!ticket April 2015

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

musik show 2 0 1 5 sport theater kabarett

APRIL

Damit sind Sie live dabei!

SMART EXPORT Der internationale Siegeszug von Parov Stelar, Nazar, Bilderbuch, Olympique und Wanda

DIE FLEDERMAUS

P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien

Die Kult-Operette im Schloss Schönbrunn

rock LINKIN PARK weltmeister 11

€ 2,90

Die US-Superstars führen beim FrequencyJubiläum ein hochkarätiges Line-up an. Auch mit dabei: The Prodigy und The Chemical Brothers



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!ticket editorial Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin von !ticket

Querbeet ist die Devise!

Foto: Conny de Beauclair

N

un zieht langsam der Frühling ein, man kann die dicken Jacken und Woll-Accessoires wieder im Kasten verstauen und die vom Grau-in-Grau gebeutelte Seele von den Sonnenstrahlen kitzeln lassen. Einher mit der Sonne gehen auch die sprießenden kleinen Freunde aus dem Boden, die ihre Köpfchen ebenfalls der wohligen Wärme entgegenrecken. Das ist vielleicht für die britische Künstlerin Mileece (Seiten 26 und 27) nicht ganz unwichtig, immerhin besteht ihre Band aus Pflanzen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Statt eines Schlagzeugers, Bassisten oder Gitarristen finden sich in ihrer Band Lilien, Palmen, Farne und Orchideen. Klingt komisch, ist aber so. Max Raabe (Seite 14) wiederum bringt ein Stück Berlin nach Wien, zwar kein Töpfchen Erde aus dem Großen Tiergarten, dafür seinen „kleinen grünen Kaktus“, der sonst bei ihm und dem Palastorchester daheim am Balkon steht. Josef Hader, bekanntlich ein Freund von Topfpflanzen, wird’s freuen. Es ist aber nicht nur die Bodenkultur, die nun wieder ihre Mannigfaltigkeit unter Beweis stellt, auch auf den Bühnenbrettern geht es „querbeet“ bunt zur Sache: Ganz gleich, ob sich internationale Stars in unseren Gefilden einfinden oder unsere Lokalmatadore: Im burgenländischen Wiesen pfeifen alsbald Klänge von Electro bis Rock den Blumen um die Ohren, im Innkreis Blechmusik vom Feinsten, und am Messegelände Graz wird zwar nicht für neue Grünanlagen gesorgt, aber dank dem wiederauferstandenen Nuke Festival gibt’s mit Seeed dennoch aufkeimende Gefühle … Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Roberta Scheifinger

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A Nova Music presentation by arrangement with X-ray and ie:music ltd


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!ticket inhalt

Querbeet!

impressum Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger

Mischwald, Mischkultur, Blumenbeet: Was die Natur vorlebt, finden wir auch auf den Bühnen wieder, eine herrliche Vielfalt!

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STARS&PEOPLE 14 Max Raabe Der Entertainer und sein Palastorchester residieren in Berlin, ein Großteil des Repertoires wurde dort auch uraufgeführt. Zeit, der Stadt Tribut zu zollen! 16 Kyle Gass Band Es gibt auch ein Leben neben Tenacious D: KGB steht für kalifornischen Happy-Rock, locker und lässig, für Spaß auch ohne Comedy …

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SZENENUNTERSTÜTZUNG Neben Bergen, Energy-Drinks und Arnold Schwarzenegger ist vor allem Musik ein Aushängeschild unserer Nation. Allerdings ist es nun doch langsam an der Zeit, nicht nur bei Klassik oder dem Austropop anzusetzen …

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LIFE&STYLE

FUN&ACTION

22 Vinyl Über den „Trend zu Vinyl“ haben wir in der letzten Ausgabe berichtet, in der aktuellen haben wir uns der Nachhaltigkeit des „schwarzen Goldes“ gewidmet.

32 Serdar Somuncu In der Liebe und der Kunst sei alles erlaubt, heißt es. Für die Liebe hat der deutsche „Hassprediger“ zwar nicht viel über, für Gift und Galle jedoch schon … 34 Woodstock der Blasmusik Dass Blasmusik nicht allein bei irgendwelchen Aufmärschen in der Pampa eine Relevanz hat, zeigt das fünfjährige Jubiläum des blechernsten Festivals Österreichs.

LIVE&MEDIA

Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A. Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, FCM firstclassmedia GmbH, Andrea Fürnweger Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide (ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof), 1060 Wien Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II, 1060 Wien, www.conversations.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022

42 Boylesque Es ist weitaus mehr als „nur“ ein Ausziehen: Vielmehr ist es die Kunst, verführerisch jemand anders zu werden.

Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter.

48 Schloss Schönbrunn Dort, wo früher des Kaisers Kinder Vorstellungen gaben, finden heute im imperialen Rahmen Operette, Klassik und Theater statt.

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.

52 Media Tocotronic, Mark Knopfler Calexico und mehr!

Foto: Matthias Heschl, Illustration: baes

26 Elektrische Bodenkultur Man kennt die alte Leier: Als Österreicher muss man zuerst im Ausland Erfolg haben, um daheim anerkannt zu werden. Die besten Beispiele dafür findet man in der Electro-Szene.

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Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner

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!ticket highlights

2015

Van Morrison

Bob Dylan

The Never Ending Tour Dylan ist ein Gigant und ein ewiges Enigma der Rockund Popkultur, ein Künstler, der sich weigert, sich auf seinem Legendenstatus auszuruhen, sich stattdessen mit seiner kongenialen Begleitband auf der Bühne Abend für Abend neu erfindet. Er begeistert dabei mit neuen Lesearten von Songs, die Generationen bewegt und berührt haben und unbekannteren Stücken aus einem Lebenswerk, das seinesgleichen vergeblich sucht.

8. Juni, Wiener Stadthalle (Halle D)

Fotos: Lukas Beck Paramount Pictures Beat Allgaier William Claxton Switchfoot Bradley Quinn

25. Juni, Ljubljana, 26. Juni, Ottakringer Arena Wiesen

Born To Sing: No Plan B Dieser Mann ist wohl die größte lebende weiße Blues-Legende: Van Morrison schafft es wie kein Zweiter, Jazz, Blues, Country, Folk und Gospel unter einen Hut zu bringen. Kritiker und Fans schätzen und lieben ihn für seine genialen LiveShows. Seine Musik lebt von der Improvisation, und das gibt Hoffnung – manchmal setzt sich Qualität eben doch noch durch. Van Morrison ist ein ruheloser Charakter, kompromisslos und geradeheraus, entzieht sich jeder Kategorisierung und verfolgt dabei stets zielstrebig seine künstlerische Vision. Er ist eben Musiker und nicht „Rockstar“.

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Fading West Haben Sie den Film „A Walk To Remember“ gesehen? „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“? Dann sind Sie mit der Musik von Switchfoot bestens vertraut. Und auch Hits wie „I Dare You To Move“ und „Meant To Live“ sind Ihnen vielleicht ein Begriff. Mit ihrem letzten Album „Fading West“ haben sie Songs vorgelegt, in denen sie voller Hingabe all den Schmerz und die Wunder der Gegenwart reflektieren. Wunderbar: ihre spirituell aufrüttelnden und sozial bewussten Liedtexte.

Switchfoot

1. Juni, Arena Wien

Ambros pur! Nicht nur als besonderer Late-Night-Gast am Nova Rock Festival tritt „unser“ Wolferl mit seiner „Nr. 1 vom Wienerwald“ auf, auch fernab der Pannonia Fields tingelt Ambros mit seinem Musikprogramm „Ambros pur!“ und „Best Of Austria“ durch die Lande. Ambros war nie „Everybody’s Darling“, nie ein glitzernder Showstar. Er ist auf seine Art stets bei sich selbst geblieben, und vor allem dank seines Grummelns, Knurrens und Grantelns sind Lieder wie „Der Watzmann“, „Schifoan“, „Zwickt’s mi“ und viele andere schlichtweg Klassiker vor dem Herrn …

Wolfgang Ambros

Fotos: Lukas Beck, Paramount Pictures, Beat Allgaier, William Claxton, Switchfoot, Bradley Quinn

in ganz Österreich, u. a. am Nova Rock Festival am 13. Juni Live mit der Jan Garbarek Group Fünfzig Jahre hat der Norweger Jan Garbarek an seinem Saxofonton gearbeitet, hat ihn geschärft, wie ein japanischer Schmied in hingebungsvoller Intensität das Samuraischwert zum Unikat werden lässt. Ein langer Konzentrations-, Eliminierungs- und Verdichtungsprozess, bis er jene triumphale Unfraglichkeit erreicht hat, die uns ins Gemüt schneidet. Die meditative Suggestivkraft dieses weltweit einzigartigen Saxofonisten, der als Instrumentalist eine Popularität erreicht hat, die sonst nur Vokalisten vorbehalten bleibt, ist das Ergebnis seines Bemühens, das Schwierige einfach erscheinen zu lassen.

Jan Garbarek

13. Mai, Wiener Konzerthaus

The Godfather

Live Das zeitlose Meisterwerk von Francis Ford Coppola, „Der Pate“ (1972), wird auf einer großen Leinwand gezeigt, während die unvergänglichen Melodien von Nino Rota live vom Tschechischen Nationalen Symphonieorchester aufgeführt werden. Die legendäre Filmmusik zählt zu den bekanntesten Melodien, die jemals für einen Film geschrieben wurde. Der „Pate“- Soundtrack gewann einen Grammy Award für die „Beste Instrumentalkomposition geschrieben für Film, Fernsehen oder visuelle Medien“.

10. Oktober, Wiener Stadthalle (Halle F)

IT’S ONLY WOERZ

Plakativ! Konzertankündigungen auf Plakaten, Flyern, Websites, Postkarten, Bierdeckeln, Annoncen und was es sonst noch so alles gibt, folgen ganz eigenartigen Nichtgesetzen. Manche setzen auf Information hoch 10 und pappen in verhaltenskreativ anmutenden Collagen ihr gesamtes Leben auf die Werbeaussendung. So, als würden sie bereits ahnen, nie wieder eine andere Gelegenheit dafür zu haben, sich öffentlich präsentieren zu können. Am anderen Ende der designerischen Fahnenstange rangieren die Minimalisten. Name. Datum. Ort. Aus. Künstler haben’s nicht so einfach, wenn es um die Bewerbung ihrer selbst und ihrer „Produkte“ geht. Die Meinungen darüber, wie ein Plakat aussehen soll, klaffen dabei auseinander wie die Beine eines ehrgeizigen Schlangenmenschen im letzten Dienstjahr. Manche Bekanntgaben folgen einem Design der Marke „Mutti, schau mal, ich hab’ jetzt auch ein Fotozusammenstellprogramm und verwende gleich das Familienfoto. Da ist zwar unsere braune Blumentapete, der halbe unaufgeräumte Couchtisch und auch Onkel Erwin mit der Katze drauf, aber das macht nix“. Andere bevorzugen „Ich war auf der Angewandten und ICH bin der Künstler. Scheißegal, wer da auftritt!“ oder „Wir schreiben auch unsere wertvollen Texte auf die Ankündigung“. Dann gibt’s noch das klassische Sujet „vorteilhaftes Bild und Konzertinfo“ und die oben erwähnten minimalistischen Wer-WannWo-Bilder. Und mehr oder weniger originelle Zwischenfarben. Ich schreib‘ das mal wertfrei. Was sind IHRE Präferenzen? Worauf reagieren SIE, wenn Sie Ankündigungen sehen? Welche Bekanntgabe eines Events spricht Sie in diesem Heft am meisten an? Egal, ob Sie den Künstler kennen oder nicht. Ich bin neugierig. Schreiben Sie mir Ihren Favoriten an: redaktion@ticketmagazin.com!

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!ticket thema: flower-power

Frühlingserwachen Endlich! Die Tage werden wieder länger, die Sonne strahlt Wärme und Lebenslust aus, es beginnt zu blühen und zu sprießen – der Frühling ist da! Für die !ticket-Redaktion ein willkommener Anlass, einen grünen Themenschwerpunkt zu setzen. TEXT: PETRA ALBRECHT

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obald das erste Quartal eines Jahres abgeschlossen ist, fängt es in der Natur und auch in uns selbst an zu kribbeln. Ganz klar, die Frühlingsgefühle sind erwacht! Es werden allerorts Sessel und Tische auf die Straße gezerrt und jeder Meter wird für einen noch so kleinen Gastgarten genutzt. Flora und Fauna erstrahlen, der grimmige Winterblick weicht einem milden Frühlingslächeln. Flower-Power pur, und das abseits von irgendwelchen bewusstseinsverändernden Substanzen – nein, da genügt allein die frische Früh-

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lingsluft, um sich beschwingt zu fühlen. Nun mögen Sie sich fragen, was diese Thematik mit dem Eventgeschehen und den sich rund um dieses drehenden Themen zu tun hat. Da gibt es so einige Zusammenhänge: Ab Seite 22 der aktuellen Ausgabe kann man sich beispielsweise über die biologische Abbaubarkeit von Schallplatten informieren. Außerdem haben wir uns mit der Kräuteraufzucht in den eigenen vier Wänden beschäftigt und sind auf einige interessante Events gestoßen, die mit Kräutersetzlingen das eine oder an-

dere zu tun haben. Man blättere einmal um, und schon stößt man auf eine Vielzahl von Events im Elektrobereich, die den Frühling und das damit einhergehende Gefühl zelebrieren. Auch der musikalische Frühling wurde beleuchtet, indem wir uns die Frage gestellt haben, wie es denn mit der Aufzucht von heimischen Bands aussieht. Dem nicht genug haben wir hier noch eine Auswahl an Freizeitbeschäftigungen und Gadgets rund um das Thema Pflanzen, Frühling und Bio für Sie zusammengestellt:

Fotos: Georg Blume, Udo Leitner, Hersteller, beigestellt

ühling er im Fr Jumping oder u e t n e b A eeen, Bung eticket.com r h fa u n a Egal ob K nter gutschein.o aktivitäten u s Rafting – hlreiche Frühling a ot. gibt es z im Angeb


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flatterhaft

SomeKindaWonderful Die Jungs aus Ohio haben ihrem selbstbetitelten Erstlingswerk mit ganz vielen Schmetterlingen gleich die Frühlingsboten schlechthin aufs Cover gezaubert.

grünzeug Gesundheit Mit diesem Ratgeber startet man frisch, pflanzlich und munter in den veganen Frühling.

Sag’s durch die ... Clara Blume Was für ein blumiger Name! Am 12. Mai kann man ihren bunten musikalischen Mix live im Wiener WUK erleben.

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grünes wunder

Andreas Vitásek In seinem Programm „Sekundenschlaf” pflanzt er am 14. April im Posthof Linz Wunderbäume.

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!ticket coverstory

Heuer spielen sie verrückt G

reen Park, St. Pölten: Die Macher rufen im Jubiläumsjahr selbst zum Feiern der „15 Years of Festival Madness“ vom 20. bis 22. August auf. Im Vorjahr wurde knapp

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eine Viertelmillion (Bier-)Dosen der Wiederverwertung zugeführt – die Zahl ermöglicht eine kleine Vorstellung der Dimension der dreitägigen Party! Die bombastische Stimmung bringen wie

Foto: Brandon Cox

Big Names zum großen Jubiläum! Am 20. August startet das Frequency-Festival in seine 15. Saison. Mit dabei: Linkin Park, The Prodigy und die Chemical Brothers. TEXT: ALEXANDER HAIDE


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jedes Jahr die 100.000 Fans selbst mit, den „Playground“ samt gewaltigem Soundtrack liefern die Veranstalter: Nebst den Headlinern lassen The Offspring, Interpol, Alt-J, Caspar, Martin Garrix, Fritz Kalkbrenner und die reizende Ellie Goulding – um nur einige des Line-ups zu nennen – auf großartige Gigs hoffen! Die Jagdsaison ist eröffnet Mit mehr als 60 Millionen verkaufter Alben, dem Titel „Biggest Rock Band in the World Right Now“ (Kerrang! Magazin) und der Rückkehr zum Heavy Rock mit dem aktuellen Longplayer „The Hunting Party“ sind Linkin Park unumstritten die Headliner des heurigen Frequency. Die Welttournee ist eine Art Verjüngungskur einer

Band, die in Gefahr geriet, sich zu sehr an den Pop anzubiedern. Das erkannten die Musiker selbst und zogen rechtzeitig vor den Aufnahmen zu „The Hunting Party“ die Notbremse: „Schon wenn wir ein Album fertig machen, schreibe ich an neuen Songs und nehme Demos auf, auch wenn wir auf Tour sind“, erinnert sich Mike Shinoda. „Später spiele ich meine Favoriten den Jungs vor und natürlich auch Rick Rubin (legendärer Producer, Anm.). Er meinte nur, dass es mehr nach Pop klingt, als er erwartet hätte. Und das meinte er nicht negativ! Das störte mich trotzdem und ich hörte mir die Sachen noch einmal an und dachte nur: Oh Gott, so soll das aber nicht klingen, dahinter kann ich keinesfalls stehen! Also hab’ ich alles weggeworfen und ging zurück an den Start.“

Zipfer rockt das Frequency! Ob R’n’B-Bitch, Metal-Groupie, Headbanger oder Indie-Fan – beim Bier werden sich alle einig: Zipfer ist das Bier der besten Konzerte! Glaubst du nicht? Dann warst du noch nie am Frequency... Genau wie das Frequency-Line-Up kann sich auch das Zipfer-Line-Up sehen lassen: Mit Zipfer Urtyp, DREI und Radler ist für jeden Geschmack immer das Richtige dabei! Aber Zipfer sponsert nicht nur Österreichs beste Konzerte und Festivals – Zipfer sponsert auch dich. Und verlost

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Frequency Festivalpässe! GEWINNSPIEL

Linkin Park Beinahe ein Jahr ist ihr sechstes „Baby“ alt: „The Hunting Party“ist die aktuelle Langrille der Herren aus Kalifornien, die einen der Headliner am diesjährigen Frequency geben.

Wie viele „Years of Festival Madness“ feiert das Frequency 2015? Schick die Antwort mit dem Betreff „ticket Gewinnspiel“ an office@zipfer.at Und dann: Abwarten und Zipfer trinken... Wenn du gewinnst, wirst du rechtzeitig per Mail verständigt. So oder so: Wir sehen uns am Frequency!

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!ticket coverstory termine Das Frequency Festival findet zwischen 20. und 22. August im Green Park St. Pölten statt. Headliner: Linkin Park, The Prodigy, The Chemical Brothers Co-Headlining: The Offspring, Interpol, Alt-J, Casper, Ellie Gouling, Major Lazer, Martin Garrix, Nero, Fritz Kalkbrenner Weitere Acts (Auswahl): Bad Religion, Simple Plan, KWABS, Enter Shikari, K.I.Z., The Wombats, Irie Révoltés, William Fitzsimmons, Halestorm, Mighty Oaks, The Districts, Truckfighters, Exclusive, Sigma, Klangkarussell, Porter Robinson, OMD, Kill The Noise, Modestep, Oliver Koletzki, Koan Sound, Bakermat, Claptone, Gorgon City DJ-Set, Aka AKa feat. Thalestroem, Graze, Cyril Hahn und viele, viele mehr …

Neuer Wind So entstand ein ganz neuer Linkin-ParkSound, den zuvor noch niemand gehört hatte und dennoch „back to the Roots“ führt: „Unsere Wurzeln sind … ich im Haus meiner Eltern, 1996. Das sind die wahren Wurzeln. Jetzt haben wir diese

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Elemente von damals verwendet, als wir Teenager waren und keine Ahnung hatten. Wir kannten uns mit der Technik nicht aus, hatten von der Arbeit in einem Studio keinen Schimmer und schon gar nicht davon, wie man Musik aufnimmt.“ Der „Uralt-Sound“ zahlt sich allerdings aus, denn die vierfachen Echo-Gewinner (in den Jahren 2002, 2008, 2011, 2013) sind auch 2015, dieses Mal für das beste Album Rock/Alternative mit „The Hunting Party“, nominiert.

Bühne im Rahmen einer gemeinsamen US-Tournee mit Linkin Park.

Gegenwind Mehr als nur gespannt sein darf man auf den Gig von Keith Flint und The Prodigy, die nach sechs langen Jahren mit „The Day Is My Enemy“ (erscheint Ende Mai) ein neues Album vorlegen. Live-Premiere der neuen Songs und der großen Hits der Electronic-Pioniere in Österreich ist natürlich beim Frequency! Übrigens teilten sie sich bereits vor fünf Jahren die

Nachhaltigkeit Natürlich wird – genauso wie beim „Schwester-Festival“ Nova Rock in Nickelsdorf – auch in St. Pölten auf ökologische Nachhaltigkeit, Müllvermeidung und Naturschutz Wert gelegt und bestehende Konzepte wurden ausgebaut und verfeinert. Mehr zu diesem Thema, alle Infos zu Camping, Anreise und vieles mehr gibt’s via www.frequency.at!

Die Chemie stimmt Gemeinsam mit The Prodigy und einer weiteren Handvoll UK-Bands definierten die Chemical Brothers Anfang der 90er Jahre ihr eigenes Genre – beim Frequency gibt’s ein Wiedersehen in St. Pölten, bei dem es vermutlich bereits neue Tracks des aktuell noch namenlosen Albums zu hören geben wird.


DAS BIER DER BESTEN KONZERTE. Zipfer ist bei den beliebtesten Musikevents immer live dabei und macht so jedes Konzert zum Genuss. Denn nur Zipfer wird seit jeher nach urspr端nglicher Art mit frischem Naturhopfen gebraut. Und das schmeckt man auch.

EIN GLAS HELLER FREUDE

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TIM_14_Max Raabe_g_KSB_jak_k1.qxp_Layout 1 24.03.15 10:26 Seite 1

!ticket stars&people

Der Charmeur Max Raabe und sein Palastorchester residieren in Berlin, ein Großteil ihres Repertoires wurde hier anno dazumal auch uraufgeführt. Grund genug, dem Berliner Charme nun einmal Tribut zu zollen. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Der Raabe und der Bär Mit seiner neuen Langspielplatte „Eine Nacht in Berlin“ und dazugehöriger Orchester-Tour huldigt Max Raabe nun auch „seiner“ Stadt. Aber: Wie erlebt er den vermeintlichen Hotspot? „Ich lebe in Berlin, gehe aber tatsächlich die ausgetretenen Pfade. Ich habe so meine Lokale – die wilde Clubszene und all das, was man von Berlin erzählt, kenne ich auch nur vom Vorbeifahren. Ich gehe natürlich in die Galerien, auf Konzerte – aber das Besondere der Stadt kenne ich dann vielleicht eher doch nicht, obwohl ich mittendrin lebe“, erzählt uns der sympathische Gentleman, der manchmal so wirkt, als stamme er tatsächlich aus den 20er- und 30er-Jahren, und singe nicht nur Lieder aus ihnen. Nachtleben Tatsache ist: Egal ob man in irgendwelchen illegalen Abbruchhäusern in Friedrichshain-Kreuz-

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berg im Drogentaumel Party macht, oder abends „unter den Linden“ schlendert und schließlich in ein Theater abbiegt, in Berlin trifft sich die ganze Welt und steckt die Köpfe zusammen. Das Nachtleben hat hier einen immens hohen Stellenwert – der perfekte Nährboden also für Musik und Kunst.

Strawanzen durch Berlin Raabes Zeitreise ist stets ein unglaublich charmanter, witziger und flotter Streifzug durch die Chansonwelt der 20er- und 30er-Jahre.

Zeitreise Perfektion ist es auch, was Max Raabe abzieht: Mit seiner unikalen Mischung aus eleganter Steifheit, Charisma und leiser Ironie ist Raabe vielleicht mehr Berlin als ein Bushido. Nur halt eher jenes Berlin, das wir nur mehr von vergilbten Postkarten oder alten Schinken her kennen: ein bisschen Rastlosigkeit zwischen edlen Gewändern, Champagner und Absinth. Da braucht es dann auch nicht wirklich, dass Raabe tatsächlich über Berlin singt, der Stadt huldigt, sondern die Klassiker von damals für sich sprechen lässt. Aber es sind nicht nur die Klassiker, die man tönen lässt, auch die Stücke, die Raabe in den letzten Jahren mit Annette Humpe schrieb, poppiger und moderner zwar als das gewohnte Repertoire, dennoch angenehm „abgehangen“. Dies fällt umso mehr auf, wenn Neues mit Altem homogen verschmilzt und man sich tatsächlich für „eine Nacht in Berlin“ wähnt, ob von heute oder von gestern ist dann auch schon schnuppe.

termine Wien wird Berlin: Am 4. und 5. Mai in der Wiener Stadthalle (Halle F; Dinnerpackage buchbar). Zudem spielt Raabe mit Palast Orchester im Juni in Linz und im November in Bregenz.

Fotos: Marcus Hoehn

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erlin also. Deutsche Hauptstadt, Flughafen-Debakel, Hipster-Käfig Europas, ein reißerischer Wortwitz vom Wappenbären zum Städtenamen, fehlt nur noch, dass der Bär aus Berlin Bertram heißt. Berlin sagt man aber auch nach, ein künstlerischer Schmelztiegel zu sein – man denke an die „Berlinphasen“ von Nick Cave, David Bowie, Iggy Pop oder auch Lou Reed.


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Pat ti Smith Pat ti Smith and her band and her band perform Horses perform Horses

8 June 2015 K A D A V AMonday R P A L L B E A ROE2RApollo Manchester

27. OKTOBER 2015

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Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; TEL: 01/96096) erhältlich. Weitere Vorverkaufsstellen findet ihr unter skalarmusic.at.

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!ticket stars&people

Voll-Gass Sie haben den „besten Song der Welt“ geschrieben und wurden soeben mit einem Grammy für „Best Metal Performance“ ausgezeichnet: Tenacious D. Dass die eine Hälfte, Kyle Gass, nebenher auch noch Mitglied beim KGB ist, wissen jedoch die wenigsten. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER, PETRA ALBRECHT

Warum nur, warum Socken in Flip-Flops? Es schaut verdammt gut aus!

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Es ist eigentlich ziemlich „deutsch“. Ist das etwas Negatives? Ihr seid doch gewissermaßen Brüder? In etwa so wie England und Irland, Amerika und Mexiko, ja. Wenn wir schon Modepolizei spielen: Welchen Körperteil würdest du dir bleichen lassen? Meine Augenbrauen. Ich steh voll auf den Look, den David Bowie mit rasierten Augenbrauen hatte, oder auch Die Antwoord. Ziemlich fertig … Mir kommt vor, dass du mit der Kyle Gass Band – nicht nur textlich, auch musikalisch – radiotauglicheres Material geschrieben hast als mit Tenacious D. Absicht? Hoffentlich sehen das die Radiostationen ähnlich (lacht). Selbst Tenacious D bekommen in den Staaten – abgesehen von „Tribute“ – kaum Airplay. Jedenfalls war es nicht Absicht, mit KGB „fürs Radio“ zu schreiben, zumal das Songschreiben für mich immer noch ein kleines Wunder ist, das passiert, wann und wie es will.

Schreibt es sich mit KGB und The D anders an den Songs? Absolut. Bei Tenacious D sitzen Jack und ich rum und improvisieren, klauben anschließend die guten Stücke zusammen. Bei KGB sind dann doch mehr Musiker involviert, die auch unabhängig voneinander schreiben. Was macht einen guten – nein, den besten! – Rocksong aus? Ein geniales Riff, eine ekstatische Stimme, Spannung, Pep – und natürlich das obligatorische Solo.

Fotos: EAT MUSIC

KGB,

damit ist ausnahmsweise nicht der sowjetische Geheimdienst gemeint, sondern die Kyle Gass Band, die nun danach trachtet, ihr Debüt auch auf der anderen Seite des Teiches vorzustellen. Zugegeben, man muss schon ein bisschen Musik-Nerd sein, um KGB als „Supergroup“ zu titulieren: Nix mit Dave Grohl am Schlagzeug, mit Lemmy am Bass oder Slash an der Gitarre. Nichtsdestotrotz ist Kyle Gass mit seinen Mitstreitern der Sprung weg vom „D“-Comedy-Rock gelungen, hinein in ein Fahrwasser irgendwo zwischen Eagles Of Death Metal und Ugly Kid Joe, Kid Rock und The Beach Boys. Aber lest selbst, was der sympathische Kalifornier, der zum Interview im Schlabberlook stilecht mit Badeschlapfen und Sportsocken aufkreuzt, über seine musikalischen Ambitionen auch ohne Jack Black zu erzählen hat!


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Kyle Gass Band Was macht Kyle Gass, wenn Jack Black am Set steht und keine Zeit für Tenacious D hat? Er versammelt knallharte Rocker-Dudes um sich und zaubert sonnigen Rock lockerlässig aus der Hüfte!

termine

Würdest du KGB auch als Versuch sehen, dich als „ernsthaften“ Musiker zu etablieren? Ich nehme mich bei Tenacious D genauso ernst wie bei KGB, das ist mein Job. Das hindert mich aber nicht daran, auch Spaß an der Sache zu haben – und mich gleichzeitig auf meinem Instrument weiterzuentwickeln, immerhin sind mir Mike Bray und John Konesky meilenweit voraus. Das ist stellenweise dann schon eine Herausforderung, und da wären Gedanken über meine Wirkung echt nur Zeitverschwendung.

ai ins am 8. M kommt m 9. Mai in die d n a B s n, a Gas Die Kyle hm in Dornbir Tag So Conrad Wien. m ersten rigens a in der )) b e ü n n e z le s (( i oord spie 18. Jun Die Antw Art Forms, am . n n a e s rb ie U des aW ger Aren Ottakrin

Wie gewichtest du beide Bands? Tenacious D mache ich schon seit 20 Jahren und wir haben durchaus Erfolg damit, also ist es schon mein Hauptaugenmerk. Aber KGB macht immens viel Spaß, Spaß, den ich mir aber nur leisten kann, weil Tenacious D meine Rechnungen bezahlt. Du musst ja auch bedenken: Bei KGB sind wir fünf Leute, nicht nur zwei – und bei Weitem nicht so populär.

KGB trägt deinen Namen auch als Bandnamen … Ja, weil ich der Berühmteste von allen bin (lacht). Naheliegend. Was sind deine Lieblingsbands, die auch den Namen eines – des berühmtesten – Musikers im Titel tragen? Die Dave Matthews Band mag ich schon einmal nicht … Bon Jovi? Auch Mist. Ich glaube, ich bin da in eine miese Tradition gerutscht … Wir sollten uns wohl umbenennen.

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!ticket stars&people Nun, die Jimi Hendrix Experience könnte dich noch erretten … Das ist ein gutes Beispiel, ja! Vor KGB spielte ich neben The D auch schon bei Trainwreck, und wir wurden immer mit „featuring Kyle Gass von Tenacious D“ beworben. Das war mir zwar etwas unangenehm, wenn auch aus Marketingsicht verständlich – also haben wir uns nun gedacht, wir nehmen meinen Namen gleich in den Bandnamen mit rein, um die Sache zu vereinfachen. Dennoch: Die Kyle Gass Band bin nicht nur ich, das ist ein Team. Also bist du kein Band-Diktator? Nein, also schon (lacht). Es tendiert schon eher in die demokratische Richtung.

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Siehst du Unterschiede zwischen Film- und Rockstars? Definitiv. In Amerika ist „Rockstar“ synonym mit „Gott“ zu sehen, so wirst du geadelt, auch wenn du gar keine Musik machst, sondern als Physiker, TV-Moderator oder was auch immer immens populär bist. „Rockstar“ ist die Freifahrt zur Sonderbehandlung, immer und überall. Gut, als Hollywood-Star ist das nicht viel anders, aber dein Publikum ist weniger direkt „bei dir“: Dort arbeitest du zwischen Bluescreens und Stativen, bevor du auf die Leinwand kommst, als Rockstar stehst du auf der Bühne und fühlst die Fans richtiggehend vor dir. Das macht Spaß. Andererseits: Ich bin auch kein wirklicher Filmstar, also muss ich mich so oder so wohl mit der

Rockstar-Kategorisierung anfreunden (lacht). Wer ist dein „Guitar Hero“? Die üblichen Verdächtigen: Jimmy Page, Hendrix, aber auch sehr viele, die rein akustisch spielen, so wie Paul Simon, James Taylor oder auch Monte Montgomery, der seine Akustikgitarre durch Amps jagt. Sehr gerne höre ich auch die großen Jazzer wie George Benson, Tal Farlow, Barney Kessel und Joe Pass – allerdings lebe ich viel lieber in meiner eigenen Traumwelt, ich spiele lieber selber, als dass ich mir andere Musiker anhöre.

weiterlesen? f iew lesen Sie au Das volle Interv om .c in az ag m www.ticket


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Musikalisch abbaubar Nachhaltigkeit – das Thema unserer Zeit! Wir haben die Schallplatte einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. TEXT: PETRA ALBRECHT

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n unserer letzten Ausgabe berichteten wir über den Trend, wieder vermehrt zu Vinyl, dem schwarzen Gold, zu greifen. Es ist ein Aufwärtstrend erkennbar, aber natürlich kommt die meiste Musik noch immer in Form einer unangreifbaren Datei

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daher – schade eigentlich, denn die Haptik, der Sammelgedanke und so vieles mehr geht dabei verloren. Und man kann annehmen, dass durch beliebig austauschbare digitale Files auch die Wertigkeit der Musik verringert wird.

Abgesehen von Klangqualität und einigen anderen Vorteilen für den Musikliebhaber, gibt es auch einen Nachteil bei der Schallplatte: Das Material. So bestehen die schwarzen Scheiben aus Polyvinylchlorid, kurz PVC, und sind dadurch biologisch nicht abbau-

Foto: Fotolia

Sammlerobjekte Schallplatten werden eher verschenkt oder auf Flohmärkten verkauft. Auf dem Müll landen sie selten.


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termine Liebhaber und Interessierte aufgepasst! Zwischen 24. und 26. April findet die Vienna Vinyl & Record Fair im MGC Wien St. Marx statt. Für gastronomische und musikalische Unterhaltung wird gesorgt! Die Messe wird von Austria Vinyl, Österreichs größtem Veranstalter von CD- und Plattenbörsen, veranstaltet. Es sind alle Musikrichtungen vetreten und es werden Facts und Tipps rund um das Thema Schallplatte angeboten. Live on stage: Blind Petition, Fii & Sarah Be, Manuel Normal, Mary Broadcast, She and the Junkies u. v. m.

bar. Zur Herstellung von PVC wird Erdöl herangezogen, das wiederum ein Rohstoff ist, der wohl auch einmal versiegen wird. Bevor man nun aber anfängt, Vinyl als Tonträger zu verteufeln und Angst davor hat, dass die Benzinpreise ins Unermessliche steigen und man – Gott bewahre – nicht mehr Auto fahren kann, sollte man folgende Faktoren bedenken: Sammlerobjekte Im Gegensatz zu anderen Tonträgern wie CDs oder auch Kassetten sind Schallplatten keine Wegwerfprodukte. Dadurch, dass sie – bei richtiger Behandlung, sprich: nicht in die pralle Sonne legen, nicht mit einem Messer darauf herumkratzen, immer wieder brav in die Hülle zurückgeben – nahezu unzerstörbar sind und vor allem auch das Artwork meistens ein optisch reizvolles ist, wurden die gerillten Scheiben relativ rasch zum Sammlerobjekt. Außerdem kann man bei manchen Raritäten im Laufe der Jahre eine beachtliche Steigerung des Wertes erkennen. Kaum ein Plattenbesitzer bringt es übers Herz, ebendiese einfach in die Tonne zu werfen. Sollte er sich von einem Album trennen wollen, landet dieses meistens auf dem Flohmarkt, auf Tauschbörsen oder bei anderen, befreundeten, Liebhabern.

Recycling Die meisten Plattenhersteller sind dazu in der Lage, Platten, die sie nicht auf den Markt bringen, zu schrotten und daraus neue Alben herzustellen. Es gibt auch Firmen, die einen „Recycling-Bonus“ anbieten, sprich, wenn ein Künstler neue Platten pressen lassen will und alte zum Schreddern vorbeibringt, bekommt er einen Nachlass auf sein neu gepresstes Werk. Sollte Vinyl dann doch auf einer Mülldeponie landen, ist die Umweltbelastung auch nicht sehr hoch, da es sich im Gegensatz zu anderen Kunststoffen relativ leicht brechen und somit in Kleinstteilen entsorgen lässt. Geplante Obsoleszenz Immer wieder werden Stimmen laut, dass beispielsweise MP3-Files im Gegensatz zu haptischen Tonträgern keine Umweltschäden – im Sinne von Abfall – verursachen. Das ist für den File an sich korrekt, weil er ja nur digital vorhanden ist und sich das Wegwerfen auf einen Mausklick oder Fingertouch beschränkt. Was hier oftmals vergessen wird, sind die Geräte, auf denen digitale Musik abgespielt wird. Die Lebensdauer von MP3-Playern und Konsorten ist oftmals nicht sehr lang. Immer wieder werden Hersteller solcher Gadgets mit dem Vorwurf der geplanten Obsoleszenz, sprich einer absichtlichen Verringerung der Lebensdauer des Gerätes, konfrontiert. Recherchiert man in diesem Zusammenhang allerdings nach Plattenspielern, so sind diese kaum davon betroffen.

Fazit: Vinyl trägt kaum zu unserer Wegwerfgesellschaft bei und schaut im Regal einfach besser aus als ein MP3-Player.

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!ticket life&style Kräuterhimmel Lavendel, Basilikum und Co fallen eben nicht vom Himmel. Viel Sonne, nährstoffreiche Erde und richtiges Gießen sind die Zauberwörter.

Urban Gardening boomt – und man benötigt nicht einmal einen Balkon dazu. Denn ein aromatisches Kräuterbeet lässt sich auch auf dem Fensterbrett anlegen. TEXT: ASTRID RADNER termine Alles, was man über den perfekten Indoor-Garten wissen muss, kann man sich mithilfe dieser Events merken.

Lektion 1: Nie zu viel, nie zu wenig gießen! Deshalb: Dry The River! Die gleichnamige Folk-Rock-Band kommt am 16. April ins Conrad Sohm nach Dornbirn.

Lektion 2: Pflanzen brauchen viel Sonnenlicht!

Aber welche Pflänzchen eignen sich besonders gut? „Eigentlich kann man alle Kräuter auch indoor gut ziehen“, meint Gärtnerin Sabrina Bunderla. Immer gehen die Klassiker wie Basilikum, Thymian, Schnittselleriearten oder Rosmarin. Diese muss man aber nach spätestens zwei Monaten nach draußen stellen oder, wenn das nicht geht, mit neuer Erde ausstatten. Die Expertin empfiehlt die Kräuter als junge Pflänzchen zu kaufen, dann kann schon nach zwei Wochen geerntet wer-

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Das wusste schon Max Raabe, der seinen „kleinen grünen Kaktus“ u. a. am 4. und 5. Mai in der Wiener Stadthalle „draußen auf den Balkon“ stellt (lesen Sie mehr auf S.14).

Lektion 3:

den. Petersilie ziert sich dabei länger, Kresse sprießt ohne viel Zutun. Wie war das noch mal genau mit dem Gießen? Das Wichtigste dabei: das frisch adoptierte Pflänzchen nicht in einer „Staunässe“ ersaufen lassen. Die Lösung: Blumentopf mit Loch unten sowie Untersetzer verwenden. Gießen muss man immer mit Mittelmaß: nie zu trocken, nie zu nass. Das gilt vor allem für die mediterranen Pflanzenfreunde. Alle zwei Wochen sollte man außerdem einen Flüssigdünger dazugeben.

Manche Pflanzen zieren sich etwas. Zum Beispiel die Petersilie braucht länger zum Keimen. Lange dauert’s hingegen nicht mehr, bis The Slow Show am 28. Mai ins Wiener Chelsea kommen.

Lektion 4: Der richtige Topf macht’s aus! Josef Hader kann ein Lied davon singen: „Topfpflanzen“gibt es bei „Hader spielt Hader“ab 20. Juni wieder zu hören.

Kann man auch exotische Kräuter im Wohnzimmer anbauen? „Unbedingt“, meint Bunderla. Zum Beispiel Chili oder Zitronengras. Unbekanntere Kräuter haben’s außerdem in sich: zum Beispiel die rote Brunnenkresse, die Zitronenverbene oder der Pinienrosmarin.

Fotos: Fotolia

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er Geruch strömt schon aus der Küche: Tomaten und Knoblauch blubbern vor sich hin, die Spaghetti köcheln im Wasser. Was noch fehlt, ist der Duft von frischem Basilikum, angeschwitztem Thymian oder gehackter Petersilie. Und da kommt er wieder, der Gedanke: Wie schön wäre es, einen eigenen Kräutergarten am Fensterbrett zu haben. Jetzt aber wirklich!


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Alles Waltz!

In „Big Eyes“, Tim Burtons neuem Film mit Christoph Waltz, zeigt der österreichische Topstar erneut seine Qualitäten. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK

Fotos: Constantin Film

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u sagen, dass Christoph Waltz gut im Geschäft ist, wäre leicht untertrieben. Zu sagen, dass er einen langen und weiten Weg gegangen ist, bevor er unter den absoluten Superstars ankam, auch. Der große Ruhm, den ihm vor allen seine Oscar-prämierten Glanzleistungen in „Inglourious Basterds“ (2009) und in „Django Unchained“ (2012) einbrachten, kam spät im Leben des 1956 in Wien geborenen Schauspielers, der sich u. a. bei der ORF-Kindersendung „Am dam des“ herumtrieb, ehe er 1981 in Ernst Josef Lauschers zu Unrecht ein wenig vergessenem Film „Kopfstand“ eine Hauptrolle als verstörter Jugendlicher hatte. Peter Patzak besetzte ihn öfters, aber im wesentlichen bestand ein Großteil von Waltz’ Karriere aus Rollen in – mehr oder weniger gelungenen – deutschen bzw. deutschsprachigen Fernsehfilmen und -serien. Kinoauftritte wie in Leander Haußmanns „Herr Lehmann“ (2003) blieben eher klein und spärlich – bis ihn das unergründliche Genie Quentin Tarantino (Wie kommt der Mann auf so eine Besetzung?) als charismatischen Nazi-Fiesling in „Basterds“ ins weltweite Rampenlicht rückte. Wer dachte, Waltz könne diesen Geniestreich keinesfalls toppen, der sah sich getäuscht: Als deutschstämmiger Kopfgeldjäger-Zahnarzt Dr. King Schultz in „Django Unchained“ spielte er den armen Jamie Foxx förmlich an die Wand.

Big Eyes Christoph Waltz beweist einmal mehr, dass es nicht Tarantino sein muss, der ihn zum Brillieren bringen kann.

Böser Österreicher Die Rolle als Oberbösewicht Oberhauser im Bond-Abenteuer „Spectre“ (Kinostart im November) ist ein weiteres Highlight für den Mann, der sich „eindeutig“ als Österreicher deklariert hat, als die Deutschen versuchten, ihn wegen seines deutschen Vaters und wegen seiner Fernsehrollen als einen der ihren zu reklamieren, und der sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, seinen Landsleuten die eine oder andere unangenehme Wahrheit zu sagen. Bizarre Realität Wie gut Waltz ist, kann man nun anhand einer vergleichsweise (!) konventionellen Darstellung bei einem anderen großen Film-Exzentriker überprüfen: Im April startet Tim Burtons Verfilmung der Lebensgeschichte der heute 87-jährigen

amerikanischen Malerin Margret Keane (Amy Adams), deren Markenzeichen Menschen mit großen Augen sind (daher der Filmtitel „Big Eyes“). Die Story ist so bizarr, als habe Burton sie erfunden, sie ist aber tatsächlich passiert: Walter, der Ehemann der extrem erfolgreichen Malerin, verkaufte ihre Bilder unter seinem eigenen Namen – eine Art Agreement zwischen den beiden. Nach der Scheidung jedoch beanspruchte Margret den Credit für ihre Bilder, was der ExGatte ablehnte. Ein berühmter Prozess war die Folge, in dem der Richter die beiden aufforderte, eine der großäugigen Figuren zu malen … Tim Burton gilt als Kenner und Sammler von Keane-Bildern und als erklärter Fan. Einem großen Filmvergnügen steht, zumal bei dieser Besetzung und diesem Regisseur, nichts im Wege.

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e s l u p m I Elektrisierende !ticket life&style

in & Edwin Kruder & Dorfmeister, Camo & Krooked, Erw Österreich bietet für elektronische Künstler gute Nährstoffe, um auch international zu wachsen. Angereichert wird diese Bodenkultur unter anderem mit dem neuen „Electric Spring“-Festival. TEXT: ASTRID RADNER

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ileece, eine britische Künstlerin und Musikerin, hat eine Band wie kein anderer: Sie besteht aus Lilien, Palmen, Farnen und Orchideen. Die Pflanzen produzieren, angehängt an Elektroden, einen sphärischen, elektronischen Sound. Was Mileece dafür braucht, sind ein Computer sowie eine nährstoffreiche Erde zum Wachsen ihrer biologisch abbaubaren Musiker. In ihrem Gewächshaus in L.A. findet sie diese. Auch Österreich ist nicht nur für pflanzliche, sondern auch für menschliche Künstler elektronischer Musik ein guter Boden, der internationale Erfolge hervorbringt. Schon lange bevor vom aktuellen Österreich-Boom mit Bilderbuch, Olympique oder Wanda gespro-

chen wurde, gab es in Wien vor allem eines: eine elektronische Musikkultur. Der aus Deutschland stammende Elektrokünstler [dunkelbunt] zog in den 90er-Jahren sogar von Hamburg nach Wien, um sich musikalisch zu entfalten. Warum tut man sich das an? Vienna Sound „Ich bin wegen der elektronischen Musik inspiriert worden, nach Wien zu kommen, wegen Kruder & Dorfmeister und der hier herrschenden jazzy DownbeatGeschichte. Da hat sich schlagartig mein Sound geändert“, sagt Ulf Lindemann alias [dunkelbunt]. Kruder & Dorfmeister, das Austro DJ- und ProduzentenDuo streute die elektrischen Samen Anfang der 90er-Jahre quer durch die

Hauptstadt. Bis heute stehen Peter Kruder und Richard Dorfmeister für einen frischen Dub-Beat in Electric Vienna. Die beiden sind nach wie vor international gefragt. Genauso wie die Drum’n’-Bass-Promis Camo & Krooked, der Elektro-Swinger Parov Stelar oder Waldeck und Erwin & Edwin. Es gibt in Wien sogar eine „Electronic Music Academy“, die Electronic Music Producer-Kurse von Techno bis Dub step bietet. Für 159 Euro kann man in neun Stunden zum Beispiel Drum-’n’Bass-Basics lernen oder für den gleichen Betrag pro Monat in einem halben Jahr zum Producer-Pro werden. Die Wiener Club-Kultur mit Pratersauna, Fluc oder Chaya Fuera macht außerdem Platz für Elektro-Sprösslinge. Sprießen, das tun

termine Electric Spring 16. und 17. April, MuseumsQuartier, Wien Eintritt frei Urban Art Forms 18. Juni, Ottakringer Arena, Wiesen Electric Love Festival 9. bis 11. Juli, Salzburgring, Plainfeld Electric Summer Open Air 15. und 16. Juli, Messegelände, Dornbirn

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Die Meister Kruder & Dorfmeister streuten die Samen auf Wiens ElektroBoden. Auch heute sind die österreichischen Produzenten international gefragt.

Fotos: Getty Images, Universal Music, Hersteller

Sound:frame Festival 10. und 11. April, Grelle Forelle, Wien


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MUNDPROPAGANDA Elektronisches Frühlingserwachen Das neue Wiener Festival „Electric Spring“eröffnet mit Rapper Nazar.

Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, ar, sb)

The Vintage Caravan – Arrival Die psychedelischen Isländer wabern auf ihrem Drittling erneut mit Vielschichtigkeit durch diesigen Brodem.

Söhne Mannheims – Evoluzion Auch 20 Jahre nach der Gründung geht es voller Emotion und großen Stimmen zu. Diesmal wieder mit Xavier Naidoo.

Itchy Poopzkid – Six Punkrock, wie man ihn aus den späten Neunzigern kennt. Funktioniert aber auch noch 15 Jahre später!

rat Andreas Mailath-Pokorny dazu: „Der Stadt (Wien, Anm.) ist es ein großes Anliegen, diese innovativen KünstlerInnen und ihre Musik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ Eröffnet wird das elektronische Neues Elektro-Festival Nachwuchs gibt es immer wieder im Indoor- und Outdoor-Programm elektronischen Event-Garten: Nach übrigens mit Nazar. Anders als die anderen Acts wie Johann Sebastian zwei Jahrzehnten an österreiBass oder Elektro Guzzi chischer Elektro-Music hat hat der Rapper mit das MuseumsQuartier Schwerpunktelektronischer gemeinsam mit der thema Flower-Power: Musik nur am RanStadt Wien und der Auch Pflanzen können zu de zu tun. Wir Kunsthalle Wien Musikern werden. Sie setzen empfehlen, sich ein neues Festival elektrische Signale frei, die mithilfe vom Klang einer ins Leben geruvon Elektroden eingefangen Pflanze inspirieren fen: das „Electric werden können. Heraus kommt ein sphärischer, elektrozu lassen. Spring“. Kulturstadtnischer Sound.

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in Österreich auch Elektro-Festivals. Wie zum Beispiel das „Electric Summer“ in Dornbirn mit Fritz Kalkbrenner und DJ Antoine als Headliner.

The Sinful Saints – This Is It Ein bisschen Disco, ein bisschen Rock. Eine Reise durch alle Musikrichtungen, die zum Mitwippen anhalten.

Facelift – The Falling Trees Feinster Rock aus Graz. Bewegende Lyrics, die über einem basslastigen, mitreißenden Sound liegen.

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!ticket life&style

Smart Export Sie ist der vermutlich erfolgreichste Exportartikel aus Österreich: die Musik. Und einige frische heimische Acts beweisen, dass wir dabei keineswegs nur über Mozart, Philharmoniker und Sängerknaben reden … TEXT: PETRA ALBRECHT

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atürlich, Österreich war immer schon für seine Vielzahl an Komponisten und Liedermachern bekannt. Auch in der Popmusik konnte von den 70ern bis in die frühen 90er noch der Austropop weltweit punkten, nach der Reglementierung von heimischer Musik in der größten Radiostation des Landes tat sich aber nicht mehr sehr viel. Ein kurzes Aufploppen von Popmusik konnten noch Christina Stürmer und DJ Ötzi Anfang der Jahrtausendwende erreichen – das war es dann aber schon mit dem Musikexport. Seit einigen Jahren brodelt es allerdings

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in der Musikszene, es keimen querbeet durch alle Bereiche der Populärmusik immer wieder neue Bands auf beziehungsweise stehen schon in voller Blüte. Interessant und schon oftmals diskutiert: Die Aufzucht des Gewächses fand meistens im Ausland statt und wurde dann als ausgewachsene Pflanze wieder mit dem Prädikat „aus Österreich“ zurückgeholt. Ob Parov Stelar, Ja, Panik!, Nazar oder Bilderbuch – sie alle wurden liebevoll von unseren deutschen Nachbarn aufgezogen, damit wir sie hier als heimische Gattung umjubeln können. Natürlich gibt es auch heimischen Dünger in Form des Radiosenders FM4 oder

zahlreicher kleiner Veranstalter und einzelkämpferischer Labels und Musikexperten – aber dennoch: Die hiesige Aufzucht durch allumfassende, große „Turbodünger“ lässt zu wünschen übrig. Es hat ja auch wirklich viel Arbeit gebraucht, um heimischen Musikern den Garaus zu machen, respektive ihnen mediale Plattformen zu stehlen, auf denen sie der breiten Masse ihre Werke präsentieren konnten. Die logische Konsequenz daraus: Es hat nun auch wieder Jahre gedauert, bis man sich nicht mehr für die „schlechte Musik aus Österreich“ genieren musste. Und hier muss man

Fotos: Acoda, Matthias Heschl

Österreichische Musik ist in! Das bewies die Salzburger Band Olympique bei ihrer ausverkauften Österreich-Tour. Nun geht es weiter nach Deutschland als Support von Bilderbuch und July Talk.


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Wie ist es dazu gekommen, dass ihr mit Arcadia Live eine neue, große Veranstalter-Plattform gründet? Natürlich spielt hier die Zusammenarbeit mit Chimperator und Cro eine große Rolle. Im Zuge dessen auch die Entwicklung des Künstlers, die parallel zu unserer angesehen werden kann. Wir sind damit auch gewachsen. Über Chimperator und Stuttgart ist es in Richtung Hip-Hop-Open gegangen. Da ist dann auch Four Artists mit ins Spiel gekommen und somit dann auch andere Kollegen. Was macht denn den Reiz aus, als Veranstalter tätig zu sein? Das Gefühl, mit einer jungen, österreichischen Band vor viel Publikum zu spielen und auch zu sehen, wie die sich freuen, das ist wirklich schön, dieses Kribbeln zu spüren, wenn sie auf die Bühne gehen – natürlich auch die Eu-

phorie des Publikums. Anfangs war das eher aus Sicht der Bands, da lag der Schwerpunkt auf Booking und nicht Veranstalten, das kam erst später dazu. Es ist auch schön, jedes Mal ein bisschen größere Konzerte veranstalten zu können. So ein ausverkaufter Gasometer oder eine – in unserer Kapazität – ausverkaufte Stadthalle, das ist dann immer ein bisschen Belohnung für all die Arbeit, die man reinsteckt. Wenn alles reibungslos abrennt, wenn die Künstler zufrieden sind – das ist schon so etwas, das dir Bestätigung gibt, und es macht einfach Spaß. Was sind für dich die Schwierigkeiten im Veranstalter-Business? Na ja, Schwierigkeiten … man kann einmal die Größe des Landes anmerken – wenn man es mit anderen Territorien vergleicht, sind wir halt einfach ein kleines Land. Das bedeutet, dass man keine

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ganz klar Danke sagen, Danke an Deutschland, das Musikern Asyl gewährte und Danke an all die lästigen Menschen, die nicht aufhörten, sich für die heimische Szene einzusetzen und so lange keine Ruhe geben werden, bis zumindest die musikalische Weltherrschaft wieder eine rot-weiß-rote ist. Einer dieser „lästigen“ Menschen ist Filip Potocki, dem es schon seit Jahren ein Anliegen ist, Künstler aus hiesigen Gefilden zu unterstützen und mit ihnen durch die Decke zu gehen. Nun trat auch er, gemeinsam mit seinen Kollegen der Arcadia Agency, den Weg nach Deutschland an und sie gründeten mit Chimperator Live, Four Artists, KKT und FKP Scorpio das deutsch-österreichische Veranstalter-Joint-Venture Arcadia Live. Aber lest selbst, was er zur Gründung, zu seinen Plänen und zur Unterstützung von heimischen Musikern zu sagen hat:

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!ticket life&style Riesentouren spielen kann, sondern erst mal schauen muss, dass man den Künstler überhaupt nach Österreich bekommt. Wenn er dann einmal hier ist, dann ist es zu 99 Prozent in Wien, weil das ist nun mal die größte Stadt. Weitere große Termine sind kaum möglich, wenn ich das aus Booker-Sicht mit Deutschland vergleiche, wo ich eine Tour problemlos mit acht Terminen in großen Städten spielen kann, das ist bei uns schon ein bisschen überschaubarer. Ein weiterer Faktor sind die Kosten – da kann man gleich auch über die Ticketsteuer reden – wie produziere ich eine Show in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern, da kommt einiges auf einen zu: Ausländersteuer bei Künstlern, die Steuer auf die Tickets, deren Anhebung gerade heiß diskutiert wird, Personalkosten, die bei uns einfach höher sind, weil hier eben auch Steuern drin stecken, es ist nunmal so, dass wir schauen müssen, dass wir wettbewerbsfähig sind. Weil klar, die Künstlergage wird ja wiederum an den verkauften Tickets gemes-

termine Hier ein paar Events und Termine, bei denen man sich österreichische Musik zu Gemüte führen kann: DYNAMO FESTIVAL: Im Westen von Österreich entstand ein neues Festivaljuwel! Am 10. und 11. April kann man am Spielboden in Dornbirn u. a. Polkov, Wanda und Dawa live erleben. ALIVE: Jeden Freitag spielen im Chaya Fuera heimische Bands – und das bei freiem Eintritt! Präsentiert wird die Veranstaltung von Eberhard Forchers Austrozone und Braintribe Culture. Kleines Detail am Rande: !ticket hostet ALIVE einmal im Monat, die nächsten Male am 17. April (She And The Junkies) und am 8. Mai (Karmic, Critical Jim). WIENER WELLE: In der Ottakringer Brauerei spielt am 8. und 9. Mai die Crème de la Crème der heimischen Szene. Mit dabei u. a.: Ernst Molden & Der Nino aus Wien, 5/8erl in Ehren, Skero & Müßig Gang etc. NUKE FESTIVAL: Arcadia Live lässt dieses altbewährte Festivalam 29. August wiederauferstehen, und zwar am Messegelände Graz. Mit dabei neben den Headlinern Seeed und Cro: Wanda, The Parov Stelar Band, Bilderbuch, Olympique u. v. m.

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beizuhaben, die aber auch nicht abzuschasseln, jetzt nicht zu sagen, ich mache eine eigene Bühne und stelle dort nur heimische Bands hin oder gebe ihnen irgendeinen Opener-Slot und danach nichts mehr. Das waren die Anliegen in diese Richtung. Ihr habt ja nicht nur eure Künstler gebucht … Nein, eigentlich nur Olympique. Und Cro, das ist halt kein Österreicher.

Filip Potocki Ist Geschäftsführer von Arcadia Live. Er ist seit fast 15 Jahren im Musikbusiness tätig, unter anderem als Mitbegründer von Teamrider Booking und Arcadia Agency.

sen, und dann ist halt einfach die Frage, wer mehr zahlt, um ihn herzubekommen. Das macht es nicht leichter. Ihr fördert ja heimische Künstler enorm, so auch bei eurer Veranstaltung, dem Nuke-Festival. War das immer euer Ziel? Total! Das war von Anfang an ein Anliegen, das beruht auch auf unserer Historie, die im Kern der österreichischen Musik geboren wurde. Wir haben schon damals versucht, nach unseren vorhandenen Möglichkeiten alle Kräfte zu bündeln. Zum Beispiel die Punk-Is-DeadTour, bei der wir österreichische Künstler zusammengepackt und gesagt haben: „Passt auf, wenn wir gemeinsam touren, kommen einfach mehr Leute.“ Das ergibt schon alles Sinn. Wir haben das versucht, so gut wir konnten. Aus dem heraus ist das alles gewachsen. Das Nuke Festival ist ein gutes Beispiel. Klar war uns das wichtig! Viele Österreicher, ich würde fast mal behaupten die angesagtesten aus dem Segment, da-

Außerdem habt ihr bei euren Veranstaltungen auch einen Hip-HopSchwerpunkt … Der ist natürlich auch durch Chimperator entstanden und dadurch, dass wir da eine Nische gesehen haben, die hier nicht bedient wird. Es war natürlich auch ein Glücksfall, dass wir im ersten Jahr der Hip-Hop-Open gleich NAS zum ersten Mal nach Österreich holen konnten oder heuer A$AP Rocky, der ebenfalls zum ersten Mal hier ist. Was bietet ihr Künstlern an? Viel. Von Promotion und Management über das ganze Netzwerk, die Erfahrungen, die man durch das Betreuen von Bands sammeln konnte, da hat man natürlich auch viele Fehler gemacht. Aus denen hat man gelernt und versucht, sie nicht mehr zu wiederholen. Man sieht das zurzeit ganz gut am Beispiel von Olympique, bei denen Kollege Kaufmann wunderbare Wege beschreitet. Neben Deutschland gibt es Partner in Dänemark, Schweden und Finnland – durch die Scorpio-Familie gibt es Dependancen, wo die Kollegen auch Festivals machen und wo ein Austausch passiert. Olympique und Dame haben gerade ein Deutschland-Booking … Es ist nicht einseitig, das sieht man schon. Es muss sich jetzt einpendeln, aber ich glaub, dass das ganz gut wird.


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!ticket fun&action termine Serdar Somuncu kommt mit „H2 Universe – Die Machtübergreifung“im Juni nach Leonding, Klagenfurt, Graz und in den Wiener Stadtsaal.

Profi-Provokateur 1996 wurde er mit seiner szenischen Lesung von Hitlers „Mein Kampf“ bekannt, 2000 präsentierte er Ausschnitte aus Goebbels’ „Sportpalastrede“. Die komische Verklärung gefiel den Neonazis weniger, und so gab es nicht selten sogar Polizeischutz …

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Sie ziehen und zogen bereits allerlei Randgruppen durch den Kakao. Wer ist Ihrer Meinung nach die Gruppe mit dem größten „Handicap“? Behinderte Schwuljuden. Ist die Religion per se eine Beleidigung des Verstandes? Der Verstand ist der Feind jeder Religion.

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Böse Zunge 32|

Fotos: Johannes Boventer

enn Serdar Somuncu, deutscher Künstler türkischer Abstammung, seine Meinung, jede Minderheit habe ein Recht auf Diskriminierung, vehement vertritt, fällt vor allem eins auf: Jeder Mensch ist irgendwo irgendwie eine Minderheit, der eine religiös, der andere sexuell, in Hinsicht Ernährung oder in puncto Physis. Somuncu ist ein Provokateur, bei dem vornehmlich jedoch nicht die ordinäre Beschimpfung, sondern die Aufklärung zwischen den Zeilen im Vordergrund steht – allerdings muss man da manchmal schon ganz genau hinhören …


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szeni„Mein äsentierbbels’ mische onazis cht selten

In Deutschland lasen und kommentierten Sie auf der Bühne die Bild, in Österreich die Kronenzeitung. Beide haushohe Marktführer im jeweiligen Land, beides Schundjournalismus. Was wirft dies für ein Bild auf die Gesellschaft? Die Leute wollen lieber unterhalten sein, als mit Wahrheiten konfrontiert zu werden. Jede Zeitung bedient den Bedarf ihrer Leser, und wenn so viele Menschen Bild und Kronenzeitung lesen, scheint es ein Bedürfnis nach primitiver Ablenkung zu geben. Auf der anderen Seite erhöht es aber für uns Künstler auch die Chance, eine bessere Alternative zu sein. Meldungen der Tagespresse oder vom Postillon könnte man durchaus auch in genannten Tageszeitungen verorten. Die Differenz zwischen ironischer Überhöhung und Tatsache: eine geringe. Zu viel Information erzeugt Missverständnisse. Und auch der Wettbewerb um die spektakulärsten Botschaften mindert eher die Differenzierungsgabe der Rezipienten. In seinem 2012 hierzulande erschienen Buch „Claustria“ zeichnete Regis Jauffret ein beklemmendes Österreichbild. Und Sie? Die Österreicher sind ein Haufen depressiver Nichtsnutze, die sich in ihrem eigenen Habitus zwischen Größenwahn und Minderwertigkeit ergehen. Österreich ist das schlechtere Deutschland. Und Deutschland nur ein Extrakt aus allem schlechtem Österreichischem. „Naturgemäß“ also, dass Deutsche in Österreich die unbeliebteste Migrantengruppe darstellen? Die Deutschen stellen auch in Deutschland die unbeliebtesten Einheimischen dar. Daher kein Wunder, dass es im Ausland genauso gesehen wird.

Könnte man Bernhard, den letzten österreichischen Zyniker, als Blaupause für Ihren „Hassprediger“ sehen? Genauso ist es. Bernhard war meiner Zeit voraus. Es ist jedes Jahr das gleiche Theater: Die Rechten feiern in der Hofburg den Ball der Akademiker, die Linken trachten danach zu demonstrieren – und treffen auf einen tendenziell rechten Polizeikessel. Haben wir ein Problem mit der Exekutive? In Österreich haben Sie wohl eher ein Problem mit der Legislative. Es fällt auf, dass die meisten „ExtremKomiker“ – vom Franzosen Dieudonné M’bala M’bala über Oliver Polak bis hin zu Ihnen „vorbelastet“ sind, der Franzose ist schwarz, Polak Jude, Sie türkischer Abstammung. Ist die Negation der politischen Korrektheit tatsächlich nur jenen gestattet, gegen die selbige normalerweise gerichtet ist? Diese Frage ist hochgradig tendenziös und unterstellt gleich mehreren Parteien unlautere Motive. Dem Juden, dass er seinen Glauben als Legitimation für seinen Zynismus benutzt, dem Neger, dass er nicht Nazi sein will und nicht darf und mir, dass ich mich als eine dieser Gruppen sehe. Und sie kaschiert den Unmut des Fragenden, es selbst nicht zu dürfen. Schnell einen Eimer, gleich muss ich kotzen. Zuallervorderst bin ich kein Kleinkünstler. Wo liegt der Grat zwischen Toleranz und Über-Toleranz? Auf der Schwelle zum Verständnis. Welches Ziel verfolgen Sie mit ihrem radikalen Zynismus? Irgendwann niemandem Erklärungen schuldig zu bleiben.

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!ticket fun&action Vergiss Kapellmeister und Dorfkirtag! Das Festival

Woodstock der Blasmusik

beweist schon seit fünf Jahren, wie es auch gehen kann: Nämlich volles Rohr und sehr, sehr cool. TEXT: ANDY ZAHRADNIK

Da fliegt mir doch das

termine

empfiehlt

WdB: Vom 25. bis 28. Juni 2015. Ort im Innkreis. 55 Acts und buntes Rahmenprogramm. www.woodstockderblasmusik.at Die traditionelle Alternative: 36. Österreichisches Blasmusikfest in Wien: 5. Juni bis 6. Juni, Festzug vom Heldenplatz zum Rathausplatz.

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Ja, ist eh jeder Einwand auch nicht von der Hand zu weisen, doch schon der Name „Woodstock der Blasmusik“ signalisierte von Beginn an, dass die Wurzeln genau dieser Idee vielmehr im Open-Air-Festivalcharakter samt allen dazugehörigen Ingredienzen liegen als bei Maiaufmärschen. Spaß soll es machen und dass sich mittlerweile an die 20.000 Besucher an 4 Veranstaltungstagen im Innviertel, der Gemeinde Ort im Innkreis, zusammenfinden, um gemeinsam abzufeiern, Blech-Musik vom Feinsten zu hören und überhaupt ein sehr entspanntes Wochenende zu genießen, zeigt, dass die Idee nicht so blöd war und sich Mut auszahlt. Zu einem der größten europäischen Festivals in diesem musikalischen Segment hat sich das WdB in seinen fünf

Jahren entwickelt. Jährlich werden neue Besucherrekorde gemessen und die Gäste kommen mittlerweile aus dem In- und Ausland. Bayern ist nicht weit und Blech-Musi ist in ganz Europa schon längst wieder ein Thema. It’s the music, stupid! Ort im Innkreis. Verkehrsanbindung sehr gut. Das Ambiente, die Arco-Area, ist Natur-pur. Das Festival-Gelände mit über 55.000 m² Fläche samt Campingund Caravanplatz, Sanitäranlagen hat viel von Urlaub. Der Fluss Antiesen, der quer durch das Areal fließt, dazu die „Woodbeach“, die zum Plantschen einlädt … es ist heimelig und wenn am Sonntag, dem 28. Juni, die Rucksäcke gepackt werden, darf durchaus Wehmut aufkommen. „Wir sind froh, ein so ausgewogenes Line-up bieten zu können und zum

Fotos: Woodstock der Blasmusik

G

rößer ist es geworden – und wie. Als vor fünf Jahren die Idee aufkam, sich dem Thema Blasmusik anders zu nähern als über die traditionellen Wege, galt das Unterfangen als durchaus mutig und ambitioniert. Blasmusik? Gibt’s doch in jedem Ort eh eine Kapelle und vom Gaswerk bis zur Polizei spielt an jedem Feiertag irgendwer wo auf. Und dann all die symphonischen Aufführungen …


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Blech und Krawall Das „Woodstock der Blasmusik“ findet heuer zum 5. Mal statt.

s Blech weg! fünfjährigen Jubiläum besonders viele großartige KünstlerInnen gewonnen zu haben. Neben Szenegrößen und Schwergewichten der Blasmusik haben wir auch ein paar besondere Schmankerl dabei und damit garantiert für jeden musikalischen Geschmack den passenden Künstler!“, so Simon Ertl, Veranstalter des WdB. Klar, es geht in erster Linie um die Musik, und da wird echt was geboten: Haindling, Moop Mama, HMBC, Machlast, Django 3000, Da Blechhauf ’n, Hot Pants Road Club … 55 Hochkaräter stehen vom 25. bis 28. Juni vor ihrem Publikum.

Die Allerhand-Stage Das ist neu. Zum kleinen Jubiläum gibt’s eine 3. Bühne. Die „Allerhand-Stage“. Der Name ist Programm. Hier spielt die musikalische Verwandtschaft. Alpenrock, Musikkabarett, Tanz-Musik, neue Volksmusik – junge Bands und Ensembles finden hier genauso ihre Spielwiese wie arrivierte Acts, so u. a. DelaDap. Und, das darf auch dieses Jahr nicht fehlen, es gibt wieder die beliebten Spiele: Querflöten-Darts, Triangel-Werfen und was sonst noch so normalerweise nicht durch die Luft fliegt. Fad wird’s auf jeden Fall nicht an diesem Wochenende im Innviertel.

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im Verkauf: U E N Wu-Tang Clan

Liebe Leserin! Lieber Leser! Menschen berühren und liebkosen sich, als wollten sie sagen: „Wir sind füreinander da!“ Der Kuss an sich hat sich aus genau diesem Geist entwickelt. In Zeiten vor dem Stabmixer mussten die Eltern das Essen für ihre Kleinkinder noch persönlich vorkauen. Von Mund zu Mund fand der Speisebrei seinen Weg in den Stoffwechsel des Nachwuchses. Über die Jahrtausende entwickelte sich aus diesem Vorgang eine Geste des Vertrauens und der geteilten Wertschöpfung: der Kuss. Seine Herkunft ist heute noch gut nachvollziehbar, wenn der Adressat unserer Zungenküsse schleißig Zähne geputzt hat. Das Bussi auf die Wange hingegen drückt das glatte Gegenteil aus. Wir prüfen nach: Wie viel Nahrung ist in den Backen des Gegenübers gespeichert? Würde es sich lohnen, seinen Schädel zu spalten, um Brot darin vorzufinden? Eine Geste also von Misstrauen und Neid. Geschichten vom Schuldgefühl, die derlei Zärtlichkeiten erzeugen, erzählen die sympathischen Linkin Park heuer am Frequency Festival. Schmatz! Tipp: Hosea Ratschiller lädt mit Gästen im April und Mai ins Wiener Fluc zur Stand-upComedy.

A Better Tomorrow Es war 1993, als eine neunköpfige East-CoastCrew die Festen der Hip-Hop-Musik erschütterte: Der New Yorker Wu-Tang Clan schlägt mit seinem Debüt „Enter the Wu-Tang (36 Chambers)“ in der Szene ein wie Bruce Lees Todesfaust in der Visage seiner bemitleidenswerten „Gegner“. Zu einer Zeit, da der Hip-Hop immer mehr in Richtung Pop abdriftet, statuieren die glorreichen Neun ein düsteres Exempel und liefern mit ihren feisten Posse Cuts den garstigen Gegenentwurf zum glatt polierten Bling-Bling-Gangster-Rap-Klischee. Mit ihren düsteren Sample-Beats, einer surrealen Mischung aus Samurai- und Five-Percenter-Themen und den unterschiedlichen Rap-Styles der einzelnen MCs definiert der Wu-Tang Clan sein eigenes Universum, das bis heute („A Better Tomorrow“) kompromisslos durchgezogen wird. 15. Juni, Zenith München & 16. Juni, Arena Open Air Wien Live In den 49 Jahren seiner Karriere hat Tom Jones immer wieder seine erstaunlichen Stärken unter Beweis gestellt. Über fünf Jahrzehnte hinweg begeistert der inzwischen 74-Jährige sein Publikum als Live-Performer sowie mit seinen zahlreichen Hits. Und gerade die Kritiken für seine letzten beiden Alben zählen zu den besten seiner Laufbahn. Seine soulige Stimme, die ihre Wirkung nach Belieben kräftig oder schmuseweich entfaltet, ist der absolute Erfolgsgarant. Gepaart mit Sex-Appeal und einem Schuss Ironie sind das die Grundlagen für die nachhaltige, erstaunliche Karriere von Tom Jones. Was für ein Tiger! Raaar!

28. Juni, Wiener Stadthalle (D) & 6. Juli, Tollwood Festival München

Live Seit frühester Kindheit gehörte Helfgotts Liebe der klassischen Musik, mit 19 nahm er am Royal College of Music sein Klavierstudium auf und glänzte durch seine Brillanz. Gegen Ende seines Studiums versank Helfgott jedoch zunehmend in seiner „eigenen“ Welt und wurde fortan wegen einer schweren emotionalen und mentalen Schwäche in Krankenhäusern behandelt. Erst in den Achtzigern konnte Helfgott wieder zu „seiner Musik“ zurückkehren, seinen größten Erfolg feierte er 1996 mit der Filmmusik zu „Shine – Der Weg ins Licht“.

David Helfgott

30. Oktober, Wiener Konzerthaus

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Tom Jones

Fotos: Ingo Pertramer, WMG, Dave J. Hogan, LSK

Tipps vom FM4 Ombudsmann


Ok, aber hin nur bergab. Und zur端ck fahren wir.

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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, pa, sb)

Vorschusslorbeeren She and the Junkies werden noch vor dem Erscheinen ihres Debütalbums in den RockHimmel gelobt. Völlig zu Recht! TEXT: ALEXANDER HAIDE

Theessink / Evans – True & Blue Zwei der größten zeitgenössischen Blues-Missionare schippern erneut kongenial über den Mississippi.

Mile Me Deaf – Eerie Bits Of Future Trips Ein bewusstseinserweiternder Trip durch psychedelische Rockgefilde.

Erstes Album Das Rock-Quartett von She and the Junkies präsentiert sein Debüt am 17. April im Rahmen der Veranstaltungsreihe ALIVE im Wiener Chaya Fuera.

Johann Sebastian Bass – Sugar Suite Skurril und ausgeklügelt: Hätte es im 18. Jahrhundert schon Synthis gegeben, hätte es so geklungen!

Christoph Pepe Auer– Songs I Like Der Tiroler Saxofonist und Klarinettist sammelt seine Stücke auf einer Platte, elektronische Klänge inklusive.

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termine 17. April ALIVE – Chaya Fuera, Wien 25. April Vienna Vinyl & Record Fair 8. Mai Szene Wien (Support von Mother’s Cake) 16. Mai Egon, St. Pölten 4. Juli Bodypainting Festival, Pörtscha ch Weitere Infos auf www.sheandthejunkies. com

alive BRAINTRIBE culture veransta ltet seit Herbst 2014 gemeinsam mit Eberhar d Forchers Austrozone wöchentlich bei freiem Eintritt die EventReihe ALIVE im Chaya Fuera, die lokalen Bands die Möglichkeit bietet, sich live zu präsentieren. !ticket hatte vor knapp drei Jahren eine ähnliche Idee und die Eventreihe „aL iVE!“ ins Leben gerufen. Nach dem Motto „ge meinsa sam“ schlossen sich 2015 beid m statt eine Organisationen zusammen, denn: Gemeinsam kann die Unterstützung noch besser funktion ieren. !ticket hostet ALIVE einmal im Monat, nebst She and the Junkies (17. April) sind Karm ic & Critical Jim am 8. Mai live zu erleben!

Fotos: lemontide.com

Nowhere Train – Tape Eine Reise in die Vergangenheit, vom Glam der 70er bis zum Country der 50er, hier scheint alles vereint.

ondon – Berlin – Amsterdam. Und natürlich Wien. Das sind die Stationen einer Karriere, die abhebt, ohne eigentlich noch richtig begonnen zu haben: She and the Junkies haben sich bereits jetzt eine ansehnliche internationale Fan-Base erspielt, die sich in den kommenden Wochen rasant vermehren wird. Denn am 17. April präsentieren die vier Musiker ihren bestechenden Mix aus Glam- und Glitter-Rock, gewürzt mit Psychedelic- und Retroklängen, in dem die androgyne Optik der Band perfekt eingebettet ist, erstmals auf einem Album. Allerdings ist der Release-Gig im Rahmen der ALIVE-Konzertreihe im Wiener TopClub Chaya Fuera nur der Auftakt zu Größerem: Der nächste Stopp ist die britische Insel, die die vier Jungs aus Austria im Juni wieder kräftig aufmischen werden! 17 UKTermine stehen bereits fest, davor ein Tipp für alle Sonnenhungrigen: Die Tour startet am 1. Juni in Bibione/ Italien.


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Auswärtsspiel

!ticket live

Musik kennt bekanntlich keine Grenzen. An diese Weisheit sollte man sich auch bei der Wahl seiner Konzertbesuche halten. !ticket präsentiert ausgesuchte Highlights! TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

SUPER SCHRÄG

SUPER BUNT

Während Zahlreiche alljährlich auf altbekannte Badestrände, die üblichen Städtereisen und mittlerweile zur Gewohnheit verkommene Festivalbesuche bauen, so überrascht Ostrava mit einem familiären, aber feinen Festival, das es zu entdecken lohnt! Fein liest sich vor allem auch das Line-up, das neben Björk u. a. auch Kasabian, Mika, St. Vincent und William Fitzsimmons kredenzt! Colours of Ostrava, Dolni Vitkovice (Tschechien) 16. bis 19. Juli In Bukarest huldigt man im Rahmen eines imposanten klassischen Festivals dem größten einheimischen Komponisten, George Enescu – und das im Rahmen eines einzigartigen kulturellen Mixes: weltberühmte Orchester und Künstler stehen neben jungen Talenten, die alle auf ihre eigene, einzigartige Weise Enescu und andere Größen wie Mahler, Chopin, Schönberg und Brahms interpretieren. Unter der künstlerischen Leitung von Ioan Holender konzertieren u. a. die Berliner Philharmoniker, die San Francisco Symphony, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und das London Symphony Orchestra. George Enescu Festival, Bukarest (Rumänien), 30. August bis 20. September

Fotos: FMS, WellHeartOne Little Indian, Patric Ullaeus, beigestellt, George Enescu Festival

SUPER HART

Malerischer geht es echt nicht: Am glasklaren Soci-Fluss gelegen ist das Metaldays nicht nur ein Heavy-Metal-Festival, sondern ein gleich einwöchiger Heavy-Metal-Urlaub! „The Nights You Will Never Forget“ ist ihr Slogan, und den darf man hier sogar wörtlich nehmen, natürlich auch dank des Line-ups, das u. a. mit Arch Enemy, Behemoth, Blues Pills (Foto), Dream Theater, Moonspell und Kataklysm aufwartet. Hut ab! Metaldays, Tolmin (Slowenien), 19. bis 25. Juli

SUPER BOYS

Die Tabakfabrik in Laibach war lange Zeit eine der wichtigsten Manufakturen der Region. Heute wird dort nicht mehr Tabak gewutzelt, sondern Kunst betrieben, ist das Gelände nun eine Bühne für Musik, Kunst und Kulinarik. Dabei liest sich das diesjährige Line-up des Flow Festivals überaus schmackhaft. Eine Auswahl gefällig? Pet Shop Boys (Foto)! Caribou! Roisin Murphy! Metronomy! Flow Festival Ljubljana, Tobacna ulica (Slowenien) 26. bis 28. Juni

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uft a k r e sv

SUPER PINK David Gilmour vorzustellen hieße, Eulen nach Athen zu tragen: Man kennt den Briten als Stimme und Gitarrist der legendären Pink Floyd. Wenngleich deren letztjähriges Abschiedsalbum, „The Endless River“, eher mau geriet, darf man sich schon auf das vierte Soloalbum des Superstars freuen, ist es immerhin sein erstes Solo-Lebenszeichen seit 2006! Der näheste Live-Termin in unseren Breitengraden findet im kroatischen Pula statt, einer wunderschönen Stadt nahe der Südspitze der Halbinsel Istrien. David Gilmour, Arena Pula (Kroatien) 12. September

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!ticket live

Animations-Programm Das Spiel mit der Fantasie, die Kunst, jemand anderer zu werden, und das erotische Ablegen von Kleidungsstücken: All das ist beim zweiten „Boylesque Festival Vienna“ wieder zu sehen. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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acques Patriaque und kulturbanane.at ist es auch heuer wieder gelungen, die Crème de la Crème der Boylesque-, Burlesque-, Draglesque- und Queerlesque-Szene nach Wien zu holen. In dieser Vielfältigkeit ist das „Boylesque Festival Vienna“ in Europa einzigartig. Der klassische Animiertanz der 1920erund 1930er-Jahre, wurde u. a. durch Dita Von Teese wieder populär. Damals und auch heute kann das Ausziehen eines einzigen Handschuhes einige Minuten dauern und hoch erotisch sein. Allerdings geht man heute schon ein bisschen weiter als zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Ausgezogen Mr. Gorgeous ist einer der Headliner bei „Yodeling Lederhosen“.

Burlesque und Boylesque Manche Künstler erzählen in ihren Acts kleine Geschichten, regen die Fantasie des Publikums an – nicht nur im erotischen Sinne – und, wie der Schreiber dieser Zeilen seit letztem Jahr weiß –

termine 5. April & 15. Mai: „Imperial Madness – The Club“, Chaya Fuera Wien 24. April: „Garufa! Tango mal anders! The Amazing Story of the Caireles Brothers“, Stadtsaal Wien 25. April: „Maren Kroymannn – In my Sixties”, Stadtsaal Wien 7. Mai: „Tim Fischer – Geliebte Lieder. Das Programm zum 25-jährigen Bühnenjubiläum“, Theater Akzent Wien 14. Mai: „2. Boylesque Festival Vienna – Twirling Dirndl“, Stadtsaal Wien 15. Mai: „2. Boylesque Festival Vienna – Yodeling Lederhosen“, Stadtsaal Wien

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nicht alle haben die perfekten Modelmaße oder sind dem Jugendwahn verfallen. Aber genau das ist auch der Reiz, der diese Shows ausmacht: ein Mix, für den sich Männer und Frauen und „anyone in between“ (wie Patriaque das beschreibt) aus der ganzen Welt beworben haben. So wird auch wieder manche Kunstfigur ihre Tassels kreisen lassen. Bei „Twirling Dirndl“ wird ganz die Kunst des Burlesque im Mittelpunkt stehen, während dann bei „Yodeling Lederhosen“ Boylesque gezeigt wird. Da-

Imperial Madness, Tango und Lebensrückschau Jacques Patriaque verantwortet übrigens nicht nur das „Boylesque Festival Vienna“, sondern präsentiert auch den Club „Imperial Madness“ und holt mit kulturbanane.at so manche Künstler der queeren (aber nicht nur!) Szene nach Wien: so u. a. Maren Kroymann mit „In my Sixties“, die Gebrüder Caireles mit „Garufa! Tango mal anders – The Amazing Story of the Caireles Brothers“ oder Tim Fischer mit „Geliebte Lieder“.

Foto: Eli Schmidt

bei können die Performer folgende Auszeichnungen erhalten: Paramount Pastie Award, Biggest Slapstick Award, Classy yet Sassy Award, Breakthrough Award und den Peoples choice Award.


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Bühnenwild TEXT: ASTRID RADNER

Alles neu im Wiener Schauspielhaus. Ab der nächsten Saison hat Tomas Schweigen als neuer Intendant das Sagen. Höchste Zeit, noch das letzte Programm unter der Leitung von Andreas Beck zu sehen.

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ede Menge Zeit, Grips und Kreativität. Dass man diese drei Zutaten für eine Theateraufführung im Wiener Schauspielhaus braucht, haben auch die Schülerinnen des Ausbildungszentrums für Sozialberufe sowie des Erich-Fried-Realgymnasiums letztes Jahr schnell gemerkt. Unter der bundesweiten Initiative Macht|schule|theater produzierten die neun Mädels ihr eigenes Theaterstück: vom leeren Blatt Papier bis zur Bühne, vom leeren Saal bis zur Premiere vor Publikum. Eine erfrischend neue Erfahrung jenseits der Schulbank und vielleicht schon der Vorgeschmack auf den Theaternachwuchs für die nächste SchauspielhausGeneration.

termine Das Gemeindekind – noch bis 1. April Johnny Breitwieser – noch bis 22. April

info Das Schauspielhaus in der Wiener Porzellangasse war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Varieté, dann ein „Heimat-Kino“ und wurde 1978 als „Schauspielhaus“ eröffnet.

Fotos: Schauspielhaus

Im Haus gibt es zwei Spielstätten, der Theaterraum mit 240 Plätzen befindet sich im Keller, die Bar im Erdgeschoß ist auch bei Besuchern, die einfach nur etwas trinken wollen, beliebt. Seit 2007 leitet Andreas Beck das Schauspielhaus als Indendant, in der Saison 2015/16 wird er vom 37-Jährigen Regisseur Tomas Schweigen abgelöst.

Wechselwirkung Bald weht ein neuer Wind im Wiener Schauspielhaus. Nur noch bis Ende April gibt es Vorstellungen aus dem aktuellen Programm.

Zeitgenössisches Theater „Alles neu“ – das könnte generell das Credo des Schauspielhauses in Wien sein. Denn wer nach Goethe, Schiller, Nestroy oder Shakespeare sucht, sollte lieber ins Burgtheater gehen. „Wir verstehen uns als zeitgenössisches Theater, mit Ur- und Erstaufführungen“, sagt Lena Fuchs vom Schauspielhaus, „Das heißt, es gibt keine Klassiker auf dem Spielplan.“ Das Programm richtet sich an alle, die sich gerne überraschen lassen. „Die Besucher sind eher ein alternatives Publikum: entweder jung, von 25 bis 30, 40 plus oder schon seit der Gründung des Schauspielhauses im Jahr 1978 Fans“, sagt Fuchs.

Neue künstlerische Leitung Ein neuer Wind kündigt sich auch derzeit am Standort in der Porzellangasse an. Im Herbst löst Tomas Schweigen den Intendant der letzten acht Jahre, Andreas Beck, ab. Im Schauspielhaus konnte man sich schon auf den bevorstehenden Wechsel vorbereiten. Befristete Verträge sind im Theaterbiz üblich und an der Tagesordnung. Nur mehr bis Ende April gibt es jedoch die aktuellen neun Produktionen zu sehen, bis dann alles komplett neu wird. Wie dieses „neu“ genau aussehen und ob es wieder Projekte zur Nachwuchsförderung geben wird, das wird sich im Herbst entscheiden.

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Sterndal schaun … Geheimtipps am musikalischen Markt, die übermorgen schon ganz groß sein könnten? Die !ticket-Redaktion wagt einen Blick in die Kristallkugel …

DaLenz DaLenz, also der Frühling, ist da! Nicht nur meterologisch, sondern auch musikalisch! Frühling, das heißt „Aufbruch“, „Blüte“ und „Lebenslust“, und genau dies findet man auch beim oberösterreichischen Mundart-Trio (das live übrigens zu fünft aufspielt) wieder: Gleich ob auf „Schwoazweis“ oder am Zweitling „Ka Zeid“ findet sich der heimische Dialekt wohlfeil eingebettet in eigenständigen, authentischen Rock-Klängen. Gerade dass sich die Band eben in keiner Schublade so richtig einordnen lässt, macht sie zu etwas Besonderem, zu etwas Großem mit Authentizität. Wenn man sich selbst überzeugen will, hat man u.a. am 17. April am 4. SingerSongwriter Festival Steyr die Gelegenheit dazu! (rs)

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Orchid Vor genau einem Jahr haben wir uns dem immer stärker aufkeimenden „Classic Rock“-Hype gewidmet, ein Hype, der sich nicht auf Black Sabbath oder die ReReleases von Led Zeppelin allein beschränkt, sondern auch auf ihre Nachfahren. Eine der authentischsten, gleichzeitig aber auch eigenständigsten Formationen ist hier Orchid aus San Francisco, die sich mit ihrem Hybrid aus Sabbath und Zeppelin sogar damit rühmen können, als eine der Lieblingsbands von Metallicas Kirk Hammett zu gelten und wiederholt für sein „Fear FestEvil“ gebucht wurden. Hierzulande spielen sie im Juni am Nova Rock Festival und werden mit ihrer neuen EP „Sign Of The Witch“ (22. Mai, Nuclear Blast) bereits neues Material im Gepäck haben. (sb)

Fotos: Martin Lamberty, Nuclear Blast, Martin Lamberty,

Andreas Moe Der sympathische Schwede lieh seine Stimme schon Größen wie Avicii. Nun möchte er mit seinen Singer-SongwriterQualitäten solo durchstarten. Dass diese nicht unbeachtlich sind, bewies er am 1. März in der Wiener Arena. Am 2. Mai ist er wieder in Wien zu Gast, diesmal im Chelsea. Wenn man diesen Abend mit eingehenden Gitarrenklängen verbringen will, sollte man das Konzert nicht verpassen. (pa)

AnnenMayKantereit Wer es geschafft hat, sich mit Straßenkonzerten in die Clubs Deutschlands zu spielen, der hat es drauf: Die junge RockPop-Band aus Köln besteht aus Christopher, Henning und Severin, die sich während ihrer Gymnasialzeit kennenlernten. Ihre Videos drehten sie selbst, ihr erstes Album (2013) haben sie auch im Alleingang aufgenommen. Spätestens seit ihrem Auftritt bei der TV-Show „Circus HalliGalli“wird der Tipp immer heißer: Am 15. Mai treten die drei Herren im Carinisaal Lustenau auf, am 27. Mai im Salzburger Rockhouse und am 28. Mai im Weekender Innsbruck. (ar)


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Wir sind Hit-Fans

!ticket live

Insider pfiffen es schon von den Dächern: Mit Sizarr erstrahlt ein neuer Stern am Indiehimmel. Mit ihrem zweiten Album „Nurture“ räumten die Pfälzer Jungs nun die letzten Zweifel aus. TEXT: PETRA ALBRECHT

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hre Geschichte klingt so wie der Traum aller Bands, die bereits in der Schule gemeinsam musizierten: Im schulpflichtigen Alter standen Fabian (voc, git), Philipp (synth) und Marc (dr) bereits gemeinsam auf der Bühne und coverten damals noch alte Punk-Nummern. Mittlerweile haben sie ihren eigenen Stil gefunden – geprägt von Indie und Elektro – und sind aus AlternativeCharts und von ebensolchen Bühnen und Clubs nicht mehr wegzudenken. Wie viele verschiedene Musikrichtungen verstecken sich in eurem aktuellen Album? Fabian: Zahlreiche. Eine Prise von allem.

Foto: Klein & West

Auch Schlager? Philipp: Ja klar. Schlager ist ja auch nur eine Abwandlung von Rock ’n’ Roll (lacht).

Sizarr Fabian, Marc und Philipp wirken trotz steigenden Erfolgs wie die Jungs von nebenan.

Fabian: Schlager ist ja auch nur die deutsche Übersetzung von „Hits“. Seid ihr Schlagerfans? Philipp: Wir sind Hit-Fans! Also auch Schlager. Wobei … nein, das kann man jetzt nicht so sagen. Wie seid ihr zur Musik gekommen? Philipp: Ich habe mit 13 schon Gitarre aufgenommen – über den Computer. Ich hab angefangen Saxofon zu spielen, als ich sehr jung war, mein Vater hat auch Musik gemacht. Marc hat dann irgendwann Drums gespielt … Auf dem Micky-Maus-Schlagzeug? Marc: Nee, auf einem echten. Ich habe gleich ein richtiges bekommen. Es war auch nicht so cool für meine Eltern, als

ich noch im Haus gespielt habe. Ich bin stundenlang davorgesessen und sie konnten nichts dagegen sagen. Philipp: Dann waren wir irgendwann eine Band. Wie es so läuft, wir waren halt vom Dorf. Da lernt man sich kennen. Wie das dann so ernsthaft wurde? Als wir noch in der Schule waren, da hat sich das dann glücklich zusammengefügt. Wir haben die richtigen Leute kennengelernt, und dann ging alles sehr schnell. So ein Jahr nach offizieller Bandgründung waren wir auf dem Melt-Festival. Plötzlich hatten wir ganz gute Presse und alle wollten, dass wir ein Album machen. Fabian: Ursprünglich wollte ich Schlagzeug spielen. Dann haben meine Eltern aber gesagt, dass es zu laut und zu teuer ist, weil ich immer alles aufgehört habe. Ich habe erstmal Gitarre angefangen. Als ich dann Philipp und Marc kennengelernt habe, fand ich es cool und wollte es weitermachen.

weiterlesen? f

iew lesen Sie au Das volle Interv agazin.com www.ticketm

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!ticket highlights

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Falco vs. Mercury

20. bis 25. April im Wiener MuseumsQuartier

Paul Simon & Sting On Stage Together Über Stings Tragweite in der Geschichte der populären Rockmusik lang und breit zu fabulieren, hieße wohl Eulen nach Athen zu tragen. Ganz gleich ob mit The Police oder als Solokünstler, darunter auch in Kollaborationen mit unter anderem Bryan Adams und Rod Stewart, Gianna Nannini oder auch Bono, ohne ihn wäre die Welt um einige Hits ärmer. Nicht minder kultig Paul Simon, der mit Art Garfunkel für Klassiker auf Klassiker sorgte. Und nun? Doppelpack! 1. April in der Wiener Stadthalle (Halle D)

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Anthony B 20th Anniversary mit der Bornfire Band Ohne Zweifel ist der jamaikanische Sänger Anthony B einer der größten Reggae Stars auf unserem Planeten. Jeder Song des Rastafari ist ein Appell an Liebe, Freiheit und Brüderlichkeit. Seine Bühnenshow ist pure Energie! Ausgestattet mit neuen Songs, neuer Band und Souldja im Gepäck kommt Anthony B zu seinem zwanzigsten Jubiläum nach Wien. Wir dürfen uns auf eine besondere Show freuen. Sehen, hören, erleben! 13. April im Wiener Flex Amore Von wegen Österreich kann sich keiner neuen Musik rühmen! Wanda ist nur einer von vielen „Jungspunden“, die mittlerweile mehr als nur ein Geheimtipp sind: Auf ihrem Debütalbum „Amore“ (veröffentlicht Oktober 2014) vereinen sie gekonnt Austropop und IndieRock und behaupten sich seither stolz in den österreichischen und deutschsprachigen Charts. Amore überall! Herrlich!

Wanda

Wels, Salzburg, Dornbirn, Wien & St. Pölten

Fotos: Mark Seliger beigestellt Dancer AGainst Cancer Go On Promotion Luis Einhauser Warner Music Erik Weiss Flo Senkowitsch Floyd Division

The Sensational Musical Rock Show „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ und „Who wants to live forever, when love must die?“: Diese Fragen stellen sich am Ende des Lebensweges zweier ganz unterschiedlicher Weltstars. Beide wurden zu früh aus dem Leben gerissen. Keine Zeit blieb für Reflexionen; keine Zeit, um mit ihrem Schicksal abzuschließen. Exzesse, Extreme: Drogen, Sex und Skandale prägten das ruhmreiche Leben von Falco ebenso wie das von Freddie Mercury. Axel Herrig spielt den „Kommissar“, Sascha Lien den Queen-Fronter, die beide im Jenseits aufeinandertreffen …


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Claim Jesper Munk mag zwar wie ein gemachtes und geklontes Teenie-Idol aussehen, doch bereits mit seinem Debütalbum markierte er sein Terrain und erhebt spätestens jetzt, mit dem zweiten Longplayer „Claim“, Anspruch auf den Blues-Thron! Munk ist dirty, Munk ist loud, Munk ist exzessiv. Dass der Jungspund nicht nur erwachsen klingt, sondern auch ist, beweist er im Interview mit uns!

weiterlesen?

Jesper Munk

Das volle Interview lesen Sie auf www.ticketmagazin.com

28. April im Wiener Chelsea

9. Frühlingsball Dancer against Cancer war die Idee, einen Event in Form eines Charity-Balls mit Prominententanzturnier zu organisieren, um die Österreichische Krebshilfe zu unterstützen. Grundgedanke dabei waren die drei Ideale Helfen, Aufklären und Vorbeugen rund um das große und umfangreiche Thema Krebs. Auf den Ball folgend, findet am 14. April der Hairday statt, bei diesem werden Spenden für my aid gesammelt! 11. April in der Hofburg Wien

Fotos: Mark Seliger, beigestellt, Dancer AGainst Cancer, Go On Promotion, Luis Einhauser, Warner Music, Erik Weiss, Flo Senkowitsch, Floyd Division

Unheilig Gipfelstürmer Es ist der Abschluss einer beispiellosen Karriere: Mit dem neuen Album „Gipfelstürmer“ verabschiedet sich der Graf musikalisch von seinen Fans. Das achte Album von Unheilig markiert zugleich den Höhepunkt einer 15-jährigen Bandgeschichte, die im deutschen Musikbusiness neue Meilensteine gesetzt hat. Aber auch wenn jetzt einmal Schluss ist: Die Musik wird bleiben und der Glaube, die Hoffnung und das Gute daraus werden ebenso bleiben und überleben.

Lynyrd Skynyrd Europe Tour Lynyrd Skynyrd gehören zu den wichtigsten Vertretern des in den 70erJahren populären Southern Rock. Ihre Musik ist ein Potpourri aus Rock, Blues und Country. Texte, Auftreten und Flair der Band verkörpern die typischen Südstaatenwerte. Bereits seit ’64 besin-

am 6. April in der Wiener Stadthalle (Halle D) Floyd Division, Grand Zeppelin & Alex Zilinski Trio plays Jimi Hendrix Für einen Abend wird der Wiener Gasometer zum ultimativen Treffpunkt für alle Fans der legendären 70er-Jahre und des Psychedelic Rock. Garniert werden die Gigs der drei hochklassigen Tribute-Formationen mit einer Multimedia-Show und einem Light-Design, das alle Stückerln spielt, und so gerät der Ohrenschmaus auch zur Augenweide. Ein perfektes Setting, in dem die dreckigen Zeppelin-Gitarrensounds auf die epischen Klänge von Pink Floyd und die einzigartigen Riffs von Jimi Hendrix treffen, und das ganz ohne LSD!

Seventies Forever 25. April im planet.tt Bank Austria Halle Gasometer Wien

gen sie das Bild vom ehrlichen, hart arbeitenden Bürger, dem Familienoberhaupt, das abends nach Hause kommt (Essen steht auf dem Tisch bereit) und anschließend ein Bier vor dem Fernseher genießt. Und ja, natürlich hat man Schusswaffen im Haus, was denken denn Sie?! 28. April im Gasometer Wien

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!ticket live

Kaiserliche Kulisse Ob vor dem Schloss Schönbrunn tatsächlich einmal ein Skirennen stattfinden wird, wissen auch wir nicht. Sehr wohl wissen wir aber, dass die barocke Schlossanlage bereits seit Jahrhunderten ein Ort künstlerischer Vielfalt ist! TEXT: PAUL M. DELAVOS

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m Schlosstheater Schönbrunn, das bereits seit der Barockzeit besteht, gaben einst die Kinder des Kaisers Vorstellungen. Heute sind es Studierende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die hier die unterhaltsame Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß zeigen. Uraufgeführt 1874 wurde „Die Fledermaus“ zum Höhepunkt der goldenen Wiener Operettenzeit. Der vollständige Titel lautet eigentlich „Die Rache einer Fledermaus“, denn Dr. Falke möchte sich bei seinem Freund Gabriel von Eisenstein für einen früheren Streich – er wurde nach einem Maskenball in einem Fledermauskostüm

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Die Zauberflöte Marionettentheater Schloss Schönbrunn, bis Februar 2016 Schloss Schönbrunn Konzerte Orangerie Schönbrunn, bis Dezember 2015

info Einen Höhepunkt im jährlichen Wiener Kulturleben bildet auch das „Sommernachtskonzert“ im Schlosspark Schönbrunn. Am 14. Mai 2015 bieten die Wiener Philharmoniker mit Rudolf Buchbinder als Solist und Dirigent Zubin Mehta (der auch das Neujahrskonzert dirigierte) ein Klassik-Open-Air der Sonderklasse – und das bei freiem Eintritt!

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Fledermaus Verkleidet als ungarische Gräfin verführt Rosalinde den eigenen Gatten.

dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt – revanchieren. Für seine Rache, die auf einem Fest des Prinzen Orlowsky stattfinden soll, engagiert er Gabriels Frau Rosalinde, die inkognito als ungarische Gräfin erscheint, und deren Stubenmädchen Adele. Man kann sich denken, dass dies zu allerlei Verwechslungen führt. Höhepunkt ist der dritte Akt, der in ei-

nem Gefängnis spielt, denn eigentlich sollte Gabriel eine Arreststrafe absitzen. Die Rolle des Gefängniswärters Frosch ist für einen Schauspieler geschrieben und gibt genügend Raum für das Extemporieren über aktuelle Geschehnisse. Die künstlerische Leitung hat Maestro Guido Mancusi inne, Regie führt Beverly Blankenship.

Fotos: Roman Gerhardt / www.kulturkommunikator.com, Barbara Pálffy

Die Fledermaus Schlosstheater Schönbrunn, 8. bis 30. August


Marionetten Bereits 1777 gab es auf Schloss Schönbrunn Marionettentheater, 1994 haben die beiden Gründer und künstlerischen Leiter Christine Hierzer-Riedler und Werner Hierzer im „Hoftrakt“ von Schloss Schönbrunn das Marionettentheater Schloss Schönbrunn ins Leben gerufen. Aktuell wird als Hauptproduktion „Die Zauberflöte“ gespielt – eine ideale Produktion, um Kindern Oper schmackhaft zu machen! Im Marionettentheater ist der bespielte Bühnenausschnitt „nur“ 300 mal 120 Zentimeter groß, doch es gibt ein richtiges Bühnenbild, um die perfekte Illusion zu schaffen. Für das Bühnenbild haben sich Erika Ebner und Werner Hierzer an Orten im Schloss orientiert. Fünf PuppenspielerInnen erwecken die Marionetten zum Leben und ermöglichen ihnen so manchen Trick, der einem Menschen nicht möglich ist. Die Inszenierung verantwortet Prof. Gerhard Tötschinger und zeigt dabei viel Liebe zum Detail und hatte auch so manch witzige Idee. Dabei wird allerdings der Ernst des Singspiels beibehalten.

Lebensprüfungen Wolfgang Amadé Mozarts letztes Singspiel „Die Zauberflöte“ zu einem Libretto des Wiener Theaterdirektors und Schaupielers Emanuel Schikaneder kam am 30. September 1791 im Theater des Freihauses auf der Wieden zur Uraufführung. Die Produktion in der Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters erfuhr sofort großen Erfolg, den vorallem Schikaneder nutzen konnte, denn Mozart verstarb nur wenige Wochen später. Kunst und Kulinarik Die schönsten Melodien von Johann Strauß und Wolfgang Amadé Mozart kann man bei den Schönbrunner Schlosskonzerten in der revitalisierten Orangerie genießen. Das Schloss Schönbrunn Orchester Vienna bietet gemeinsam mit SängerInnen und einem Tänzerpaar musikalischen Höchstgenuss. Für den sinnlichen Genuss davor wird im Café-Restaurant Residenz ein ausgewähltes Menü kredenzt. Oder man kehrt im Restaurant Schönbrunn Stöckl ein, das von der Operndiva Tamara Trojani geführt wird.

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Papageno, Papagena Am Ende der „Zauberflöte“ findet auch der Vogelhändler Papageno seine Papagena!

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Foto: GEPA pictures

Schnell Herbst-ABO für die letzten beiden Heimspiele sichern! Das österreichische Nationalteam erfreut sich derzeit höchster Beliebtheit. Mehr als 30.000 Abos wurden für die letzten beiden Heimspiele im Rahmen der Qualifikation zur UEFA EURO 2016 bereits abgesetzt. Am 5. September spielt das Nationalteam um 20.45 Uhr im ErnstHappel-Stadion gegen Moldawien. Im Hinspiel im Herbst 2014 in Moldawien siegte Österreich mit 2:1 (1:1). Ebenfalls im Happel-Oval findet dann am 12. Oktober, 18.00 Uhr, das letzte Spiel im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Liechtenstein statt. Teamchef Marcel Koller: „Der Abschluss der Qualifikation gegen unsere Nachbarn ist mit Sicher-

Emotionen Das österreichische Nationalteam gibt alles!

heit eine lösbare Aufgabe, wenn wir konzentriert spielen. Ich hoffe, dass die wesentlichen Entscheidungen in unserer Gruppe bis dahin schon gefallen sind und wir dieses Heimspiel

mit unseren Fans richtig genießen können.“ Abos für alle Fußballfans sind unter www.oefb.at/tickets bzw. Tel. 01/96096-555 erhältlich.

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MUNDPROPAGANDA CALEXICO

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (pa, sb)

Agnostic Front – The American Dream Died NYHC: Aggressiver geht’s nicht, das 11. Album ist ein Moshpitmanifest.

Gov’t Mule – Stoned Side Dass sie Pink Floyd das Wasser reichen können, bewiesen sie bereits. Klappt auch bei den Rolling Stones.

Edge Of The Sun Seit fast zwanzig Jahren treiben Calexico ihr musikalisches Unwesen und können mit ihrer Mischung aus Indie, Elektro und einem Hauch von Country weltweit ihre Fans begeistern. Für ihr aktuelles Werk verschlug es sie in ein kleines Studio nach Mexico City, in eine Umgebung, die sie noch nicht kannten und die sie fernab von ihrer Heimat und ihrem familiären Umfeld inspirierte. John Con-

TOCOTRONIC Marit Larsen – When The Morning Comes Eine kristalline Stimme & betörende Folk-Pop-Töne: Fragil und doch stark.

Kill It Kid – You Owe Nothing Die britischen „Kids” reihen sich mit ihrem Bluesrock neben Royal Blood und The Dead Weather ein. Top!

Death Cab For Cutie – Kintsugi Gewohnt eingängig und melancholisch, kann sich dieses Werk wohl im Top-Indie-Regal sehen lassen.

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Das rote Album (Tocotronic) „Die Klassenzimmer sind angenehm dunkel, es gibt Bier als Pausenbrot“, sang Dirk von Lowtzow 1995 und erkannte nicht ganz unselbstkritisch, dass in der „Hamburger Schule“ zwar weder Latein noch Altgriechisch gelehrt wird, man aber trotzdem ziemlich elitär ist. Deutsch singen, ohne in die kitschige Welt des Schlagers oder in das Pathos des Deutschrock abzudriften – das ist die Idee

vertino verriet uns im Interview, dass vor allem die Umgebung dafür verantwortlich zeichnete, wie ihr Album schlussendlich klingen sollte. Besonders der Song „Coyoacán“, benannt nach der Gegend, in der sie aufnahmen, lässt uns durch ein musikalisches Auge auf die Umgebung und die damit einhergehende Geschichte blicken, die Calexico tagtäglich umgab. Musikalisch haben die Ausnahmekünstler wieder ein Werk vorgelegt, das sich nicht mit seinen Vorgängern vergleichen lässt. Natürlich findet sich auf „Edge Of The Sun“ auch der gewohnte Mix aus Stilrichtungen wieder, aber diesmal in einer etwas anderen, man möchte fast sagen, nachdenklicheren Form. Nachdenklich, das sind sie auf jeden Fall, und so begibt man sich auf eine lyrische Reise, fast so, als würde man ein neues Meisterwerk der Weltliteratur lesen – nur eben nicht lesen, sondern hören. Auch das funktioniert! (pa)

hinter einem Genre, das gewissermaßen die intellektuelle Kombinage von Philosophie und Musikwissenschaft ist, wenn man zwischen zwei Bierrülpsern die Nouvelle Philosophie zitiert, eine tonale Kultur-, Zeitund Sozialgeschichte. Nun sehen die Pennäler aber rot: Das menschliche Auge reagiert sehr empfindlich auf diese Farbe, sie schreit Warnung, bedeutet Energie und Wärme, Leidenschaft, aber auch Zorn und Scham, in primitiven Gesellschaften wird sie damit assoziiert, Dämonen auszutreiben, im Juden- und Christentum steht sie für die Sünde, aber auch die kardinale Autorität. Und all dies ist auch das Spannungsfeld, durch das uns die vier Herren näselnd auf ihrem 11. Album jagen. Dass es am 1. Mai erscheint, ist ein subversiver Aufschrei, auf die Barrikaden zu steigen – ein Aufschrei in Form einer „Diplomarbeit über Empfindlichkeit“, die diesmal minimalistischer und diesiger als zuletzt passiert. Je suis essence. (sb)

Fotos: Hersteller

Hören Sie mal rein!


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!ticket media MARINA & THE DIAMONDS

Froot Nicht nur optisch sind sie anders, diese zwei Marinas. Die eine, black Beauty, rotzfrech mit „Hollywood“ den „American Dream“ auf die Schippe nehmend und die andere, die wasserstofferblondete Marina, die mit harten Beats in „Primadonna Girl“ die Elektro-Röhre raushängen lässt. Eines haben die beide Gesichter von Marina And The Diamonds gemeinsam: Die unverwechselbare

Stimme, die es schafft, innerhalb weniger Sekunden von enorm hohen in dunkel-tiefe Stimmlagen zu springen. So kennt man Marina. Nun, lernen wir eine weitere Seite der 29-jährigen Sängerin aus Wales kennen. Der Sound ihres dritten Studioalbums „Froot“ ist verletzlicher, ruhiger und elektroarm. Dafür schleichen sich Balladen und mit Disco-Dance angehauchte Songs ein. Das Album beginnt etwa mit dem langsamen, emotionalen Song „Happy“, der mal so gar nicht nach Glücklichsein klingt. Da erkennt man schon: Marina möchte weg von ihrem Elektro-Pop-Image. Sie selbst ist mit ihrem neuen Werk zufrieden. Sie wollte nun „echte Musik“, die Musik, die sie selbst gerne hören würde, machen. Im Gegensatz zu ihren powervollen früheren Tracks wirkt das etwas langweilig und ihre Stimme dringt in den Hintergrund. Für den Mut zum eigenen Stil gibts aber einen Daumen hoch. (ar)

STEFANIE HEINZMANN

Chance Of Rain Seitdem die 26-Jährige Schweizerin 2008 durch Stefan Raabs TV-Show „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ bekannt wurde, ist viel passiert: Das spiegelt sich auch im vierten Album wider. „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ könnte das Motto sein: 13 Pop-rockige Songs, die entweder zum Nachdenken oder zum Herumspringen anregen. Ein angenehmes Wechselbad der Gefühle, das man gerne öfter hört. (ar)

SOPHIE HUNGER MARK KNOPFLER

Tracker Der Dire-Straits-Gründer Mark Knopfler müsste niemandem mehr etwas beweisen: Er hat im Laufe seiner Karriere bereits 135 Millionen Platten verkauft und zählt zu den größten Gitarrengöttern seiner Zeit. Aber darum, andere zu überzeugen, darum geht es in der Kunst ja schließlich nicht. Und einen hohen Kunstanspruch hat der 65-jährige Schotte auf alle Fälle. Sein neues Album ist

wieder einmal ein Wohlklang gepaart aus Stimme und Gitarrenspiel, das das Trommelfell streichelt. Das bewirken auch die langen Saxofon-Soli, so wie etwa im Song „River Towns“. Bei Knopfler klingt nichts angestrengt oder konstruiert, einem Hype nachjagend: Egal ob er dabei wie im Song „Laughs And Jokes And Drinks and Smokes“ den guten alten Zeiten nachtrauert oder in „My Heart Has Never Changed“ über seine Gefühlslagen singt. Vor allem der zweite Teil der 15 Tracks (auf der De-luxe-Version) gehen in die Brustgegend. Dazu trägt auch die aus Australien stammende Singer-Songwriterin Ruth Moody bei, mit der Knopfer seit 2013 zusammenarbeitet. Mark Knopfler möchte so lange weiter Musik machen, wie es nur geht. Mehr gibt es von ihm auch in Österreich: am 12. und 14. Juli auf der Burg Clam und im Steinbruch St. Margarethen. (ar)

Supermoon „Wenn man musiziert, dann manipuliert man sozusagen die eigene Gefühlswelt“, sagte Sophie Hunger im Gespräch. Tatsache ist, dass die Schweizerin, die global für Begeisterung sorgt, durch eine leise Kraft beeindruckt, mit filigranen Fantasien irgendwo zwischen Jazz, Rock und Blues oszilliert und auch die Gefühlswelt des Hörers aufwühlt, stärkt und hinterfragt, mit „Supermoon“ mehr denn je. (sb)

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Vier Fantastische Ein jahrhundertealter Krieg, erbarmungslose Zweikämpfe, eine rasante Dämonenhatz und eine herzergreifende Geistergeschichte: Die Game-Releases der vergangenen Wochen ziehen alle Register der Spielkunst. Gerechtigkeit für The Order: 1886 Plus: Technisch, atmosphärisch und ästhetisch ist das s. g. „Alternate history“Spiel rund um Sir Galahad ein Steam-Punk-Spektakel der Sonderklasse. Minus: Was die Interaktions-Möglichkeiten anbelangt, wäre etwas mehr drinnen gewesen, aber dennoch: Dem cineastischen Gesamterlebnis sind die zahlreichen Quick-Time-Events und Cutscenes von Vorteil. Fazit: Der oft zu Unrecht getadelte Blockbuster sei allen, die eine Vorliebe für kurzweilige und vor allem perfekt inszenierte Deckungs-Shooter haben, wärmstens empfohlen. Publisher: SCEI | Plattform: PS4

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Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!

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Dante is back! DmC: Devil May Cry: Definitive Edition Plus: Aufgemotzte Modi und 60 Bilder pro Sekunde bei einer 1080p-Auflösung – da kommt höllische Freude auf! Minus: Wie bei DoA muss man auch hier sagen: Große Sprünge macht auch diese Remasterung nicht. Fazit: Devil May Cry ist wie ein zum Spiel gewordener Metal-Song, der dich sofort packt und von der ersten bis zur letzten Sekunde gewaltig in den Allerwertesten tritt. Publisher: Capcom | Plattform: PS4, Xbox One Der legitime Hype: Ori and the Blind Forest Plus: In vielerlei Hinsicht ein äußerst bemerkenswerter Titel: Er berührt mit seiner emotionalen Geschichte, glänzt durch seinen einzigartigen Stil und ist fordernd wie ein anspruchsvolles Jump ’n’ Run. Minus: Platformer-Routiniers werden begeistert sein, Gelegenheitszocker könnten daran aber auch verzweifeln – denn der Schwierigkeitsgrad ist Geschmackssache. Fazit: Ori ist eine Indie-Perle, bei der Musik, Lyrik und Malerei die Zutaten für ein modernes, famos spielbares Kunstwerk sind. Publisher: Microsoft | Plattform: Xbox One, PC

Fotos: Hersteller

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Wieder unschlagbar – Dead or Alive 5: Last Round Plus: Das geschmeidigste Gameplay aller Prügler kann nun mit etwas gehübschter Optik und allen DLCs genossen werden. Minus: Die Unterschiede zum Vorgänger sind leider nur minimal. Fazit: Ein superschnelles Kampfsystem und der enorme Umfang machen „Last Round“ zur aktuellen Beat-’em-up-Referenz für PS4 und Xbox One. Publisher: Koch Media GmbH | Plattform: PS4, Xbox One


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!ticket spaß

1970er-Flower-Power Es waren die 1970er-Jahre. Ich lag nackt auf dem Rücken in einer WG in Amsterdam, über mir schwebte das mit Sommersprossen übersäte Gesicht der rothaarigen Eva, und ich verlor meine Unschuld, wie man heute so sagt. Dazu drehte sich Janis Joplin auf dem Plattenteller und sang ihr „Buried Alive In The Blues“. So was prägt. Bis heute. Wenn ich Janis singen höre, denke ich an die Liebe. An das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit, das ich hatte und das nie vergehen sollte. Und nun doch, ja: leider vergangen ist. Wir waren spießige Anar-

STARREBUS

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chisten, wollten ein Haus im Grünen haben, einen Partner verwöhnen und Kinder kriegen. Die 1970er waren eine Urgewalt. Ein Lavastrom, gefährlich und schön zur gleichen Zeit. Sex, Drugs, Rock ’n’ Roll Wir wollten unseren eigenen Weg gehen, uns nicht anpassen, Grenzen nicht akzeptieren. Und es war nie genug. Wir hatten Affären mit Männern und Frauen. Affären mit Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll. Aber nichts auf der Welt machte uns wirklich glücklich. Wir fühlten uns

SEX SELLS Georg Biron leer und einsam. Weil wir im Grunde unseres Herzens wussten: Wir hatten uns diesen sexy Lifestyle nicht erkämpft, das haben die Straßenkämpfer und MolotowCocktail-Bastler in den 1960ern gemacht. Wir haben nur die Ernte eingefahren und genossen das Hippie-Biedermeier, in dem Geld kaum eine Rolle spielte. Und heute sind meine Freunde und ich manchmal sentimental und seufzen: „Ach, waren das noch Zeiten, als die Luft sauber war und der Sex schmutzig …“

=? Fotos: moff, fotolia, beigestellt

Raten und gewinnen! !ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Wer könnte hiermit gemeint sein? Die Auflösung unseres letzten Rebus war: „Tokio Hotel”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket. Infos & Teilnahmebedingungen zu diesem und sämtlichen Gewinnspielen unter: www.ticketmagazin.com Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Einsendeschluss ist der 20. April 2015 Das nächste !ticket erscheint am 29.4.2015.

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HIGHLIGHTS

präsentiert

KAYA YANAR „Best Of“

12.04.’15 Graz, Helmut-List-Halle 18.09.’15 Wien, Stadthalle F 20.09.’15 Bregenz, Festspielhaus

MAX RAABchEester & Palast Or

„Eine Nacht in Berlin“ 04.+05.05.’15 Wien, Stadthalle F

MARTIN RÜTTER „nachSITZen“

a 27.10.’15 Wr. Neustadt, Arena Nov ena sAr 28.10.’15 Linz, Tip 29.10.’15 Innsbruck, Olympiahalle 13.04.’16 Villach, Stadthalle 14.04.’16 Graz, Stadthalle 15.04.’16 Wien, Stadthalle D

TEDDY SHOW rsch Du...?!“ „Was Labe

30.05.’15 Linz, TipsArena 31.05.’15 Wien, Stadthalle F

„Haardrock“

BÜLENT CEYLAN

06.11.’15 Graz, Stadthalle 07.11.’15 Innsbruck, Olympiahalle 03.12.’15 Wien, Stadthalle D 04.12.’15 Linz, TipsArena

MICHAEL MITTERMEIER 02.-05.06.’15 Wien, Stadthalle F

„Blackout“

STEFAN VERRA che:

„Ertappt. Körperspra Echt männlich. Richtig weiblich!“

ENISSA AMANI

“ „Zwischen Chanel und Che Guevara 12.04.’15 Theater Akzent

26.04.’15 Graz, Orpheum 27.04.’15 Wien, Theater Akzent 11.05.’15 Linz, Neues Rathaus 01.12.’15 Klagenfurt, Audimax a 02.12.’15 Lienz, Gymnasium Aul 08.12.’15 Salzburg, Republic 10.12.’15 Wien, Theater Akzent

SERDAR SOMUNCifuUng“ „H2 Universe – Die Machtergre

10.06.’15 Leonding, Kürnberghalle 11.06.’15 Klagenfurt, Universität 12.06.’15 Graz, Orpheum 13.+14.06.’15 Wien, Stadtsaal


SHOWHIGHLIGHTS

IN ÖSTERREICH Live erleben

Überraschungsklänge aus Oberkrain

T: SUPPOR

NG WOLFGA FRANK

& DEN SYMPHONIKERN DER SLOW. AKADEMIE LJUBLJANA 18.04.2015 19.04.2015 25.04.2015 26.04.2015 27.04.2015 28.04.2015

Musikalischer Gast GREGOR AVSENIK

GRAZ STEFANIENSAAL VILLACH CONGRESS LINZ BRUCKNERHAUS SALZBURG SALZBURGARENA INNSBRUCK CONGRESS BREGENZ FESTSPIELHAUS

WELCOME TO THE MACHINE 2015

Wir feiern 40 Jahre 'Wish You Were Here'

LIVE MIT BAND

15.04.2015 16.04.2015 17.04.2015 18.04.2015 21.04.2015 22.04.2015

FELDKIRCH MONTFORTHAUS LINZ BRUCKNERHAUS GRAZ STADTHALLE WIEN STADTHALLE F SALZBURG SALZBURGARENA INNSBRUCK CONGRESS

TOUR

2015

HOWARD CARPENDALE

14.05.2015 15.05.2015 16.05.2015

LINZ TIPSARENA GRAZ STADTHALLE SALZBURG SALZBURGARENA

SALZBURG RESIDENZPLATZ GRAZ MESSE / FREILUFTARENA B WIEN KAISERWIESE / PRATER DORNBIRN MESSEGELÄNDE

SHOW FACTORY PRÄSENTIERT

Electric Summer

MITTWOCH

JÜRGEN DREWS

MICHELLE

CHOPSTICK & JOHNJON

VOXXCLUB

DONNERSTAG

DIE PALDAUER

SIK BLASMUAS S MACHT

SP

HMBC RUSSKAJA FÄASCHTBÄNKLER DA BLECHHAUF’N XXL INNSBRUCKER BÖHMISCHE

NOCKALM QUINTETT 13.05.2015 INNSBRUCK OLYMPIAHALLE 14.05.2015 GRAZ STADTHALLE 15.05.2015 SALZBURG SALZBURGARENA 16.05.2015 LINZ TIPSARENA 17.05.2015 OHNE HOWARD CARPENDALE ST.PÖLTEN VAZ

13.06.2015 14.06.2015 05.07.2015 17.07.2015

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