The Gap 160

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Termine Festivals

3 Fragen an die Kuratorinnen des Heroines of SoundFestival

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Bettina Wackernagel, Sabine Sanio und Mo Loschelder präsentieren die Pionierinnen der elektronischen Musik und Frauen der aktuellen Musikszene in Berlin. Das Heroines of Sound-Festival lädt unter anderem zu einem Symposium ein. Was sind die aktuellen, zentralen Fragen der weiblichen elektronischen Musik, die gestellt werden müssen? Einerseits stellt sich die Frage nach der Geschichte der weiblichen elektronischen Musik und somit zugleich auch nach weiblichen Vorbildern in der Vergangenheit. Wir wollen zum anderen aber auch zentrale musikalische Fragen aus weiblicher Perspektive, die ein Thema völlig verändern können, diskutieren. Beatriz Ferreyra und Christine Groult haben bei der Entwicklung der elektronischen Musik eine wesentliche Rolle gespielt und sind noch immer Geheimtipps. Welche Gründe hat es, dass sich Männer diese Kunstsparte einverleibt haben? Wenn man diese Gründe so klar benennen könnte, wäre alles viel einfacher. Auffällig ist aber, dass sich in vielen Künsten, die im 20. Jahrhundert neu entstanden sind, anfangs sehr viele Frauen betätigen. Sobald dann eine Tradition entstanden ist, sind die Männer wieder stärker präsent. So als wäre eine Kunst für Männer nur dann interessant, wenn es eine Tradition gibt, in die man sich einreihen kann. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung. Könnte das Festival in 20 Jahren obsolet geworden sein? In der elektronischen Musik hat die Reflexion über die herrschenden Geschlechterverhältnisse gerade erst begonnen. Selbst wenn in 20 Jahren keine Rede mehr von gesellschaftlicher Benachteiligung von Frauen sein sollte, erwarten wir daher nicht, dass dieses Thema dann auch in der elektronischen Musik bereits ausgestanden sein wird. 8. bis 12. Dezember HAU, Berlin

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Roboexotica Einen rein technisch gesehenen Rausch vom Feinsten kann man sich auch dieses Jahr wieder auf der Roboexotica holen. Mittlerweile ist das Festival rund um cocktail-servierende Roboter fast schon normal, denn wie jedes Jahr präsentieren techaffine Köpfe ihre neuesten humanoiden Roboter namens Robomoji, Snake Shake oder Schnapsorgel. Die Integration technologischer Innovationen in unserer Lebenswelt scheint also geglückt, denn mit diesem Bestreben wurde die Idee vor fast 20 Jahren von den Leuten von Monochrom – ein bekanntes Kunst-Technologie-Philosophie-Kollektiv rund um Johannes Grenzfurthner – ins Leben gerufen. Die Frage »Darf’s ein bisserl mehr sein?« wird man ob der unmenschlich genauen Programmierung zwar nicht zu hören bekommen, dafür gibt es aber genügend Raum für Mensch-Maschinen-Diskurse. 8. bis 11. Dezember Moë, Wien

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