Theater Magdeburg - Spielzeit 2015/2016

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»Wo so viel Grausiges geschehen ist, von dem kaum einer etwas GEWUSST, das keiner GEWOLLT hat, fragt sich einer natürlich, wer hat denn getan, was kaum einer gewusst und gewollt hat?« Heinrich Böll

Der Nazi & der Friseur

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Edgar Hilsenrath

Max Schulz, unehelicher Sohn mit fünf verschiedenen möglichen Vätern, wächst zusammen mit dem gleichaltrigen jüdischen Nachbarssohn Itzig Finkelstein auf. Itzigs Vater besitzt einen Friseursalon und Max lernt durch die Familie die jüdischen Traditionen, Gebräuche, die Sprache und Schrift sowie das Handwerk des Friseurs kennen. Die Freundschaft der beiden wird durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten zerstört – Itzig wird im KZ umgebracht und Max beteiligt sich als Vorzeige-SS-Offizier an den Kriegsverbrechen des Dritten Reichs. Um nach 1945 der Gerechtigkeit zu entfliehen, bemächtigt er sich der Identität von Itzig und wandert nach Palästina aus. Dort schließt sich Max der jüdischen Untergrundbewegung an und kämpft gegen die Briten.

Nach dem Roman von Edgar Hilsenrath für die Bühne dramatisiert von Susanne Lietzow Schauspielhaus / Bühne Die Wiederaufnahme und weitere Termine entnehmen Sie bitte dem Monatsleporello oder dem Spielplan auf unserer Webseite.

Auch in der Bühnenfassung des Romans, die in Magdeburg ihre Uraufführung erlebte, kommt das Groteske der Geschichte und der eigentümliche und sarkastische Sprachwitz des Romans zum Tragen – eine schockierende Metapher deutscher Geschichte. Regie Susanne Lietzow Bühne / Kostüme Aurel Lenfert Video Petra Zöpnek Dramaturgie Lisa Dressler

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