Der Brockhaus Bildung21

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PRAKTISCHE BILDUNG

Einen anderen überzeugen – mit entsprechenden Handbewegungen lässt sich argumentative Rede augenfällig unterstreichen.

KULTURTECHNIKEN

Kommunikationsstörungen Störungen der Kommunikationsfähigkeit können bereits in der frühen Kindheit auftreten. Wenn Eltern das Gefühl haben, das eigene Kind entwickelt sich nicht altersgemäß, sollten sie mit dem Kinderarzt darüber sprechen. So bekommen sie rasch Hilfe und können ihr Kind entsprechend fördern. Jede Art von Kommunikationsstörung ist die Unfähigkeit oder Beeinträchtigung, mit anderen Menschen zu sprechen oder emotionale Beziehungen zu pflegen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen können solche Störungen in unterschiedlichster Form auftreten: Die Bandbreite

plus Grenzenlose Kommunikation Die modernen Kommunikationsmöglichkeiten sind vielfältig und multimedial. Seit der Erfindung des Telegrafen haben die technischen Entwicklungen ungeahnte Dimensionen erreicht: telefonieren, SMS verschicken, Fotos machen und versenden, E-Mails schreiben, chatten, faxen, Voice-Mails austauschen und dazu noch Visualisierungen über TV, Handy und Computer. Doch bei all diesen technischen Kommunikationsformen handelt es sich nur um Hilfsmittel, die den Menschen in die Lage versetzen, Zeitunterschiede und Entfernungen zu überwinden und seinen Kommunikationsradius erheblich zu erweitern. Man hat sich mittlerweile so an diese technischen Errungenschaften gewöhnt, dass manch einer Schwierigkeiten hat, kritische Situationen persönlich, von Angesicht zu Angesicht, zur Sprache zu bringen und im Gespräch zu lösen.

reicht von Aphasie und Gehörschwäche über Desinteresse, Unkonzentriertheit oder Kommunikationsverweigerung (z. B. bei persönlichen Problemen) bis hin zu Analphabetismus oder Mutismus. Mit Ausnahme von Aphasie, einer Sprachstörung infolge eines Schlaganfalls, und Gehörschwäche hat keine dieser Störungen organische Ursachen. Der Mutismus ist wohl die extremste Form der Kommunikationsverweigerung: ein absichtlich herbeigeführtes, beharrliches Schweigen, ohne dass ein Defekt der Sprachorgane vorliegt, häufig eingebettet in Depressionen. Hier hilft nur eine gezielte psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Kommunikationsstörungen treten in allen Bereichen des menschlichen Lebens auf, im Beruf wie im Privatleben. Kleine alltägliche Störungen sind z. B. Missverständnisse. Sie lassen sich meist schnell durch ein Gespräch oder eine humorvolle Bemerkung wieder aus der Welt schaffen. Für länger anhaltende Störungen bzw. für Situationen, die den Beteiligten als verfahren und nicht selbst lösbar erscheinen, kann und sollte man sich professionelle Hilfe suchen: z. B. Partnerschafts- oder Erziehungsberatung, Gesprächs- oder Gruppentherapien, Mediation (etwa bei beruflichem Mobbing) und Selbsthilfegruppen.


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