!ticket Jänner Feber 2017

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

„Nicht alle Rechtswähler sind Idioten“

P.b.b. 15Z040254 M CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien

BÜLENT CEYLAN

musik show 2 0 1 7 sport theater kabarett

JAN/FEB

€ 2,90

Damit sind Sie live dabei!

HEISS AUF BENZIN Formel 1 Moto GP Masters Of Dirt

gods of KREATOR violence

Über den Dritten Weltkrieg, in dem die Waffen auf allen Seiten Hass und religiöse Verblendung heißen.


DER NEUE

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Sofort verfügbar ab € 9,99* Jetzt starten auf skyticket.at * Sky Monatsticket: Buchbar sind die Monatstickets „Entertainment“ um € 9,99 mtl., „Cinema“ um € 14,99 mtl., „Supersport“ um € 29,99 mtl. Laufzeit unbefristet. Monatstickets können nach Ablauf des ersten Kalendermonats mit einer Kündigungsfrist von 7 Tagen jeweils zum Kalendermonatsende gekündigt werden. Empfang nur in Deutschland und Österreich. © Fox and its related entities. All rights reserved., © Marvel 2016., © Gepa.

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Friedlich menschenverachtend.

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urz vor der Bundespräsidentenstichwahlwahlwiederholung marschierten am ersten Einkaufssamstag zahlreiche BürgerInnen mit „F*ck Hofer!“-Transparent über die Mariahilfer Straße, Alexander Van der Bellen – die Alternative zum rechtspopulistischen Kandidaten Norbert Hofer – distanzierte sich vom rüden Tonfall der links(radikalen) Gruppierungen. In Dresden hat ein grüner Politiker dazu aufgefordert, die Stadt ein weiteres Mal zu bombardieren: Vermutlich geht es ihm darum, das Problem des Rechtsradikalismus zumindest lokal einer Lösung zuzuführen – die spitzzüngige Botschaft bezog sich auf den Fund einer Fliegerbombe in der Stadt. Ja, auch wenn in den blauen Bezirken von den „Bahnhofsklatschern“ keine Gemeindebauten angezündet werden, Ausländerheime von „besorgten Bürgern“ aber sehr wohl, darf man durchaus mittlerweile von „Wutgrünen“ sprechen. Gewalt, Hass und Aggression ist aber keine Lösung – das zeigt ja auch die Geschichte: Schon die erste (zudem nicht wirklich klimaschonende) Bombardierung Dresdens hat nicht dazu geführt, dass dort alle lieb und öko sind. Es ist oft schwierig, zwischen entgleistem Humor, dummem Geschwätz und Hasspredigten zu unterscheiden. Aussagen wie die von Jan Böhmermann wären, wären sie aus der Sturmabteilung gekommen, zu Recht in den Medien gegeißelt worden. Dass einige Mitbürger dumm und aggressiv sind, kann man nicht ändern, manche brauchen das Ventil, Scheiße zu verzapfen, Fluchen ist ein Aderlass der Seele. Hinterher sind die Leute wieder gesellschaftsfähig und haben sich im Griff. Ich hingegen halte es mit Funny van Dannen: Um ausgeglichen und friedlich zu sein, brauch’ ich zum Ausgleich ein bisschen Krieg und deshalb höre ich privat am liebsten menschenverachtende Untergrundmusik, „jeden Tag ein halbes Stündchen: voll brutal und ultraobszön, dann kann ich wieder unter Menschen geh’n.“ Unser Neujahrsvorsatz: Mehr Contenance auf der Welt. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)

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und BARRACUDA MUSIC präsentieren

José González

THE LONG GOODBYE TOUR

performing with

The String Theory PLUS SPECIAL GUEST

José González erstmals live mit einem mehr als 30-köpfigem Orchester

17.05.17

WIENER STADTHALLE

07.03.17 STADTHALLE GRAZ 28.01.2017 08.03.17 WIENER STADTHALLE WIEN Gasometer

DEEP-PURPLE.COM A B A R R AC U DA M U S I C P R E S E N TAT I O N I N AS S O C I AT I O N W I T H U TA

JOSE-GONZALEZ.COM

FUNKE MEDIA GMBH UND BARRACUDA MUSIC GMBH PRÄSENTIEREN:

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!ticket inhalt

Wirre Zeiten.

impressum

Früher war nicht alles gut: Auch früher gab es Krieg und Leid. Stehen uns wieder schwere Zeiten voller Krieg und Verblendung bevor?

14-20 STARS&PEOPLE 14 Creatures Of The Night Kiss gehören zu den ganz großen Maschinen des Rock’n’Roll-Zirkus, in ihrer eigenen Welt.

KÖNIGINNEN DER HERZEN Schlager ist so populär wie nie zuvor. Das liegt vor allem an einer ganzen Phalanx an weiblichen Künstlerinnen, die das Business ordentlich auf Trab halten.

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18 Große Emotionen Man glaubt es kaum, aber das von vielen als so jung belächelte Genre Musical ist doch schon 150 Jahre alt. Seitdem hat es sich immer wieder neu erfunden.

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LIFE&STYLE

FUN&ACTION

LIVE&MEDIA

22 Motorbreath Auf kaum etwas können sich Männer für gewöhnlich so leicht einigen wie auf die Liebe zur motorisierten Fortbewegung. Allerdings: Auch hier macht die Emanzipation nicht halt!

26 Krank In seinem neunten Programm „Kronk“ zeigt sich Bülent Ceylan sozialkritischer und politischer als je zuvor: Das Lachen wird uns dennoch nicht vergehen.

32 Vollegas Leberkas Die Spritbuam bieten eine Mischung aus uriger Volksmusik, humorigen Inhalten und echter Spielleidenschaft. 36 Schwarzweiß Rainhard Fendrich zeigt seine ernstere und engagierte Seite. 38 Media Mit The xx, SOHN, Manu Delago, Josef Haders „Wilde Maus“ und mehr!

Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 589 54-450 Redaktionsanschrift: !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.

Überall, wo Sie dieses Symbol in unserem Magazin sehen, sind Fantickets verfügbar! Mehr Informationen finden Sie auf www.oeticket.com/fanticket!

Foto: beigestellt, Illustration: baes

24 Lifestyle Der Himmel hängt voller Geigen und wohin das Auge reicht: überall (frisch) verliebte Pärchen! Ja genau, es gibt wieder etwas zu feiern: die Liebe!

28 Klangsuche Ob Zupfen, Blasen oder Schlagen: In Wien findet jeder Musiker (und alle, die es noch werden wollen) eine Anlaufstelle für das Instrument seines Vertrauens.

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion/Kolumnisten: Stefan Baumgartner (sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Robert Fröwein (rf), Alexander Haide (ah), Mag. Joachim Schmida (js), Andreas Ungerböck (ray-Magazin, au), Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Anna-Lena Horn Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, sh. Copyright. Cover: Robert Eikelpoth / Nuclear Blast Medieninhaber, Eigentümer: CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten

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!ticket highlights

SCHEINWERFERLICHT

Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin

„Das war 2016!“ Der Name ist Programm, und zwar jenes der Kabaretttruppe maschek., ab 10. Jänner wieder live quer durch das Land. Und Punkt. Wir lassen das turbulente Jahr hinter uns und wagen einen freudigen Ausblick auf 2017 (mögest du uns unterhalten, Frieden und Lebensfreude walten und die noch unter uns weilenden Musikerlegenden nicht sterben lassen). Musikalisch erwartet uns wahrlich ein Hitfeuerwerk an Konzerten: Guns N’ Roses, Robbie Williams, Coldplay, Elton John, ein Nova Rock mit einem bombastischen Line-up, das sogar in Amerika für Schlagzeilen sorgt, Jamie Cullum beim Nova Jazz & Blues Night, Kiss, Deep Purple und viele mehr werden auch bei mir wieder für einige wunderbare Abende sorgen.

Fotos: FMS (Amy Macdonald), Shervin Lainez (New Sound Festival), Live Nation (Guns N’Roses)

Im Wiener Ronacher dürfen wir uns auf eine Wiederaufnahme von Roman Polanskis Kult-Musical „Tanz der Vampire“ freuen, im Raimund Theater auf eine Musical-Weltpremiere mit Songs von Rainhard Fendrich: „I Am From Austria“ hieß es aufseiten Alexander Van der Bellens nicht nur im Wahlkampf, sondern ab September 2017 auch auf der Musicalbühne!

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Amy Macdonald Mit Newton Faulkner Mehr als zwei Jahre haben die Arbeiten für ihr neues Album „Under Stars“ gedauert. So viel Zeit hat Amy Macdonald laut eigener Aussage noch nie für ein Album aufgebracht – ein Teil ihrer besten Arbeit ist auf diesem Album, mit dem sie nicht nur ihre Fans begeistern, sondern bestimmt auch viele neue gewinnen wird. Die 28-jährige Schottin hat weltweit bereits mehr als 9 Millionen Alben verkauft und unzählige Preise & Auszeichnungen gewonnen. Ihre authentische, natürliche Persönlichkeit spiegelt sich auch in ihren Songs wider, die wahre Geschichten aus dem wahren Leben erzählen. Sie spricht den Menschen aus den Herzen und hat so den Weg in diese gefunden! 14. März, PLANET.tt im Gasometer

New Sound Festival

Mit Joan As A Police Woman und Benjamin Lazar Davis, Arcane Roots, Matt Gresham, While Miles und Faber Das New Sound Festival geht in die dritte Runde – und kommendes Jahr wird es zwar kleiner, aber (noch) feiner. Außerdem rutscht das Festival in den März, und zwar darum, weil der Frühling in Wien die schönste Jahreszeit ist und man so im Hof der Brauerei auch ein ausgesuchtes lukullisches Angebot ohne Handschuhe genießen kann. Das musikalische Angebot reicht dabei von Wahnsinnsstimmen über Gänsehaut bis hin zu flirrenden Tanzbeinen. 25. März, Ottakringer Brauerei

Guns N’ Roses Not In This Lifetime Die Gründung von Guns N’ Roses 1985 verlieh der wachsenden Rockszene von Los Angeles entscheidende und unvergleichliche Impulse, Auftritt und Haltung der Band fesselten Fans in aller Welt und das BestsellerDebüt „Appetite For Destruction“ verkaufte sich global 30 Millionen Mal. Songs wie „Sweet Child O’ Mine“, „Welcome To The Jungle“, „November Rain“, „Paradise City“ oder geniale Interpretationen von „Knockin‘ On Heaven’s Door“ und „Live And Let Die“ elektrisieren nach wie vor ein Millionenpublikum. Nun sind fast alle Originalmitglieder zurück: Axl Rose, Slash und Duff McKagan sind Rock’n’Roll mehr denn je! 10. Juli, Ernst-Happel-Stadion

IT’S ONLY WOERZ

Macgyvern Für manche Leser wird diese Überschrift eine beliebige Buchstabenfolge sein. Kenner der amerikanischen Serie „MacGyver“ erinnern sich noch an den Helden, der aus alltäglichen Dingen z. B. Explosives basteln konnte. MacGyver kam überall rein und überall raus. Im wahren Leben klappen zwar nur wenige dieser Tricks, aber unsereins kommt ohnehin recht selten in die prekäre Situation, Atombomben entschärfen oder ein Ultraleichtflugzeug aus Bambus, Klebeband, Müllbeuteln und einem Betonmischer-Motor basteln zu müssen. Diese MacGyverismen gelten als Symbol für „schier Unmögliches meistern zu können.“ Ein persönliches Beispiel: Ich habe mich dereinst, entgegen der Anweisung des Veranstalters, in den streng gesperrten Backstagebereich bei einem Tom-Jones Konzert hinein macgyvert. Ich spielte mit dem Künstler, der vor Jones auftrat, und wir wurden angewiesen, anschließend unverzüglich in die Garderoben zu gehen und Tom Jones den großen Backstagebereich alleine zu überlassen. Persönliche Begegnung verboten. Statt mit den Kollegen abzugehen, habe ich mich jedoch in einen der Seitenvorhänge eingewickelt. Und gewartet. Dann schritt er einen Meter von mir entfernt an mir vorbei, der Jones. Wir sahen einander an, haben uns angelächelt, und ich sah den Auftritt. Von hinten. Ich bekomme Lust, mich wieder einmal backstage hinein zu macgyvern und werde in diesem Heft mit Bedacht eine passende Veranstaltung suchen. Hach, das Leben kann so prickelnd sein.

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!ticket thema: zeitreise

Damals im Jetzt DAMALS

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tellen sich Hindernisse und unliebsame Dinge in den Weg, neigen nicht wenige von uns dazu, einen inbrünstigen Seufzer auszustoßen und zu denken: „Früher war alles besser!“ Wir halten zunächst bitte fest: Früher war nicht alles besser, bei Weitem nicht. Jede Zeit hat ihre Schattenseiten und grundsätzlich sollten wir aus der Gegenwart, in der wir leben, das möglichst Beste machen, auch wenn sie uns regelmäßig in den Allerwertesten tritt. Mitunter ist es aber in Ordnung, sich der Sehnsucht nach „Damals“ hinzugeben, gerade wenn man dem Alltag ein wenig entkommen möchte. Nicht umsonst quellen Netflix und Co. nur

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so über von Serien, die frühere Jahrzehnte (oder Jahrhunderte) wieder aufleben lassen. Und ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es weitaus mehr Kinofilme gibt, die in vergangenen Zeiten als in der Zukunft spielen? Woody Allens „Café Society“ oder Damien Chazelles „La La Land“ machten es auf der Kinoleinwand unlängst wieder vor: Nostalgie boomt, das Label „Vintage“ wird ohne großes Zutun zum Seller – und kann noch dazu verdammt gut aussehen, wie Design-Stars wie Lena Hoschek beweisen. Aus Alt mach Neu Doch das kleine Stück „Damals“ im Jetzt muss nicht zwangsläufig mit Rea-

litätsflucht zusammenhängen. Im Gegenteil, viele Künstler etwa nutzen solche Zeitreisen, um daraus etwas Neues, Kreatives zu erschaffen. Man nehme etwa Bands wie The Black Keys oder Kings Of Leon, die sich bekanntermaßen einiges vom rauen Bluesrock der 60er- und 70er-Jahre abgeguckt und daraus ihren charakteristischen Sound kreiert haben. Ähnliches gilt für Modern Rockabilly – ein Genre, das per definitionem die 50er vertont und heute dafür gehypt wird. Paradox? Vielleicht. Aber es macht einfach Spaß, sich in Petticoats zu werfen und die Haartolle zu frisieren, um auf einem Konzert der Baseballs, Kitty Daisy & Lewis oder Fräulein Mai abzutwisten oder -swingen. Apropos Swing: Auch ein Genre, das sich (wieder) großer Popularität erfreut, Robbie Williams hat es bereits mehrfach vorgemacht. Man kann die musikalische Zeitreise sogar noch weiter zurück machen, Mittelalter-Rock mitsamt dem dazugehörigen Kostüm-Brimborium ist beliebter denn je. Sollten Sie selbst noch nie auf so einem Konzert gewesen sein – probieren sie es unbedingt aus, allein schon der Gaudi wegen! Man sieht also: Kleine Zeitreisen in vergangene Epochen haben etwas für sich, ein bisschen „Damals“ kann uns durchaus dabei helfen, neue Energie für das Hier und Jetzt zu tanken.

Fotos: Fotolia, Robert Eickelpoth, Muthmedia GmbH, kkow, Glenn Miller Orchestra

Jeder von uns braucht ab und an eine Pause vom Alltag. Stress und Hektik lassen sich leichter vergessen, wenn man sich ein kleines Stück „Damals“ in die Gegenwart holt. TEXT: AMINA BEGANOVIC


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zeitreise: swing Glenn Miller Orchestra. Wir machen einen Zeitsprung in die mitreißenden 30er- und 40er-Jahre: Wenn die Big Band des Glenn Miller Orchestras aufspielt, halten die Füße garantiert nicht still. Dabei werden zeitlose Hits wie „In The Mood“, „Pennsylvania 6-5000“, „Chicago“ oder „Sweet Georgia Brown“ präsentiert. It’s Miller Time, und zwar im Jänner in Kufstein, Klagenfurt, Graz, Wien und Salzburg, im April in Vöcklabruck, Linz und Wiener Neustadt.

zeitreise: harmonie Wiener Comedian Harmonists. Sechs Herren des Staatsopernchores, die ihre Zuhörer mit viel Humor, Selbstironie und natürlich Stimmgewalt in die Epoche des berühmten Berliner Varietés der Zwischenkriegszeit entführen. Machen Sie einen Ausflug in die späten 20er- und frühen 30er-Jahre im Jänner im Wiener Stadtsaal und Metropol, im März im Danubium Tulln oder in der Wiener Volksoper, im Mai im Atrium Bad Schallerbach.

zeitreise: ära Ennio Morricone. In den vergangenen Jahrzehnten schenkte Maestro Morricone uns Soundtracks zu Kult-Filmen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Es war einmal in Amerika“, „Die Unbestechlichen“ oder unlängst zu „The Hateful 8“. Auf seiner „60 Years Of Music“-Tour kann man am 8. Februar in der Wiener Stadthalle eine Reise in die Ära der Leinwand-Klassiker machen.

zeitreise: reigen Schandmaul. Wir haben es ja schon erwähnt: Das Mittelalter rockt, heute mehr denn je. Mitsamt Dudelsack, Flöten und ihrem aktuellen Album „Leuchtfeuer“ ziehen die Mannen (und die Maid) von Schandmaul gen Österreich. Auf zum mittelalterlichen Reigen, am 10. März im Orpheum Graz und am 11. in der Arena Wien!

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!ticket coverstory

Gods Of Violence Das vierzehnte Album der Essener Thrasher erscheint am 27. Januar bei Nuclear Blast und darf als das stärkste Werk seit der Kampfmaschine „Cause For Conflict“ gewertet werden.

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Seiten Hass und religiöse Verblendung heißen. Blinder Religionsgehorsam, stets schwelender Rechtsextremismus, Terror und Eurokrisen sind seit jeher Petrozzas Besorgnisse, für die der ungestüme Thrash Metal eine perfekte

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Gerade mithilfe der Religion findet eine gefährliche Polarisierung statt, die dazu führt, dass die Menschheit sich mehr denn je hasst. Die Grundüberlegung: Wir befinden uns in einer Art drittem Weltkrieg, in dem die Waffen auf allen

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nsbesondere die Terroranschläge in Paris letztes Jahr haben in Kreator-Kopf Mille Petrozza die Erkenntnis reifen lassen, dass es eine Kontinuität menschlicher Bösartigkeit gibt, die von der Antike bis ins Heute reicht:

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Die akustische Zerstörungswut im Heavy Metal war schon oft die einzig logische Antwort auf das Zeitgeschehen. Für Kreator ist nicht erst mit „Gods Of Violence“ die Zeit des stillen Duldens vorbei. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER


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Fotos: Robert Eikelpoth, Nuclear Blast

Blaupause ist. So zeigt er sich auch auf „Gods Of Violence“ gleichzeitig als spitzzüngiger Zeitzeuge, wie auch als gefinkelter Chronist. Religion hat heute eine Bedeutung wie schon lange nicht mehr. Funktioniert sie als notwendiger Gegenpol zur vernunftbasierten, durchgetakteten Welt? Religion bietet – genauso wie populistische Politiker – einfache Antworten auf komplizierte Fragen, von daher auch der enorme Zulauf. Glaube per se ist jedoch nichts Schlechtes, sehr wohl hingegen Dogmatismus und organisierte Religion. Ich selbst bin ein großer Verfechter der „Positive Mental

Attitude“, und auch das ist eine Art Glaube. Für jemand anderen ist halt Gott seine PMA, wird er dadurch inspiriert, sich mit sich selbst und den großen Fragen des Lebens zu beschäftigen. Organisierte Religion jedoch ist oft der Hauptgrund dafür, dass sich Völker bekriegen und Kulturen nicht miteinander klarkommen – und da haben Diktatorengötter ein leichtes Spiel. Gott – der „Schöpfer“, auf Englisch: „Kreator“: Wenn du einen Tag lang Gott spielen könntest, wie würdest du die Erde reformieren? Ich glaube, die Welt muss nicht unbedingt reformiert werden. Die Menschen müssen nur erkennen, wie wertvoll unsere endliche Zeit auf Erden ist. Es kommt kein Paradies oder Hölle mehr im Jenseits – nur hier, auf der Erde schaffen wir uns selbige. Erst, wenn man sich seiner Sterblichkeit bewusst wird, erkennen viele die Nichtigkeit vieler Sorgen und Probleme. Das ist auch die Aussage von Titeln wie „Gods Of Violence“ oder „World War Now“: Klar, die Welt ist gerade ein sehr aufgewühlter Ort, aber auch jetzt, nach der US-Wahl, wird die Welt nicht untergehen. Wir sollten uns auch weiterhin des Lebens freuen – von daher ist weniger eine Allmacht Gottes gefragt, sondern Menschen, die auf ihre Mitmenschen zugehen und ihnen zuhören, was sie kümmert und ängstigt. Es ist dies ja auch das große Geschick der Rechtspopulisten, dass sie im Gegensatz zur Linken zumindest vorgeben, zuzuhören und Lösungen für Probleme zu bieten. Als wir aufwuchsen, gab es klare Feindbilder: Je nachdem, wo man sich positionierte, die Rechten oder die Linken. So einfach ist das nicht mehr, die Gren-

zen verschwimmen. Zu sagen, dass die Wähler der Populisten ausschließlich rechts oder dumm sind, das ist eine Arroganz. Es geht um die Bedürfnisse der Menschen, und man sollte auf einer humanistischen Ebene versuchen, eine bessere Welt zu erschaffen. Das „Brot und Spiele“-Prinzip hat langsam ausgedient. Sind die Menschen – gerade mit der Social-Media-Blase – kritischer oder angepasster geworden als früher? Verlieren wir – im postfaktischen Zeitalter – das Vertrauen an Informationen oder an vermittelnde Institutionen? Klar. Ich komme ja noch aus einer Generation, wo man sehr viel ferngesehen hat, und wenn dort etwas gezeigt wurde, dann hat man das für bare Münze genommen. Bei „Kottan ermittelt“ wurde einmal eine News-Meldung eingeblendet, von wegen es sei ein UFO gelandet – das war nur ein Witz, aber die Leute haben Panik geschoben. Heute ist die Medienvielfalt größer, wir sind mit mehr Meinungen als früher konfrontiert – und zum Teil auch solchen, die unbequem sind. Das ist eine neue, sehr diffuse Situation, die ein sehr seltsames Klima erzeugt und die Menschen untereinander aufhetzt. Das finde ich sehr bedenklich, aber: Das Problem ist bekannt, man muss sich nur dessen annehmen und aufhören, einfach mit dem Finger auf „die Rechten“ oder „die Linken“ zu zeigen. Von wegen UFOs: Du meintest einmal, du seist Paläo-Seti – glaubst also an den Besuch Außerirdischer auf der Erde; Nun ist Musik eine rein menschliche Erfindung. Ist außerirdische Musik denkbar? Das Thema hat mich als Teenager fasziniert. In der Science-Fiction wird ja

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termine Kreator präsentieren ihr neues Album „Gods Of Violence“ mit Sepultura (neues Album: „Machine Messiah“) und Aborted (aktuelles Album: „Retrogore“) im Vorprogramm am 16. Februar im Wiener Gasometer. Wir verlosen 2 × 2 Karten! Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen auf www.ticketmagazin.com!

in allererster Linie mit Bekanntem gearbeitet – von daher sehen Außerirdische zumeist wie Reptilien oder Insekten aus: Gigers Alien beispielsweise ist ein amphibienartiges Monster, das durchaus auch in den Untiefen des Meeres leben könnte. Oder wenn du die Titelmelodie von „Star Trek“ hernimmst: Das Theremin klingt sphärisch-bizarr, fußt aber nur auf Klänge, die wir kennen. Es ist letztendlich unmöglich, sich außerirdische Musik vorzustellen, weil wir noch nie außerhalb des Kontextes „Planet Erde“ gedacht haben. Vielleicht ist Schall gar nicht das Kommunikationsmittel außerirdischer Lebensformen, sondern passiert auf einer telepathischen Ebene? Außerirdische Musik ist vorstellbar, ja, mag irrsinnig intensiv sein, kann aber von einem Menschen vielleicht gar nicht wahrgenommen werden. Zurück auf die Erde: Die Aggressionen nehmen weltweit zu, schwappen wie 2015 im Pariser Bataclan geschehen auch auf die Unterhaltungsbranche über; Wie diskutabel ist dann die von dir zelebrierte „Aggression“? Sobald wir uns nur noch in bestimmten Grenzen ausdrücken dürfen, ist es keine freie Kunst um des Erschaffens Willen mehr. Das ist ein Schauspiel – und das weiß man im Normalfall auch. Aber natürlich wird es für mich Ende Februar, wenn wir dann tatsächlich im Bataclan spielen, seltsam sein und vielleicht sollte ich mir nochmals Gedanken darüber machen, ob ich im Gedenken an all die Toten all meine Ansagen wirklich

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bringen kann. Auf der anderen Seite ist mein Bühnen-Ich auch schwer misszuverstehen, sofern man nicht ohnehin Außenstehender ist. Aber dann stellt sich die Frage: Wo fängt Zensur an, wo hört sie auf? Spätestens ab „Terrible Certainty“ kann man Kreator einen präsenten sozialkritischen Faktor zuschreiben. Hast du das Gefühl, dass du die jungen Leute anstößt, sich mit dem Weltgeschehen beschäftigen? Das hoffe ich, das wünscht sich jeder Künstler. Ob das eintrifft und in welche Richtung das geht, ist natürlich schwer einzuschätzen. Ich denke, dass ein sehr großer Teil unseres Publikums einfach nur unterhalten werden will und nur wenige Leute Musik oder Texte hinterfragen und tiefer in die Materie eindringen. Jeder, wie er es für richtig hält! Wie interagieren Gesang und Musik? Bei mir passiert alles sehr gefühlsorientiert, was immer ich im Text ausdrücken will, muss durch das Volumen der Stimme, aber auch durch die Intensität der Musik transportiert werden. Meine Gefühle dirigieren, was wie passiert, das entsteht aus sich selbst heraus. Da gibt es keine bewusste Formel. Eigentlich entsteht zuallererst oft der Titel eines Musikstückes – ich bin, obwohl kein Fußballfan, ein Freund von Parolen, die man leicht wie im Stadion mitgrölen kann. Natürlich möchte ich aber die oberflächlich stumpfen Momente mit Inhalt füllen, da spielen dann die Worte, der Inhalt, die Art der Interpretation und das musikalische Gewand zusammen. Erstmals in der Kreator-Geschichte singst du auf „Fallen Brothers“ auch wenige Sätze auf Deutsch; was verändert

sich hier auf der Bedeutungsebene, wie funktioniert das Deutsche im üblicherweise anglisierten Heavy Metal? Mir war es immer egal, in welcher Sprache gesungen wird, solange mich die Darbietung berührt – das muss ich dann nicht einmal verstehen, so wie Rammstein in Amerika einfach nur „cool“ sind. Ein anderes Beispiel, dass extreme Musik auch auf Deutsch sehr gut funktioniert, sind die Japanischen Kampfhörspiele. Früher gab es Vinyl, heute Downloads; Zu welcher Zeit war es wichtiger, auf geiles Artwork zu setzen: Damals wegen der Optik oder heute als Kaufanreiz? Ich glaube, das war nie unwichtig. Für mich gehören visuelle Elemente dazu, um mich überhaupt erst in den Sog eines Albums zu ziehen. Nimm allein „Master Of Puppets“ – da denkt man sofort an diese dominanten Kreuze, die das Cover säumen. Gerade im Heavy Metal hat man doch meistens gleich ein Bild zur Musik! Weil du gerade „Master Of Puppets“ angesprochen hattest: Wo liegt das Phänomen am Jahr 1986, das für die stärksten Thrash-Scheiben verantwortlich zeichnet – von „Pleasure To Kill“ über eben „Master of Puppets“ und „Peace Sells“ bis hin zu „Reign in Blood“? Ich glaube, es war einfach alles neu und mit einer gewissen Aufbruchsstimmung aufgeladen. Es hört sich vielleicht bescheuert an, aber man hat damals nicht so wirklich mitbekommen, was da für Meisterwerke geschrieben wurden, da hatte man nicht das Gefühl, Teil eines Hypes zu sein, geschweige denn Gründer eines Genres. Dafür zeichnete erst die Fachpresse rückwirkend verantwortlich: Sepultura war damals einfach eine Metalband aus Brasilien.


UNTERHALTUNG PUR … ANGELO BRANDUARDI THE HITS – TOUR 2017 Do. 30.03.17 | Graz, Helmut List Halle, 19.30 Uhr Sa. 01.04.17 | Bregenz, Festspielhaus, 20 Uhr

THE MANHATTAN TRANSFER DIE BERÜHMTESTE VOKAL- FORMATION DER WELT! Sa. 01.04.17 | Linz, Brucknerhaus, 20 Uhr Sa. 08.04.17 | Graz, Stefaniensaal, 19.30 Uhr Mo. 10.04.17 | Salzburg, Mozarteum, 19.30 Uhr

UWE KRÖGER & PIA DOUWES DAS TRAUMPAAR DES MUSICALS 25 Jahre seit „Elisabeth“ Do. 05.01.17 | Graz, Stefaniensaal, 19.30 Uhr

GERT STEINBÄCKER KONZERT Mo. 22.05.17 | Eisenstadt, Kulturzentrum, 19.30 Uhr

STERMANN & GRISSEMANN „GAGS, GAGS, GAGS“ Mi. 19.04.17 | Wiener Neustadt, Arena Nova, 20 Uhr

STIPSITS & RUBEY „GOTT & SÖHNE“ Fr. 05.05.17 | Wiener Neustadt, Arena Nova, 20 Uhr

DER KLEINE PRINZ DAS MUSICAL Do. 26.01.17 | Vöcklabruck, Stadtsaal, 18 Uhr INFOS: WWW.WOLFGANGWERNER.AT


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!ticket stars&people

Creatures Of The Night Kiss gehören zu den ganz großen Maschinen des Rock ’n’ Roll – so wie AC/DC oder Guns N’Roses. Überraschend: Ihr Rock bleibt für immer jung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man eine gänzlich unikale Welt aufgebaut hat – eine, die infiziert. TEXT: ALEXANDER HAIDE Pauls Stern und Genes Teufelsfratze und gemeinsam post man mit der Luftgitarre vor Kiss-Postern. Am anderen Ufer des Atlantiks gibt’s gleichzeitig ein neues, älteres Opfer. Ebenfalls als Gene geschminkt, grinst ein völlig verzückt entrückter Twen, der gerade seine erste Kiss-Show in New York gesehen hat: „Es war mein erstes Kiss-Konzert und das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist!“ Die Liste der Opferschicksale ließe sich schier endlos fortsetzen. Der Virus Der erste Ausbruch der viralen Seuche lässt sich ins Jahr 1973 zurückdatieren, nachdem sich eine unbekannte Band namens Wicked Lester in Kiss umbenannte, und Freizeitgrafiker und Gitarrist Paul Stanley statt der normalen Buchstaben zwei Runen einsetzte. Der erste Hype war geboren, Weltverschwörer orteten die Abkürzung von „Knights In Satan’s Service“. Weit gefehlt, denn geniale Schachzüge passieren ohne große Hintergedanken. Nur wenige Monate später ergab sich das bis heute legendäre Make-up, das Outfit passte zum gerade angesagten Glam Rock und die Welt wartete sehnsüchtig auf härteren Rock and Roll. Es war niemals der künstlerische Anspruch, den Kiss in die Auslage stellten. Vielmehr kaschierten sie vor allem gesangliche Schwächen mit Explosionen,

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Fotos: Universal Music, Fotolia, Hersteller

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in Zehnjähriger posiert mit Mano Cornuta unter einem Kiss-Foto im Stockholmer Hard Rock Café, die Zunge rausgestreckt: „Kiss is his life“ lautet der stolze Bildtext vom Papa. Wo sich der Boy mit dem Kiss-Virus infiziert hat, ist nicht gesichert, eine Übertragung innerhalb der Familie gilt allerdings als wahrscheinlich. So wurde auch seine kleine Schwester angesteckt. Das gemeinsame Vergnügen am Wochenende: Mama malt den beiden Kindern


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Maskenball Der Dämon Gene Simmons und das Starchild Paul Stanley: Dank ihres plakativen Make-ups bekamen sie in den Siebzigern die Aufmerksamkeit, die sie sich erhofften.

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eißt raus“ h „Zunge 1. Mai in der ). (D 2 es am Stadthalle r Wiene

Feuer- und Blutspucken, untermalt mit eingängigen Rock-Hymnen, die sich (damals in den Siebzigern und Achtzigern) aus Zehntausenden Kehlen mitgegrölt wie der Soundtrack zum Armageddon anhörten. „God gave Kiss to you“, sollte es eigentlich heißen, und: „Kiss gave Rock and Roll to you“. Kommerz Dass es nicht um höhere künstlerische Weihen geht, unterstreicht vor allem Mastermind Gene Simmons, der mit Kommerzgespür alle No-Gos brach: Vom Kiss-Klopapier bis zu Plastikpuppen wurde gnadenlos mit allem $$ gemacht.

Dann ging das „Unmasked“-Experiment, das anno 1983 startete, gehörig schief: Mit „Lick It Up“ gelang ein respektabler Hit, doch Kiss-Fans hatten kein Interesse an einer weiteren Normalo-Band. Maskenball Spektakulärer hätte dann 1996 das Comeback der Masken, der Outfits und der obligaten Show nicht ausfallen können. Verkündet von Rap-Legende Tupac Shakur bei den Grammys, wurde die folgende Welttournee ein globaler Triumphzug mit 192 Konzerten und einem 43+-Millionen-Dollar-Einkommen. Simmons hatte wieder Blut geleckt – und

hört bis heute nicht damit auf. Im Gegenteil, denn das Business-Brain der Band vermarket sich wie kaum ein anderer im Showbiz, die intimsten Familien-Interna in der TV-Serie „Family Jewels“ inklusive. Mit stolzen 67 hält er – wie das aktuelle Tour-Promo-Foto unterstreicht – gemeinsam mit Gründungs-Kollege Paul Stanley und den „Youngstern“ Thommy Thayer (ersetzte den exzessiven Ace Frehley) und Eric Singer (nahm 1991 den Platz des an Krebs verstorbenen Eric Carr ein) den Erdball fest in der Hand! Erst im Vorjahr gab es gar die erste Zusammenarbeit mit einer anderen Band: So bizarr gegensätzlich das japanische Bubblegum-Pop Quintett Momoiro Clover Z anmutet, irgendwie passte die Kombination perfekt und gipfelte in dem schrägen „Yume no Ukiyo ni Saitemina“ samt gemeinsamem Live-Auftritt. Ob sich in nächster Zukunft ein neues Studio-Album ausgeht, ist unklar. Während es von Simmons – der auch bereits neue Songs geschrieben haben will – hierfür ein klares „Yes“ gibt, wissen Stanley und Thayer (noch) nichts von ihrem Glück: „Wir brauchen keine neue Musik“, soll der Grundtenor der Skepsis sein. Und irgendwie haben die beiden recht …

DAS „HOTTER THAN HELL“-SIEGEL DER REDAKTION

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Alexander Haide: „Psycho Circus“ (1998) Das Album ist zwar bereits ein Spätwerk und kein Klassiker, aber ich verbinde damit schöne, persönliche Erinnerungen, vor allem an die Tournee. Mit dem Privatjet ging es nach Berlin, zum ersten Mal wurden 3D-Brillen bei einem Konzert getragen, beim Treffen mit der Band brauchte man sie nicht. Ebenfalls auf der „Psycho Circus“Tour durfte ich Gene & Co. noch einmal in Wien treffen, unter einer Bedingung: Ich musste auch Kiss-Make-up erdulden … Amina Beganovic: „Psycho Circus“ (1998) Selbst wenn ich dafür Prügel von Kiss-Fans der ersten Stunde kassiere: „Psycho Circus“ aus dem späten Jahr 1998 bleibt mein Favorit, denn es zeigt die ganze Bandbreite von Kiss! „Raise Your Glasses“ war zudem mein Song nach der Matura, die Oberschnulze „I Finally Found My Way“ wiederum eignet sich perfekt zum Betrinken bei Herzschmerz …

Robert Fröwein: „Smashes, Thrashes & Hits“ (1988) Mit 14 flatterte mir diese Compilation zu. Wilde Rabauken mit gefährlicher Attitüde und Riffs für die Ewigkeit („Lick It Up“!). Mein Startschuss in den weitreichenden Kiss-Kosmos und einer ewigen Liebesbeziehung. Der hierauf exklusive Song „Let’s Put The X In Sex“ war zudem Kiss’ 80er-Meisterstück.

Stefan Baumgartner: „Rock And Roll All Over“ (1976) Ihr Auftreten als Selbstdarsteller ersten Ranges beeindruckte mich als im Sternzeichen des Löwen geborenen Halbwüchsigen recht früh, doch musikalisch fand ich mich trotz meiner damaligen Unschuld viel mehr im heroinverseuchten Belesprit von Aerosmith oder Guns N’Roses wohl aufgehoben. Kiss’ fünftes Album jedoch fesselte – mit einer an „Toys In The Attic“ erinnernden Härte, ungekünstelter Räudigkeit und einer versifften Sexyness: Immerhin wurde das Schlagzeug am Abort eines Theaters eingespielt – infantil-bourgeoiser geht nicht.

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!ticket highlights

Ti Amo 3 Das neue Spin-off des legendären Metropol-Musicals Die Marones haben manchen Grund zum Feiern, aber die Freude ist nicht ungetrübt. Die Konkurrenz wird immer mörderischer und immer fraglicher das Überleben einer gestandenen Mafia-Familie. Da bleibt auch der in Wien ansässige Zweig der Marones nicht von Problemen verschont. Die Turbulenzen steigern sich zu einem atemberaubenden Herzschlagfinale nach dem Motto: Wenn das nur gut geht! Aber das muss es wohl. Metropol, garniert mit Melodien von erfrischendem Erinnerungswert. ab 14. Februar, Wiener Metropol

Popestar Da sind sie wieder, diese namenlosen Ghouls und ihr Anführer Papa Emeritus III. Mit ihrer harten Rockmusik verzaubern sie nicht nur ihre Fans, sondern auch zahlreiche Promis und sämtliche heimischen Star-Journalisten. Genialität bewiesen die anonymen Herrschaften zuletzt mit ihrer aktuellen EP „Popestar“, auf der sie u. a. Eurythmics coverten.

Echt krank! Gesundheit und Krankheit sind oft nur eine Frage der Definition. Doch statt mehr über uns selbst wissen zu wollen und auch mal den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, delegieren wir an die Experten. Was nun „echt“ oder „falsch“ krank ist, entscheidet letztlich die Ärzteschaft. Dabei ist es lohnenswert, sich mit dem Wunderwerk Mensch auseinanderzusetzen, schließlich verbringen wir einen Großteil unseres Lebens in ihm, ausgenommen die Zeiten transzendentaler außerkörperlicher Erfahrungen durch Meditation und Vollräusche.

Ghost 20. April, PLANET.tt Gasometer Wien 30 Jahre Felsenbühne Staatz Im Jubiläumsjahr 2017 kehrt „Jesus Christ Superstar“ in einer spektakulären Neuinszenierung zurück auf die Felsenbühne! Das Musical erlebte 1971 seine Uraufführung am New Yorker Broadway und zählt nach 45 Jahren immer noch zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Andrew Lloyd Webber und Tim Rice erzählen in dieser durchkomponierten Rockoper in eindrucksvoller Weise die letzten sieben Tage Jesu vor dessen Tod am Kreuz.

Jesus Christ Superstar

25. Jänner, Kulisse Wien

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ab 21. Juli, Felsenbühne Staatz

Fotos: Leopold Schuster (Felsenbühne Staatz), Mikael Eriksson (Ghost), FMS (Deep Purple), Metropol (Ti Amo 3), Christoph Köstlin (Yvonne Catterfield), beigestellt (Peter & Tekal)

Peter & Tekal


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Yvonne Catterfeld Guten Morgen Freiheit 2017 wird ein spannendes Jahr für Yvonne Catterfeld und ihre Fans. Denn am 10. März erscheint auf ihrem eigenen, neu gegründeten Label Veritable Records das neue Album der charismatischen Sängerin. Mit ihrem siebten Studioalbum begibt sich Yvonne Catterfeld dabei auf ungewohntes Terrain. Die eingängigen und zugleich tiefgründigen Songs überzeugen durch einen neuen, urbanen Sound und überraschend unerwartete Gäste mit starken Features, die erste Single „Irgendwas“ kennen wir ja seit 9. Dezember …

Deep Purple

Fotos: Leopold Schuster (Felsenbühne Staatz), Mikael Eriksson (Ghost), FMS (Deep Purple), Metropol (Ti Amo 3), Christoph Köstlin (Yvonne Catterfield), beigestellt (Peter & Tekal)

The Long Goodbye Die legendäre englische Rockband wurde im April 1968 gegründet – zu ihren bekanntesten Songs zählen „Smoke On The Water“, „Black Night“, „Woman From Tokyo“, „Child In Time“ und „Highway Star“. Die Bandgeschichte war von häufigem Personalwechsel geprägt, erstaunlich konstant ist da die aktuelle Besetzung mit Ian Gillan (vox), Don Airey (keys), Roger Glover (bass), Ian Paice (drums) und Steve Morse (git). 17. Mai, Wiener Stadthalle (D)

29. März, MuseumsQuartier (Halle E)

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!ticket stars&people

Große Emotionen Man glaubt es kaum, aber das von vielen als so jung belächelte Genre Musical ist doch schon 150 Jahre alt. Seitdem hat es sich immer wieder neu erfunden. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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empfiehlt

„Elvis – Das Musical“ erleben wir Mitte Februar in Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Wien und St. Pölten, Mitte April in Graz und Linz. „FALCO – Das Musical“ spielt es zwischen Ende März und Ende April in Salzburg, Graz, St. Pölten, Amstetten, Wien, Linz, Bregenz und Innsbruck. „Simply the Best“ erleben Sie Anfang März in Graz, Wien, Linz, Salzburg, Bregenz und Innsbruck.

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Falco Zum 60. Geburtstag des „Falken“ geht die Geschichte der Pop-Ikone erstmals als Musical-Biografie auf große Tour!

Zeitalter des Musicals, zahlreiche Klassiker wie u. a. „The King and I“, „The Sound of Music“, „My Fair Lady“ oder „West Side Story“ entstanden damals. Jukebox-Musicals Ab 1970 begann sich das Genre neu zu erfinden: Pop- und Weltmusik wurden zur Inspirationsquelle, neue Stoffe wurden gesucht und gefunden. Andrew Lloyd Webber komponierte die Dauerbrenner „Das Phantom der Oper“ und „Sunset Boulevard“, von Alain Boublil und Claude-Michel Schönberg kamen „Les Misérables“ und „Miss Saigon“ zur Uraufführung. Wien wurde mit der deutschsprachigen Erstaufführung von „Cats“ im Jahr 1983 zu einem Musical-Mekka.

Knapp 10 Jahre später, 1992, dann der Überraschungserfolg mit der VBWEigenproduktion „Elisabeth“. In den 1970ern kam auch der Wunsch nach Wohlfühl-Nostalgie auf, und so entstand das sogenannte Jukebox-Musical. Dabei werden bereits existierende Songs verwendet, um eine Geschichte zu erzählen. Bekannte Beispiele dafür sind „Mamma Mia!“, das 1999 zur Uraufführung kam, oder „Ich war noch niemals in New York“ mit den Songs von Udo Jürgens. Sehr beliebt sind hier auch Stücke, die die Lebensgeschichte einzelner KünstlerInnen erzählen. Gleich drei dieser Stücke – darunter zwei Uraufführungen – sind in den nächsten Monaten in Österreich zu sehen!

Fotos: COFO

m Jahre 1866 kam im boomenden New Yorker Theaterbezirk rund um den Broadway das Stück „The Black Crook“ zur Uraufführung – es gilt als das erste Musical. Das Melodram enthielt eigenes komponierte Songs, einen großen Chor und spärlich bekleidete Tänzerinnen. Nach der Premiere wurde es 474 Mal aufgeführt. Bereits in den darauffolgenden Jahren kam es zu unterschiedlichen Formen des Musicals, schließlich musste sich das Genre erst selbst finden. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte es auch noch große Konkurrenz durch Operetten und Revuen. Doch schnell wurde das Musical zum Erfolg – bestärkt sicherlich auch durch die ab den Dreißigern beliebten Musicalfilme, durch die das Musical zum globalen Phänomen werden konnte. Nicht ganz unbeteiligt daran waren auch die Tanzstars Fred Astaire und Ginger Rogers. Der Zeitraum zwischen den Vierzigern und Sechzigern gilt als das goldene


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Tina Turner Bernhard Kurz’ neueste Musical-Hommage ist eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte der Powerfrau!

Tina, Elvis und Falco Nein, leider treffen diese drei Größen nicht in einem Stück aufeinander, aber es werden ihr Leben und große Emotionen in Musicals erzählt. „Elvis – Das Musical“ beginnt mit dem Gedenken an den 16. August 1977, den Tag, an dem Elvis’ Tod die ganze (Musik-)Welt erschütterte. In kleinen Szenen, original Filmsequenzen, aufwendigen Choreografien und mit fast zwei Stunden live interpretierter Musik werden die wichtigsten Stationen in Elvis’ Leben wieder lebendig. Das Ensemble um den Elvis-Darsteller Grahame Patrick und den langjährigen Elvis-Weggefährten Ed Enoch erhielt ausnahmslos positive Kritiken. Zum 60. Geburtstag der österreichischen Pop-Ikone Falco kommt im Jänner 2017 „FALCO – Das Musical“ zur Uraufführung. Auch hier stehen die Hits und das glamouröse Leben Falcos im Mittelpunkt. Die Hauptrolle spielt Alexander Kerbst, der schon als Falco-Darsteller in „FMA – Falco Meets

Amadeus“ begeisterte. Peter Rein, der auch die Regie bei „Elvis – Das Musical“ führte, verantwortet die Inszenierung. Das turbulente Leben Tina Turners, die sich 2009 von der Konzertbühne zurückzog, ist dann in „Simply the Best“ zu sehen. Gezeigt werden dabei nicht nur ihre Höhepunkte, sondern auch

die Trennung von ihrem gewalttätigen, drogensüchtigen Ehemann, das Scheitern einer großen Liebe. Fehlen darf dabei natürlich nicht ihr fulminantes Comeback bis hin zum Titelsong für den James-Bond-Film „The Golden Eye“. Große Emotionen sind an diesem Abend garantiert!

Elvis Europas erfolgreichste Musical-Biografie feiert Elvis‘ musikalisches Leben vom Gospel über den Blues zum Rock ’n’ Roll, mit dem „besten Elvis seit Elvis“ und einem echten Zeitzeugen, Ed Enoch.

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Paul Pizzera

Liebe Leserin! Lieber Leser! Obacht, Valentinstag! Am 14. Feber gedenken wir einmal mehr des Heiligen Valentin von Terni. Wir feiern also jenen mutigen katholischen Priester, der im 3. Jahrhundert nach Christus verliebte Paare vermählte, deren Heirat nach damaligen Wertvorstellungen als ungehörig oder gar widernatürlich galt. Kein Wunder also, dass diesen progressiven Feiertag nicht die katholische Kirche groß gemacht hat, sondern der Blumenhandel. Meine Ilse und ich, wir verwöhnen einander an diesem Tag mit kleinen Aufmerksamkeiten. Das ist zumindest der Plan. Und oft sind wir auch beide schon geduscht, aber dann gelingt es doch nicht, weil die eine dreht dauernd die Heizung höher, weil ihr kalt ist, der andere stöhnt, reißt das Fenster auf, und schließlich landet man statt im Bett bei einer Diskussion übers Haushaltsbudget. Laut Oberstem Rechnungshof in Den Haag werden weltweit 7 % aller Ehen geschieden wegen steigender Betriebskosten. Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen! Da macht es schon Sinn, sich einmal hinzusetzen und zu überlegen, ob sich da nicht wo etwas sparen ließe, weil das größte Einsparungspotenzial liegt in den eigenen vier Wänden. Die günstigste Energie ist immer die, die man spart. In diesem Sinne: Schönen Valentinstag!

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im Frühjahr in ganz Österreich, u. a. am 10. Februar, Grazer Stadthalle

Waves Vienna

Music Festival & Conference Das Waves Vienna versteht sich als Showcase-Festival und findet 2017 nun schon zum siebten Mal statt. Ende September treten vor allem jene Bands auf, die über internationales Format verfügen, aber es aus eigener Kraft noch nicht zu großer Bekanntheit geschafft haben. Neben einigen größeren Acts geht es also vor allem darum, neue Künstler zu entdecken und diese zu fördern. 28. bis 30. September, WUK und andere Locations im Umfeld

Gery Seidl

Sonntagskinder „Selfie, Selfie in der Hand – wer ist der Schönste im ganzen Land? Du, mein fröhlich Sonntagskind – und alle, die auch eines sind. Auf Wolke sieben lässt sich’s leben – beschallt von all der Medienpracht woll’n wir einander ständig zeigen, was uns so cool und stylisch macht. Sind auch die größten Donnerblitze für Sonntagskinder nur Feuerwerk, das kleine Paradies auf Erden – mit Carport, Hochbeet, Gartenzwerg. Das Leben zischt so schnell dahin – da wär’s doch blöd, wär’ man besorgt. Wir leisten uns, was uns gefällt, und was nicht geht, das wird geborgt. Selfie, Selfie in der Hand – auch wenn die Zeit langsam verrinnt: Es is’, wia’s is, kannst eh nix mochn – ich war zum Glück ein Sonntagskind.“

Premiere: 26. Jänner, Stadtsaal Wien

Fotos: Moritz Schnell (Paul Pizzera), Gary Milano (Gery Seidl), Waves Vienna (Waves Vienna), Ingo Pertramer (FM4 Ombudsmann)

Tipps vom FM4 Ombudsmann

Sex, Drugs & Klei’n’Kunst Seit der Premiere im Jänner 2014 haben bereits über 150.000 Besucher in Österreich die „furiose, mitreißende, nahezu atemlosen Show“ gesehen: Pizzeras zweites Solo rennt wie Sau! Als „rotzig, pfiffig, zynisch, witzig und ein bissl philosophisch“ bezeichnet es die Wiener Zeitung, die Kronen Zeitung bezeichnet Pizzera als den „Stadionrocker unter den Kabarettisten“. Anschauen!


Sie kann’s  nicht mehr  hören. D  ass du so laut telefonierst.

Fahr fair!

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!ticket life&style

Auf kaum etwas können sich Männer für gewöhnlich so leicht einigen wie auf die Liebe zur motorisierten Fortbewegung. Wir sind dem Klischee nachgegangen und haben auch die Verbindung zur Frauenwelt gefunden. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

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Schwanzvergleich „Männer haben einen Hang zum Schwanzvergleich“, hat der große Peter Turrini einst in einem Interview mit dem profil gesagt. Laut einer Studie der populären Plattform Autoscout24 beeinflusst der fahrbare Untersatz die Attraktivität potenzieller Partner. Zwei Drittel der befragten Frauen wünschen sich einen Mann mit Auto, doch nur 15 Prozent

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F1 Grand Prix Von 30. Juni bis 2. Juli erklingen die dröhnenden Motoren auf der steirischen Rennstrecke.

einen mit Sportwagen. 35 Prozent der Frauen fühlen sich besonders zu Fahrern der deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes hingezogen. Und Hand aufs Herz – am Ende des Tages geht es doch immer darum, der Damenwelt zu imponieren. Das deutsche Kreditinstitut Smava hat den Frauen-Männer-Unterschied im Frühling 2016 in Zahlen gegossen. Laut dessen Studie nehmen Frauen im Durchschnitt 12.000 Euro auf, um einen Neuwagen zu erwerben, Männer sogar 16.000 Euro. Das neu gekaufte Auto eines Mannes hat im Schnitt 158 PS, das einer Frau 132 PS. Ein schnelles Auto erweckt den Sinn für Freiheit und Unabhängigkeit, fördert den Jagdtrieb und lässt den Besitzer gegenüber seinesgleichen herausstechen.

Große Liebe Die Liebe zum Auto kann manchmal aber bedenkliche Züge annehmen. So manch ausufernde Beziehungskrise entsteht aus der Tatsache, dass der „Herr des Hauses“ Sonntagnachmittag lieber zärtlich die Karosse seines BMW schrubbt oder statt des gemeinsamen IKEA-Besuchs seine karge Freizeit lieber auf der Suche nach der passenden Chromlegierung für den Schalthebel im neuen Alfa aufwendet. Das Vehikel übernimmt somit schnell die Aufgabe eines Quasi-Lebenspartners und seine Funktion geht über die eines bloßen Nutzobjekts weit hinaus. Wenig verwunderlich, dass sich mit dieser Haltung nur selten glückliche Ehen führen lassen.

Den passenden Soundtrack liefern: Metallica – Motorbreath (Der Opel Manta: schnell, kompromisslos, verbrannte Erde hinterlassend.), Rammstein – Benzin (Sanft lauernd, aber im richtigen Moment zubeißend – wie ein Golf VII GTI.), Janis Joplin – Mercedes Benz (Verlässlich, durchwegs nobel und dennoch

Fotos: Syo van Vliet Elisabeth, Dutch Photo Agency und Godl & Goose / Red Bull Content Pool

iat – Fehlerhaft in allen Teilen. Opel – Offensichtlicher Pfusch eines Lehrlings. Audi – Auch unter Deppen indiskutabel. Wenn es um motorisierte Mobilität kennt, setzt die Vernunft aus. So das Klischee, so aber auch oft die Praxis. Männer und Motoren sind ein besonders kauziges Konstrukt, das sich nicht mit Logik, sondern vielmehr mit den Urinstinkten aus dem Neandertal erklären lässt. Hauptsache größer, schneller, weiter. Was für Penislänge und Sex gilt, scheint auch auf den fahrbaren Untersatz zuzutreffen: SUV schlägt Kombi, Kombi schlägt Kleinwagen, Kleinwagen schlägt Mopedauto. Von A nach B bringen uns all die angeführten Beispiele, darum geht’s. Dennoch scheint bei Männern eine Niederlage im direkten Autovergleich einer Kastration gleichzukommen.


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Wer hat Angst vorm bösen Golf? Ein weiterer Anreiz für den Kult ums Auto bietet der Wettbewerbsgedanke. Die Glaubensfrage „Golf GTI oder Opel Manta“ ist gefühlt so alt wie die

ist das jährlich stattfindende GTI-Treffen im kärntnerischen Reifnitz, bei dem für ein Wochenende lang ordentlich Gummi gegeben und Sprudel getankt wird. Bei der großen Sause sitzen weder

Mattscheibe um die Wette kreisen. Seit 2013 ist die Formel 1 auch wieder direkt bei uns zu sehen – am Red Bull Ring im steirischen Spielberg lässt sich seit heuer zudem die MotoGP bestaunen. Bei Motorsportfans haben Valentino Rossi, Marc Marquez und Co. längst die Oberhand, weil das fahrerische Können im Gegensatz zum aktuellen Formel-1-Zirkus noch über technischen Belangen steht. Vor (und nach) diesen großen Highlights geht es aber auch indoor rund: Die kultige „Masters Of Dirt“-Gang sorgt in Wien, Linz und Graz für Furore – spektakuläre Stunts, Feuerspiele und nackte Haut obendrauf.

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Motorrad In Spielberg geht es mit Vollgas im Kreis, in Wien, Linz und Graz in luftige Höhen!

Menschheit selbst und erinnert in seiner verbal geführten Intensität an den Qualtinger-Klassiker Simmering gegen Kapfenberg. Dies führte in seiner Hochphase 1991 in Deutschland sogar zu den zwei Verfilmungen „Manta – Der Film“ und „Manta Manta“, in dem Til Schweiger kurz nach seiner Arbeit als Synchronsprecher für Pornos seine Filmkarriere startete. In humoriger Art und Weise wurde den Autonarren der Spiegel vorgehalten, ohne allzu moralisierend zu sein oder sich über die passionierten Hobby-Rennfahrer lustig zu machen. Autometropole Reifnitz Der bis heute bekannteste Ausläufer dieser mitteleuropäischen Bewegung

Autos noch ihre Besitzer auf dem Trockenen, doch unter den mittlerweile fast 200.000 Teilnehmern, welche die beschauliche 1.500-Seelen-Gemeinde alljährlich bevölkern, mehren sich auch schwarze Schafe, die asozial-proletoides Verhalten über den Huldigungsgedanken an ihren vierfach bereiften Gott stellen. Doch wie bei allen Leidenschaften und Hobbys einen alle Teilnehmer der Zusammenhalt und die Passion für dieselbe Thematik. Motorsportland Österreich Das Faszinosum Motoren und Sport ist auch in Österreich eine wichtige Konstante. Kein Sonntag, wo neben goldbraun panierten Schnitzerl nicht auch Lewis Hamilton und Co. auf der

Frauenpower Doch es sind beileibe nicht nur die Herren der Schöpfung, die dem Geschwindigkeitsrausch verfallen sind. Der Italienerin Lella Lombardi, einer von insgesamt fünf Formel-1-Fahrerinnen, gelang es beim Grand Prix von Spanien 1975 sogar als bislang einziger Frau, einen halben Punkt aus der Königsklasse zu entführen. Den bislang letzten Versuch startete die Schottin Susie Wolff, die 2014 und 2015 insgesamt drei Mal an freien Trainings teilnehmen durfte, aber am Ende doch nie zum Zug kam und ihre Motosportkarriere mittlerweile beendete. Doch allen scheint ohnehin eines gemein: der Wahnsinn auf vier Rädern lässt sich weder logisch einordnen noch rational erklären.

bescheiden. Wie die Mercedes-W-Klasse für die Mittelschicht.), Bruce Springsteen – Pink Cadillac (Der Cadillac Eldorado ähnelt dem Song: elegant, freiheitsliebend und gesund patriotisch.), War – Low Rider (Die personifizierte Coolness, gewürzt mit einer kräftigen Dosis Chill-Attitüde. Der Chevrolet im Rock-Segment.)

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Love is in the Air!

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Der Himmel hängt voller Geigen und wohin das Auge reicht: überall (frisch) verliebte Pärchen! Ja genau, es gibt wieder etwas zu feiern – die Liebe. Am 14. Februar ist es wieder soweit: Valentinstag! Wir zeigen euch, wie ihr eure(n) Liebste(n) mit kleinen Aufmerksamkeiten überraschen könnt. Text: Anna-Lena Horn

Uhr schick!

Na, noch kein ValentinstagsGeschenk für den Liebsten gefunden? Kein Problem! Die Swatch Sistem 51 „Sistem Fly“ ist die mechanische Revolution von Swatch mit 90 Stunden Gangreserve und hochwertigem Lederarmband. Die „Sistem Fly“ ist die erste vollautomatisch hergestellte mechanische Uhr der Welt. Damit wird er wohl nie wieder zu spät zu eurem Date erscheinen. www.swatch.com

Du bist ...

Viel zu selten sagt man seinem Partner, was er oder sie eigentlich für einen selbst bedeutet. Aber auch wenn du kein(e) Frau oder Mann der großen Worte bist, muss dein Schatz nicht auf deine Liebeserklärungen warten – sag es mit dem wunderschönen Liebesbild von DaWanda! Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte! www.dawanda.en

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Kleine Liebesbotschaften

Unter allen !ticket-LeserInnen verlosen wir 1x Swatch Sistem 51 „Sistem Fly“. Der Duft der Liebe

Kein Duft beschreibt die Liebe so gut wie der liebliche Duft der zarten Rosenblüte. Ingrid Maria Wagner weiß das natürlich und bietet in der Wiener Rosenmanufraktur hochwertige Rosenprodukte (Gele, Seifen und prämierte Öle) zum Verkauf an. Hier hat man auch die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen zu blicken und die Rosenspezialitäten zu degustieren. www.wienerrosenmanufaktur.at

Der Glückskeks hat mittlerweile auch in Europa Kultstatus und ist eine nette und gerngesehene Aufmerksamkeit für zwischendurch. Jetzt gibt es eine ganz besondere Art von Glückskeksen – die Liebesglückskekse. Überrasche deinen Lieblingsmenschen mit den romantischen Keksen! www.monsterzeug.de

Liebe geht durch den Magen!

Dieses alte Sprichwort kennt wohl jeder. Was passt an dieser Stelle besser, als am Tag der Verliebten ins SchokoMuseum zu kommen und Schokolade mit allen Sinnen zu genießen? Dieser Workshop steht ganz im Zeichen des Genusses: Ein Sektempfang und ein exquisites Pralinenbuffet sorgen für die süße Einstimmung. Bei einer spannenden Führung erfährst du Faszinierendes aus der Welt der Schokolade. Dann geht es ans Gestalten köstlicher Bilder, die zum „Anbeißen“ einladen! www.heindl.co.at

G G Unter allen !ticket-LeserInnen verlosen wir 5 x 1 Gutschein für eine Degustation in der Wiener Rosenmanufraktur.

Unter allen !ticket-LeserInnen verlosen wir 1 x 2 Tickets für einen Schokoladenworkshop am 14. Februar 2017.


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!ticket fun&action termine „Kronk“ wird es Ende Jänner in den Stadthallen in Graz und Wien sowie in der TipsArena Linz und der Salzburgarena.

In seinem neunten Programm zeigt sich Bülent Ceylan sozialkritischer und politischer als je zuvor: Das Lachen wird uns dennoch nicht vergehen. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Der weltweite Rechtsruck ist merklich spürbar, Populismus gewinnt Meter. Braucht die Menschheit wiederkehrende Zäsuren wie diese, um sich wieder zu erden? Absolut. Man kann ja auch nicht sagen, dass alle die, die rechts wählen, Idioten sind. Warum ist es so weit gekommen,

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dass ein Trump, ein Erdogan, ein Putin an der Macht sind? Spätestens jetzt sollte man nachdenken, welche Menschen man vernachlässigt hat. Ich habe nur Angst, dass von der AfD jetzt so ein richtig charismatischer Typ daherkommt, der gut aussieht und vom Typ vorgibt, sympathisch zu sein – das sind die neuen Rechten: Weniger diktatorisch als in den Dreißigern, aber doch werden Sprüche an der Grenze zur Verfassung geklopft. Das ist brandgefährlich. Noch leben wir in einem Land, wo man frei seine Meinung äußern darf, man nicht gleich erschossen oder in der Nacht ins Gefängnis abgeführt wird. Aber jetzt muss die Linke endlich umdenken, sich ihrer Schwächen bewusst werden und dafür sorgen, dass die Demokratie aufrecht bleibt, weil eine Diktatur will am Ende ja doch keiner. Macht das Weltgeschehen die Arbeit

für dich als Comedian schwieriger oder leichter? Die Themen liegen freilich auf der Hand. Aber die Leute kommen zu mir, um sich abzulenken. Wenn ich jetzt zwei Stunden politisches Kabarett machen würde, dann wären sie vor den Kopf gestoßen – so kennt man mich nicht. Bei mir will man ja doch hauptsächlich lachen. Unterhaltung mit Substanz anzureichern ist ja ohnehin ein schmaler Grat. Wo ziehst du da die Linie? Ich mache Comedy, beweise dabei aber Haltung und versuche, mir wichtige Botschaften loszuwerden. Das ist aber auch ein steter Reifeprozess für mich selbst – und ja, „Kronk“ ist politischer als meine Programme zuvor, dreht sich um Flüchtlinge, den Rechtsruck im Allgemeinen, aber auch um die fanatischen Arschlöcher, die Terroristen, die uns das Lachen niemals nehmen dürfen.

Foto: Alexander Grüber

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n seinem neuen Programm „Kronk“ – mannheimerisch für „Krank“ – widmet sich Bülent Ceylan mit kritischem Auge der Flüchtlingskrise, denn nur klatschen ist nicht! Betrachten wir es doch einmal so: Du lädst deine Freunde zu dir auf eine Party ein und natürlich, Begleitungen sind herzlich willkommen! Aber dann bringt plötzlich jeder gleich seinen kompletten Bekanntenkreis mit. Wohin nun mit den Gästen? Und: Wie lange reichen Bier und Knabberzeug? So wie im Kleinen, ist es auch im Großen …


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Kommt diese wachsende Gesellschaftskritik mit dem Alter? Es ist eine Verantwortung gegenüber meinem Publikum, es sitzen ja doch viele junge Menschen drinnen, teilweise auch mit Migrationshintergrund. Aber auch viele Deutsche, Omis und Opis – und viele interessiert es, was ich zu diesem oder jenem Thema zu sagen habe. „Menschlichkeit“ war ja auch Hauptthema der BAMBI-Verleihung, bei der du in der Kategorie „Comedy“ ausgezeichnet wurdest … Unser Bundestrainer Jogi Löw hat da eine sehr schöne Rede gehalten: Die Mannschaft ist, wie Deutschland sein sollte – man muss seinen Mitspieler respektieren. Von wegen, „es möchte niemand einen Nachbar wie Jérôme Boateng“. Genau. Nach außen hin vertreten wir Deutschland, aber in uns drinnen, da steckt Multikulti – und das ist nicht nur beim Essen etwas Schönes! Wir müssen jedem Mitbürger, egal woher er kommt, eine faire Chance geben – aber gleichermaßen auch alle Menschen, die sich scheiße verhalten, hart bestrafen, egal, ob In- oder Ausländer. Unsere Gesetzgebung ist viel zu zahm! Ein beinahe gesetzfreier Raum ist dafür Facebook: Hier ist wirklich alles erlaubt – außer weibliche Nippel. Auf Facebook schreibt irgendwer irgendetwas und alle nehmen das gleich für bare Münze, da kann man sogar einen „Kevin aus Graz“ als Urheber von „Carpe Diem!“ verkaufen. Im sozialen Netzwerk geht einfach alles rasant schnell: Einer teilt ein Bild oder eine Information, und das verbreitet sich wie wild – da wird nicht darüber nachgedacht und sogar schreckliche Dinge wie Berichte über ertrinkende Flücht-

linge sogar gelikt. Das ist krank. Ich habe manchmal das Gefühl, das sind Menschen, denen geht es schon schlecht, und dann lassen sie hier ihrem ganzen Frust freien Lauf. Es kann nicht sein, dass auf Facebook jeder Idiot seine Scheiße zusammenschreiben kann. Zuerst behauptet es einer, dann 30.000 und plötzlich wird es zur Wahrheit – und auch du, als Außenstehender, wirst vielleicht getäuscht und denkst dir: Wenn es schon so viele sagen, dann wird es wohl stimmen …? Das ist die immense Differenz zwischen faktischer und gefühlter Wahrheit. Das hatten wir ja schon einmal: Irgendwann hieß es, die Juden seien schuld am Untergang Deutschlands. Überall gab und gibt es schwarze Schafe – aber gleich eine ganze Ethnie zu verdammen … Bei so was bekomme ich Bauchschmerzen, da muss ich auch als Komiker meine Fresse aufmachen. Welche Rolle spielt denn Comedy überhaupt in ethischen Fragen? Natürlich kann man sich fragen, ob Comedy „etwas bewegt“. Aber mir geht es in erster Linie darum, meinen Kindern sagen zu können, dass ich kein Mitläufer, kein Duckmäuser war. Ich will irgendwann von dieser Welt abgehen und wissen, dass ich keine Angst hatte, meine Meinung öffentlich kundzutun. Hast du manchmal Angst – vielleicht auch für deine Nachfolgegeneration? Natürlich! Was für ein Mensch wäre ich, wenn ich keine Ängste hätte! Damit kriegen sie dich ja auch immer, indem sie Ängste schüren. Aber was ist das für eine Gesellschaft, wo du Angst haben musst, dass dir und deiner Familie etwas passieren kann? Da muss der Staat knallhart sein, und genau das wollen die Leute auch hören – dass unsere Politiker end-

lich einmal durchgreifen. Sicherheit hat heute für jeden Priorität. Viele Ängste und Sorgen des Volkes sind ja nicht von der Hand zu weisen, aber wo ist die Grenze zwischen Nazi und tatsächlich „besorgtem Bürger“? Jemand, der Sorgen und Ängste hat, ist noch lange kein Nazi. Ja, ich bin für Menschlichkeit, aber wir haben ja jetzt schon viele Menschen im Land, die noch nicht integriert sind – obwohl sie bereits jahrelang hier leben. Da verstehe ich schon die aktuelle Unsicherheit der Menschen. Die Politik muss wissen, was möglich ist, und ein Zeichen setzen: Wer sich scheiße verhält, ist sofort wieder weg – damit keiner Angst haben muss. Das betrifft natürlich auch die Nazis, die sollte man eigentlich des Landes verweisen und auf eine Insel verbannen. Da können sie sich dann gegenseitig die Köpfe einhauen. Wir brauchen ein zweites Australien: Früher hat man die Strafgefangenen dorthin geschickt, wir die Nazis (lacht). Die Gesetze müssen allgemein härter werden, man darf insbesondere Gewalt an Frauen nicht zulassen – da verstehe ich keinen Spaß! Erst gestern las ich, dass in Hameln eine Frau an ein Auto gebunden und durch die Stadt geschleift wurde … … und heute wird darüber diskutiert, ob die Presse den Täter als „Deutschen“ oder als „Deutschen mit kurdischem Migrationshintergrund“ bezeichnen muss. Seit den versuchten Bombenanschlägen in Köln 2006 sind wir hier in Deutschland sensibilisiert, für mich persönlich ist es aber letztendlich zweitrangig, woher die Täter kommen. Viele sind ja auch Mischlinge, haben unterschiedliches Blut in sich. Was schreibt man dann da? Aber egal ob Afrikaner, Syrer oder Deutscher: Das sind keine Menschen, sondern Teufel in meinen Augen.

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Klangsuche

Ob Zupfen, Blasen oder Schlagen: In Wien findet jeder Musiker (und alle, die es noch werden wollen) eine Anlaufstelle für das Instrument seines Vertrauens. TEXT: AMINA BEGANOVIC City Music

Klangfarbe Einst ein charmanter Backsteinbau, ist die Klangfarbe vor einigen Jahren in den Gasometer übersiedelt – als Österreichs größtes Musikfachhaus: Ob Klavier, Schlagzeug, Didgeridoo oder Studio-Equipment, die Klangfarbe hat’s, und zwar in allen Preiskategorien.

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Beim ersten Betreten ist man fast erschlagen, gerade als „Klangfarbe-Neuling“ muss man sich erst zurechtfinden. Die Mitarbeiter weisen gerne den Weg und beraten, jedoch beschleunigt es die Sache, wenn man bereits ungefähr weiß, was man sucht. Schalldichte Kabinen zum Ausprobieren von Gitarren oder Bässen sind praktischerweise ebenso vorhanden. Ein schneller Besuch ist kaum möglich, wie auch wir wieder festgestellt haben: Zu weiträumig sind die Ebenen, zu groß die Auswahl, daher besser ein bis zwei Stunden einplanen. Falls man sich den Fußmarsch doch ersparen möchte, gibt’s den Onlineshop. klangfarbe.com, Guglgasse 14, Gasometer D, 1110 Wien

Auch im Store von Toni Schwanzer findet sich eine große (wenn auch nicht so erschlagende) Auswahl an Instrumenten und Equipment – von der Gitarre bis zum Dudelsack hat das City Music eine breite Palette zu bieten. Tipp für Sparfüchse: Hier gibt es immer wieder Aktionen und Vergünstigungen, beispielsweise Secondhand-Instrumente. Zudem finden öfters Live-Events oder (kostenpflichtige) Schulungen auf Wunsch statt. Der Vollsortimenter überzeugt mit gutem Service, man spürt die Kundenfreundlichkeit vor Ort beim Stöbern. Onlineshop gibt es hier zwar keinen, man schaut aber ohnehin gerne vorbei. citymusic.at, Taborstraße 14, 1020 Wien & Ringstraße 9, 3500 Krems

drumcity Für alle, die lieber draufhau’n: Die drumcity ist eines der renommiertesten österreichischen Percussion-Geschäfte und bietet alles rund ums Schlagwerk. Für Drummer lohnt sich der Besuch ebenso wie für jene, die lieber die Chimes erklingen lassen. Neugierige ohne Trommel-Expertise kommen hier ebenfalls aus dem Schauen nicht heraus (besonders süß: die Auswahl an Kinderinstrumenten!) Der Service ist kompetent und freundlich, auch wird man in Ruhe gelassen, wenn man „nur schauen“ möchte. drumcity.at, Währinger Gürtel 91, 1180 Wien

Foto: Fotolia

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s gibt wohl keinen Musiker, dem dieser Name nicht ein Begriff ist: Thomann, das deutsche Musikhaus, das auch hierzulande als Mekka der Musikophilen gilt. Mit seinem umfassenden Onlineshop, dem berühmten „Thomann Cyberstore“, ist das Traditionsunternehmen zum umsatzstärksten Musikalienhändler weltweit avanciert. Soll heißen: Man kann hier nahezu alles bestellen, was das Soundtüftler-Herz höherschlagen lässt (und die Kreditkarte zum Glühen bringt). Aber so schön es auch ist, wie ein kleines Kind freudig das Thomann-Packerl zu Hause entgegenzunehmen und aufzureißen, so viel Spaß macht es auch, selbst in einem Musikgeschäft zu gustieren. Hinzu kommt die Beratung der Fachleute vor Ort, die gerade für Neulinge wichtig ist. In Wien gibt es einige empfehlenswerte Adressen dafür:


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Königinnen der Herzen Schlager ist so populär wie nie zuvor. Das liegt vor allem an einer ganzen Phalanx an weiblichen Künstlerinnen, die das Business ordentlich auf Trab halten. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

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Die biederen Diven Und was besonders auffällig ist – der Schlager ist längst weiblich. Auch wenn Nik P., Marc Pircher oder vor allem der selbsternannte „Volks-Rock-’n’-Roller“ Andreas Gabalier mehr oder weniger dick im Geschäft sind, sind es hauptsächlich die Damen, die die wirtschaftlich rentable Maschinerie erfolgreich am Laufen halten. Über absolut allen thront bereits seit gut fünf Jahren das deutsche Bühnenwunder Helene Fischer. Spätestens mit ihrem dritten Album „Farbenspiel“ (2013) eroberte sie endgültig das Regenten-Zepter: Mehr als 2,3 Millionen

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Andrea Berg Mit 50 Jahren ist sie fit, jung und erfolgreich wie nie zuvor.

Helene Fischer Ihre bombastische Show verantworten neuerdings 45 DEGREES, die auch für Cirque Du Soleil („Amaluna“im März und April, „Ovo“ im Oktober) verantwortlich zeichnen.

GEWINN SPIEL

Wir verlosen fünf Deluxe-Versionen von Helene Fischers Weihnachtsalbum. Mehr Informationen & Teilnahmebedinungen siehe www.ticketmagazin.com

verkaufte Exemplare, Gold- und Platinauszeichnungen sonder Zahl und als (österreichische) Krönung 2015 ein zwei Mal ausverkauftes Happel-Stadion. Doch die Superlative enden nicht – im Februar 2018 wird „Helenchen“ fünf Mal in sechs Tagen die Wiener Stadthalle ausverkaufen, womit sie sogar ewige Rekorde von Udo Jürgens und Co. verpulvert. Fischers Erfolg fußt natürlich nicht nur auf ihrer Musik, die modernen PopSongs weitaus stärker ähnelt als dem ursprünglichen Schlager-Verständnis. Es ist eine Mischung aus divenhaftem Glamour, der altbekannten „Sex sells“-Verkaufsmasche und einer biederen Alltags-

persönlichkeit. Bildlich gesprochen: Die 32-Jährige kann einerseits als High Heels tragender Vamp im Spitzenkleid über die Bühne staksen, andererseits aber auch die Treue zu ihrem medial oft als farblos verschrienen Freund Florian Silbereisen zelebrieren. Ein derart ambivalentes Bild trägt auch ihre schärfste Konkurrentin, Andrea Berg, in die Öffentlichkeit: Gerne als Femme fatale inszeniert, ist die 50-jährige Schlagerqueen aus Krefeld im Privatleben normal wie Frau Huber aus Ottakring. Trotz rund 13 Millionen verkaufter Tonträger näht sie ihre Vorhänge selbst, kocht gerne deftiges Gulasch oder Spätzle und verbringt ihre gesamte Freizeit zu Hause bei

Fotos: Sandra Ludewig, Stephan Pick

s ist die letzte kommerzielle Branche, die auch abseits von Liveshows und T-Shirt-Verkäufen noch viel Geld abwirft: Der Schlager dominiert nicht nur die Fernsehlandschaft im deutschsprachigen Raum, sondern verkauft noch immer sehr erfolgreich physische Produkte. Dabei schien das Genre mit Aufkommen der Neuen Deutschen Welle in den 80er-Jahren wie ausgestorben. Doch rund um das Millennium schafften Künstler wie DJ Ötzi oder Andrea Berg mit einem modernen, stark an den Pop angelehnten Zugang die große Trendwende. Heute füllen die größten Stars nicht nur Hallen, sondern ganze Stadien, versammeln bis zu vier Generationen bei ihren Konzerten und gelten selbst im Teenagersegment als „State of the Art“.


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ihrer Familie und den Tieren. „In diesem Business braucht man einfach normale Zeit daheim“, erklärte sie unlängst in einem Interview mit der Krone, „ich kann dort meinen Sport machen und habe einen Erholungswert.“ Wer auf Tourneen knapp drei Stunden und medial sowieso dauerhaft auf einer Bühne steht, dem seien Ruhezeiten vergönnt.

Nachwuchs Wer nun wirklich die allumfassende Schlagerkönigin ist, das obliegt dem Auge des Betrachters. Helene Fischer ist zwar das kommerziell erfolgreichste Zugpferd der Branche, ohne den Boden, den Andrea Berg schon vor eineinhalb Jahrzehnten dafür ausbreitete, hätte es diesen breitenwirksamen Erfolg Fischers aber vielleicht auch nie gegeben. Zudem schläft auch die „zweite Reihe“ nicht. Die sympathische Schweizerin Beatrice Egli hat

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lenbeben“ bringt ihr „See Wien, d Andrea Berg un az Gr ch Linz, how Ende Jänner na ihre bombastische Megas r die he in e in rm Te Helene Fisc nf fü 18 für gleich 20 r ua br Fe im alle (D). Wiener Stadth nessa Mai im wird es mit Va erg und im i“ re „Wolkenf Ha tergala in rtb April bei der Os erparty in Graz! hlag Mai bei der Sc

mit ihrem letzten Album „Kick im Augenblick“ zwar etwas an Terrain verloren, gehört aber zum Stamminventar im gängigen Fernsehen. Eine ganz heiße Aktie ist zudem die 24-jährige Vanessa Mai, die mit dem Projekt Wolkenfrei für erste Aufregung sorgte und sich spätestens heuer durch das Album „Für dich“ als potenzielle Thronfolgerin qualifizierte. Verlobt ist sie übrigens seit wenigen Monaten mit Manager Andreas Ferber, seines Zeichens Stiefsohn von Andrea Berg – womit sich der Kreis bei den deutschen Schlagerköniginnen wieder schließt …

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Sauberfrauimage Was die beiden regierenden Schlagerköniginnen ihrem größten männlichen Konkurrenten voraus haben, ist ein unbeschädigtes Image. Während Gabalier sich vehement weigert, die Neuversion der Bundeshymne zu singen, in Songs wie „Zuckerpuppen“ mehr oder weniger bewusst dem Sexismus frönt und auch politisch gerne aneckt, sind die beiden Frontgrazien über alle Zweifel erhaben. Bei Andrea Berg haben „Gefühle Schweigepflicht“, oder man wurde „tausendmal

belogen“. Bei Helene Fischer schwingt ein Hauch von juveniler Liebe mit, wenn sie „Atemlos durch die Nacht“ fährt oder das Herz wieder einmal „Marathon“ läuft. Themen, mit denen sich auch junge Menschen identifizieren können und die – gemeinsam mit den bildgewaltigen Bühnenshows – vor allem eines bieten: einen Eskapismus aus der oft so tristen Realität.

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Vollegas Leberkas Wer eine Mischung aus uriger Volksmusik, humorigen Inhalten und echter Spielleidenschaft sucht, der ist bei den Spritbuam genau richtig. Wir haben hinter die Kulissen des „Leberkas-Phänomens“ geblickt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

termine Die Spritbuam kredenzen Leberkas und mehr am 18. März im Musik- und Theaterkonzertsaal der Wiener Sängerknaben. Nicht verpassen: Am 12. Jänner gibt es im Salzburger Rockhouse die FM4 Indiekiste mit u. a. The Crispies und Heidelberg, am 13. Jänner spielt in der ((szene)) Wien die Hallucination Company Hansi Lang, ebendort finden am 27. und 28. Jänner, sowie am 3. und 11. Februar auch vier der Play-offs für die Planet Festival Tour statt und am 20. Jänner die Album-ReleaseShow von Mayburn mit Marcus Smaller und Edge Of The Sun als Support. Am 2. Februar gibt’s in der ((szene)) Wien die fantastische The Doors Experience, am selben Tag im Grazer Orpheum die Mojo Blues Band.

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ier fidele Burschen, die in Tracht gewandet mit Freunden bei einem Wiener Würstelstand musizieren, Bier trinken und dabei ihrem persönlichen Heiligtum, dem Leberkäse, huldigen – vor etwa

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viereinhalb Jahren ging das Video zu „Vollegas Leberkas“ on air und beförderte die Spritbuam aufgrund der originellen Idee, der witzigen Umsetzung und des urösterreichischen Themas ins Rampenlicht. Mehr als 1,4 Millio-

nen Klicks konnten Mote, Stoffl, Stefe und Tine inzwischen sammeln. Die Folge waren Auftritte auf dem Donauinselfest, dem Woodstock der Blasmusik, dem Frequency-Campingareal oder der Wiener Wiesn.

Fotos: Spritbuam, Hersteller

Stimmung Dass es bei den Sängerknaben nicht immer bierernst zugeht, das bewiesen drei ihrer ehemaligen Mitglieder unter dem Banner der Spritbuam.


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GEWINN SPIEL

Wider Erwarten Sängerknaben wisWir verlosen „Das Lied war die sen wir, wie gut 5 × 4-Euro-Gutscheine Initialzündung für dort österreichische vom Leberkas-Pepi in Wien! das ganze Projekt“, Kultur ankommt.“ erklären sie, „der Ausdruck ,Vollegas Leberkas‘ Kein Versteckspiel war schon davor als MotivaOptisch als auch musikations-Ruf in unseren Sprachgebrauch lisch reiten die Spritbuam gerne eingedrungen, wir haben ihn in Kärnten auf der heimatlichen Klischeewelle, aufgeschnappt.“ Die Spritbuam, deren ohne sich aber politisch zu inszenieren Musik irgendwo zwischen moderner oder instrumentalisieren zu lassen. Volksmusik, flottem Ska, Wienerlied und „Die Traditionen und Kulturen sind ländlichem Lokalkolorit mäandert, heutzutage mehr und mehr im Zuschrieben das Lied noch in ihrer alten rückkommen begriffen. Wir alle traFunktion bei den Wiener Sängerknaben. gen auf der Bühne Lederhosen, haben „Die Band entstand mehr oder weniger mehrstimmigen Gesang und freche zufällig im Augartenpalais. Wir wurden Texte. Wir wissen, dass Politik für vom damaligen Koch des Hauses moti- viele Menschen wichtig ist und polaviert, die musikalische Unterhaltung beim risiert, aber wir lassen ausnahmslos Abendessen zu übernehmen, woraufhin die Finger von allen Dingen, die uns wir das Lied schrieben. Nachdem es sich auch nur irgendwie in eine derartige bei unserem Publikum zum Ohrwurm Richtung drehen könnten.“ Auf ihrem gemausert hat, dachten wir, wir können 2015 veröffentlichten Debütalbum das Projekt weiter ausbauen.“ „Ganz schön bunt“ wurde das QuarDie Spritbuam sind das beste Beispiel tett vielmehr vom Alltag und persöndafür, dass Wiener Sängerknaben nicht lichen Erlebnissen beeinflusst. „Wir zwingend in der Welt der Klassik ver- geben das tägliche Leben wieder und haftet bleiben. Die vier Mitglieder haben schreiben ein wenig Musik dazu. Aunebenbei Erfahrungen im Pop-, Rock-, ßerdem können wir uns hinter niePunk- und Austropop-Sektor gesammelt mandem verstecken, denn wir machen und sich niemals einem bestimmten Gen- in der Band absolut alles selbst.“ Die re-Diktat unterworfen. „Hinter den Sprit- „Do-it-yourself“-Attitüde lässt die buam stecken viel Lebensfreude, Herz- Spritbuam in ihrem Tun unabhängig blut, witzige Geschichten und eingängige sein. Ein wichtiger Baustein für den Melodien. Es geht darum, ein positives bisherigen Erfolg, denn hauptsächlich Lebensgefühl zu teilen und eine gute Zeit setzt das Quartett auf Videos. „Wenn zu verbringen.“ Als einstige Mitglieder man all die Hirngespinste, die einem der Sängerknaben kennen drei der vier im Kopf herumflattern, umsetzen Burschen bereits das Gefühl, die große, kann, und das den Menschen auch weite Welt zu bereisen. Lampenfieber noch gefällt, dann geht einem das oder Nervosität sind fehl am Platz, der Herz auf.“ Mit einem weiteren Video Erfolgshunger hingegen groß: „Zumin- darf man 2017 rechnen. Und dann dest in Deutschland möchten wir Erfolg wäre es doch Zeit für ein neues Alhaben – vielleicht auch mit Liedern auf bum? „Das können wir derzeit aber Hochdeutsch. Ein kleiner Traum wäre noch nicht abschätzen – kommen auch eine Japan-Tour, denn durch die wird es aber auf jeden Fall.“

MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (rf)

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Mother’s Cake – No Rhyme, No Reason Mit ihrer exaltierten Mixtur aus Desert, Stoner und Psych immer noch der spannendste Retro-Export.

Hhanoi – The Unspoilt Bitterness ... Das juvenile Duo verwässert seinen kompakten Rock/Grunge mit atmosphärisch dichten Klangstrukturen.

Seltsam – Seltsam Auch nach 13-jähriger Abstinenz unbeugsam zwischen melancholischem und flottem Deutschrock mäandernd.

LIVE Turbobier – Das neue Festament Österreichs derzeit populärste ProletenPunker zelebrieren einmal mehr Bierdurst, Arbeitsscheu und Zeltfestgaudi.

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Leo Kysèla – Leo’n Sky Life Is Als Meister der leisen Soul-Töne gelingt es dem 61-Jährigen geschickt, aus der Realität zu entführen.

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Thommy Ten & Amélie van Tass Einfach zauberhaft Ganz schwerelos entführen Sie die Weltmeister der Mentalmagie sowie österreichischen und deutschen Meister der Zauberkunst durch ihre Kunst des Gedankenlesens sowie einzigartiger Illusionen in eine fabelhafte Welt – frech, bunt und charmant! Thommy Ten und Amélie stellen selbst Zauberkollegen vor ein großes Rätsel und beeindruckten zuletzt auch Stars wie Heidi Klum, Simon Cowell oder Thomas Gottschalk gleichermaßen. Erstklassige Zauberkunst!

Carrington-Brown

im Februar und März in ganz Österreich

Wallis Bird

im Februar in Linz, Graz, Wien und St. Pölten

Samurai of the Drums Explosiv und dennoch klassisch. Ursprünglich und trotzdem modern. Millionen konnte das japanische Trommel-Ensemble TAO bereits bei Gastspielen weltweit begeistern. TAO belebt die jahrhundertealte überlieferte Wadaiko-Kunst mit Elementen des Pop und lädt zu einer energiegeladenen, körperbetonten und elegant inszenierten Performance mit Elementen aus Tanz und Kampfkunst.

TAO

Home Zuhause ist, wo man sich sicher weiß. Wo sich alles ganz leicht und richtig anfühlt, auch wenn die Welt da draußen noch so tobt. Wo man zur Ruhe kommen und sich trauen kann, was man will. Mit dem allerwichtigsten Menschen. Zuhause ist kein Ort. „Home“ ist definitiv das Zuhause von Wallis Bird, mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit, die eine enorme Kraft erzeugt … im Februar in Innsbruck, Linz, Salzburg, Wien & Graz

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im Jänner in Innsbruck und Wien, im März in Linz

Fotos: Thomas Henk Henkel (Carrington Brown), beigestellt (Jajaja, Thommy Ten), COFO (Tao), Agentur Hoanzl (Sascha Grammel), Jens Oellermann (Wallis Bird), Christian Kaufmann (Georg Ringsgwandl)

Jänner/Feber

10 In ihrer neuen Show „10“ feiert das mehrfach ausgezeichnete Britische Duo CarringtonBrown seine ersten 10 Jahre zusammen auf der Bühne. Rebecca und Colin teilen mit ihrem Publikum ihre Liebe zur Musik und Comedy. Es wird wieder die gesamte Bandbreite der Musik gezeigt und von den beiden wie immer brillant, charmant und witzig präsentiert.


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Jajaja

Mit Axel Flóvent, Gundelach, Chinah und Have You Ever Seen The Jane Fonda Aerobic VHS Sieben Jahre nach der ersten skandinavischen Entdeckungsreise laden wir zum Erkunden neuer, großteils noch unbekannter Künstler aus Island, Norwegen, Finnland und Dänemark. Wie immer trägt der Abend eine klare Handschrift, ist so kuratiert, dass er einen perfekten skandinavischen Stimmungsbogen von der Melancholie bis zur Party abbildet und ein bisschen Reykjavik und Kopenhagen, eine Brise Nordwind und einen Funken Polarlicht nach Wien zaubert. 27. Jänner, WUK

Sascha Grammel Ich find’s lustig! Nach seinen Mega-Erfolgsprogramme(l)n „Hetz mich nicht!“ und „Keine Anhung“ hat sich Sascha auch diesmal wieder in sein liebgewonnenes, persönliches „Lala-Land“ in den Spandauer Hochanden bei Berlin zurückgezogen, um sich dort gleich mal jede Menge neuen Quatsch mit Soße für seine neue Show auszudenken. Dabei wie immer im Schlepptau: der liebevoll-ungehobelte Adlerfasan Frederic „Tschakka“ Freiherr von Furchensumpf, die unwiderstehlich süß-naive Schildkrötendame Josie, der skurrile Hamburger Ökotrophologe und Beinahe-Bestseller-Autor Professor Doktor Peter Hacke, sowie der vier- bis sechsarmige Außerirdische Herr Schröder, seine Sternschnuppe Ursula und allerlei flauschig-türkisfarbige Show-Hühner. Sprich: Alle Puppen sind wieder mit an Bord. Ja, sogar Außer Rüdiger! im Februar in Salzburg, Graz, Linz und Wien Woanders Der Alltag ist ein geschmackvolles Großraumbüro, das deine Nerven ruiniert. Die Katastrophen schauen beim Fenster herein und hinter jedem Bildschirm lauert der Burn-out. Dann hörst du Musik, jemand erzählt eine gute Geschichte, und du bist woanders. Das ist noch immer das Unglaubliche an einem gelungenen Konzert: Es trägt dich in eine andere Welt. Was braucht es, damit dein Helikopter abhebt? Amtliche Songs, ein paar verreckte Geschichten und Musiker, die das alles zum Klingen bringen …

Georg Ringsgwandl

zwischen 18. Jänner & 28. April in ganz Österreich

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Schwarzweiß

Mit dem zeitkritischen Album „Schwarzoderweiss“ zeigt Rainhard Fendrich seine ernstere und engagierte Seite: Zur Überraschung vieler, die ihn aufs seichte Entertainment reduziert hatten. TEXT: ALEXANDER HAIDE

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termine Rainhard Fendrich erlebt man live mit seinen Klassikern und natürlich den neuen „Schwarzoderweiss“-Stücken im Februar in der Wiener Stadthalle, im März in Salzburg, Linz, Graz und Innsbruck, im Juli in Bad St. Leonhard, im August in Öblarn, auf Stift Göttweig und der Seebühne Mörbisch, im September schließlich auf der Festung Kufstein und in Moosburg.

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Rainhard Fendrich Auf seinem neuen Album nimmt die Austropop-Ikone bemerkenswerte Positionen ein: „Ich bin ein Künstler, für mich ist jedes Lied eine Art Reflexion auf das, was ich beobachte und erlebe. Die Zeit, in der wir leben, gibt mir die Themen vor. Und diese Zeit ist nun einmal alles andere als rosig.“

miteinander verbringen, auf das Handy starren“, kann die Menschen doch nicht wirklich glücklich machen, oder? „Die größte Sehnsucht der Menschen ist Frieden, noch vor der Sehnsucht nach Liebe“, springt Fendrich von einer aktuellen Thematik zur nächsten, zu den Kriegen dieser Tage und dem Lied „Frieden“. Bei „Schwarzoderweiss“ geht’s zum Nachbarkonflikt Religion: „Was jetzt passiert, ist, dass man junge Menschen, die zwar vielleicht muslimischer Herkunft sind, aber sonst kaum praktizieren, radikalisiert“, erklärt Fendrich, „Aus der Religion nimmt man sich, aus dem Zusammenhang gerissen, genau das, was man dafür braucht.“ Der Ex-Katholik findet den Papst gut. Den Dalai Lama auch. Doch dem Verein Kirche hat er längst

den Rücken gekehrt: „Ich habe beschlossen, den Weg zu Gott alleine zu finden.“ Auch der neue US-Präsident, vor dem man, so Fendrich, Amerika schützen sollte, bekommt eine Verbalwatsche: „Ich halte es für sehr bedenklich, dass ein Donald Trump so viel Scheiße daherreden kann und Anhänger hat.“ Man merkt: Den Hanswurst, der sich für die Quote verbiegt, will er nicht mehr geben. „Ich nehme mir Zeit für mich, das ist meine Lebensqualität. Sie gehört mir und niemand anderem mehr! Ich arbeite nicht, weil ich arbeiten muss, sondern weil ich will und nicht anders kann. Aber ich lass’ mich nicht mehr zum Affen machen für irgendwelche Erfolgsgedanken, die andere eigentlich viel mehr interessieren als mich selbst.“

Foto: Sandra Ludewig

u seinem 62. Geburtstag schenkt sich der Verfasser der heimlichen österreichischen Bundeshymne eine große Tournee, aber natürlich bleiben an seinem Jubeltag, dem 27. Februar, die Lichter und das Mikro aus: Nachdem er dann bereits die ersten Konzerte zwischen Berlin und Wien absolviert hat, gibt’s eine Woche Pause. Vielleicht bekommt er zum Geburtstag ein neues Tablet, das Fendrich gut gebrauchen könnte: „Ich hab’ ein uraltes iPad, also ein Tablet, das jetzt auch nimmer geht.“ Doch mit SMS und Co. kann der Star, wie er im Titel „Wenn du was willst“ durchaus autobiografisch zugibt, sowieso nicht viel anfangen. „Ich bin eigentlich ein Telefonierer“, unterstreicht er den Opener des aktuellen Albums, das zum Teil ernsthafter geraten ist, als man es gewohnt ist. „Es ist mir aufgefallen, dass sich die Kommunikation verlagert“, sinniert er über das im Song thematisierte, moderne Freizeitverhalten. „Dass Familien im Urlaub, am Abend oder am Wochenende die Zeit, die sie


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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)

Wilde Maus Das Regiedebüt des Kabarettisten und Schauspielers Josef Hader hat wenige Wuchteln, dafür viel Tiefgang. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK

WolveSpirit – Blue Eyes Eine dröhnende Hammond, psychedelisch flirrende Gitarren und eine Stimme, die von Janis Joplin kommen könnte.

Wilde Rache „Rache ist ein gewisses Grundmotiv in dem Film“, so Hader. „Und Georg ist einer, der auf recht unbeholfene Weise versucht, Rache zu üben. Aber schlussendlich wird auch er zum Racheopfer.“

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Disco Ensemble – Afterlife Post-Hardcore-Emo-Punk, der gerne ein „The“ vor den Bandnamen setzen würde: So rotzig können die Charts klingen.

Rag’n’Bone Man – Human Der imposante Lumpensammler verwebt mit erstaunlich feinfühligem Geschick Soul, Blues und Hip-Hop. Gänsehaut!

LP – Lost On You Entspannter, dabei gefällig handgemacht wirkender Pop mit einer mitreißenden Stimme und prägnantem Bass.

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ie wilde Maus“ ist, wie jeder Wiener weiß, eine alte Achterbahn im Prater, angesichts der spektakulären neuen Attraktionen ringsum nicht ganz so wild, wie ihr Name verspricht. Dorthin verschlägt es den Musikkritiker Georg (Hader), nachdem er seinen Job bei der Tageszeitung „Express“ nach 25 Jahren verloren hat. Gemeinsam mit seinem Ex-Schulkollegen Erich (Georg Friedrich) und dessen rumänischer Freundin will er die Achterbahn wieder flottkriegen – wie im übrigen auch sein Leben, das erkennbar in einer Sackgasse steckt. Seine Frau Johanna (Pia Hierzegger), der er seine Entlassung verheimlicht, will im Unterschied zu ihm ein Kind, der Nachbar nervt mit lauter Techno-Musik, und mit dem Vorgesetzten, der ihn entlassen hat („Es wird einen Aufschrei geben!“ – „Das glaube ich nicht. Ihre Leser sind zum Großteil tot.“), liefert sich Georg ein Scharmützel, das ihn

eher noch mehr deprimiert, als dass es ihn befreit. Josef Hader – herausragender Kabarettist und Schauspieler – beeindruckte zuletzt als Stefan Zweig in „Vor der Morgenröte“. Bei „Wilde Maus“ führte er nicht nur erstmals Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch. Man findet darin alles, was man an Hader kennt und schätzt, geschliffene Gemeinheiten ebenso wie feinfühlige Beobachtungen einer Welt, die dem Protagonisten mehr und mehr zu entgleiten droht. Hader legt seine Figur eher melancholisch an, als einen prototypischen Mann in der Midlife Crisis, dem der Mittelpunkt abhanden gekommen ist. Aber nicht nur Georg ist sehr reichhaltig charakterisiert, sondern auch die anderen Figuren. Ein erwartbarer Kinoerfolg. powered by

www.ray-magazin.at

Fotos: Hersteller, Ioan Gavrilowitsch

John Garcia – The Coyote Who Spoke in Tongues Das 2. Solo des Wüsten-Crooners (Kyuss et al) gibt sich dem absoluten Laid-Back-Feeling hin.


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LIVE I See You Mit ihrem Debüt wirbelten die Londoner reichlich Staub in der seit Ewigkeiten Timbaland-verseuchten klinischen Welt des US-R’n’B auf, und ja, ohne diese Band gebe es vermutlich weder James Blake noch Frank Ocean. Angstfrei schob man schließlich „Coexist“ nach, das vielleicht noch ein bisschen entschiedener Akzente setzte. Einstweilen gab es über vier Jahre hinweg ein Intermezzo aus

BEACHHEADS

Beachheads Zwar haben auch Kvelertak – der neben Ghost wohl flauschigste Zugang ins Universum des akustischen Armageddons – Pop-Nuancen, mit dem sonnigen Drive der Beachheads kann die Hauptband von Gitarrist Vidar und Bassist Marvin allerdings nicht mithalten: Dazu scheint Sänger Børild zu sehr die Sonne aus dem Arsch im Kopf, poltert Espen zu vergnügt über die Blumenwiese. Hier wird noch richtig gepoppt, erster Herzschmerz und so. (sb)

Soloprojekten, Modelaufträgen und selbstfindenden Songwriting-Kursen, die schließlich doch wieder zusammenführten, was zusammengehört: „I See You“ ist der Drittling, der diesmal jedoch in einer gelöstfamiliären, global-expansiven Umgegend zwischen New York, Marfa, Reykjavik, Los Angeles und London aufgenommen wurde. Dabei klingt man so heimelig, als wäre man nie weg gewesen – wie altbekannte Freunde mit neuen Geschichten. Behalten haben sie ihr fein akzentuiertes Gitarrenspiel, die federleichten Harmonien und den selbstbewusstschläfrigen Wechselgesang, die allesamt der Gegenwart den unbeirrten Lärm entziehen: Implosion statt Explosion. Neu ist die offenherzig-positive Attitüde, die vielleicht im Soziotop der Aufnahme fußt. Dadurch wirken The xx intim wie seit ehedem, aber licht statt dunkel, wie Morgenfellatio unter einer Regendusche. (sb)

4/5

DJANGO 3000

MANU DELAGO

LIVE

Metromonk Delagos neues Album, so heißt es, wurde inspiriert von einem buddhistischen Mönch, den der Innsbrucker durch die hektischen Straßen Bangkoks „gleiten“ sah. So teil es sich in einen introspektiven Teil und einen urbanen Gegenpol, die jedoch nicht überlappend korrelieren, sondern einander folgen. Dies zerreißt das Zwiegespräch, das, in seinen Einzelteilen, durchaus „mesmerisiert“. Bisschen mehr Gesang über Hang hätte jedoch nicht geschadet. (sb)

SOHN

LIVE

Im Sturm An sich haben all die Gypsy-Tingeltangel eine gering ausgeprägte Halbwertszeit, und auch die Neue Volxmusik braucht bald ein paar Promille, um über repetitive Momente hinweg täuschen zu können. Nicht so bei den bärtigen Djangos aus dem Chiemgau, die sich nicht auf ihrem vermeintlich integrativen USP ausruhen, sondern tatsächlich auf Interrail befinden: Da ist alles zum Abgehen konzipiert. Schwitzt! Klatscht! (sb)

IVE

L Rennen Christopher Taylor stammt aus London, war einige Zeit Wahlwiener, lebt nun aber in Los Angeles: All dies hört man seinem Zweitling an, ein Album, das die Dunkelpop-Finesse des Debüts ebenso wie dessen Indietronica-Introspektive ausbaut. Das klingt nach lichtlosen Großstadtgassen, durch die von irgendwoher Stroboskop-Kristalle verhallend flirren. Der atmosphärische Raum, der da entsteht, ist schlichtweg verführerisch. (sb)

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!ticket media

Geheimbündler & Hacker Einige verheißungsvolle Titel für 2017 sind bereits bekannt – allen voran: „Horizon Zero Dawn“, „South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe“ oder auch „Doom VR“ klingen äußerst vielversprechend. Die letzten Wochen haben wir uns aber noch mit „Watch_Dogs 2“ und „Assassin’s Creed The Ezio Collection“ vergnügt. TEXT: JOACHIM SCHMIDA

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Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!

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Assassin’s Creed The Ezio Collection (Ubisoft für PS4, Xbox One) Plus: Nach längerer Zeit wieder einmal ein Jahr ohne eine neue Folge des Meuchelmörders. Und das ist gut so, können sich dadurch die Entwickler nun länger Zeit lassen, um uns Ende 2017 mit einem rundumerneuerten Assassinen hoffentlich positiv zu überraschen. Für all jene, denen die Zeitreisen fehlen, gibt es ja zum einen den FassbenderFilm (aktuell im Kino), zum anderen die Kollektion der Ezio-Trilogie. Es handelt sich dabei auch um die drei besten Teile der Reihe – spielbar nun mit stark aufgebesserten Texturen, Licht- und visuellen Effekten. Minus: Wer die Original-Teile bereits gespielt hat, muss nicht zwingend auch die Remaster-Sammlung besitzen – die Neuerungen sind nicht mehr als Kosmetik. Fazit: So hübsch hat unser Lieblings-Assassine Ezio Auditore da Firenze noch nie die Türme und Dächer von Florenz, Venedig, Rom oder Konstantinopel erklommen, um sich anschließend per berühmtberüchtigtem „Leap of Faith“ in die Tiefe zu stürzen.

Fotos: Hersteller

Watch_Dogs 2 (Ubisoft für PS 4, Xbox One, PC) Plus: „There’s a whole generation, with a new explanation“ – was damals Scott McKenzie in Bezug auf die Hippie-Kultur Ende der 60er-Jahre in seiner Hymne „San Francisco“ zum Ausdruck gebracht hat, wird nun – knapp 50 Jahre später – mit „Watch_Dogs 2“ in Bezug auf die sogenannten „Digital Natives“ reflektiert. Die neuen Erklärungen und Antworten sucht man in Apps, Selfies, Drohnen, 3D-Druckern, im „Silicon Valley way of life“ und vielem mehr. Der zweite Teil der Open-World-Franchise schafft ein Szenario des modernen San Francisco inmitten der technologischen Revolution – ohne auf gesellschaftskritische Akzente und reichlich bissigen Humor zu verzichten. Auch das sehr vielfältige Missions-Design weiß zu überzeugen, die enorme Handlungsfreiheit zur Bewältigung der Aufgaben beeindruckt ebenso. Minus: Die Dialoge unseres Hauptprotagonisten Marcus Holloway und seiner Hacker-Freunde sind stellenweise derart peinlich und klischeebeladen, dass einen gelegentlich schon das Fremdschämen überkommt. Fazit: „Watch_Dogs 2“ ist spielmechanisch, atmosphärisch und handlungstechnisch dem Vorgänger weitaus überlegen – oder in heutiger „Sprache“ ausgedrückt: N1, Ubisoft! G4m3rs <3 it.


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präsentiert

NINA PROLL mit BAND

RMIN E T S G N U L O H R WIEDE USEUMS

LIEDER unter der Leitung von CHRISTIAN FRANK 20.00

7.03.2017 226.11.

MY

CY

CMY

K

25 Jahre seit ELISABETH

28 .03.

MUSEUMS QUARTIER

THE VON MANHATTAN DÄNIKEN TRANSFER ERICH

War alles ganz anders?

29.+30.03. SIMM CITY

Live in Concert

06.04.

20.00

CM

&

DIE SEER

MUSEUMS QUARTIER

Open Air - Live in der ARENA WIEN 07.07.

20.00

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UWE KRÖGER PIA DOUWES

MUSEUMS QUARTIER

20.00

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20.00

C

M ER QUARTI

Das Traumpaar des Musicals

20. 00

VORSTADTLIEDER


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!ticket service

Unterstützen Sie als 12. Mann das Nationalteam im Stadion

Foto: GEPA-pictures.com

A

b sofort sind Tickets für den Länderspielauftakt des ÖFB Nationalteams im Jahr 2017 erhältlich. Das 3. Heim-Länderspiel der laufenden Qualifikation zur FIFA Fußball WM 2018 gegen die Auswahl Moldawiens findet am 24. März statt. Anpfiff im Wiener Ernst-HappelStadion ist um 20:45 Uhr. In der letzten Qualifikation für die UEFA EURO 2016 konnte das österreichische Nationalteam zwei Siege gegen Moldawien feiern, ein 2:1 in der moldawischen Hauptstadt Chisinau und ein 1:0 in Wien. Die Ticketpreise liegen zwischen 10,– und 64,– Euro. Tickets sind via

oefb.at/tickets, meinteam.at oder telefonisch unter der ÖFB TicketHotline unter (01) 96096 555 erhältlich. VIP-Tagestickets sind zwischen € 145,– und € 495,– (exklusive USt.) erhältlich und

können über vip@oefb.at bestellt werden. Ab dem kommenden Jahr gibt es speziell für Familien mit Kindern rauchfreie Bereiche im Stadion, die beim Bestellvorgang als solche gekennzeichnet sind.

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!ticket spaß

Geiler Leserbrief Ich bekomme viele Zuschriften, eine möchte ich euch nicht vorenthalten: „Meine Ehe ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Mein Mann Günther (37) ist oft unterwegs, „geschäftlich“, wie er sagt – und ich bin völlig verzweifelt: Er ist doch arbeitslos! Er hat sich vor ein paar Monaten einen Hobbyraum eingerichtet, den ich nicht betreten darf. Einmal habe ich aber doch nachgeschaut, was sein Hobby ist. In der Tiefkühltruhe habe ich Teile von Frauen gefunden. Ich frage mich jetzt, ob er vielleicht der gesuchte Serienmörder

ist. Ich traue mich aber nicht, ihn zu fragen. Der ist ja vielleicht imstande und isst auch mich auf. Er nörgelt sowieso immer an meinen Kochkünsten herum.“ Meine Antwort: Liebe Freundin! Täglich bekomme ich Briefe, in denen mir Frauen ihr Herz ausschütten. Das ist traurig, aber man muss manchmal auch bei sich selbst nach Fehlern suchen. Hätte ich dieses oder jenes verhindern können, wenn ich mich mehr um den Partner gekümmert hätte? Diese Frage

SEX SELLS Georg Biron

schwebt wie ein Damoklesschwert über den Frauen. Auf jeden Fall meine ich, dass du offen mit deinem Mann über seine Hobbies sprechen solltest. Ich glaube nicht, dass er dich aufessen würde, schließlich bist du ja die Frau, mit der er vor Gott den Bund fürs Leben geschlossen hat. Wenn er an deinen „Kochkünsten herumnörgelt“, dann soll doch er einmal kochen! Das wäre eine Abwechslung in der Routine des Ehealltags, die sicher auch sehr viel Positives für euch bewirken könnte.

Gewinnspiele in dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 10-12, 24, 30-31 und 32-33, mehr Informationen & Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com. Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Eventmagazin, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn, Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2016.

Das nächste !ticket erscheint am 28. Februar 2017.

Fotos: moff, fotolia, beigestellt

LASTNEWS

Auch kommende Saison wird der Schlosspark Esterházy wieder zur entspanntesten Festivallocation: Am 7. Juli mit u.a. Jamie Cullum im Rahmen der Nova Jazz & Blues Night, am 8. Juli mit u.a. Zucchero, Uriah Heep und Kris Kristofferson im Rahmen des Lovely Days! Früher als sonst dürfen wir die ersten FM4 FrequencyKünstler bekannt geben: Mumford & Sons, Billy Talent, Rise Against, Kraftklub, Wanda und mehr werden sich 2017 im Greenpark einfinden.

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Foto VBW © Rafaela Pröll 2016

Musik und Liedtexte

STEPHEN SCHWARTZ

Das neue musical

Buch

CHRISTIAN STRUPPECK Regie

TREVOR NUNN

E I N MU S IC A L V O N MICHAEL KUNZE UND DARIO FARINA NACH „IL MONDO PICCOLO“ VON GIOVANNINO GUARESCHI

THE ROCK-MUSICAL IN CONCERT MUSIC BY ANDREW LLOYD WEBBER LYRICS BY TIM RICE

MIT

DREW SARICH ALS JESUS WWW.MUSICALVIENNA . AT

200x280_SCH+DC_JCS_OEticket.indd 1

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HIGHLIGHTS

präsentiert

GERNOT KULIS „Kulisionen“

08.02.’17 Linz, Posthof 09.02.’17 Graz, Orpheum 10.02.’17 Wien, Theater Akzent 11.02.’17 St.Pölten, Bühne im Hof

„10“

CARRINGTON BROWN 04.02.’17 Salzburg, Arena 05.02.’17 Linz, Tips Arena 22.03.’17 Wien, Stadthalle D 14.05.’17 Graz, Stadthalle

EHRLICH BROTHERS „Faszination – die neue Magie Show “ Die erfolgskomödie von MICHAEL NIAVARANI & ROMAN FRANKL

04.02.’17 Wien, Globe 14.02.’17 Wien, Orpheum 22.+28.02.’17 Wien, Stadtsaal

BÜLENT CEYLAN „Kronk“

26.01.’17 Graz, Stadthalle 27.01.’17 Wien, Stadthalle D 28.01.’17 Linz, Tips Arena 29.01.’17 Salzburg, Arena

JOHANN KÖNIG

„Milchbrötchenrechnung“

„Ds passiert alles in dein Birne“

TEDDY SHOW7 Wien, Stadthalle F 27.05.’1 28.05.’17 Salzburg, Arena

r. Neustadt, 23.03.’17 W Arena Nova 24.03.’17 Linz, Tips Arena

„nachSITZen“

MARTIN RÜTTER 11.05.’17 Salzburg, Arena 12.05.’17 Linz, Tips Arena 13.05.’17 Graz, Helmut-List-Halle 14.05.’17 Wien, Stadthalle F

alles auf anfang

Ab 23. Mai im Globe Wien Weitere Tournee-Termine: resetdiekomoedie.at

„Nur Nuhr“ 31.03.’17 Linz, Posthof 01.04.’17 Wien, Theater Akzent

DIETER NUHR


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