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Die Stauseen in Andalusien haben einen alarmierenden Tiefstand erreicht und sind auf weniger als 20 Prozent ihrer Kapazität gesunken. Trotz des Regens in dieser Woche befinden sich nur noch 2.394 Kubikhectometer Wasser in Málagas Stausee, ein drastischer Rückgang gegenüber über 3.000 Kubikhectometern vor einem Jahr. Die Region verzeichnete 2023 das trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. So registrierte der Regenmesser am Flughafen von Málaga nur 179,3 Liter, den niedrigsten Wert seit dem Jahr 1872. Das Jahr 2023 war nicht nur das Trockenste in der Geschichte, sondern auch das Erste, in dem die 200-LiterMarke pro Quadratmeter in Málaga unterschritten wurde. Der bisherige Tiefstwert wurde im Jahr 2019 mit 204,6 Litern erreicht, gefolgt von 266,4 Litern im Jahr 1985. Im gesamten Einzugsgebiet des Guadalquivir ist der Wasserstand leicht um 2 Kubikhectometer auf 1.551 Kubikhectometer gestiegen, aber er liegt immer noch bei nur 19,32 Prozent der Kapazität, wie eine am Montag veröffentlichte Analyse der Regierung zeigt. Ein 1,1-Millionen-Euro-Projekt wurde nun genehmigt, um Wasser aus dem Stausee La Concepción (Marbella) nach Málaga und an die Costa del Sol zu leiten, um so eine stabile Wasserversorgung für die über 600.000 Einwohner zu gewährleisten. Unterdessen wird für 2024 das heißeste Jahr in der Geschichte Málagas angekündigt, was die klimatischen Probleme der Provinz noch verschärfen wird. Der erhebliche Rückgang der Niederschläge in Verbindung mit hohen Temperaturen gibt Anlass zur Sorge über die möglichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft, den Tourismus, die Wasserreserven und das gesamte Ökosystem der Region. In vielen Städten wurden bereits Wassersparmaßnahmen eingeführt, so auch in Rincon de la Victoria, wo die Wasserabschaltungen von Mitternacht bis 8 Uhr morgens verlängert wurden. In Benalmádena wurde der Wasserdruck in 45 von 80 Ventilen der Stadt reduziert.

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KOSTENLOS Vol. 1 - Ausgabe 8 www.theolivepress.es 12. Januar - 25. Januar 2024

Umweltkatastrophe an der Galicischen Küste Auch die Nordküste Spaniens und Frankreich sind betroffen

A

EXCLUSIVE von Elsa Ibanez

m 8. Dezember verlor das Schiff Toconao auf dem Meer sechs Container auf der Höhe von Viana do Castelo in Portugal. Nach Angaben des Frachtunternehmens enthielt jeder beschädigte Container etwa 1.000 Säcke mit Plastikpellets. Diese Pellets wurden hauptsächlich an die galicische Küste geströmt und haben bereits die Strände von Asturien und Kantabrien erreicht. Dieser Unfall wird schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben, sowohl wegen des Plastiks selbst als auch wegen der Schwierigkeit, es zu entfernen. Das Problem könnte sich über Jahre hinziehen. Das Ausmaß dieser Katastrophe ist so groß, dass sie bereits als "weiße Flut" bezeichnet wird, in Anlehnung an die Ölpest der Prestige, die vor 21 Jahren dieselben Küsten erreichte. Was sich zu einem ernsten Umweltproblem entwickelt hat, droht nun zu einem nationalen politischen Konflikt zu werden. Obwohl alles schon vor einem Monat begann, wurde der Notfallplan der galicischen Landesregierung für Fälle von Meeresverschmutzung erst am 5. Januar aktiviert. Der galicische Präsident Alfonso Rueda begründet

GREENPEACE

Ausgetrocknet

diese Entscheidung damit, dass er erst zwei Tage zuvor offiziell informiert worden sei. Die Gespräche zwischen den Behörden widerlegen dies jedoch. Die galicische Landesregierung wusste bereits seit 13. Dezember durch den Anruf einer Privatperson bei "112 Galicia" davon. Der Anrufer teilte mit, dass er mehrere Säcke mit Pellets an der Küste zwischen Corrubedo und Porto do Son eingesammelt habe. Die kommunale Verwaltung hat schließlich eingelenkt und an die-

sem Dienstag (nach dem Fürstentum Asturien) die Alarmstufe 2 aktiviert, sodass sie jetzt die Zentralregierung um Hilfe bei der Bekämpfung dieser Umweltkrise bitten kann. In der Zwischenzeit wurden die Aufräumarbeiten von den betroffenen Gemeinden allein übernommen. Darüber hinaus hat sich an einigen Stränden eine Bewegung von Freiwilligen gebildet, die sich der mühsamen Aufgabe widmen, die winzigen, verstreuten Kugeln zu entfernen.

Die galicische Landesregierung versichert, dass das Material weder giftig noch gefährlich sei. Jedoch bedeuten diese Kunststoffe aufgrund der geringen Größe ohne Frage eine Katastrophe für die Umwelt. Laut Greenpeace ist es für Vögel und Fische ein Leichtes, sie zu verschlucken, da sie fälschlicherweise für Nahrung gehalten werden können, da sie wie "kleine Eier" aussehen und so ist es leider sicher, dass sie in der Nahrungskette landen werden.


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