!ticket Juni 2015

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

musik show 2 0 1 5 sport theater kabarett

JUNI

Damit sind Sie live dabei!

JOHANN K. „Aus Freude und Leidenschaft“ bei Monti Beton P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien

€ 2,90

STEFFEN HENSSLER MIT DEM STARKOCH AUF WELTREISE

mensch, herbert! GRÖNEMEYER Mitreißend, bewegend, echt! Herbert Grönemeyer gibt auf seiner aktuellen Live-Tour „Dauernd Jetzt“ alles. Dieses Jahr in Wien und Clam, im Juni 2016 in Salzburg und Podersdorf.


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!ticket editorial Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin von !ticket

Reif für die Insel?

Foto: Conny de Beauclair

N

eben dem größten Konzert der Geschichte Österreichs – die australischen Hardrocker AC/DC beim Red Bull Ring in Spielberg –, dem Life Ball (beide bereits erfolgreich absolviert) und dem Eurovision Song Contest, der dieser Tage über die Bühne geht, stehen gerade im Gebiet der Bundeshauptstadt demnächst weitere Großereignisse auf dem Programm: Peter Cornelius’ „Reif für die Insel“ darf wörtlich genommen werden, wenn unter dem Banner Rock In Vienna auf der Donauinsel Muse ihr neues Album „Drones“ vorstellen, Metallica einen weiteren Grund dafür finden, nicht an ihrem nächsten Album zu arbeiten und Kiss wieder ein neues Merchandiseprodukt feilbieten mögen. Eine Woche später heißt es dann, ins burgenländische Nickelsdorf zu pilgern, denn das Nova Rock präsentiert sich im neuen Gewand. Allerdings machen nicht nur Kleider Leute, sondern auch die „inneren Werte“ – platte Witze mit „toter Hose“ sparen wir uns an dieser Stelle, freuen uns stattdessen aber auf den Farewell von Mötley Crüe und die überaus starke Wiederkehr von Slipknot. Zugegeben: Für diese Ausflüge reichen in den meisten Fällen Ortskenntnis oder ein gutes Navi aus. Sollte es Sie aber – inspiriert durch die kulinarische Weltreise von Steffen Henssler – einmal etwas weiter weg verschlagen, so darf natürlich ein geeigneter Reiseführer nicht fehlen. Wenn Sie zum Beispiel, angeheizt von Eros Ramazzotti, in Rom urlauben wollen, dann sollten Sie unbedingt zum Helferlein aus dem Hause DK greifen. Mehr Tipps finden Sie auf den Seiten 32 und 33! Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Roberta Scheifinger

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1990 2015

ONEREPUBLIC

SUPPORT:

CLAM ROCK

SPECIAL GUEST: THE MAKEMAKES OPENER: THE LAST INTERNATIONALE

STATUS QUO, ERIC BURDON,

08.JUNI

05.JULI

HERBERT GRÖNEMEYER

MARK KNOPFLER

15. JUNI

AND HIS BAND

12.JULI

TOTO/

ROGER HODGSON (EX-SUPERTRAMP)

21.JUNI

SLASH

U.V.M.

SANTANA

SPECIAL GUEST: GARY CLARK JR.

19.JULI

FEATURING MYLES KENNEDY & THE CONSPIRATORS SPECIAL GUEST: BLACK STAR RIDERS OPENER: RAVEN EYE

HUBERT VON GOISERN

SUPPORT: 5/8ERL IN EHR‘N

24.JULI

02.JULI

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FR. 26. JUNI 2015

BURGARENA CLAM

OTTAKRINGER ARENA WIESEN

Tickets erhältlich in allen Filialen der Bank Austria (Ermäßigung für BA - Ticketingmember), allen Raiffeisenbanken OÖ / W / NÖ (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) sowie unter clamlive.at, ticketnet.at, oeticket.com und bei Ö-Ticket Tel.: 01-96096

clamlive.at

RED SNAPPER

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT, WWW.TICKETNET.AT, BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096), IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄßIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND MEGACARD-MEMBERS) SOWIE UNTER 01/24924 UND IN DER ARENA UNTER TEL. 01 798 85 95 BZW. WWW.ARENA.CO.AT UND IN DER ARENA DIREKT (1030 WIEN, BAUMGASSE 80) ERHÄLTLICH.

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT, BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096), BEI TICKETNET.AT UND IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND MEGACARD-MEMBERS) SOWIE UNTER 01/24924 ERHÄLTLICH.

Jaezsz& Blu NOVA

NIGHT

2015

CHIC

gers d o R e l i feat. N URPHY

STATUS QUO ERIC BURDON & THE ANIMALS

M ROISIN ARLA GLEN

JIMMY CLIFF URIAH HEEP

EBAST THREEO S N N A E・ JOH SINKAN ROBB

M SIC A B T N COU IAN BASS

NAZARETH THE DOORS ALIVE

SA. 04. JULI 2015

O4.juli

DOMPLATZ LINZ

OTTAKRINGER ARENA WIESEN www.facebook.com/LovelyDaysFestival Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und Megacard-Members) bzw unter 01/24924 erhältlich.

05. JULI 2015 ARENA OPEN AIR WIEN WWW.JOANBAEZ.COM TICKETS SIND AUF WWW.TICKETNET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096) ERHÄLTLICH.

11. Juli

z

GER OTTAKRINRENA A

WIESEN

icket.at, musict ; Tel: f www. sind au icket.com Tickets ket (www.oet Bank Austria bei oetic ) und in jeder kunden und 96 01/960 g für Ticketingrs) bzw unter be igun ch. (Ermäß ard-Mem 4924 erhältli Megac 01/2

www.njbn.at - www.wiesen-festivals.at - www.facebook.com/njbn.at


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!ticket inhalt

Bin dann mal weg!

impressum Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger

Steffen Henssler reist von Amerika bis Asien, Eros Ramazzotti bringt italienisches Flair nach Österreich. Das sorgt für Urlaubsstimmung!

14-22 16 Apocalyptica Dass die Finnen mit einem extravaganten Musikgeschmack beim ESC aufwarten, beweisen sie nun zum dritten Mal. Aber auch Apocalyptica machen Lust auf den Norden …

24-30

Anzeigen Veranstalter: Mag. Thomas Keuschnigg Anzeigen: FCM firstclassmedia GmbH, Andrea Fürnweger, Mag. Fritz Schmied

Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright. Cover: Ali Krepenek

14 JOHANN K. & MONTI BETON Was mit Gelegenheitsauftritten des Goleadors Hans Krankl bei der Spaß-Truppe Monti Beton begann, ist heute beinahe schon Tradition: Gemeinsam begeht man die 10-Jahres-Feier, auch wenn Johann K. manchmal ein bisschen schmollen muss …

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LIFE&STYLE

FUN&ACTION

LIVE&MEDIA

26 Burg Clam Für das heurige 25jährige Jubiläum der malerischen Burg-Location hat man beschlossen, nicht nur erneut hochkarätige Künstler, sondern auch eine neue Optik zu kredenzen.

32 Reiseführer Wer eine Reise tut, hat Informationen nötig, über die Sehenswürdigkeiten und Gepflogenheiten des Landes. Wir haben uns angeschaut, welcher Reiseführer am geeignetsten ist, und zudem noch ein paar Live-Tipps parat …

40 Theater am Spittelberg Amüsiert hat man sich im ehemals verruchten Viertel von Wien schon immer. Heute dank des Theaters mit Varieté und Musik statt mit leichten Damen.

34 Steffen Henssler Der Hamburger Starkoch war weltweit unterwegs, um für sein neues ShowProgramm zahlreiche kulinarische Eindrücke zu sammeln.

44 Alice Cooper Mit zahlreichen toten Freunden im Gepäck schickt sich Onkel Alice an, Österreich heimzusuchen! 50 Media Mit Till Lindemann, Muse und vielen mehr!

Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof), 1060 Wien Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II, 1060 Wien, www.conversations.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.

Foto: Josef Gallauer, Illustration: baes

28 Paolo Conte, Eros Ramazzotti und Angelo Branduardi Gleich drei der größten Musiker des Stiefel-Nachbarns haben sich für diesen Spätherbst angekündigt, um ein bisserl Südflair nach Österreich zu bringen …

Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A.

Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide (ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner

STARS&PEOPLE

20 Melody Gardot Mit ihrem neuen Album „Currency Of Man“ beehrt die amerikanische Jazz-Sängerin dieses Jahr das Jazz Fest Wien.

Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner

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!ticket highlights

2015/16

Homo Idioticus Neben seiner Shakespeare-Adaption „Richard III.“, die aktuell noch bis Ende Mai im Globe Wien läuft, hat sich Michael Niavarani spontan zu ein paar Einspielvorstellungen von seinem neuen Soloprogramm „Homo Idioticus“ entschlossen. Es ist dies eine „Kulturgeschichte des Trottels“, und während jeder nicht nur weiß, dass auf unserer Welt einige dieser Gattung herumstampfen, so wissen die meisten wohl auch, dass Nia nicht nur ein scharfes Auge, sondern auch eine scharfe Zunge für selbige übrig haben wird …

Michael Niavarani

Mit den Flying Steps Nach dem weltweiten Erfolg von „Red Bull Flying Bach“ kehren die Flying Steps erstmals zurück nach Österreich, mit im Gepäck haben die vierfachen Breakdance-Weltmeister ihre neue Show „Red Bull Flying Illusion“. Eingebettet in die Geschichte des ewigen Battles zwischen Gut und Böse, kämpfen die weltbesten Tänzer mit Powermoves, Popping, Locking und Hip-Hop gegen die Gesetze der Schwer- und Vorstellungskraft. Atemberaubend! 11. bis 13. Dezember, Wiener Stadthalle (Halle D)

Fotos: Jan Frankl Tomislav Moze/Red Bull Content pool FMS arenaria GmbH Olaf Heine

ab 31. Mai, Globe Wien Marx Halle Studio 2

Red Bull Flying Illusion

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Cast in Steel Als a-ha im Dezember 2010 ihr Abschlusskonzert der „Ending on A High Note – Farewell Tour“ im Osloer Spectrum gaben, sollte dies den Endpunkt aller Band-Aktivitäten markieren. „Es war die ernst gemeinte, echte Auflösung der Band“, erklärt Morten Harket. Doch fünf Jahre nach ihrer Trennung gab das Trio seine Reunion bekannt, im September 2015 soll ihr neues Album mit dem Titel „Cast in Steel“ erscheinen, die Tour führt natürlich auch nach Österreich.

a-ha

10. April 2016, Wiener Stadthalle (Halle D)

Tosca

Opernfestspiele St. Margarethen Erleben Sie Giacomo Puccinis Meisterwerk „Tosca“ in einer opulenten Inszenierung auf Europas größter Naturbühne! Der Steinbruch in St. Margarethen bietet mit seiner schroffen, zerklüfteten Felslandschaft eine atemberaubende Kulisse für den brisanten Stoff: Die Operndiva Floria Tosca und der Maler Mario Cavaradossi, Roms gefeiertes Traumpaar, befinden sich auf dem Höhepunkt ihrer brennenden Liebe. Wäre da nicht der brutale Polizeichef Scarpia, der gleich vier Menschen, untermalt von dramatischen Melodien, mit in den Abgrund reißt …

ab 8. Juli, Steinbruch St. Margarethen

Sing It All Away Walk Off The Earth, das unkonventionelle, multitalentierte Phänomen aus der Nähe von Toronto, stellt schon seit fünf Jahren originelle Musikvideos online und schart eine leidenschaftliche Fanbase um sich, die den einzigartigen Mix aus Spielfreude, Aufrichtigkeit und Interaktion liebt. „Somebody That I Used To Know“ ist das weltweit meistgesehene YouTube-Video im Jänner 2012 und die Band bekommt Komplimente von Kollegen wie Adele, Coldplay, Justin Timberlake, Whiz Khalifa, Russell Crowe und Gotye selbst – um nur einige zu nennen. Im Juni folgt nun das neue Album „Sing It All Away“. Fotos: Jan Frankl, Tomislav Moze/Red Bull Content pool, FMS, arenaria GmbH, Olaf Heine

Walk Off The Earth

21. Oktober, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer

Adel Tawil 12. Juli, Tabakfabrik Linz

Lieder Open Air Adel Tawil hat so einiges erlebt in der wunderbaren Welt der Popmusik. Er war als ehemaliges Mitglied einer Boyband am Boden zerstört und mit Ich + Ich ganz weit oben. Er hat ein Leben, das eigentlich für zwei reicht, und er ist bereit, davon zu erzählen: Mit seinem Debütalbum „Lieder“ geht er auf große „Lieder Open Air Tour“, aus dem am 3. April die Single „Wenn du liebst“ ausgekoppelt wurde. Als Supporting Act konnte für Linz der diesjährige „Lautstark“Sieger gewonnen werden: Back To Felicity.

IT’S ONLY WOERZ

7264285 Immer wieder lese ich in den Veranstaltungsvorschauen im sozialen Medium meines Vertrauens, namentlich Facebook, dass Konzerte von meist ortsansässigen, meist jungen und meist aufstrebenden Künstlern kurzfristig abgesagt werden. Grund dafür ist, man ahnt es, ein schier unerträglicher Minus-Ansturm auf die Kartenvorverkaufsstellen. Die Menschen haben keine Zeit, kein Geld, keinen Überblick. Nun, gegen Letzteres hilft das vorliegende Magazin zweifellos, auch wenn die hier zahlreich aufgelisteten, gefühlten 7264285 Veranstaltungen bei Weitem nicht alle sind, die stattfinden. Mein internes Facebook„Veranstaltungsbarometer“ erinnert mich zum Beispiel täglich daran, dass Freunde und Bekannte und solche, die es noch werden wollen, aktiv um Publikum bemüht sind. „Sie haben heute 27 Veranstaltungen“ steht dann dort. Ja, klar. Ich schaue überall hin und spiele dann am besten selber auch noch, weil grad „eh nix los“ ist. Und auf der Straße balzen unzählige Plakate um meine Aufmerksamkeit und Gewogenheit. Flyer und Postkarten in Lokalen und Geschäften schreien nach Wahrnehmung und der genannte Act hofft auf regen Zulauf am Tag des Auftrittes. Sind Veranstaltungen inflationär? Das Angebot zu groß? Die Konkurrenz schläft nicht. Es ist wirklich ein schweres Geschäft geworden, mit seiner Kunst des Leuteunterhaltens bestehen zu können. Bekannte und Freunde mit dezenter Gewalt in die Aufführungen zu schleifen ist ja auch keine Dauerlösung. Umso mehr ist es zu würdigen, wenn lokale Künstler ihre Spielstätten mit freiwilligem und zahlendem Publikum füllen können. Was sind Ihre Kriterien, sich zu einem Veranstaltungsort in Ihrem Wohnort zu begeben? Wie wählen Sie aus? Sehen Sie sich auch Neues an? Absichtlich? Schreiben Sie uns, wie Sie das handhaben: redaktion@ticketmagazin.com

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!ticket thema: reisen

Reisefieber TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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as hält Sie noch hier?“ fragt in regelmäßigen Abständen der onrail-Newsletter, und tatsächlich ist es manchmal schwer, hierauf eine ehrliche Antwort zu finden. Natürlich, der durchschnittliche !ticket-Leser ist – wie auch der durchschnittliche !ticket-Redakteur – dazu verdonnert, kein weltenbummelndes Rich-Kid sein zu können, sondern für sein Geld auch arbeiten und demnach vorwiegend eben „hier“ bleiben zu müssen. Aber: Nicht selten ist es vorrangig der eigenen Faulheit zuzuschreiben, dass man den gemächlichen Hintern auch in der Freizeit nicht von der Couch hochbekommt: Fernsehen statt Finnland, Knabberzeug statt Karibik. Am

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lieben Geld mangelt es wohl nur in den allerseltensten Fällen, denn Urlaube müssen mittlerweile keine Eigentumswohnung mehr kosten – außer natürlich, man fliegt mit seinen 12 Kindern ins Walt Disney Resort in Orlando. Zumeist dürfte tatsächlich die Trägheit siegen und es an Inspiration mangeln – und zumindest Letzterem wollen wir mit unserer aktuellen Ausgabe entgegenwirken. Inspiriert von den Cello-Rockern Apocalyptica reiste Petra Albrecht vorerst nur im Internet nach Finnland, hat aber hoch und heilig versprochen, „Suomen tasavalta“ alsbald tatsächlich einen Besuch abzustatten. Eicca, Paavo, Perttu und Mikko freuen sich schon, ihr die Couch im Proberaum zur Verfügung

zu stellen („Sparmaßnahmen“). Alexander Haide hingegen hat sich von wunderbar klingenden und süß tönenden Namen wie Eros und Angelo gen Italien locken lassen, während der Verfasser jener Zeilen zum Schuften in den Witkowitzer Eisenhüttenwerken verdonnert wurde – mit dem Zusatzverdienst geht sich wenigstens ein ordentlicher Urlaub aus, wohin überall, das verrate ich Ihnen gemeinsam mit meiner Kollegin Astrid Radner im Rahmen unserer !ticket testet-Serie. Aber vorerst lassen Sie sich einmal mit ein paar Musikstücken, die dem Reisefrust gehörig entgegenwirken, und ein paar Lese- und Veranstaltungstipps Ihr Feuer entfachen! Bei uns hat es funktioniert!

Fotos: Getty Images, Hersteller, Philipp Rathmer, Olaf Heine, Ingo Pertramer, Time Travel Vienna

kalt. In dieser Welt Nah und fern, nass und trocken, heiß und s eigene Sofa zählt Da n. cke tde En zum en Eck e lig zäh un es t gib allerdings definitiv nicht dazu ...


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Mrs. Mortimer Wenn die gefeierte britische Kinderbuchautorin über die von ihr bereisten Länder schrieb, nahm sie sich kein Blatt vor den Mund und lieferte ein Reisekompendium der besonderen und kuriosen Art, voll mit Vorurteilen und Ressentiments: „Die Holländer machen so viel Lärm, weil sie immer Holzschuhe tragen, die Schweizer sind sehr schlichte Kreaturen, und in Japan schlitzen sie sich selbst die Bäuche auf!“

zeitreise Time Travel Vienna Reisen kann man nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit: Mit Time Travel durch die Geschichte Wiens! Man trifft auf die Kaiserfamilie, Mozart und Strauß und Leopold Figl, und fliegt noch dazu im Fiaker!

reisebegleiter

RADIO WIEN SOMMER KONZERT Das Radio Wien Sommerkonzert steht heuer unter dem Motto „10 Jahre Bühne Donaupark“. Auf der

BÜHNE DONAUPARK

Stipsits und Rubey Bevor die beiden Herren in ihrem neuen Programm den Gottesbeweis antreten, reisen sie noch ein paar Mal im Juni im Kabarett Niedermair und im Stadtsaal nach Triest.

beim Irissee, wird einiges geboten:

arzt ohne grenzen Farin Urlaub Eines der Drittel der Ärzte kommt mit seinem Racing Team im Juni in die Open Air Arena Wien, in die Freiluftarena B in Graz und aufs Nova Rock im idyllischen Burgenland!

reisekocher

5. Juli

Steffen Henssler Der deutsche Starkoch hat die Welt bereist und bringt buntes Allerlei mit. Was er so in seinem Rucksack hat, erfahren Sie im November in Wien und Graz (siehe auch Seite 38 und 39)!

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Am sorgt die RADIO WIEN BAND für Sommerstimmung.

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4. Juli

Am sind musikalische Größen wie Alexander Goebel & Band, Chris Harras und Kathi Kallauch, sowie der RADIO WIEN DJ zu sehen.

wanderklampfe Chris Stapleton Der gute Herr aus Kentucky, der bereits für Adele schrieb und u.a. für „Never Wanted Nothing More“ verantwortlich zeichnet, legt mit „Traveller“ sein Solo-Debüt vor, das vor allem dank seiner Karamell-Stimme überzeugen kann.

Der Eintritt ist für alle frei! Gute Unterhaltung wünscht Radio Wien! Das hört sich gut an.

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Promotion

reisewarnung


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>>>>Wir haben !ticket coverstory

dich lieb, so lieb ...

M

an trifft jeden Abend eine neue Frau und fragt sich nicht, wie krieg ich die rum“, vergleicht Herbert Grönemeyer, 59, seine Herangehensweise an Konzerte mit einem ersten Date, „sondern wie verbringe ich mit ihr einen netten Abend?“ Es war schon immer so, dass der Österreicher liebster Germane vor zwei Dingen in Sachen Musik Bammel hatte: Wenn es ans Schreiben neuer Stücke geht und wenn Shows mit den neuen Liedern anstehen. „Man weiß ja nie, wie sie ankommen“, erklärt er sein Lampenfieber. Immerhin hat er bei den anstehenden Konzerten gleich zwölf der insgesamt 16 Tracks von „Dauernd Jetzt“ auf der Set-List, die jeden Abend ein anderes Publikum zum ersten Mal live hört. Gut zweieinhalb Stunden – auch mit Herbert an der Akustikgitarre (!) – dauert ein Abend mit ihm, der natürlich gespickt mit Hits ist, die jeder kennt.

termine 15. Juni – Burg Clam, Klam (ausverkauft) 16. Juni – Wien, Stadthalle (ausverkauft) 2. Juni – 2016 Salzburg, Residenzplatz 4. Juni – 2016 Podersdorf am See (Bgld.), Strandbad

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Lampenfieber „Mein Magen läuft Amok, ich hab’ ständig irgendwelche Heilerde reingeballert“, erinnerte sich Herbert Grönemeyer vor gar nicht all zu langer Zeit in einem !ticket-Interview an den immer wieder schmerzhaften Prozess beim Komponieren und Texten. „Magenspezialisten nennen das das zweite Gehirn. Da ist das eine, das wir kennen, und hinter dem Magen sitzt noch eines. Mein Magen läuft da völlig durcheinander, der Druck ist hoch und die Nerven gehen … nein, es wird leider nicht einfacher. Ich mein’, ich schreib’ gern Texte, und wenn mir einer gelingt, freu’ ich mich wie Bolle, aber dass es mir nun irgendwie leichter fällt oder ich entspannter herangeh’, ist mir noch nicht gelungen.“ Der Lohn für die Qualen ist immer aufs Neue die Freude auf Live-Auftritte: „Ich tu mir das an, um wieder Material zu haben, weil ich gerne spiele. Ich bin halt sehr verspielt und ich spiel’ gerne live, und wenn ich nicht immer das gleiche spielen will, muss ich mir was schreiben. Das erfüllt schon einen eigenen Zweck. Ich muss dann leiden.“

„Dauernd Jetzt“ - Tournee Wie gefragt der Star mit Wohnsitz in der Anonymität Londons ist, unterstreichen die beeindruckenden Verkaufszahlen: Zu Beginn der „Dauernd Jetzt“-Tournee 2015 waren in Deutschland knapp eine halbe Million Tickets verkauft, und dass die beiden Austro-Shows innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren, stand im Vorhinein fest. Denn schließlich ist das bei Grönemeyer-Gastspielen seit Jahrzehnten so … Trotz der Veröffentlichung des neuen Longplayers und der Vorbereitungen zur anstehenden Tournee findet Grönemeyer immer einen freien Platz in seinem Terminkalender, wenn es um den Kampf gegen Rassismus und Ausländerhass geht. Die ätzenden Pegida-Demonstrationen nahmen deutsche Stars im Jänner zum Anlass, vor der Frauenkirche in Dresden – die Stadt ist die Geburtsstätte der ausländerfeindlichen Bewegung – ein Musikfestival als Gegenpol zu starten. Unter dem Motto „Offen und bunt – Dresden für alle!“ standen Künstler wie Wolfgang Niedecken (BAP), Jupiter Jones, Silly und Adel Tawil (Ich + Ich), um nur einige zu nennen, für ein friedliches Miteinander und gegen Fremdenfeindlichkeit ein.

Fotos: Ellen von Unwerth

Zweieinhalb Stunden Vollgas, zwölf neue Songs aus dem Album „Dauernd Jetzt“ und jede Menge Hits – darauf dürfen sich Grönemeyer-Fans freuen, die Tickets für die beiden, längst ausverkauften, Österreich-Konzerte 2015 ergattern konnten. Für alle anderen gilt: 2016 geht’s weiter – Herbert kommt wieder! TEXT: ALEXANDER HAIDE


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Rampensau Österreichs liebster Germane füllt auch hierzulande die Konzerthallen. Neue Songs zu schreiben ist für Grönemeyer jedoch oft eine schwere Geburt.

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!ticket service

Festival-fit? Im Juni finden mit dem Rock in Vienna und dem Nova Rock zwei der größten hiesigen Musikfestivals statt. Wie man diese am besten genießen kann? Hier ein paar kleine Tipps! TEXT: PETRA ALBRECHT

GEWINN SPIEL

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eder, der es schon einmal gewagt hat, ein Rock-Festival zu besuchen, weiß, dass es ein bisschen Vorbereitung benötigt, um die besten KonzertTage des Jahres zu erleben. Hier ein paar Tipps & Tricks, wie diese zu einem unvergesslichen und vor allem stressfreien Erlebnis werden.

!ticket verlost 3 x 2 Tagestickets für den 6. Juni für Rock in Vienna, sowie Rock in Vienna Shirts! Weitere Infos unter www.ticketmagazin.com

Kleidung: Oft genug wurde über das richtige Festival-Outfit geschrieben. Hier gilt: Es muss nicht fesch und fancy sein, Hauptsache praktisch! Sandalen sollten vermieden werden (Aua-Gefahr, UrintretGefahr), genauso wie irgendwelche teuren Hüte oder Sonnenbrillen (VerlustGefahr). Es gilt also festes Schuhwerk anzuziehen und Dinge, an denen man nicht unbedingt hängt, überzustreifen. Je nach Wetter sollten Sonnencreme und Regenschutz nicht vergessen werden!

Rock in Vienna, Donauinsel Wien 4. Juni: Metallica, Faith No More, Broilers, A Day To Remember, Bodycount Ft. Ice-T u. v. m. 5. Juni: Muse, Incubus, The Hives, Within Temptation, Danko Jones u. v. m. 6. Juni: KISS, Limp Bizkit, Sabaton, Heaven Shall Burn, Airbourne u. v. m. Nova Rock, Pannonia Fields II Nickelsdorf 12. Juni: Mötley Crüe, Beatsteaks, Rise Against, Lamb Of God, Scooter u. v. m. 13. Juni: Die Toten Hosen, Die Fantastischen Vier, Nightwish, Wolfgang Ambros u. v. m. 14. Juni: Slipknot, Motörhead, Deichkind, Farin Urlaub Racing Team u. v. m.

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Wertsachen: So gut es geht zu Hause lassen. Um euren Festivalbekanntschaften SMS zu schicken, solltet ihr euer Nokia 3210 wieder ausgraben. Die normale Telefonie und die Nachrichtenschreiberei wird aufgrund der Menschenmassen auch besser funktionieren als die süße EmoticonWhatsApp-Nachricht. Ein Ausweis sollte vielleicht dabei sein, falls ihr euch beim Nova Rock eventuell nach Ungarn verlaufen solltet.

Abkühlung: In Form von Wasser genießen! Sowohl in als auch über den Körper. Beim Rock in Vienna bitte nicht in die Donau hüpfen. Da gibt es so etwas wie eine Strömung, und man will ja nicht im Schwarzen Meer aufwachen. Anreise: Die besten Tipps und FAQs findet ihr auf www.rockinvienna.at sowie www.novarock.at.

Fotos: Rene Huemer

line-up



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!ticket stars&people

trifft Beton

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as mit Gelegenheitsauftritten von Johann K. bei der Spaß-Truppe begann, ist längst zu einer fixen Zusammenarbeit geworden. Krankl ist Bandmitglied von Monti Beton (Gesang & Percussion). Für den Goleador, 62, ist das aber keine Überbrückung bis zur Pension, sondern das Ausleben seiner Leidenschaft. Denn Fußball-Experte – und Testimonial des Pay-Senders SKY – ist und bleibt der Held von Córdoba. Toni Matosic, einer der beiden Köpfe hinter Monti Beton, freut sich über sein talentiertes Zugpferd: Gemeinsam wollen sie am 31.

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Oktober die große Version der Wiener Stadthalle füllen. Schräg sind Monti Beton immer schon gewesen. Kommt mit dem Vorhaben, in der Stadthalle D zu spielen, jetzt noch der Größenwahn dazu? Toni Matosic: Na ja, das könnte so aussehen, wenn man uns nicht so gut kennt. Wir haben ja schon in der Halle F, da gehen 2.000 Leute rein, öfters gespielt. Wir feiern, dass wir mit dem Hans zehn Jahre gemeinsam auf der Bühne stehen, und ich wollte ihm so eine kleine Halle nicht antun. Das wäre

TEXT: ALEXANDER HAIDE

eine Beleidigung seiner Person. Hans Krankl: Danke, danke. Spitze … Hans, ist das jetzt dein Zweitberuf? Hans: Nein, Beruf nicht. Wir haben uns vor zehn Jahren befreundet, sie haben mich ein paar Mal als Gast eingeladen, weil sie wussten, dass ich ein narrischer Kinks- und Beatles-Fan bin. Die Freundschaft hat sich privat und beim Singen so ausgeweitet, dass wir Programme wie das Austro-Pop-, Weihnachts- oder Schlagerprogramm zusammengestellt haben. Dann hab’ ich g’sagt, das war ei-

Foto: Josef Gallauer

Goleador

Es ist längst kein Gastspiel mehr, sondern ein Clásico – zum zehnjährigen gemeinsamen Bühnenjubiläum wollen Monti Beton & Johann K. die Wiener Stadthalle füllen.


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gentlich ein guter Gag, dass ich auf der Homepage als Gast angegeben war. Aber Gäste gab’s vor mir viele, ein Gast will ich nimmer sein. Dafür spielen wir zu oft miteinand’. Die Homepage muss geändert werden! Da hab ich dem Kapellmeister und Chorleiter gesagt, dass ich vollwertiges Mitglied sein will, mit Gesang und Percussion. Toni: Es heißt aber noch immer Monti Beton & Johann K., damit sich die Leut’ auskennen, er ist ja nicht immer dabei.

Jubiläum Bereits seit 10 Jahren stehen Hans Krankl und Monti Beton gemeinsam auf der Bühne

Hans: … was ich nicht verstehen kann! Manchmal bin ich böse, zu Hause, wenn sie spielen. Manchmal weine ich daham, aber das is’ ihnen alles wurscht … Aber Gage gibt es schon, auch wenn es für dich kein Job ist? Hans: Es gibt manchmal eine Gage, wenn es eine Gage gibt. Wir spielen oft für gute Zwecke, für arme Kinder und so. Ich bekomme dieselbe Gage, die jeder Sänger kriegt. Wie olle anderen. Net mehr und net weniger. Das Geld is ma wurscht, ich mach’ Musik, weil ich eine Leidenschaft dafür hab’. Mit

termine 10 Jahre Monti Beton & Johann K. 31. Oktober, Wiener Stadthalle Austria’s Finest (u. a. mit Monti Beton & Johann K.) 9.–17. Dezember in Linz, Innsbruck, Wien, Graz und Salzburg

der Gage werd’ ich auch nicht reich. Gibt es für das Stadthallen-Konzert schon ein Programm? Toni: Wir werden die letzten zehn Jahre Revue passieren lassen … Hans: … des steht no net fest, was, das tun wir erst ertüfteln … da gibt es sehr angeregte Diskussionen. Toni: Wir werden sicher neue Lieder einführen, und auch von der Besetzung her haben wir einige Überraschungen vor. Hans: „Lonely Boy“, „Rostige Flügel” sicher, das sind so meine Erfolge als Platte. Wird Fußball ein Thema sein? Hans: Na. Von mir aus net. Das hab’ ich immer streng getrennt. Natürlich gibt’s welche, die aufebrüllen „Hanseeee, Hanseee!“. Des san halt a paar, o. k., mocht jo nix. Toni: Du meinst Rapid, oder was? Hans: Na, na, kommt nicht in Frage, das ist kein Thema. Du bist Sky-Testimonial … Hans: Ja. Der Fußball war immer mein Leben und wird es immer bleiben bis zum Ende. Genauso gehört aber die Musik dazu. Vor vierzig Jahren hab’ ich dasselbe gesagt. Fußball und Musik. Das eine war mein Beruf, da hab’ ich auf einem Niveau gespielt, am Gipfel für eine gewisse Zeit. Bei der Musik kann ich net am höchsten Level sein, weil ich net so gut bin. Das mache ich aus Freude und Leidenschaft.

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!ticket stars&people Bereits seit über 20 Jahren beweisen Apocalyptica, wie viel Rock-Power in einem Violoncello stecken kann. Am 12. Oktober reiten die coolen Finnen im Wiener Gasometer ein. TEXT: PETRA ALBRECHT

F

innland, das kleine Land im Norden, glänzt nicht nur mit elektronischen Errungenschaften, sondern ist vor allem deshalb eine Reise wert, weil es im Kultursektor unglaubliche Weiten anzubieten hat. Angefangen von Design bis hin zu Musik. Wir haben uns mit Paavo Lötjönen und Mikko Sirén über ihr neues Album und über Finnland per se unterhalten.

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Apocalyptica Hier der Beweis: Finnen können sehr wohl lachen.

einer Live-Show die gleichen Attribute wie auf einem Album bieten können. Wenn sie uns im Gasometer sehen, können sie ein ähnliches Sounderlebnis haben. Natürlich klingt live alles etwas anders, aber wenn man einen konstanten Sänger hat, ist das schon ein Punkt, der das ganze zusammenhältt. Würdet ihr sagen, dass das finnische Publikum anders ist als eure Fans

sonstwo? Mikko: Das finnische Publikum ist das einzige, das Finnisch spricht (lacht). Das ist wohl der größte Unterschied. Zu Hause zu spielen ist immer ein bisschen anders. Ich kann es nicht näher definieren, aber es ist so. Paavo: So viele Unterschiede gibt es da gar nicht, nur kleine. Der einzige Ort, an dem man Bühnenansprachen auf Finnisch machen kann …

Fotos: Ralf Strathmann , beigestellt, Hersteller, Fotolia

Wird der Sänger eures aktuellen Albums „Shadowmaker“ jetzt fixes Bandmitglied? Mikko: Das weiß wirklich niemand. (lacht) Wir wollten einmal, dass er auf dem Album ist und dann mit uns auf Tour geht. Sehen wir nach zwei Jahren einmal weiter, da wissen wir dann mehr. Wir haben vor dem aktuellen Album eine längere Zeit keines herausgebracht und wir wollten unsere Gedanken ein bisschen ordnen. Nicht von Labels eingeschränkt werden, nicht in dem gleichen Rad gefangen sein. Das macht dieses Album aus, dass es von uns alleine kommt und viel von uns ausdrückt. Niemand hat uns gesagt, was wir nicht tun dürfen. Paavo: Ich glaube auch, dass es für unsere Fans toll ist, dass wir nun bei


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p musiktip

KN), t (kurz P imipäivä geistiger N n a k ri it ertti Ku itgliedern m m m e kband P Die Pun d aus vier Band türlich neben d unsere – a n n e s e h – k te a n s be are kem rung, w The Ma Behinde n Beitrag von Song Contest. n-Platz n e he heimisc beim Eurovisio n einem Top-T i-Finale n vo Favorite n mindestens N schon im Sem e K Wir ging leider schied P r e b a s, au aus.

termine Apocalyptica räumen am 12. Oktober im Wiener Gasometer auf. Weitere Acts aus Finnland: Sunrise Avenue, 30. Mai, Ottakringer Arena, Wiesen Waltari, 8. Oktober, Viper Room Wien

Die finnische Mentalität ist vielleicht, dass die Menschen nicht so emotional sind, aber über all die Jahre wurden sie viel relaxter und freier als vor 15 Jahren.

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Stratovarius, 13. Oktober ((szene)) Wien, 13. November Kulturfabrik Kufstein

Ist Finnland an sich ein guter Platz, um Musiker zu werden? Mikko: Ich habe das Gefühl, dass Radiostationen überall immer weniger Rock-orientiert sind. Wir haben einen

Rocksender, der landesweit ist – das ist schon ziemlich rar in anderen Ländern. Aber auf ganz viele Arten ist Finnland ein großartiger Ort, um Musik zu machen. Es ist weitläufig und ein bisschen abseits. Wir sind natürlich von anderen beeinflusst, können aber noch immer unsere ganz eigene Sache machen. Wie seid ihr zur Musik gekommen? Mikko: Seit ich drei Jahre alt bin, ma-

che ich Musik. Ich hatte keinen Backup-Plan, ich wusste einfach, dass ich das tun werde. Paavo: Für mich war es keine Entscheidung, es ist einfach passiert. Mikko: Ich habe mich schon dafür entschieden, es war einfach so, dass ich keinen anderen Weg sah, etwas zu machen. Paavo: Wenn du ein Musiker sein willst, dann glaubst du nur an das. Natürlich

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MUNDPROPAGANDA

reisetipp

Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb)

Matt Skiba And The Sekrets – Kuts Der Sänger von Alkaline Trio auf Solopfaden: Weniger Punk, mehr Ballade und Pop. Mögen wir.

Ferris MC– Glück ohne Scherben Das vorliegende Werk reiht sich in die Crème de la Crème der Hip-Hop-Riege ein, oder führt sie sogar an.

Leprous – The Congregation Progressive Rock aus dem hohen Norden. Beeindruckende Basslines, harte Drums und hohe Stimmen. Alles da!

Cradle Of Filth – Hammer of the Witches Bombast, klassische Leads, fieses Gekeife & ein teuflisch Brutzeln am Po.

Weedeater – Golithian Whisky & Weed, das sind die Ingredienzien für diesen feisten, schelmischen Sludge-Fetzen. I really hate you!

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habe ich diese Erfahrung auch gemacht. Manchmal denkst du dir natürlich, ob das jetzt schon deine Karriere war, oder ob du nicht lieber studieren solltest. Wenn du mit der Schule fertig bist … ich bin an die Uni gegangen und habe Musik studiert … du doch auch? Mikko: Und ich wurde ganz schnell rausgeworfen. (lacht) Um ein Musiker zu sein, brauchst du keine Schule, das ist klar.

Die finnische Hauptstadt Helsinki ist auf jeden Fall eine Reise wert! Nicht nur, dass man von ihr aus auch die Estnische Hauptstadt Tallinn bequem per Fähre erreicht, so bietet sie auch einiges an kulturellen Highlights. Hier vier kleine Tipps: Kunst & Kultur: Kiasma Museum Of Contemporary Art, Mannerheimplatsen 2, 00100 Helsinki Kaapeli Cable Factory, Tallberginkatu 1, 00180 Helsinki Musik & Ausgehen: Bar Loose, Annankatu 21, 00100 Helsinki Vanha, Mannerheimvägen 3, 00100 Helsinki

Habt ihr irgendwelche Vorbilder? Mikko: Ja, natürlich! Selbst wenn du mit Musikern sprichst, die schon richtige Superstars sind, sie alle haben ihre Idole, egal mit wem du sprichst. Man hat immer jemanden, zu dem man aufsieht. Das ist Teil davon, ein Musiker zu sein. Paavo: Ooh, wow. Tourt ihr mit dem Bus oder mit dem Flugzeug? Paavo: Es kommt auf das Land bzw. die Region an. Normalerweise versuchen wir, mit dem Bus zu fahren. Mikko: Mit dem Bus ist es am angenehmsten. Hotels sind für Arschlöcher, es ist viel netter, im Bus zu bleiben. Und Fliegen ist die Hölle für mich. Paavo: Wir fahren einfach über Nacht und sind am nächsten Tag an einem anderen Ort, es ist die einfachste Art zu reisen. Mikko: Es fühlt sich an wie eine Zeitreise. Du wachst einfach in einer anderen Stadt auf, wohoo! Wenn ihr wirklich eine Zeitreise machen könntet, wohin würde es gehen? Paavo: Zehn Jahre zurück nach Kirjava. Mikko: Ich würde nach England gehen, das liegt eine Stunde zurück. Also zwanzig Jahre und eine Stunde zurück. Engländer sind super. Aber nicht in die Zukunft? Mikko: Ich würde lieber die Vergangenheit sehen – aber vielleicht doch so 3.000 Jahre zurück nach Ägypten …

Dann müsstest du wohl Pyramiden bauen … Mikko: Ich glaube ich bin ganz gut darin, Pyramiden zu bauen. Das mache ich, wenn ich nicht gerade Schlagzeug spiele. Was würdet ihr einem Touristen in Finnland empfehlen? Mikko: Lappland, das ist ganz speziell, der Archipel ist unfassbar schön. Paavo: Es kommt auch immer auf die Jahreszeit an. Im Frühling solltest du nach Lappland gehen, im April, das ist einfach magisch. Im Sommer zum Archipel – Helsinki ist gegen Ende des Sommers super nett. Mikko: Helsinki ist fast das ganze Jahr über toll. Das Schönste an Finnland ist das Licht, das kann man mit nichts vergleichen. Der Moment, wenn du um drei Uhr früh aus der Bar kommst und die Sonne scheint, ist unvergleichbar. Die ganze Stadt „freakt out“, das habe ich noch nie woanders erlebt. Wenn der Frühling kommt, verändert sich die Stadt und du wunderst dich nur, wo all die glücklichen Menschen für das letzte halbe Jahr waren.



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!ticket stars&people

Die Melodie des Moments Die sensible US-SingerSongwriterin Melody Gardot gastiert im Rahmen des Jazz Fest in der Wiener Staatsoper. Mit im Gepäck: das neue Album „Currency Of Man“.

Foto: Decca Black/Universal Music

TEXT: PAUL M. DELAVOS

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termine

A

ngeblich wollte Melody Gardot sich einer anderen Kunst als der Musik zuwenden: der Malerei. Zum Glück für ihre zahlreichen Fans schlug sie dann doch den musikalischen Weg ein. ticket! machte sich auf den Weg nach Paris und sprach mit ihr über das neue Album „Currency Of Man“ und ihre Inspiration. Dein neues Album unterscheidet sich sehr von den vorherigen. Wie ist das passiert? Ein Album ist wie ein Kind. Wenn du ein Kind bekommst, weißt du auch nicht, wie es aussehen, wie es sich entwickeln wird. So ist nun ein Album entstanden, das eben so geworden ist. Es ist auch in 432 Hertz, eine Stimmung, die nicht viele Leute verwenden. Ich liebe diese sehr, weil die Obertöne am Klavier so schön sind. Ich habe zu Frequenzen geforscht und fand das sehr interessant. Dann kommt noch dazu, dass ich mehr E-Gitarre spiele. Manchmal war ich mit dem Klang des Klaviers nicht glücklich und dann nahm ich stattdessen die E-Gitarre. Ich bin keine große Gitarristin, aber ich suche mehr nach Klängen als nach einzelnen Noten. Ist das deine Inspiration? Klang und Szenerien. Sehr oft ist es der Klang. Klänge haben die meisten Dinge inspiriert, die auf diesem Album passiert sind. Klang und Bilder, wie in einem Film. Wenn es wie ein Film aussieht, den ich in zwei Sekunden sehe, dann wird es ein Song. Das klingt jetzt, als wenn du beim Komponieren sehr schnell bist. Ja – spontan sein! Das muss sein. Für

dieses Album habe ich die Demos aufgenommen und dann bin ich zum Computer gegangen. Ich habe MIDI das erste Mal verwendet. Ich hatte eine tolle Zeit, hab einen kleinen Controller gekauft und begonnen, Arrangements zu schreiben. Die waren sehr hilfreich für den Arrangeur, zu dem ich sagte: Das ist die Welt in der ich gerade bin, in diese Richtung mag ich gehen.

Melody Gardot singt am 4. Juli im Rahmen des Jazz Fest Wien in der Wiener Staatsoper. Weitere Höhepunkte beim Jazz Fest Wien: 1. Juli, Porgy & Bess: Sarah McKenzie 3. Juli, Wiener Staatsoper: Caro Emerald 5. Juli, Wiener Staatsoper: Rufus Wainwright/ Angelika Kirchschlager 7. Juli, Wiener Staatsoper: Paul Weller & Ernst Molden Trio

cd

Kannst du den Albumtitel „Currency Of Man“ erklären? Muss ich? Ja! Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, was du damit meinst. Es ist wie die Namensfindung für ein Kind. Für mich ist es kein Titel, der eine Richtung zu denken festlegt. Man kann ihn interpretieren, wie man mag. Weil alle Songs sprechen von der Welt jetzt gerade. Sie alle sind über das Leben von Menschen. Die Frage für mich ist, wo und wie wir den Wert eines Menschen definieren. Auf das habe ich geschaut – nicht als Politikerin oder Diplomatin, aber als jemand, der in das alles involviert ist. Es ist interessant, dass wir 2015 mit den gleichen Problemen kämpfen wie seit Jahrhunderten. Es geht immer noch um die Frage nach Klassen, Rassen oder Religion – eine Million Dinge sind noch immer dieselben. Ich frage mich, wann wir lernen werden, dieselben Fehler nicht immer wieder und wieder zu machen. So habe ich es interessant gefunden, darüber zu reden. Wird es einen Punkt geben, wo wir aufhören Grenzen und Zäune zu bauen? Das erste Mal mache ich kein Album über die Liebe und auch nicht über mein eigenes Leben. Zum ersten Mal denke

Currency Of Man erscheint am 29. Mai bei Decca (Universal Music).

ich, dass ich alt genug bin, eine Meinung zu haben. Aber es war auch für mich ein Schock, denn ich habe nicht geplant, das zu tun. Ich mache nie einen Plan, worüber ich schreiben werde. In diesem Fall wollte ich über das, was ich gesehen habe, reden. Weil es für mich nicht akzeptierbar war. Du sagst, es gibt keine Liebeslieder. Aber der letzte Song, „If I Ever Recall Your Face“, klingt wie ein Liebeslied. Das kann er sein. Und deshalb will ich nicht sagen, worüber der Song ist. Für mich ist es wie eine Erinnerung an etwas, an eine Liebe, eine Umarmung, einen Freund. Der Song hat in einer Zeile auch eine Referenz an meinen Großvater, seine blauen Augen. Der Song ist wie ein Gedicht, ursprünglich war es auch eines.

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Peter, der Reife Als Austropop-Urgestein und begnadeter Gitarrist feierte er weit über Österreichs Grenzen hinaus große Erfolge. Dann wurde es ruhiger um ihn. Und aus dieser Ruhe schöpfte Peter Cornelius eine neue, künstlerisch intensive Kraft.

W

as am damals jungen Sender Ö3 lief, kannte tags darauf das ganze Land. So auch „Die Wolk’n“, der erste Hit des Peter Cornelius. Eingebettet in ein damals typisches ORF-Big-Band-Arrangement, konnte selbst die für Popmusik unzeitgemäße Orchestrierung nicht verhindern, dass hier ein Talent seinen Weg fand.

termine Die Zeitsprung-Tour 2015 15. Oktober Linz, Brucknerhaus 16. Oktober Wr. Neustadt, Arena Nova 17. Oktober Salzburg, Salzburgarena 19. Oktober München (D), Circus Krone 21. Oktober Feldkirch, Montforthaus 22. Oktober Innsbruck, Congress-Saal 24. Oktober Kufstein, Stadtsaal 30. Oktober Graz, Stadthalle (F) 31. Oktober Wien, Stadthalle 9. November Villach, Congress Center 10. November St. Pölten, VAZ 26. November Altötting (D), Kultur & Kongress Forum

special Dinnerpackages verfügbar! Weitere Infos unter

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Die 80er: Aufstieg in die Bundesliga Die kleine heimische Spielwiese wurde bald zu eng. Peter Cornelius, von Beatles, John Lennon, Bob Dylan und den Kinks inspiriert, wollte herausfinden, wie es sich anfühlt, wenn man in der Bundesliga antritt. 1979 der Schritt über die Grenzen nach München. Die 80er wurden zu seinem Jahrzehnt und Deutschland feierte den Wiener und seine Musik. 1982 fanden sich in den deutschen Charts zur gleichen Zeit zwei Singles („Du entschuldige i kenn di“ / „Reif für die Insel“) und 2 Longplays („Zwei“ / „Reif für die Insel“). Michael Cretu, der Produzent, wurde zum Freund und Peters Gitarrenspiel mit einer Grammy-Nominierung (Enigma) honoriert. Hits und Erfolg brachten auch Big Business und damit auch weniger Freiraum für Kreativität. Klick. Jeder kennt diesen Punkt. Es macht klick und man beginnt nachzudenken. Peter Cornelius nennt das heute „Über das Nachdenken nachzudenken“. Erfolg ist nicht alles.

Die 90er- und Nuller-Jahre: Wieder in Wien 1988 wurden die Koffer gepackt. Peter und seine Frau Uli zogen an den Rand von Wien. Die Umwälzungen im Musikgeschäft waren auch nicht lustig. „Das Geschäft und seine Strukturen zertrampeln Illusionen im Kopf. Die kreative Naivität geht verloren“ meint der SingerSongwriter heute. Mit „Ruhen im Tun“ verbringt er sieben Jahre. Dazwischen immer wieder ein Album. Sein 30. Bühnenjahr feiert er auf der Donauinsel. Bei „Du entschuldige i kenn di“ hatten 100.000 Menschen Freudentränen in den Augen. Seinen „absichtslosen Spieltrieb“ nennt er den Prozess, wie seine Titel entstehen. „12 neu 12“ titelt das aktuelle Album. Aufgenommen in New York, jener Stadt, in der der Wassermann kreativ zu sich selbst und Gleichgesinnte findet. Live ist Peter Rock, Pop, Blues und besitzt dazu die Virtuosität begnadeten Gitarristen mit dem Backing einer kompakten Band. „I bin do ka Hampelmann“ sang er 1974, und da ist er sich selbst treu geblieben.

Foto: Manfred Baumann

TEXT: ANDY ZAHRADNIK


OPEN AIR HIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH

Live erleb

en

BEST OF-

TOUR

SHOW FACTORY PRÄSENTIERT

Electric Summer

:

SUPPORT

MITTWOCH

HUMUS

12.08.15

KLAGENFURT MESSEGELÄNDE

13.08.2015 14.08.2015

KLAGENFURT MESSEGELÄNDE GRAZ MESSE / FREILUFTARENA

CHOPSTICK & JOHNJON

DONNERSTAG

13.06.2015 14.06.2015 05.07.2015 17.07.2015

SALZBURG RESIDENZPLATZ GRAZ MESSE / FREILUFTARENA B WIEN KAISERWIESE / PRATER DORNBIRN MESSEGELÄNDE

15.+16.07.15

DORNBIRN MESSEGELÄNDE

STERNSTUNDEN LIVE ERLEBEN AM NEUSIEDLER SEE DIE SCHLAGERNACHT AM NEUSIEDLER SEE 14.+15. JULI 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH

HOWARD CARPENDALE

SEMINO ROSSI DIE AMIGOS ROLAND KAISER DIE PALDAUER VOXXCLUB NIK P. & BAND

BEST OF AUSTRIA

05. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH

EAV

WOLFGANG AMBROS

DIE SEER

SOMMERZAUBER DER

2015

VOLKSMUSIK

04. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH

HANSI HINTERSEER NOCKALM QUINTETT

FRANCINE JORDI MARC PIRCHER FANTASY

KRAINER SAŠO AVSENIK & SEINE OBER

DIE JUNGEN ZILLERTALER

ROCK´N´ROLL FOREVER

06. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH

PETER KRAUS

TED HEROLD

ANDY LEE LANG THE MONROES

KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | HOTLINE: 01 – 96 0 96 | WWW.OETICKET.COM TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT


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Fotos: beigestellt

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Fotos: beigestellt

TEXT: KARIN STEINER

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Rund um die Burg S

cken und Kühltaschen auf ein Picknick sitzen, es gibt keinen militanten Konzertablauf, es ist für jeden etwas dabei, von Kindern bis zur Oma.

Was unterscheidet die Burg Clam von anderen Konzert-Locations? Zum einen der visuelle Rahmen der Burg, zum anderen wollte man eine Art Woodstock-Flair beibehalten – das ist mein Vorbild. In der Natur mit De-

Was wird denn nun genau erneuert? Frei nach dem Motto „größer, feiner komfortabler“ werden das Gelände und die Bühne adaptiert – diese wird größer, wie es sich für ein 25-jähriges Jubiläum gehört. Außerdem gehen wir weg von Dixi-Klos, hin zu luxuriöseren Toilettencontainern mit Kanalisation – das ist hygienischer, weniger geruchsbelästigend und auch umweltfreundlicher. Noch dazu werden wir die Sitzmöglichkeiten anpassen, sodass man eine bessere Bühneneinsicht hat und die Besucher bequemer sitzen können.

eit 1990 begeistert das malerische Ambiente der Burg Clam alle Liebhaber der Rock- und Popmusik mit Konzerten aus ebendiesen Bereichen. Nun feierte diese außergewöhnliche Konzertlocation ihr bereits 25-jähriges Jubiläum. Anlass genug, um ein bisschen frischen Wind in das Areal zu bringen. Wir sprachen mit Erfinder und Gründer Michael Ehrenbrandtner über die bevorstehenden Veränderungen, die Geschichte und seine bisherigen Highlights.

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Wie kam es dazu, dass du der Erfinder von Konzerten auf der Burg Clam wurdest? Ich habe anno dazumal den Grafen (Anm.: Georg Clam-Martinic) in einem Restaurant getroffen und er hat mir erzählt, dass er am Burggelände den Bierverkauf (Anm.: am Burggelände gibt es eine stillgelegte Brauerei) wieder ankurbeln will, und ob ich hier eine Idee dazu hätte. Ich dachte mir, dass sich Bier wohl am besten mit Konzerten verkauft. Ich habe dann ein Konzert mit dem Ostbahn Kurti veranstaltet und kurz danach mit dem Glenn Miller Revival Orchestra. Beide waren ausverkauft, und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Mein persönliches Highlight war David Gilmour – er hat damals nur wenige

Foto: Robert Hinterleitner

Seit 25 Jahren bietet die Burg Clam eine atemberaubende Kulisse für hochkarätige Live-Acts. Zum runden Jubiläum gibt’s neben großen Künstlern auch einen kleinen Umbau. TEXT: PETRA ALBRECHT


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Stimmungsvoll Die beeindruckende Kulisse der Burgarena sorgt für unvergess-liche Live-Erlebnisse.

Konzerte europaweit gespielt und das war dann auch der Durchbruch, dass die Burg Clam als Konzertlocation bekannt war.

und das erkannt wurde. Außerdem können auf unserem Parkplatz auch Wohnmobile bei Veranstaltungen stehen.

Welche Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in der Umgebung? Perg ist nicht sehr weit weg – da gibt es einige Hotels. Dadurch, dass wir in der Strudengau-Region liegen, die auch radfahrtechnisch recht gut erschlossen ist, gibt es einige Pensionen. Es eröffnen auch einige private Zimmer, da es doch etliche Konzerte gibt

Welcher war der älteste, welcher der jüngste Künstler, der je bei euch aufgetreten ist? Einer der jüngsten war wohl Philipp Poisel oder Wir sind Helden zu ihren Anfängen. Und der älteste Country Joe McDonald – der ist schon bei Woodstock aufgetreten und hat dort den legendären Fuck-Cheer gestartet.

termine rgarena bnis in der Bu Ein Konzerterle en in ke f an sich au Clam sollte m ! en ss la Fall entgehen emakes public, The Mak ld out) 8. Juni: One Re (so er ey t Grönem 15. Juni: Herber son dg Ho r ge od /R 21. Juni: Toto 2. Juli: Slash reth und ck u. a. mit Naza 5. Juli: Clam Ro Status Quo opfler 12. Juli: Mark Kn a an nt Sa li: Ju . 19 von Goisern 24. Juli: Hubert

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termine

mplatz 24. Juni, Linz, Do Paolo Conte am ber, to Ok 2. am tti Eros Ramazzo (D) r, Wiener Stadthalle di am 31. Oktobe ar du an Br Angelo wie am so , ck ru sb Inn l Congress-Saa , am iener Konzerthaus d am 1. November, W un s au erh kn uc z, Br 4. November, Lin ngress Graz 5. November, Co

Foto: Bryan Adams

Tipp: ailand die tober findet in M Noch bis 31. Ok eltausstellung W e Di tt. 15 sta Expo Milano 20 entgehen lassen. ht sollte man sich nic

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Paolo Conte, Eros Ramazzotti, Angelo Branduardi: Drei ganz große Musiker aus Bella Italia beehren in den kommenden Monaten Österreich und machen so Gusto auf Urlaub im Süden. TEXT: ALEXANDER HAIDE

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aolo Conte, Eros Ramazzotti und Angelo Branduardi – sie alle haben sich in diesem Jahr für Konzerte angesagt. Aber nicht nur musikalisch zählen Musiker aus Bella Italia zu den Lieblingen des heimischen Publikums, seit jeher ist der Stiefel – vom Piemont über Venedig bis hinunter nach Kalabrien und Sizilien – eines der Top-Reiseziele der Österreicher. Vielleicht inspiriert die Musik der „Großen Drei“ zum Besuch der Heimatstadt der Künstler.

Der Norditaliener Paolo Conte ist ganz sicher kein „Snob“ – auch wenn er sein aktuelles Album so benannt hat, das deutliche Einflüsse des Jazz und der lateinamerikanischen Musik der 1950er-Jahre zeigt. Nach einem umjubelten Gastspiel im Wiener Konzerthaus bringt er neue und alte Songs am 24. Juni auf den Linzer Domplatz. Dem gelernten Rechtsanwalt ist bei den Gigs das unglaubliche Alter von 78 Jahren nicht anzumerken, und er hat sein begeistertes Publikum seit stattlichen 50 (!) Karrierejahren fest im Griff. Geboren wurde Conte im norditalienischen Piemont, in Asti, das an drei Seiten von den Alpen umrahmt wird und nach Sizilien die zweitgrößte Region Italiens ist. Wer sich dem Massenansturm an den Stränden der Adria entziehen möchte, ist in dieser malerischen Gegend perfekt aufgehoben. Der Römer Der gebürtige Römer Eros Ramazzotti ist bereits vor vielen Jahren dem Trubel der Hauptstadt entflohen und ins gemütlichere Mailand übersiedelt. Damals war er mit dem Model und TV-Star Michelle Hunziker verheiratet und liebte es,

Gäste Ergrauter Star Eros Ramazzotti ist einer der drei großen Italo-Gigs, die noch dieses Jahr in Österreich stattfinden.

mit dem Motorrad inkognito durch die Stadt zu kurven. Mittlerweile ist der Superstar ruhiger – und ein wenig grau – geworden, kann auf eine Weltkarriere zurückblicken, die mittlerweile ein Vierteljahrhundert andauert und ihm Verkäufe von mehr als 55 Millionen Tonträgern bescherte. Dass er bei seinen Fans nach wie vor hoch im Kurs steht, zeigte sein bislang letztes Album „Noi“, das sich nicht nur in seiner Heimat prächtig verkauft hat. Das brandneue Werk „Perfetto“ (der Titel ist Programm) erschien rechtzeitig vor der „World Tour“, zu der Eros Mitte September aufbricht, ein Gig in Wien inklusive. Der Internationale Angelo Branduardi stammt eigentlich aus Mailand, seine Familie zog nach seiner Geburt nach Genua, in die größte Hafenstadt Italiens, wo er seine Karriere als Folk-Rock-Sänger begann. Die multikulturelle Umgebung dürfte es gewesen sein, die ihn vor allem zu Beginn seiner Karriere zu musikalischen Experimenten mit chinesischen, indianischen oder GospelKlängen inspirierte. Erst später kamen Einflüsse der Renaissance und des Barock hinzu, die den einzigartigen Stil des heute 65-jährigen Multiinstrumentalisten und Sängers prägen. Mit „Futuro Antico VIII“ bringt er bei seiner Tournee nicht nur das aktuelle Album mit, sondern zeigt auch einen Querschnitt seines umfassenden Werks. Wer Branduardis Genua besucht, erkennt sofort den magischen Einfluss der Stadt mit ihrer Vielfalt: Vom Leuchtturm Laterna über den gigantischen Brunnen auf der Piazza de Ferrari bis hin zu den engen Gassen, in denen die Zeit stillzustehen scheint.

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Schwieriges Genie

www.ray-magazin.at

Die Rock-Geschichte ist nun wirklich reich an schrägen Vögeln. „Love & Mercy“ erzählt die Geschichte über einen davon: Brian Wilson von The Beach Boys. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK

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Zuwendungen Der sensible Brian, der am meisten unter seinem tyrannischen Vater gelitten hatte (auch seine Hörschäden sollen von dessen „Zuwendung“ stammen), kam mit dem schnellen Ruhm und den Verlockungen des Showbiz nicht klar und driftete immer tiefer in seine eigene Welt voller Selbstzweifel und Depressionen ab, sodass er längere Zeit die Band verlassen musste bzw. nur als Komponist und Produzent arbeitete. Er lernte den Promi-Psycho-

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Love & Mercy Ab 12. Juni erleben wir Paul Dano (jünger) bzw. John Cusack (älter) in der Rolle des gequältgenialen „Beach Boys“ Brian Wilson auf großer Leinwand.

logen Dr. Eugene Landy kennen, der seltsame Diagnosen stellte, ihm starke Medikamente und bizarre Diäten verschrieb, ihn von Leibwächtern überwachen ließ und schließlich auch in sein künstlerisches Leben und Schaffen eingriff. Erst nach langen Jahren des Missbrauchs wurde Landy schließlich – auf Betreiben von Wilsons Brüdern – die ärztliche Lizenz entzogen, und sein Einfluss auf Brian nahm ein Ende. Allmählich erholte sich Wilson von der Tortur, es gelangen ihm – solo und mit den Beach Boys – immer wieder tolle Alben (viele allerdings unveröffentlicht), und in den letzten Jahren war er – seine Brüder verstarben 1983 und 1998 – immer wieder mit Al Jardine, Mike Love und Bruce Johnston, der ihn schon früher als Musiker ersetzt hatte, auf Tour, u. a. auch beim Jazzfest Wien in der Staatsoper. Die Magie seiner Songs,

von „Surfin’ USA“ über „Help Me, Rhonda“ und „California Girls“ bis hin zu „Good Vibrations“ und „Kokomo“ entfaltete sich auch da noch, und dem Publikum war die Rührung und Begeisterung über die Wiederkehr dieses gequälten, begnadeten Musikers anzumerken. Leinwand Ein Stoff also wie für das Kino erfunden – nur echt. Bill Pohlad, bislang vor allem als Produzent von hochklassigen Filmen wie „Brokeback Mountain“, „Into the Wild“ oder „12 Years a Slave“ hervorgetreten, nahm sich nun der Geschichte an, besetzte Brian Wilson (jünger) mit Paul Dano und (älter) mit John Cusack. Der großartige Paul Giamatti spielt den dubiosen Dr. Landy, und Elizabeth Banks spielt Brian Wilsons zweite Frau Melinda, mit der er seit 1995 verheiratet ist.

Foto: Studiocanal / Constantin Film

ie Liste der legendären, schrägen, komplizierten Genies ist lang: Bob Dylan, Neil Young, Paul McCartney, Keith Richards, Eric Burdon, Jimmy Page und viele andere mehr. Bei den meisten von ihnen grenzt es auf Grund des Lebensstils, den sie in ihren jungen Jahren pflegten, geradezu an ein Wunder, dass es sie überhaupt noch gibt. Doch der vielleicht charismatischste von allen ist der heute 73-jährige Kalifornier Brian Wilson, der gemeinsam mit seinen Brüdern Carl und Dennis, seinem Cousin Mike Love und seinem besten Freund Al Jardine 1961 The Beach Boys gründete und schon mit der ersten Single „Surfin’“ einen großen Erfolg landete, dem zahlreiche weitere folgten. Familie und Freunde, da müsste doch alles glatt gehen, sollte man meinen. Doch die Geschichte der Beach Boys gehört zu den wildesten und turbulentesten der gesamten Pop-Historie.


GAUMEN ROCK N’ ROLL

LANCASHIRE HOT POT BURGER MANCHESTER, ENGLAND

JAVA LAVA BURGER SEATTLE, WA USA

THE LEGENDARY® BURGER WORLDWIDE

SWEET & SOUR BURGER HONG KONG, CHINA

ANDEAN BURGER SANTA CRUZ, BOLIVIA

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IM JUNI BRINGT HARD ROCK CAFE DEINEN GAUMEN MIT LOCAL LEGENDARY BURGERN AUS ALLER WELT ZUM ROCKEN. ANDEAN BURGER - SANTA CRUZ, BOLIVIA AUSSIE BURGER - SYDNEY, AUSTRALIA BANH MI BURGER - HO CHI MINH CITY, VIETNAM BOSPHORUS BURGER - ISTANBUL, TURKEY CHAMORRO BURGER - GUAM, SOUTH PACIFIC CUBAN BURGER - MIAMI, FL USA DATE BURGER - DUBAI, UAE HAGGIS BURGER - EDINBURGH, SCOTLAND

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Wegweisend TEXT: ASTRID RADNER, STEFAN BAUMGARTNER

6 Städte, 6 Events, 6 Buchtipps: !ticket hat sich die besten Reiseführer für erlesene Kulturtrips quer durch Europa angesehen.

!ticket testet

LONDON Für die britische Metropole existiert wohl die größte Auswahl an Reiseführern, beinahe für jeden Touristentyp ein eigener. Für den „Standard-Besucher“ empfiehlt sich hier der Travel Guide von DK, in englischer Sprache, mit großem Kultur- und Unterhaltungsteil und zahlreichen 3D-Grafiken,

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sowie jener von Time Out, der nebst lokaler Expertise vor allem auch mit einem gigantischen Literatur- und Filmverzeichnis, sowie einer Auflistung zahlreicher nützlicher Apps überzeugen kann. (sb) Im September spielen an zwei Tagen die großartigen Crosby, Stills & Nash im Eventim Apollo. Tickets gibt es ab 53 Pfund.

STOCKHOLM Für das „Venedig des Nordens“, die „schwimmende Stadt“ oder auch „kleinste Großstadt“ empfiehlt es sich, auf einen malerischen, sinnlichen Reiseführer zurückzugreifen: „MERIAN momente“ überzeugt mit „kleinen Erinnerungen“ an die Stadt, die über die üblichen Tourismus-Anlaufziele


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hinausgehen – von Theater unter Sternen bis hin zu lauschigen Oasen in Gamla Stan. Weniger ausgefallen, aber nicht minder hilfreich ist „Polyglott on tour“, der vor allem mit guten Touren in und um Stockholm und extra hervorgehobenen „Selling Points“ von Sehenswürdigkeiten überzeugt. (sb) Im Oktober besucht Bob Dylan an zwei Tagen die Stockholm Waterfront. Tickets kosten rund 100 Euro.

ROM

Fotos: Stefan Baumgartner/ !ticket, Astrid Radner/ !ticket, Hersteller, Getty Images

Für die „ewige Stadt“ braucht es definitiv einen Reiseführer, der ihr auch gerecht werden kann – von Kultur, Sightseeing und Shopping am Tag bis hin zum bunten Nachtleben. Dahingehend konnte – neben der gewohnten Qualität aus dem Hause Baedeker – vor allem der Führer von DK überzeugen, der mit hervorragenden Detailkarten, Restaurants in der Nähe von touristischen Anlaufzielen und einem sensationell umfangreichen Unterhaltungsteil überzeugen konnte. Besonderer Bonus: Beigefügt ist ein kleines Kochbuch, mit dem man sich Rom schon vor der Reise ins Haus holen kann. (sb) Am 21. Juli spielt Mark Knopfler im Auditorium Parco della Musica. Tickets gibt es ab 50 Euro.

BARCELONA Wer Barcelona-Neuling ist und nur ein paar Tage in der Hauptstadt Kataloniens hat, für den ist der Reiseführer von Lonley Planet ein geeigneter Weggefährte. Hier werden die ersten wichtigen Fragen beantwortet: Wann ist die beste Reisezeit für die spanische Stadt? Wie viel Geld brauche ich bei welchen Aktivitäten? Was sind die Hotspots? Außerdem gibt es einen

Überblick über die besten Tapas-Bars, Schwulen- und Lesbenclubs oder die besten Events mit Live-Musik. (ar) Am 18. Juli findet das „Barcelona Beach Festival“ am Platja del Fòrum i Parc de la Pau statt. Tickets kosten 57 Euro.

HAMBURG Im Gegensatz zur hippen Stadt Hamburg mag das Design des MatthiasMüller-Reiseführers etwas altmodisch aus der Wäsche blicken. Doch nach einem größeren Kapitel über die Stadtgeschichte gibt es einiges über Sehenswertes abseits von Museen und Shoppingmeilen zu erfahren. Ein großer Teil widmet sich dem Nacht- und Kulturleben der Hafenstadt. Die dazugehörigen Veranstaltungen sind nach Monaten geordnet und geben einige Tipps: vom „Kurz Film Festival“ zum „Rockspektakel am Rathausplatz“. (ar) Hamburg ist DIE Musical-Metropole. Derzeit gibt es „Das Phantom der Oper“ im Stage Theater Neue Flora zu erleben. Tickets kosten 43 Euro aufwärts.

LJUBLJANA Abenteuer ist angesagt. Ein Trip nach Ljubljana kann gleich mit einem kleinen Road-Trip in Slowenien verbunden werden. Im Reiseführer „Zu Rande kommen“ beschreiben Pilgram/ Berger/ Koroschitz, wie man das Land zu Fuß und mit dem Zug erkunden kann. Die Wege führen zu unberührten Landschaften, unbekannten Dorfschönheiten, tiefen Tälern. Für alle, die nach einem Städtetrip mediterrane Luft schnuppern wollen. (ar) Die Editors kommen am 1. Dezember nach Ljubljana. Tickets gibt es um 23 Euro.

Quo vadis? Mit dem richtigen Reiseführer im Gepäck kann der Trip in eine andere Stadt losgehen.

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Die Welt ist kein

Eintopf

Wenn einer eine kulinarische Weltreise tut, hat er viel zu erzählen ... Die Show des jungen Hamburger Starkochs Steffen Henssler gibt Antworten auf globale Fragen des Geschmacks. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Du bist zurzeit im Fernsehen, auf der Bühne und in deinen zwei Restaurants aktiv. Wo fühlst du dich persönlich am Wohlsten? Das ist schwer zu sagen, weil ich alles mit viel Enthusiasmus angehe, aber die Bühne ist schon etwas Besonderes, etwas, das nach wie vor heraussticht. Da spürst du die Resonanz des Publikums in dem Moment – aber es ist auch das Unterwegssein mit dem Tourbus, irgendwie wie eine Klassenfahrt. Das

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bockt schon extrem, weil wir auch ein geiles Team sind und du jeden Tag dann in einer anderen Stadt aufwachst. Fernsehen macht auch Bock, aber auf der Bühne ist’s halt dann doch jeden Tag anders. Ich habe halt auch gerne Sachen, die ich nicht vorhersehen kann. Ich mag nicht proben, ich will spontan sein – da passieren Gags, die entwickeln sich dann zum Running Gag. Die Bühne hat immer so eine gewisse Unbekannte, und das mag ich gerne. Setzt du bei deiner zweiten Bühnenshow „Meine kulinarische Weltreise“ eigentlich andere Akzente als bei den „Meerjungfrauen“? Die erste Show war ein Ausprobieren, sie hatte zwar den Titel „Meerjungfrauen kocht man nicht … Liebe geht durch den Magen“, das hat sich im Programm selbst aber nur bedingt wiedergefunden, das war eher so ein Potpourri an Dingen. Das neue Programm hat die „kulinarische Weltreise“ auch als roten Faden. Das Bühnenbild unterstreicht dann auch immer die einzelnen Geschichten, die ich erzähle, die Sache ist runder geworden. Das erste Programm war auch lustig,

aber das jetzt hat einen Anfang, eine Mitte, ein Ende und es macht Sinn. Es fühlt sich an, wie eine gut erzählte Geschichte. Du hast die Weltreise bereits angesprochen: Mit welchen Geschmäckern verbindest du die Kontinente? Bei Asien ist’s natürlich die Sojasauce: bisschen würzig, bisschen salzig, fischig. Auch in Richtung Australien merkt man eine starke asiatische Beeinflussung, aber (lacht): Bei mir arbeitete für sechs Jahre ein Australier, der alles mit Bier gemacht hat, das hat sich irgendwie eingebrannt (lacht). Ansonsten verbinde ich mit Down Under viel Fleisch, die haben sehr gutes Beef, obwohl es sehr inselmäßig ist. In Afrika habe ich Foufou kennengelernt, das ist so ein kartoffelähnlicher Brei. Und dort isst man auch sehr gerne sehr scharf, mit viel Chili und richtig durchgebraten. Wenn man denkt, die Asiaten braten durch, dann hat man afrikanisches Essen noch nicht gegessen, das ist nochmal eine Stufe härter! Amerika ist für mich diese spezielle Sushi-Richtung. Und Europa ist für mich ein Potpourri aus den besten Sachen, Europa ist kulina-

Foto: Philipp Rathmer

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an kann Klasse nicht an Masse messen, das ist schon korrekt. Aber von ungefähr kommt es auch nicht, dass der Norddeutsche mit den TV-Shows „Grill den Henssler“ und „Der Restauranttester“ Millionenpublikum zieht. Dass dies durchaus berechtigt ist, merkt man rasch, wenn man in seinen beiden Restaurants Henssler Henssler und Ono einkehrt: Hier wird Essen kredenzt, das nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch guttut – dem eigenen Organismus, aber auch der Umwelt, und zudem noch aus den Vollen der Geschmäcker der ganzen Welt schöpft.


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termine

empfiehlt

„Meine kulinarische Weltreise“ mit Steffen Henssler erleben Sie am 29. November in der Wiener Stadthalle (Halle F) und am 30. November in der Stadthalle Graz.

auch, dass der Respekt vorm Lebensmittel dort ein anderer ist – die Verarbeitung, die Haltung. Wir haben zwar auch Massentierhaltung und müssen uns da nicht hervortun, aber in China isst man ja wirklich alles.

pp

Rund um die Welt Für Steffen Hensslers Küche ist vieles wichtig: Natürlich muss das Essen schmecken, aber auch gesund und bekömmlich sein. Wichtig hierfür sind gute Produkte, so weit wie möglich regionale. Das heißt aber nicht, dass man nicht weltweit Inspirationen sammeln kann …

risch echt ganz weit vorne. Insbesondere in Österreich, Frankreich und Italien isst du sehr gut. Da hinkt Deutschland noch ein bisschen hinterher. Was fällt bei den unterschiedlichen Esskulturen weltweit auf? Wenn du dich im asiatischen Raum bewegst, merkst du, was Essen für einen Stellenwert hat. Wenn sich Chinesen treffen, fragen sie nicht, wie es dir geht, sondern ob du schon gegessen hast. Und wenn nicht, dann wird zuerst einmal zusammen gegessen, und dann erst geredet. Es wird auch viel öfter gegessen,

und auch mit einer ganz anderen Hingabe, mit den Händen und allen Sinnen. In Deutschland hast du noch so ein bisschen die Großeltern-Kultur mitschwingen: Was auf den Tisch kommt, wird gegessen. Essen war wenig mit Freude verbunden, mein Opa sagte ja auch immer, zum Essen wird nichts getrunken, damit der Magen nicht voll mit Wasser ist. Deutschland muss erst die Liebe zum Essen entwickeln, in Asien merkst du, wie selbstverständlich das ist, wie Essen zum täglichen Leben dazugehört. Aber natürlich merkt man

Wenn man als Normalsterblicher auf Urlaub fliegt, hat man unterm Strich zwei Möglichkeiten: das zu essen, was man von zu Hause kennt, oder sich mit der Kulinarik des Landes auseinandersetzen. Wie stößt man auf jene Lokale, die weder Touristenfallen, noch gekaufte PR-Beiträge in Reiseführern sind? Ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass wir Deutschen nach Mallorca fliegen und uns dann in Schnitzelbuden stellen. Vor allem in Europa gibt’s im Internet genügend Seiten, wo du dich leiten lassen kannst, in Asien musst du wiederum dorthin gehen, wo du das Gefühl hast, der einzige Europäer zu sein. Man muss, wenn man wo ist, halt auch einmal die Einheimischen fragen – und sich vielleicht auch nicht immer gleich von für uns ungewohnten Hygienezuständen abschrecken lassen. Da kann auch mal ein Huhn in der Auslage hängen. Man muss sich einfach im Internet mit Reiseberichten auseinandersetzen oder in diversen Kochforen nachfragen – und man muss auch den Mut haben, auch vielleicht einfach mal danebenzugreifen, das gehört dazu.

weiterlesen? f

iew lesen Sie au Das volle Interv agazin.com www.ticketm

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im Verkauf: U E N Jurassic 5

Liebe Leserin! Lieber Leser! Im Fußball nähert sich Österreich nur vorsichtig dem europäischen Spitzenfeld. In der Disziplin Staatsbankrott gehört unser drolliger Zwergstaat aber schon lange zum erweiterten Favoritenkreis. Die Gründe dafür: Mafia-gestützte Investments in Südund Osteuropa, systematische Korruption auf sämtlichen Verwaltungsebenen und eine allgegenwärtige, barbarische Verwechslung von Hausverstand mit Kompetenz. Kurz gesagt: Unsere schöne Heimat bettelt geradezu darum, Griechenland die Poleposition im Rennen um den Titel „Erstes Niedriglohnland im Herzen Europas“ abspenstig zu machen. Kärntens Kinder üben jedenfalls schon fleißig Fußbälle nähen und deutsche Touristen werden am Wörthersee ihre sympathischen Befehle heuer wohl scherzhaft in Griechisch erteilen. Aber ich bin unbesorgt, Kärntens Kinder werden bestimmt nie um eine humorvolle Replik verlegen sein. Immerhin ist der Humor das Geschäft der Verlierer. Und zur Versöhnung mit dem deutschen Tonfall seien hier die anstehenden Konzerte des virtuosen Humanisten Herbert Grönemeyer empfohlen. Der schaut nämlich netterweise diesen Sommer auch in Österreich vorbei. Ein Gewinn.

1. September, Arena Wien

Rhythm And Repose Er begann, wie kann es auch anders sein, seine musikalische Karriere als Straßenmusiker in Dublin, machte sich schließlich bei The Frames und als Hauptdarsteller in „Once“ einen Namen, schrieb für selbigen auch die Filmmusik. Für den Titel „Falling Slowly“ erhielt er 2008 den Oscar in der Kategorie „Bester Song“. Das erste Soloalbum folgte 2012, es war mit „Rhythm and Repose“ betitelt, es folgte der Song „Take The Heartland“ für „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“. Nun soll langsam endlich das zweite Soloalbum folgen, davor gibt es aber noch einige ausgewählte Konzerte in unseren Breitengraden! 17. Oktober, Wiener Konzerthaus

Mit Owen Pallet und vielen mehr In der 11. Saison des Blue Bird Festivals werden erneut die Grenzen zwischen Folk Noir, Lo-Fi-Pop, Singer-Songwriter, Indierock und Co. gesprengt, drei Tage lang herrscht Melancholie neben Lebensfreude, es wird große Gesten und kleine Momente des absoluten Glücks geben. Mit dabei sind dieses Jahr u. a. Owen Pallett (Bild, hat bereits mit Björk und Arcade Fire gearbeitet), The Wave Pictures, Gabriel Rios, Polkow, The Wild Promises und Bernhard Eder.

Blue Bird Festival

26. bis 28. November, Porgy & Bess

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Glen Hansard

Fotos: Universal Music, Conor Masterson, Peter Juhl

Tipps vom FM4 Ombudsmann

Live Mit der „Jurassic 5 EP“ erlangte die Rap Supergroup, bestehend aus den Rappern Marc 7even, Chali 2na, Zaakir und Akil sowie den DJs Nu-Mark und Cut Chemist, 1997 unter anderem wegen des Hits „Concrete Schoolyard“ weltweite Bekanntheit. Jurassic 5 hatten mit ihrem Sound genau den Nerv der Zeit getroffen. Im Jahr 2000 erschien das allseits gefeierte Album „Quality Control“. Ihren Status als frische Kraft im Hip-Hop konnten J5 damit erfolgreich festigen. Nachdem sich die Band 2007 zum Leidwesen der zahlreichen Fans trennte, war die Freude der Reunion sechs Jahre später riesig. Jurassic 5 tourt seitdem rund um den Globus und plant ein weiteres Album. Jeder, der die Crew aus Los Angeles schon mal live erleben durfte, weiß, dass J5 für eine der energiegeladensten Shows im Rap-Business steht.


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!ticket live

Über drüber Crossover im Overall: Die musikalische Bandbreite der burgenländischen Formation The OverAlls erweist sich als ebenso bunt wie die Reißverschlüsse ihrer Bühnen-Outfits. TEXT: PETRA ALBRECHT Im Overall Das Arbeitsgewand war schnell gefunden: Nomen est Bühnenoutfit!

termine The OverAlls begeistern am 19. Juni in der Cselley Mühle in Oslip und läuten am 18. Juli den Samstag des Two Days A Week Festivals in der Ottakringer Arena Wiesen ein. Weitere heimische Acts, die man sich im Juni nicht entgehen lassen sollte: Renato Unterberg spielen am 3. Juni im Salzburger ARGEKultur. Am selben Tag singt Julian Le Play in der Arena Wien und kommt auch noch am 28. Juni in den Stadtpark nach Imst. Am 4. Juni findet in der Arena Wien das Boozefest feat. Boozehounds Of Hell statt. Der Wiener Rapper Moneyboy swaggt am 19. Juni im Kulturhaus Röda und am 20. im Conrad Sohm in Dornbirn. Im Rockhouse Salzburg werden am 26. Juni The Helmut Bergers mit ihrem Mix aus Synth-Pop, Post-Punk und Brit-Irgendwas die Menge zum Toben bringen.

City Of Illusion Schon die erste Singleauskopplung „Salvation” verspricht, was das neue Album von The OverAlls erfüllen wird: Harte Riffs eingebettet in NuMetal-Rhythmen. Boom!

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ine glückliche Fügung muss es gewesen sein, als Andi Meller und Thomas Schrempf sich im Jahr 2007 spaßeshalber dazu entschlossen, eine Band zu gründen. Wie es so oft ist, wurde aus Spaß Ernst und nun können die jungen Burgenländer auf etliche Konzerte in Österreich und auf eine außergewöhnliche Tour in Brasilien zurückblicken. Wir haben mit Gründungsmitglied Andi geplaudert, um ein bisschen hinter die Bandkulissen blicken zu können. 8 Jahre zurück – wie genau habt ihr euch dazu entschlossen, den steinigen

Weg zu gehen und eine Band in Österreich zu gründen? Na ja, am Anfang waren The OverAlls nicht mehr als ein 2-Mann-Spaß-Projekt von mir und Bassist Thomas und dass daraus mehr geworden ist, ist in erster Linie sein Verdienst. Irgendwann gab es mehr Songs, die Leute kamen auf unsere Konzerte. Das war der Moment, an dem wir beschlossen haben, uns ganz diesem „Projekt“ zu widmen. Was sind denn eure Brotberufe bzw. wie viel Zeit nimmt das Musikerleben in Anspruch? Haha, ich darf mich „Profimusiker“

Fotos: beigestellt, Hersteller

cd


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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein!

schimpfen – also ich bin Gitarrenlehrer in einer Musikschule. Daher beschäftige ich mich den ganzen Tag mit Musik. Bassist Thomas hat einen 40-StundenJob als Grafiker und investiert nebenbei sicherlich noch mal die gleiche Anzahl an Stunden in die Band! Unser Drummer Niki und Gitarrist Luu sind beide Architekturstudenten. Was war euer bis jetzt größtes Konzert? Puh, da war in den letzten Jahren so einiges dabei. Also unser erstes Konzert in Brasilien 2012 war vor knapp 3.000 Zuschauen bei einem Open-Air-Festival. Dort durften wir als Co-Headliner spielen – das war schon sehr imposant! Ansonsten sicherlich im Gasometer und am Donauinselfest Wien, sowie das Picture On Festival 2014. Das waren so meine persönlichen Highlights. Wie kann man sich euer RockstarLeben so vorstellen? Tja, so etwas wie ein Rockstar-Leben gibt’s bei uns nicht wirklich. Mein „Rockstar“-Leben beginnt mit dem Moment, an dem ich meine Brille abnehme und die Bühne betrete. Dort oben ist man ein anderer Mensch! Sobald ich von der Bühne abtrete, bin ich wieder derselbe Typ, der ich sonst auch immer bin … ein US-amerikanischer Sänger hat mich da mal verglichen mit Clark Kent bzw. Superman (lacht).

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Habt ihr Groupies? Nicht in Österreich, aber tatsächlich ja! Speziell in Südamerika sind die weiblichen Fans sehr „aggressiv“ (lacht). Werden Entscheidungen bandintern demokratisch getroffen, oder gibt es einen „Band-Häuptling“? Demokratie in der Band funktioniert nicht immer, daher vertrauen wir hier

unserem Bassisten Thomas. Er investiert nicht nur die meiste Zeit in die Band, sondern hat auch den absoluten Fahrplan, wie man The OverAlls weiterbringen kann. Was war das Peinlichste, das euch jemals auf einer Bühne passiert ist? Oje, da gibt’s die eine oder andere Geschichte … Ich sag mal so: Einer von uns musste, aufgrund unkontrollierter Körperfunktionen, vorzeitig die Bühne verlassen. Oder: Einmal riss mir der Zipp meines Overalls von unten auf und man hatte einen wunderbaren Ausblick auf meine Unterhose. Das wär ja nicht weiter schlimm, wenn das Ganze nicht fürs Fernsehen aufgenommen worden wäre (lacht). Wer ist euer größter Fan? Das ist schwer zu sagen, aber es gab in unserer Laufbahn immer zwei Konstanten: Meinen jüngeren Bruder Lorenz und seinen Freund Thomas. Die beiden waren so ziemlich immer dabei und konnten immer textsicher mitsingen. Was sind eure Ziele für die Zeit nach dem Album-Release? Also es ist schon einiges geplant: Die Festival-Season steht an. Wir dürfen heuer am Two Days A Week den ersten Tag eröffnen! Das wird sicher spitze. Ansonsten ist schon wieder eine größere Tour in Aussicht. Spätestens im Herbst geht’s dann auf die „City Of Illusion“Release Tour durch Europa. Und selbstverständlich geht es dann schon bald wieder ans Schreiben fürs nächste Album! Wie würdet ihr euer aktuelles Album in einem Wort beschreiben? AWESOME!!!

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb)

Groteskh – Code:End Ein überaus tobsüchtiger Wüstling, der aus dem jüngeren Œuvre von Mayhem und Satyricon schöpft. Bravourstück!

Mother’s Cake – Love The Filth Psychedelisch. Vertrakt. Dynamisch. Individualistisch. Virtuos. Revolutionär. Kurz: der Alternativ-Primus des Landes.

We Walk Walls – Opportunity Feine Popklänge die im New-WaveKleid antanzen, mit Melodien zu denen man schwebend tanzen will.

Die Wilden Kaiser – A.E.I.O.U. Für Volksmusik- und Schlagerfans ein Muss. Alle anderen werden um diese CD einen großen Bogen machen.

Rotzpipn – Das dümmste Gericht Sozialkritische Gemeindebauphilosophie war schon immer Geschmackssache, nach ein paar Bier gehts wohl eh.

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!ticket live

Bergtheater Fotos: Theater am Spittelberg, Joachim Maier

Varieté, Weltmusik und Wienerlied: Das Theater am Spittelberg zieht jährlich tausende Besucher auf den Wiener „Hausberg“. Seit Mai läuft die neue Saison. TEXT: ASTRID RADNER

Wind Of Change Früher galt die Gegend rund um das heutige Theater am Spittelberg als verrucht. Nun herrscht reges Treiben.

termine 2. Juni bis 30. September: Sommerbühne 5. Juni: Marina & The Kats 6. Juni: Spittelberg JazzOrchestra 4. Juli: Norbert Schneider & Band 7. Juli: Nino aus Wien & Band 2. bis 31. Oktober: Wien im Rosenstolz

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müsiert hat man sich hier schon vor hundert Jahren. Doch dass der Wiener Spittelberg ein Ort sein wird, an dem die heimische Kulturszene zusammenkommt, hätten damals die wenigsten geglaubt. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert genoss der Wiener „Hausberg“ einen ziemlich schlechten Ruf: zusammengepferchte Häuser, verruchte Atmosphäre, die engen Gassen voller Prostitution.

Verschiedene Genres Das hat sich geändert. Heute herrscht reges Treiben in der Spittelberggasse. Grund dafür ist nicht nur der allweihnachtliche Christkindlmarkt , sondern auch das Theater am Spittelberg. Hier gibt es jedes Jahr von Mai bis Dezember 250 Vorstellungen mit 800 internationalen und nationalen Künstlern verschiedener Genres.: Weltmusik, Wiener Musik, Pop, Varieté, Kleinkunst & Comedy und Kindertheater.


Heimisch und International Nachdem es Mitte der 90er-Jahre still um das Theater geworden war, startete das Theater 2003 neu durch, mit einer neuen Direktorin, die es bis heute geblieben ist: Nuschin Vossoughi. Besonders wichtig ist Vossoughi mit den im Theater aufgeführten Produktionen und Konzerten vor allem der Austausch der Kulturen in Wien: „Das künstlerische Programm des Spittelbergtheaters ist sozusagen ein Querschnitt durch alle Kulturen dieser Stadt.“ Internationales Flair bietet zum Beispiel das Acappella-Festival „Voice Mania“, heimische Bluestöne bringt unter anderem Marina Zettel mit ihrer neuen Dreierformation Marina & The Kats, und Norbert Schneider präsentiert sein zweites deutschsprachiges Album „Entspannt bis auf die Knochen“.

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Erfolgskurs Seitdem Norbert Schneider auf Wienerisch singt, hat er Angebote aus aller Welt.

Norbert Schneider ist Musiker seit immer. Er hat die Schule abgebrochen, seitdem Songs geschrieben und Gitarre gespielt. Acht Alben hat er seither veröffentlicht. Den Wechsel von Englisch auf Deutsch und Wienerisch hat der 36-Jährige schon vor zwei Jahren gewagt. Gezwungen auf Wienerisch möchte Schneider jedoch auch am neuen Album „Entspannt bis auf die Knochen“ nicht machen, wie er uns im !ticket- Interview erzählt. Das Video zu deiner Single „Wos du mit mir mochst“ ist in San Francisco aufgenommen. Wie passt das mit dem Österreichischen zusammen? Mir war’s auch wichtig, nicht in diese Falle zu tappen und wahnsinnig auf Wiener Schmäh zu machen. Das ist meine Sprache, meine Identität, das heißt nicht, dass ich nur etwas in Wien drehen kann und nicht, dass alles einen

verkrampften Wienbezug haben muss. Bei dem Song hat es einfach gepasst: Es war eine Herzschmerzballade. Alles hat sich umgedreht und meine Welt stand am Kopf, ich habe nach einer Location gesucht, die weit weg ist. Wäre eine US-Karriere etwas für dich? Na, nicht wirklich. Weil ich doch hier zu sehr verwurzelt bin. Vor allem wird’s mit der Sprache jetzt schwer. Wobei, seitdem ich auf Wienerisch singe, habe ich so viele Angebote wie noch nie. Vor einem Monat war ich in Toronto. Am meisten haben sie bei den Wiener Liedern gejubelt. Wahrscheinlich der Exoten-Bonus, den ich voll ausgekostet habe Welche Pläne hast du heuer? Die Album-Präsentation, die Konzerte und Tourneen, die mit dem Album verbunden sind. Ein paar Mal fahre ich wieder in die Schweiz heuer, ich bin auch viel in Wien und Niederösterreich. Mein Ziel für dieses Jahr ist, dass ich mein eigenes Werk ein bisschen ernster nehme. Hast du das nicht ernst genommen? Nein, überhaupt nicht. Es ist erschreckend, wie wenig. Ich hab meine eigenen CDs nicht zu Hause. Ich probiere gerade, die alten Stücke wieder ins Live-Programm mitaufzunehmen und weniger Covers zu spielen. Ich habe schon 100 Songs selbst geschrieben, die ich aber immer wieder verwerfe. Den letzten Song hab ich mir vom FM4-Soundpark streamen müssen und mir selbst wieder beigebracht.

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Drei Ausrufezeichen!!! TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Nach Austragung der Eishockey WM taut Tschechiens drittgrößte Stadt Ostrava bereits für den nächsten Großevent auf: das alljährliche Musikfestival Colours Of Ostrava. Ein Besuch lohnt sich!!!

Gewinnspiel: Hotelgutschein von Best Western Ostrava für 2 Personen/4 Nächte zzgl. 2 Festivalpässe für das Colours Of Ostrava

www.bestwestern-ce.com/vista

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termine Zwischen 16. und 19. Juli erleben Sie am Colours of Ostrava in Dolni Vitkovice auf mehreren Bühnen Programmschwerpunkte von Musik über Theater bis hin zu Lesungen und Workshops, u. a. mit Künstlern wie Björk, Kasabian, Mika, Caribou, Swans, Klangkarussell, William Fitzsimmons und vielen mehr!

info Mehr Informationen zu Ostrava finden Sie auf www.ostravainfo.cz, zum Festival selbst auf www.colours.cz.

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!!! Seit 2007 präsentiert sich die Stadt dynamisch und selbstbewusst mit einem neuen Logo – auf hellblauem, heraldischem Hintergrund steht in großen Lettern der Name „Ostrava“, gefolgt von drei dunkelblauen, akzentuierten Ausrufezeichen. Es liest sich weniger als Name, vielmehr als Forderung – eine Forderung nach mehr – einer Zugabe, wie am Ende eines Konzertes. Dies kommt wohl nicht von ungefähr, wurde immerhin das Logo von Studio Najbrt angefertigt, derselben Firma, die auch mit dem Colours of Ostrava kooperiert. Day- & Nightlife Ostrava steht jedoch nicht nur für das Musikfestival allein, seit 1961 wird hier das Leichtathletik-Sportfest Golden Spike

ausgetragen, 2010 die 29. TischtennisEuropameisterschaft und dieses Jahr die Eishockey-Weltmeisterschaft. Ostrava ist Heimat der Eishockeyclubs Vitkovice Steel und Poruba sowie des Fußballclubs Banik Ostrava. Ostrava beherbergt die Janácˇek Philharmonie, hier findet sich das Ostrava Center For New Music, das Mährisch-Schlesische Nationaltheater, das Puppentheater und das Petr Bezrucˇ Theater, zahlreiche Museen, unter anderem eins zum Thema Bier und Bergbau. Die Stodolni-Straße gilt als eines der größten Amüsierviertel der Tschechischen Republik, mit über 60 Klubs, nebenbei laden der zweitgrößte heimische Zoo und ein botanischer Garten zum Verweilen ein.

Foto: Colours Of Ostrava

strava liegt im äußersten Nordosten Mährens im Osten Tschechiens, nahe der Grenze zu Polen und der Slowakei, am Fluss Ostrawitza,der für die Namensgebung der Stadt im frühen Mittelalter verantwortlich zeichnet. Lange Zeit waren die Stadt – und zuvor die Siedlungen – unbedeutend, bis Ostrava im 18. Jahrhundert durch Entdeckung von Kohlevorkommen einen Aufschwung erfuhr, der sich 1827 mit der Gründung der späteren Witkowitzer Eisenhüttenwerke manifestierte. Über die Gründung der Tschechoslowakei, den Einmarsch der Nazis und die Befreiung 1945 hinaus blieb Ostrava „Stadt der Kohle und des Eisens“, „das Stahlherz der Republik“, bis am 30. Juni 1994 der letzte Hunt gefördert und die mehr als 200 Jahre andauernde Geschichte der aktiven Bergbauunternehmungen beendet wurde. Die Hochöfen von Witkowitz, die eine bedeutende Stadtdominante bilden, erloschen 1998 – und sind heute Teil des Areals, auf dem das Musikfestival Colours of Ostrava seit 2012 stattfindet.


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Super Duper ALICE COOPER

Die Kunstfigur zählt zu den Pionieren der Schock-Rocker, als geistiger Vater von Charakteren wie Rob Zombie oder Marilyn Manson. Die Doku „Super Duper Alice Cooper“ wagt einen Blick in die bewegte Historie. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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it Hits wie „Poison“ oder „School’s Out“ hat Vincent Furnier, so der Bösewicht Alice Cooper bürgerlich, Musikgeschichte geschrieben. Er diente Richard O’Brien als Vorlage für die Figur des Frank-N-Furter in „The Rocky Horror Picture Show“, spielte Freddy Kruegers Vater in der „Nightmare on Elm Street“-Serie – und spielt leidenschaftlich Golf. Wie das nur alles zusammenpasst?

In deiner Doku „Super Duper Alice Cooper“ schwelgst du in Erinnerungen an Hendrix und Morrison, dein kommendes Cover-Album wäre beinahe mit „My Dead Drunk Friends“ betitelt worden: Mit welchem der Verblichenen würdest du gern nochmals Zeit verbringen? Ich würde gerne noch mehr Zeit mit Groucho Marx verbringen. Groucho war einer meiner engsten Freunde, als ich noch in Hollywood lebte. Ich hatte immer einen starken Bezug zum „alten Hollywood“, und Groucho war eines der letzten Relikte aus dieser Zeit.

Wie fühlt es sich an, für „Super Duper Alice Cooper“ wieder zurück in die eigene Vergangenheit gezogen zu werden? Es ging mir nahe, Neil (Smith, UrSchlagzeuger) und Dennis (Dunaway, Ur-Bassist) in der Doku über die damalige Trennung sprechen zu hören,

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Foto: Piggy D

Wir saßen immer auf seinem Bett, schauten uns Filme an und er erzählte mir allerlei schmutzige Geschichten über die Schauspieler. Diese Momente vermisse ich.


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wie sie sie berührt hat. Und dann sind da natürlich die Drogengeschichten – etwas, was ich immer ausgeblendet habe. Der Charakter Alice war sich eigentlich immer zu gut für das, ich schämte mich richtiggehend dafür. Aber es war irgendwie auch erleichternd, offen alles aufzuarbeiten … Wie kamst du auf diesen BösewichtCharakter namens Alice Cooper? Es gab überall diese Rock ’n’ Roll-Heroen, aber keine Bösewichte – lauter Peter Pans statt Captain Hooks. Und ich war richtiggehend gierig darauf, einen Captain Hook zu spielen …

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Mir scheint, dass Schufte tendenziell mehr Tiefe haben als „Helden“. Absolut. Alice ist ja auch nicht nur furchteinflößend, es ist durchaus auch ein Stückchen Peter Sellers in Alice. Es hat was, einen Bösewicht schlimme Dinge tun zu sehen, kurz bevor es ihm auf einer Bananenschale auf die Nase haut (lacht). Charaktere wie der seinige sind normalerweise überdurchschnittlich intelligent und komplex, eine hervorragende Basis für Gruselgeschichten (lacht).

gekehrt – und genau deswegen habe ich ihn vor all den Jahren aus mir herauslösen müssen. Wenn du deine Egos nicht trennst, dann verendest du irgendwann wie viele meiner Saufkumpanen von damals: tot. Der legendäre Produzent und Musiker Bob Ezrin sagte einmal über dich, dass du der Gesellschaft einen Zerrspiegel vorhältst … Bob ist einer der wenigen Menschen auf diesem Planeten, der Alice annähernd so gut versteht wie ich – abgesehen von der originalen Band und meinem Manager Shep Gordon. Alice hält seinen Finger in die Wunden der Gesellschaft und lacht dabei. Deswegen war „Elected“ auch so absurd – Alice würde niemals in die Politik gehen, aber er zieht sie gerne durch den Kakao. Alice ist der Klassenclown mit dem Springmesser.

Wie passierte eigentlich der Schritt von Bands wie The Who, die theatralisch ihre Instrumente zertrümmerten, hin zu einem Spektakel, das Alice Cooper begründet hat und sich heute auch bei Künstlern wie Marilyn Manson bis Rob Zombie wiederfindet? Bands wie The Who waren durchaus prägend für uns – aber termine . 23 am t m m wir hatten damals er ko er Alice Coop 24. Leichenfledder Center Hohenems, am rt: t po weder Geld für Reen Juni ins Ev na Wien (Sup npen Air Are Juni in die O ner BZFOS). Seinen „Lehrju quisiten, noch dain im Amadeus-Gew e erleben wir am 31. Juli . bi er m et Zo b om as für, unsere eigenen Wie weit untergen“ Ro alle G nk Austria H Planet.tt Ba Instrumente zu scheiden sich Alizerstören. Also klaubten wir Backce Cooper und stage irgendwelches Zeug zusammen, Vincent Furnier? Wir könnten uns nicht mehr unter- das wir dann theatralisch auf der Bühscheiden. Zuallervorderst: Ich golfe. ne einsetzen. Alice hasst Golf. Alice hasst es, mit Menschen zu sprechen, ich jedoch bin Hattest du jemals die Befürchtung, ein immens sozialer Mensch. Wenn dass die Leute zu Alice Cooper nur ich etwas mag, hasst Alice es und um- des Spektakels willen kommen

und nicht wegen der Musik? Natürlich. Aber jeder kann mit einer gigantischen Lichtshow und Requisiten auf die Bühne kommen – was es schlussendlich wirklich braucht, ist die Musik, die die Showeinlagen verbindet und untermalt. Das Theater ist nur der Zuckerguss, die Musik jedoch der Kuchen. Kann man heute mit einer derartigen Show eigentlich noch so schocken wie anno dazumal? Kaum. Selbst wenn ich mir auf der Bühne den Kopf abschlagen lasse, brauchst du nur daheim den Fernseher aufdrehen und siehst dasselbe, nur passiert es dort wirklich. Die Welt ist tatsächlich viel schrecklicher, als Alice Cooper sie je darstellen könnte. Die reale Welt ist für die Medien wie ein gefundenes Fressen – die Menschen stehen auf Drama und schaufeln all das in sich hinein. Sensationen sind gut für das Geschäft. Welches Album repräsentiert Alice Cooper am besten? In meinen Augen „School’s Out“. Es hat die Stimmung zwischen uns als Band, aber auch der Zeit hervorragend eingefangen. Gerade die Jugend sprang gierig drauf an, und über Nacht wurden wir zu Anti-Heroen. Jeder, der eben nicht cool war, stand auf uns – aber plötzlich auch die coolen Kids. Du hast dein eigenes Restaurant Cooperstown. Mit welchem Menü lockt man dich? Nichts geht über die Fleischlaibchen meiner Mama!

weiterlesen? f

iew lesen Sie au Das volle Interv agazin.com www.ticketm

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!ticket live

Künstlerischer Leuchtturm Mit seinem unberechenbaren Spielplan ragt das Festspielhaus St. Pölten wie ein Solitär aus der österreichischen Kulturlandschaft. In ihrer dritten Saison ist Intendantin Brigitte Fürle wieder ein toller Programm-Mix gelungen. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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Kooperation mit ImPulsTanz Nachdem die Saison mit Tanz gestartet hat, endet sie auch mit Tanz. Neu ist, dass das Saisonfinale im Festspielhaus St. Pölten auch gleichzeitig der Start von ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival ist: Der belgische Starchoreograf und Regisseur Alain Platel zeigt gemeinsam mit dem Theatermacher Frank Van Laecke „En avant, marche!“. Mit dabei ist auch eine niederösterreichische Marschkapelle, die neu arrangierte Werke u. a. von Strauss, Verdi und heimisches Marschrepertoire zum Klingen bringt.

termine Noch bis 6. Juni läuft die aktuelle Saison im Festspielhaus St. Pölten. Ab 25. September werden die Tore erneut für Sie geöffnet! Tickets gibt es unter www.oeticket.com!

aber auch zeitgenössischem Programm zu Gast im Festspielhaus. Dazu kommen Auftritte u. a. von Gregory Porter, Carminho, Dee Dee Bridgewater oder Cameron Carpenter. Ein besonderes Anliegen ist Brigitte Fürle auch der zeitgenössische Zirkus, und so gastiert der Cirque Éloize mit „Cirkopolis“, einer Produktion, die von Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ inspiriert wurde.

Tonkünstler und Zirkus Auch das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ist wieder an zahlreichen Abenden, einerseits mit klassischem,

Foto: Bo Lahola (Tanztheater Wuppertal / Pina Bausch)

ereits mit einem Höhepunkt wird in die Saison 2015/16 gestartet: Die deutsche Choreografin Sasha Waltz, von vielen als Erbträgerin Pina Bauschs, der Ikone des deutschen Tanztheaters, bezeichnet, zeigt ihr Werk „Continu“ zu Edgard Varèses „Arcana“. Erstmals wird das Werk mit Livemusik, gespielt vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, zu sehen sein. Einige Wochen später ist dann das Tanztheater Wuppertal mit der letzten Choreografie von Pina Bausch zu Gast: „… como el musguito en la piedra, ay si, si, si …“ entstand nach einem ChileAufenthalt des Ensembles. Außerdem ist es gelungen, die französische Starballerina Sylvie Guillem mit ihrer Abschiedsproduktion „Life in Progress“ nach St. Pölten zu holen – übrigens ihr letzter Auftritt in Europa, bevor sie ihre unvergleichliche Bühnenkarriere, die über 35 Jahre andauerte, in Japan beendet.

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Hit-Fit

!ticket live Mit dem Charts-Smash „Don’t Worry“ haben sie es einmal mehr betont: Wo das norwegische Power-Duo Madcon drin steckt, kommt ein Club-Hit heraus.

TEXT: ASTRID RADNER

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in Song war es, der Madcons gesamte Karriere auf einen Schlag veränderte: „Beggin“ hielt sich 2007 für ganze 12 Wochen in den norwegischen Charts. Ob „One Life“ featuring Kelly Rowland, „Freaky Like Me“ featuring Ameerah oder „Glow“: Alles, was „Kapricon“ Tshawe Baqwa und „Critical“ Yosef Wolde-Mariam auf den Markt bringen, scheint zu einem Welthit zu werden. Das alles wird jedoch von der aktuellen Single „Don’t Worry“übertrumpft: In Deutschland und Österreich landete der Song schnurstracks auf Platz drei der Charts.

Foto: Olav Strubberud

Eure neue Single „Don’t Worry“ ist ein neuer Club-Hit. Wollt ihr mit euren Songs auch mehr transportieren, als Menschen zum Tanzen zu bringen und glücklich zu machen? Critical: Bei dieser Single ist das im Grunde das, was wir bewirken wollen: „Don’t worry, hab Spaß“. Wir machen über viele Dinge Musik. Das ist jetzt die Single, das ist ein neuer Club-Song, ein neuer positiver Vibe. Diesen vorstellen zu können, darauf sind wir auch sehr stolz. Mit welchem Künstler war es am spannendsten zusammenzuarbeiten? Critical: Für mich persönlich war das Snoop Dogg. Er war immer einer meiner Lieblingskünstler, auch während meiner Kindheit. Plötzlich wachsen wir, werden erfolgreich und haben die

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Verrücktes Komplott „Kapricon“ Thawe Baqwa und „Critical“ Yosef Wolde-Mariam sind seit 1992 ein eingespieltes Team.

Möglichkeit, mit ihm zu arbeiten. Er ist auch ein richtig cooler Kerl. Kapricon: Für mich ist es Kelly Rowland. Auch mit Kelly Rowland ist ein enormer Hit entstanden: „One Life“. Was ist das in euren Songs, das sie so erfolgreich macht? Kapricon: Ich glaube der Grund, warum du Musik machst, ist eine essenzielle Zutat für gute Musik. Ich glaube, die Menschen können das riechen und

hören. Sie hören, ob du authentisch bist oder nicht, ob du es wirklich so meinst oder nicht, ob du Musik machst, um auf VIP-Partys und auf den roten Teppich zu gehen. Critical: Ich glaube, es gibt kein Rezept. Wenn es eines gäbe, würde es jeder machen. Es geht um Kunst … Kapricon: Es klingt klischeehaft, aber es ist wirklich so. Das sind auch die Künstler, an die man sich erinnert.

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!ticket highlights

Juni

Classic Revolution Wer in ein Rock-Klassik-Crossover-Konzert des Stargeigers geht, der weiß, dass ihn außer musikalischer Brillanz ein Show-Event auf Weltklasseniveau erwartet, hier noch dazu Open Air! Das einzigartige Programm, bei dem an Spezialeffekten, Tänzern und Bühnendesign alles aufgefahren wird, was eine gigantische Show ausmacht, hält jede Menge funkelnder Highlights bereit!

Urban Art Forms

18. bis 20. Juni, Ottakringer Arena Wiesen

Masters Of Dirt

David Garrett 28. Juni, Schwarzl Freizeitzentrum The Never Ending Tour Bob Dylan ist ein Gigant und ein ewiges Enigma der Rockund Popkultur. Ein Künstler, der sich weigert, sich auf seinem Legendenstatus auszuruhen, sich stattdessen mit seiner kongenialen Begleitband auf der Bühne Abend für Abend neu erfindet. Er begeistert dabei mit neuen Lesarten von Songs, die Generationen bewegt und berührt haben, und unbekannteren Stücken aus einem Lebenswerk.

Bob Dyl

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Beyond The Future Open Air Masters of Dirt ist zurück! Allerdings werden die Sprünge, die Strecke, die Pyrotechnik, die Musik und die Rider mit ihren Maschinen so Unglaubliches bieten, dass man meinen könnte, sie seien aus der Zukunft. Bei Masters of Dirt by Monster Energy „Beyond The Future“ werden die Fahrer die Schwerkraft außer Kraft setzen. Somit wird die Veranstaltung noch größer, höher, lauter und spektakulärer als jemals zuvor. im Juni in Klagenfurt und Innsbruck

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25. Juni, Ljubljana & 26. Juni, Ottakringer Arena Wiesen

Fotos: SFZ Peter Leitl William Claxton Dave J Hogan Jens Hauer LSK Reinhard Mueller Matthias Lenz

Mit Die Antwoord, Sven Väth, Deadmau5 u. a. Mit der diesjährigen Ausgabe kehrt das Urban Art Forms Festival – Pionier unter den elektronischen Musikfestivals in Österreich – zurück zu seinem Ursprung. Getreu dem diesjährigen Motto „Back to where your heart beats“ geht man nicht nur locationtechnisch dahin zurück, wo alles begann, sondern auch programmatisch schlägt das Herz wieder in einem etwas anderen Takt. Allen voran stehen natürlich die südafrikanischen Wahnsinnigen von Die Antwoord, die nicht nur optisch wirklich, wirklich beeindruckend sind …


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Live Der Tiger ist sein Markenzeichen. Seine soulige Stimme, die ihre Wirkung nach Belieben kräftig oder schmuseweich entfaltet, der absolute Erfolgsgarant. Gepaart mit Sex-Appeal und einem Schuss Ironie sind das die Grundlagen für die nachhaltige, erstaunliche Karriere von Tom Jones. Der Sohn eines Bergarbeiters aus dem walisischen Pontybridd stieg vom Hilfsarbeiter und Staubsaugervertreter zur Ikone des Showgeschäfts auf. Überschäumende Bühnenpräsenz und eine enorme Variabilität machten ihn international zu einem der gefragtesten Live-Interpreten, und zwar nicht nur für die Damenwelt …

Tom Jones

28. Juni, Wiener Stadthalle (Halle D)

Dirty Dancing

Das Original live on tour „Dirty Dancing“ ist Kult! Wer kennt sie nicht, die Geschichte der schüchternen Frances „Baby“ Houseman und des charismatischen Tänzers Johnny Castle? „Dirty Dancing – Das Original live on tour“ ist die Bühnenversion des berühmten Tanzfilms und hat weltweit schon mehr als sechs Millionen Menschen begeistert. Insgesamt 51 Songs, darunter der Oscar- und Grammy-Siespecial ger „Time Of My Life“, untermalen die leidenschaftliche Liebesgeschichte. Dinnerpackages verfügbar! Weitere Infos unter

24. bis 28. Juni, Stadthalle Graz

Fotos: SFZ, Peter Leitl, William Claxton, Dave J. Hogan, Jens Hauer, LSK, Reinhard Mueller, Matthias Lenz

Die goldene Spur Abenteuerlich und geheimnisvoll wird es in der nächsten Tournee-Saison von Apassionata, Europas erfolgreichster Familienunterhaltungsshow mit Pferden. Langjährige ApassionataFans kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie Zuschauer, die dieses ganz besondere Event zum ersten Mal besuchen möchten, denn neben der bewährten Konzeption als Gesamtkunstwerk mit stimmungsvoller, eigens komponierter Musik, spektakulären Lichteffekten sowie brillanter Reit- und Tanzkunst gibt es auch einige Neuerungen. So wird erstmals überhaupt ein Miniesel die Arena – und die Herzen – erobern. 6. und 7. Juni, Wiener Stadthalle (Halle D)

Apassionata

Die Messe rund um das Thema Baby Über 200 nationale und internationale Hersteller und Händler präsentieren die neuesten Produkte im Baby-Sektor, vom Schnuller über Spielzeug bis zu Buggy und Kinderwagen – alle denkbaren Bereiche sind abgedeckt. Informationen zu Schwangerschaft und Geburt, Ernährung und Hygiene, Amtswegen und medizinischen Fragen und vieles mehr erwarten die BesucherInnen an den zahlreichen Infoständen öffentlicher und privater Institutionen.

Cornerstone Mit Gary Howard Normalerweise ist Österreich als Zentrum der klassischen Musik bekannt, aber bei Cornerstone ist das alles etwas anders, diese Band rockt. 2008 veröffentlichten Alina Peter (Vocals, Guitars), Michael Wachelhofer (Bass, Keyboards, Vocals), Steve Wachelhofer (Guitars, Vocals) und Christoph Karas (Drums, Percussions) ihr Debütalbum „Head Over Heels“. Große Erfolge in den USA und Europa folgten, im Film „Little Alien“ wurden einige Songs verwendet. 2011 folgte „Somewhere in America“, 2013 ihre eigene Version des Achtziger-Hits „Smalltown Boy“. Muss man gehört haben!

BabyExpo 12. bis 14. Juni, Wiener Stadthalle

19. Juni, Bruno (Brunn/Gebirge)

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MUNDPROPAGANDA STEVE AOKI

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, sb)

Lindemann – Skills In Pills Die grollende Sprachwucht von Rammstein wird durch ein elektronisch-metallisches Tonfeld gejagt.

Nate Ruess – Nothing Without Love Der Gründer der Bands The Formant und fun geht nun auf Solopfaden. Taschentücher bereithalten.

Neon Future II Es braucht nur einen Blick auf die Tracklist der Fortsetzung von „Neon Future I“und man merkt es: Steve Aokis frisch getuntes drittes Album lebt vor allem von seinen Featurings wie Moxie Raia, Snoop Lion oder Linkin Park. Das ist auch gut so. Denn die Vocals dieser Stars bringen etwas Emotion in das Album. Alleine durch die Elektro-Beats müsste schon eine enorme Partystimmung

FFS Florence + The Machine – How Big How Blue How Beautiful Power, Natur und eine unheimliche Stimmgewalt. Gelungenes 3. Album.

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Patrick Watson – Love Songs For Robots Tatsächlich klingen die Songs nach Robotern im Liebesrausch.

Ducktails – St.Catherine Ruhige Rhythmen, lässige Synthies: Sommerstimmung verbreitet sich beim Lauschen dieser elf Popsongs.

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FFS Supergroups, sprich der Zusammenschluss von Musikern aus bekannten Bands zu einem neuen Musikprojekt, konnten in den letzten Jahren meist nicht an den obersten Rängen der Erfolgsskala Platz nehmen. Was bei Emerson, Lake & Palmer, Mr. Big oder Cream noch bestens zu funktionieren schien, konnte mit Tapeworm oder auch Hellyeah nicht annähernd so erfolgreich fortgeführt

aufkommen, um die ganzen 12 Tracks durchzustehen. „Time Capsule“, der erste Song, startet bereits mit einer klanglichen Reise direkt ins Weltall und in eine ferne Sphäre. Auch für Elektro-Abgeneigte empfehlen wir, die Augen zu schließen, Kopfhörer auf erträgliche Lautstärke zu stellen und sich einzulassen. Fans werden auch diesen Track lieben. Enttäuscht werden sie eher von „I Love It When You Cry“ sein: Die Vocals sind melodisch, die Beats aber zu simpel, um etwas Besonderes zu sein. Besonders sind hingegen die Live-Shows des Amerikaners, mit denen er Tausende Besucher anzieht und zum Abtanzen bringt. Es ist jetzt schon vorauszusehen: Bei den Songs „Lighning Strikes“, „Heaven On Earth“ oder „Holding Up The World“ werden die Massen wieder bis in die frühen Morgenstunden shaken. Nach Österreich kommt Steve Aoki am 10. Juli aufs „Electric Love“ Festival am Salzburgring. (ar)

werden. Wie das bei FFS, dem Projekt von Franz Ferdinand und Sparks erfolgsmäßig nun ablaufen wird, steht in den Sternen. Ihr gleichnamiges Debütalbum verspricht auf jeden Fall Großes. Die Harmonie der beiden Bands ist gegeben und die Mutation schafft es, mit einem Mix aus beiden – sehr unverkennbaren – Stilen etwas komplett Neues zu kreieren. Natürlich wird auch hier mit der Retrowelle gespielt, back to the 80s, das aber gespickt mit modernen Klängen – die filmgeprägte Phrase „Zurück in die Zukunft“ bekommt in diesem Zusammenhang auch eine ganz eigene Bedeutung. FFS vereint nicht nur zwei Bands, sondern eignet sich so auch für einen Familienkonzertausflug – der Sparks-Fan von damals trifft auf den Indie-Lover von heute. Das sollte erstaunlich gut funktionieren! Der Song „The Power Couple“ beschreibt die Kollaboration wohl am besten – musikalisch und textlich. (pa)

Fotos: Hersteller

Hören Sie mal rein!


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!ticket media DORAU / REGENER

Ärger mit der Unsterblichkeit Seien wir einmal ganz ehrlich: Musikalisch gibt es wohl kaum etwas Nervtötenderes als die Neue Deutsche Welle. Einer ihrer nervtötendsten Vertreter ist der „Sonderling“ Andreas Dorau, der 1981 als Teenager im Rahmen eines Schulprojekts den Hit „Fred vom Jupiter“ komponierte. Zugutehalten muss man Dorau, dass er zwar in die Hochphase der NDW rutschte, mit seinem Kunst-

verständnis aber entweder der Zeit völlig voraus war, oder schlichtweg komplett aus dem Rahmen fiel, allein durch seine Rolle als SamplePionier, aber auch dank seiner ziemlich naiv-bizarren Texte. Dorau ist ein Nonkonformist, ein sympathischer Dickkopf, der bisher ein ziemlich fassungslos komisches Leben gehabt haben muss – fliegende Hinkelsteine von Rammstein, Glöckchenrock, Fischregen, Hundebisse im Hodensack inklusive. Dies erklärt dann vielleicht auch die Musik (oder vice versa). In knackigen Anekdoten, die mancherorts in ihrer Skurrilität an Max Goldt erinnern, stolpert der Leser von einer irritierenden Episode zur nächsten. Die Komik dahinter ist natürlich nicht nur dem Leben, sondern auch dem tadellosen Ghostwriter-Geschreibsel von Sven Regener (Element Of Crime, „Herr Lehmann“) zu schulden, dessen Geschick einen alles andere als nervtötenden Schelmen„roman“ zaubert. (sb)

FAITH NO MORE

Sol Invictus Theatralisch wird das langersehnte Werk eröffnet, um dann in einen von Faith No More gewohnten Mix der in der härteren Gangart erlaubten Stile weiter zu klingen und schlussendlich in einer Ballde zu enden, die von Mike Patton atmospärisch ausgehaucht wird. Der Musikbegriff „Crossover” ist ausgelutscht. Wäre er dies nicht, würde er hier bestens passen und würde von Anspruch zeugen. (pa)

PRO-PAIN MUSE

Drones Matthew Bellamy, seines Zeichens Gitarrist, Sänger, Frontmann und diesmal alleiniger Songschreiber hat im Vorfeld zu „Drones“ angekündigt, dass man fortan (oder zumindest einstweilen) den elektronisch-orchestralen Ballast reduzieren möchte, „Drones“ wieder „zurück zum Ursprung“ führen soll. Dies gerät schließlich in der Ausführung sowohl zum Vor-, wie aber auch zum Nach-

teil: Während das Potpourri von Stadion-Luftballon-Hymnen („Dead Inside“, „Defector“, „Revolt“) bis zu knackig-grollenden Monstern („Psycho“, „Reapers“) reicht, wirkt „Drones“ in der Gesamtbetrachtung stellenweise sowohl mit Füllmomenten gratiniert, wie auch an anderen Stellen kastriert, dort, wo man sich vormals überbordende Exzesse gestattete. Insbesondere aus dem zwar überlangen „The Globalist“ – mit Morricone-Klängen, die auf Nevermore treffen – hätte man mehr holen können, und gerade „Aftermath“ enttäuscht nach einem Einstieg, der sowohl an Pink Floyd wie auch Jacksons „Earth Song“ erinnert, mit fehlenden Akzenten. Ebenso fällt auf, dass es Bellamy diesmal nicht durchgehend gelingt, seine variable Stimme stets gekonnt einzusetzen: Manie funktioniert hervorragend, Bittersüße und der Himmelfahrtsduktus ebenso, die elendige Verzweiflung des Protagonisten jedoch nur selten. Medioker. (sb)

Voice Of Rebellion Die Fäuste geballt, die Muskeln am ganzen Körper angespannt, der Blick spricht Bände, das Revier will verteidigt werden: Pro-Pain ziehen mit ihrem 15. Album erneut eine Schneise der Verwüstung, „Crushed To Dust“ (so einer der Songtitel) ist bei diesem mit Testosteron aufgepumpten Bullen Programm. Zwar klingen die Herren nach AC/DC auf Powerakkord, nämlich stets gleich, aber Faust bleibt eben Faust. (sb)

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Zwei alte Bekannte Unzählige Sequels und Spin-offs haben ihren Charakter zwar nicht unbedingt gestärkt, auf ein Wiedersehen mit diesen Franchise-Friends freut man sich dennoch immer und überall – selbst wenn es sich um Todeskämpfer und Meuchelmörder handelt. TEXT: JOACHIM SCHMIDA

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Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!

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„Chop Suey!“: Assassin’s Creed Chronicles Plus: Back to the Roots – die Assassin’sCreed-Reihe, die sich ja eigentlich aus der Prince-of-Persia-Saga vor gut 10 Jahren heraus entwickelte, bekommt einen – als Trilogie angelegten – 2,5D Sidescroll-Ableger. Zurück zu den Wurzeln deswegen, weil Chronicles den Geist des Urprinzen aus dem Jahre 1989 auf unterhaltende Art und Weise wieder aufleben lässt. Minus: Den malerischen Grafikstil haben wir bei UbisoftTiteln schon bezaubernder zu sehen bekommen, storymäßig hätten sich die Macher mit etwas mehr Fantasie ins Zeug legen können. Fazit: Templer, Assassinen und Prinzen können getrost zuschlagen. Der Meuchelmord in China versprüht eine gehörige Portion Retro-Flair und besitzt Schleicher-Charme. Die nächsten Reisen nach Indien und Russland werden aber hoffentlich unvergesslicher ausfallen. Publisher: Ubisoft | Plattform: PS4, Xbox One, PC

Fotos: Hersteller

Wer Joge zu laznt, trat auch kriegteins mal aul. aufs M

„Aufmucken, Blut spucken“: Mortal Kombat X Plus: Zeit für eine neue Generation: Das amerikanische Entwicklerstudio NetherRealm schickt seinen Prügel-Klassiker in eine neue Runde und macht dabei eine überaus gute Figur. Das Gameplay ist bewährt, der Storymodus kurz, aber nicht belanglos, die Kämpfe brutal und die Inszenierung phänomenal. Zudem wissen die neuen Charaktere, allen voran D’Vorah, zu überzeugen. Minus: Ein Mehr an Mut zu Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger und ein Weniger an Mikrotransaktionen hätte sicherlich nicht geschadet. Fazit: „Mortal Kombat X“ ist der Tarantino respektive Rodriguez unter den Beat-’em-Ups: hart, trashig, kompromisslos und ziemlich blutig – natürlich extrem überzeichnet und immer mit dem nötigen Augenzwinkern. Publisher: Warner Bros. | Plattform: PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, PC


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!ticket service

Jetzt Tickets checken!

Foto: GEPA pictures

Das Samsung Cup Finale FK Austria Wien gegen FC Red Bull Salzburg lautet die Paarung im Finale des heimischen Samsung Cup. Gespielt wird am 3. Juni um 20.30 Uhr im Wörthersee Stadion in Klagenfurt. Es trifft der 27-fache Cupsieger Austria Wien auf den Titelverteidiger Red Bull Salzburg. Es ist das 80. Endspiel im heimischen Cup-Bewerb. Die Ticket-Preise liegen auf der Längsseite zwischen € 12,– und € 32,–, bei den Torseiten zwischen € 6,– und € 22,–. Zu bestellen sind die Tickets im neutralen Bereich bei der ÖFB Ticket-Hotline unter 01 96096 555 oder online unter www.oefb.at/tickets. Mit der print@home-Funkti-

Das Wörthersee Stadion Das Klagenfurter Stadion bietet Platz für 32.000 Besucher.

on können bestellte Tickets bequem zu Hause ausgedruckt werden. Für die Fans beider Finalisten sind Karten ausschließlich bei den beiden Vereinen zu kaufen, ebenso wie die Sonder-Fanreisen, die via Bus

(FK Austria Wien) oder Bahn (FC Red Bull Salzburg) angeboten werden.

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!ticket spaß

Rebell Grönemeyer Ich bin ein analoger Kämpfer in einer digitalen Welt. Und das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich so gerne zu Live-Gigs gehe: Konzerte von echten Musikern (und nicht von DJs, die mit einem USB-Stick im Privatjet anreisen) sind für mich Ausbruchsversuche aus einer Welt, die von Tag zu Tag engmaschiger wird. Künstler stehen für Weltoffenheit und Toleranz, sie haben meistens ein originelles Drumherum und dienen als magische Schleusen in eine andere Realität. Vielleicht ist das „old school“, aber ich bin halt auch einer

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STARREBUS

SEX SELLS Georg Biron

von denen, die sich ihre liebsten Songs nicht aus dem Lautsprecher eines Smartphones anhören wollen, sondern lieber rotierendes Vinyl auf dem Plattenteller und eine separate Bass-Box haben. Sex ist sexistisch Herbert Grönemeyer (59) zählt zu den „Retro-Männern“, die auf ruppige Gitarren und ehrliche Ansagen stehen. Solche Männer sind irgendwie Dinosaurier, die kurz vor dem Aussterben stehen, aber doch gerade in letzter Zeit als liebenswerte Live-

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Phänomene mit Bühnenpräsenz die Massen in die Konzerte locken. Und es zählt zu den großen Wahrheiten, dass viele weibliche Geschmeidigkeiten auf alte Eisen abfahren. Daher hat Grönemeyer recht, wenn er sagt: „Es ist schwierig, über Sex zu singen, ohne sexistisch zu klingen.“ Allerdings macht er es in seiner poetisch-verklärten Art offenbar ganz gut, denn eine Umfrage hat jetzt herausgefunden: „Jede zweite deutsche Frau träumt von einem Abend mit Sänger Herbert Grönemeyer!“

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=? Fotos: moff, fotolia, beigestellt

Raten und gewinnen! !ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Was könnte hiermit gemeint sein? Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Death Cab for Cutie”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket. Infos & Teilnahmebedingungen zu diesem und sämtlichen Gewinnspielen unter: www.ticketmagazin.com Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn, Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 23. Juni 2015. Das nächste !ticket erscheint am 30. Juni 2015.

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