Petramer, beigestellt

der Lektüre … dass ich nichts weiß! Das wird sich nach dieser Ausgabe ändern. m Thema Bildung Denn wir beschäftigen uns diesmal mit de rat! TEXT: PETRA ALBRECHT und haben ein paar interessante Tipps pa


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brainbuch Dummies aufgepasst! Wolltet ihr immer schon mal wissen, wie ihr euch erfolgreich im Musikbusiness bewegt? Dann lesen, lesen, lesen. Auch für Nichtblitzgneißer geeignet.

brainmusik

Frank Turner. Eine positive Welteinstellung lernen? Musikalische Lernunterstützung wird mit„Positive Songs For Negative People” geboten.

brain team Teamteaching. Ein HAK- und ein Volksschullehrer widmen sich dem Kabarett. Sehr gut, lustige Sachen merkt man sich ohnehin besser als öde!

Foto: © 2015 Twentieth

Century Fox

Lachen heißt es von September bis November im Wiener Aera, wenn Andreas Ferner und Markus Hauptmann auf die Schulbank bitten.

Nach dem Entkommen aus dem Labyrinth sind Thomas (Dylan O’Brien) und seine Mitstreiter noch immer nicht in Sicherheit. Stattdessen wartet eine neue Herausforderung auf sie: Betrogen von der geheimnisvollen Organisation WCKD landen sie in der Brandwüste, einer trostlosen Landschaft, in der sie sich erneut unglaublichen Gefahren stellen müssen. Die Gruppe um Thomas verbündet sich mit Widerstandskämpfern, auf die sie treffen, um die schockierenden Pläne der mächtigen Institution WCKD zu enthüllen und das Rätsel, um die Brandwüste und warum sie hier sind zu lösen…

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Das nächste epische Kapitel der „Maze Runner“- Saga MAZE RUNNER – DIE AUSERWÄHLTEN IN DER BRANDWÜSTE

brain lesung Pferdeleberkäse. Austrofred kennt man von Oberpullendorf bis nach Lindau. Jetzt erklärt er uns in einer Lesung seines aktuellen Buches die Welt. Seine Theorien, seine Ansichten und allerlei Skurriles. Herrlich! Die Lesung zum „Pferdeleberkäse” gibt es am 9. Oktober in der Salzburger ARGEkultur.

Ab Freitag, 25. September 2015 nur im Kino!

GEWINNSPIEL

1 x Survival Camp Gutschein für 2 Personen 2 x Filmplakat Weitere Infos unter www.ticketmagazin.com

www.mazerunner2-derfilm.at

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!ticket coverstory

WUNDERKIND M

it dem Musical „Mozart!“ wollen der Texter Michael Kunze und der Komponist Silvester Levay einerseits das Leben Wolfgang Amadeus Mozarts erzählen, andererseits versuchen sie auch, das Genie Mozarts zu fassen. Das passiert unter anderem dadurch, dass Mozart in zwei Gestalten zu sehen ist: Neben dem Menschen Mozart gibt es auch das Wunderkind Amadé, das ständig am Komponieren ist und Mozart wie ein unsichtbarer Schatten verfolgt. Das Publikum sieht so die innere Zerrissenheit des Genies Mozart, der an den Herausforderungen und Verlockungen des Lebens scheitert, weil es für ihn nur die Musik gibt. Nach der erfolgreichen Uraufführung 1999 in Wien gab es Aufführungsserien in insgesamt sieben Ländern (Deutschland, Japan, Schweden, Südkorea, Tschechien, Ungarn) vor 1,9 Millionen ZuschauerInnen. Für die Inszenierung der neuen Fassung, die extra für Wien geschaffen wird, konnte das Leading Team der Weltpremiere – Harry Kupfer (Regie), Hans Schavernoch (Bühnenbild), Yan Tax (Kostüme), Dennis Callahan (Choreografie) – gewonnen werden. Außerdem dabei sind Jürgen Hoffmann (Lichtdesign), Thomas Strebel (Sounddesign) und

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Thomas Reimer (Videodesign). Michael Kunze und Sylvester Levay steuern ein neues Liebesduett zwischen Constanze und Mozart bei. VBW-Debüt Der gebürtige Niederländer Oedo Kuipers spielt die Hauptrolle und gibt damit sein Debüt bei den Vereinigten

Bühnen Wien. Er besuchte das Musical-Konservatorium Alkmaar und absolvierte von 2009 bis 2013 seine Ausbildung am renommierten Konservatorium für Musiktheater in Tilburg. Sein erstes Engagement brachte ihn nach Hamburg, wo er in der vergangenen Saison in „Das Phantom der Oper“ Raoul verkörperte.

interview mit oedo kuipers Was hat für dich der Name Wolfang Amadeus Mozart vor deinem Engagement bedeutet? Ich habe an einen der großen Begründer der klassischen Musik gedacht. Wie ist es für dich, nun die Hauptrolle zu spielen? Natürlich eine große Verantwortung, eine Herausforderung, aber auch ein spannendes Abenteuer.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Silvester Levay, dem Komponisten? Allgemein fühle ich mich sehr von ihm unterstützt, er ist ein sehr offener Mensch. Als wir zusammen den Videoclip „Wie wird man seinen Schatten los“ aufgenommen haben, sagte er, dass er zusammen mit dem Kreativteam und mir meinen eigenen, ganz neuen Mozart finden wolle.

Wie ging es mit den Proben für dich los? Ich habe die erste Probenwoche leider verpassen müssen, aber als ich kam, ging es los mit einer Präsentation des Kreativteams, in der Bühnenbild, Kostüme und Regieideen vorgestellt wurden.

Hast du dir Aufnahmen von der Uraufführung oder andere Fassungen angesehen? Ganz bewusst nur wenige Ausschnitte der konzertanten Version im Internet. Damit ich wirklich offen an die Neuinszenierung herangehen kann.

Fotos: Rafaela Pröll

Mit „Mozart!“ kehrt ein Musical-Welterfolg nach Wien zurück. ticket! sprach mit dem neuen Mozart-Darsteller Oedo Kuipers über die Probenarbeit, die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Silvester Levay und seine Lieblingsszene im Stück. TEXT: PAUL M. DELAVOS


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Fotos: Rafaela Pröll

Innerlich zerrissen Das Porzellankind Amadé folgt Mozart wie ein unsichtbarer Schatten.

Hast du einen Lieblingssong oder eine Lieblingsszene im Musical? Mozarts Verwirrung ist eine sehr faszinierende, komplexe Szene, finde ich. Musikalisch gefällt mir „Der Prinz ist fort“ besonders gut. Herausragende Besetzung Thomas Borchert verkörpert, wie bereits bei der Weltpremiere, seinen Vater Leopold. Der Erzbischof von Salzburg, Hieronymus Colloredo, wird von Mark Seibert dargestellt, Barbara Obermeier ist Mozarts Schwester Nannerl. Anna Milva Gomes, zuletzt die Donna in „Mamma Mia!“, ist als Baronin von Waldstätten zu sehen, Brigitte Oelke, dem Wiener Publikum als Killer Queen in „We Will Rock You“ bekannt, spielt Cäcilia Weber.

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!ticket coverstory Starke Frauen Während im Raimund Theater in der kommenden Saison ein Mann den Ton angibt, sind es im Ronacher zwei Frauen: Mary Poppins und Evita! Nach einer Spielzeitverlängerung aufgrund des großen Publikumserfolges ist noch bis Jahresende die Musicalfassung des DisneyKlassikers „Mary Poppins“ zu sehen. Das unkonventionelle Kindermädchen Mary Poppins sorgt in der Familie Banks mit ihren Methoden anfänglich für Aufregung. Sie nimmt die Kinder Jane und Michael mit auf zahlreiche magische Abenteuer, die ihnen unvergesslich bleiben. Aber sie bringt auch den Eltern wieder gegenseitige Wertschätzung bei! Erhältlich ist mittlerweile auch die

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langersehnte Live-Aufnahme auf einer Doppel-CD. In der Rockoper „Evita“ lassen Komponist Andrew Lloyd Webber und Texter Tim Rice den Studenten Che die Lebensgeschichte von Eva Perón erzählen. Das Stück beginnt mit dem prunkvollen Begräbnis Evitas 1952, bei dem sie von den Massen wie eine Heilige verehrt wird. Che nimmt dies zum Anlass, ihre Lebensgeschichte zu rekapitulieren. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, schaffte sie es, bis an die Spitze Argentiniens aufzusteigen. Gezielt setzte sie ihre Schönheit sowie ihren Körper ein und verführte die Männer, die ihr zu einem gesellschaftlichen Aufstieg verhelfen konnten. Die Neuinszenierung von Vincent Paterson wird am 9.

Der neue Mozart Der Newcomer Oedo Kuipers kreiert mit dem Leading Team einen eigenen, ganz neuen Mozart.

März 2016 im Ronacher Premiere feiern. 50 Jahre nach der ersten MusicalProduktion in einem VBW-Theater findet Ende Oktober im Raimund Theater die MusicalGala „We are Musical“ mit bekannten Liedern, fesselnden Tanznummern sowie einem historischen Rückblick auf vergangene Produktionen statt.


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!ticket stars&people

Wenn Wörter zu Bildern werden Literatur, Theater und Film haben sich immer gegenseitig beeinflusst. Heute sind sich die Kunstgattungen aber näher als je zuvor. Und so begeistert Film- und Fernsehstar Mario Adorf ganz selbstverständlich auch als Lese-Reisender. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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enn Bücher zu Filmen oder Theaterstücken werden, ist das immer ein schwieriges Thema: Denn oftmals ist das Buch viel zu umfangreich. Als Anfang des 20. Jahrhunderts der Film immer moderner wurde, hatten viele AutorInnen auch die Angst, dass das Buch dadurch komplett verdrängt wird. Dem war zum Glück nicht so – auch wenn heute weniger gelesen wird und oftmals Leute gar nicht wissen, dass die Vorlage für einen Film ein schon vorhandenes Buch war. Wird ein Buch verfilmt, ist oftmals zu Beginn die große Frage, wie mit dem literarischen Text vorgegangen wird: Hält man sich

termine

empfiehlt

„Schauen Sie mal böse!“ mit Mario Adorf erleben Sie am 2. und 3. November im Wiener Konzerthaus.

Der Meister Mario Adorf, geboren am 8. September 1930 in Zürich, zieht noch immer das Publikum in seinen Bann.

Lesetipp! In „Schauen sie mal böse. Geschichten aus meinem Schauspielerleben“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch) schenkt Mario Adorf sich selbst und seinem Publikum zum 85. Geburtstag ein weiteres Werk aus seiner Feder, das er zum ersten Mal auch mit eigenen Zeichnungen illustriert hat. Es ist eine Erinnerung an sein großes Schauspielerleben. Seine Karriere hat in den frühen 1950er-Jahren begonnen und hält bis heute an. Er schreibt auch über kleine Missgeschicke von Schauspielern wie Blackouts oder originelle Unfälle.

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Fotos: Melanie Grande, Alexi Pelekanos

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Fasching Stefanie Reinsperger, Adele Neuhauser, Nils Rovira Muñoz und Nikolaus Habjan spielen in „Fasching“ am Wiener Volkstheater.

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streng an die Vorlage oder nicht? Vor allem wenn ein Buch zu umfangreich ist – man denke an „Herr der Ringe“, „Harry Potter“ oder „Die Tribute von Panem“ –, wird es schwierig, alle Handlungsstränge unterzubringen. Literarische Sprache im Film Als am 29. Juli 1954 „Herr der Ringe“ erschien, dachte niemand daran, dass J.R.R. Tolkien damit zu einem der bekanntesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts werden würde. Der Autor und Philologe hat für die Sprache in Mittelerde eigene Grammatiken und Vokabeln entwickelt. Erst zwischen 1998 und 2002 entstand die Filmtrilogie. Die dafür komponierte, fast symphonische Filmmusik, wird mittlerweile in eigenen Konzerten gespielt. Manchmal ist es auch schwierig, die literarische Sprache in eine filmische umzusetzen, wie das u. a. bei „Die Wand“ der österreichischen Autorin Marlen Haushofer der Fall war oder auch bei der aktuellen Verfilmung von „Maikäfer, flieg!“ (13. 10.) die Herausforderung ist. Das Buch von Christine Nöstlinger ist ein wichtiger Beitrag zur österreichischen Nachkriegsliteratur. Geschildert wird das Jahr 1945, stark autobiografisch erzählt die 8-jährige Christl die Ereignisse.

Literatur als Mittel zur Bildung Schildert ein Roman primär die Entwicklung eines Menschen, der nach langem und konfliktreichem Ringen aber auch so manchen Verirrungen an sein Ziel – der Integration in die Gesellschaft als tätiges Mitglied – gelangt, so spricht man von einem Bildungsroman. Das Paradebeispiel dafür ist Goethes „Wilhelm Meister“. Viele Autoren, auch der jüngeren Zeit, wie zum Beispiel Hermann Hesse („Das Glasperlenspiel“), Günther Grass („Die Blechtrommel“ – übrigens durch Volker Schlöndorff verfilmt) oder auch Peter Handke („Der kurze Brief zum langen Abschied“) wurden von „Wilhelm Meister“ beeinflusst. Thomas Manns „Buddenbrooks: Verfall einer Familie“ gilt heute als der erste Gesellschaftsroman in deutscher Sprache von Weltgeltung. Der Roman, für den Thomas Mann 1929 den Literaturnobelpreis erhielt – nicht wie lange Zeit angenommen für „Der Zauberberg“ – wurde einige Male für den Film, aber auch die Bühne bearbeitet. „Schauen Sie mal böse!“ Ein starkes Bindeglied zwischen Literatur, Film und Theater ist Mario Adorf: Ist er doch als Autor, aber auch als Schauspieler auf der Leinwand sowie im Theater zu erleben. Er liest die schönsten Geschichten aus seinem Schauspielerleben, erzählt Anekdoten und lässt so Kollegen wie Heinz Rühmann, Fritz Kortner oder Hans Albers wieder lebendig werden. Er wirkte auch in den Literaturverfilmungen von „Die Blechtrommel“, Bert Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ und Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ mit. Live zu erleben ist Mario Adorf mit „Schauen Sie mal böse!“ am 2. und 3. November im Wiener Konzerthaus. Romane auf der Bühne In den letzten Jahren wurde auch die Be-

info Romanbearbeitungen für die Bühne: Theater in der Josefstadt: • „Auslöschung“ (Thomas Bernhard, Bühnenfassung von Oliver Reese), Premiere: 25. Februar 2016 • „Menschen im Hotel“ (Vicki Baum, Bühnenbearbeitung von Anna Bergmann), Premiere: 17. März 2016 Burgtheater: • „Engel des Vergessens“ (Maja Haderlap, Bühnenbearbeitung von Haderlap und Georg Schmiedleitner), Premiere: 8. September 2016 Volkstheater: • „Fasching“ (Gerhard Fritsch, Bühnenfassung von Anna Badora und Roland Koberg), Premiere: 5. September 2015 • „Alte Meister“ (Thomas Bernhard, Bühnenfassung von Dušan David Parˇízek), Premiere: 18. Oktober 2015 • „Das Wechselbälgchen“ (Christine Lavant, Bühnenfassung von Maja Haderlap), Premiere: 4. Dezember 2015 Salzburger Landestheater: • „Die Wand“ (Marlen Haushofer, inszeniert von Claus Tröger), Premiere: 24. September 2015 • „Homo Faber“ (Max Frisch, Bühnenversion von Volkmar Kamm), Wiederaufnahme: 26. November 2015 • „Der Trafikant“ (Robert Seethaler, für die Bühne bearbeitet von Volkmar Kamm), Premiere: 30. Jänner 2015 Landestheater Niederösterreich: • „Ungeduld des Herzens“ (Stefan Zweig, Theaterfassung von Thomas Jonigk), Premiere: 27. November 2015 • „Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden“ (Raymond Carver, Theaterfassung von Alexander Charim), Premiere: 22. April 2016 Tiroler Landestheater: • „Einer flog über das Kuckucksnest“ (Ken Kesey, Schauspiel von Dale Wassermann), Premiere: 16. April 2016

arbeitung von Romanen für die Bühne immer beliebter. Vielleicht liegt das auch daran, dass junge AutorInnen selten für die Bühne schreiben wollen. Allerdings beginnen immer mehr Theater wie zum Beispiel das Landestheater Linz, das Theater in der Josefstadt oder das Schauspielhaus Wien Aufträge an junge AutorInnen zu vergeben und diese damit zu fördern. Eine kleine Auswahl von Bearbeitungen, die in der kommenden Saison in Österreich zu sehen sind, finden Sie im oben stehenden Kasten.

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!ticket stars&people

„Fuck, wozu?“ Er polarisiert durch seine direkte Art – und begeistert doch seit über 40 Jahren. Ein Gespräch mit Wolfgang Ambros über Verkaufszahlen, sein Telefon in Afrika und einen ganz besonderen Auftritt. TEXT: PETRA ALBRECHT Wolfgang Ambros „Woiferl”-Zurufe aus dem Publikum quittiert er mit: „I waß, wie i haß!”

termine Wolfgang Ambros ist heuer noch etliche Male bei Best Of Austria zu sehen, eine Konzertreihe, die alle Granden der Austropop-Szene im weiteren Sinne vereint. Mit dabei sind u. a. EAV, Die Seer, Hans Krankl (Johann K.) & Monti Beton. 5. September, Seebühne Mörbisch - Abgesagt! 9. Dezember, TipsArena Linz 10. Dezember, Olympiahalle Innsbruck 16. Dezember, Stadthalle Graz 17. Dezember, Salzburgarena Salzburg Wolfgang Ambros pur! heißt es am 18. September im Rosengarten am Pöstlingberg, und im November im Wiener Metropol, im Stadttheater Berndorf, im Gemeindezentrum Bad Erlach sowie im Stadtsaal in Steyr.

Dein letztes Album „190352“ wurde nach deinem Geburtstag benannt. Wie kam das bei den Fans an? Grundsätzlich gut. Man fragt sich halt immer öfter: „Wozu das alles?“ Man verkauft heute ja kaum mehr Alben,

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weil das alles anders vonstattengeht. Es ist ein Haufen Arbeit, und du willst ja auch was Ordentliches abliefern, das heißt, du beschäftigst dich lange damit, um dann am Ende festzustellen, dass die ganze Arbeit, die du dir gemacht hast, vom Verkauf her nur sehr wenig Anklang findet. Kennen tun es viele, es wird auch im Regionalradio recht gern genommen. Die Leute kommen zu mir und sagen dann oft: „Heast, der Tiroler (Radio, Anm.) hat schon wieder was g’spielt, das kenn ich gar nicht, was ist das mit ,der Gier‘? Das ist toll.“ Nachdem es die Platte ja praktisch nicht mal zu kaufen gibt, die gibt’s vielleicht ein paar Wochen und dann nehmen sie es

wieder aus dem Repertoire. Der Rest ist auf irgendwelchen Sticks oder so verteilt, wovon ich jetzt rein monetär so gut wie nichts habe. Man denkt sich dann schon manchmal: „Fuck, wozu tu ich mir das an?“ Und wozu? Weil ich mich dann vielleicht doch noch mal äußern möchte, und das halt nur in dieser Form geht. Ich bin keiner, der das irgendwie am Küchentisch zusammenbastelt, sondern gehe in ein Studio und spiele mit der Band. Es ist aufwendig und teuer, und die Frage ist, zahlt sich das aus oder nicht? Egal, ich werde schon wieder was machen, lasse mich

Fotos: !ticket/ Patrick Pfirrmann

A

m diesjährigen Nova Rock hatte er einen ganz besonderen Auftritt: Am zweiten Tag des Rockfestivals spielte er ab halb 1 Uhr morgens fast zwei Stunden lang als Special Late-Night-Act vor Tausenden von Rock-Fans. Gewusst hat er von einem Fanvoting, das diesem Auftritt voranging, anscheinend nichts, wie er uns im persönlichen Interview verrät.


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aber nicht darauf festnageln. Nicht so wie andere Kollegen, die sagen, dass es nächstes Jahr was gibt. Was weiß ich. In zwei Jahren gibt es das 45. Bühnenjubiläum. Ich habe ein paar Songs geschrieben, die gemacht werden müssen. Hättest du dir gedacht, dass du das Voting zum Special Late-Night-Act am Nova Rock gewinnst? Ich habe nicht einmal gewusst, dass es ein Voting gibt. Bevor das alles losgegangen ist, bin ich für etwa drei Wochen nach Afrika geflogen. Das war haargenau der Zeitraum, in dem dieses Voting stattgefunden hat. Ich habe in Afrika ein eigenes Telefon und telefoniere dort intern mit wenigen Leuten, die ich kenne. Für die meisten bin ich nicht erreichbar. Einmal am Tag, so gegen Abend hin, schau ich mir an, was war. Üblicherweise sind da zwei bis drei Voice-Mails und irgendwelche SMS,

aber an diesem Tag ging das über. Ich dachte: „Was ist denn jetzt los?“ Ich habe dann gelesen: „Gratuliere, du hast gewonnen.“ Ja klar, „Sie haben gewonnen, Sie müssen nur so und so viel einzahlen …“ – ich habe gleich an irgendein Gewinnspiel gedacht, aber dann dachte ich, ich kenne ja all die Leute, die mir da schreiben. Tatsache ist, dass ich trotzdem noch einen Tag gebraucht habe, bis ich de facto gewusst habe, worum es geht: Dass wir auserwählt sind, um halb eins in der Nacht nach den Hosen auf einem riesigen Festival zu spielen. Da war die Begeisterung augenblicklich einmal, sagen wir, enden wollend. Ich habe mir gedacht: „Warum sagt mir das keiner? Wieso weiß ich nix davon?“ Dann habe ich mit meinem Manager geredet und ihn gefragt, ob er noch ganz dicht ist, er hätte ja zumindest was sagen können. Aber er wollte mich im Urlaub nicht stören,

weil es doch eh super ist. Was super ist und was nicht, möchte ich aber schon noch selbst entscheiden, Kruzitürken. Momentan war ich leicht pikiert, aber es war eben so, und mich haben sie dann plötzlich dauernd auf Ö3 gespielt. Na stell dir vor! Bedarf es eines solchen Aufwandes, dass ich einmal mit ein zwei Liedern auf Ö3 gespielt werde? Wow! Ich habe das dann so hingenommen, denn was hätte ich tun sollen? Sagen: „Nein, ich mach das nicht!“? Das wär ja auch wieder komisch gewesen. Dann habe ich beschlossen, dass wir uns alle freuen und habe alle angerufen, die haben das schon gewusst. Ich war so weit weg, da steht das halt nicht einfach in der Zeitung, in der Daily Nation …

weiterlesen?

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es au e Interview gibt Das vollständig om .c in agaz www.ticketm

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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb, ar)

!ticket stars&people

Nordische Heldensage Wohlfühl-Pop, perfekt inszeniert, dazu beste TeenieSchwarm-Optik: Song-Contest-Sieger Måns Zelmerlöw reitet die Erfolgswelle.

Culcha Candela – Candelistan Album #6 hat ein ausgeprägteres lateinamerikanisches Hip-Hop-Flair als zuvor, die Message: „We are back“.

TEXT: ALEXANDER HAIDE

V Graveyard – Innocence & Decadence #4 ist derart orgiastisch-bacchantisch geraten, dass man beinahe Zeps Tetralogie den Rang abzulaufen vermag.

Soilwork – The Ride Majestic Randvoll mit beinah sirenenhaften Melodiebögen und stiebendem Rhythmus, MeloDeathCore par excellence!

Fettes Brot – Teenager vom Mars „Endlich wieder Spaß” heißt es in der neuen Single. We agree! Die spaßigsten Brote ever, Bernd kann einpacken!

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on Zero to Hero, ganz zum Wording des Gewinner-Superhits „Heroes“ passend, erlebte das Eurovisionssongcontest-Publikum den sympathischen 29jährigen, als er mit dem drittbesten Ergebnis aller Zeiten (!) den größten Sangeswettstreit der Welt in Wien gewinnen konnte. Doch für das skandinavische Publikum ist der Sohn einer Uni-Professorin und eines Chirurgen längst kein Unbekannter mehr: Bereits vor zehn Jahren trat Måns zur schwedischen Version der „Idol“-CastingShow an, wurde fünfter, und sorgte kurz danach mit dem Gewinn des lokalen „Let’s Dance“ für gehörig Aufsehen. Måns nutzte den PR-Schub gekonnt für „Cara Mia“, den ersten TopTen-Hit in seiner Heimat. Die nächste Casting-Show, das „Melodifestivalen“ (er nahm als Sänger teil, später moderierte er die Sendung im Doppelpack mit Hollywood-Muskelpaket

Dolph Lundgren), war der Steigbügelhalter zum großen Wurf: Nach dem Album „Barcelona Sessions“, das international kaum Beachtung fand, in Schweden immerhin den dritten Platz der Charts belegte, standen die Tore zum Eurovisions-SC offen. Die Erfolgswelle will geritten werden: Nachdem allerorts die Spatzen den Ohrwurm „Heroes“ von den Dächern pfeifen, kehrt der Tsunami-Survivor (er urlaubte beim Mega-Beben Ende 2004 samt Family im thailändischen Khao Lak) jetzt an die Stätte seines Triumphs zurück und stellt „Perfectly Damaged“, den zweiten Longplayer, endlich live vor. Den Erfolg kann auch seine Äußerung, dass Homosexualität für ihn nichts Natürliches sei (2014), nicht schmälern, den Ruhm nutzt Måns Zelmerlöw übrigens für seine „ZBfoundation“, die Schulen in Afrika baut und betreibt.

termine lte sich die Wiener Am 27. September sol auf eine Menge rei ue Ottakringer Bra asst machen! Mädchen-Gekreische gef

Fotos: Warner Music

Dr. Dre – Compton Zum Grand Finale der Hip-Hop-Legende versammeln sich Dr. Dres wichtigsten Rap-Freunde, u. a. Snoop & Cube.


Showhighlights in Österreich

PETER

n LIVE erlebe

CORNELIUS ZEITSPRUNG TOUR 2015

21.01.2016 24.01.2016 25.01.2016 28.01.2016 29.01.2016 30.01.2016

LINZ BRUCKNERHAUS INNSBRUCK CONGRESS BREGENZ FESTSPIELHAUS SALZBURG SALZBURGARENA GRAZ MESSEHALLE A WIEN KONZERTHAUS

FREESTYLE MOTOCROSS WORLD TOUR 2016

GRAMM NEUES PRO 15.10.2015

LINZ BRUCKNERHAUS

16.10.2015

WR. NEUSTADT ARENA NOVA

17.10.2015

SALZBURG SALZBURGARENA

21.10.2015

FELDKIRCH MONTFORTHAUS

22.10.2015

INNSBRUCK CONGRESS

30.10.2015

GRAZ STADTHALLE

09.11.2015

VILLACH CONGRESS

10.11.2015

ST. PÖLTEN VAZ

Die besten

FREESTYLER DER WELT gemeinsam auf Tour!

23.+24.01.2016

LINZ TIPSARENA

25.02.2016

SALZBURG SALZBURGARENA

27.02.2016

GRAZ STADTHALLE

28.02.2016

INNSBRUCK CONGRESS

01.03.2016

BREGENZ FESTSPIELHAUS

WOLFGANG CHRISTOPH JOESI KLAUS AMBROS PROKOPETZ EBERHARTINGER

Das Konzert 2016

26.02.2016

GRAZ STADTHALLE

27.02.2016

LINZ BRUCKNERHAUS

27.02.2016

LINZ TIPSARENA

28.02.2016

WIEN STADTHALLE F

11.03.2016

LINZ TIPSARENA

28.02.2016

SALZBURG SALZBURGARENA

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GRAZ HELMUT-LIST-HALLE

12.03.2016

SALZBURG SALZBURGARENA

29.02.2016

BREGENZ FESTSPIELHAUS

01.03.2016

SALZBURG SALZBURGARENA

13.03.2016

INNSBRUCK OLYMPIAHALLE

01.03.2016

INNSBRUCK CONGRESS

02.03.2016

INNSBRUCK CONGRESS

17.03.2016

GRAZ STADTHALLE

07.-09.03.2016

WIEN STADTHALLE F

03.03.2016

BREGENZ FESTSPIELHAUS

18.03.2016

WIEN STADTHALLE D

KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | HOTLINE: 01 – 96 0 96 | WWW.OETICKET.COM TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT


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!ticket life&style

Bunter Hund Jeremy Spencer von Five Finger Death Punch zählt wohl zu den extrovertierteren Vertretern der Spezies Schlagzeuger.

Rhythmus im Blut W

ie nennt man jemanden, der oft mit Musikern rumhängt? Einen Drummer.“ Ja, eh lustig. Lol! Oder eher: gähn. Drummerwitze gibt es viele, gehört es quasi zum guten Musikerton, sich über die trommelnden Kräfte in einer Rockband lustig zu machen. Und ja, die Sprache ist von Rockbands, oder zumindest nicht von klassischer Musik, hier würde man nämlich von Schlagwerker sprechen.

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Wenig verwunderlich sind Schlagzeuger eigentlich gar nicht so dumm, wortkarg oder einfältig, wie ihnen oftmals vorgeworfen wird, und das bewiesen auch eine Anzahl wissenschaftliche Studien der letzten Jahre (Karolinska Institutet Stockholm, Oxford University, University of Washington etc.), die unter anderem angeben, dass durch das Trommeln Hirnregionen trainiert werden, die für logisches Denken verantwortlich sind. Noch dazu

werde das Glücksgefühl beim Eindreschen auf die Felle gesteigert und prinzipiell werden bei Intelligenztests bessere Ergebnisse erzielt, wenn im Vorfeld rhythmische Klang- und Lichttherapie eingesetzt wurde. Erstaunlich ist das wenig, man bedenke nur, dass Arme und Beine in den unterschiedlichsten Rhythmen und Takten arbeiten, dass da irgendetwas im Hirn abgehen muss, das erscheint logisch.

Fotos: Getty Images, Alto Beat Drums, Yamaha

Was ist so besonders an der Spezies Schlagzeuger? Gedanken über die vielschichtigsten Charaktere im Rock-Betrieb. Plus: Geheimnisse des Schlagzeugbaus. TEXT: PETRA ALBRECHT


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info Hier ein paar Möglichkeiten, sich am Schlagzeug ausbilden zu lassen. Joseph Haydn Konservatorium, Eisenstadt Studio Percussion School, Graz Music is fun, Gmunden, Vöcklabruck und Bad Goisern Drummer’s focus, Salzburg Jam Music Lab, Wien Drum Academy, Wien und Hinterbrühl

y

g ,

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Vienna Music Institute, Wien

Auch wir hatten in etlichen Interviews die Gelegenheit, uns mit Schlagzeugern auszutauschen und stießen dabei fast ausnahmslos auf sehr sympathische, witzige und nachdenkliche Charaktere wie zum Beispiel Benny Horowitz von The Gaslight Anthem: „Ich bin politisch sehr interessiert, ich bin ein ziemlich liberaler Mensch und habe immer das Gefühl, dass Liberale zu wenig für ihren Glauben einstehen. Wir leben gerade in einer Zeit voll von Panik und

Angst, Menschen denken viel zu wenig nach. Es nervt und frustriert mich, was teilweise in Amerika passiert.“ Ein bisschen weniger tiefgründig, dafür umso humoriger begegnete uns Josh Homme, der bei Eagles of Death Metal am Schlagzeug sitzt und zusammenfasst: „Wir sind einfach lustig. Du würdest dir doch nichts ansehen oder anhören, das dir keinen Spaß macht, oder?“

Auf die Gefahr hin zu schubladisieren, Schlagzeuger erscheinen viel unprätenziöser als beispielsweise der Frontman oder Leadgitarrist. Nun gut, sie sitzen auch meistens eher im hinteren Bühnenbereich und stehen daher vergleichsweise weniger im Rampenlicht. Das scheint auch dem Ego gutzutun beziehungsweise einer Übersteigerung dessen entgegenzuwirken. Thomas Götz von den Beatsteaks führt aus: „Man muss auch als Schlagzeuger Bock haben, sich auf die Bühne zu stellen. Man zeigt ja auch gerne her, was man kann. Ich habe keine Angst, mich Leuten zu präsentieren, auch ich bekomme gerne Applaus (lacht). Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich in der zweiten Reihe stehe und nicht derjenige bin, der mit dem Publikum spricht, ich bin froh, dass ich in der U-Bahn fahren kann und nicht erkannt werde. Es hat viele Vorteile, am Schlagzeug zu sitzen, aber ich glaube, es hat nichts mit Schüchternheit zu tun.“ Also könnte man vielleicht sagen, dass Schlagzeuger ein bisschen zwiegespalten sind? Einerseits zwar, wie erwähnt, einen ekstatischen Höhenrausch erleben, wenn sie trommeln, und vielleicht sogar zu Rampensau-Gehabe neigen, aber dennoch passiert das alles aus der zweiten Reihe. Vielschichtigkeit ist beim Schlagzeug prinzipiell ein großes Thema. Die Möglichkeiten des Setups und der Ausstattung sind endlos, die Liste der Schlagzeugmanufakturen ist im Vergleich zu Gitarrenmanufakturen zwar überschaubar, aber dennoch beachtlich. Manche Drummer wechseln ihre Schlagzeug-Brands des Öfteren, andere bleiben einer Marke treu. So auch Mike Bordin von Faith No More, einer der wohl besten Drummer im Rockgenre: „Yamaha sind für mich persönlich die Besten! Meine Snare-Drum ist ein Signature Model

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TIM_20_23_Drums_g_KPA-seb_k1_RS.qxp_Layout 1 19.08.15 14:14 Seite 3

!ticket life&style interview alto beat drums Um einen Einblick in den Bau eines Schlagzeuges zu bekommen, haben wir uns mit Georg Skrenek, einer von nur drei Schlagzeuganfertigern österreichweit, getroffen. Er ist Gründer und Mastermind des Ein-Mann-Betriebs Alto Beat Drums und hat uns ein bisschen von der Schlagzeugwelt erzählt. Wie lange gibt es deine Firma schon? Ich habe schon vor 1998 angefangen, Drums zu bauen. Es ist dann relativ viel Zeug bei mir herumgestanden und es hat dann einfach passieren müssen.Meine Kunden ziehen sich durch alle Genres, durch alle Altersgruppen. Hobbyisten bis Profis, da ist alles dabei. Und du bist ein Ein-Mann-Betrieb? Und das wird sich auch nicht ändern? Für Europa wird sich das nicht ändern. Das will ich auch nicht. Ich betreibe mit einem Kollegen eine Fertigung in Asien und dort haben wir Angestellte. Wie kann man sich als Laie den Herstellungsprozess vorstellen? Es kommt darauf an, welche Art von Kessel man baut. Es gibt Schichtholzkessel, es gibt FassbauKessel und es gibt Kessel aus einem Stück – das funktioniert vom Prinzip her nach dem Tonet Verfahren. Wir gehen jetzt mal von einem Schichtholzkessel aus. Man muss Sperrholz herstellen, das heißt im Klartext, dass man Lagen von Furnieren aneinanderklebt, die ineinander gesperrt sind. Die Lagen werden abwechselnd von der Maserung her gelegt, damit der Kessel sich später nicht verwindet. Die Sperrhölzer werden in eine Form gepresst und mit Hitze und Druck behandelt. Dann hat man einen rohen Kessel, der muss weiter bearbeitet werden. In Bezug auf Schliff, Höhe und Finish. FinishArten gibt es verschiedenste. Man kann eine Folie aufkleben, die klassischen 60er-Jahre-Finishes, man kann seidenmatt oder hochglanz lackieren. Wachsen und ölen funktioniert auch, mache ich aber nicht. Dann werden Fellauflagekanten gefräst und Löcher gebohrt, für die ganzen Beschlagteile, die montiert werden müssen, dann ist die Trommel quasi fertig. Gibt es auch skurrile Wünsche? Dauernd! Davon leben meine Kollegen und ich – das zu machen, was die großen Firmen nicht machen können, weil sie nur Serienproduktion fahren. Eine Zeit lang waren überlange Bassdrums in, in den Genres wo sich z. B. Linkin Park bewegen. Klanglich macht es einen Unterschied, ob es von Vorteil ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich bin da eher oldschool und kann persönlich damit nichts anfangen, mache es aber natürlich, wenn meine Kunden es haben wollen. Hast du zwei Affinitäten? Einerseits die Herstellung und andererseits das Spielen? Es ist von Vorteil, wenn man beides kann und von beidem eine Ahnung hat, natürlich. Es kommen aber auch verschiedene andere Berufssparten dazu. Wenn man selbst Hardware entwirft, also beispielsweise Beschlagteile, dann muss man sich mit Metallen auskennen. Bei Beschlagteilen gibt es zwei Möglichkeiten, sie herzustellen. Entweder sie werden gegossen oder gedreht. Was liefern dir Lieferanten und was machst

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Kundenservice Ob Lackierung, Folie oder vielleicht sogar Blattgold – ein Alto Beat Drumset wird frei nach Kundenwunsch gestaltet.

du selbst? Es gibt Teile, da lohnt es sich nicht, sie in Europa selbst herzustellen. Spannreifen beispielsweise – das ist vom Prinzip her, wenn man die nötigen Maschinen hat, sehr einfach. Die ganzen Dinge werden aber galvanisch behandelt und das ist in Europa mittlerweile sehr, sehr teuer. Das lohnt sich für große Motorradwerkstätten, wenn sie einen Auspuff von einem Motorrad verchromen, kein Problem, aber es kostet wahrscheinlich ähnlich viel, einen Spannreifen zu verchromen, und ich kann aber den Preis von fünf Auspuffrohren nicht in einem Set integrieren, außerdem sind es auch Verschleißteile, je nachdem, wie damit umgegangen wird. Der Großteil meiner Kunden geht mit dem Instrument schon sorgsam um, aber man muss das auch ganz pragmatisch sehen: Es gibt Rockbands, die sind auf Tour, das Zeug wird herumgeschmissen … Spannreifen können sich in alle Richtungen verziehen und verbiegen. Servicierst du bei dir gekaufte Schlagzeuge auch? Ja. Natürlich. In welcher Preisklasse bewegen wir uns? Die Basisversion fängt bei circa € 2.000 an. Das ist dann eine Bassdrum und je nach Ausführung zwei oder drei Toms. Es geht hinauf bis ins Unendliche. Ich habe auch Kunden, die einen gewissen Spleen haben und das Schlagzeug mit Blattgold belegt haben wollen. Das geht … mir eröffnet sich der Sinn nicht, aber der Kunde ist König. Bei mir gab es noch keine Diamantenbesetzungswünsche, aber ein Kollege aus Deutschland hat eine Snare-Drum mit Swarowski-Kristallen gemacht. Man muss davon ausgehen, dass je nachdem aus welchem Kulturkreis der Kunde kommt, die Geschmacksausprägungen unterschiedlich sind. Im arabischen Raum will man es eher glitzernd. Ich

hatte einmal einen Millionär als Kunden, der wollte das Schlagzeug so rot wie seine Wand haben – da wird nicht darüber diskutiert, da wird dann einfach die Farbe gemischt. Hast du ein Lieblingsteil, das du gemacht hast? In letzter Zeit hat sich das Geschäft sehr verändert. Ich hab zwischen 2000 und 2006 wahnsinnig viele Schlagzeuge gebaut. Die haben dann vom Prinzip her alle gleich ausgesehen, ich habe sehr viel nach Deutschland verkauft. 2008 habe ich einem Kunden in Wien eines verkauft, das war der seltene Fall, dass ich sehr viel Zeit hatte in der Produktion, ich konnte die Kessel nachtrocknen, da war ganz wenig Lack drauf, da konnte man den richtigen Holzklang hören. Er hat die richtigen Beschlagteile gewählt, das war eines der besten Sets. Der Kunde bestellt auch in unregelmäßigen Abständen Teile nach. Wie sieht es denn ausbildungstechnisch aus? Wo kann man Schlagzeugspielen lernen? Es gibt Konservatorien, das ist dann eine akademischer Ausbildung, es gibt Musikschulen auf Landesebene und natürlich auch private Schulen. Oberösterreich und Salzburg haben haben vor circa. fünfzehn Jahren recht stark in die Schlagzeugausbildung investiert, und das hat sich auch ausgezahlt. Es kommen ziemlich viele gute Schlagzeuger aus der Gegend. Die Landesmusikschulen können gut und ganz schlecht sein, je nachdem, welches Ziel verfolgt wird und wer unterrichtet. Das Ziel sollte sein, einem Kind Freude am Spielen zu vermitteln und nicht jahrelang Marsch zu üben, das macht keinen Sinn. Ein Kind sieht im Fernsehen irgendein Video, es will auf dem Schlagzeug herumdreschen, das muss man kanalisieren.


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(Anm.: Yamaha-Signature-Instrumente werden gemeinsam mit Musikern entwickelt, manche von Grund auf, andere basieren auf Standard-Modellen), sie wird auch verkauft. Es ist eine wunderschöne Trommel! Sie ist wirklich massiv und besteht aus purem handgeklopftem Kupfer. Matt Cameron, den ich wirklich verehre und der ein guter Freund ist, er spielt sie und auch ein paar andere Leute, die ich sehr respektiere, mögen sie sehr gerne. Ich habe einen ganz besonderen Bezug zu Yamaha. Mir haben einige andere DrumMarken eine Zusammenarbeit angeboten und ich habe abgelehnt und so lange gewartet, bis Yamaha mich gefragt hat. Sie hatten vor allem mit Jazzmusikern gearbeitet, es waren nicht so viele Rockmusiker dabei. Wenn du so einen Endorsement-Deal unterschreibst, wird eine Trommel extra für dich angefertigt,

Mike Bordin Seit über 15 Jahren gibt es seine Signature Snare von Yamaha. Seit 33 Jahren sitzt er bei Faith No More am Schlagzeug, die nach 18 Jahren ihre Fans mit ihrem neuen Album „Sol Invictus” überraschten und begeisterten.

das ist unfassbar cool, ich habe also lange gewartet, aber nun zahlt es sich aus.“ Vorlieben gibt es natürlich viele, das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Generell scheint es aber doch so zu sein, dass es auf keinen Fall schaden kann, mit dem Schlagzeugspielen anzufangen, ob es nun daran liegt, dass man Vollblutmusiker werden, sein Gehirn trainieren oder einfach nur einen drogenfreien Rausch haben will.

termine Folgende Acts sollte man sich nicht entgehen lassen und dabei immer einen guten Blick auf den Drummer werfen: 21. November, Five Finger Death Punch und Papa Roach, Gasometer Wien 29. November, Editors, Gasometer Wien 30. November, Eagles Of Death Metal, Arena Wien 18. Jänner 2016, Imagine Dragons, TipsArena Linz 14. & 15. Februar 2016, Motörhead, Stadthalle Wien und TipsArena Linz

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Exotisches Büffeln t

ticke t teste

Eine Fremdsprache lernt man natürlich am besten (und schönsten) direkt vor Ort. !ticket hat sich die verschiedenen Angebote angeschaut. TEXT: ASTRID RADNER

Auslandssemester mit Erasmus 3 bis 12 Monate können Studenten mit dem EU-Programm innerhalb der EU fremde Uniluft schnuppern oder mit einem Praktikum ins Arbeitsleben eines anderen Landes eintauchen. Die beliebtesten Länder waren 2011 Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien und Schweden. Aus Schweden kommen auch In Flames. Am 18. November im Linzer Posthof. Auslandspraktika für Lehrlinge Internationale Angebote von Erasmus+ gibt’s nicht nur für Studenten, sondern auch für Lehrlinge, Schüler und Facharbeiter. Mehrwöchige Auslandspraktika in Europa schreibt zum Beispiel der IFA, der internationale Fachkräfteaustausch, zwei Mal im Jahr aus. Je nach Land sollte man mit 200–700 Euro Selbstbehalt rechnen. Wer sich für Italien entscheidet, Italo-Sound gibt es schon am 2. Oktober mit Eros Ramazzotti in der Wiener Stadthalle.

Weit, weit weg Wer zum Beispiel nach Kanada, die USA, Asien oder Australien will, hat einige Möglichkeiten. Zum Beispiel das Non-EU Student Exchange Program der Universität Wien. Hier gibt es auch Abkommen mit exotischen Zielen wie Südafrika, Singapur, Mexiko oder Japan. Organisationen wie Education First bieten auch Sprachkurse und Auslandsaufenthalte für Schüler ab 14 Jahren. Meist ist das aber etwas teurer. Weit, weit weg und doch so nah ist der Klang von Amerika. Am besten mit Calexico am 3. November im Linzer Posthof und am 4. November im Wiener MuseumsQuartier.

Sprachreisen Für Schüler gibt es zum Beispiel Sprachferien von SFA während der Oster- und Sommerferien. 2 Wochen Barcelona inklusive Sprachkurs und Unterkunft kosten etwa 763 Euro. Für Erwachsene bietet sich LISA! an. 4 Wochen Sprachkurs im australischen Cairns kosten hier jedoch etwa allein 1.365 Euro. Übrigens: Aus Australien kommt auch David Helfgott, der am 30. Oktober im Wiener Konzerthaus und im Mai in Graz zu sehen sein wird.

tipps für die auslandsreise • Ja, Auslandsreisen sind mit Kosten und Zeit verbunden. Unbedingt vorher Geld ansparen, bei längeren Reisen mindestens ein Jahr vorher bewerben und über die Reisekostenzuschüsse informieren. Und dann nicht zu knausrig sein, das ist eine einmalige Erfahrung.

• Sprechen, reden, quatschen und versprechen – auch wenn es am Anfang unangenehm ist. Der Akzent macht die ganz persönliche Note aus und stört niemanden.

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Foto: Getty Images

• Nicht scheu sein, auf andere zuzugehen. Alle sitzen im selben Boot und wollen Kontakte schließen.


Fotos: beigestellt

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Nichts für WeicheierInnen Bereits zum sechsten Mal beweist das Wiener /slash-Filmfestival, dass der blanke Wahnsinn eindeutig auf die Leinwand gehört. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK

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Frankenstein Um solche ist man auch dieses Jahr nicht verlegen. Als erstes springt Bernard Roses „Frankenstein“-Adpation ins Auge – nicht zu verwechseln mit dem Daniel-Radcliffe-Spektakel „Victor Frankenstein“. Allein, dass es nach „I, Frankenstein“ (2014) heuer gleich zwei Neuverfilmungen gibt, zeigt, wie unverwüstlich Mary Shelleys großartiger „Prometheus“-Roman von 1818 (!) ist. Rose holt das Geschehen in die Neuzeit; der Film spielt im Los Angeles von heute und wird aus der Perspektive des „Monsters“ (gespielt von „Twilight“Star Xavier Samuel) erzählt. Aus der illustren Besetzung ragt „Matrix“-Star Carrie-Ann Moss heraus. Eine schöne Idee von /slash, dass man auch Roses Film „Candyman“ (1992), der seinerzeit viel zu wenig beachtet wurde, zeigt. Und schön auch, dass Mister Rose in Wien zu Gast sein wird.

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Reina Triendl Die 1992 in Wien geborene Schauspielerin logiert mittlerweile in Tokio, wo sie neben ihrer Filmkarriere auch noch modelt. Im Rahmen des /slash-Filmfestivals erleben wir sie in „Tag“.

Heavy Metal und Dämonen Jason Lei Howden, gefragter Visual-Effects-Spezialist aus Neuseeland (u. a. bei „The Hobbit“, aber auch bei „Abraham Lincoln: Vampirjäger“ und „The Avengers“) dreht „nebenbei“ seine eigenen Filme, und mit „Deathgasm“ (schöner Titel, Jason!) entspricht er dem Festival-Motto mühelos. Howden wird seine anarchische Splatter-Farce ebenfalls selbst vorstellen. Dass seine Produktionsfirma Metalheads heißt, darf einen nicht überraschen, wenn man den Film gesehen hat. Schulmädchenterror Ein internationaler Star „eigentlich“ des Autorenfilms ist der 54-jährige Japaner Sion Sono. Allerdings hat er seit vielen Jahren eine starke Neigung zum eher Abseitigen kultiviert – man denke etwa

an „Suicide Club“ (2001), in dem eine Gruppe von Schulmädchen kollektiv vor die U-Bahn springt und das hoch spritzende Blut die Fahrgäste – äh – verstört. Da er, wie sein Kollege Takashi Miike, ein ausgesprochener Vielfilmer ist, kann /slash mühelos drei seiner aktuelleren Arbeiten präsentieren: die Manga-Verfilmung „Tokyo Tribe“ (2014) über den monumentalen Bandenkrieg in einem „anderen“ Japan; „Love & Peace“ (2015) ist eher märchenhaft angelegt, während „Riaru Onigokko“ („Tag“), eben erst in Japan gestartet, Sonos endlose Faszination durch Schulmädchen weiterführt, die hier von allerlei Geistern terrorisiert werden. Die Hauptrolle spielt Reina Triendl, die – der Name lässt es vermuten – vor 23 Jahren in Wien geboren wurde. Und das ist noch lange nicht alles …

Fotos: /slash Filmfestival

o schnell kann’s gehen, und man ist eine Institution: Das /slash Festival ist nun auch schon aus dem Wiener Kulturherbst nicht wegzudenken. Immerhin bereits zum sechsten Mal machen sich der künstlerische Leiter Markus Keuschnigg und sein eingespieltes Team daran, Wien für ein paar Tage und Nächte auf den aktuellsten Stand zu bringen, was internationale Horror- und Fantasy-Filme betrifft. Besonders die thematische Erweiterung Richtung Fantasy hat dem Festival definitiv gutgetan und ihm in den letzten Jahren ein paar echte ProgrammHighlights beschert.


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Auf der Flucht Zu Fuß von Syrien nach Europa. Die Dokumentation „Destination Serbistan“ zeigt, was das heißt.

Kino-Klasse W

Foto: Destination Serbistan

ie ist es eigentlich, ohne Eltern am Anfang des 20. Jahrhunderts aufzuwachsen? Wenn man im spätkommunistischen Rumänien groß wird und Filme aus Hollywood verboten sind? Oder wie ist es wohl heute, zu Fuß von Syrien nach Europa zu flüchten, in der Hoffnung, besser zu leben oder bloß weiterzuleben? Die Emotionen, die mit diesen Schicksalen verbunden sind, sind nicht zu erklären. Eigentlich. Die Filme, die im Oktober im Let’s CEE Schulkino über die Leinwand gehen, versuchen sie dennoch erfahrbar zu machen. Das Schulkino ist neben dem regulären Programm ein fixer Bestandteil des Let’s CEE Festivals. Im Village Cinema in Wien fokussiert sich das Festival dabei mit besonders pädagogisch wertvollen Filmen auf Kinder und Jugendliche. Auch bei den Kleinen will Let’s CEE das Interesse für Mittel-

Das Let’s CEE Festival geht von 1. bis 11. Oktober in die vierte Runde. Auch dieses Jahr können Schüler im Kino die Schulbank drücken. TEXT: ASTRID RADNER und Osteuropa wecken. „Zentrales Ziel des Festivals ist und bleibt die Förderung des mittel- und osteuropäischen Filmschaffens“, sagt die Festivaldirektorin Magdalena Zelasko. Die Veranstalter des Let’s CEE konzentrieren sich vor allem auf Filme der Regionen Slowenien, Rumänien, Kroatien und Polen. Viele Menschen dieser Nationalitäten leben in Wien. Das Festival möchte auch einen Beitrag zur Integration und zum steigenden Respekt gegenüber Zuwanderern leisten. Um Integration geht’s auch im Programm des Schulkinos. Vor allem im Film „Destination Serbistan“, der der aktuellen Flüchtlingsproblematik ein Gesicht gibt.

termine Das Let’s CEE findet von 1. bis 11. Oktober an diversen Locations in Wien statt.

info Schulkino-Programm: Alle Filme des Let’s CEE Schulkinos finden heuer im Village Cinema in Wien Mitte statt. Die Abenteuer des kleinen Schuhmachers (Spielfilm, Kroatien, 2013) Chuck Norris vs Communism (Dokumentation, Rumänien, 2015) Destination Serbistan (Dokumentation, Serbien, 2015) Ich war Hitlerjunge Salomon (Spielfilm, Deutschland/Polen, 1990); Mit anschließender Befragungsrunde mit Zeitzeugen Sally Perel, der die Vorlage zum Film bietet. Let’s CEE Film Festival • über 100 Filme aus Zentral- und Osteuropa • 13.000 Besucher letztes Jahr • teilweise sind Produzenten, Regisseure und Schauspieler der gezeigten Filme beim Festival vor Ort. Mehr über das Let’s CEE Festival gibt es auf www.ticketmagazin.com!

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im Verkauf: U E N Michael Mittermeier

Liebe Leserin! Lieber Leser! Der Sommer ist vorbei. Um Ihnen die Laune endgültig zu verderben, haben wir für diese Ausgabe folgendes Schwerpunktthema gewählt: Bildung. Machen wir es kurz: Die Chinesen sind mehr als wir, fleißiger als wir und gebildeter als wir. Derzeit besitzen nur 5 % aller Chinesen einen Reisepass. Das wird sich sehr bald ändern. Und dann werden sich Millionen reiche, gebildete Menschen die Welt anschauen wollen – eventuell sogar Österreich. Unsere alte Kultur und Geschichte wird die Chinesen aber eher nicht sehr beeindrucken. Als die Region „Ostarrichi“ erstmals urkundlich erwähnt wird, regiert im Kaiserreich China bereits die 10. Herrscher-Dynastie. Und wenn sie sich im Land der Mitte trotzdem dringend einen Stephansdom anschauen wollen, dann bauen sie sich eben einen. Kurz: Wenn die Chinesen zu uns kommen, dann wegen der guten Luft. Wir brauchen also keine Kunsthistoriker, Philosophen oder Altphilologen. Der TourismusStandort Österreich braucht vor allem Leute, die den Dreck wegräumen. Insofern gibt es an der Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte nichts, aber schon gar nichts zu kritisieren. Schönen Herbst!

1. bis 5. Februar, Globe Wien Marx Halle Studio 2

Sunrise Avenue

Live With Wonderland Orchestra Bereits im Mai 2015 konnten Sunrise Avenue ihre Fans in Deutschland mit einer exklusiven und grandiosen Orchester-Show beglücken, die mit 25.000 Zuschauern restlos ausverkauft war. Daraufhin trudelten unzählige Anfragen ein, ob die Band nicht noch weitere OrchesterShows spielen könnte. Der Wunsch ihrer Fans ist ihnen Befehl: Im März nächsten Jahres kommen Samu und seine Bandkollegen gemeinsam mit dem Wonderland-Orchester zurück nach Deutschland und erstmals in dieser Konstellation auch nach Österreich für fulminante Konzerte der Extraklasse! 20. März, Wiener Stadthalle (Halle D)

Special Guest: Public Enemy Soeben noch einer der Headliner des FM4 Frequency, schon dürfen wir uns auf eine Hallenshow der wahnwitzigen Briten freuen! Mit modernen Klassikern wie „Firestarter“, „Breathe“ oder „Smack My Bitch Up“ passen sie nicht nur mühelos auf Electro-Festivals, sondern auch auf die großen Rockbühnen, wie zuletzt am Nova Rock oder eben am Frequency. Im Vorprogramm heizt niemand Geringerer als Public Enemy auf, jene HipHop-Formation, die Ende der 80er zu den einflussreichsten Bands der US-Rapszene zählte.

The Prodigy

13. November, Wiener Stadthalle (Halle D)

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Fotos: Manfred Baumann (Michael Mittermeier), Olaf Heine (Sunrise Avenue), FMS (Prodigy)

Tipps vom FM4 Ombudsmann

Wild Wie kriegt man die Welt in den Griff? Oder noch wichtiger: Wie kriegt man sich selbst in den Griff, wenn die Welt sich nicht mehr im Griff hat? Gesetzlos, gerissen, genial! Der Vorkämpfer der deutschen Stand-up-Comedy hat diesmal mehr als eine Überlebenstaktik im Gepäck für unsere Zivilisation, die unaufhaltsam verwildert. Ungezähmt und unerbittlich jagt Mittermeier mit Pfeil und Bogen jene Mammuts, die sich als Hasen tarnen. Ob Weltentdecker, Wikinger oder wilde Bajuwaren. Es ist Freiwildzeit, der Mittermeier läuft ohne Leine rum, und er will nicht nur spielen … Nach seinen eigenen Gesetzen probiert er dabei wie wild aus, was geht und was nicht. Was nicht geht, bleibt allein in der Wildnis zurück. Und man fragt sich, wer denn jetzt hier wirklich ausgeflippter ist: Die Welt? Oder doch der Mittermeier?


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!ticket fun&action

Ich-bin-Ich! A

aalso, lasst uns doch kurz einmal vorstellen, mein Name ist Dimitri Stoupakis, ich bin 30 Jahre alt, von Zeichenstern Fraujung und in meiner Zeitfrei bastle ich so Häuschenvogel mit meinem Schwanzfuchs.“ – Durch Aussagen wie diese („Der Schuh des Manitu“) hat man den Münchner Comedian kennen und lieben gelernt. Tatsächlich dürfen wir aber an dieser Stelle vorstellen: Rick Kavanian, 44 Jahre alt, vom Sternzeichen Wassermann – und Freizeit wird der gute Herr in naher

termine „Offroad“ erleben Sie Ende Oktober in der ARGEkultur Salzburg, im Orpheum Graz, in der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und im Wiener Stadtsaal.

info Kavanians wahre Stärke ist seine Stimme: Die unglaubliche Fülle an Dialekten und Sprechweisen begeistert das Publikum seit den frühen Neunzigern. Mittvierziegern ist er wohl hauptsächlich durch die „Bullyparade“ (1997–2002) ein Begriff, ein Format, auf das er bis heute angesprochen wird. Er scheint also eine prägende Erinnerung hinterlassen zu haben! Die etwas Jüngeren kamen wohl zuvorderst durch „Der Schuh des Manitu“ (2001) und „(T)Raumschiff Surprise“ (2004) mit ihm in Kontakt, während die jüngsten der Jungen den Münchner zumindest stimmlich durch Filme wie „Madagascar“, „CARS“, „Toy Story“ oder „Ritter Rost“ kennen und lieben gelernt haben. Dass bisher Kritikern mitunter in seinen Bühnenprogrammen bei aller sprachlichen Brillanz der „Tiefgang“ etwas abging, dem wird wohl mit „Offroad“ Abhilfe geschaffen werden.

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Zukunft nicht übermäßig viel haben, schließlich trachtet er danach, sein mittlerweile viertes Programm „Offroad“ vorzustellen. Der Mensch hinter den Rollen „Offroad“ ist, wenn es nach Rick Kavanian geht, ein Versuch, sich ein bisserl von seinen Persönlichkeiten zu emanzipieren, den Mann hinter der Figur in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken: „Es geht zum ersten Mal um mich, aber auch um die Themen unserer Zeit. Es geht um kaputte Internetverbindungen, aber leider auch um kaputte Beziehungen unter den Menschen“, eröffnet Rick schon einen kleinen Einblick in sein neuestes Bühnenstück. Bisher – nicht nur im Fernsehen, in erster Linie gemeinsam mit Michael „Bully“ Herbig und Christian Tramitz, sondern auch in seinen ersten drei Bühnenprogrammen „Kosmopilot“, „Ipanema“ und „Egostrip“ – ging es vorrangig um seine Alter-Egos, um die überaus feinsinnig gezeichneten Figuren, die man so im bunten Daseinspotpourri so findet: den Rocker Giagl, seine Traumschiff-Charaktere Pulle, Schrotti und Mr. Solo, Heidis Ziegenpeter, natürlich den tschechischen Talkshowmaster Pavel Pipovicˇ oder (nebst zahlreichen anderen) den eingangs angesproche-

nen „Austauschgriechen“ Dimitri Stoupakis. Bisher war, so erzählt uns Rick Kavanian, eine gewisse Unsicherheit vorhanden, sein „wahres Ich“ offenzulegen – bisher wurden die Figuren vorgeschoben, und das obwohl gerade die Zugaben, in denen Rick einfach frei von der Leber persönliche Erlebnisse preisgab, einen immensen Anklang im Publikum fanden: „Da war plötzlich eine viel größere Identifikationsfläche mit dem Publikum da, das fand ich spannend. Es hieß nach den Vorstellungen oft: ‚Wir wollen mehr über dich hören! Wer bist du eigentlich?‘ Das ist nun ein großer Schritt für mich, aber ich glaube, die Zeit ist reif.“ Die Reduktion auf das Wesentliche Das heißt natürlich nicht, dass all die lieb gewonnenen Charaktere nun in den ewigen Jagdgründen verschwinden, eine lange Reise über den Styx antreten! Denn: Wenngleich es diesmal um „Stand-up-

Foto: Manfred Baumann

Er war schon Pavel Pipovicˇ, Schrotti und Dimitri Stoupakis. Nun wird es für Rick Kavanian aber langsam Zeit, endlich (fast) nur noch er selbst zu sein: ein Comedian, der nicht nur viele Persönlichkeiten, sondern vor allem viele Geschichten auf Lager hat. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER


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Comedy in seiner reinsten Form“ gehen soll: All die Charaktere sind natürlich auch Teil ihres Schöpfers. Aber in Hinkunft werden sie eben nur mehr als Kommentatoren, als „Sidekicks“, wenn man so möchte, auftreten. Und

das ist beileibe nicht schlechter – ein Batman ohne Robin, ein Michael Knight ohne K.I.T.T., Bud Spencer ohne Terence Hill, Sherlock Holmes ohne Dr. Watson oder auch Stefan Raab ohne Elton wären doch auch nur halb so toll. Das Helfersyndrom Und schließlich bleibt auch klarerweise der ursprüngliche Ansatz von 1990, als Rick gemeinsam mit Bully bei der Kult-Radio-Show „Langemann und die Morgencrew“ seine Karriere startete, bestehen: Eigentlich wollte der Tausendsassa nämlich Kinderarzt werden, wie er in einem Interview mit 1LIVE erzählt. Seitdem lebt er sein „Helfersyndrom“ halt im Fernsehen, im Radio, im Kino unter anderem als Synchronstimme von Zebra Marty in „Madagascar“, Luigi in „CARS“, Dino Rex in „Toy Story“ und die Titelfigur in „Ritter Rost“, oder auf der Bühne aus – statt Krankheiten lässt er halt schlechte Laune verschwinden, ohne unnötigen Ballast wie Requisiten und Masken und andere Kinkerlitzchen, und das herzliche Lachen ist immer noch die Hauptsache.

Offroad In seinem vierten Bühnenprogramm spricht Rick Davanian über „Dinge“. Dinge, über die er sonst nicht sprechen konnte, weil er ständig von Besserwissern wie seinen Eltern, Pep Guardiola und den Spastelruther Katzen unterbrochen wurde. Aber damit ist nun Schluss!

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Heiße Melange Das Wiener Metropol prägt seit 30 Jahren mit seinem Mix aus Theater, Kabarett und Konzerten die Wiener (Klein-)Kunstszene. Auch die kommende Saison hat’s wieder in sich. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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Legendärer irischer Folk Sean Cannon, Eamonn Campbell, Gerry O’Connor & Paul Watchorn sind allesamt wahre Legenden des irischen Folk. 2012 feierte die irische

termine (auswahl) The Dublin Legends: 9.–13. September Charley’s Tante: 1. Oktober–5. November Italienische Nacht – INSIEME unplugged & plugged: 11. Oktober Marion Petric – Grete Fisch & das Kammerl des Schreckens: 20. Oktober Stefanie Werger & Band – Die schönsten Liebeslieder: 17. November

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Charley’s Tante Der legendäre Schwank erscheint erstmals im Gewand eines Comedy-Musicals.

Folkgruppe THE DUBLINERS bereits erfolgreiche 50 Jahre im Musikgeschäft. Allerdings gab es im gleichen Jahr auch ein tragisches Ereignis: „Banjo“ Barney McKenna, letztes lebendes Gründungsmitglied, verstarb und John Sheahan stieg aus der Band aus. So musste eine Entscheidung für die Zukunft getroffen werden: Zum Glück für die Fans lebt die Band als DUBLIN LEGENDS weiter und ist nach wie vor auf Tour. Liebeslieder Stefanie Werger, Rockpoetin mit großartiger Stimme, ist seit Jahrzehnten

für ihre gefühlvollen Texte beim Publikum bekannt und beliebt. Die Liebe, die ihr ein treues Publikum seit Jahrzehnten entgegenbringt, gibt die Künstlerin auf der Bühne zurück, denn: „Die Bühne ist der Flughafen meiner Seele“, sagt sie. Für die Musikerin sind die Herbstkonzerte die „leise Tour“, bei der es ausschließlich um die Liebe geht. Dabei wird sie von hochkarätigen Musikern wie Goran Mikulec (Gitarre), Andy Radovan (Gitarre) sowie Martin Payr (Klavier) einfühlsam und virtuos begleitet. Im Herbst erscheint auch ein Album mit ihren schönsten Liebesliedern.

Foto: Martin Hesz

leich ab 1. Oktober wird es schwungvoll: denn da hat das nächste Metropol-Musical, „Charley’s Tante“, Premiere. Vicki Schubert und Peter Hofbauer verlegen die altbekannte Geschichte an die Elite-Universität Oxford in die späten 1960er-Jahre. Charleys Tante soll dabei behilflich sein, dass der starrsinnige Onkel seinen Nichten eine Fahrt zum Sommercamp nach Kalifornien erlaubt. Mit dabei sind u. a. Stefano Bernardin (der in die Rolle von Charleys Tante schlüpft) sowie Musicalstar Eva Maria Marold (die „echte“ Tante).


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!ticket live

HEIMSPIEL Die Singer-Songwriterin Kathi Kallauch ist gerade dabei, ihre Wahlheimat Österreich für sich zu gewinnen. Der derzeitige Stand: läuft bei ihr.

Eroberin Zuerst möchte Kathi Kallauch den österreichischen Musikmarkt, dann den deutschen erobern.

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Fotos: Stefan Gergely; Steter Studio

TEXT: ASTRID RADNER


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MUNDPROPAGANDA

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emurmel, das Klirren der Gläser, Gelächter, das Zirpen der Grillen und dann Kathi Kallauch. Es ist einer dieser heißen Sommerabende im August, einer dieser Momente, in der die zart-jazzige Stimme der Singer-Songwriterin mit der bundesdeutschen Aussprache genau zur Wiener After-Work-Stimmung passt. Und das muss man einmal schaffen. 1.000 Kilometer 1.000, genau genommen 935 Kilometer, 9 Stunden und 7 Minuten Fahrtzeit ist die 28-Jährige Sängerin hier auf der Wiener Summerstage von Düsseldorf, ihrer eigentlichen Heimatstadt entfernt. Mit 14 zog sie mit ihrer Familie nach Österreich, seither lebt sie in Wien. Gerade hier beginnt für Kathi im September 2014 die Sängerkarriere im Rampenlicht. Davor schrieb sie für andere Künstler Lieder, arbeitete als Studio- und Livesängerin, studierte Musik, und schmiss das Studium wieder hin, um sich vollkommen den eigenen Songs zu widmen. Schon seit TeenieTagen hat sie daran gearbeitet. Sie klin-

termine Für Live-Termine von Kathi Kallauch surft auf www.kathikallauch.com! Kathi Kallauch hat es probiert, The Makemakes haben, wenn auch mit mäßigem Erfolg, am Eurovision Song Contest für Österreich teilgenommen. Am 4. September treten sie am OpenAir-Gelände beim Schloss Matzen in Reith im Alpbachtal auf.

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Wanda kommt einen Tag darauf am 5. September zu Reaktive-Dancing in Lenzing ins Kulturzentrum Lenzing. Auch sie war Songcontest-Anwärterin: die 18-jährige ZOË. Sie ist am 13. September im RadioKulturhaus zu sehen. Neben Kathi Kallauch gibt es außerdem einen weiteren bekannten Wahlösterreicher: James Cottriall gibt es von 11. bis 20. September in ganz Österreich live zu erleben. Den Monats-Abschluss macht dann Krautschädl am 25. September im Welser Schlachthof.

gen nach klassisch deutschem SingerSongwriting, mit gefühlvollen und dennoch kräftigen Texten. Doch was unterscheidet Kathi von aktuellem deutschen Pop? „Der klassische aktuelle deutsche Pop ist fast durchwegs männlich“, sagt sie, „Ich bin eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen, was sich natürlich vor allem auf die Themen meiner Songs und meine Art zu singen auswirkt.“ „1000 Kilometer“ heißt auch einer ihrer Songs, den sie gemeinsam mit Sabine Stieger singt. Hier heißt es „1000 Kilometer von zu Hause kann Heimat sein“. Kathi selbst fühlt sich mehr als Österreicherin denn Deutsche. Vor allem weil sie seit 6. Juli länger in Österreich, als in Deutschland lebt. „Einzig und allein meine Sprache, die irgendwie auch nach 14 Jahren noch so piefkinesisch klingt, entlarvt mich noch als Deutsche“, scherzt sie. An den Umzug kann sie sich noch gut erinnern. Vor allem an den ersten Schultag in Österreich. „Das war ziemlich schräg. Ich habe kein Wort meines Klassenvorstandes verstanden, weil sie so stark im Dialekt gesprochen hat.“ Neues Album Ihren bisherigen Erfolg hat Kathi bestimmt auch ihrer Teilnahme bei „Wer singt für Österreich“ und dem Raufund-Runterspielen ihrer ersten Single „Schon Sehen“ auf Ö3 zu verdanken. Fünf Monate hielt sich der Song in den Ö3-Hörercharts. Ob sie es schaffen wird, den Fans langfristig Ohrwürmer zu verpassen? Gerade verpasst Kathi zumindest ihrem Album den letzten Feinschliff. Es soll poppiger, größer produziert, elektronischer als ihre EP werden, aber trotzdem noch großteils handgemacht, im erdigen SingerSongwriting-Stil. Die Platte erscheint Angang 2016, live gibt es die neuen Tracks jedoch schon zu hören.

Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb, ar)

The Weight – Keep Turning Von Cream über Led Zep bis hin zu Deep Purple: Keine lasche Kopie, sondern viel mehr nostalgische Antiquare!

Rammelhof – Die ganze Welt ist ein Rammelhof Bumm, Zack, hier gibt’s die Wahrheit auf die Ohren und das in Rockmanier.

Dame – Lebendig Begraben Kritische Sprechrhythmen über Musik, Religion und Gemüsebeete. Fett, abwechslungsreich, gelungen.

Solo zu Viert – Guate Zeit Auf Live-Konzerten sind sie umjubelt, auch mit der musikalisch ausgeklügelten Platte hat man eine guate Zeit.

FDTF – BLVRS Punkrock für Mädchen, und das ist selbstverständlich nicht abwertend gemeint, sonst wär’s sexistisch.

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!ticket highlights

September

GEWINN SPIEL

3 x 2 Festivalpässe für das Stonerhead Festival und für Sasha Waltz 1 x 2 Tickets inkl. Einladung zur Premierenfeier. Nähere Informationen auf www.ticketmagazin.com

Eine Komödie von Michael Niavarani Was tun, wenn man unbeabsichtigt in politische Intrigen gerät, noch dazu im England des 15. Jahrhunderts? Für Gott und den König – aber gegen die eigene Moral? Da bleibt nur die Wahl zwischen erfolgreicher Karriere mit einem Monster als Chef oder die Hinrichtung. Da heißt es: nur nicht den Kopf verlieren! An diesem Abend wird garantiert: Mehrere Morde. Folter. Drei Huren. Zwei kleine Prinzen im Tower. Ein Heiratsantrag. Eine alte, grantige Königin. Viel englischer Wein. Einige Biere. Eine feuchte Pflaume. Eine verzweifelte Flucht. Ein Stück trockenes Brot. Eine Schlacht bei Bosworth. Echtes Theaterblut. Drei abgeschnittene Köpfe. Ein Gebet zu Gott, dem Herrn. Einige gut gekleidete Edelleute. Dreckige Fingernägel. Und eine Liebeserklärung an die Freundschaft.

In Begleitung des Czech Virtuosi Orchestra Erleben Sie die beeindruckende Stimmgewalt der charismatischen Starsopranistin in einer einzigartigen Atmosphäre! Natalia Ushakova wird Leidenschaftliches und Lustvolles aus Oper & Operette zum Besten geben. Die schönsten Melodien aus „Eine Nacht in Venedig“, „Fledermaus“, „Gräfin Mariza“, „Giuditta“, „La Traviata“, „Lucia di Lammermoor“, „Andrea Chenier“, „La Bohème“, „Tosca“ und viele weitere Meisterwerke der Klassik werden von dem austro-russischen Opernstar unnachahmlich interpretiert. 8. September, Sommerarena Baden

Stonerhead

Richard III ab 4. September, Globe Wien Marx Halle Studio 2 feat. Doug Aldrich (Ex-Whitesnake) Er war Sänger von Supergroups wie Deep Purple und Black Sabbath, er unterstützte mit seiner Wahnsinnstimme Soloprojekte von Musikhelden wie Joe Bonamassa, Keith Emerson und Jason Bonham. Nebenbei ist er noch ein Megabassist und hat somit den Rock seit vielen Jahren fest im Griff. Noch dazu kommt Glenn Hughes mit Jared James Nichols, das sollte man sich nicht entgehen lassen!

Glenn Hughes

u. a. mit The Sword, Mantar, Sunnata, Gurt Das Festival geht in die erste Runde und präsentiert internationale wie auch heimische Bands aus dem diversen Genre Stoner/Sludge/Psych: Bei der Bandauswahl wurde besonders darauf geachtet, dass sowohl szenengroße Bands wie The Sword (Foto), Mantar, Sunnata, Dieselking und Gurt, aber auch noch unbekannte handselektierte, richtig gute Bands wie Liblikas, Prehistoric Pigs, Limestone Whale und Carson sowie die österreichischen Schmankerl Triptonus, Iron Heel und Ceveo vertreten sind. 4. und 5. September, Rockhouse Salzburg

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16. September, Salzburg & 19. September, Wien

Fotos: Jan Frankl (Aprés Ski Richard III) Nadine Dilly (Kaya Yanar) Cebastian Bolesch (Sasha Waltz) Jared James Nichols (Glenn Hughes) Disney (Violetta) Gary MIlano (Natalia Ushakova)

Natalia Ushakova


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Best-of Kaya Yanar, der Weltenbummler unter den Comedians, hat Kontinente wie Asien, Amerika und Europa bereist und – wie könnte es anders sein – die schrägsten Abenteuer erlebt. Niemand kann sich so sehr für die Eigenheiten und Besonderheiten fremder Länder und Kulturen begeistern wie der Gewinner des Deutschen Comedy Preises 2014 in der Kategorie „Bester Komiker“. Eine Begeisterung, die er ungefiltert in seinen Programmen einfließen lässt. Kaya beobachtet Sprachen, Kulturen und Menschen so eingehend, dass er deren Marotten auf den Punkt nachzeichnen kann. Nur er, Sohn türkischer Eltern, Besitzer eines deutschen Passes und passionierter Weltreisender, darf diese Marotten so unverblümt aufs Korn nehmen.

Kaya Yanar

in Innsbruck, Wien, Hallein und Bregenz

Fotos: Jan Frankl (Aprés Ski, Richard III), Nadine Dilly (Kaya Yanar), Cebastian Bolesch (Sasha Waltz), Jared James Nichols (Glenn Hughes), Disney (Violetta), Gary MIlano (Natalia Ushakova)

Sasha Waltz

Continu Im Festspielhaus wird die 2010 entstandene Choreografie weltweit erstmals mit großem Live-Orchester zu erleben sein. Inspiriert von Räumen und vorangegangenen Projekten im Neuen Museum Berlin und dem römischen MAXXI, basiert „Continu“, eines der größten Werke der deutschen Opernregisseurin und Choreografin Sasha Waltz, auf einer Kontinuität auf Basis einer ständigen Weiterentwicklung. Wo sich wuchtige Orchestermusik rund um Edgard Varèses „Arcana“, interpretiert vom Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Pietari Inkinen, Perkussion und vollkommene Stille gegenüberstehen, bilden sich auch im Tanz mit bedrohlichen Gruppendynamiken und statischen Bewegungsmomenten Gegensatzpaare heraus.

am 25. und 26. September im Festspielhaus St. Pölten Österreichs größtes Oktoberfestzelt Die Brunner Wiesn steht für Gemütlichkeit und Tradition. Ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein wird geboten. Feinste Oktoberfeststimmung und ein volles Puntigamer-Wiesnzelt wird auch heuer wieder Treffpunkt für alle Oktoberfestfans aus ganz Österreich sein. Live sorgen u. a. Die Lauser, Die Stockhiatla, Egon 7, Seiler und Speer, Alkbottle und viele, viele mehr für gute Stimmung, sowohl bei freiem wie auch bei kostenpflichtigem Eintritt!

Après Ski

Brunner Wiesn

4. bis 20. September im Campus21, Brunn am Gebirge

Violetta Der TV-Erfolg live Einmalig: Die besten Songs gesungen vom Original-Cast der Disney Channel Serie live erleben und mitfiebern, wenn Tänzer und Live-Band die Konzerthalle zum Toben bringen. Ein fantastisches neues Bühnenbild, spektakuläre Ton- und Lichteffekte sowie brandneue dynamische Choreografien machen diesen Konzertbesuch unvergesslich. Neben Hauptdarstellerin Martina Stoessel (Violetta) werden u. a. Jorge Blanco (Leon) und Diego Dominguez (Diego), auf der Bühne stehen. Begleitet wird der Cast von einer fünfköpfigen Band und neun energiegeladenen Tänzern. 5. und 6. September, Wiener Stadthalle (Halle D)

mit Thomas Mraz, von Klaus Eckel Was würden Sie machen, wenn Sie am Ende eines Skitages auf einem Sessellift vergessen werden? Würden Sie warten? Würden Sie springen? Wären Sie ein guter Alleinunterhalter? Oder würden Sie aus Verzweiflung mit einem Uhu über Ihr Leben sprechen? Autor Klaus Eckel und Produzent Michael Niavarani: „Wir waren uns sofort sicher, diese Geschichte schreit nach einer Komödie!“ Gespielt wird dieses Stück von Thomas Mraz, der nach seinen Auftritten in „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ und „Aufschneider“ ein weiteres Mal sein großes komödiantisches Können unter Beweis stellt.

im Wiener Stadtsaal

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!ticket live

Dunkel? Bunt! Mit ihrer neuen Platte will die isländische Folk-Pop-Band Of Monsters and Men dem Publikum unter die Haut gehen – und sich zugleich von ihrem großen Hit „Little Talks“ emanzipieren. TEXT: ASTRID RADNER

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termine Of Monsters and Men kommen am 9. November in den Gasometer in Wien.

cd Nach dem 2011 erschienenen „My Head Is An Animal“ präsentieren Of Monsters and Men ihr zweites Studioalbum „Beneath The Skin“. Besonders empfehlenswert darauf sind die Single „Crystals“ und der Song „A Thousand Eyes“.

Isländische Klänge Mystisch und atmosphärisch ist der Sound von Of Monsters and Men auch auf Album Nummer zwei.

„Little Talks“ ist der bekannteste Song von euch. Glaubst du, dass ihr euch in den letzten drei Jahren einen Namen, abgesehen von „Little Talks“, gemacht habt? Ragnar: Ich glaube, die meisten Menschen kennen uns für diesen Song, wir haben aber eine loyale Fanbase, die alle Songs kennt. Wir sind gerade im Prozess, uns zu etablieren. Hoffentlich kennen uns die Leute mit dem neuen Album dann besser. Du sprichst von eurem neuen Album „Beneath The Skin“. Wie war es mit dem Produzenten Rick Costey, der unter anderem auch Muse und Interpol produziert hat, zusammenzuarbeiten?

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Rick Costey ist großartig. Es ist gut, mit einem Produzenten zu arbeiten, der auch eigene Ideen hineinbringt und der dich dazu bringt zu hinterfragen, was du eigentlich tust. Er weiß auch viel, wenn es um Musikgeräte geht. Ihr habt das Album in Island und in Los Angeles aufgenommen. Wie war es, zwischen zwei Orten hin und her zu pendeln? Wir haben in Island begonnen und das meiste des Albums dort gemacht. Wir hatten die Vocals übrig und haben sie in Los Angeles aufgenommen. Dort haben wir dann alles zusammengemixt und schlussendlich mehr gemacht, als

Fotos: Meredith Truax, Hersteller

othing grows when it is dark“, singt Frontfrau Nanna Bryndís Hilmarsdóttir von Of Monsters and Men in der neuen Single „Crystals“. Und weil im Dunkeln nichts wächst, steht die Band aus Island nun mit einem neuen Album „Beneath The Skin“ wieder im Rampenlicht. Obwohl die Folk-PopBand insgesamt bereits sieben Singles veröffentlicht hat, sind sie stets für ihre erste bekannt: „Little Talks“ aus 2011. Wird sich das jetzt ändern? !ticket spricht mit dem Sänger und Gitarristen Ragnar þórhallsson:


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wir eigentlich wollten. Es war cool in zwei Studios, an zwei so verschiedenen Orten zu sein. Es hat den Prozess interessant gemacht.

mentenlastiger Song. Es ist ein immens wichtiger Song für das Album, einer der wichtigsten. In den Lyrics sprechen wir sehr viel über uns selbst.

Was hat sich seit eurem letzten Album „My Head Is An Animal“ verändert? Wir haben unseren Sound mehr entwickelt in die Richtung, die zeigt, wer wir wirklich sind. Auch die Texte sind ziemlich anders als auf dem ersten Album. Das Songwriting ist stärker und komplexer. Wir haben im Grunde noch immer die gleiche Instrumentalisierung, aber wir haben auch neue Instrumente probiert.

Gibt es einen Haupt-Songwriter in der Band oder schreibt ihr die Songs alle zusammen? Hauptsächlich kommen ich, Nanna (Lead-Sängerin) und Arnar (Drummer) mit den Ideen, dann fügen wir alles zusammen und tüfteln die verschiedenen Teile aus. Das machen wir dann alle zusammen. Jeder ist dann am Prozess beteiligt.

Gibt es etwas typisch Isländisches in euren Songs? Es gibt manchmal eine Atmosphäre bei den Gitarren, die mich an Island erinnert. Sonst auch die Kultur in den Lyrics. In euren Videos, zum Beispiel „Hunger“ oder „Crystals“, sieht man oft andere Menschen statt euch selbst. Mögt ihr es nicht, im Rampenlicht zu stehen? Unsere Lyrics drehen sich um den menschlichen Aspekt. Wir möchten, dass normale Menschen unsere Songs singen.

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„A Thousand Eyes“ ist ein sehr mystischer und etwas düsterer Song. Was ist die Bedeutung des Liedes? „A Thousand Eyes“ ist ein sehr instru-

Einer eurer Songs ist ein Soundtrack für die US-Fernsehserie „The Walking Dead“. Gibt es eine andere TVSerie oder einen Film, für die du gerne einen Soundtrack machen würdest?

Vielleicht „Hannibal“. Ich habe den Film erst vor Kurzem gesehen und ich finde, er produziert einen guten Vibe. Ich würde gerne einen gruseligen Song dafür machen.

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!ticket live

Electrolative

Am 25. Oktober wird St. Pölten zum Nabel der Electronic-Welt, wenn sich Giganten wie Fritz Kalkbrenner am Gelände des VAZ die vier Bühnen des Beatpatrol teilen. TEXT: ALEXANDER HAIDE

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um ersten Mal ist das renommierte Electronic-Festival in den Herbst „gerutscht“ und findet – perfekt zum Ausschlafen – am Vorabend des Nationalfeiertages statt. Der Jahreszeit angemessen laden die ganz Großen der Szene nun indoor zum Tanz, und das auf vier Bühnen im VAZ. Kalkbrenner und Knife Party Im siebenten Beatpatrol-Jahr katapultieren uns die Macher mit einem Sensations-Line-up wieder in den siebenten Electro-Himmel. In der vordersten Reihe steht natürlich Obermaestro Fritz Kalkbrenner, der seinen aktuellen Longplayer „Ways Over Water“ – den Mega-Track „Back Home“ inklusive – mitbringt.

Das Beatpatrol findet am 25. Oktober im VAZ St. Pölten statt.

die stars am beatpatrol Zum ersten Mal sind Knife Party live beim Beatpatrol zu hören. Ein Wiedersehen gibt’s mit Fritz Kalkbrenner. Mit dabei sind heuer unter anderem Camo & Krooked, Frittenbude, SPOR, Dusky und die Heroen der Austro-DJSzene Makossa und Megablast. Spätestens seit der Song-Contest-Vorentscheidung sind Johann Sebastian Bass dem ganzen Land ein Begriff. Auf der Goa-Stage gibt’s Protonica, U-Recken und – unter anderen – Audiomatic zu sehen. Delta Heavy und DC Breaks sorgen für Drum ’n’ Bass. Alle Infos auf www.beatpatrol.at!

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Eine Live-Premiere feiert der Pendulum-Ableger Knife Party am Beatpatrol, der mit seinem Ursprung, der renommierten Drum ’n’ Bass-Band, nicht viel gemeinsam hat und dennoch die Massen begeistert: Mehr als eine Million Downloads ihrer Debüt-EP aus dem Jahr 2012 können nicht irren, das aktuelles Album „Abandon Ship“ steht im Vordergrund der Playlist. Die Vorreiter der heimischen Szene, Camo & Krooked, geben sich heuer zum ersten Mal auf der BeatpatrolBühne die Ehre.

Psy und tba Tradition ist es, dass Goa ebenfalls nicht fehlen darf: In der Psytrance-Area laden unter anderen Protonica und U-Recken zu Live-Sets, Drum ’n’ Bass steuern Delta Heavy und DC Breaks bei. Aber Vorsicht: Es sind noch längst nicht alle Acts des heurigen Beatpatrol fixiert, ein regelmäßiger Blick auf die Festivalhomepage bezüglich Updates lohnt sich allemal.

Fotos: beigestellt

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Begeisterer der Massen Mehr als eine Million Downloads hatten die Pendulum-Ableger Knife Party 2012 für ihre Debüt-EP. Auch sie sind am Beatpatrol zu sehen.


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MUNDPROPAGANDA STEREOPHONICS

Keep The Village Alive Wiedererkennungswert hat die Waliser Band auf jeden Fall. Dies liegt unter anderem an der einprägsam rauchigen Stimmlage von Sänger Kelly Jones, die vor allem auf ihrer Hit-Single „Have A Nice Day“ aus 2001 hervorsticht. Ganz so verrucht rauchig geht es dann auf „Keep The Village Alive“ nicht zu, aber es wird nun einmal mehr bewiesen, dass der Frontman an stimmlicher Variabilität

Fotos: Hersteller

IRON MAIDEN

BOOK OF SOULS Iron Maiden leibhaftig zu erleben ist wie der (sonn-)tägliche Kirchengang für ein betagtes Mutterl, eine neue Scheibe: eine Absolution. Insbesondere, seitdem sich die Briten mit der Wiederkehr von Dickinson und Smith 2000 – dem bereits besungenen Ikarus („Piece Of Mind“, eine Anspielung finden wir bei „The Red And The Black“) gleich – erneut in luftige Höhen schwangen, selbst in Zeiten, als

so einiges zu bieten hat. Vom krächzenden, fast schon mit Punkattitüde dargebotenen Garagensound bis hin zu Tonlagen, die man sonst eher von Coldplays Chris Martin gewohnt ist – alles da! Dass die Wahl, Jamie Morrison seit 2012 als fixen Stereophonics-Schlagzeuger mit an Bord zu holen, eine gute war, davon konnte man sich schon live überzeugen und wird auch auf vorliegendem Album nicht enttäuscht. Mit dabei natürlich auch die eine oder andere mit Streichern hinterlegte Ballade („Song For The Summer“, „My Hero“), aber natürlich darf es auch an Pep nicht fehlen („C’est La Vie“). Das ganze Werk ist hübsch abgerundet, tut nicht weh und bringt dennoch allerlei Frisches für den Gehörgang. Vielschichtig, poppig, tiefgehend und – Obacht: Wortwitz – wird wohl nicht nur live (z. B. am 16. Oktober im Wiener Gasometer), sondern auch bei stereofoner Übertragung gut ankommen. (pa)

der ehrwürdige Heavy Metal als tot verdammt wurde, moderne Klassiker ablieferten. Gerade „Book Of Souls“ lässt abermalig wundern, wie eine doch antiquarische Band nach wie vor derart substanziell zu klingen vermag, gerade im Kontext Dickinsons Krebserkrankung. Schnörkellos von Kevin Shirley in Szene gesetzt, haben wir hier ein organisches Epos vorliegen, das der Überlänge zum Trotz auch mit Prägnanz zu glänzen vermag; Bei all der Progressivität und den überbordenden tonalen Kontinua (das opereske „Empire Of The Clouds“) geriet „Book Of Souls“ pointiert monströs („When The River Runs Deep“), gar unheilbringend („The Man Of Sorrows“) und ungeachtet aller Psychedelik schier zermalmend („If Eternity Should Fail“). Ob die aphoristischen Momente – die Leadsingle „Speed Of Light“ oder „Death Or Glory“ – alleinstehend über ausreichend Hymnencharakter verfügen, bleibt jedoch abzuwarten. Die Stärke liegt eindeutig in der Epik. (sb)

Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, ar)

Madsen – Kompass Lustig, frech, aber alles andere als flach. Indie-Rock aus Deutschland, der oftmals durch eine gewisse Härte überrascht.

Buckcherry – Rock ’n’ Roll Solider Hardrock, der gar nicht erst versucht, in eine -core-Richtung zu gehen. Hic, nomen est omen.

Serafyn – Quantum Leap Ehrlicher und purer Folk-Pop. Ein wunderschönes Debüt der Schweizer, die via WWW bekannt wurden.

a-ha – Cast in Steel Wiedervereinigt auf Tour und mit neuem Album ist der Kultband der Pfeffer aus 1985 etwas ausgegangen.

Disturbed – Immortalized Ein bisschen prollig und post-irgendwas. Dazu herumhüpfen und mitgrölen funktioniert trotzdem super!

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!ticket media

Von Gotham bis Sparta Es war ein heißer Sommer – draußen brütende Hitze, drinnen glühende Konsolen: Fledermauskostüme, Klötzchen-Dinos, Blut am Olymp und Sand in der Wüste – unsere Lieblings-Games der letzten Wochen im Überblick. TEXT: JOACHIM SCHMIDA

Batman: Arkham Knight Heiliges Kanonenrohr, was für ein Spiel! Der letzte Teil der Saga macht zwar nicht alles, aber dennoch sehr vieles richtig. Noch nie zuvor waren wir mehr Batman, sprich: „Arkham Knight“ lässt uns vollends in der Rolle des dunklen Ritters aufgehen. Rocksteadys letzter Akt des Batman-Epos vermengt das Beste aus den Vorgängern zu einem wahrhaft spektakulären, bombastisch inszenierten Finale Grande. Einzig bei der Story wäre etwas mehr möglich gewesen. Publisher: Warner Bros. | Plattform: PS4, Xbox One LEGO Jurassic World Mit unzähligen Umsetzungen sind die Lego-Spielchen auch schon kleine Dinos unter den Franchises. Nach altbewährtem Rezept kann man jetzt mit dem neuesten Ableger die „Jurassic“-Filme nachspielen – und zwar gleich alle vier. Das ist vor allem im Koop eine durchaus kurzweilige Unterhaltung für Jung und Alt. Auch die vielen Fans der Mutter aller Saurier-Streifen werden damit sicherlich ihre Freude haben, denn einzelne Szenen sind wieder äußerst charmant eingefangen. Leider ist das Spielprinzip aber doch schon etwas altbacken und so kann sich gelegentlich Langeweile breitmachen. Publisher: Warner Bros. | Plattform: PS4, PS3, PS Vita, Xbox One, Xbox 360, Nintendo WiiU, Nintendo 3DS und PC God of War 3 Remastered Die überarbeitete Version schaut sauber aus, spielt sich wie immer exzellent und ist gewohnt gnadenlos und blutrünstig. Unser Lieblingsspartaner Kratos is back – in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde, was allerdings nicht für die Cut-Scenes gilt. Serienkenner müssen das nicht unbedingt spielen, können aber. Neulinge erwartet ein Meisterwerk des Hack and Slay. Publisher: SCEE | Plattform: PS4

Jo isitch zieml aber heiß, sehr, auch r geseh lich fähr . ..

Fotos: Hersteller

gameboy JO

Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!

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Journey Allen, die diese Reise bereits unternommen haben, sei gesagt: Es lohnt sich mehr denn je, sie erneut zu erleben. Allen anderen sei das meditative Abenteuer uneingeschränkt und wärmstens empfohlen, ist es doch eines der unvergesslichsten überhaupt. Publisher: SCEE | Plattform: PS4


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!ticket spaß

Geil ohne Bildung? Der Sommer der Open-Air-Festivals ist vorbei. Zwischen Bodensee und Neusiedler See gab es starke Beats, geile Moves und jede Menge Urlaubsflirts. Das Wetter heizte auch nachts die Stimmung auf, und man gönnte sich sinnliche Ausrutscher ohne schlechtes Gewissen. Vor allem die DeppInnen und TrottelInnen hatten ungehemmten Spaß und viel Sex. Der alte Sager „Dumm f**** gut!“ bewahrheitete sich in vollem Umfang. Und es gibt mir zu denken, dass jetzt sogar die Wissenschaft den Beweis dafür hat, dass junge Menschen, die den Unter-

STARREBUS

SEX SELLS Georg Biron

schied von Gladiolen und Gladiatoren nicht kennen, ein weitaus lebendigeres Sexleben haben als diejenigen, die auf Anhieb wissen, dass die französische Revolution im Sommer 1789 begann. Sex statt Schule US-Forscher der Uni von Colorado fanden durch eine SchülerInnen-Befragung heraus, dass bei gesteigerter sexueller Aktivität die Noten deutlich schlechter sind. Die Wissenschafter sind jetzt der Meinung, dass heftiges Bunga-Bunga die Leute daran hin-

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dert, Zeit für ihre Bildung zu opfern. Besonders Karrierefrauen sind – so sagt eine Studie aus Kanada – arm dran. Sie sind zwar intelligent und top im Beruf, aber ihr Sexleben ist öde: 55 % der Frauen mit Matura und Hochschulabschluss haben wenig Sex – und große Orgasmusschwierigkeiten. Aber 70 % der Frauen mit Hauptschulabschluss sind mit ihrem Sexleben zufrieden. Hm! Jetzt sollte ich noch schnell was Blödes schreiben, damit Ihr nicht glaubt, ich sei ein Loser im Bett.

) =?

Raten und gewinnen! !ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Was könnte hiermit gemeint sein? Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Zauberflöte”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket.

Fotos: moff, fotolia, beigestellt

Weitere Gewinnspiele finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 9, 36 und 37. Infos & Teilnahmebedingungen zu diesem und sämtlichen Gewinnspielen unter: www.ticketmagazin.com Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn, Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 23. September 2015. Das nächste !ticket erscheint am 30. September 2015.

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Die beste Zugabe: der Heimweg.

Ihr Ticket wird zum Fahrschein: Denn die Eintrittskarten für viele Veranstaltungen in Wien gelten gleichzeitig als Netzkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Und zwar zwei Stunden vor bis sechs Stunden nach Beginn. www.wienerlinien.at

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