!ticket Mai 2015

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MUNDPROPAGANDA LEONARD COHEN

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb)

Paradise Lost – The Plague Within Die britischen Doom/Goth-Heroen wagen einen deutlichen Schritt zurück, bis zu „Gothic“ & „Lost Paradise“!

Villagers – Darling Arithmetic Herzschmerz der Extraklasse! Und das kein bisschen sappy, sondern rhythmisch und schön!

Can’t Forget Leonard Cohen ist zweifelsohne brillant, nur minder jedoch „produktiv“: Lediglich 13 Alben in knapp einem halben Jahrhundert zeugen deutlich mehr von Klasse denn Masse. Da stellt sich freilich die Frage: Braucht es nun den bereits siebten Live-Mitschnitt, eine weitere „Best-of-Kollektion“? Zu allervorderst: „Can’t Forget: A Souvenir of the Grand Tour“ ist wohl die schönste Um- und Be-

APOCALYPTICA Michael Patrick Kelly – Shake Away „Paddy” ist nun nicht nur älter, sondern auch musikalisch reifer geworden und wandert auf Solopfaden.

Melody Gardot – Currency Of Man Mit ihrem vierten Geniestreich vermischt die Kosmopolitin erneut Jazz und Blues mit Eleganz und Elektrik.

Sarah Connor – Muttersprache 5 Jahre Pause, Connor hat sich neu gefunden: In deutscher Sprache wirkt sie noch emotionaler als bisher.

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Shadowmaker Crossover war damals Anfang der Neunziger ja sowas von in! Das dachten sich wohl auch die finnischen Mannen der Band Apocalyptica und knöpften sich zwei auf den ersten Blick sehr widersprüchlich scheinende Musikstile vor, um sie zu kombinieren: Metal und Klassik. Mittlerweile ist das ja quasi schon ein alter Hut und viele der Big-Stars der Crossover-Ära kennt man schon

schreibung eines Mitschnittes von Konzert und Soundcheck, in diesem Falle aus den Jahren 2012 und 2013 („Old Ideas World Tour“), die es je gab, und jener ist bei Cohen naturgemäß wieder einmal von aller höchster Güte: Er singt meisterhaft über das Fundament, das ihm seine Begleitband (allen voran Javier Mas, Gitarre und Alex Bublitchi, Violine) legt, wird dabei sublim von den Background-Sängerinnen Hattie und Charley Webb (man höre das von Streichern getragene „Joan of Arc“!) unterstützt. Zudem: Es findet sich nicht nur „Altbekanntes“ hierauf. Mit „Never Gave Nobody Trouble“ und „Got A Little Secret“ präsentiert Cohen zwei neue Eigenkompositionen (aus den „Old Ideas“-Sessions), mit „Choices“ und „La Manic“ zwei bisher unveröffentlichte Coverstücke, erster ein Liebesbeweis des Kanadiers an den guten, alten Country. Wahrlich „can’t forget“. (sb)

längst nicht nicht mehr. Anders bei Apocalyptica: Sie konnten sich einen Namen machen und haben Wiedererkennungswert. Charakteristisch war es auch immer, dass sie sich Gastmusiker beziehungsweise unterschiedliche SängerInnen mit auf die Bühne oder ihre Alben holten. Bei ihrem neuen Werk „Shadowmaker” verhält es sich nun anders. Hier haben sie sich mit Franky Perez für einen fixen Sänger entschieden. Dadurch lässt sich nun auch eine gewisse Stabilität auf dem Werk erkennen, diese wurde früher oftmals nur musikalisch getragen, kann nun aber auch stimmlich mit einem roten Faden punkten. Viele mögen vielleicht meinen, dass die Songs nun fast schon zu ähnlich klingen würden – man nehme beispielsweise „Cold Blood” oder „House Of Chains”, die fast schon nach radiotauglichem Post-Grunge-Rock klingen. Wer eher auf den klassischen Sound steht: „Riot Lights” hören! (pa)

Fotos: Hersteller

Hören Sie mal rein!


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