!ticket März 2020

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Die Pop-Gegenwart ist weiblich: Billie Eilish führt eine Generation junger Stars an. Sie dominieren die Charts, schreiben ihre eigenen Songs, bestimmen ihr Image selbst und stehen für Female Empowerment. TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER

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s war schon im Vorfeld zu vermuten, dass es ihre Nacht werden würde. Aber wie sehr die junge USMusikerin Billie Eilish heuer die Grammy-Verleihung prägte, kam dann doch überraschend. Die Sängerin und Songwriterin, die mit ihrem ersten Studiowerk „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ das Album vorgelegt hatte, auf das sich 2019 alle Lager einigen konnten, triumphierte in sämtlichen Hauptkategorien. Es gab fünf Grammys für das „Album of the Year“, „Best Pop Vocal Album“, „Song of the Year“, „Record of the Year“ (die beiden letzteren für ihren Überhit „Bad Guy“) und als „Best New Artist“. Das Bemerkenswerte an der Entscheidung: Die zuletzt nicht immer geschmackssichere Grammy-Jury hat Qualität ausgezeichnet – und eine junge Künstlerin, die für Individualität steht anstatt für am Reißbrett entworfenen Kaugummi-Pop. Im Musikbusiness ist in den letzten Jahren langsam, aber sicher etwas in Bewegung geraten. Immer mehr junge Künstlerinnen setzen sich durch, die nicht mehr dem Klischee der hübschen Sängerin mit männlichen Produzenten im Hintergrund entsprechen. Diese neue Generation weiblicher Popstars weiß genau, wie sie klingen und rüberkommen will – und bestimmt ihre Musik und ihr Image selbst.

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The future is female? Im Pop gilt es schon für die Gegenwart. Weitere drei Grammys gingen 2020 an die Sängerin und Rapperin Lizzo, die gegen Körpernormen und für Body Positivity kämpft. In der Kategorie „Best Pop Solo Performance“ setzte sie sich mit ihrem Hit „Truth Hurts“ gegen ausschließlich weibliche Konkurrenz durch. Ebenfalls nominiert waren Eilish, R’n’B-Queen Beyoncé („Spirit“), die von der TeenieSeriendarstellerin zur Pop-R’n’BÜberfliegerin gereifte Ariana Grande („7 Rings“) und Aus-Country-machPop-Superstar Taylor Swift („You Need to Calm Down“). Feminismus und Musikindustrie Die augenscheinlichste Verschiebung im Pop ist, dass auf Fotos von weiblichen Stars nicht mehr unbedingt die typischen Signale – nackte Haut, lasziver oder auch betont unschuldiger Blick – ausgesendet werden. Klar: Sexyness hilft immer noch dabei, Streams, Tonträger und Konzerttickets zu verkaufen. Bis zu einem gewissen Grad wird das immer so bleiben. Aber in einer Zeit, in der

GEWINN SPIEL

Wir verlosen eine exklusive Kassette, eine CD und zwei 7"-Vinylboxen von Billie Eilish. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com


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