!ticket Juli August 2017

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

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JULI/AUG

2,90

Damit sind Sie live dabei!

POP STATT BOULEVARD Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien

In vier Karrierejahrzehnten sorgte Sting zwar für musikalische Schlagzeilen ohne Ende, im Boulevard sucht man ihn aber vergeblich.

MOD BURGERTEST

Eine gütige Revolution von Modfather Paul Weller

satisfaction

Was macht eigentlich den perfekten Burger aus?

THE ROLLING STONES

Aktuell befinden sich The Rolling Stones auf einem neuerlichen Zenit, wie nicht nur ihr gegenwärtiges Album „Blue & Lonesome“ dokumentiert. Und in dieser Form kommen die Altherren auch nach Österreich. Wie machen die das bloß?


Foto VBW © Oliver Gast 2017

#WeAreMusical

DAS MUSICAL MIT DEN HITS VON

RAINHARD FENDRICH

BUCH Titus Hoffmann Christian Struppeck

REGIE Andreas Gergen

Graphic designed by Dewynters, London | Photo/Artwork © Preiml/Sava 2010

AB SEPTEMBER 2017

BUCH & LIEDTEXTE

MICHAEL KUNZE

MUSIK

JIM STEINMAN

ORIGINALREGIE

ROMAN POLANSKI

REGIE WIENER FASSUNG

CORNELIUS BALTUS

BASIEREND AUF DEM FILM VON TURNER ENTERTAINMENT CO. „THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS“ PRODUZIERT MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON WARNER BROS. THEATRE VENTURES INC. VON REGISSEUR ROMAN POLANSKI, DREHBUCH GÉRARD BRACH UND ROMAN POLANSKI

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PAUL WELLER Der „Modfather“ lebt, auch wenn dem 59-Jährigen mittlerweile die Gefährlichkeit der Frühzeit fehlt.

14 Bombenstimmung.

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ie Polizei spricht von mehreren Hundert Opfern, es dürfe, so reüssiert der Forensiker Thompson zynisch, im Wiener In-Lokal „Schicke Garnele“ am Vorabend eine „recht fetzige Party abgegangen sein“. Wir befinden uns mitten im Setting des Debütromans „Der Moddetektiv“ von Christopher Just: Die Crème de la Crème der Immobilienszene mulatiert sich selbst, als es zu einem verheerenden Anschlag kommt, der die Vitalzeichen der feierwütigen Schickeria drastisch gegen Null reduziert. Man fühlt sich an den 13. November 2015 erinnert, als Terroristen während des Konzertes der Eagles of Death Metal im Pariser Bataclan 89 Besucher töteten, weitere hundert teilweise schwer verletzten. Man erinnert sich auch an den Sprengstoffanschlag am Rande des Musikfestivals Ansbach

Open vom 24. Juli 2016, der mit 15 Verletzten etwas glimpflicher ausging. Und man befindet sich wieder am Tag des 22. Maies 2017, als ein islamistisches Selbstmordattentat das Konzert von Ariana Grande beschloss: 22 Menschen nebst dem Attentäter wurden getötet, 116 Verletzte in Krankenhäuser gebracht. Das jüngste Kind, das sein Leben lassen musste, war erst acht Jahre alt. Zuletzt stand auch Veranstalter Marek Lieberberg in den Schlagzeilen: Das diesjährige Rock am Ring musste am ersten Tag während des Auftritts der Broilers unterbrochen und das Festivalgelände geräumt werden, es gab Verdachtsmomente gegen zwei Mitarbeiter der Site-Crew. Unmittelbar nach der Evakuierung stellte sich der 71-Jährige in einer sehr emotionalen Erklärung der Presse: „Ich möchte endlich mal Demos sehen, die

sich gegen die Gewalttäter richten. Ich hab’ bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gesagt haben: Was macht ihr da eigentlich?“ Und auch Kabarettist Serdar Somuncu verfasst einen offenen Brief an den IS: „Macht es mutig, erklärt uns den Krieg und vernichtet uns. Aber nicht so feige. Aus dem Hinterhalt.“ Was viele nicht wahrhaben wollen: Wir befinden uns tatsächlich im Krieg. Im Krieg mit einer Ideologie, die sich ausbreitet wie ein pestizider Virus. Und dagegen werden dauerhaft keine in Nationalfarben angestrahlten Denkmäler und Je-suisProfilfotos auf Facebook helfen. Ja, Grandes „One Love“-Replik war eh süß. Aber irgendwann ist selbst Musik kein kollektives Wundermittel mehr. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)

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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ

IN DIESER AUSGABE [14] Paul Weller Die mittlerweile eher sanfte Revolution [18] Sting Pop-Musik statt Schlagzeilen [22] Mando Diao Endlich wieder „good times“ [25] Parkfest Offenheit inmitten Wiens [28] Poolbar Ein innovatives Konzept mit Hochkarätern [34] Hard Rock Cafe Wilde Zeiten mit familienfreundlichen Rockern [42] Pferde Ein Quell der Faszination

99 Songs Der Kulturhistoriker Wolfgang Kos erzählt das 20. Jahrhundert in 99 besonderen Liedern. Der historische Scheinwerfer richtet sich auf Lebensbedingungen, Moden und kollektive Sehnsüchte, Ängste und neue Ideen, die mittels Songs unter die Leute kamen. Songs „wirken“, weil sie emotionale Identifikation bieten und unmittelbarer als andere Kulturmedien ihre Zeit und ihre Welt auf den Punkt bringen. Auch wenn überlebensgroße Songs aus Rock und Pop im Zentrum stehen, wird ein weites Spektrum aufgespannt: Von den frivolen Schlagern der Roaring Twenties zu Musical und dem „American Songbook“, von Widerstandsliedern bis zu übermütigen Tanzsongs.

Motörhead Die britischen Rocker haben gemeinsam mit Haenimont Games ein Videospiel namens „Motörhead Through The Ages“ für PS 4, Xbox One, Windows und Mac herausgebracht. Es wurde 2014 von Achim Heidelauf, Lemmy Kilmister und dem Haemimont-Team entworfen. „Ich freue mich über das Ergebnis, weil ich weiß, dass Lemmy es getan hätte“, freut sich Motörhead-Gitarrist Phil Campbell.

LIFESTYLE 30 Genuss-Sommer Dieser Sommer steht ganz groß im Zeichen der Kulinarik!

TESTET 32 Burger Wir haben im Hard Rock Cafe Vienna alles über die hohe Kunst der Burger erfahren.

LOCATION 37 Theater am Spittelberg Seit 15 Jahren prägt das Theater das Wiener Kulturleben.

HEIMAT 38 Café Drechsler Jazz, Funk, Soul, Trip-Hop, Breakbeat, Minimal, Drum ’n’ Bass, und, und, und …

LIVE IS LIFE 45 Rock in Vienna Zwar reif für die Insel, aber noch lang keine „tote Hose“ …

KULTOUR 48 Zauber der Musik Nicht immer muss zu Musik auch gesungen werden ...

MEDIA 50 Kino, Musik und Spiele Mit Alice Cooper, Spider-Man, Whitney Houston und vielen mehr!

Fotos:Barracuda Music, Fotolia, Brandstätter Verlag; Illustration: baes

MP3 Am 14. Juli 1995 hat der deutsche Elektrotechniker Karlheinz Brandenburg vom Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen die Musikwelt für immer verändert: Er erschuf nach jahrelanger Forschung das Dateiformat MP3. Damit gelang es in Zeiten langsamer Modem- und DSL-Verbindungen, Musik so stark zu komprimieren, dass sie problemlos über das Internet verbreitet werden konnte, der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Das Dateiformat wurde nun offiziell eingestellt: „Die meisten modernen Medienangebote, etwa Streaming oder TV- und Radioübertragung, nutzen moderne ISO-MPEG-Codecs wie die AAC-Familie oder zukünftig MPEG-H. Sie liefern mehr Funktionen und höhere Audioqualität bei weit niedrigeren Bitraten im Vergleich zu MP3.“

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!ticket highlights

SCHEINWERFERLICHT Bevor wir dem vielleicht wirklich letzten Rolling Stones-Konzert am 16. September in Spielberg entgegenfiebern, dürfen wir uns im Sommer noch auf einige Highlights gefasst machen:

London Grammar „Truth is a Beautiful Thing“

CD-TIPP!

Ich wünsche Ihnen einen schönen, erholsamen und vor allem unterhaltsamen Sommer!

Black And White Rainbows Bush gründeten sich 1992 und verkauften weltweit über 20 Millionen Tonträger. Ihr Debütalbum „Sixteen Stone“ erreichte in den US-Charts sechsfach Platin, Songs wie „Glycerine“ und „Swallowed“ machten die Band international erfolgreich. Nach Erscheinen ihres Albums „Golden State“ lösten Bush sich auf. Gavin Rossdale ging neuen Projekten nach, spielte in Filmen mit, heiratete Gwen Stefani und wurde wieder geschieden, coachte bei „The Voice UK“ und feierte auch als Solokünstler große Erfolge. Im März kehrten Bush mit ihrem aktuellen Album „Black and White Rainbows“ zurück, geschrieben und produziert in Los Angeles von Gavin himself.

Bush

8. Oktober, Gasometer

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007 The Music Of James Bond

Galakonzert Ein Galaabend im Dienste Ihrer Majestät: Die legendären Songs und Scores aus den Bond-Movies gelangen mit großem Orchester und den stimmgewaltigen Publikumslieblingen Maya Hakvoort, Nazide Aylin und Sandra Pires zur Aufführung. Dazu werden berühmte Filmszenen auf großer Leinwand gezeigt. Als besonderes Highlight wird Stargast Conchita ihre Lieblings-Bondsongs interpretieren. Lassen auch Sie 53 Jahre Bond Revue passieren, von „Goldfinger“ über „Licence To Kill“ bis hin zu „Goldeneye“. 2. und 3. Dezember, Wiener Konzerthaus

Fotos: Universal Music (Katy Perry), LSK (Die große Andrew Lloyd Webber Gala), Bush (Bush), Medea Music (007 The Music Of James Bond)

Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin

Auf meinem persönlichen Konzert-Kalender stehen ganz oben: Guns N’ Roses (10. Juli, Ernst-Happel-Stadion), Robbie Williams’ „Heavy Entertainment“ (am 26. August ebenda), LaBrassBanda am 15. Juli und Konstantin Wecker am 28. Juli auf der Donaubühne Tulln, Elton John und Parov Stelar auf der Burg Clam (siehe Seite 46), das kultige Lovely Days am 8. Juli im Schlosspark Esterházy und Daniel Lanois am 17. August im Porgy & Bess! Zwischen 20. und 22. Juli lädt zudem das Out Of The Woods-Festival mit sensationellem Line-up in die Ottakringer Arena Wiesen ein, wo am 14. August nach kurzer Abstinenz ein Wiedersehen mit den Toten Hosen gefeiert wird (weiterer Termin: 15. August in Innsbruck).


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Die

d Web y lo L w e r d n A große

ber Gala

U. a. mit Das Phantom der Oper, Cats & Evita Vier Gesangsolisten und acht singende und tanzende Musicaldarsteller allesamt direkt aus dem Londoner West End nehmen die Zuschauer mit auf eine emotionale Berg- und Talfahrt der großen Gefühle. Webbers Musik deckt die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen ab und gerade deshalb erfreut sich sein Werk weltweit so großer Beliebtheit. Die große Andrew Lloyd Webber Gala vereint all diese Emotionen und Gefühle zu einer sensationellen Show und macht sie zu ihrem Leitfaden. Februar und März in ganz Österreich Witness „Witness: The Tour“ ist Katys erste seit der ausverkauften, 151 Dates umfassenden „Prismatic World Tour“, die 2015 endete und vom Rolling Stone als „Show, die die Netzhaut beschädigt und dich einfach umhaut“, gelobt wurde. Mit im Gepäck hat sie natürlich nicht nur Songs ihres neuen Albums: Die Sängerin, die neuerdings kurze blonde Haare trägt, zählt bereits mit ihren „alten“ Hits wie „I Kissed a Girl“ und „Firework“ weltweit zu den erfolgreichsten Popstars: „Bigger than Bieber!“

Katy Perry

4. Juni, Wiener Stadthalle (D)

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The Rolling Stones Wie immer werden die Stones ihren europäischen Fans in Spielberg eine Setlist mit Klassikern wie „Gimme Shelter“, „Paint It Black“, „Jumpin’ Jack Flash“, „Tumbling Dice“ oder „Brown Sugar“ liefern, aber es werden auch ein paar neue Tracks und zufällig ausgewählte Überraschungen aus ihrem beeindruckenden Songkatalog zu hören sein.

Rock als Ju S

eltsam, dass es noch kein StonesAlbum mit dem Titel „Fertilizer“ gibt: Denn aktiver könnten die Altherren derzeit im fortgeschrittenen Alter um die Siebzig nicht sein: Zum einen feiern sie auf den Bühnen der Welt Erfolge am Stück, dabei sind auch neue Songs vom aktuellen Album „Blue & Lonesome“ und natürlich ausreichend Klassiker zu hören. Zum anderen klappt es noch perfekt im Bett: Im Alter von stolzen 73 Jahren wurde Mick Jagger im Vorjahr zum achten Mal Vater, Ron Wood freute sich

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knapp vor seinem 69. Geburtstag im selben Jahr über die Ankunft seiner Zwillingsmädchen Gracie und Alice. Und das, obwohl Keith Richards dereinst breit grinsend meinte, die Rolling Stones hätten „Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll“ erfunden. Folgt man der gängigen Lehrmeinung über die Auswirkungen von Drogen, Alkohol und Nikotin, müssten die RockDinos eigentlich längst in der Geriatrie dahindämmern, von Kreativität und Zeugungsfähigkeit ganz zu schweigen. Denn bis auf den stillen Charlie Watts, von dem

außer gelegentlichem Kiffen in seinen Zwanzigern kaum der Genuss legaler oder verbotener Rauschmittel überliefert ist, hat es das Trio Jagger-Richards-Wood kräftig krachen lassen. Keith Richards und Mick Jagger Den Spitznamen „Keef“ hat sich Keith Richards redlich verdient, sind seine Konsumgewohnheiten durch etliche Konflikte mit dem Gesetz reichhaltig dokumentiert. Beginnend mit der Hausdurchsuchung und der folgenden Verhaftung von Jagger

Fotos: Universal Music, Claude Gassian, Blaguss Gruppe / Christian Lendl

The Rolling Stones sind fruchtbar umtriebig auf allen Ebenen: Mit einem und zwei knapp einjährigen Stones-Babys. So geht man richtig mit dem


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GEWINN SPIEL Wir verlosen vier Stück der aktuellen DVD „Olé! Olé! Olé!“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!

ungbrunnen neuen Album und DVD, ihrer Europa-Tournee inklusive Stopp in Zeltweg Älterwerden um! TEXT: ALEXANDER HAIDE (besaß Amphetamine) und Richards (für das Erlauben von Kiffen in seinem Haus) im Jahr 1967. Schlimmer kam es 1978, als Keith in Kanada wegen des Besitzes von Heroin festgenommen wurde. Obwohl er ab diesem Zeitpunkt die Hand von „Brown Sugar“ ließ, hörte er erst 2006 mit dem Koksen auf – nachdem er von einer Palme gefallen war. Erst vor zwei Jahren räumte der legendäre Gitarrist allerdings mit dem Gerücht auf, dass Drogenkonsum wichtig für Inspiration und Musik gewesen sei. „Drogen zu nehmen

hat mir nur ein wenig mehr gebracht als nicht schlafen zu können“, erzählte er der britischen Daily Mail. Und weiter, in aller Deutlichkeit: „Sie haben meine Kreativität nicht gesteigert.“ Zu einem gepflegten Drink oder Joint ab und zu sage der Kettenraucher („I love my pot!“) aber nach wie vor nicht Nein. Die Berichte über Jaggers Substanzenkonsum stützen sich vor allem auf die Aussagen von Ex-Frau Jerry Hall in ihrer Autobiografie. In den Sechzigern hätte er ein Jahr lang täglich LSD genommen

und rauchte Heroin. Abgestoßen von den Nasty Habits ihres Neo-Boyfriends brachte Hall Big Lip dazu, zumindest die harten Drogen ab 1977 zu lassen. Wie man weiß, pflegt Jagger zudem seit vielen Jahren einen gesunden Lifestyle, ernährt sich vegetarisch und betreibt Yoga und Pilates,

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läuft täglich mehr als zehn Kilometer, schwimmt oder fährt Rad. Hinzu kommen bis zu 19 Kilometer, die Jagger pro Konzert auf der Bühne zurücklegt. Angeblich ebenfalls auf dem Trainingsprogramm des Stones-Boss: Ballett für das Gleichgewicht und Kickboxen. Ronnie Wood Die Schnapsdrossel: Gut dokumentiert sind die Alkoholabstürze von Ron Wood, die sich durch seine gesamte Karriere ziehen. Erst zur Stones-Tournee im Jahr 2002/03 soll er wieder sauber gewesen sein, denn Jagger hätte ihn sonst aus der Band geworfen. Es gibt aber Berichte, wonach sich der zweite Gitarrist der Stones seit 2006 nach Rückfällen mehrmals selbst zum Entzug in Kliniken eingewiesen hat.

Stones in Spielberg Die aktuellsten Informationen zum Österreich-Stopp der Rolling Stones findet man auf stones-spielberg.at. Ganz wichtig: Überlegt euch eine umweltfreundliche und stressfreie Anreise mit dem Bus statt dem eigenen Auto! Einfacher als mit Eventbus von oeticket.com geht es nicht!

Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll Beobachtet man die steigende Energieund Aktivitätskurve, die die Altherren seit einigen Jahren an den Tag legen, könnte man versucht sein, den Lebenswandel von Jagger & Co. auf der Suche nach einem erfüllten Lebensabend zu imitieren. Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll als Garantie

für ein agiles Altwerden? Nun, dass das nicht immer ganz problemlos funktioniert, zeigt etwa das Schicksal ihres ehemaligen Gitarristen Brian Jones. Zwar konnte sein Tod durch Ertrinken im Pool im Alter von nur 27 Jahren („Klub 27“, dem unter anderem leider auch Jim Morrison, Janis Joplin, Jimi Hendrix und Kurt Cobain

später in Angela. Keiths zweiter Sohn verstarb nur zwei Monate nach seiner Geburt 1976. Ende der Achtziger stellte Richards seine Reproduktion ein, zuvor schenkte seine zweite Gattin Patti Hansen den Töchtern Theodora und Alexandra das Leben (1985 und 1986).

Die Stones-Kids Überreproduktiv – so könnte man Mick Jaggers Verhalten einstufen, wenn man seinen Hang zur Vermehrung unter die Lupe nimmt. Alles begann 1970 mit Tochter Karis, gefolgt von Jade, der Tochter mit Ehefrau Nummer 1, Bianca. Besonders viel Spaß dürfte Big Lip mit Jerry Hall – seiner zweiten Gattin – gehabt haben, die er gleich vier Mal schwängerte. Es entstanden Lizzie, geboren 1984, Sohn James (1985), Georgia (1992) und Nachzügler Gabriel, der 1997 das Licht der Welt erblickte. 1999, just in dem Jahr, als die Ehe von Jerry und Mick annulliert wurde, gebar das Model Luciana Morad den unehelichen Jagger-Spross Lucas. Seine aktuelle Gefährtin Melanie Hamrick schenkte Jagger im Vorjahr seinen bisher jüngsten Sohn Deveraux.

Jamie. 2012 heiratete Wood zum dritten Mal: Sally Humphreys schenkte dem Stones-Gitarristen Ende Mai 2016 die Zwillingstöchter Gracie Jane und Alice Rose.

Mit sechs Kindern war Ron Wood beinahe so fleißig wie sein Frontmann. Dem ersten Sohn Jesse aus erster Ehe, geboren 1976, folgten in Ehe Nummer zwei mit Model Jo Karslake bald seine erste Tochter, Leah (geboren 1978), und sein zweiter Sohn Tyrone (1983). Hinzu kam Adoptivkind

Dicht gefolgt werden die Hormon-Kings unter den Stones von Keith Richards: Mit seiner ersten Ehefrau, der Schauspielerin Anita Pallenberg, bekam er drei Kinder: 1969 erblicke Sohn Marlon das Licht der Welt, drei Jahre später folgte Tochter Dandelion – sie änderte ihren obskuren Namen

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angehören) nie direkt auf Drogen- oder Alkoholeinfluss zurückgeführt werden. Doch wie der Autopsie-Bericht offenlegt, hatten seine Exzesse bereits in jungen Jahren zu einer besorgniserregenden Vergrößerung von Herz und Leber geführt. Was im Endeffekt in puncto Todesursache aber egal war …

Wenn auch ein Ex-Stone, erfüllt Bass-Mann Bill Wyman ebenfalls das Klischee. Er soll mit mehr als 1.000 Frauen geschlafen haben – erstaunlich, dass daraus „nur“ vier Kinder entstanden. Alles begann 1962, als seine erste Ehe – mit Diane – Früchte trug: Sohn Stephen Paul wurde geboren. Aus der skandalträchtigen Beziehung zu der anfangs 13-jährigen Mandy Smith – Wyman war bereits 47 – entsprangen keine Nachkommen. Erst mit seiner bisher letzten Frau Suzanne Accosta, die er 1993 – dem Jahr, in dem er auch bei den Stones ausstieg – heiratete, klappte es wieder mit der Vermehrung: Das Paar bekam drei Töchter, Katherine, Jessica und Matilda. Geradezu bescheiden fällt die Bilanz von Charlie Watts aus. Er schafft es mit nur einer Tochter mit Langzeitehefrau Shirley lediglich auf den letzten Platz des Rock-Kids-Rankings.


COMEDY HIRTEN

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HOSEA RATSCHILLER Salzburger Stier 2017

Foto: Lukas Beck

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06.10.17

KUHN & HUFNAGL

14.10.17

„Jetzt rede ich! Ein Politik-Berater packt aus“

„Zwischen Ist und Soll - Menschsein halt“

„Paaradox“ - Wiederholungstermin

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21.10.17

HEILBUTT & ROSEN

23.09.17

ROLAND DÜRINGER

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„70er - leben lassen“

„Che GueVavra - Der Rebell ist in Dir“

Niederösterreich-Premiere

„Das ist Rock ‘n‘ Roll“

„Der Kanzler“

www.tullnkultur.at

Brüdergasse 1-3, 3430 Tulln Tickets: www.tullnkultur.at | Hausl am Hauptplatz Tulln 02272 62693 | Ticketshop „Gute Unterhaltung“, Wiener Str. 16, Tulln, 02272 68909 | in jeder Raiffeisenbank (Ermäßigung für alle Inhaber eines Raiffeisenbank Kontos) und unter www.ticketbox.at | in jeder Trafik mit Trafiknet-Anschluss | www.NÖN.at/ticketshop bei oeticket.com 01/96096 | Abendkasse im Danubium - Parkplätze in 5 Minuten Gehdistanz


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!ticket highlights

Die Toten Hosen

Papa Roach Mit: Callejon und Frank Carter & The Rattlesnakes Über die letzten zwei Jahrzehnte haben sich Papa Roach als Visionäre im Heavy-Genre etabliert und gelten als eine der mitreißendsten Live-Bands ihres Kalibers. Im Mai veröffentlichten sie ihr neuntes Studioalbum „Crooked Teeth“, mit dem man zu den Wurzeln zurückkehrte, wie wir in unserer Mai-Ausgabe resümierten: „Das Rezept, das „Infest“ zu einem der damaligen Glanzpunkte gereifen ließ, findet sich auf „Crooked Teeth“ auch endlich wieder: fette Rhythmen, dynamisch-griffiges Riffing und gesangliche Anleihen sowohl im (Melo-)Punk wie auch im Rap.“

Zurück auf dem Bolzplatz Nach ihrem umjubelten Auftritt beim Rock in Vienna kommt die deutsche Punkband mit ihrem aktuellen Album „Laune der Natur“ für zwei weitere Sommer-Termine nach Österreich. Unter dem Schlachtruf „Zurück auf dem Bolzplatz!“ bringen die fünf Kult-Rocker aus Düsseldorf dabei nicht nur jede Menge neue Lieder mit nach Österreich, sondern natürlich auch Stampfer aus 35 Jahren Hosen-Historie. 20. September, Gasometer

Fotos: Tom Martin (Enter Shikari), Century Media (Arch Enemy), BBC (Planet Erde II), Papa Roach (Papa Roach), Paul Ripke (Die Toten Hosen)

14. und 15. August, Wiesen und Innsbruck

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Planet Erde II Eine Erde – viele Welten Eigens von der BBC für die Live-Show neu zusammengestelltes Filmmaterial in bisher nicht gekannter Detailgenauigkeit führt die BesucherInnen in extreme Lebensräume – auf Inseln, in Wüsten, in Dschungel und sogar in Städte, die bislang für das menschliche Auge unerreichbar waren. Die Live-Version von „Planet Erde II“ bringt aber nicht nur verborgene und geheimnisvolle Welten, gefilmt in faszinierendem 4KUltra-HD-Format, näher als je zuvor. Die Produktion verbindet die optische Opulenz der brillanten Naturund Tierbilder mit der ergreifenden Live-Akustik eines 80-köpfigen Sinfonieorchesters. Der Abend wird so zu einem mitreißenden Live-Event und einer beeindruckenden visuellen und musikalischen Reise. 2. April, Wiener Stadthalle (D)

Arch Enemy

Will To Power Auf dem Wacken Open Air vergangenes Jahr noch als einer der Headliner exklusiv aufgeführt und für die Live-CD/DVD „As The Stages Burn“ mitgeschnitten, die im März weltweit erschien: Jetzt kommt das schwedische Thrash-Metal-Quintett Arch Enemy zurück, um eben diese Veröffentlichung mit all ihren Fans zu feiern. Das Publikum darf sich nicht nur auf Songs wie „War Eternal“, „My Apocalypse“, „We Will Rise“, „Bloodstained Cross“, und viele Nackenbrecher mehr freuen, sondern außerdem auf eine gigantische Bühnen- und Lichtshow, und natürlich die Vorband Jinjer! August und September, Dornbirn, Innsbruck und Linz

Enter Shikari

Mit: Lower Than Atlantis und Astroid Boys Ihr Name Enter Shikari hat mehrere Bedeutungen. Zum einen hieß das Boot, mit dem der Verwandte eines Bandmitglieds über die Gewässer in ihre Heimatstadt St. Albans in Großbritannien schipperte, „Shikari“. Zum anderen bezeichnet dieser Begriff in einigen indoiranischen Sprachen einen Jäger. Und Jäger sind sie alle vier: Jäger eines neuen musikalischen Schatzes, den die Szene „Trancecore“ taufte, eine Mischung aus wütend-getriebenem PostHardcore und raumgreifender Trancemusik – eine Verbindung, die gegensätzlicher kaum sein könnte. 11. Dezember, Arena

IT’S ONLY WOERZ

Der Obstler Neulich bin ich total sportlich zu Hause gesessen und habe eine Sofari gemacht. Einmal war ich in einer Ecke vom Sofa, dann in der anderen. Da habe ich durch die Stämme des Salzstangenwaldes vor mir im Fernseher etwas höchst Interessantes gesehen. Forscher haben herausgefunden, dass ein Schnupfenvirus, der Adenovirus 36, wer sich’s notieren möchte, Fettleibigkeit verursachen kann. Ich schließe daraus messerscharf: nur, weil ich als Kind einmal Schnupfen mit den falschen Viren gehabt hab, kann ich mir die Badehosenmodelkarriere in die Haare schmieren. Es ist ein Jammer. Man nimmt so schnell zu. Es gibt einfach zu viele gesunde Sachen. Tomaten senken das Schlaganfall-Risiko, Wein auch, Nüsse sind gut fürs Gehirn, Bohnen entgiften, rotes Fleisch ist hervorragend für den Muskelaufbau (sorry, Vegetarier), Fisch exzellent für die erquickenden Omega-3-Säuren und … wir alle wissen es: Schokolade macht glücklich. Da ist man den ganzen Tag mit Nahrungsaufnahme beschäftigt. Nur wegen der Gesundheit! Ich nehme in letzter Zeit viel Obstler, … pardon, Obst zu mir. Das ist gesund! Die Auswirkungen zeigen sich bereits. Ich habe sogar schon erste Anzeichen von Orangenhaut. Ich wünsche euch einen kulinarischen Sommer mit lukullischen Völlereien vom Feinsten! Und dazwischen ab und an ein informativer Blick ins !ticket. Habe ich da nicht irgendwo den Hinweis auf eine Live-Kochshow gesehen? Ich kann mich aber auch täuschen.

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„Modfather“ Paul Weller veröffentlichte mit „A Kind Revolution“ ein neues Album und geht damit auf Tour. Auch wenn dem 59-Jährigen die Gefährlichkeit der Frühzeit fehlt, hält er die Legende der kultigen Jugendbewegung am Leben. Wenn auch in sanfterer Art und Weise. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

Modfather & Moddetektiv 14|


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GEWINN SPIEL

Fotos: Barracuda Music, Milena Verlag, Warner Music

Wir verlosen drei Stück von „A Kind Revolution“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!

Paul Weller Der Endfünfziger ist zweifellos eine der profiliertesten und pophistorisch bedeutendsten Figuren der britischen Musikszene.

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ie viel Mod steckt noch in einem, der seine legendären Songs im gediegenen Rahmen der Staatsoper zelebriert und mit seinem neuen Album „A Kind Revolution“ nicht nur eben zur „netten Revolution“ aufruft, sondern so stark wie nie zuvor Richtung ruhiger Soul schielt? Eine gewisse Altersmilde muss man wohl auch dem „Modfather“ Paul Weller zusprechen, denn der modebewusste „Godfather Of Britpop“ feiert 2018 immerhin seinen 60er – da darf man ruhig mal von der Überholspur runtergehen, wenn es der eigenen Befindlichkeit zuträglich ist. Außerdem: Wem muss Mr. Weller heute noch etwas beweisen? Und wenn es hart auf hart kommt, dann meldet sich Paul noch immer gerne wortgewaltig zurück, denn wer einmal ein politisches Gewissen hat, der verliert es auch im Alter nicht. Nicht umsonst hat Weller in den Achtzigern mit dem beliebten Arbeiterklasse-Songwriter Billy Bragg die Bewegung „Red Wedge“ ins Leben gerufen, die klar darauf abzielte, das Interesse von Jugendlichen für sozialdemokratische Politik und politisches Engagement zu wecken. Nach sechs Dekaden, in denen seine Heimat von den aufblühenden Nachkriegsjahren über die industrielle Revolution und die zerstörerische Finanzkrise bis hin zum zukunftsweisenden Brexit nahezu alle Phasen politischer Sprunghaftigkeit durchlebte, ist es vielleicht auch besser, wenn Weller seine Wünsche und Ziele mit einer gewissen Distanz des gereiften Elder Statesman artikuliert. „A Kind Revolution“ mag klanglich die Lässigkeit eines Funk-Gottes wie James Brown haben, doch die Wut auf das Establishment ist noch lange nicht aus Weller rausgequetscht. Proletariat und Dandytum Wenn man tief in die Historie des bahnbrechenden Musikers zurückblickt, er-

schließt sich ein rundes Jubiläum. Vor exakt 40 Jahren erschien Wellers erstes musikalisches Lebenszeichen – als das The-Jam-Debütalbum „In The City“ rauskam, war er noch zarte 18 Jahre jung, hatte aber schon berühmte Fans. Niemand Geringerer als die Punk-Ikonen The Clash waren von der eleganten Rohheit von The Jam begeistert und nahmen sie als Support mit auf ihre „White Riot“Tour. Schon damals war Weller ein Aushängeschild des legendären Mod-Revivals. Auf dem Coverartwork von „In The City“ spiegelte sich das gesamte Leben des jungen Rebellen aus Woking wider. Der freche Kurzhaarschnitt und der an Sid Vicious-erinnernde „Fuck off“-Gesichtsausdruck konkurrierten mit edlem Zwirn und fein geknüpfter Krawatte. Es war dieser „Culture-Clash“, den die Jugend Englands als optisches Sprachrohr nötig hatte. Wie niemand sonst vereinten die Mods kantiges Proletariat mit erlesenem Dandytum. All das hatte seinen Ursprung im England der späten 50er-Jahre, als sich eine Jugendkultur klar und deutlich hinter schwarzen Musikstilen wie Soul, R&B und Beatmusik stellte und sich damit gegen den immer präsenter werdenden Rock ’n’ Roll positionierte. Am Osterwochenende 1964 eskalierte die Lage in der südenglischen Hafenstadt Brighton, als die Mods einfielen, um sich mit den hiesigen Rockern epische Straßenschlachten zu liefern. Schnittige Kurzhaarfrisuren gegen Elvis-Tollen, Vespas gegen prunkvolle Motorräder, maßgeschneiderte Anzüge gegen resolute Lederjacken (siehe dazu auch: „Der Moddetektiv“-Kasten). Wie kaum zwei Jugendgruppierungen

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ber im t am 7. Septem Paul Weller spiel alle E) sowie (H er rti ua sQ m Wiener Museu hof. r im Linzer Post am 8. Septembe

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davor und danach fanden sich in der Ära der aufkommenden Populärkultur zwei unterschiedliche Gruppen, die Aussehen und Haltung notfalls bis aufs Blut verteidigen würden. Das Ziel der stilvollen Randalierer: am Wochenende die Sau rauszulassen, um montags wieder adrett und gepflegt in der Arbeit zu erscheinen. Diese Haltung war auch prägend für den Beginn des Hooliganismus im Fußball.

BUCHTIPP

Christopher Just war in den Neunzigern – Stichwort: Ilsa Gold, Punk Anderson – der Grandseigneur der Wiener Elektronik, lange bevor auch nur irgendein Hahn nach den heutigen Koryphäen krähte. Später postete er dann viel trashigen, dabei aber eminent äsopischen Scheiß auf Facebook. Und nun hat er (nach einer short story für die Bobo-Anthologie „Moderne Nerven“) seinen Debütroman verfasst, eine aberwitzige Tour de Force eines skurrilen Detektivs, der nicht nur ein trauriges Überbleibsel einer Subkultur ist, sondern auch einen spektakulären Kriminalfall lösen muss. Dabei liegt justament Justs größtes Geschick nicht (allein) darin, einen klug durchdachten – aufgrund seiner kapillaren Verzweigtheit gar famosen – Handlungsbogen zu spinnen, sondern vielmehr im gekonnten, beinah mit kindlicher Freude zelebrierten Sprachspiel und einer Genrekritik. Die Pillen von dereinst wirken süßlich nach. Stefan Baumgartner

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Die Angewohnheit, sich mit Amphetaminen aufzuputschen und die Nächte durchzufeiern war hingegen der erste Vorlauf zur Rave-Kultur, die später in den 80er-Jahren ihren Siegeszug durch West- und Mitteleuropa antrat. Für die Mods waren Rocker ungebildet, schmutzig und chauvinistisch. Aufgestachelt von Klängen von The Who, den Kinks oder den Small Faces gingen die Mods in den 60er-Jahren Hand in Hand mit der aufstrebenden Londoner Popkultur, während sich die Rocker eher in den ländlichen Gebieten formierten. Wie alle jugendlichen Subkulturen verfielen die Mods im Laufe der Jahre in einen Winterschlaf, nur um vom Vormarsch der Punk- und New-Wave-Szene Mitte/Ende der 70er-Jahre wieder wachgeküsst zu werden. Vereinte Subkulturen Federführend für das große Comeback der Mods war The Whos Monsterprojekt „Quadrophenia“. Dort skizzierten Pete Townshend und Co. 1979 die Mod-Welle der 60er-Jahre und bescherten dem Jugendkult ein nicht für möglich gehaltenes Revival. Scooter und Lambrettas waren plötzlich wieder in und viele Jugendliche distanzierten sich klar vom schmuddeligen Asi-Image der Punks rund um die Sex Pistols, Ramones oder The Clash. Doch gerade The Jam rund um den charismatischen Frontmann Paul Weller waren das beste Beispiel dafür, dass die Grenzen musikalisch als auch optisch immer stärker verschwammen und zwei offensichtlich auseinandergepolte Subkulturen zu einem Ganzen vereint werden konnten. Auch wenn er bis heute der „Modfather“ blieb und sich die Britpop-Invasoren Oasis, Blur, Pulp und Co. in den 90er-Jahren noch einmal auf die Mod-Kultur beriefen: Weller selbst zog The Jam und der zweiten Mod-Welle 1982 den Stecker, weil er mit seinem neuen Projekt The Style Council verstärkt

in Richtung Jazz und R&B schielte. Von einer Bewegung wie einst den Mods ist in der Gegenwart immer weniger zu sehen. Die Gleichförmigkeit der Welt überträgt sich spätestens seit dem Millennium auch auf die Jugendkultur, die sich in der westlichen Hemisphäre immer weniger voneinander unterscheidet. Dieses Aussterben der Andersartigkeit brachte Bernhard Heinzlmaier, Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, unlängst in einem aufschlussreichen Interview mit der Wiener Bezirkszeitung auf den Punkt: „Musik ist weiter zentral in den Jugendkulturen, aber es ist heute überwiegend eine kommerzialisierte Breitbandmusik ohne jegliche Individualität. Sie wird produziert wie Massenware in automatisierten Fabriken. Sie stellt die Massenkultur nicht mehr infrage. Die Musik der Jugend hat heute überwiegend systemlegitimierende Funktion – wie der Schlager. Nur mehr in den unsichtbaren Nischen gibt es das Abweichende, Vitale, Innovative.“ Ganz so schlimm ist es mit den letzten verbliebenen Mod-Musikern dann aber doch nicht. Zumindest Weller kann sich mit „A Kind Revolution“ aufrecht stehend in die kommende Konzerttour begeben, denn die kompositorische Qualität ist beim 59-Jährigen immer noch so vorhanden wie der Wunsch nach einem besseren, sozialeren und vor allem offeneren England. Und wem all das mittlerweile doch zu wenig Kanten hat, für den gibt es das Nottinghamer Working-ClassDuo Sleaford Mods, das mit Sprechgesang, Electronic- und Hip-Hop-Referenzen den Zeitgeist der wütenden Jugend auf den Punkt trifft. Dass die beiden Hauptprotagonisten Jason Williamson und Andrew Fearn steil auf dem Weg zu ihrem 50er sind, tut ihrer Wut keinen Abbruch. Wenn die Jugend immer gleichförmiger und automatisierter wird, dann müssen eben die Alten die Kastanien aus dem Feuer holen …


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Sting ist langweilig: In vier Karrierejahrzehnten sorgte er zwar für musikalische Schlagzeilen ohne Ende, im Boulevard suchte man Herrn Sumner aber vergeblich. Doch die Konzentration aufs Wesentliche bescherte der Menschheit einige der besten Pop-Songs aller Zeiten.

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Sting Auf seiner Tour zum aktuellen Album „57 & 9th“ wird er von einer dreiköpfigen Band begleitet, zu der sein langjähriger Gitarrist Dominic Miller, Schlagzeuger Josh Freese (Nine Inch Nails, Guns N’ Roses) und Gitarrist Rufus Miller gehören.

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mit seinem bereits MitSting gastiert m im Gepäck aktuellen Albu Clam, im September rg te Juli auf Bu adthalle (D). r St in der Wiene

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TEXT: ALEXANDER HAIDE


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Fotos: Eric Ryan Anderson, Universal Music, Hersteller

op? Ja. Denn Sting brachte stets über jeden Trend erhaben, grandiose, umjubelte und kommerziell erfolgreiche Musikstücke hervor. Er ist einer der wahren Pop-Künstler im Sinne des Wortes „populär“. Gordon Matthew Sumner hatte schon immer die richtige Nase für den Zeitgeist. Ihn einzufangen beherrschte er genauso perfekt, wie ihm seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Das war schon immer so. Eins, zwei, Polizei Kritiker kratzten sich anno 1977 ratlos die Köpfe, als ein seltsames Trio namens The Police versuchte, dem New Wave einen besonderen Touch zu verpassen. Der coole Frontman, den alle bloß Sting nannten, bediente sich reichhaltig am Look der verblassenden Punk-Bewegung: wasserstoffblonder Kurzhaarschnitt, Army-Jacke. Für wahre Punks war die Vereinnahmung ihres Kults durch den Mainstream bereits Verrat, ernst genommen hatte man die neue Band niemals. Erst recht nicht, als die Nachfolger der (erfolglosen) Debüt-Single „Fall Out“, die noch wahrhaft rau und pur war, mit Jazz-, Reggae- und Wave-Elementen angereichert wurden. Kein Wunder: Hatte der musikalische Mastermind doch in seinen frühen Jahren unter anderen bei den Phoenix Jazzmen und der Newcastle Big Band musiziert. In dieser Zeit bekam Gordon den Spitznamen Sting verpasst, angelehnt an die schwarz-gelb gestreiften T-Shirts, die der hauptberufliche Lehrer oft trug. Heute ist ihm übrigens sein bürgerlicher Name gänzlich fremd. „Meine Kinder nennen mich Sting, meine Mutter nannte mich Sting, wer soll dieser Gordon sein?“, stellte er schon 1985 klar. Dass er die Episode der Namensgebung immer und immer wieder erzählen muss, lässt Sting bis heute geduldig über sich ergehen. Zuletzt entlockte genau diese Frage dem

Star einen großen Lacher, als sie ihm eine deutsche TV-Journalistin zum Erscheinen seines 2016er-Albums „57th & 9th“ servierte. Freilich hat er das G’schichterl brav noch einmal erzählt. Trotz des Erfolgs bei den Massen, den sich The Police in neun Jahren mit Charts-Knallern von „Roxanne“, „Message in a Bottle“, „Walking on the Moon“, „Every Little Thing She Does Is Magic“ bis zum Über-Hit „Every Breath You Take“ erspielten, waren die drei coole Typen. Man musste sich nicht schämen, Hitparadenmusik zu hören, denn die Briten waren eine willkommene Abwechslung zum New-Wave-Wahn der 1980er-Jahre. The Police waren Pop, übercooler Pop. Am Zenit als „The Biggest Band in the World“ angekommen und mitten in den Aufnahmen zum nie fertiggestellten sechsten Studio-Album, schloss sich das Kapitel. Sting hatte seit Jahren Lust auf Solo-Pfade, auf die er 1985 endgültig abbog. „Set me Free!“ Was folgte, war eine stilistische Kehrtwendung. Dieses Mal zum Jazz. „The Dream of the Blue Turtle“ brachte jazzige Tunes dem breiten Publikum näher, eingespielt mit einigen der besten Musiker des Genres wie Omar Hakim, Darryl Jones (heute Bassist bei den Rolling Stones), Kenny Kirkland und Sax-Maestro Branford Marsalis. Nie puristisch, immer populär und gefällig, dennoch anspruchsvoll und auf höchstem Niveau. Mit „Russians“, „If You Love Somebody Set Them Free“ und „Moon over Bourbon Street“ gelingen zeitlose Klassiker. Damit setzte Sting den Maßstab für alle folgenden zwölf Studio-Alben bis hin zum aktuellen „57th & 9th“. Immer neu, immer anders, aber immer Pop. Hit auf Hit pflastert seinen Weg: „Englishman in New York“, „All This Time“, „Fields of Gold“, „If I Ever Lose My Faith in You“, um nur einige zu nennen. Dann

MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)

Mammút – Kinder Versions Wie Irrlichter glitzern die schamanischen Isländer durch die Gehörgänge und sorgen für ein wohliges Frösteln.

Eagles Of Death Metal – I Love You All The Time Nur 3 Monate nach dem Anschlag im Bataclan kehrten die Eagles nach Paris zurück: eine intensive Show!

Powerflo – Powerflo Cypress Hill-, Biohazard- und Fear-Factory-Mitglieder sorgen für ein gelungenes Destillat aus Hip-Hop und Crossover.

LIVE

The Coronas – Trust The Wire Eine abenteuerliche Stilkorrektur: Auf Album #5 paaren sich üppige ElectronicSprengsel mit filigranem Space-Pop.

LIVE Rise Against – Wolves Die US-Punker zelebrieren eine Feier der Opposition, mit einem (Wolfs)rudel als durchaus treffendes Leitmotiv. Revolte!

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wussten sie …? driftet Sting weg von gewohnten Fahrwassern und experimentiert: Mit Werken von John Dowland, einem englischen Komponisten des 16. Jahrhunderts; mit Folk-Songs, Renaissance-Klängen, mit religiösen Hymnen; mit Klassik auf seiner „Symphonicity Tour“. In dieser Zeit entsteht auch das Duett mit Nicole Scherzinger, „Power’s Out“. Was eigentlich für ein Lebenswerk reicht, ist Sting noch lange nicht genug. Er fand zwischen seinen Solo-Projekten noch Zeit für viel Dies & Das. Mit nur einer Textzeile veredelte er den Dire-StraitsMegahit „Money for Nothing“, sang mit Tina Turner, sprach auf einer Miles-Davis-Platte und lieferte – gemeinsam mit Rod Stewart und Bryan Adams – mit dem Robin-Hood-Schmachter „All For Love“ einen der populärsten Love-Songs aller Zeiten ab. Nicht zu vergessen ist die – einmalige – Reunion-Tournee mit den Ex-Kollegen von The Police 2007. Denn irgendwie, so begründete die Band ihre Ehrenrunde, hatte man sich damals, 1984, nie so richtig von den Fans verabschiedet. Die gute Sache Freilich stellte sich Schöngeist Sting während seiner gesamten Karriere immer wieder in den Dienst der guten Sache. Er war bei „Do They Know It’s ChristSTING – „57th & 9th“ (aus der !ticket Ausgabe Dezember 2016) Endlich fokussiert Sting wieder auf die Essenz, ohne bourgeoises Liebäugeln mit lästigem Beiwerk wie FiddleFolk („The Last Ship“) oder Renaissance („Songs From The Labyrinth“): „57th & 9th“ ist ein bodenständiges Rockalbum geworden, mit Standard-Instrumentierung, knappen Songs und weniger

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Familienbande Stings erste Ehe mit Frances Tomelty dauerte ab 1976 acht Jahre, daraus entstanden seine ersten beiden Kinder Joseph, heute 40 Jahre alt, und Fuchsia Katherine, heute 35. Nach der Trennung lebte er mit der Schauspielerin und Filmproduzentin Trudy Styler bis 1992 in wilder Ehe zusammen. Es folgten weitere vier Kinder: Brigitte Michael, geboren bereits im Scheidungsjahr 1984, ein Jahr später erblickte Jake das Licht der Welt. 1990 bekam das Paar mit Eliot Pauline eine weitere Tochter, die unter dem Spitznamen Coco mit ihrer Band „I Blame Coco“ durchaus erfolgreich Musik macht. Nachzügler Giacomo Luke wurde 1995 geboren und war später Namensgeber des Kentucky-Derby-Gewinners 2005: Das Pferd gehörte Stings Plattenboss. Auch wenn der Superstar mit seinem Vermögen – an die 200 Millionen Euro – als einer der reichsten Engländer im Music-Biz gilt, werden seine Kinder keine Kohle erben. Zum einen würde es Sting als Bürde für seine Nachkommen empfinden, wenn sie mit derartigem Reichtum umgehen müssten. Zum anderen meinte er einst lakonisch: „Es wird nicht viel Geld übrig sein, denn wir geben es aus.“

Zweitkarriere Schaupieler Bereits nach den ersten Erfolgen mit The Police wurden die Macher von „Quadrophenia“ (von The Who) auf den Shootingstar aufmerksam und verpflichteten Sting 1979 als The Ace Face. Eine Rolle in „The Great Rock ‘n‘ Roll Swindle“ folgte, als Fayd im Kult-Fiction-Streifen „Dune, der Wüstenplanet“ erlangte er auch als Schauspieler Legendenstatus. Bis Ende der Neunziger wirkte der Brite in insgesamt 17 Film- und TVProduktionen in diversen Rollen mit, zuletzt in „Lock, Stock and Two Smoking Brides“ (1998). Bereits 1985 begann Sting, sich in zwei Dutzend Streifen selbst zu spielen: So war er unter anderem (als alter Freund von Clown Krusty) bei „The Simpsons“ zu sehen und zu hören, bei Ally McBeal mit Kollegin Vonda Shepard, in „Brüno“ (2009) und in „Zoolander 2“ (2016). Sting wirkte auch in drei Broadway-Stücken mit: 1992 als Komponist für „Message in a Bottle“ in „Rock ‘n‘ Roll! The First 5.000 Years“, als Darsteller des Mackie Messer in der „3 Penny Opera“ (1989) und zuletzt 2014 in „The Last Ship“.

mas“ von Band Aid mit dabei, engagierte forest Foundation. Das ist bereits das sich für Menschenrechte (u. a. für Am- Maximum an Gossip, das sich aus vier nesty International) und begann sein Jahrzehnten des „Englishman in New Langzeit-Herzensprojekt, die Rainforest York“ herauskitzeln lässt. Und vielleicht Foundation. Sie setzt sich für den Schutz noch, dass er dereinst gegen Weltmeisdes Regenwaldes und der indigenen Be- ter Garry Kasparov eine Partie Schach völkerung Brasiliens ein. Bei Letzterem spielte … ist Stings zweite Frau, die Schauspielerin Trudy Styler, immer wieder an seiner Seite, sie Wir verlosen eine CD von „57th & 9th“ ist Grünund die Vinyl-Box der „The Complete dungsmit- Studio Collection“. Mehr Informationen und Teilnahmebedinungen siehe glied der Rainticketmagazin.com!

auf Samttiger getrimmter Stimme. Dass Sting zur kreativen Weltelite gehört, zeigen da weniger die „neuen großen Hits“, denn die sucht man vergebens – dafür offeriert er mehr als nur marktschreierische Refrains, sondern auch Strophe und Bridge mit Bestand. Neben der Substanz zeigt „57th & 9th“ auch sein feinfühliges Geschick der Gratwanderung, zurück zu den Wurzeln schielen zu können, ohne da-

GEWINN SPIEL

bei peinlich gestrig zu wirken. Grund dafür ist wohl das Verlassen seiner Komfortzone, ein Öffnen zu gelöster Jam-Atmosphäre mit grandiosem Geleit (u. a. Vinnie Colaiuta, Josh Freese). So

weicht die öde Routine von saftlosen Alben wie „Brand New Day“ und „Sacred Love“ ephemer verlustig gegangener, Funken sprühender Verve. Der einzige Ausfall ist „Inshalla“, musikalisch begleitet von eigens engagierten orientalischen Musikern. Warum inszeniert Sting eine Arabeske? Soll sie zeigen, wie lässig der Brite sich in fremde Kulturen einfühlt? Stefan Baumgartner


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Good times, b Die schwedischen Rock-Superstars Mando Diao im Interview über das neue Album „Good Times“, die musikalische Rückkehr zur Basis ihres Sounds und warum Arnold Schwarzenegger einfach immer recht hat. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

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Stimmt es, dass euer neues Album „Good Times“ das erste Mando-DiaoWerk ist, an dem ihr alle beteiligt wart? Patrik: Wir waren immer so gepolt, aber Gustaf und Björn glänzten früher heraus. Wir hatten dieses Mal ein leeres Blatt Papier vor uns und haben, ohne darüber zu sprechen, völlig gleichberechtigt gearbeitet. Für die meisten waren Mando Diao immer gleichbedeutend mit Björn und Gustaf, weil sie deutlicher im Rampenlicht standen. Ist das jetzt eure Chance, das Gegenteil zu beweisen? Carl-Johan: Mando Diao gingen durch so viele Phasen, dass das niemals von nur zwei Menschen getragen

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Mando Diao Der schwierigsten Phase ihrer bisherigen Karriere haben Mando Diao ihr vielleicht bestes Album überhaupt abgerungen.

hätte werden können. Patrik: Wir haben vielleicht nicht immer die richtige Abzweigung genommen, aber manchmal muss auch etwas Chaos herrschen um zu wissen, was man aneinander und an der Band hat, um wieder den richtigen Weg einzuschlagen. War der Fortbestand der Band nach Gustafs Abgang in Gefahr? Patrick: Wir haben schon mal über das Ende gesprochen, denn es war anfangs ein großer Schock für uns. Gustaf war ein essenzieller Bestandteil der Band. Danach haben wir uns ein paar Stunden

zusammengesetzt und offen geredet. Dann beschlossen wir weiterzumachen. Björn, fühlst du dich als alleiniger Frontmann nach dem Abgang von Gustaf nun freier und unbeschwerter? Björn: Ich habe mehr Raum, um auf der Bühne herumzuspringen (lacht). Es fühlt sich für mich gar nicht so anders an, da ich schon vorher auf jedem Song sang. Wenn schon nicht die Hauptstimme, dann zumindest die Harmonie. Carl-Johan: Livekonzerte sind der Gipfel. Wie schon Arnold Schwarzenegger sagte: „Es fühlt sich an wie Sex, während ich

Foto: Charli Ijung

ls Mando Diao vor drei Jahren ihr futuristisches Synth-Pop-Album „Aelita“ betourten, pendelte die Reaktion ihres langjährigen Stammpublikums zwischen Verwunderung und Abscheu. Aus der sympathischen Rockhoffnung wurden scheinbar dekadente Hedonisten, doch nach dem Abgang von Bandkopf Gustaf Norén und einer eindringlichen Reflexion innerhalb des Bandcamps fanden die Schweden rechtzeitig in die Spur zurück. Das Ergebnis ist das brandneue Album „Good Times“, auf dem das Quintett seine großen Stärken der Vergangenheit mit dem Esprit der Gegenwart vereint.


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bad times meine Muskeln trainiere“ (lacht). Von „Pumping Iron“ sind wir wohl alle beeinflusst. Politisch ist er nicht auf unserer Wellenlänge, aber als Bodybuilder ist er unser größter Held.

GEWINN SPIEL Wir verlosen drei Stück von „Good Times“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!

Das neue Album dreht sich nicht nur um Freundschaft, sondern ist auch eine ironische Herangehensweise an all die schlechten Dinge, die derzeit auf der Welt passieren. Patrik: Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass man eine gute Zeit haben sollte. Wenn wir nur ein oder zwei Menschen mit diesem Album glücklich machen, dann haben wir unser Ziel erreicht.

Wir wollen unseren Optimismus mit den Hörern teilen. Nicht immer gewinnt der Optimismus – etwa beim Terroranschlag am 7. April in eurer Heimatstadt Stockholm. Wart ihr davon auch persönlich betroffen? Patrik: Wir beide kennen Leute, die dort waren und eine Freundin von uns wurde tatsächlich vom Lkw getroffen. Es klingt vielleicht dumm, aber dieses Ereignis brachte das beste Gesicht Stockholms zum Vorschein: Noch Tage danach haben sich die Menschen gegenseitig geholfen und ihre Türen geöffnet. In dem bösen Ereignis steckte auch etwas Gutes. Wie bei Yin und Yang. Sind die Texte auf „Good Times“ eine Mischung aus politischen Texten und persönlichen Erfahrungen? Patrik: Ich finde Donald Trump furchtbar, aber deshalb muss ich keinen Song über ihn schreiben. Mir fehlt das exakte Wissen, um über Nuklearangriffe zu referieren. Ich sage natürlich, was ich denke, aber wir müssen Politik nicht zwingend mit unserer Musik verbinden. War es eine bewusste Entscheidung, das mit Synths überdröhnte „Aelita“ nicht zu wiederholen? Carl-Johan: Wir haben viel aus „Aelita“ gelernt, vor allem in puncto elektronischer Musik und Synthesizer. „Good Times“ kam direkt aus unseren Herzen, ohne dass wir überhaupt wussten, was wir da tun. „Aelita“ war eine Art Konzept rund um die 80er-Instrumente. Mit der Musik ist es manchmal verrückt. Oft analysierst du ewig herum, und dann

kommen dir die besten Ideen aus dem Nichts – wie jetzt. Viele waren ob eurer dekadenten Liveshows verwirrt: Ihr seid in Togen aufgetreten und habt euch selbst zelebriert, den Anschluss zu euren Fans verloren. Patrick: Wir haben es vielleicht ein bisschen übertrieben, das will ich nicht abstreiten. Wir wollen nicht mehr zu dieser Phase zurückkehren, aber sie gehört einfach zu uns dazu. Carl-Johan: Abseits der Bühne haben wir Erinnerungen fürs Leben mitgenommen. Diese Togen mussten wir komplett ausziehen, um die Toilette benutzen zu können. Wie bei Kindern, wenn sie mal müssen (lacht). „Aelita“ war ein Schritt aus der eigenen Komfortzone. Kann man das auch für „Good Times“ behaupten? Björn: Jedes Album ist ein Schritt aus einer Komfortzone – zumindest in gewisser Weise. Ein Song auf dem neuen Album heißt „Watch Me Now“, von dem gibt es eine zweite Aufnahme, die im Mistkübel landete. Es tut weh, sie zu hören, sie klingt wie Tango. Nichts gegen Tango, aber eine Tangoband sind Mando Diao nicht (lacht). Patrick: Das wäre doch eine wunderbare Idee fürs nächste Album: „Mando in Argentina“ (lacht)! Seid ihr über die letzten Jahre reifer geworden? Björn: Musikalisch schon. Menschlich lieben wir es, das Erwachsenwerden so lange wie möglich hinauszuzögern. Wir folgen da ganz dem Mantra der Christen, die immer predigen: „Du musst ein Kind werden, um in den Himmel zu kommen.“ (lacht)

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Mando Diao spielen am 27. Arena. November in der Wiener

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Come As You Are Zum mittlerweile dritten Mal veranstaltet das 25hours Hotel in Kooperation mit der Markterei nahe dem Volkstheater ein öffentliches Fest im Weghuberpark, das In The Park Fest. Die Veranstalter setzen dabei vor allem auf Offenheit. TEXT: ROUVEN AHL

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Fotos: 25hours Hotels

ir vom 25hours Hotel wollen mit dem Parkfest zeigen: ‚Wir sind offen für alle!‘“, so Mitorganisator Roland Eggenhofer. Das Fest in seiner jetzigen Form entwickelte sich aus den jährlichen Eröffnungsfeiern des Hotels: „Nach diesen sind immer wieder Leute auf uns zu gekommen mit der Idee, doch ein richtiges Event im Weghuberpark zu machen.“ Gesagt – getan! Mittlerweile findet das In The Park Fest bereits zum dritten Mal statt. Terminiert ist die Park-Party für den 8. September von 15 bis 22 Uhr sowie den Folgetag von 11 bis 22 Uhr. Der Eintritt ist übrigens frei. Kulinarik Die nicht nur heimlichen Stars des Fests sind dabei die Stände der Markterei, die vor allem regionale Produkte aus Österreich führen. Die Markterei ist Vertriebsort für lokale und regionale LebensmittelproduzentInnen, kleine Manufakturen, KöchInnen und FoodTruck-BetreiberInnen. Das Markthallenprojekt hatte in den letzten zwei Saisonen die denkmalgeschützten Hallen der Alten Post bezogen. Mit dem Start der Renovierungsarbeiten sucht man derzeit nach einer neuen, zentralen Location. 25 Stände werden an diesem Wochenende Anfang September im Weghuberpark vor Ort sein. „Es gibt

unter anderem frischen Schinken, hausgemachten Käse oder frisches Brot. Die Leute können mit Decke kommen und ein Picknick im Park veranstalten.“, so Eggenhofer. Musikalisches Für die musikalische Untermalung wird am Samstag 9toFive sorgen. Hierbei handelt es sich um fünf Newcomer, die von Unplugged bis Party-Hits alles drauf haben. „Auch bei der Musik wollen wir junge österreichische Bands fördern, und ihnen die Möglichkeit geben, vor einem größeren Publikum aufzutreten.“, sagt Eggenhofer. Ein großes Publikum zu finden dürfte kein Problem sein, fanden doch letztes Jahr fast 5.000 Besucher den Weg in den Weghuberpark.

Picknick im Park Die entspannte und gelöste Atmosphäre inmitten zahlreicher kulinarischer Schmankerl lädt zum Verweilen ein.

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!ticket highlights

Bluebird Festival

U. a. mit Chrysta Bell, Saint Chameleon, Plantman, Elsa Tootsie Eine der schillerndsten Künstlerinnen, die je für das Blue Bird verpflichtet wurde, ist wohl Chrysta Bell (Foto). Die US-Amerikanerin ist Model, Schauspielerin und Musikerin. Die Muse von David Lynch spielt auch in der neuen Staffel von Twin Peaks mit. Musikalisch ist sie dem Genre Dream Pop zuzuordnen. Aber auch die übrigen ersten Ankündigungen können sich sehen und vor allem hören lassen: Mit dabei sind Dillon, Mary Ocher, Mimes Of Wine, Plantman und aus Österreich Saint Chameleon, Attic Giant und Elsa Tootsie And The Mini Band! 23. bis 25. November, Porgy & Bess

Jay Bow Vienna Rock On Mit einem mehr als würdigen Final Big Bang wurde die diesjährige Planet Festival Tour abgeschlossen, bei der Jay Bow den Sieg für sich erspielen können. Gemeinsam mit dem Headliner Excuse Me Moses werden sie neben Focuside, Rocquette und Stereo Bullets die ((szene)) rocken und dabei nicht nur dem Publikum einen unvergesslichen Abend garantieren, denn der Erlös dieses Charity-Events kommt ausschließlich der St. Anna Kinderkrebsforschung zugute! 1. September, ((szene)) Wien

27. November, Gasometer

Soy Luna Live „Soy Luna“ ist seit dem Start im Disney Channel im Mai vergangenen Jahres ein weltweites Phänomen und gehört zu den Top-Formaten der Kids und Teens. Die besten Songs der Serie live erleben und mitfiebern, wenn Tänzer und Live-Band die Konzerthalle zum Toben bringen! Neben Karol Sevilla und Ruggero Pasquarelli werden auch zahlreiche andere Serienstars auf der Bühne stehen und ihre brandneuen Choreografien vom Stapel lassen! 6. April, Wiener Stadthalle (D)

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Fotos: GEPA-pictures.com (ÖFB), Neil Krug (Hurts), Disney (Soy Luna), Carlo William Rossi (Blue Bird Festival), Memories and Emotions Photography by Thomas Schmid (Jay Bow)

Hurts Desire Hurts ist eine Synthiepop-Band aus dem britischen Manchester. Das Duo wurde 2009 gegründet, der Durchbruch in Europa erfolgte 2010 mit ihrem Debüt „Happiness“, das im Sound stark an die Musik der Achtziger erinnert und von Bands wie Pet Shop Boys oder Depeche Mode inspiriert wurde. Es folgten die Alben „Exile“ (2013) und „Surrender“ (2015), mit ihrer neuen Platte „Desire“ im Gepäck kehren Theo Hutchcraft (Gesang) und Adam Anderson (Synth) auch wieder nach Österreich zurück!


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ÖFB Nationalteam Ein Abo für den heißen Herbst Im Herbst geht die Qualifikation zur FIFA Fußball WM 2018 in die finale Phase. Die Spiele gegen Georgien am 5. September (20:45 Uhr) und gegen Serbien am 6. Oktober (20:45 Uhr) finden im Wiener Ernst-HappelStadion statt und werden vorerst ausschließlich im Abo angeboten. Die Abo-Preise liegen zwischen € 16,00 und € 106,00. Einzeltickets sind vorerst nicht erhältlich und werden erst in einem zweiten Schritt veräußert. ÖFB Reisen bietet allen Fans ein attraktives Reiseangebot inklusive Bahnticket, Ticket für das Spiel gegen Georgien und/oder Serbien und Nächtigung im 4*-Hotel an. Nähere Informationen und Anmeldung unter office@oefb-reisen.at beziehungsweise auf www.oefb-reisen.at!

Fotos: GEPA-pictures.com (ÖFB), Neil Krug (Hurts), Disney (Soy Luna), Carlo William Rossi (Blue Bird Festival), Memories and Emotions Photography by Thomas Schmid (Jay Bow)

Österreich – Georgien, 5. September & Österreich – Serbien, 6. Oktober

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Where is my Das poolbar-Festival in Feldkirch ist dank innovativem Konzept und durchweg starken Line-ups aus der österreichischen Eventlandschaft nicht mehr wegzudenken. TEXT: ROUVEN AHL

Wiener Lied und Indie-Legenden Eröffnen wird das poolbar-Festival der Wiener-Liedmacher Voodoo Jürgens, der mit seinen schwarzhumorigen Texten in den letzten Jahren immer mehr Leute vor der Bühne versammeln konnte. Ein echter Coup ist den Organisatoren mit der Verpflichtung der legendären Pixies gelungen, die als die Pioniere des Indie-Rock gelten. Mit den zwei Meis-

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Pixies Das Quartett aus Boston gilt als wegweisende Band für Grunge, Indie und Alternative: Viele Künstler, darunter David Bowie, Radiohead, U2 und Nirvana, outeten sich als Fans.

terwerken „Surfer Rosa“ und „Doolittle“ legten die Pixies Ende der 80er die Grundlage für alles, was in diesem Genre noch folgen sollte. Anfang der 90er löste

sich die Band um den so charismatisch, wie egomanischen Frontmann Black Francis auf. 2003 rauften sich die Bostoner aber nochmals zusammen und

Fotos: Matthias Dietrich, Matthias Rhomberg, Galiani Berlin, Poolbar Festival

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ur um von Beginn weg einem Missverständnis vorzubeugen: Zwar wird im Eventnamen die Kategorisierung „Festival“ verwendet, mit dem Band- und Trinkmarathon, den man gemeinhin mit dem Begriff verbindet, hat das poolbar-Festival jedoch nichts zu tun. In Vorarlberg geht es, nun ja, etwas zivilisierter und stillvoller zur Sache. Dafür sorgt schon der logistische Rahmen des Festivals, bei dem vom 7. Juli bis 15. August fast täglich hochkarätige Bands und Musiker aufspielen. Den einzelnen Protagonisten wird also mehr Platz eingeräumt, was ein anstrengendes Bühnen-Hopping vermeidet. Zudem versteht sich das poolbar-Festival als Konzept-Festival, bei dem nicht nur die Konzerte im Mittelpunkt stehen sollen, sondern auch das vielfältige Rahmenprogramm mit Poetry-Slams oder DJ-Sets.


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y mind?

WIENER STRASSE

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Fotos: Matthias Dietrich, Matthias Rhomberg, Galiani Berlin, Poolbar Festival

gingen wieder gemeinsam auf Tour. Doch die Differenzen zwischen Francis und Bassistin Kim Deal schwelten weiter, was letztendlich dazu führte, dass Deal die Band 2013 endgültig verließ. Ein Jahr später veröffentlichten die Pixies mit „Indie Cindy“ ein eher halbgares Comeback-Album. Ihr aktuelles Werk „Head Carrier“ hievte die Band aber wieder auf ihren angestammten Platz: den IndieThron. Live waren die Pixies aber ohnehin immer eine Klasse für sich, wovon sich der geneigte Musik-Aficionado am 1. August überzeugen kann. Diversität wird großgeschrieben Musikalische Einschränkungen existierten beim Booking des diesjährige Lineup wohl kaum: So vereint das poolbarFestival auf den ersten Blick so unterschiedliche Künstler, wie die Folk- und Indiesängerin Cat Power (8. Juli) mit den deutschen Indie- und Elektropionieren The Notwist (21. Juli), auf die nur sechs Tage später die legendäre deutsche Combo Element of Crime folgt. Die Band um Sänger und Autor Sven

und en 7. Juli es zwisch ad Feldkirch. t ib g “ es „Good Vib im Alten Hallenb st 15. Augu

Regener (u. a. „Herr Lehmann“, s. Kasten!) legte mit ihren hintergründigen Texten und dem chansonesken Pop so etwas wie den Grundstein für die sogenannte Hamburger Schule um Bands wie Blumfeld, Die Sterne oder Tocotronic. Fans der härteren Gangart kommen beim Auftritt der Metalcore-Giganten Architects (14. August) auf ihre Kosten, die als Support noch die vielverspechenden Genre-Nachbarn While She Sleeps sowie Defeater im Schlepptau haben. Freunde besinnlicher Singer-Songwriter-Klänge dürfen sich hingegen auf Künstler wie Conor Oberst (7. August), Jake Bugg (20. Juli) oder Get Well Soon (9. August) freuen. Anhänger des Sprechgesangs warten dagegen wohl schon sehnsüchtig auf den Auftritt der deutschen Rapperin Fiva (22. Juli), während sich die Jeans- und Lederjackenträger auf den erdigen Classic-Rock der Rival Sons (4. August) einigen können – und dabei die Matte schütteln dürfen.

Sven Regeners neues Buch „Wiener Straße“ beginnt im November 1980 an dem Tag, an dem Frank Lehmann mit der rebellischen Berufsnichte Chrissie sowie den beiden Extremkünstlern Karl Schmidt und H. R. Ledigt in eine Wohnung über dem Café Einfall verpflanzt wird, um Erwin Kächeles Familienplanung nicht länger im Weg zu stehen. Österreichische Aktionskünstler, ein Fernsehteam, ein ehemaliger Intimfriseurladen, eine Kettensäge, ein Kontaktbereichsbeamter, eine Kreuzberger Kunstaustellung, der Kampf um die Einkommensoptionen Putzjob und Kuchenverkauf, der Besuch einer Mutter und ein Schwangerschaftssimulator setzen eine Kette von Ereignissen in Gang, die alle ins Verderben reißen. Außer einen. „Wiener Straße“ erscheint am 7. September.

Großer Andrang Aufgrund der großen Bandbreite des Programms dürfte für jeden Musik-Fan etwas dabei sein. Wer also in den Genuss eines Besuchs des poolbar-Festivals kommen will, sollte sich schnell die entsprechenden Tickets sichern – so lange noch welche verfügbar sind. Vielleicht wackelt dann auch bald der im letzten Jahr aufgestellte Besucherrekord.

Atmosphäre Platziert an der geografischen Schnittstelle zwischen Österreich, Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz wird das Alte Hallenbad in Feldkirch jeden Sommer zu einem grenzüberschreitenden Hotspot: Kulturelle Auseinandersetzungen und Party-Spaß schließen einander nicht aus.

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!ticket testet

Der Burgermeister Es gibt kaum mehr ein Lokal, das Burger nicht auf der Karte hat. Schon lang ist er nicht mehr von Fastfood-Ketten gepachtet – sogar Haubenrestaurants servieren mittlerweile ihre eigenen Kreationen. Aber: Was macht eigentlich einen guten Burger aus? TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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Fleisch, Gemüse, Fisch: Funktioniert eigentlich alles als Patty? Von Fisch und Meeresfrüchten würde

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Burgermeister in Wien Im Wiener Hard Rock Cafe sind wahre Burgermeister am Werk: Mit viel Liebe zum Detail gibt es neben der umfangreichen Stammkarte auch saisonale Sonderkreationen.

ich eher abraten, das wird nur in den seltensten Fällen gelingen. Aber Fleisch und Gemüse funktionieren perfekt, sogar vegane Burger mit der richtigen Würze sind keine Todsünde mehr (lacht).

Apropos Baubestandteile: Wie steht es um das Verhältnis zwischen Patty und den übrigen Zutaten? Ich würde sagen, etwa 70 Prozent macht das Patty aus, 30 Prozent die anderen Zutaten.

Müssen Burger immer salzig-deftig sein? Nein, man kann etwa auch ein Brioche-Bun verwenden, die sind süß. Oder man garniert mit Kochbananen. Es muss halt mit den anderen Baubestandteilen des Burgers auch zusammenpassen.

Konservative Pizzaköche bestehen darauf, dass eine Pizza nicht mehr als drei Zutaten haben darf. Wie schaut es da beim Burger aus? Man sollte drauf achten, die Geschmäcker nicht zu verwirren, klar. Drei, vier Hauptzutaten sind auch beim Burger mehr als ausreichend.

Fotos: Christoph Kaltenböck, Fotolia

harles Michel, ein Wissenschaftler aus dem britischen Oxford, will das Rezept für den besten Burger gefunden haben. Unbedarfte mögen vermuten: Auf die richtigen Zutaten kommt es an, etwa auf die zarte Süße sonnengereifter Paradeiser, auf die deftige Schärfe der Zwiebeln und auf ein Fleischaroma, das die Weiten der Prärie noch atmet. Ja – aber nicht nur, ist sohin Michel, der in mehreren Sternerestaurants kochte, bevor er sich der Wissenschaft zuwandte, überzeugt: Ob ein Burger als perfekt wahrgenommen wird, liegt zu großen Teilen auch am Geruch, der Haptik, der Optik und – so blöd das klingen mag – „wie er sich beim Essen anhört“. Nahrung wird nämlich nicht nur mit den Geschmacksrezeptoren der Zunge, sondern multisensorisch geschmeckt. Nachdem uns jedoch eine gesunde Wissenschaftsskepsis anheim ist, besuchten wir die Burgerprofis im Wiener Hard Rock Cafe und durften ihnen über die Schulter, auf die Finger schauen – und während sie uns für den Feldversuch drei Burger kredenzten, auch mit Fragen löchern.


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Auf was muss ich beim Fleisch achten? Angus Beef ist perfekt, weil im Gegensatz zum billigen Fleisch muss das nicht well done sein, um seinen Geschmack voll zu entfalten. Wie setzt man einen Burger richtig zusammen? Ganz wichtig ist, ihn gut zu würzen – nicht überwürzen! Man soll den Geschmack des Fleisches betonen und nicht übertönen! Wichtig ist auch, dass du beim Kochen den Käse rechtzeitig aufs Patty legst, damit er zeitgerecht schmelzen kann. Burger gibt es von riesig bis normal groß. Was ist die optimale Größe? Ich finde, rund 8 Unzen ist das perfekte Burger-Gewicht. Das ist nicht zu viel, darf aber schon als vollwertiges Mahl bezeichnet werden (lacht). Am einfachsten ist es natürlich, wenn der Burger, in die Hände genommen und zusammengedrückt, angenehm in den Mund passt.

Fotos: Christoph Kaltenböck, Fotolia

Mit Besteck essen geht also gar nicht? Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich esse lieber mit meinen Händen. Und was gibt es am besten zum Burger dazu? Bier und Burger gehört für mich schon einmal zusammen (lacht). Die typische Beilage sind natürlich Pommes frites oder ähnliche, teilweise auch gut gewürzte Erdäpfel-Produkte, aber je nach Burger passen auch Zwiebelringe oder sogar Pasta gut dazu! Wir hier im Hard Rock Cafe haben eine sehr cremige, käsige Pasta, die ist irrsinnig gut. Natürlich kommt es auch hier wieder darauf an, welchen Burger du dir bestellt hast: Wenn du

Hickory Barbecue Bacon Cheeseburger für den sleazy Alice-Cooper-Fan: Glasiert mit Hickory BBQ Sauce und mit karamellisierten Zwiebeln, Cheddar Käse, geräuchertem Speck, knackigem Salat und Paradeiserscheibe belegt. Alice Cooper spielt am 27. November in der Wiener Stadthalle (D).

Original rger Legendary BRuolling-

Thefür den erdigen it geräuchertem Stones-Fan: M Käse, frittierSpeck, Cheddar g, knackigem tem Zwiebelrin rn. iften Paradeise Salat und gere es spielen The Rolling Ston ber beim am 15. Septem Spielberg. in Red Bull Ring

Guinness Bacon Cheeseburger für den abgedrehten MarilynManson-Fan: Gekrönt mit Jameson Speck, Marmelade und Guinness-Käsesauce, serviert mit knackigem Salat und reifen Paradeisern. Marilyn Manson spielt am 20. November im Wiener Gasometer.

einen Big Cheese vor dir hast, brauchst du nicht unbedingt noch mehr Käse, oder (lacht)? Im wahrsten Sinn: Hand aufs Herz – wie gesund sind Burger? Der Patty selbst, insbesondere wenn man ihn am Grill mit wenig oder keinem Fett zubereitet, ist eigentlich ziemlich gesund. Brot, der Käse und die Beilagen können natürlich dann die Kalorien schon in die Höhe jagen, so schnell kann man gar nicht schauen (lacht).

Und warum ist der Burger – im wahrsten Wortsinn – in aller Munde? Ein Burger ist ziemlich schnell fertig, ohne dass unter der Geschwindigkeit die Qualität leidet – und das ist den Gästen heutzutage sehr wichtig. Burger gelten heute nicht nur als schnödes Fast Food, sondern finden auch in der gehobenen Gastronomie Platz.


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Als Kellnerin gehörte sie zur Ur-Belegschaft des ersten Hard Rock Cafes in London und bediente die größten Stars des Planeten. Nun erinnert sich Rita Gilligan, 76, an wilde Zeiten, gestohlene Möbel und familienfreundliche Rocker. TEXT: HANNES KROPIK

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ls 1971 in London das erste Hard Rock Cafe seine Pforten öffnete, behielt Rita Gilligan selbst im größten Lärm stets eine ruhige Hand. Seit 1996 bereist sie die Welt als Markenbotschafterin, schult neues Servicepersonal ein und eröffnet Lokale; 1998 wurde die Irin von der Queen ehrenhalber mit dem Titel MBE, Member of the Most Excellent Order of the British Empire, ausgezeichnet. Im Mai erzählte Lovely Rita in Wien aus ihrer einzigartigen Biografie. Miss Gilligan, Sie sind eine der berühmtesten Kellnerin der Welt … Ach, nenn’ mich doch einfach Rita!

Also gut, Rita. Ich habe dein Buch „The Rock ’n’ Roll Waitress at the Hard Rock Cafe“ gelesen … Wirklich? Ich lese nicht gerne. Ich rede lieber (wirft einen Blick auf das Cover der Mai-Ausgabe von !ticket). Oh, ist das Freddie Mercury? Nein, das ist Campino, der Sänger der deutschen Band Die Toten Hosen. Ah, ich weiß schon, er war bei Live 8 dabei. Das Original-„Live Aid“ war die größte Show aller Zeiten! Wir haben 1985 für das Backstage-Catering im Wembley Stadion gesorgt. Freddie ist nach seinem genialen Auftritt mit Queen

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Rock-Geschichte Bald 80 Jahre und noch kein bisschen leise: Die ehemalige Hard-Rock-Cafe-Kellnerin Rita Gilligan erzählt in ihrem Buch über die wilden Zeiten von The Rolling Stones, The Beatles, The Who und vielen mehr …

zu mir in die Lounge gekommen. Er wirkte müde, aber entspannt und hat nur ein Glas Leitungswasser bestellt. Nichts wird jemals wieder so großartig sein wie dieses Konzert! Es war die pure Liebe, die Menschen haben die Musik geradezu verschlungen. Und heute? Nichts gegen moderne Technologie, aber schau, wie viele Leute bei Konzerten mit ihrem Handy filmen, anstatt sich voll und ganz auf die Musik einzulassen.

Wegen eures gewagten Konzepts – kein Dresscode, dafür laute Rockmusik – hattet ihr von Anfang an einen hohen Stellenwert bei Musikern. Paul McCartney hat 1973 vor dem Tourauftakt mit Wings ein spontanes Konzert im Hard Rock Cafe gegeben, das erste Live-Konzert überhaupt bei euch. Wie ist das damals abgelaufen? Wir haben ein paar Tische für eine improvisierte Bühne zur Seite geschoben,


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GEWINN SPIEL Wir verlosen drei signierte Bücher von Rita Gilligan. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!

Fotos: Hard Rock Cafe

ansonsten haben wir normal weitergearbeitet. Als Paul zu spielen begann, dachte ich nur: „Oh mein Gott, ist das laut!“ – und habe mir Taschentücher in die Ohren gesteckt. Paul war immer so wahnsinnig nett, seine damalige Frau Linda hat für uns den Veggie-Burger kreiert. Zu den Beatles, vor allem aber zu Ringo Starr und seiner Familie, hattet ihr überhaupt eine besondere Beziehung … Ringo war Stammgast. Nachdem er sich von seiner Frau Maureen hatte scheiden lassen, hat sie Isaac Tigrett, einen unserer

beiden Chefs, geheiratet. Ringos Sohn Zak, der heute bei The Who spielt, war als Kind oft im Lokal. Keith Moon, der Original-Schlagzeuger von The Who, tauchte eines Tages auch bei uns auf. Er war lustig, er war wild! Und er war ja der Taufpate von Zak, der die meiste Zeit am Tresen saß und mit Messer und Gabel herumtrommelte. Keith sagte zu Zak: „Wenn ich sterbe, bekommst du mein Schlagzeug!“ Als Keith 1978 starb, vermachte er tatsächlich seinem 13-jährigen Patenkind dieses imposante, 20teilige Drumset, ganz in Weiß und Chrom gehalten! Wir wollten diesen Klassiker später fürs Hard Rock Cafe ankaufen. Aber? Zak hatte es leider nicht mehr. Er sagte: „Rita, ich war abgebrannt, ich war stoned und ich habe keine Ahnung, an wen ich es verkauft habe. Es ist weg.“ Zak war so ein netter Junge, eine Zeitlang hat er sich sein Taschengeld als mein Busboy verdient, das heißt, er hat die dreckigen Teller und Gläser abgeräumt. Angeblich hatte sich Victoria Beckham vor ihrer Karriere bei den Spice Girls bei euch beworben. Warum wurde sie nicht genommen? War sie zu jung? Nicht hübsch genug? Das weiß ich leider nicht. Aber ich weiß, dass Mick Jaggers jüngerer Bruder Chris bei uns als Barkeeper gearbeitet hat. Ein großartiger Typ: Um 12 haben wir das Lokal geöffnet, spätestens um halb eins ist Chris völlig stoned am Boden herumgelegen …

Heute besitzt die „Hard Rock Cafe“Kette mehr als 80.000 Rock-’n’-RollErinnerungsstücke. Begonnen hat diese einzigartige Sammlung mit Eric Claptons Gitarre. Wie kam es dazu? Davor hingen nur ein paar Bilder von Elvis an der Wand, den unser Isaac noch aus Tennessee kannte. Eric Clapton war oft bei uns und hatte sich im Laufe der Zeit mit Isaac angefreundet. Eines Tages brachte ihm Eric seine Fender Lead II mit, doch Isaac sagte: „Verdammt, Mann, ich kann überhaupt nicht Gitarre spielen – was soll ich mit dem Ding?“ Und Eric antwortete: „Dann häng sie doch an die Wand!“ Eine Woche später kam per Post eine weitere Gitarre – von Pete Townshend mit der Nachricht: „Meine ist genauso gut wie seine.“ Und wie war diese Geschichte mit Pete Townshends Vorzimmereinrichtung? Die habt ihr ihm einfach gestohlen? Nun, wir haben 1985 eine Filliale in einer wunderschönen ehemaligen Kirche in Dallas eröffnet und Pete wollte aus irgendeinem Grund, dass wir dort einen Ziegel aus der Wand seines Hauses in Surrey ausstellen. Isaac, der mit Pete eng befreundet war, ist hinausgefahren und hat gleich das gesamte Vorzimmer mitgenommen. Ich habe Pete 2010 in Miami darauf angesprochen, wo er mit The Who bei der Superbowl gespielt hatte, und er sagte: „Ja, ich muss damals ziemlich neben der Spur gewesen sein, mir ist 25 Jahre lang nicht aufgefallen, dass diese Möbelstücke fehlen!“

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Die Ikone Wird etwa ein neues Hard Rock Cafe eröffnet, ist Rita so oft es geht „natürlich“ dabei. Obwohl sie bereits in Pension ist, ist sie immer noch als Botschafterin der RestaurantKette weltweit im Einsatz.

termine ones spielen im The Rolling St berg, Robbie Williams Ende iel September bei Sp Klagenfurt. Tickets für alle Stars d un ien W in st Augu ticket.com! ute gibt es auf oe von früher und he

immer geben, denn er ist die Medizin des Lebens!

Waren diese Superstars stressiger als andere Gäste? Hatten sie unerfüllbare Sonderwünsche? Nein, sie haben es genossen, wie ganz normale Gäste behandelt zu werden. Es gab auch keine Tischreservierungen. Aber eines Tage kam Chuck Berry in Begleitung einer großen, blonden Lady und wollte frühstücken. Heute ist unsere Küche viel flexibler, aber damals konnten wir maximal den Speck bei den Burgern weglassen. Ich habe mich entschuldigt, dass wir ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen konnten, aber Peter Morton, Isaacs Geschäftsparter, hat schnell reagiert und einfach jemanden losgeschickt, um Toast, Butter und Marmelade zu kaufen. Chuck war zufrieden und schenkte mir als Trinkgeld eine signierte Fünf-DollarNote. Die hast du hoffentlich aufgehoben? Leider nein! Fünf Dollar waren damals eine ganze Menge Geld und ich hatte einen Ehemann und zwei Kinder, die ihr Abendessen auf den Tisch bekommen wollten …

Hast du denn gar keine Erinnerungsstücke aufgehoben? Doch, ein paar! Wir zerschmettern bei jeder Neueröffnung ein paar ohnehin kaputte Gitarren. In New York waren es bei der Neueröffnung im Jahr 2005 genau 101 Stück. Steven van Zandt war damals mit dabei, Jon Bon Jovi und ein paar andere. Wir zerstören also vor den Fernseh- und Fotokameras die Gitarren und eigentlich hätten alle Trümmer weggeworfen werden sollen, aber die schaulustigen Fans haben jedes einzelne Teil als Andenken mit nach Hause genommen – bis auf diesen einen Gitarrenhals, den mir Stevie zur Erinnerung in die Hand gedrückt hat. Vergangenes Jahr sind so viele berühmte Musiker verstorben – war 2016, um Don McLeans „American Pie“ abzuwandeln, für dich das Jahr, in dem die Musik starb? Ja, es war ein trauriges Jahr, mit Rick Parfitt von Status Quo war ich befreundet. Aber weißt du was: Die Musik wird niemals sterben! Rock ’n’ Roll wird es

Du bist 76 Jahre alt und immer noch als Botschafterin der Restaurant-Kette weltweit im Einsatz. Denkst du gar nicht darüber nach, in Pension zu gehen? Oh, ich bin schon vor zehn Jahren offiziell in Pension gegangen. Aber was sollte ich denn zu Hause tun? Wenn ich gefragt werde, ob ich morgen dienstlich nach New York fliegen kann, fühle ich mich im Kopf 20 Kilo leichter und 20 Jahre jünger. Ich will das Leben in vollen Zügen genießen, solange ich noch kann. Du schwärmst sehr von den Helden der 60er- und 70er-Jahre. Was hältst du von den heutigen Stars? Ich mag Robbie Williams sehr gern, er hat so ein freches Lächeln. Aber versteh mich bitte nicht falsch: Wenn du siehst, wie die Stars von heute in London fasziniert vor den Erinnungsstücken an die Stones, die Beatles oder The Who stehen bleiben, dann weißt du, wer die wahren Helden sind. Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass aus der heutigen Generation jemals irgendwer so einen Heldenstatus einnehmen wird wie die Rocker der Sixties und Seventies.

Die beiden US-Hippies Isaac Tigrett und Peter Morton eröffneten am 14. Juni 1971 im altehrwürdigen Gloucester House (173 Piccadilly) das erste Hard Rock Cafe – weil sie der Meinung waren, in London nirgends einen anständigen Burger bekommen zu können. 1977 wurde das Lokal von Carole King in ihrem Hit „At the Hard Rock Cafe“ verewigt. Nach mehreren Eigentümerwechseln wurde die Hard-Rock-Cafe-Kette 2006 vom geschäftstüchtigen Stamm der Seminola-Indianer um umgerechnet 882 Millionen Euro erworben. Heute gibt es weltweit mehr als 200 Hard Rock Cafes, Hotels und Casinos. Nach der Filliale auf der Wiener Rotenturmstraße (2014) wird im Spätsommer eine weitere Franchise in der noblen Innsbrucker Maria-Theresien-Straße eröffnet.

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Hautnah und auf Tuchfühlung Rita kennt sie alle: Ozzy Osbourne (Black Sabbath, Solo), Sir Paul McCartney (The Beatles, Wings, Solo) und Bruce Springsteen.


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Vielfältige Begegnungen Seit 15 Jahren prägt das Theater am Spittelberg das Wiener Kulturleben auf eine sehr besondere Weise. TEXT: PAUL M. DELAVOS

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ie künstlerische Vielfalt, die einem pro Saison im Theater am Spittelberg begegnet, ist sicherlich der ambitionierten Leitung von Nuschin Vossoughi zu verdanken. 6.955 KünstlerInnen, 212.560 BesucherInnen und insgesamt 1.870 Vorstellungen ist die Leistungsbilanz der letzten 15 Jahre. Austropop und Wienerlied waren zu hören, (inter)nationale Singer-SongwriterInnen sowie MusikerInnen hatten ihre Auftritte, Kabarettisten unterhielten – und auch für Kinder sowie Familien entstanden fantasievolle Spielräume. Temporeich geht die Jubiläumssaison auf der ursprünglichen Pawlatschenbühne, die 2010 generalsaniert wurde, weiter. Die anfängliche Sommersaison ist mittlerweile auf acht Monate Spielbetrieb im Jahr angewachsen. Abwechslungsreiches Programm Im Juli folgt Höhepunkt auf Höhepunkt und präsentiert die ganze Viel-

termine (auswahl) 5. Juli: Hans Theessink „A Roots & Blues Revue“ 6. Juli: Ernst Molden & Der Nino aus Wien „Unser Österreich“ 12. Juli: Meena Cryle & The Chris Fillmore Band „In Concert“ 15. Juli: Norbert Schneider „Neuaufnahme“ 25. Juli: Christoph & Lollo „Das ist Rock ’n’ Roll“

Foto: Flora Huebl

info Telefon: 01/5261385 theateramspittelberg.at Spittelberggasse 10, 1070 Wien

Theater am Spittelberg Außen ganz unscheinbar, entpuppt sich im Inneren des Theaters am Spittelberg ein wahres Feuerwerk an Programmvielfalt.

falt, die das Theater am Spittelberg ausmacht – nur eine kleine Auswahl kann hier präsentiert werden: Da gastieren Soneros de Verdad, die zweite Generation des Buena Vista Social Clubs (1. Juli), Wiener Blond („Nicht schon wieder Wiener Lieder“) und Gesangskapelle Hermann geben einen Doppelabend (4. Juli), Don & Giovannis bringen in „Buon Viaggio“ berühmte Opern- und Operetten-Arien als populäre Hits im Klassik-Crossover mit neapolitanischen Gassenhauern (8. Juli). Magischen Nuevo Balkan lässt das Goran Bojcˇevski Quartet erklingen (13. Juli), inspirierendes Mu-

siktheater mit einer Ode an die Liebe und Zarah Leander wird bei World of LUDIQUE! – „ZARAH, die Sünde der Liebe“ erlebbar (19. Juli). Seit dem Eurovision Song Contest ist der Fado wieder in aller Munde, im Theater am Spittelberg sind mit Ricardo Ribeiro (14. Juli) und Edson Cordeiro (22. Juli) gleich zwei herausragende Interpreten zu Gast. Der Oktober steht – wie jedes Jahr – mit dem Festival „Wien im Rosenstolz“ ganz im Zeichen des Wienerliedes und von 3. November bis 3. Dezember findet das Internationale A-cappella-Festival „Voice Mania“ statt.

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!ticket heimat

Momentaufnahme Nach einem Jahrzehnt der getrennten Wege meldet sich die heimische Kultformation Café Drechsler schwungvoller denn je zurück. „And Now … Boogie!“ lautet die Devise. TEXT: AMINA BEGANOVIC

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azz, Funk, Soul, Trip-Hop, Breakbeat, Drum ’n’ Bass, Minimal – und, und, und: Café Drechsler setzen sich musikalisch keine Grenzen, was wohl den besonderen Charme ihres Sounds ausmacht. Das, und das kongeniale Zusammenspiel des virtuosen Trios Ulrich Drechsler, Oliver Steger und Alex Deutsch. Anno 2000 gegründet, entwickelte sich die Band innerhalb kürzester Zeit erst zum Geheimtipp, dann zum

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Mit neuem Album im Gepäck machen sich Café Drechsler auf, Österreich zum Grooven zu bringen: Zuerst bei der Nova Jazz & Blues Night am 7. Juli, dann beim Jazzfestival Saalfelden am 25. August und im September schließlich am Take The A Train Festival in Salzburg und im Wiener Porgy & Bess. Indes kann man mit Ernst Molden & Der Nino aus Wien am 6. Juli im Theater am Spittelberg mitschunkeln, die Kollegen von Granada sorgen dann am 21. Juli im Kunsthaus von Mürzzuschlag für sommerliche Stimmung. Seiler & Speer hingegen fragen „Und weida?“ am 28. Juli in der Burg Clam, tags darauf legt dort Parov Stelar auf. Am 5. August laden Olympique zum PopZirkus in die Arena Wien, Austropop-Legende Rainhard Fendrich wiederum bringt am 9. August die Seebühne Mörbisch zum Beben. Julian le Play und seine Zugvögel landen schließlich am 19. August in der Burgarena Finkenstein.

„And Now ... Boogie!“ erschien bei Universal Music.

Fotos: Max Parovsky, Hersteller

Boogie-Trio Wenig Schema, dafür umso mehr Groove macht die Musik von Café Drechsler aus.


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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein!

Fotos: Max Parovsky, Hersteller

Garanten für hochklassige akustische Clubmusik in der Wiener Szene. Nach vielen internationalen Auftritten, Charterfolgen und Amadeus-Awards entschlossen sich die drei 2006, sich ihren jeweils eigenen Projekten zu widmen. Jetzt sind sie aber wieder da. „Ich hab vor rund eineinhalb Jahren im Sommer einen Rappel bekommen und mir gedacht, dass ich mich wieder mal bei den beiden melde, weil mir das gemeinsame Spielen so abgegangen ist,“ erklärt Kontrabassist Steger im Gespräch. Dass dieses gemeinsame Spielen nach wie vor nahtlos funktioniert, beweist ihr neues Album „And Now … Boogie!“, das im Juni bei Universal Music erschien: Die 14 Tracks darauf lassen die Füße automatisch zucken, ob man nun Jazz-affin ist oder nicht. „Heutzutage muss ja alles schubladisiert und in Kartons gepackt werden. Das war bei unserer Musik immer so schwierig, da sie genau so vielfältig ist wie die Einflüsse, die wir hineinbringen,“ so Ulrich Drechsler, seines Zeichens das schallende Tenorsaxofon. „Man kann sagen, dass es ‚Jazz zum Tanzen‘ ist. Wobei man damit auch vorsichtig sein muss, da Jazz heutzutage manchmal negativ behaftet ist; die Leute denken bei dem Wort sofort an Dixieland und komplizierte Impro. Unsere Musik ist aber einfach akustische Tanzmusik.“ Im „Hier und Jetzt“ spielen Das fasst es ziemlich gut zusammen, denn beim Sound von Café Drechsler kommt sofort gute Laune auf. „Was uns auszeichnet, ist, dass es improvisierte Musik ist – was uns kaum ein Publikum, egal wo wir spielen, glauben mag. Das ist für mich persönlich ein sehr wichtiges Element: Dass wir uns wirklich jedes Mal, wenn wir auf eine Bühne gehen, vorher nie darüber unter-

halten, wie wir das Ganze machen wollen. Es gibt keine Setlists, es gibt auch keinen Proberaum. Das ist das extrem Spannende – weil es dich so sehr in das Hier und Jetzt bringt. Wir drei sind so ein bissl ‚Jetzt-Fans‘. Man wird schnell süchtig nach diesem Gefühl, nicht zu wissen, was passieren wird – aber das Vertrauen zur Band zu haben, dass es toll wird,“ erklärt Schlagzeuger Alex Deutsch. Erlebt man Café Drechsler einmal live, merkt man sofort, dass dieses Spielen „im Moment“ das große Credo der Band ist. Aus drei Musikern wird eine Einheit, die einen stimmigen, abwechslungsreichen Groove produziert – da genügen kurze Blickkontakte, ein Instrument antwortet auf das andere. Der Wiedererkennungswert ist durchaus vorhanden, aber gleich klingen tut es nie. „Es kommt immer darauf an, in welchem Rahmen man uns sieht, weil es jedes Mal anders ist! Wir haben schon in U-Bahnstationen gespielt, im Konzerthaus, in Clubs mit DJs, Open Air … es ist immer ein bisschen neu,“ beschreibt Bassist Oliver Steger die Diversität der Band. „Wir haben klassische Sets, berührende Balladen, die fast schon wie Filmmusik klingen, können aber auch genauso energetisch spielen wie eine Punkrock-Band. Je nachdem.“ Nur gestellt sein darf es nie, dafür spielen Café Drechsler viel zu gerne mit der Energie des Augenblicks. Im Endeffekt ist auch das Album so entstanden, mit dem sie in den kommenden Monaten einige Live-Termine zum Besten geben werden. „Wir haben uns einfach hingestellt und gespielt. Da kommt innerhalb kurzer Zeit sehr viel Material zusammen, auch vieles, das nicht Verwendbar ist. Es ist immer ein Spiel als Momentaufnahme, ohne doppelten Boden. Das geht manchmal voll daneben – und manchmal wird es einfach nur großartig,“ schmunzelt Ulrich Drechsler.

Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (ab, sb)

LIVE

Hidden By The Grapes – Graben „Graben“ eröffnet nach drei Alben ein neues Kapitel für die Steirer – flotter Indierock, der ins Ohr geht!

morgen wird es schoen – capriole Ende der 80er waren sie ein Wiener Geheimtipp: Dunkler Blues und klagende Gitarren, die für Abkühlung sorgen.

Mik – New Room Facettenreicher Poprock, mit dem Mik einen neuen Abschnitt einläutet. Und der kann sich hören lassen!

Izzy Bash – Izzy Bash Experimentell & progressiv, dabei aber nicht überbordend: ziemlich ausgefuchster Alternative mit geilem Stimmpotpourri.

Lorbeeren – Lava Durchdringende Synthie-Lines, funky Gitarren, viel Groove und Slap-Bass: Bilderbuch-Freunde werden Lorbeeren lieben!

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Tipps vom FM4 Ombudsmann

Liebe Leserin! Lieber Leser!

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Kletterpark Tattendorf Klettern mit den Dinos Seit Ende März heißt es „Aufpassen!“ im Kletterpark Tattendorf, denn nebst den menschlichen Gästen tummeln sich seitdem auch Dinosaurier – darunter der berühmt-berüchtigte T-Rex mit 6 Metern Höhe und 16 Metern Länge – im Park. „Erstmalig wird ein Dino-Park inmitten eines Kletterparks installiert. Das ist ein völlig neues Erlebnis für die ganze Familie,“ so Mag. Christoph Rahofer, Obmann Kletterverein Tattendorf. „Wir möchten so ein zusätzliches Angebot für die Gemeinde und die Region schaffen. Dies heißt aber nicht, dass es den Dino-Park nur in Kombination mit dem Kletterpark zu sehen gibt. Unsere Besucher können natürlich selbst entscheiden, ob sie bei den Dinos klettern, oder zu Fuß den Dino-Erlebnispfad entlanggehen.“ Auf dem etwa einen Kilometer langen Dino-Erlebnispfad treten die Besucher buchstäblich in die Fußstapfen der wohl größten Tiere, die jemals die Erde bevölkert haben. Der größte unter den ausgestellten Dinosauriern ist der Diplodocus mit einer Länge von 18 Metern, gefolgt vom wahrscheinlich berühmtesten Artgenossen unter den Dinos – dem Tyrannosaurus Rex. „Es hat sich im Dumba Park immer tierisch abgespielt. Waren es in den 80erund 90er-Jahren unzählige Gänse, Wildschweine und Affen, die alle Gäste unterhielten, dann sind es heute Dinos in Lebensgröße, die wir herzlich willkommen heißen,“ so Alfred Reinisch, Bürgermeister in Tattendorf. bis Herbst, Kletterpark Tattendorf

Alle Besucher erhalten eine Gratis-APP zur Verfügung gestellt, die alles Wissenswerte rund um die Dinosaurier in Tattendorf enthält. Die Zeitreise in die Urzeit wird so durch Informationen zu Ernährungsgewohnheiten, Evolution, Karten von Lebensräumen und Fundstellen über die Dinosaurier und das Mesozoikum (Kreidezeit) abgerundet. Neben den lebensgroßen Dinos gibt es auf dem Dino-Erlebnispfad auch zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder und einen großen Mitmachbereich. Dort können die Besucher selbst zum Forscher werden und Saurierknochen ausgraben, an einem Dino-Quiz teilnehmen, sich an Dino-Malen nach Zahlen versuchen oder ein Foto mit einem Dino machen. Wer noch mehr erfahren möchte, kann sich den Film „Was ist was?“ – eine 30-minütige Wissensreise rund um die Entstehung und die Geschichte der Dinosaurier – ansehen. Kein Wunder, wenn bei all dieser Action auch einmal der Magen zu knurren beginnt! Im angrenzenden Rahofer Bräu kann man großen und kleinen Hunger wie Durst stellen, und das sogar mit einem eigenen Dino-Kids-Menü!

GEWINN SPIEL Wir verlosen 5 x 2 Eintritte in den Kletterpark Tattendorf. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com!

Fotos: Kletterpark Tattendorf

Jetzt ist schon wieder keine Ruhe. Der Sommer ist da. Aber im Herbst wird gewählt. Weil der Außenminister es so will. Und er will, dass die Partei so heißt wie er. Und er will Bundeskanzler werden. Warum er das alles will, verrät er aber lieber nicht. Wahrscheinlich weiß er das selber nicht so genau. Ob Österreich sich auch umbennenen wird müssen, falls die Wünsche des Außenministers alle in Erfüllung gehen, das stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Viele zweifeln ja noch, ob so ein junger Hupfer wirklich der große Intrigen-Pate sein kann? Sie vermuten, da müsse ein größerer Plan dahinterstecken. Weil wenn irgendwo ein Messias auftaucht, muss es doch auch einen Gott geben. Also, wer zieht im Hintergrund die Fäden? Wer kann ein Interesse an diesem unwürdigen Schauspiel haben? Nun, vor 9 Jahren ist die Sonne vom Himmel gefallen. Seither stecken Boulevardzeitungen in der Krise. Sie müssen mühsam mit Steuergeldern aufgepeppelt werden, damit sie uns weiterhin tagtäglich vor Augen führen können, wie schrecklich unser Land ist. Damit diese Zeitungen vom Steuer-Tropf genommen werden können, ist die Sonne nun wiederauferstanden. Und im Herbst haben wir die Wahl zwischen gleich 3 Reinkarnationen. Welchen Jörgl hätten Sie denn gerne? Den Smarten, den Strammen oder das Buberl?


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Eleganz, Stärke, Treue – nur wenige Tiere vereinen für uns so viele edle Charakterzüge wie das Pferd. Seine Verbindung zum Menschen ist seit vielen Jahren ein Quell der Faszination in der Literatur, im Film oder in opulenten Shows.

Pferd

TEXT: AMINA BEGANOVIC

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Apassionata Mit „Lichter der Welt“ kehrt Apassionata zu den Wurzeln der Gründungsidee zurück und erzählt vom harmonischen Miteinander verschiedener Kulturen und Traditionen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Rückbesinnung auf menschliche Tugenden, die – zerbrechlich und doch stark – die Lichter der Welt erstrahlen lassen und die Dunkelheit bezwingen.

Fotos: Apassionata, Vienna Ascot

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ie Liebe zu Pferden ist meist eine Liebe fürs Leben. Und die beruht auf Gegenseitigkeit: Pferde gelten seit alter Zeit als starker, treuer Begleiter des Menschen. Heute werden sie im Sport, in der Landwirtschaft, für Shows und nicht selten zu Therapiezwecken eingesetzt. Auch in Mythologie und Aberglaube haben sie seit jeher ihren festen Platz, etwa als Totenpferde, Geisterrosse (apokalyptische Reiter, anyone?) oder Windpferde. Die Moderne gab ihnen auch gerne menschliche Attribute, etwa in der Rolle des mutigen Kriegspferds, des leidenden Kutschengauls oder des wilden Freiheitssymbols, sei es in Sagen, im Film oder in der Literatur. Wie weit wäre Zorro wohl ohne seinen treuen Rappen Tornado gekommen? Hätte Odin sein Reich Asgard ohne sein achtbeiniges Ross Sleipnir unter Kontrolle gehabt? Und wie wäre Kaiser Caligula ohne sein Lieblingspferd Incitatus in die Schlacht geprescht? Das Schöne an Pferdegeschichten ist: Sie sind nicht nur etwas für Kinder in „Pferdephasen“ oder eingefleischte ReitsportFanatiker, sondern berühren nahezu je-


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deflüsterei dermann (-frau?), da die Beziehung zum Tier für die Protagonisten nicht selten zum Inbegriff für Freigeist und Hoffnung wird. Wir haben im Potpourri unsere Kindheitserinnerungen gekramt und lassen die schönsten Geschichten der edlen Rösser noch einmal Revue passieren. Taschentücher bereithalten, los geht es im Galopp durch Literatur und Film!

Fotos: Apassionata, Vienna Ascot

Black Beauty „Beautyyyy!“ – Wer kennt ihn nicht, den wohl berühmtesten schwarzen Hengst der Welt? Die Geschichte basiert auf dem Buch „Black Beauty: The Autobiography of a Horse“ von Anna Sewell aus dem Jahr 1877. Wie der Titel schon sagt: Das Besondere an diesem Roman war, dass erstmals ein Pferd die Rolle des Ich-Erzählers einnahm. Gesellschaftskritik, insbesondere aber scharfe Beobachtungen Sewells zur Falschhaltung und Ausnutzung von Pfer-

termine Apassionata „Lichter der Welt“ spielt es im Mai und Juni 2018 in der Wiener Stadthalle (D) und der Salzburgarena. Edel und spannend wird es Mitte September beim Vienna Ascot am Rennbahngelände Wien Freudenau.

den im 19. Jahrhundert, machten den Roman zu einem Novum in der Literatur. Black Beauty feierte 1971 schließlich sein TV-Debüt als wilde Abenteuerserie, die sich in groben Zügen an die Buchvorlage hielt. 1994 wurde der Klassiker als Leinwanddrama verfilmt, natürlich ebenfalls sehr schön und tränendrückend. Fury „Fuuury, Fuuury! Wollen wir einen Ausritt machen?“ Und die Antwort war immer „Ja“. Ganze 114 Mal brachen Hengst Fury und der Waisenjunge Joey zu neuen Western-Abenteuern auf, jagten Banditen, retteten Menschenleben und zeigten dem mitfiebernden Fernsehpublikum, was wahre Freundschaft ist. Die US-Serie, die auf dem Jugendbuch von Albert G. Miller basierte, lief zwischen 1955 und 1960 und feierte weltweit große Erfolge. Der schwarze Hengst Und weil schwarze Hengste so schön sind, kam gleich noch einer hinzu: „The Black Stallion“ ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1979. Die abenteuerliche Geschichte einer Freundschaft zwischen einem wilden Araberhengst und einem Zwölfjährigen, die gemeinsam nach einem Schiffbruch überleben und schließlich den Jockey-Rennsport erobern, begeisterte ein Millionenpublikum. Der Film basiert auf dem Roman „Blitz, der schwarze Hengst“ von Walter Farley (1941), aus dem eine beliebte Jugendbuch-Reihe bis hin zu Farleys Tod Ende der 80er entstand (und später sogar von seinem Sohn weitergeführt wurde).

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Vienna Ascot Samstag ist „Ladies Day“ und mit vier Bewerben „ein Tag, an dem Sieger gemacht werden“. Sonntag ist „Family Day“ und wird gekrönt vom Maria Theresien Cup.

Das Pferde-affine Publikum hatte hier besonders angebissen, die Filmbranche nahm das natürlich zur Kenntnis: Zwei Jahre nach dem Erscheinen des ersten Films hieß es 1981 „Der schwarze Hengst kehrt zurück“. 2003 folgte mit „Der schwarze Hengst … wie alles begann“ ein Prequel. Außerdem lief von 1990 bis 1993 die dazugehörige Fernsehserie „Black, der schwarze Blitz“. Mr. Ed – das sprechende Pferd Die US-Comedyserie aus den 60er-Jahren erreichte Kultstatus bei Jung und Alt. Mit viel Witz werden die Alltagsgeschichten des eloquent parlierenden Rosses Mr. Ed erzählt, das seinem Besitzer, dem Architekten Wilbur Post (gespielt von Alan Young) mit viel frecher Schnauze Tipps für alle Lebenslagen gibt. Ein charmanter Retro-Klassiker, der so manchem Netflix-Unfall, der heute gestreamt wird, definitiv vorzuziehen ist.

Wendy Leugnen zwecklos – fast jedes Mädchen der 90er-Jahre hatte im Volkschulalter über kurz oder lang eine „Wendy-Phase“. Die berühmte deutsche Pferdezeitschrift erschien erstmals 1986 – und läuft bis heute, wobei sie mittlerweile mehr als Lifestyle-Magazin für pferde- und tierbegeisterte Mädchen gilt. Das Erfolgsrezept: Eine junge hübsche Titelheldin, die mit ihren Freunden auf dem elterlichen Hof jede Menge Aufregung erlebt und natürlich auch im Pferdesport brilliert. Liebe, Freundschaft, Abenteuer, Tiere – was will man mehr? 2017 lebte der Mythos Wendy übrigens auf der großen Leinwand neu auf, mit einer gleichnamigen Verfilmung, die die Geschichte einer 12-jährigen Wendy und ihrer Abenteuer auf „Rosenborg“ erzählt.

Film „Der Pferdeflüsterer“ aus dem Jahr 1998 an, der auf dem Roman von Nicholas Evans basiert: Eine junge Reiterin und ihr Pferd haben einen Unfall, das Mädchen verliert ein Bein und das Ross erleidet ein schweres Trauma. Aber aufgeben ist nicht. Mit Hilfe eines wundersamen Pferdexperten machen sich Mutter und Mädchen daran, das Pferd zu heilen und wieder fürs Reiten fit zu machen – allerlei große Gefühle, auch abseits von Parcours und Stall, lassen natürlich nicht lange auf sich warten … Zwar war es nicht Robert Redfords beste Filmrolle, aber wohl eine seiner berühmtesten. An seiner Seite zeigt eine blutjunge Scarlett Johansson, was sie schauspielerisch damals schon auf dem Kasten hatte. Immer wieder sehenswert!

Der Pferdeflüsterer Deutlich ernstere Töne nimmt der

Man sieht also: Die Beziehung zwischen Mensch und Ross fasziniert in vielerlei Facetten. Pferde verkörpern Kraft und Schnelligkeit ebenso wie Sanftheit und Anmut, ihre Wildheit und gleichzeitige Scheu zieht uns immer wieder in ihren Bann. Wer tiefer in die Welt der Huftiere eintauchen möchte, kann das beispielsweise beim eleganten Pferderennen Vienna Ascot an der Trabrennbahn Freudenau oder bei der spektakulären Show „Apassionata – Lichter der Welt“ tun.

tierische ohrwürmer Auch in der Musik ist das Pferd eine Metapher, die immer wieder durch bekannte Ohrwürmer galoppiert: Johnny Cash – „Tennessee Stud“: „There never was a horse like Tennessee stud“, sang Mr. Cash seine Ode an den treuen Gaul aus Tennessee. Guns N’ Roses – „Dead Horse“: Axl Rose besingt seinen Frust mit Gott und der Welt, das „Dead Horse“ als Symbol für Seelenschmerz – funktioniert, wenn man Guns N’ Roses ist.

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Rolling Stones – „Wild Horses“: „Wild horses couldn’t drag me away“ – ein Klassiker der Stones. Ob am 16. September in Spielberg auch die Pferde mit ihnen durchgehen? Motörhead – „Iron Horse”: Ein absoluter Muntermacher von Motörhead, in dem das Bike mit einem treuen Ross konnotiert wird. Fetzt! Goldfrapp – „Horse Tears”: Gänsehaut-Ballade pur, die Stimme von Alison Goldfrapp ruft mit „My horse is crying“ die Geister einer unglücklichen Liebe.


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!ticket live is life

Loco und reif für die Insel

www.mutausbrueche.at

Ich habe mein Pfingstwochenende mit Leftboy, Macklemore, Silbermond, Kings of Leon, Deichkind, Marteria, Beatsteaks und den Toten Hosen auf der Insel verbracht. Und ihr so? Es ist Freitagnachmittag. Ganz gemütlich machen wir uns auf den Weg zur Donauinsel und hören schon von Weitem einen coolen Beat und ein jubelndes Publikum. Als wir dann am Festivalgelände angekommen sind, sehen wir die ganze Menge, die vor der Bühne steht, tanzen – und auf der Bühne selbst? Leftboy mit ungefähr 20 Tänzern, der selbst die Hüften schwingt als gäb’s

Fotos: Antonia T. Schulz

Auch wenn es die Toten Hosen schon 35 Jahre gibt, werden sie irgendwie nicht müde, also hört unbedingt in ihre neue Platte „Laune der Natur“ rein. Ich war nie der große Fan, aber am Rock in Vienna haben sie mich definitiv überzeugt.

Tipp!

kein Morgen mehr. Die allererste Station: Der Getränkestand, um uns ein kühles Bier zu besorgen – wie man es auf Festivals nun einmal so macht. Der letzte Act am Freitag war mein persönliches Highlight, nämlich Macklemore & Ryan Lewis. Die beiden schafften wie bei jedem ihrer Konzerte eine unglaubliche Atmosphäre, bei der man einfach nicht ruhig am Platz stehen bleiben kann, sondern tanzen und mitsingen muss.

Antonia T. Schulz, Studentin der Publizistik und Kommunikationswissenschaften, Bloggerin (www.mutausbrueche.at) und nicht zuletzt oeticket.com-Kundin, besucht für !ticket jeden Monat ein Konzert und berichtet darüber. Dieses Mal war sie zwischen 2. und 5. Juni am Rock in Vienna auf der Wiener Donauinsel.

Am Samstag ging es weiter mit meinen weiteren beiden Lieblingen: Silbermond und Kings of Leon. Ein sehr melancholischer Abend, im Vergleich zu den anderen Tagen war die Abwechslung aber einfach perfekt. Vor allem Caleb Followill, der Sänger von Kings of Leon (die übrigens alle Brüder sind), traf mit seiner unverkennbaren Stimme mitten ins Herz – auch wenn ihre Bühnenshow natürlich nicht mit Macklemores mithalten konnte. Ganz im Gegensatz dazu Deichkind am Sonntag, denn zu ihnen reichen eigentlich drei Worte, nämlich: verrückt, crazy und LOCO! Die Show der alten Hasen war einfach unbeschreiblich cool inszeniert und es wurde so wild gefeiert wie noch nie an diesem Wochenende! Den Abschluss machten Marteria, die Beatsteaks und Die Toten Hosen – und dann war das perfekte Wochenende leider auch schon wieder vorbei.

Kunden, die zum Rock in Vienna gingen, kauften auch Tickets für Die Toten Hosen im August in Wiesen und Innsbruck, für das FM4 Frequency Festival Mitte August in St. Pölten und für das Global 2000 Geburtstagsfest im September in der Arena Wien. Tickets für alle Veranstaltungen finden Sie auf oeticket.com!

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!ticket highlights

nA e p O n e f Ha

U. a. mit Wolfgang Ambros 2006 beschlossen einige Wiener Bands, die auf dem Gelände des Hafens Wien schon seit Jahren ihre Proberäume bespielten, eine Bühne zu bauen und für ihre Freunde ein Open-Air-Konzert zu geben. Dieses Konzert entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem über Wien hinaus bekannten und geschätzten Kult-Gratis-Open-Air-Festival, das nur noch vom Donauinselfest übertroffen wird. Getreu dem Motto: „Heraus aus dem Proberaum, hinauf auf die Bühne“ wurden neue Wege beschritten, um Musikliebhabern die Vielfalt österreichischer Künstler näherzubringen und junge Musiker und etablierte Stars zusammenzuführen. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikfestivals ist das Hafen Open Air nicht profitorientiert. Bei freiem Eintritt können die Gäste neben der Musik auch die einzigartige Natur genießen, die Wien-Simmering und Schwechat verbindet.

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Dieses Jahr werden Wolfgang Ambros & die No 1 vom Wienerwald, Gypsy King’s Family feat. Pablo Reyes, Lichtwärts & Ulli Bäer, Birgit Denk & Band und viele mehr für die musikalische Untermalung sorgen, während zahlreiche Gastronomiebetriebe für das leibliche Wohl sorgen.

19. und 20. August, Alberner Hafen Wien Mit Billy Talent, Bilderbuch, Mumford & Sons u. a. Alles begann 2001 auf dem Open-Air-Gelände der Arena Wien. Gleich im Jahr darauf musste ob des großen Erfolges nach Salzburg umgezogen werden, um allen Festivalbesuchern auch Platz zu bieten. Seit 2009 ist das Frequency nun im Green Park St. Pölten zu Hause und liefert Jahr für Jahr Stoff für Erinnerungen der besten Sorte, ob im Day Park oder Night Park. Dieses Jahr sorgen für musikalische Untermalung u. a. Billy Talent, Bilderbuch, Mumford & Sons (Foto), Placebo, Cypress Hill, The Offspring, The Pretty Reckless, Wanda, Rise Against und Kraftklub.

FM4 Frequency

Clam Live U. a. mit Zucchero, Sting, Elton John, Die Seer Das große Areal am Fuße der Burg Clam in Oberösterreich wird in den Sommermonaten als Open-Air-Veranstaltungsgelände genutzt. Auf der Meierhofwiese unterhalb der Burg Clam können bis zu 10.000 Konzertbesucher die Auftritte namhafter Musikgrößen in einer unvergleichbaren Atmosphäre miterleben und sich von der Burgschenke entlang des Meierhofs kulinarisch verköstigen lassen. Dieses Jahr freuen wir uns auf das Clam Rock u. a. mit Uriah Heep, Zucchero, Sting (siehe dazu Seiten 18 bis 20), Die Seer (Foto), Elton John (ausverkauft!), Sportfreunde Stiller, Seiler & Speer, Parov Stelar, Sarah Connor und Kurt Ostbahn!

15. bis 17. August, Green Park St. Pölten

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Juli und August, Burg Clam

Fotos: Andreas Müller (A Tribute to the King), Inge Prader, Maria Hollunder, Angelo Lair (Santa Maria), Günter W. Hieger (Hafen Open Air), Sandra Ludweig (Rainhard Fendrich), Universal Music (FM4 Frequency), Kerstin Joensson (Clam)

Juli/August


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Rainhard Fendrich SchwarzOderWeiß Er ist der wohl erfolgreichste Musikexport Österreichs, seine Karriere „Made in Austria“ hat sich längst über Europa ausgeweitet. Rainhard Fendrich ist Kult, seit 36 Jahren begeistert er seine Fans mit tiefgründigen und unterhaltsamen Songs. Er ist der geborene LiveEntertainer – stets glaubwürdig und authentisch, dabei immer unterhaltsam und mitreißend. Ein VollblutMusiker eben … und das merkt man bei jedem seiner Konzerte. Seine Tour zum aktuellen Album wird ein weiterer Meilenstein in der Karriere des Ausnahmekünstlers sein und seine Fans können sich auf Live-Musik mit Tiefgang und Authentizität freuen. Wir verlosen 5x2 Tickets für Göttweig!

Fotos: Andreas Müller (A Tribute to the King), Inge Prader, Maria Hollunder, Angelo Lair (Santa Maria), Günter W. Hieger (Hafen Open Air), Sandra Ludweig (Rainhard Fendrich), Universal Music (FM4 Frequency), Kerstin Joensson (Clam)

Juli und August, u. a. Stift Göttweig und Seebühne Mörbisch

A Tribute to the King

U. a. mit Pete Art and his Rockets An zwei Tagen wird in Leobersdorf nahe Wien dem einzig wahren King gehuldigt: Elvis. Am ersten Tag zelebrieren Pete Art & his Rockets die große Gala, am darauffolgenden Tag gibt es „Elvis Story in Concert 1956–1977”. Dabei werden auftreten: The Beatbeats, Hannes Haric Trio, The Boogie Crackers, die Mojo Blues Band, sowie Pete Art feat. Dagmar Bernhard & Band. Doch damit nicht genug: Fürs leibliche Wohl sorgen Foodtrucks und eine Elvis-Ausstellung rundet das musikalische Rahmenprogramm ab. 18. und 19. August, Eventcenter Leobersdorf

Santa Maria

Das Musical mit den größten Hits von Roland Kaiser Unter der Regie von Stanislav Mosa begeben sich Alfons Haider, Patricia Nessy und Gregor Glanz als alte Freunde auf die Insel Santa Maria, um sich an alte Zeiten zu erinnern. Alfons Haider gibt den ewigen Junggesellen Ilja, der laut Ankündigung „gerne flirtet, allerdings so plump, dass er stets eine Abfuhr kassiert”. Er ist mit seinem Freund Thomas (Glanz) und dessen vernachlässigter Frau Charlotte (Nessy) auf der Insel. Dort lernt sie den Piloten Harry kennen, mit dem sie ihren Mann eifersüchtig machen will.

14. Juli bis 2. September, MuseumsQuartier (Halle E)

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!ticket kultour

Zauber der Musik Nicht immer muss zu Musik auch noch gesungen werden – auch Symphonisches oder Instrumentales kann gewaltig sein … TEXT: PAUL M. DELAVOS

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um 29. Mal findet von 24. August bis 3. September das HaydnFestival, das dem Komponisten Joseph Haydn zugeeignet ist, mit einem vielfältigen Programm statt. Heuer werden „die Tore ins Burgenland“ geöffnet, Originalschauplätze rund um den Neusiedler See bespielt. Das Pacific Quartet Vienna spielt am 26. August im Schloss Rohrau – Haydn wurde ja in Rohrau geboren – unter dem Motto „Von Rohrau nach Paris“ zwei Streichquarttete Haydns und eines von Maurice Ravel. Der international renommierte Geiger Renaud Capuçon widmet sich gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel im Liszt-Konzerthaus Raiding Haydns Symphonie Nr.83 g-moll „La Poule“ sowie dem Violinkonzert C-Dur. Am 30. August wird

klang trifft kulisse Eine Huldigung an Haydn Der französische Violinist und Kammermusiker Renaud Capuçon gastiert beim diesjährigen HaydnFestival.

das Schloss Eszterháza, Fertöd von der Hamburger Ratsmusik bespielt. Außerirdische Filmmusik In den letzten Jahren bekommt die (instrumentale) Filmmusik wieder einen höheren Stellenwert und wird in ganz besonderen Konzerten live zum Film gespielt. Filmaffine Menschen kommen in den nächsten Mo-

naten auf ihre ganz besonderen Kosten: John Williams Oscar-gekrönte Filmmusik zu „E. T. The Extra-Terrestrial“ ist am 10. Dezember im Wiener Konzerthaus zu erleben. Bei „STAR WARS in concert: Eine neue Hoffnung“ ist am 14. April 2018 in der Wiener Stadthalle der komplette Film – natürlich live begleitet von den Münchner Symphonikern – zu sehen.

Fotos: Francious Darmingy, Christophorus, Wanovits

en Von 18. August bis 10. September werd eit beim Grafenegg Festival wieder weltw dem n Nebe . ntiert präse ster Orche nde führe , das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich traals Grafenegg Festival-Orchester eine Wiegende Säule bildet, gastieren u. a. die die ing, Hard l Danie mit niker armo ner Philh t Münchner Philharmoniker mit Chefdirigen ov soVerly Gergiev und Pianist Daniil Trifon als wie die Tschechische Philharmonie. Erstm stra Orche hony Symp ghai Shan dem ist mit zu ein chinesisches Orchester in Grafenegg hören. Einen besonderen Stellenwert nehWermen bei der heurigen Programmierung in oser Comp Der ein. er Mahl v Gusta ke von Urder n Nebe an: Lubm Brad Residence ist zur aufführung seiner „Grafenegg Fanfare“ ns“ Eröffnung werden auch seine „Reflectio ifür Orchester sowie „Theater of the Imag nation“ zum ersten Mal zu hören sein.


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UNBEKANNTES

SPEKTAKULÄRE BLASMUSIK IN MÖRBISCH

Definitiv ein „Must-have“ für die nächste Abendeinladung bei Klassik-Aficionados!

Das Wiener Originalklang-Ensemble dolce risonanza hat sich auf seiner neuesten CD der Tafelmusik „Mensa Harmonica“ (7 Partiten mit insgesamt 42 Tanzsätzen für 2 Geigen, Viola di gamba und Violone) von Andreas Christoph Clamer gewidmet. 36 dieser ungeheuer ideenreichen und unterhaltsamen Kompositionen mit abwechslungsreicher Harmonik hat das Ensemble nun ganz herausragend eingespielt. Sofort fühlt man sich zurückversetzt in das Wien des 17. Jahrhunderts mit seinen imposanten Festinszenierungen. Andreas Christoph Clamer: Mensa Harmonica. Tafelmusik (Salzburg, 1682), dolce risonanza, Christophorus.

Blasmusik muss nicht immer rustikal und ländlich-sittlich sein. Ganz im Gegenteil: Blasmusik kann absolut heutig und modern sein! Zwölf Kapellen aus dem In- und Ausland werden Ihnen das beweisen! Auf der einzigarten Seebühne wird im Bühnenbild der Operette „Der Vogelhändler“ traditionelle Blasmusik modern in Szene gesetzt und trifft dabei auch auf Superhits. Mit dabei sind u. a. die Gardemusik Wien, die Musikkapelle Pöllau, der MV „Weinland“ Neckenmarkt/Horitschon samt Neckenmarkter Fahnenschwingern sowie das Seminarorchester „Sax en gros“ – alles virtuos umrahmt vom burgenländischen Erfolgsbrassensemble „da Blechhauf’n“. 25. Juli, Seebühne Mörbisch

Fotos: Francious Darmingy, Christophorus, Wanovits

Mit dem MOMENTUM-Kopfhörer im „The Dark Side of the Moon“-Design präsentiert der deutsche Audioexperte Sennheiser eine Sonderedition zur aktuellen Ausstellung „The Pink Floyd Exhibition – Their Mortal Remains“, die noch bis 1. Oktober im Londoner Victoria and Albert Museum gastiert. Die MOMENTUM-Sonderedition versteht sich nicht nur als ein Tribut an die Musik der Band, sondern greift auch deren Designsprache auf. Dafür wurde der Sennheiser MOMENTUMHörer, der ein puristisches, minimalistes Design mit ausgezeichneter Klangqualität verbindet, im stilprägenden Design von Pink Floyd gestaltet. In Anlehnung an das wegweisende Album „The Dark Side Of The Moon“ von 1973 wurde der Lederüberzug des Edelstahl-Kopfbügels mit regenbogenfarbenen Kontrastnähten versehen, die das Lichtspektrum des Kult-Covers symbolisieren. Die Ohrmuscheln schimmern in einer regenbogenfarbenen Perlmuttlackierung und zeigen das berühmte „Pink Floyd-Prisma“. Ein Metallplättchen mit dem Namen der Ausstellung rundet das exklusive Design ab. Die Sonderedition des MOMENTUM Wireless zur Pink Floyd-Ausstellung ist ab Ende Juni 2017 verfügbar und kann bereits jetzt unter www.sennheiser.com zum Preis von € 499,00 vorbestellt werden.


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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)

Spielwiese Injustice 2, das schlagkräftige Sequel des 2013er-Erfolgstitels, ist wie ein spritzig-köstlicher Sommer-Cocktail – gemixt aus dem Besten des Genres. TEXT: JOACHIM SCHMIDA

Iced Earth – Incorruptible Nach einer langen Durststrecke sind die Heavy-Heroen um Jon Schaffer wieder erstarkt, „Something Wicked“ lässt grüßen!

The Kills – Echo Home Non-Electric Teil 1 der Retrospektive bietet vier minimalistisch-intime Stücke mit GaragenCharme, Rihanna-Cover inklusive.

Injustice 2 Warner Bros. Interactive Entertainment für PS4 und Xbox One

PLUS

Eine intensive Kampagne, jede Menge Charaktere, großartig inszenierte Animationen, aberwitzige Spezial-Attacken und ein packender, solider Comic-Plot: „Injustice 2“ ist eine höchst erfreuliche Weiterentwicklung des DC-Prüglers geworden. Einige gelungene Neuerungen plus der enorme Umfang lassen Superman, Batman und Co. in neuem Glanz erstrahlen. Zur Geschichte im Einzelspieler-Modus: Das Spiel setzt die Handlung von „Injustice: Götter unter uns“ fort und beginnt in einem gespaltenen Universum, in dem Bündnisse gebrochen und Allianzen in einen Krieg geschleudert werden. Was Steuerung und Mechanik betrifft, werden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen. Combos sind leicht zu erlernen und dürfen perfektioniert werden. MINUS Wenn etwas stört, dann vielleicht die Tatsache, dass es bei dem neu eingeführten Ausrüstungs- und Loot-System, welches der Entwickler Netherrealm erstmals integriert, noch kleinere Unklarheiten gibt. FAZIT Ein rundum supriges Superhelden-Beat ‘em Up mit einer klassen Singleplayer-Kampagne! Comic-Nerd-Herz, was willst du mehr?

Bloody Hammers – The Horrific Case Of Bloody Hammers Unbarmherzig düster-sakrale Sinfonien wölben sich in den eiskalten Hauch eines Thriller-Scores.

Broken Social Scene – Hug Of Thunder Der Titel ist programmatisch: Hier stehen epische, furiose und imposante Hymnen im hippiesken Zweikampf.

Songhoy Blues – Résistance Afrikanische Lebensfreude gefällig? Mehr Glückstaumel als bei diesem Potpourri aus Blues, Rock, R&B & Soul geht kaum!

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The Town of Light Einer flog über das Kuckucksnest: Das „True-Story“-Horrordrama im „Ospedale Psichiatrico“ gibt‘s nun auch auf Konsole.

Forza Horizon 3: Hot Wheels DLC Neue Vehikel, traumhafte Inseln, schwindelerregende Loopings, waghalsiges Stunts & ein angemessener Umfang.

Crash Bandicoot N. Sane Trilogy Das Kult-PlayStationJump ’n’ Run aus den 90ern feiert strahlendes Revival in HD und als Sammlung.

Fotos: Hersteller, Sony Pictures

HEISSE NEUERSCHEINUNGEN:


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!ticket media ALICE COOPER

Paranormal

LIVE

Die Kunstfigur Alice Cooper zählt zu den Pionieren der Schock-Rocker, als geistiger Vater von Charakteren wie Rob Zombie oder Marilyn Manson. Mit Hits wie „Poison“ oder „School’s Out“ hat Vincent Furnier, so der Bösewicht bürgerlich, Musikgeschichte geschrieben. Er diente Richard O’Brien als Vorlage für die Figur des Frank-N-Furter in „The Rocky Horror Picture Show“, spielte Freddy Krügers Vater in der „Nightmare“-Reihe – und nach

REX BROWN

einer Einkehr von sechs Jahren nun sein 27. Album ein. Natürlich, schocken tut Cooper heute damit niemanden mehr, dafür klingt der einstige Zeremonienmeister für moderne Ohren zu radiotauglich und beinahe fröhlich kinderliedhaft: Vom Psychokiller zum Krümelmonster? Möglich. Dafür kann man ihm seit „Welcome II My Nightmare“ zumindest das Rock-Versprechen (wieder) abnehmen, und das zudem ohne fahle Routine. Nicht gänzlich unschuldig ist diesmal auch die prestigeträchtige Gästeschar, nebst der originalen CooperBand: Billy Gibbons (ZZ Top), Roger Glover (Deep Purple) und Larry Mullen (U2). Die simplen Nummern flutschen, verströmen ein süßliches Odeur Sleaze – so geht „heavy“ im Tussiclub, aber gerade die hypnotischen „Fireball“ und „The Sound Of A“, der kesse SüdstaatenStampfer „Fallen in Love“, der Psychobilly „Dynamite Road“ und der flotte Garagenblues von „Rats“ packen selbst barbarische Unholde bei den Testikeln und beuteln sie ordentlich durch. (sb)

3/5

PRONG

WHITNEY HOUSTON

L NSPIE N I W E G

Can I Be Me Fünf Jahre nach Whitney Houstons tragischem Tod enthüllt der Dokumentarfilm die wahren Hintergründe über den Absturz einer der wohl größten Sängerinnen aller Zeiten. Für die ergreifende Lebensgeschichte mit exklusiven Aufnahmen, teilweise aus der Sicht derer, die Whitney am nächsten standen, zeichnen Nick Broomfield („Kurt & Courtney“) und Rudi Dolezal („Freddie Mercury“) verantwortlich, nichts wird ausgelassen: Drogen, Turbulenzen, Dämonen. (sb)

MIDNIGHT GHOST TRAIN

LIVE Smoke On This … Rex ist etwa von Pantera und der NOLA-Legende Down ein Begriff, mit seinem Solo-Schlendrian wechselt er vom Tieftöner zudem zu Gitarre/Gesang. Mit den Vormaligen, bei denen er sich seine Sporen verdiente, haben die zugegeben ziemlich lässigen Nummern jedoch nur wenig gemein: Der Südstaaten-Flair ist freilich omnipräsent, ein bisschen asselig ist’s auch, dabei aber elendig cheesy – beinah wie Kid Rock, wenn dessen Libido rührselig frohlockt. (sb)

Zero Days Auch auf dem 11. Studioalbum lässt Tommy Victor den geeichten Hörer sich heimelig fühlen. Sein trockenes Gebell mit ruppigem Charme ist seit jeher Alleinstellungsmerkmal und reklamiert Eigenständigkeit. Dazu gesellen sich massig crispy Groove, Gedröhne und ein feines Maß an Melancholie, die „Zero Days“ beständig querbeet pflügen lassen. Hatte der Vorgänger „No Absolutes“ vielleicht ein paar Längen, regiert nun wieder der gepflegte Watschenaugust. (sb)

Cypress Ave. Das Trio aus Kansas lässt für Album #4 erneut den knatternden Auspuff ihres rostigen Chevys aufröhren und cruist damit ziemlich stoned nicht durch den urbanen Koloss, wie das Cover suggeriert, sondern über endlose Asphaltschlangen der Südpampa. Der Soundtrack dazu: Eine krude Mischung auf fiebrig-düsterem Delta-Blues, staubtrockenem Stoner und gediegenem Southern Rock mit dezenten Gospel- sowie American Gothic Einflüssen. Lässig! (sb)

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Sommerkino

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Kein Sommer im Kino ohne Sommer-Blockbuster: Selbst für die Outdoor-Monate haben sich mit u. a. „Spider-Man“ und „Dark Tower“ einige Knüller angemeldet. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK

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lle Jahre wieder kommt der Sommer und mit ihm auch die allseits beliebten SommerBlockbuster, auch wenn die Zahl gegenüber früher deutlich abgenommen hat, weil auch Hollywood endlich eingesehen hat, dass der Overkill letztlich kontraproduktiv ist. Den Anfang macht (wieder einmal) der Spinnenmann, der seine bereits dritte Inkarnation seit 2001 erlebt. Nach Tobey Maguire und Andrew Garfield ist diesmal der 21-jährige Brite Tom Holland dran. Das Besondere an „SpiderMan: Homecoming“ (14. Juli) ist jedoch, dass sich der neue Spidey – nach elendslangen Rechtsstreitigkeiten – wieder im Marvel-Universum tummeln darf, wo er ja eigentlich herkommt. „Homecoming“ ist also durchaus doppeldeutig. Spider-Mans Gegenspieler ist diesmal The Vulture, gespielt vom großen Michael Keaton. Robert Downey Jr. ist als Iron Man dabei, quasi als Spideys Mentor. Regie führte Jon Watts. Zwei Wochen später, am 28. Juli, kommt Christopher Nolans „Dunkirk“ in die Kinos – nicht wirklich ein Blockbuster im Hollywood’schen Sinne, aber ein mit größter Spannung erwarteter Film mit Starbesetzung: Tom Hardy, Cillian Murphy, Mark Rylance, Kenneth Branagh und andere spielen in dem Weltkriegsdrama, in dem es um die Evakuierung alliierter Soldaten aus der von der Wehrmacht eingekesselten

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Spider-Man Nachdem SpiderMan an der Seite von Iron Man am Leipziger Flughafen gegen feindliche Avengers vorgegangen war, muss Peter erst einmal wieder die Schulbank drücken. Doch dann tritt der neue Bösewicht Vulture auf den Plan …

französischen Stadt Dunkerque geht. Wer die Filme des 47-jährigen Briten („The Dark Knight“, „Inception“) kennt, weiß, dass dies kein Kriegsfilm von der Stange sein wird. Wilde Gerüchte rankten sich um die Dreharbeiten, unter anderem hieß es, Nolan wolle/werde ein echtes Flugzeug abstürzen lassen. Bei ersten Screenings erntete „Dunkirk“ jedenfalls einhellige Begeisterung. Kriegerisch geht es auch in „Survival“ zu, dem nun auch schon wieder dritten Teil der Wiederauflage der „Planet der Affen“-Saga (4. August) scheint der endgültige Konflikt zwischen Affen, angeführt vom klugen Caesar (bekanntlich modelliert nach den Gesichtszügen und den Bewegungen des britischen Schauspielers Andy Serkis), und Menschen unvermeidlich. Als kriegslüsternen Psy-

chopathen-Colonel verpflichtete man einen ganz besonderen Darsteller, nämlich den großartigen Woody Harrelson. Regie führte wie schon beim zweiten Teil von 2014 Matt Reeves, der wirklich gut im Geschäft ist: Schließlich ist er auch der Regisseur der nächsten Fledermaus-Saga, „The Batman“. Der möglicherweise größte Kracher folgt am 11. August mit der (angeblich eher freien) Adaption von Stephen Kings achtbändigem Epos „The Dark Tower“. Schon an der Besetzung mit Idriss Elba als Roland Deschain und Matthew McConaughey als „Mann in Schwarz“ scheiden sich die Geister, Puristen meckern, dass der Trailer schon zuviel spoilere – aber vielleicht ist das ja alles nur Taktik. Große Aufmerksamkeit ist dem Werk unter der Regie des Dänen Nikolaj Arcel jedenfalls gewiss.


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Cheers, Skål, Salud, Cin Cin: Andere Länder, andere Sitten – oder andere Trend-Drinks. Das Premium- Spirituosenunternehmen Pernod Ricard weiß, wie die Welt schmeckt bzw. genießt und präsentiert 2017 Cocktail-Trends aus Schweden, Kuba, Italien und Frankreich.

In Schweden trinkt man gerne erfrischende, herrlich variable und vor allem unkomplizierte Drinks, die sich je nach eigenem Geschmack hin mit Gurke, Minze, Himbeere, Limette oder Mango verfeinern lassen.

Absolut Soda 4cl Absolut Vodka 10cl Soda Eis

Für laue Sommerabende, die man am besten mit Freundinnen in französisch-angehauchten Lokalen oder draußen bei einem Picknick verbringt, ist der traditionsreiche Wein-Aperitif Lillet seit mehreren Jahren fester Bestandteil der österreichischen Aperitif-Kultur.

Zutaten in ein mit Eis gefülltes Longdrink-Glas geben. Je nach Geschmack garnieren.

Italienisches Flair und Lust auf Aperitivi mit Familie und Freunden. Da kommt Ramazzotti Aperitivo Rosato ins Spiel.

Lillet Buck

Rosato Mio

5cl Lillet Blanc 10cl Ginger Ale Ein Spritzer Limette Eiswürfel Limettenspalte als Garnitur Lillet Blanc in ein mit Eiswürfeln gefülltes Glas geben. Mit Ginger Ale auffüllen, einen Spritzer Limette zugeben und mit einer Limettenspalte garnieren.

5cl Ramazzotti Aperitivo Rosato 10cl Prosecco Eiswürfel Basilikumblätter

Fotos: Pernod Ricard Austria / Philipp Lipiarski

Ramazzotti Aperitivo Rosato und Prosecco in ein Weinglas geben und die Eiswürfel hinzufügen. Mit Basilikumblättern garnieren.

Kuba ohne Mojito – ein Ding der Unmöglichkeit. Kein Wunder also, dass die diesjährige Cocktailempfehlung Havana Mango Mojito lautet.

Havana Mango Mojito 5cl Havana Club Añejo 3 Años 2 Barlöffel weißer Rohrzucker Frischer Limettensaft 2-3 Stängel frische Minze 3cl Mangomark 9cl Sodawasser Eiswürfel Minze, Mangoscheiben

Den weißen Rohrzucker in ein Glas geben. Darüber den Saft einer Limette pressen. 2-3 Stängel frische Minze auf dem Handrücken anklatschen und ins Glas geben. Mangomark hinzufügen, mit Sodawasser auffüllen. Zutaten mit einem Stößel andrücken und Eiswürfel sowie Havana Club hinzugeben. Leicht durchrühren, mit Minze und Mangoscheiben dekorieren.


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2 Stones am „tipp3 Walk of Stars“!

TAPETENWECHSEL:

Fotos: oeticket.com

NEUES OETICKET.COMKARTENBÜRO IN SALZBURG

Sie können im Reisebüro Vorderegger weiterhin Ihre online vorbestellten Tickets (mit Versandart „Abholung Ticket Center“) abholen oder auch ohne vorherige Reservierung Karten für die Veranstaltung Ihrer Wahl kaufen – das Team berät Sie gerne!

Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintritt 3 Euro www.walk-of-stars.com

Fotos: Haide Media

Das oeticket.com-Kartenbüro zieht um – raus aus der Altstadt, hinüber auf die andere Seite der Salzach, in die Nähe von Schloss Mirabell! Mit 1. Juli schließt oeticket seine Rollläden im republic und freut sich darauf, Sie ab 3. Juli im Reisebüro Vorderegger in der Franz-JosefStraße 7–9 begrüßen zu dürfen. Beinahe unverändert bleiben für Sie die kundenfreundlichen Öffnungszeiten: Unter der Woche ist das Team von oeticket zwischen 9 und 18 Uhr, am Samstag zwischen 9 und 12 Uhr für Sie da.

Große Konzerte werfen ihre Schatten voraus, so auch das mit Spannung erwartete Konzert der Rolling Stones. Als Fan-Vorbereitungs-Tipp empfiehlt sich ein Besuch des „tipp3 Walk of Stars“-Museums im Wiener Prater, denn in den 14 Jahren seines Bestehens haben sich zwei der Rolling Stones bereits verewigt: Bill Wyman, der 1993 die Band verlassen hatte und seither mit den Rhythm Kings tourt, und Charlie Watts, der in seiner Freizeit Schlagzeug bei Boogie-Woogie-Legende Axel Zwingenberger spielt und gemeinsam mit ihm bleibende Spuren hinterlassen hat. Natürlich dürfen im „tipp3 Walk of Stars“-Museum die mehr als einhundert Abdrücke von Queen + Adam Lambert, Seiler & Speer, Sarah Connor, Apocalyptica, Wanda, Rainhard Fendrich, Kris Kristofferson, Deep Purple, Alice Cooper, Jamie Cullum, David Hasselhoff & Co. auch angegriffen werden!


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GEWINN SPIEL

Wir verlosen Gutscheine für den Leberkas Pepi in Wien. Schreibt uns an gewinn@ticketmagazin.com, was eure Lieblingssorte ist! Informationen und Teilnahmebedinungen siehe ticketmagazin.com!

Das legendäre Linzer Imbiss-Lokal hat seit September 2015 auch in der Bundeshauptstadt eine Filiale. Eine? Nein, seit April ist die Bundeshauptstadt um eine weitere Filiale am Wiener Hauptbahnhof reicher! Der Leberkas-Pepi ist der etwas andere Imbiss mit Erlebnisfaktor, das Original in Sachen Leberkäse mit österreichischer Fleischqualität von ausgesuchten Bauern, natürlich glutenfrei! Hier gibt es u. a. Leberkäse mit Röstzwiebel, Trüffel-Steinpilz, Chili und Käse sowie viele andere Sorten. Bei 12 unterschiedlichen Sorten sollte für jeden etwas dabei sein. Außerdem: Monatlicher Saisonleberkäse – die ausgefallensten Sorten wie Schweinsbratenleberkäs, Kürbsikern-Speck usw. Dazu gibt es auch immer eine ofenfrische Gebäckauswahl sowie diverses Sauergemüse und Salat. Eine vielfältige Senfauswahl rundet die Auswahl ab. Ob im klassischen Semmerl oder im Weckerl zum Mitnehmen, oder auch gemütlichen im Lokal verspeisen, dazu vielleicht ein frisch gezapftes Bier? Prost Mahlzeit! Lieber daheim, im Büro, oder sonst wo, der Pepi kommt auch zu Euch und bringt seine Köstlichkeiten mit. Erkundigt Euch nach Pepi’s Cateringservice!


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Pur und ehrlich Nicht nur in der Politik und beim Aktienhandel sollte pure Ehrlichkeit das oberste Prinzip sein. Auch bei den Genussund Lebensmitteln, die ich an mich ranlasse, schätze ich klare Verhältnisse. Die Zutaten müssen stimmen: sanftes Licht, leise Musik, ein schön gedeckter Tisch – und gutes Futter: Die erotische Kraft sinnlicher Speisen macht müde Männer munter und verwandelt schüchterne Frauen in heißblütige Vamps. Das Abendessen ist ein Vorspiel. Also Vorsicht mit dem Alkohol. Die Hoffnung auf zuviel Enthemmung kann sehr leicht

SEX SELLS Georg Biron

zum erotischen K. o. führen. Als begleitendes alkoholisches Getränk nehme ich einen Martini-Cocktail. Das ist ein echter Zaubertrank, der mich unbesiegbar und verführerisch macht. Die Nacht gehört dir Trinke ich einen Martini, fühle ich mich größer, weiser und stolzer. Trinke ich einen zweiten, bin ich unschlagbar. Manchmal besteht er aus Gin und Vermouth, manchmal aus Wodka und Wermut, hin und wieder aus Wodka, Gin und Wermut – und ob die Olive mit oder

ohne Kern ist, kann für harte Diskussionen mit fundamentalistischen Martinisten sorgen. Außer Zweifel steht, dass die Olive unter fließendes Wasser gehalten wird, bevor sie ins Glas kommt, damit kein schmieriger Ölfilm die Optik stört. Ich habe mein eigenes Rezept: Ich schenke puren Wodka ein und werfe dabei einen kurzen Blick auf die Wermut-Flasche. Sexuelle Power beim Essen bringen z. B. Nüsse, Avocados, Spargel, Knoblauch, Artischocken & Trüffel. Also: Guten Appetit, nix anbrennen lassen!

Gewinnspiele in dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 8–10, 14–16, 18–20, 22–23, 34–36, 40 und 50–52, mehr Informationen & Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com. Sie können über das Gewinnspielformular auf ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele Juli/August 2017“) oder per E-Mail (gewinn@ticketmagazin.com) mitspielen. Einsendeschluss ist der 15. August 2017.

Das nächste !ticket erscheint am 30. August 2017.

LASTNEWS

Zum 20-jährigen Jubiläum kehrt „Tanz der Vampire“ im Herbst wieder ins Wiener Ronacher zurück. Mit dabei sind gleich drei Grafen von Krolock: Drew Sarich („Evita“, „Rudolf“, „Sister Act“), Mark Seibert („Schikaneder“, „Mozart!“) und Thomas Borchert („Evita“, „Mozart!“), die sich die Rolle teilen. Sebastian Brandmeier gibt, wie in der Schweizer Produktion, Prof. Abronsius, Raphael Groß Alfred. Chagal und Rebecca werden Nicolas Tenerani und Dawn Bullock übernehmen.

impressum

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Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright Cover: The Rolling Stones Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Grafik Lifestyle: Julia Wiesmayer Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin

Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Sie finden uns online auf Facebook und Twitter, sowie unter www.ticketmagazin.com.

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum

Überall, wo Sie dieses Symbol in unserem Magazin sehen, sind Fantickets verfügbar! Mehr Informationen finden Sie auf www.oeticket.com/fanticket!

Fotos: beigestellt

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion/Kolumnisten: Rouven Ahl (ra), Stefan Baumgartner (sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Robert Fröwein (rf), Alexander Haide (ah), Anna-Lena Horn (alh), Mag. Joachim Schmida (js), Antonia T. Schulz (as), Andreas Ungerböck (au), Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons)


Mit einer App die Stadt im Griff.

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