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Zusammenarbeit Agri4+ & VAEX

SCHLACHTFERKEL GESELLSCHAFTLICH VERANTWORTUNGSVOLL VERWERTEN

Die Kooperation zwischen VAEX und Agri4+ stärkt die verantwortungsvolle Produktion in der niederländischen Schweinezucht. VAEX bietet den Ferkelzüchtern den Service zur optimalen Verwertung ihrer ausgewählten Ferkel. Agri4+ erhält Kontinuität in Bezug auf die Anlieferung von schlachtfertigen Ferkeln und einen zusätzlichen Marktzugang für den Absatz von Fleischprodukten.

VAEX bemüht sich intensiv darum, den Ferntransport von Ferkeln aufrechterhalten zu können. Alle für die Fleischproduktion bestimmten Ferkel, die ins Ausland transportiert werden, müssen von guter Qualität und hoher Vitalität sein. Darüber diskutieren wir nicht. Weder mit Bauern, Fahrern, kontrollierenden Tierärzten, Händlern oder Abnehmern, noch mit gesellschaftlichen Verbänden oder Behörden. Daher sieht VAEX es als Mehrwert an, wenn ausgewählte Ferkel in der Nähe der Schweinemastbetriebe geschlachtet und verarbeitet werden. In den Niederlanden hat VAEX zu diesem Zweck Agri4+ in Lichtenvoorde gefunden. Der fleischverarbeitende Betrieb mit eigenem Schlachthof ist auf das Schlachten von Ferkeln spezialisiert. Agri4+ gehört seit 2020 dem Vieh- und Fleischhändler Frank Campmans, der seine Ferkel bereits gut zehn Jahre dort schlachten ließ. „Wir haben die Kühlanlage des Betriebs modernisiert, eine Kameraüberwachung installiert und die Schlachtkapazität gesteigert“, so Campmans. „Trotz der schweren Corona-Zeit konnten wir ein ordentliches Wachstum generieren. Wir sind bereit für eine gesteigerte Anlieferung von niederländischen Schlachtferkeln und für mehr Absatz von spezifischen Produkten auf internationalen Märkten. Die Zusammenarbeit mit VAEX verleiht uns auf beiden Gebieten einen ordentlichen Aufschwung.“ „Ein gutes Beispiel für eine Win-win-Situation“, ergänzt CEO Dirk Govers von VAEX. „Wir sorgen für die Anlieferung von schlachtfertigen Ferkeln und unterstützen Agri4+ bei der Erweiterung des Fleischabsatzes. Dazu nutzen wir unser internationales Netzwerk in der Welt des Fleisches und erfüllen gemeinsam die Wünsche der Abnehmer in den jeweiligen Absatzgebieten.“

Ausweitung der Geschäftsaktivitäten

Die Zusammenarbeit mit Agri4+ passt nach Meinung von Govers hervorragend zu der Vision von VAEX bezüglich einer Ausweitung der Geschäftsaktivitäten. „Neben dem Export von Färsen und dem Handel mit Ferkeln, Schlachtschweinen und Sauen verkaufen wir Schlachtkörper und Einzelteile von geschlachteten Schweinen. Wir möchten tiefer in die Fleischkette einsteigen und uns näher mit der Produktion und dem Handel von spezifischen Fleischprodukten wie Schlachtferkeln befassen.“ Agri4+ hat dreizehn Jahre Erfahrung bei der Lieferung von Qualitätsfleisch an Einzelhandel und Gastronomie sowie an Großhändler im In- und Ausland vorzuweisen. Der Kunde steht dabei immer im Mittelpunkt. Das Tierwohl und die vollständige Verwertung des Schlachttieres gehören zu ihren Spezialgebieten. Govers: „Franks Vision schließt nahtlos an unsere an; wir sehen beide Chancen und möchten vorwärtskommen. Das Schlachten von Ferkeln ist ein Spezialgebiet, mit dem wir uns in einen Nischenmarkt mit internationaler Perspektive begeben.

Transparenz

Schlachtferkel gibt es in sehr viel verschiedenen Qualitäten und Größen. Ferkel der zweiten und dritten Wahl mit einem Lebendgewicht zwischen 10 und 40 kg werden geschlachtet. „Diese Komponenten zählen beim Ertragspreis mit, neben der Fleischnotierung, einem Zuschlag für die Gruppengröße und eventuell einer Saisonkorrektur“, so Govers. „Für jede individuelle Betriebsnummer wird eine Liste mit Schlachtgewichten ausgedruckt. Das garantiert den Lieferanten von Schlachtferkeln maximale Transparenz.“ Die Kunst besteht nach Ansicht von Govers und Campmans darin, aus dem Angebot auf effiziente Weise maßgeschneiderte Produkte herzustellen. „Qualitätsprodukte, für die die Kunden auch höhere Preise bezahlen. Produktentwicklungen und die Suche nach neuen Absatzkanälen machen die Zusammenarbeit dynamisch und interessant.“ Mit dieser Kooperation begibt sich VAEX auch auf das Gebiet von Hausschlachtungen und Notschlachtungen von Rindern mithilfe einer mobilen Schlachteinheit. „Diese Aktivitäten laufen im Lebensmittelproduktionsprozess nahtlos mit. Wir kombinieren die optimale Verwertung von tierischem Eiweiß mit einer gesellschaftlich verantwortungsvollen Produktion“, so Govers und Campmans.

IM BLICKPUNKT: DER RUMÄNISCHE MARKT

Hypor

Doripesco

Dodomeat

Vet Services srl

Die Welt von Vieh und Fleisch, in der sich VAEX bewegt, ist dynamisch. In einer Reihe von Kurzbeiträgen erläutern vier führende Unternehmer, die auf dem rumänischen Schweinemarkt aktiv sind, ihre jeweilige Sichtweise. Welche Entwicklungen, Chancen und Risiken sehen sie in ihrem Arbeitsbereich? Ein Gespräch über präventive und kurative Tiergesundheit, Zucht- und Schlachtbetriebe in Rumänien.

DIE BEDEUTUNG DES VERHÄLTNISSES ZWISCHEN BAUER UND TIERARZT IM FOKUS

Vet Services srl., gegründet 2008, hat sich als eines der ersten Unternehmen in Rumänien auf Veterinärdienstleistungen für die Viehzucht spezialisiert. Das Unternehmen organisiert veterinäre Schulungen und Beratungen für insbesondere Schweine- und Geflügelzüchter. Darüber hinaus bieten wir im Veterinärbereich auch Technik- und Managementberatungen an. Unser Netzwerk besteht aus Bauern, Händlern, Mischfutterproduzenten und Pharmaunternehmen.

Die Schweinebranche in Europa, und insbesondere in Rumänien, erlebt gerade eine sehr intensive Zeit. Eine Zeit, welche die Bauern vor bislang unbekannte Herausforderungen stellt und eine Vielzahl von Betroffenen in der Branche stark unter Druck setzt. Schweinepest, steigende Selbstkostenpreise, fluktuierende Marktpreise, Personalmangel und Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt sind nur einige der zahlreichen Beispiele.

Die grassierende Afrikanische Schweinepest hat bei den Züchtern und Tierärzten zu mehr Verantwortungsbewusstsein geführt. Seit dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Rumänien gilt diese als das größte Problem auf dem Schweinefleischmarkt, das sich in drastischer Weise auf die Wirtschaft auswirkt. Aber trotz aller bereits getroffenen Maßnahmen lässt sich die Entwicklungsmöglichkeiten angesehen werden. Natürlich stellen der Personalmangel und die Bekämpfung des Treibhauseffektes große Probleme dar, aber sie bieten der Branche auch hervorragende Modernisierungschancen. Chancen zur Erneuerung der Anlagen und zur Steigerung der Digitalisierung. Unternehmen, die Innovationen zulassen, ihr Unternehmensmodell verbessern oder verändern, offen für neue Technologien und an neuen Formen der Zusammenarbeit interessiert sind, werden künftig eine bessere wirtschaftliche Position einnehmen können.

Krankheit nicht bändigen und zieht weiter in Richtung Westeuropa. Das erklärt wiederum die große Bedeutung eines guten Verhältnisses zwischen Bauer und Tierarzt. Ein enges Verhältnis kann zu einer besseren Aufsicht über die angewandten Sicherheitsmaßnahmen und den Gesundheitsstatus der Tiere führen. Das käme übrigens nicht nur dem Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest, sondern auch der Bekämpfung anderer Krankheiten zugute.

Darüber hinaus spielen die sich wandelnden Gesetze und Verordnungen eine wichtige Rolle. Der niederländische Staat möchte beispielsweise bis 2030 den Verzehr antimikrobieller Stoffe um 50 % reduzieren. Dazu sind neue Produktionsmethoden erforderlich. Der Tierarzt spielt in diesem sich wandelnden Gefüge eine wichtige Rolle. Er kann bei der Entwicklung und Implementierung neuer Produktionsmethoden von Bedeutung sein. Allerdings ist dies auch ein Beispiel für eine Herausforderung, die zu einem Produktivitätsrückgang und einem Anstieg administrativer Belastungen führen kann.

Wer nun allerdings glaubt, dass dies kein gutes Ende finden kann, der irrt. In Wirklichkeit hält diese Situation mit ihren vielen Herausforderungen für die Branche große Chancen bereit, sofern diese Herausforderungen als Name: Mihai Neagu Funktion: Tierarzt Unternehmen: Vet Services srl.

INVESTITIONEN IN BIOSICHERHEIT UND IN EIN GESCHLOSSENES SYSTEM

Name: Dorin Crizbășan Funktion: Gründer und CEO Unternehmen: Doripesco

Das Unternehmen Doripesco war ursprünglich auf die Zucht und Verarbeitung von Fisch spezialisiert, hat sich aber in den letzten Jahren im Bereich der Schweinemast weiterentwickelt. Nun gibt es Pläne diese zu erweitern und in Biosicherheit sowie in ein geschlossenes System zu investieren.

Zurzeit hat Doripesco zwei Schweinemastbetriebe in Crizbav, Brasov. Der erste Betrieb wurde 2014 erbaut und besteht aus fünf Hallen. Dieser Mastbetrieb hat eine Kapazität von 13.950 Tieren pro Jahr. Vier Jahre später, 2018, wurde mit dem Bau des zweiten Mastbetriebs begonnen. Dieser besteht aus zwei Hallen und hat eine Gesamtkapazität von 8.400 Tieren pro Jahr.

Da sich die beiden Mastbetriebe im Risikogebiet der Afrikanischen Schweinepest befinden und das System der Biosicherheit nicht optimal ist, wird jetzt in die Modernisierung dieses Systems investiert. Auf diese Weise soll ein effektiverer Schutz vor der Verbreitung von Krankheitserregern wie der Afrikanischen Schweinepest gewährt werden.

Ferner existieren Pläne für den Bau eines geschlossenen Systems. Dabei hätte man sämtliche Schritte des Prozesses selbst in der Hand. Vom Anbau des Getreides für das Futter, über das Züchten und Mästen bis hin zum Schlachten der Tiere und zur Verarbeitung des Fleisches. Bei einer solchen Investition wäre man weniger abhängig von den anderen Gliedern innerhalb der Kette. So könnte das Risiko von eingeschleppten Krankheiten reduziert werden, da alle Schritte ja innerhalb des Unternehmens erfolgen. Bei einem geschlossenen System ist man auch weniger abhängig von den Marktbedingungen und braucht kaum noch mit Zwischenhändlern zu verhandeln. Der Kreis würde sich sozusagen schließen und man hätte die Regie über die vollständige Kette.

GARANTIERTE LEBENSMITTELSICHERHEIT DURCH INLÄNDISCHE PRODUKTION

Sc. Dodomeat Solutions SRL hat sich auf die Verarbeitung und Konservierung von Schweinefleisch spezialisiert. Das Kerngeschäft des Unternehmens umfasst das Schlachten von Schweinen und die Verarbeitung des Fleisches. Der Geschäftsbereich Produktion, Verarbeitung und Konservierung von Fleisch spielt in Rumänien eine wichtige Rolle, da die Mehrheit der Bevölkerung es gewohnt ist, zu jeder Mahlzeit Fleisch zu essen. Diese Branche ist eine Garantie für die Nahrungssicherheit des Landes. Allerdings ist der nationale Schweinemarkt durch das Auftauchen der Afrikanischen Schweinepest stark beeinträchtigt worden, was zu mehr Importen und einem Rückgang der inländischen Produktion geführt hat. Hier liegen unserer Meinung nach Chancen für die rumänische Fleischverarbeitungsindustrie. Mit unseren Investitionen hoffen wir das Verhältnis zwischen Importen und inländischer Produktion verbessern zu können.

Name: Danut Dodu Funktion: Technical Manager Unternehmen: SC Dodomeat Solutions SRL

Dodomeat möchte das Unternehmen und das Netzwerk in Zukunft erweitern. Sowohl im In- als auch im Ausland. Allerdings ist es nicht leicht, sich auf einem Markt zu positionieren, auf dem alle das gleiche Produkt verkaufen. Man muss sich von den anderen unterscheiden können. Zum Beispiel im Bereich der Qualität, mit neuen Produkten, durch eine besondere Kundenorientierung oder durch eine große Produktpalette. Auch die Anwendung moderner Technologien bietet Chancen. Der interne Fokus liegt bei Dodomeat hauptsächlich auf der Informationstechnologie, wodurch wir beispielsweise unsere Produktionsströme digitalisieren können.

Neben den Chancen, die wir für unser eigenes Unternehmen sehen, erkennen wir auch neue Möglichkeiten für den gesamten rumänischen Schweinemarkt. Insbesondere für kleine Betriebe auf dem Land oder in Kleinstädten. Sie könnten Quellen lokalen Wachstums sein. Aber auch Großunternehmer können Wachstum fördern, indem sie lokal als führende Persönlichkeit auftreten und sich für die Entwicklung des Unternehmergeistes einsetzen.

HOCHWERTIGE GENETIK FÜR DEN BESTEN ERTRAG

Hypor ist eine Tochtergesellschaft von Hendrix Genetics, einem führenden Lieferanten von Genetik für unter anderem Schweine. Hypor setzt den Standard für eine ausgewogene und nachhaltige Schweinezucht. Unser Hauptsitz befindet sich im niederländischen Boxmeer, aber mit unseren über 3400 Mitarbeitern in aller Welt bieten wir unsere Mittel und Expertise in über 100 Ländern an. Auch in Rumänien.

Die weltweite Nachfrage nach tierischem Eiweiß hat in den letzten Jahren zugenommen, und dieser Trend scheint sich künftig noch weiter fortzusetzen. Es obliegt unserer Verantwortung, dafür die besten Lösungen zu finden. Ohne Zugeständnisse an die Qualität. Ganz besonders, indem wir eine nachhaltige Lösung für die gesamte Kette bieten. Ziel von Hypor ist es, Genetik von hervorragender Qualität zu bieten, um auf diese Weise zur Gewinnmaximierung in der Wertschöpfungskette von Schweinefleisch beizutragen. Gleichzeitig soll sie eine Lösung für die weltweite Herausforderung in Sachen Ernährung anbieten. Aus unserem Zuchtprogramm gehen Sauen hervor, die ihr ganzes Leben lang viele Ferkel von hoher Qualität produzieren können. Unser Goldstandard liegt bei 35 Ferkeln pro Sau pro Jahr. Diese Ferkel wachsen ihrerseits zu wertvollen Mastschweinen heran. Zu Schweinen, die schnell wachsen und mit möglichst wenig Futter einen hohen Anteil an hochwertigem Fleisch produzieren können.

Aber es geht nicht nur um eine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelversorgung. Die Afrikanische Schweinepest hat in den letzten beiden Jahren in Rumänien für ernsthafte Probleme gesorgt. Gegenwärtig sind viele europäische Länder von dieser Seuche betroffen. Manche mehr als andere, aber Rumänien gehört zu den Ländern, die es am härtesten getroffen hat. Darüber hinaus steigen die Getreidepreise und Energiekosten fast täglich. Im Verhältnis zu diesen Name: Marius Gherman Funktion: Key Account Manager für Rumänien, Bulgarien und Moldawien. Unternehmen: Hypor

hohen Kosten ist der Fleischpreis relativ gesehen zu niedrig. Das wirkt sich wiederum auf den Gewinn der Unternehmen innerhalb der Branche aus. Kurz, wir befinden uns in einem Markt mit Herausforderungen unterschiedlicher Art, die gemeinsam einen negativen Effekt haben.

Früher oder später wird sich der Markt in Bezug auf die Getreide- und Fleischpreise sicher wieder stabilisieren. Aber nach dem Motto: „Geld, das man nicht ausgibt, muss man nicht verdienen“, fügt sich Hypor Genetik hervorragend in das Bild der Zukunft ein. Es bietet auch ein gutes wirtschaftliches Ertragsmodell.

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