Live 2020

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Im Gespräch mit ...

Paul van Dyk DJ und Musikproduzent Als weltweit bekannter DJ und Musikproduzent betrachtet Paul van Dyk das Thema Klima- und Umweltverträglichkeit aus verschiedenen Perspektiven. Gehe es um die Produktion von Tonträgern, erkenne man schon einen Trend weg vom vielen „Wegwerfmaterial“ hin zu recyclebaren Materialien. Beim Touring hingegen sähe es schon etwas problematischer mit der CO2-Bilanz aus: Gehe eine Band auf Welttournee, gäbe es keine realistische Alternative zum Fliegen. Es sei nicht einfach, so van Dyk, den gesellschaftlichen Nutzen von Entertainment und Kultur einem nachhaltigem Handeln entgegenzusetzen. Selber kompensiert van Dyk die Emissionen seiner zahlereichen Flüge, indem er pro Flug den er tätigt, Umweltvouchers erwirbt, für die jeweils ein Stück brasilianischer Regenwald aufgeforstet wird.

Nadja Clarus Referentin für Musikwirtschaft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Berlin Als Referentin für Musikwirtschaft ist Nadja Clarus das erste Mal vor zwei Jahren auf dem Melt! Festival auf das Thema Klimaverträglichkeit in der Musikwirtschaft aufmerksam geworden. Auf Vorschlag der Green Music Initiative Berlin und zusammen mit der Kulturprojekte GmbH sei zeitgleich ein Leitbild für eine umweltverträglichere Berlin Music Week entstanden, welches seit dem sukzessive in die Tat umgesetzt wird. Die Vermittlerin innerhalb der Musikwirtschaft Berlins hat schon oft festgestellt, dass gerade Akteure der Musikszene eine gewisse Affinität und Offenheit gegenüber Ideen für nachhaltiges Handeln aufbringen. Außerdem stellt Clarus eine gegenseitige Motivation innerhalb der Branche fest, die, wenn es zum “Aha-Effekt” komme, auch auf Fans und Clubgänger überspringe und den ein oder anderen zum Nachahmen anregen könne.


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