VJ April 2023 - Eine Hommage an das Kreuz

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WIR VERBREITEN ES. SRF VERBIETET DAS The Voice of Jars Apr 2023 Established 2021 CHF 5.00 APR 2023 Ausgabe #16 Ein jeder trage sein Kreuz... THEVOICEOFJARS.COM THE VOICE OF BOOKS KILCHÖRS KOLUMNE Kultur THE VOICE OF JARS – DAS MAGAZIN ALLER STIMMEN FOLGE UNS AUF SUBSTACK! NEWSLETTER, PODCASTS UND MEHR! THEVOICEOFJARS.SUBSTACK.COM EINE HOMMAGE DIESE AUSGABE IST DEM CHRISTLICHEN SYMBOL DES KREUZES GEWIDMET Gesellschaft KREUZPOSTER MIT ALLEN LESERKOMMENTAREN ZUM KREUZ Kreuz

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APR 2023 2
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Editorial

1. Korinther 1, 18 - 25

18 Denn das Wort vom Kreuz ist für die, welche verlorengehen, eine Torheit, für die aber, welche gerettet werden, für uns, ist es eine Gotteskraft.

19 Denn es steht geschrieben (Jes 29,14): «Ich will die Weisheit der Weisen zuschanden machen und den Verstand der Verständigen als nichtig abtun.»

20 Wo ist denn ein Weiser? Wo ein Gelehrter? Wo ein Forscher dieser Weltzeit? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit hingestellt?

21 Weil nämlich die Welt da, wo Gottes Weisheit tatsächlich vorlag, Gott vermittelst ihrer Weisheit nicht erkannte, hat es Gott gefallen, durch die Torheit der Predigt die zu retten, welche Glauben haben.

22 Denn während einerseits die Juden Wunderzeichen fordern, andrerseits die Griechen Weltweisheit verlangen,

23 verkünden wir dagegen Christus als den Gekreuzigten, der für die Juden ein Ärgernis und für die Heiden eine Torheit ist;

24 denen aber, die berufen sind, sowohl den Juden als auch den Griechen, (verkünden wir) Christus als Gotteskraft und Gottesweisheit.

25 Denn die Torheit Gottes ist weiser als die Menschen (sind), und die Schwachheit Gottes ist der Stärke der Menschen überlegen.

Liebe Leser – ausnahmsweise lasse ich diese Passage lieber für sich selbst sprechen, als sie zu kommentieren.

Der Grund für die Aufladung mit christlichen Inhalten dieser Ausgabe: Wasiliki Goutziomitros, die «10 vor 10»-Moderatorin, hatte sich kürzlich während einer Sendung mit einer Halskette mit einem Kreuzchen behängt. Sie sei daraufhin umgehend von SRF aufgefordert worden, dies zu unterlassen, berichtete Nau.ch. Für Moderatoren seien sichtbare religiöse Symbole «nicht vorgesehen». Man halte es «nicht für angemessen, weshalb wir darauf verzichten», so SRF zum Ereignis.

Wenn die Alarmglocken jetzt nicht läuten, warum es wichtig ist, für seine Werte einzustehen, dann läuten sie eines Tages gar nicht mehr... Irgendwann läuten auch die Kirchenglocken nicht mehr...

Ein Sender, der verbietet, den Glauben auch nur ansatzweise darzustellen, würde niemandem Religionsfreiheit gewähren, auch nicht ohne Kreuzeshalskette.

Das ist ein klassischer Moment der CounterCulture. Dafür ist das Kreuz eigentlich da. Es war von Anfang an ein Ärgernis und eine Torheit. Das wird es immer bleiben. Und doch ist es der Garant für mehr Freiheit. Auch das lässt sich nicht wegdiskutieren, wie wir in diesem Heft erfahren werden.

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest, ohne Scham für eure Werte und eure Herkunft.

weltwoche.ch/autor/joyce-kueng twitter.com/realjoycekueng facebook.com/joyce.kueng

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3 ARP 2023
Joyce InitiantinKüngund Produzentin
Eure Joyce

3 EDITORIAL

5 BUCHTIPP

6 - 7 ÄRGERNIS KREUZ

8 - 9 KREUZ-POSTER

12 - 13 THE VOICE OF BOOKS

14 - 15 UNTERHALTUNG

16 ZUM AUSSCHNEIDEN

Impressum

Herausgeberin: The Voice of Jars, 8000 Zürich. «THE VOICE OF JARS» erscheint monatlich.

Redaktion und Verkauf: www.thevoiceofjars.com,

E-Mail: contact@thevoiceofjars.com, Telegram: t.me/thevoiceofjars.

Produktion & Gestaltung: Joyce Küng, www.nischenmarketing.ch.

Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

APR 2023 4 INHALTSVERZEICHNIS
INHALT

Buch: «Die Schweiz und ihr Geheimnis»

In «Die Schweiz und ihr Geheimnis» geht der Schweizer Kurt Beutler der Identität seines Landes auf den Grund, beschäftigt sich mit dem Gesicht und der Seele der Schweiz. Wie stellt sich dieses Land heute dar? Wo hat es seine Wurzeln? Was ist sein Weg? Und was seine Mitte? Beutler sagt es in deutlichen Worten: «Der Einfluss des christlichen Glaubens in der Schweizer Geschichte ist riesig. Ich glaube, dass eine Rückbesinnung jetzt dran ist, weil es bei der gegenwärtigen Bedrohung nicht mehr angeht, dass wir unseren eigenen Glauben und die eigenen Wurzeln mit Füssen treten. Es geht darum, zu einer neuen Wertschätzung zu finden, um anderen Religionen und Immigranten mit Selbstbewusstsein begegnen zu können. Fest und stark in dem Wissen, was uns im Tiefsten zusammenhält.»

«Die Schweiz und ihr Geheimnis» ist eine moderne Liebeserklärung ein Land, das so viel mehr zu bieten hat als hohe Berge, Käsefondue und zartschmelzende Schokolade.

Kurt Beutler kennt sich mit der Schweiz bestens ausschliesslich ist er Schweizer. Er studierte in Bern und London Theologie und arbeitete dann als Pastor in Bern. Nach mehreren Auslandsaufenthalten in Japan, Ägypten und im Libanon ist er nun interkultureller Berater bei MEOS in Zürich.

www.fontis-shop.ch, CHF 22.50, S. 224, Kurt Beutler. 5 ARP 2023 KULTUR

DasKreuz ist ein Ärgernis

von Benjamin Kilchör

«Das Kreuz ist ein Ärgernis» - Diese Aussage stammt vielleicht von Tristan Brenn (TV Chefredaktor SRF); ganz sicher stammt es von Apostel Paulus (1. Korinther 1,18). Paulus ging es aber nicht um religiöse Neutralität, sondern darum, dass das Kreuz, an dem Jesus hingerichtet wurde, zum Symbol dafür wurde, dass die Welt völlig verkehrt tickt.

Das Kreuz war die grausamste und zugleich schändlichste Hinrichtungsart des römischen Reiches. Gekreuzigt wurde der Abschaum der Gesellschaft. Jesus ist als Messias aufgetreten, als Gesalbter. Unter einem Gesalbten haben sich die Menschen einen Winner-Typen vorgestellt, stark, schön, siegreich. Umso grösser war der Spott, als dieser Messias am Kreuz hingerichtet wurden: «Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, wenn er der Messias ist, der Auserwählte Gottes».

Aber Jesus hat sich selbst nicht geholfen. Er hat gesagt: «Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht» und: «Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden».

Die Idee, dass Menschen Götter werden können und sollen, ist gefällig. Bekannt ist heute der Prophet des Transhumanismus, Yuval Harari, mit seinem Bestseller «Homo Deus», was soviel wie «der Mensch ist Gott» bedeutet. Dies soll durch biologischen und technischen Fortschritt geschehen. Doch es wird nur einer kleinen Elite gelingen. Die grosse Masse wird nutzlos werden, wegen technischem Fortschritt nicht einmal

mehr als Arbeitskräfte gebraucht. Um Unruhen zu verhindern, wird man sie ruhigstellen müssen – mit Drogen und Computerspielen.

Dass aber nicht der Mensch Gott, sondern Gott Mensch wird, ist die unerhörte, skandalöse Botschaft des Kreuzes: Die Erniedrigung und Demütigung Gottes. Gott wählt den Weg der Schande ans Kreuz, um sich vom Tod zu besiegen lassen und in seiner Niederlage den Spiess umzukehren und den Tod zu besiegen. So schreibt Paulus über den Skandal des Kreuzes in 1. Korinther 1,25-29:

«Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. … Nicht viele Weise, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache. Und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, damit sich kein Mensch vor Gott rühme.»

Schon klar: SRF ist das Sprachrohr der Weisen, Mächtigen und Angesehenen, darum kann SRF keine Freude haben, wenn eine Nachrichtensprecherin sich mit dem Symbol der Umkehrung dieser Werte schmückt. SRF sagt: «Jeder Tote ist einer zuviel» und legitimiert damit den Kampf gegen Menschenwürde und Lebensfreude, und verordnet ein Diktat der Angst. Das Kreuz bedeutet: Der Tod ist so notwendig, dass Gott selber sich töten lässt und uns die Angst nimmt: «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein

Stachel?» (1. Korinther 15,55).

Friedrich Nietzsche, der geistige Vater unserer nihilistischen Zeit, hat sich über die «Sklavenmoral» der jüdischchristlichen Kultur grün und blau geärgert. Er hat den Übermenschen propagiert, den man heute «Homo Deus» nennt. Es ist ein Mensch von Kraft, Stärke und Rücksichtslosigkeit: «Was fällt, das soll man auch noch stossen!» Dagegen steht die Sklavenmoral des Kreuzes und des biblischen Wortes: «Das geknickte Rohr wird Gott nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen» (Jesaja 42,3).

Der katholische Schriftsteller G.K. Chesterton hat in seinem Buch «Orthodoxie» (1908) die religiöse Symbolik des Kreises, etwa der sich selbst in den Schwanz beissenden Schlange, mit der des Kreuzes verglichen:

«Der Kreis ist seiner Natur nach vollkommen und unendlich, sein Umfang allerdings steht ein für allemal fest: er kann weder grösser noch kleiner werden. Das Kreuz dagegen mag zwar im Kern einen Konflikt und Widerspruch enthalten; es kann aber seine vier Arme beliebig ausdehnen, ohne jemals die Form zu verändern. Weil in seinem Zentrum ein Paradox steht, kann das Kreuz wachsen, ohne sich zu verändern. Der Kreis kehrt in sich zurück und ist gebunden. Das Kreuz streckt seine Arme in alle vier Himmelsrichtungen; es ist ein Wegweiser für Menschen, die sich frei bewegen wollen.»

Benjamin Kilchör ist evangelischer Theologe und Professor für Altes Testament an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel

APR 2023 6 GESELLSCHAFT
7 ARP 2023
Bild: Oberer Blegisee © Roman Küng, rkueng.com

1. Korinther 1, 1825

18 Denn das Wort vom Kreuz ist für die, welche verlorengehen, eine Torheit, für die aber, welche gerettet werden, für uns, ist es eine Gotteskraft.

Jesus wurde gekreuzigt, aber das ist NICHT die Hauptbotschaft, sondern seine Auferstehung von den Toten! Deshalb trage ich IMMER ein leeres Kreuz und niemals ein Kruzifix (wo der Körper Jesu am Kreuz hängt).

DAS LEERE KREUZ IST

FÜR MICH DAS SYMBOL

DER AUFERSTEHUNG

JESU!Das Kreuz hat also durchaus eine Bedeutung für das Christentum und sollte auch getragen werden dürfen, besonders in einem christlichen Land.

Walter W. In Erinnerung daran, dass das Schweizer Fernsehen seine Moderatorin Wasiliki Goutziomitros im März 2023 rügte und verbot, ein Kreuz zu tragen.

Das Kreuz symbolisiert die bedingungslose Liebe Jesu: «Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft –und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt.» Jesaja 53:5 Salome

Wie könnte ich das nicht zeigen und bezeugen! Beat Weber, Christ, Pfarrer und Bibel- wissenschaftler, Basel – Das Kreuz ist für mich das Symbol der westlichen christlichen Welt. Rolf B. – Das Kreuz ist für mich ein Symbol und eine Erinnerung daran, dass ich leben darf, weil Jesus alles dafür getan hat. Irma

Was wäre ich ohne das Kreuz? Es steht dafür, dass Jesus Christus sein Leben für meine Freiheit gegeben hat. Freiheit von Schuld, Erlösung und Vergebung. Es erin-nert mich an meine Erlösung und die Erlösung vieler durch meinen geliebten Herrn. Weil das Kreuz „leer“ ist, also Christus nicht mehr daran hängt, ist es zugleich Zeichen der Auferstehung Jesu. Zeichen des Lebens, das mein Leben einschliesst. Ohne dich, Herr, wäre ich nicht der geliebte und befreite Mensch.

19 Denn es steht geschrieben (Jes 29,14): »Ich will die Weisheit der Weisen zuschanden machen und den Verstand der Verständigen als nichtig abtun.«

20 Wo ist denn ein Weiser? Wo ein Gelehrter? Wo ein Forscher dieser Weltzeit? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit hingestellt?

21 Weil nämlich die Welt da, wo Gottes Weisheit tatsächlich vorlag, Gott vermittelst ihrer Weisheit nicht erkannte, hat es Gott gefallen, durch die Torheit der

Predigt die zu retten,

durch die Torheit der Predigt die zu retten, welche Glauben haben.

3,16

Johannes

die

einerseits

während

Denn

22

andrerseits

Stefan C. – Das Kreuz bedeutet für mich Liebe. Clara C. – Für mich bedeutet das Kreuz (das ganze Jahr...:-), dass Jesus sein Leben für alle Menschen gegeben hat, die an Ihn glauben, um durch Ihn wieder zu Gott zu kommen.

fordern,

nicht zulassen, dass das jetzt mit der Schweiz passiert! Heute trage ich mein Kreuz wieder mit Stolz, ich liebe diese Schweiz und ihre Werte und setze mich dafür ein! Sandra – Ich wurde christlich erzogen. Mit 18 Jahren habe ich von meinen Eltern eine Kette mit einem Kreuz bekommen. Seitdem trage ich sie immer bei mir, egal wo ich hingehe. (Ich nehme es für niemanden ab) Es bedeutet mir sehr viel! Ich habe auch schon oft Komplimente bekommen, dass es schön aussieht.

Juden Wunderzeichen

die Griechen Weltweisheit verlangen, 23 verkünden wir dagegen Christus als den Gekreuzigten, der für die Juden ein Ärgernis und für die Heiden eine Torheit ist; 24 denen aber, die berufen sind, sowohl den Juden als auch den Griechen, (verkünden wir) Christus als Gotteskraft und Gottesweisheit.

25 Denn die Torheit Gottes ist weiser als die Menschen (sind), und die Schwachheit Gottes ist der Stärke der Menschen überlegen. Du hast um eine Text geben für Deine nächste THE VOICE OF JARS Ausgabe. Aber ich kann es nicht schöner ausdrücken als Du: «Ich trage kein Kreuz und doch bedeutet es mir alles. Aus der Lehre des Kreuzes ziehe ich den Mut zu überwinden, sich nicht gleich schalten zu lassen oder über die eigenen Fehler nachzudenken oder laut zuzugeben. Das Kreuz ist das Symbol für Nonkonformisten. Oder war es einmal. Ich ziehe es vor, wenn der Glaube lebendig ist und nicht in einem Objekt repräsentiert wird.»

Yves G. – Seit ich denken kann, gehört das Kreuz zu unserem Land. Wie das Matterhorn, die Schokolade oder der Käse. Es gehört zu unserer Kultur. Das grosse Problem ist, dass viele in unserem Land unsere Kultur, unsere Bräuche und unsere Werte zerstören wollen. Sie wollen die Schweiz neutralisieren. Keine Identifikation mehr, keine Traditionen. Das wäre der sichere Tod unserer Eidgenossenschaft. Heute ist es das Passionskreuz, morgen verbieten sie das Schweizerkreuz. Diese (terroristische) Entwicklung und die Zerstörung der Schweiz muss verhindert werden. Mit allen erdenklichen Mitteln! Patrick M. Ich bin ein protestantisch erzogener Synkretist und habe ein wenig Mühe, wenn sich unsere Mainstream-Medien der muslimischen Unterdrückung anpassen. René B. – Ich bin 39 Jahre alt, gläubige Christin und in der Kirche aktiv. Ich habe in meinem Leben viel erlebt und durchgemacht. Leider reichen 300 Zeichen dafür nicht aus. Aber meine Geschichte zeigt im Kleinen das Kreuz, um das es hier geht. Ich war ca. 18 Jahre mit einem muslimischen Mann zusammen und habe für ihn alles aufgegeben. Meine Religion, meine Kultur, mein Selbst. Wir dürfen

Ausgabe #16 –Apr 2023

Migros, warum bisch du so woke?

Instagram-Post des Detailhandelsriesen Migros vom 23. März 2023 (Quelle: Instagram.com/migros)
APR 2023 10

An die Generaldirektion.

Sehr geehrter Herr Zumbrunnen

Jahre- nein, jahrzehntelang wurden wir von den Massenmedien und der Politik eingeseift mit der monotonen Beteuerung, eine Islamisierung finde nicht statt und die Integration in der Schweiz funktioniere hervorragend. Die Migros-Werbung mit der Grussadresse an die Muslime «Wir wünschen allen Fastenden und ihren Familien einen schönen Ramadan» macht klar, dass es sich dabei um nichts weiter als leere Propaganda handelte.

Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, dass der Islam nicht nur eine religiöse Botschaft, sondern auch einen klaren politischen Auftrag beinhaltet: Der Koran ist zu weiten Teilen ein Kriegshandbuch; die Welt wird klar unterteilt in eine Dar al-Islam (die muslimische Welt) und eine Dar al-Harb (die noch nicht islamisierte Welt, wörtlich: «Kriegsgebiet»); zur Erreichung des endgültigen Sieges ist dem Gläubigen Täuschung und Verstellung erlaubt (Taqiya) – jedenfalls solange, bis auch direkte Gewaltanwendung zum Ziel führen kann.

Aber vermutlich ist es Ihnen sehr wohl bekannt, und Sie scheren sich einfach nicht darum, weil Ihnen die Schweiz und die abendländische Kultur egal sind, solange Ihr Konzern bloss seine Profite zu steigern vermag.

Ihre Werbung fungiert in den genannten Punkten als Beschleuniger, indem sie einen falschen Normalzustand vorgaukelt. Ich werde, auch wenn es für mich mit Umständen verbunden ist, in der Migros deshalb ab sofort nicht mehr einkaufen. Ich werde ausserdem meine Freunde, Bekannten und Familienmitglieder bitten, es auch nicht mehr zu tun, und ich werde diese Nachricht auch an den Coop schicken in der Hoffnung, dort keine vergleichbar zersetzende und verlogene Werbung anzutreffen.

Falls Sie mir auf diese Nachricht eine Antwort zukommen lassen möchten, dann bitte ich jetzt schon darum, meine geistige Würde zu respektieren und mich mit hohlem PR-Gesülze zu verschonen.

Mit freundlichen Grüssen, Maurus Federspiel, Zürich

Maurus Federspiel (*1974) studierte Creative-Writing an der New York University (NYU). Er ist Journalist (Das Magazin, Die Weltwoche, Basler Zeitung) und Buchautor („Feind“, Roman, 2014).

11 ARP 2023 GESELLSCHAFT

THE VOICE OF BOOKS KILCHÖRS KOLUMNE

von Benjamin Kilchör Brechts Dreigroschenoper (1928) ist bekannt durch «Die Moritat von Mackie Messer», die dann auf Englisch als «Mack the Knife» zu einem Welterfolg wurde und von Grössen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, Sting und Robbie Williams gecovert wurde:

Und der Haifisch, der hat Zähne, Und die trägt er im Gesicht, Und der Macheath, der hat ein Messer, Doch das Messer sieht man nicht.

Da nach dieser Eingangsstrophe die Schandtaten von Mackie Messer einzeln besungen werden, habe ich das Lied lange als eine Parabel darauf verstanden, dass die wahrhaft Mächtigen oft gar nicht sichtbar werden, sondern im Hintergrund agieren. So fügte Brecht 1930 für die Verfilmung eine Schlussstrophe hinzu:

Denn die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.

Liest man die Dreigroschenoper, wird aber deutlich, dass es gerade umgekehrt ist: Menschen am Rande der Gesellschaft müssen ihre kriminellen Taten im Dunkeln begehen und ihre Messer verstecken, während die Mächtigen am helllichten Tag böse handeln und die Messer «im Gesicht» tragen können. Es ist Macheath (Mackie Messer), der die Justiz zu fürchten hat, nicht aber sein Gegenspieler Peachum, der als angesehener Bürger genauso skrupellos ist wie Mackie.

Brecht schrieb 1933, er fürchte, all das, worauf es ihm nicht ankam, mache den Erfolg der Dreigroschenoper aus: Die romantische Handlung, die Liebesgeschichte, das Musikalische. Auf die Frage, worauf es ihm angekommen wäre, antwortete er: «Auf die Gesellschaftskritik. Ich hatte zu zeigen versucht, dass die Ideenwelt und das Gefühlsleben der Strassenbanditen ungemein viel Ähnlichkeit mit der Ideenwelt und dem Gefühlsleben des soliden Bürgers haben».

Wer waren sie, die Peachums der letzten Jahre? Sie haben im Namen der Philanthropie Sterbende eingesperrt und Angehörigen ver-boten, diese zu besuchen. Sie haben Schulen geschlossen und Kindern maskiert und ihnen ein angstgesteuertes Leben eingetrichtert. Sie haben die ge-impfte Mehrheit gegen die ungeimpfte Minderheit aufgehetzt und diese aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Sie haben junge Menschen, für die Corona keinerlei Risiko war, durch Freiheitsentzüge (2G usw.) zu einer Impfung gedrängt, die mangels klinischer Daten noch immer nur eine Notzulassung hat und deren Nebenwirkungen (gerade für Junge) erst langsam ins öffentliche Bewusstsein gebracht werden. Der Haifisch, der hat Zähne, und die trägt er im Gesicht. Und die grossen Medien applaudieren diesem Haifischen, die, wenn nicht kriminell, so zumindest höchst unmoralisch gehandelt haben.

Auf der anderen Seite die Widerständler, die durch kleine Akte von zivilem Ungehorsam gegen Verfügungen handelten, die oft nur eine schwammige (oder gar keine) gesetzliche Grundlage hatten: Sie wurden gnadenlos von der Justiz gejagt, teilweise saftig gebüsst, in die existenzielle Not getrieben durch Kündigungen,

APR 2023 12

Berufsausübungsverbote usw. Was aber ist Brechts Antwort darauf (Achtung SPOILER): Während Mackies Gang zum Galgen taucht des Königs reitender Bote als Deus ex machina auf und verkündet die sofortige Freilassung von Macheath, verbunden mit der Erhebung in den erblichen Adelstand und der Schenkung eines Schlosses und einer lebenslänglichen Rente. Dieses spöttische Happy End sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brecht ein überzeugter Kommunist war. An den Morden und Vergewaltigungen des Kleinkriminellen ist das System schuld und wenn man aus heiterem Himmel Geld verteilt, ist das Problem gelöst. Und der Haifisch? Nicht Macheath sollte von seiner Verantwortung freigesprochen werden, sondern Peachum sollte zur Verantwortung gezogen werden: Rechtsstaatlichkeit müsste die Antwort lauten, wie schon das Alte Testament fordert:

«Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht: du sollst den Geringen nicht vorziehen, aber auch den Grossen nicht begünstigen, sondern du sollst deinen Nächsten recht richten» (3. Mose 19,15).

Wenige Wochen nach der Uraufführung wurde Brecht übrigens von einer Zeitschrift nach seiner Lieblingslektüre befragt. Er antwortete: «Sie werden lachen: die Bibel».

Kilchörs YouTube-Kanal «Lectio Continua» –Das Alte Testament verständlich erklärt

13 ARP 2023 KULTUR
Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper. Suhrkamp. 170 S., Fr. 11.90 Benjamin Kilchör ist evangelischer Theologe und Professor für Altes Testament an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel

Über THE CHOSEN

THE CHOSEN (Die Auserwählten) ist ein bahnbrechendes historisches Drama, das auf dem Leben Jesu basiert, gesehen durch die Augen derer, die ihn kannten. Die Serie spielt vor dem Hintergrund der Unterdrückung der Juden im Israel des ersten Jahrhunderts und bietet als siebenteilige Serie einen authentischen und intimen Blick auf das revolutionäre Leben und die Lehren Jesu.

Dieses globale Phänomen hat weltweit mehr als 500 Millionen Zuschauer erreicht, und mehr als 110 Millionen Menschen haben mindestens eine Folge gesehen. Die Serie ist auf den wichtigsten Streaming-Diensten wie Amazon Prime, Netflix und Peacock verfügbar, und alle Staffeln sind

kostenlos in der App The Chosen Mobile verfügbar. Die Finanzierung der Produktion durch die Zuschauer über steuerlich abziehbare Spenden hat dazu beigetragen, dass The Chosen das grösste von Fans unterstützte Unterhaltungsprojekt aller Zeiten ist. Höhepunkte

• Die erste mehrstündige Serie über Jesus

• Völlig kostenloses Anschauen aller Staffeln

• Die Folgen wurden über 450 Millionen Mal angesehen

• Über 50 Millionen Dollar an Produktionskosten für die Staffeln 2 und 3 wurden durch das bahnbrechende Modell der FanUnterstützung finanziert.

• In 50 Sprachen übersetzt, Tendenz steigend

• Die Chosen-App ist regelmässig unter den Top 50 der Entertainment-Apps auf iOS und Android.

• Apps verfügbar für iOS, Android, Apple TV, Roku, Fire TV und mehr

• «Christmas with The Chosen: The Messengers» debütierte 2021 auf Platz 1 der US-Kinocharts www.angel.com/watch/the-chosen

• Staffel 1 war mit 10 Millionen Dollar von mehr als 19.000 Menschen das am besten über Crowd-Funding finanzierte Unterhaltungsprojekt aller Zeiten.

APR 2023 UNTERHALTUNG

Der Videoproduzent Duncan Thomsen hat mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) Selfies von grossen historischen Persönlichkeiten erstellt, darunter Jesus Christus und seine Apostel. Die Bilder haben eine realistische Qualität und ähneln Fotos von grossen Momenten der Menschheitsgeschichte. (Daily Mail, 31.03.2023)

15 ARP 2023 Diese Shirts sind im Shop erhältlich: www.thevoiceofjars.com/kategorie/merch
Jesus liebte Selfies! (Vielleicht.)
THEVOICEOFJARS.COM Der eigentliche Grund für Ostern. © Marcel Auderset auderset.com
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