Thorsten Seegräber über Denkmäler in Wiesbaden

Thorsten Seegräber über Denkmäler in Wiesbaden

Jeder Spaziergang durch Wiesbadens Innenstadt lässt mich Neues entdecken.

Geschichtsträchtige Architektur, gepflegte Parks und freundliche Geschäfte machen jeden Gang aus dem Haus zu einem kleinen Erlebnis. Zur Attraktivität der hessischen Landeshauptstadt tragen auch die vielen Denkmäler bei, die in der ganzen Stadt verstreut sind. Ein paar davon habe ich mir genauer angesehen.

Verewigte Schriftsteller in der Landeshauptstadt Zwanzig Minuten zu Fuß benötigt es vom Wiesbadener Hauptbahnhof bis zum Hessischen Staatstheater. And dessen Rückseite findet sich das Schiller-Denkmal, das den Schriftsteller als jungen Mann zeigt und zu seinem 100. Todestag aufgestellt worden ist. Die Lage passt perfekt, und die majestätische Haltung des Stein-Schillers kommt vor dem renommierten Theaterhaus nicht überheblich daher. Die grimmig dreinblickende Frauenfigur am Sockel soll die Tragödie versinnbildlichen.

Aber auch der zweite deutsche Klassiker ist in Wiesbaden verewigt worden: Vor dem Museum Wiesbaden sitzt der Dichterfürst, hält einen Adler im Arm und wirkt auf mich etwas zu muskulös für einen Dichter. Das sind aber nicht die einzigen Schriftsteller, denen man in Form lebens- oder überlebensgroßer Denkmäler in Wiesbaden begegnet: Im Kurpark blickt einen das Bildnis des Schriftstellers Gustav Freytag an, der bis zu seinem Tod 1895 in Wiesbaden gelebt hat. Das größte Denkmal im Kurpark steht an einer Stelle, an der Freytag regelmäßig vorbeigekommen sein soll.

Ebenfalls im Kurpark findet sich eine Büste des legendären russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski, der eine wechselhaftes Verhältnis zur Hessischen Landeshauptstadt hatte. So soll er im Wiesbadener Casino einiges Geld verzockt haben. Sein Roman „Der Spieler“ ging um eben diese Sucht und wurde vom Schriftsteller in Rekordzeit fertiggestellt – weil er Spielschulden abbezahlen musste.

Vielfalt der Landeshauptstadt Neben den Denkmälern literarischer Größen gibt es in Wiesbaden natürlich eine ganze Menge mehr zu entdecktn. Zum Beispiel das Kaiser-Friedrich-Denkmal vor dem Nassauer Hof, das 1897 von Berlin aus nach Wiesbaden transportiert und 2015 saniert wurde. Oder natürlich das Oraniendenkmal auf dem Luisenplatz mit seinem aufsteigenden Pferd. Das 1909 eingeweihte Landesdenkmal in der Nähe der Henkell-Sektkellnerei gehört wohl zu den prunkvollsten öffentlichen Kunstwerken Wiesbadens. Wiesbaden überrascht nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische wie mich immer wieder. Ich bin gespannt, was es hier noch alles zu entdecken gibt.

Ihr Thorsten Seegräber