Ebbes aus Hohenlohe Nr. 9/2020

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Ebbes-Ausgabe 9 | Sommer 2020

ust 2020 & Samstag, 29. Aug, jeweils 8.00 – 12.00 Uhr mber 2020 te p e S . 6 2 , g ta s m Sa

s zum o l en Kost ehmen! Mitn

Spass auf vier Pfoten

S. 18

Bahn statt Beamen S. 28

Ausgabe 9 | Sommer 2020

Heimat Hohenlohe S. 14

Mädelspower

Kahns Cousin? S. 22

S. 36

Vor-OrtVersorgung S. 24


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Nett hier! Liebe Leserin, lieber Leser, ist Ihnen in einem fernen Land der Aufkleber „Nett hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg“ unter die Augen gekommen? Da unser Reiseradius notgedrungen in diesem Jahr eher begrenzt ist, wird dieser Werbespruch jetzt endlich einmal mit Leben erfüllt. Das typische Essen und Trinken dazu liefert der Supermarkt in der Nähe: Antipasti aus Italien, Rotwein aus Frankreich, Schinken aus Spanien, Datteln aus Tunesien, gefüllte Weinblätter aus Griechenland und als Nachtisch Halva aus der Türkei – was brauche ich da mehr? Wenn das Wetter passt, kann ich meinen Urlaub auch zu Hause verbringen. Und wenn ich vom vielen ausländischen Schlemmen genug habe, steige ich auf mein Rad und fahre einfach davon. Weil ich zwar genau weiß, wie schnell ich zu dem schönen Aussichtspunkt in der Toskana komme, aber manche Schönheiten und Geheimtipps aus der weiteren Region noch nicht kenne, sind wir auf Entdeckertour gegangen und haben in dieser Ausgabe von Ebbes ein paar Vorschläge zusammengestellt – wie immer ist die Auswahl ganz subjektiv. In diesem Sinne: einen schönen Sommer und bleiben Sie gesund!

Fotos (Titel): privat (3), ela, th (2) | manu

Herzlichst Ihr

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Thorsten Hiller PS: Falls Sie für uns Hinweise oder nette Geschichten haben, dann geben Sie uns bitte Bescheid: per Telefon 0 79 52/62 24 oder per E-Mail an kontakt@ebbes-aus-hohenlohe.de

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Mite inander

Kirchberg

Gerabronn

Crailsheim

Mit dem Opa auf der Piste … 6 – 7

Munteres Patschnass … 10 – 11

Vom trennenden Ihr zum gemeinsamen Wir … 14 – 15

Schr berg oz

Fotos: privat (8), mk, ela, th (2)

Zusammen gegen die Pandemie … 4 – 5

Hunde machen Spaß … 18 – 19

Satteldorf

2

„Mir ist das jetzt zu blöd“ … 22 – 23


24 – 25 … Nicht nur die vergessene Hefe

Bl aufelden

28 – 29 … Zwischen Heimat und Beruf

Ilshofen

32 – 33 … „Was genau passiert, bleibt offen“

Inhalt 36 – 37 … Gemeinschaft mit Mädels

40 – 41 … Sie fand die Schreie unerträglich

8/17/21/30/39/47

Ausflüge

L ang

Rot am See

Wallh usen a

enburg

Rezept ... 9 Basteltipp … 31 Lesetipps … 38 Impressum … 42 Cocktails … 46 3


Hoffnungsvoller Wunsch eines Schülers auf einer Coronamaske.

Zusammen ge gen die Pandemie

Hohenloher he lfen sich gegenseit ig

D

Schulen im Ausnahmezustand Ebenfalls mit Masken beschäftigten sich die Schüler des Schulzentrums Blaufelden: Sie bekamen von ihrer Kunstlehrerin die Aufgabe, im Homeschooling individuelle Gesichtsbedeckungen zu schneidern. Für die Kinder und Jugendlichen war das eine willkommene Abwechslung. Die unterschiedlichsten Varianten und die ausgefallensten Farbzusammenstellungen entstanden. Damit auch die Bevölkerung etwas von der Kreativität der jungen Leute mitbekam, wurden die Werke an die blaue Litfasssäule vor dem Schulzentrum gehängt. Um die Schüler, die dieses Jahr ihren Abschluss machten, gut vorbereitet in die Prüfungen zu schicken, durften sie schon früher als ihre Schulkameraden wieder Präsenzunterricht genießen. Für viele Kinder und Jugendliche war das – anders als sonst – eine große Freude, weil sie ihre Mitschüler wieder treffen konnten und der langweilige Alltag zu Hause ein Ende hatte. Doch die Situation war für beide Seiten sehr speziell: Die vermummten Lehrer nahmen vor den Schulgebäuden ihre ebenfalls vermummten Schüler in Empfang, ohne Geschrei und ohne wildes Herumwuseln – eine bizarre Situation. Ein Umstand, der eher zum Fürchten als zur Freude Anlass gab, denn nur die Augen mussten das Will-

Hilfe für den Nächsten Auf der einen Seite ist Abstand halten das Gebot der Stunde, auf der anderen Seite haben sich Menschen zusammengetan, um sich gegenseitig zu helfen. Alle Vereine durften zu Beginn der Pandemie keinen Sport betreiben. Was sollten sie mit der gewonnenen Freizeit tun? Daheimsitzen und Fernseh schauen? Die Mitglieder wollten sich weiter für die Gesellschaft engagieren und überlegten, was zu tun war. Da vor allem ältere und kranke Menschen Kontakte meiden sollten, entstanden verschiedene Einkaufsdienste. Wer nicht selbst in den Supermarkt gehen wollte, schickte seinen Einkaufszettel beispielsweise an den TSV Blaufelden, den SC Wiesenbach oder den FC Billingsbach. Die Mitglieder holten zunächst das Geld ab, kauften dann die gewünschten Artikel ein und brachten sie schließlich direkt an die Haustüre. Die ehrenamtlichen Einkäufer waren in allen Orten recht gut beschäftigt und konnten so direkt Hilfe leisten. Masken als Schutz Viele Vereine, Organisationen und auch Privatleute haben Masken genäht und sie an Risikogruppen oder -patienten verschenkt. Somit konnte die erste 4

Fotos: Realschule Blaufelden, th

Zeit, in der noch keine ausreichende Zahl an Masken zur Verfügung stand, überbrückt werden. In Gerabronn wurden die Masken verkauft. Vom Erlös erhielten die Näherinnen als Dankeschön einen Gutschein für die örtliche Gastronomie. Somit hatten auch die Betriebe etwas davon, die ihre Tore schließen mussten.

as Corona-Virus hat auch die Region unvorbereitet getroffen. Nach einigen Tagen der Schockstarre und der Unsicherheit rauften sich die Hohenloher zusammen: Daraus sind viele Aktionen entstanden, bei denen sich die Menschen gegenseitig helfen und zusammenrücken. Einige Beispiele:


leichten Sprache das Thema vermittelt werden, um sie nicht von den Informationen rund um die Krankheit auszuschließen. Mit Piktogrammen wurde erklärt, warum der Erreger so gefährlich ist und was dagegen unternommen werden kann: Abstand halten, eine Maske tragen und häufig Hände waschen. Dennoch schränkte die Pandemie das Leben beispielsweise der Weckelweiler Gemeinschaften stark ein. Die Schließung der Werkstätten hat die Bewohner stark getroffen, weil sie nicht mehr ihrem gewohnten Alltag nachgehen konnten. Zwar arbeiten die betreuten Menschen wieder, die Kontaktverbote und somit nicht möglichen Besuche von Freunden und Angehörigen machen ihnen aber nach wie vor zu schaffen.

kommenslächeln ’rüberbringen. In der Zwischenzeit haben die Schüler aller Jahrgangsstufen wieder den Unterricht besucht und es hat sich so etwas wie eine neue Normalität eingestellt. Pflegedienste gefordert Das Pflegepersonal der verschiedenen mobilen Dienste ist in der jetzigen Situation stark beansprucht: Die Mitarbeiter können und wollen keinen Abstand halten, müssen jedoch sich und vor allem ihre Patienten mit Vorerkrankungen vor einer Ansteckung schützen. Gerade zu Beginn der Pandemie war es gar nicht so einfach, die notwendigen Schutzmaterialien zu beschaffen. Die Diakoniestation Blaufelden etwa hatte noch Kittel, Handschuhe und Masken im Bestand, Nachschub musste aber schnell besorgt werden. Unter erheblichem finanziellen Einsatz konnte der Bedarf gedeckt werden. Für die Patienten und Mitarbeiter sei aber kein Aufwand zu groß, heißt es von der Diakoniestation. Der Schutz ist und war jederzeit gewährleistet, kein Kunde war somit bis heute einer Gefahr ausgesetzt.

Gefühlsdurcheinander Die Zeit der Corona-Pandemie ist für alle Hohenloher eine emotionale Ausnahmesituation, die noch einige Monate andauern und den Alltag bestimmen wird. Das wirklich Erfreuliche ist der spürbare Zusammenhalt und die gegenseitige Solidarität, die sehr schnell nach dem Shutdown Mitte März eingesetzt hat. Nachbarn achten aufeinander und sind sich gegenseitig behilflich. Es wäre wünschenswert, dass diese positiven Veränderungen auch dann bestehen bleiben, wenn die Schutzmaßnahmen und Kontaktverbote weiter gelockert werden und alles wieder seinen gewohnten Gang gehen könnte. th

Das Virus und Menschen mit Einschränkungen Die Übertragungswege des Virus und die Maßnahmen dagegen sind nicht leicht zu verstehen. Noch schwieriger ist es, dieses Thema Menschen mit Einschränkungen nahezubringen. Warum verhält sich die Vertrauensperson auf einmal so distanziert? Betreuten Menschen musste mit einer vereinfachten,

Die 9. Klasse der Realschule Blaufelden fasste in der Hochphase der Corona-Pandemie die Verhaltensregeln auf Hohenlohisch zusammen – eine tolle Aktion der Schüler. 5


Kirchberg

Mit dem Opa auf der Piste

D

eine Stunde von Kirchberg entfernt wohnen. „Sonst wäre es zu aufwändig geworden und ich hätte ständig hin- und herpendeln müssen“, begründet der Opa. Das Holz schnitten sie nach ihren eigenen Wünschen zurecht. Dieter Hirsch deutet auf eine Fotoserie: Die Karosserie nimmt Stück für Stück Gestalt an. Umgeben von Bauplan, Leim und Bohrschrauber passt der Rentner die Oberseite ein. Ein pillenförmiges Loch markiert das Cockpit. „Am Wichtigsten sind die lenkbare Vorderachse und die Bremse aus Metall“, konstatiert Hirsch. Die Bremse lässt sich über ein Pedal auslösen. 2015 war das knapp ein Zentner schwere Fahrzeug startklar und die Enkel nahmen am ersten Rennen teil. Dieter Hirsch feierte seine Premiere vier Jahre später in Berghülen, im Alb-Donau-Kreis. „Da gab es ein Gaudirennen, bei dem jeder mitmachen konnte“, erzählt er. Nervös sei er kein bisschen gewesen. „Ich war in meiner Klasse der einzige, deshalb war ich Sieger.“ Drei seiner Enkel im Alter von elf bis 16 Jahren nahmen ebenfalls teil, im gleichen Gefährt, aber in anderen Klassen. „Ganz ungefährlich ist es nicht, in der Seifenkiste mit 50 Sachen den Berg hinunter zu rauschen“, gesteht Hirsch, gibt aber gleich Entwarnung: „Als wir dabei waren, ist nie etwas passiert.“ Helm, Überrollbügel und Gurt sorgen für Sicherheit. Strohballen begrenzen die Strecken, die mal kurviger, mal steiler sind. „Die Steigung liegt zwischen vier und sieben Prozent“, schätzt er.

ie ganze Familie ist dabei, wenn Dieter Hirsch mit seiner Seifenkiste durchs Ziel fährt. Der 74-jährige Kirchberger erzählt, wie ihn seine Enkel für dieses Hobby begeistert haben. Er verrät, warum er das Tempo mit Hilfe von Benzin steigern kann, obwohl das Gefährt gar keinen Motor hat. Familienalben sind prallvoll mit Erinnerungen an schöne Stunden. Ein solches besitzen auch Dieter Hirsch und seine Frau. Vorsichtig öffnet der Kirchberger das lindgrüne Buch. Hier ist die Ecke leicht geknickt, dort hat sich eins der transparenten Pergaminblätter gelöst. Beides sichere Zeichen für häufigen Gebrauch. Besonders stolz ist Dieter Hirsch auf die Fotos, die ein hellhölzernes Fahrzeug zeigen. „Wir bauen eine Seifenkiste – und Opa ist immer dabei“, steht dort handschriftlich in großen Buchstaben. Der Schwiegersohn wollte das Vorhaben mit seinen beiden Teenagern umsetzen. „Nur wenn der Opa mitmacht“, lautete deren Bedingung. „Man muss dafür ein bisschen handwerklich begabt sein“, lacht Dieter Hirsch, gelernter Mechaniker. „Deshalb haben sie mich angeheuert.“ Wie es sich im Rennsport gehört, hielten die vier eine Teamsitzung ab. „Bauen wir alles selbst oder kaufen wir einen Bausatz?“, lautete die große Frage. Sie entschieden sich für letzteres, da die Enkel über 6

Fotos: privat (3), mk

nd seine Dieter Hirsch u enkistenif e S i e b n e z it fl Enkel Sachen rennen mit 50 alt über den Asph


aus Kirchberg Robert Brandelik, Vorsitzender des Seifenkistenverbandes BadenWürttemberg weiß: „In einer ungefederten Holzkiste fühlen sich 50 Stundenkilometer an, wie 200 mit dem Auto.“ Das sieht Hirsch genauso. Auf dem Gebiet kennt er sich aus, denn als Verkäufer fuhr er 44 Jahre durch die Straßen Europas. „Da sind vier bis fünf Millionen Kilometer zusammengekommen“, hat er ausgerechnet. Bei den Seifenkistenrennen beobachtet er die anderen Fahrer mit Argusaugen, um zu entschlüsseln, wo auf der Strecke die Ideallinie verläuft. „Es geht da um Zehntel Sekunden.“ Dieter Hirsch hat große Freude am Fahren im selbstgebastelten Fahrzeug und liebt den Adrenalinkick. Bei den Rennen herrscht eine besondere Atmosphäre. Seine ganze Familie kommt zusammen und das genießt der Senior. „Wir sind zwölf Leute“, sagt er glücklich lächelnd. Die Seifenkiste optimieren er und seine Enkel gemeinsam immer weiter und tüfteln an neuen Finessen. Eine Geheimzutat ist Benzin: „Man kann die Kugellager damit auswaschen“, verrät Hirsch. Dann drehen sich die Gummiräder noch schneller. Laut Verband begann die Geschichte der Seifenkiste 1904 in Oberursel mit einem Kinderautomobilrennen. Rund 30 Jahre später löste die Werbeaktion einer Seifenfabrik in den USA einen Hype aus: Auf die Verpackungskisten war der Umriss eines kleinen Automobils gedruckt, als Grundlage zum Selbstbauen. So kam es zum Namen „Soapbox“ – „Seifenkiste“. Durch die US-amerikanischen Besatzer soll die Welle nach dem Zweiten Weltkrieg auf Deutschland übergeschwappt sein. Bis heute hat sich eine Fangemeinde etabliert. Robert Brandelik vom Seifenkistenverband vermutet, dass es 500 aktive Fahrer in Baden-Württemberg und 2000 in ganz Deutschland gibt. Tendenz steigend. Schulen und Firmen hätten die Seifenkisten für sich entdeckt. Es gebe auch Städte, die Rennen veranstalten, wie Schwäbisch Gmünd und Holzgerlingen. Das Gros der Fahrer sei zwischen sieben und 14 Jahre alt. Verschiedenste Materialien kämen für den Bau zum Einsatz: von Holz über Streckmetall bis hin zur Glasfaser. Dieter Hirschs Enkel hatten schon lange geplant, die familieneigene Seifenkiste anzumalen. Kürzlich war es soweit. Jetzt leuchtet sie in den Porschefarben schwarz und rot. Leider hat Corona die Rennen erst einmal ausgebremst. Bleibt zu hoffen, dass 2021 wieder das Startsignal ertönt. Dann gibt es sicher wieder viele frische Bilder für das Fotoalbum der Familie Hirsch. sab Das Fahrzeug zu bauen macht Dieter Hirsch und seinen Enkeln mindestens genauso viel Spaß, wie darin zu sitzen.

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Fürstengräber im Streitwald Bei einem Spaziergang durch den bei Weckelweiler liegenden Wald entdeckt der Besucher Mammutbäume und bronzezeitliche Fürstengräber. Die Bäume gehen auf den württembergischen König Wilhelm zurück: Er wollte einige Bäume pflanzen, bekam aber aufgrund eines Missverständnisses 100 000 Samen aus den USA geschickt. Sie wurden dann über das ganze Königreich verteilt und wachsen seit mehr als 150 Jahren im Streitwald.

Zur Info

Der „Fuchspörzel“ ist keine natürliche Erhebung, er ist ein Grab aus der Bronzezeit mit einer Höhe von 1,5 Metern und einem Durchmesser von 20 Metern. In der Hallstattzeit (750 bis 500 vor Christus) fanden hier mindestens sieben Menschen ihre letzte Ruhestätte. Bei Grabungen im 19. Jahrhundert wurden Bronzegegenstände sowie ein eisernes Schwert und die Reste eines herrschaftlichen Streitwagens gefunden. Sophienberg Auf dem Berg gegenüber dem Schloss wurde im 18. Jahrhundert ein englischer Landschaftspark vom damaligen Fürsten angelegt. Aktuell gibt es Versuche, die ursprüngliche Bepflanzung zu rekonstruieren. Besonders schön ist auch die Aussicht auf Kirchberg vom heute noch begehbaren Türmchen.


Bühlersteig Von Ellwangen nach Hohenberg

Start: vom Ausgang des Bahnhofs Ellwangen mit der Markierung rotes Kreuz rechts in eine Fußgängerunterführung zu einer Weggabelung. An dieser rechts zur Haller Straße, hier wieder rechts und am Alamannenmuseum vorbei. Nach der Nikolauskapelle links auf dem Nibelungenweg aufwärts. An einer folgenden Weggabel rechts, auf aussichtsreichem Weg (Ellwangen, Ellwanger Berge mit Hornberg und Sendeturm) und über eine Wegkreuzung in den Wald. Man kommt an den Zugängen zum Kreuz der Heimat und zum Mahnmal Galgenberg vorbei. Weiter dem Bühlersteigzeichen folgen. Dann links an den Waldrand und abwärts. Nach einer Wegkreuzung zu einer Weggabel. Rechts weiter zwischen Wald und Talgrund an der Ölmühle vorbei und durch ein Landschaftsschutzgebiet zur L1073. Neben dieser wenige Meter nach links und nach Querung rechts entlang. Dann biegt man rechts ab und steigt auf den Staudamm des Glasweihers, geht am Glasweiher links entlang, über einen Zufluss und biegt über die zweite kleine Brücke rechts ab. Nun am Saum des Waldes aufwärts zu einer Straße, die gequert wird. Dann links, neben der Straße entlang, über einen Fahrweg und links an einem Kreuz vorbei. Über eine Wiese zu einem Gehölz, das durchschritten wird. Nach diesem durch zwei weitere Wäldchen, dann biegt man links ab, quert den Rotenbach, erreicht Griesweiler und geht rechts zur K3231. Auf dieser wenige Meter nach links, dann über die Straße und steil abwärts ins Waldgebiet Finsterholz, wo der Weg wieder etwa am Rotenbach entlang führt. Nach Querung eines breiten Weges rechts über eine Brücke, später am Waldsaum zum Waldrand und zu einem Fahrweg. Auf diesem links zum Dieselhof und weiter auf aussichtsreicher Hochfläche zur K3234. Parallel zu dieser auf einem Fußweg in die Ortschaft Hohenberg. Hier links auf der Orrotstraße und Jakobusstraße an Kreuzwegestationen vorbei auf den aussichtsreichen Hohenberg. Um die geöffnete

Glasweiher (o.) und Jakobuskirche (u.)

Jakobuskirche Die Kirche auf dem Hohenberg stammt vermutlich aus dem frühen 12. Jahrhundert, genaue Quellen gibt es aber nicht. Sie wurde mehrmals umgebaut und renoviert, letztmals Ende des 19. Jahrhunderts. In den Jahren 1975 bis 1995 gab der Malerpfarrer und Seelsorger von Hoheberg, Sieger Köder, mit seinen 28 Kirchenfenstern der neuromanischen Kirche wieder das geheimnisvolle Dunkel der Ursprünge zurück. Die Fenster auf der Südseite sind überwiegend in roter Farbe mit Szenen aus dem Neuen Testament gehalten. Auf der Nordseite dominieren eher die kalten Grundfarben Blau und Grün. Sie sind dem Schatten, der Erwartung auf ein Morgen, dem Alten Testament zugeordnet. Quelle: www.hohenlohe-schwaebischhall.de 8

Fotos: mk (2), Grafik: mk

Jakobuskirche herumgehen, dann etwa in WestRichtung absteigen und zu einem Teich mit Mariengrotte.


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Gerabronn

Munteres Pats bei der DLRG chnass Gerabronn

Der Verein ist wichtig für Bäder und Jugend

K

Brust, Kraul, Streckentauchen, Rücken ohne Arme, Hindernisse und Abschleppen üben stehen auf dem Stundenplan der Schwimmschüler. Lautstark hallen knappe Anweisungen durch das Bad oder anfeuerndes „Hopp, hopp, hopp, du schaffst das“. Doch beim Training der DLRG geht es nicht nur um Geschwindigkeit. „In erster Linie sollen die Kinder lernen, sich sicher im Wasser zu bewegen. Dazu ist mindestens das Jugendschwimmabzeichen Bronze nötig“, stellt Barta fest. „Gerade bei den Kleineren ist es wichtig, Donnerstagabends ist die Die Deutsche Lebens-Rettungsdass sie die richtige SchwimmGerabronner SchwimmGesellschaft, kurz DLRG, ist mit halle in normalen Zeiten ein fast 600 000 Mitgliedern und über technik lernen, denn darauf baut alles andere auf“, meint das langbeliebtes Ziel. Denn dann 2000 örtlichen Gliederungen die ist die Deutsche Lebens- größte freiwillige Wasserrettungs- jährige Vereinsmitglied. Nicole Klingler-Schultz leitet derRettungs-Gesellschaft, kurz organisation weltweit. Neben DLRG, vor Ort – derzeit sind Schwimm- und Rettungsschwimm- zeit die Schwimmgruppen. Daneben sind Manfred Franz (Techdie Übungsstunden allerausbildung werden in Gerabronn dings ausgesetzt. Beinah auch diverse Kurse wie Säuglings- nischer Leiter) und Vanessa Wimberger für die Ausbildung im Stundentakt geben sich schwimmen oder Aquafitness verantwortlich. Acht Ü18-Trainer derzeit etwa 90 Schüler aus angeboten. und einige aus dem Jugendteam unterschiedlichen Leistungsstufen die Klinke in die Hand. „Um fünf Uhr starten unterstützen sie dabei. „Es ist enorm, was unsere die Anfänger, danach finden die Trainingseinheiten Freiwilligen in Sachen Jugendarbeit leisten“, befür die älteren Schwimmer statt. Insgesamt sind tont Julian Kuzio, Vorsitzender der Ortsgruppe es sechs Gruppen“, erzählt Bettina Barta, die Gerabronn, der selbst bereits von der DLRG für sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Ortsgruppe seinen vorbildlichen Einsatz ausgezeichnet wurde. Gerabronn kümmert. Sie ist mit aktuell 511 Mit- „Wer zu uns kommt, kann hinterher gut schwimgliedern die größte im Bezirk Schwäbisch Hall. men. Auch unsere Wettkampfergebnisse spre10

Fotos: privat (3)

ürzlich ist die neue Freibad-Saison verspätet gestartet. Die Rettungsschwimmer der DLRG treten vielerorts wieder leuchtend in Erscheinung: In gelben T-Shirts schieben sie am Beckenrand geduldig Wache, stets bereit für den Sprung ins Wasser. Doch Retten ist nicht ihre einzige Aufgabe. Auch Bergen gehört dazu. Und vor allem, die Jugend ausbilden.


aus Gerabronn chen für sich: Sowohl bei den Bezirksmeisterschaften, als auch bei den Landesmeisterschaften schneiden wir immer gut ab“, freut sich der 31-Jährige. Kinder und Jugendliche fit fürs Wasser zu machen, ist die Kernaufgabe der DLRG-Gerabronn. Nur ein gut ausgebildeter Rettungsschwimmer kann sich für den Wasserrettungsdienst qualifizieren. Der Nachwuchs ist auch für die örtlichen Bäder wichtig. „Wir tragen mit unserem Wachdienst im Schwimmbad Gerabronn und dem Langenburger Freibad maßgeblich dazu bei, dass der Badebetrieb aufrecht erhalten bleibt.“ Obwohl sich bei der DLRG alles ums Retten dreht, gehört die FreibadAufsicht bei den Jüngeren oft zu den etwas unbeliebteren Aufgaben. Wer das Rettungsschwimmabzeichen in Silber erworben hat, darf Aufsicht machen. „Da sind die meisten etwa 15 Jahre alt und stehen vor der Herausforderung, von den Badegästen ernst genommen zu werden“, erklärt Julian Kuzio. „Es ist nicht lustig, wenn Badegäste bei praller Hitze achtlos ins Wasser drängeln oder gefährliche Sprungmanöver vom Beckenrand starten und sich dann nichts sagen lassen“, weiß der Gerabronner Vorsitzende aus Erfahrung. Auch die Wasserbergung sei nichts für schwache Gemüter. Wenn der Alarm losgeht, machen sich mindestens sechs DLRG-Rettungskräfte auf zum Bootshaus in der Jahnstraße. Dort ist die notwendige Ausrüstung untergebracht. Kuzio ist meistens dabei. Per Funk oder Telefon nimmt er Kontakt mit dem jeweiligen Gruppenführer auf und holt sich die ersten Anweisungen. Dann macht sich das Team auf zum Einsatzort – Gewässer im Bezirk. Die Wasserretter habe viele eigene Einsätze oder unterstützen andere Blaulicht-Organisationen, denn im nassen Element sind sie die Spezialisten, können Erste Hilfe leisten oder wiederbeleben. Doch zu oft sei es bei einem solchen Einsatz zum Leben retten schon zu spät, wie Kuzio weiß. Und manches könne man nicht so einfach vergessen. So habe sich ihm zum Beispiel das Bild eines eingefrorenen Schlittschuhläufers eingebrannt. Doch bei allem Ernst ist das Vereinsleben bei der DRLG mit viel Spaß verbunden. Ausflüge in Abenteuerparks, Wanderungen, Zeltlager, Veranstaltungen im Vereinsheim für Kinder und Jugendliche sind fester Bestandteil im Kalenderjahr der Mitglieder. „Wenn ein DLRGler heiratet, stehen wir Kameraden Spalier“, sagt Bettina Barta. Das ist so Tradition bei der Ortsgruppe, genau wie das Maibaumstellen und Mitwirken am Fasching. Aber auch einfach gemütlich in dem frisch renovierten Vereinsheim im alten Progymnasium zusammensitzen und Getränke an der modernen Bar genießen, macht das DLRG-Gefühl aus. ela

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Saline im Brettachtal Mitte des 18. Jahrhunderts wollte der Ansbacher Markgraf in seinem Besitz Gerabronn Salz gewinnen lassen. Sein Statthalter hatte ihm von einer Quelle im Brettachtal berichtet. Es wurden Kanäle angelegt und Gradierhäuser gebaut, um den Salzgehalt des Wassers zu erhöhen. Doch die Erträge der extra eingerichteten Gesellschaft blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Auch eine mehrmalige personelle Neubesetzung der Leitung brachte keine Verbesserung der Ausbeute. So wurde ab 1792 die Salzgewinnung wieder eingestellt. Im Brettachtal sind aber bis heute die Reste des Kanals und der beiden Gradierhäuser zu erkennen. Wanderer können auf Spurensuche gehen. Einstieg in das Brettachtal entweder bei der Hubertusmühle oder zwischen Amlishagen und Rückershagen an der Verbindungsstraße möglich.

Zur Info

Geocaching rund ums Städtle Die „GPS-Schnitzeljagd“ ist zwar nicht mehr neu, aber bietet immer mal wieder interessante Routen. Auf der Homepage der Stadt findet sich eine Tour durch den Ort mit vielerlei kleinen „Sehenswürdigkeiten“: Link zur Karte: www.ebbes-aushohenlohe.de/09_tour01


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Crailsheim Crailsheim

Vom trennenden Ihr zum gemeinsamen Wir

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Miteinander mit den Alteingesessenen, nach der Arbeit so gut wie keine Kontakte. Keiner lädt den anderen zu sich nach Hause ein, „es wird nach Ihr und Wir unterschieden“. Das führt zu einer Unzufriedenheit bei den türkisch-deutschen Mitbürgern. Viele sind sehr an der Politik in der Bundesrepublik interessiert und gehen regelmäßig wählen. Doch das Interesse der deutschen Politik für sie sei kaum vorhanden, beklagt sich Lütfi Ata Yücel. Der Erfolg des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan bei seinen ehemaligen Landsleuten in Deutschland ist klar: „Er spricht das aus, was sie hören wollen. Er macht aber nichts.“ Der 54-Jährige hat mit seiner Familie in Crailsheim seine Heimat gefunden, hier sieht er seine Zukunft: In der Stadt leben seine Frau und seine vier Kinder – zwei studieren und zwei gehen noch zur Schule. Er fühlt sich in Deutschland wohl, es sei einfach friedlicher, individueller und mit mehr Freiheiten verbunden. Die scheinbar fehlende Integration macht Lütfi Ata Yücel nicht an Äußerlichkeiten fest, sondern an den Denk- und Verhaltensweisen. Hier zu leben, heißt für ihn und seine Familie, wie ein Deutscher zu handeln und eingestellt zu sein. Er bedauert das oft fehlende Verständnis und die Toleranz für Muslime. Wie die Christen möchten sie in einem Gotteshaus beten und ihre Traditionen pflegen können. Der Vorstand des Crailsheimer Moschee-Vereins erzählt

ie sind hier geboren, haben die Schule besucht, eine Ausbildung genossen und besitzen zum Teil seit etlichen Jahren die Staatsbürgerschaft. Trotzdem meinen viele Alteingesessene, sie gehörten nicht zu Deutschland. In Baden-Württemberg leben derzeit zwischen 760 000 und 819 000 Muslime. Die Zahl ist durch die Statistiker nur schwer zu ermitteln, weil es kein amtliches Register für die Religionszugehörigkeit gibt. Bei Christen ist die Zahl durch die Kirchensteuer erfasst – doch die gibt es für Muslime nicht. Auch die Zahl der deutschen Staatsangehörigen unter den Muslimen ist nicht leicht herauszufinden – die Deutsche Islam Konferenz (DIK) hat bei einer Studie herausgefunden, dass rund 45 Prozent einen deutschen Pass haben. Dazu zählt auch Lütfi Ata Yücel aus Crailsheim. Er kam mit sechs Jahren nach Deutschland, hat hier die Schule besucht und eine Ausbildung gemacht. Der gelernte Verpackungstechniker hat sein ganzes Leben gearbeitet und, wie er betont, seine Steuern für den Staat bezahlt. Heute betreibt er zwei Friseursalons in Crailsheim. Trotzdem fühlt sich der gebürtige Türke, wie auch viele seiner Glaubensbrüder und -schwestern, als ein Bürger zweiter Klasse: Tagsüber, während der Arbeitszeit, gibt es ein gutes 14

Fotos: privat (2), th (2)

Muslime in Hohenlohe wünschen sich mehr gesellschaftliche Akzeptanz


aus Crailsheim von den Aktivitäten seiner Gemeinde: Neben den Gottesdiensten (auf Deutsch und Türkisch) gehöre dazu vor allem die Jugendarbeit, das soziale Engagement und gemeinsame Feste. So kümmern sich viele Mitglieder seiner Gemeinde ehrenamtlich um Flüchtlinge. Die Crailsheimer Muslime sind oft erste Ansprechpartner, wenn es um Übersetzungen, um Hilfe bei Behördengängen oder einfach um ein Gespräch über private Angelegenheiten geht. Der Moschee-Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern finanziert die Aktivitäten aus Beiträgen und Spenden. „Wir bräuchten insgesamt 2000 Mitglieder“, rechnet Lütfi Ata Yücel vor. Um diese Aktivitäten weiter pflegen und ausbauen zu können, möchte der Verein in den nächsten Jahren die Gurbet-Moschee in der Gaildorfer Straße erweitern: Es sollen zusätzliche Versammlungsräume entstehen, in denen dann Religions- oder auch Nachhilfeunterricht stattfinden könnte. Die Räume sollen dann ebenfalls für andere Aktivitäten von Jugendlichen genutzt werden. „Wir wollen ihnen, ähnlich wie bei christlichen Gemeinden, eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen.“ Eine Zusammenarbeit mit der städtischen Jugendarbeit oder der von christlichen Gemeinden findet bis jetzt noch nicht statt, „da fehlt es einfach an der Kommunikation von beiden Seiten. Wir benötigen jemand, der das koordiniert“. Allerdings stoßen die Pläne für die Erweiterung der Moschee noch auf Widerstände. Der Familienvater hofft auf mehr Akzeptanz von den anderen Crailsheimern: Nach den Morden von Hanau im Februar 2020 hätte er sich mehr Solidarität gewünscht, es gab aber von offizieller Stelle keinen Kontakt. „Wir müssen mehr aufeinander zugehen und mehr Verständnis für einander aufbringen“, wünscht sich Lütfi Ata Yücel von beiden Seiten. „In einer funktionierenden Familie gibt es auch kein Ihr und Wir.“ th Der Tag der offenen Moschee ist ein Anziehungspunkt im Jahreslauf – heuer fiel er leider aus.

Während der Corona-Pandemie müssen beim Gebet die Abstandsvorschriften strikt eingehalten werden. 15

Reußenberg Zwischen Saurach, Maulach und Triensbach liegt der Reußenberg. Die Landschaft zeichnet sich durch eine für Hohenlohe ungewöhnliche Wellung aus. Der Grund dafür sind die unterirdischen Gipskeuperschichten, die teilweise auch in offenen Gipsbrüchen abgebaut werden. Vor allem im Wald wurden diese Ablagerungen vom Wasser aufgelöst. Die darüberliegenden Schichten sind zum Teil Anfang des 20. Jahrhunderts eingebrochen – es entstanden eigentümliche Tümpel und Seen mit abgestorbenen Bäumen. In und an den Gewässern ist eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten. Das Naturschutzgebiet ist durch ein gutes Wegenetz erschlossen. Tourenbeschreibung: www.ebbesaus-hohenlohe/09_tour02

Eichwald-Lehrpfad Ausgehend vom Parkplatz der Villa, die hoch über Crailsheim thront, und der Hindenburg-Eiche erreichen Besucher den Lehrpfad durch den Eichwald. Der Weg führt durch einen dichten Laub- und Mischwald. Ziel des 2,7 Kilometer langen Wegs ist es, den Wanderern den Artenreichtum des Eichwalds näherzubringen und das Interesse gerade von Familien mit Kindern am Wald und Naturschutz zu wecken. An 17 Stationen werden die unterschiedlichen Baumarten erklärt – denn im Eichwald wachsen nicht nur die gleichnamigen Bäume.


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Schiefe Ebene: Weinbau, Weitblicke und Kunst

Die Abwechslung von sanften Schwingungen der Landschaft bis hin zu den tief eingeschnittenen Klingen und Bachläufen, verleihen der Region Hohenlohe ihre unverwechselbare Schönheit. Sie sind auffällige Zeugnisse dafür, dass eben nur ganz begrenzt von der „Hohenloher Ebene“ gesprochen werden sollte. Die Tour führt in vom Weinbau geprägte Orte an den Rand des Hohenlohekreises, zum Limes, auf die Hohenloher Ebene und zur höchsten Erhebung des Hohenlohekreises nach Waldenburg. Als Startort wurde die Weinbaugemeinde Pfedelbach gewählt, Tourenstart kann aber an jedem beliebigen Ort der Tour sein. Pfedelbach beeindruckt mit seinem Schloss, das unter anderem eine beliebte Hochzeitskapelle besitzt. Im Heimatmuseum mit historischen Fotografien und im Hohenloher Weinbaumuseum erfahren die Besucher einiges über die Geschichte Pfedelbachs sowie Hohenlohes. Über die Weinbauorte Michelbach am Wald und Eschelbach führt der Weg weiter. Wer einen Abstecher nach Waldenburg, dem Balkon Hohenlohes, machen möchte, wird mit einem beeindruckenden Blick belohnt. Etappenort des ersten Tages ist Künzelsau. Die Kreisstadt des Hohenlohekreises lädt zu Kunst und Kultur ein: Hirschwirtscheuer, MustangMuseum, Stadtmuseum, Evangelische Stadtkirche mit Triumphkreuz von Hans Jakob Sommer und Kanzel von Leonhard Kern.

Weinbaugemeinde Bretzfeld. Im Bretzfelder Teilort Siebeneich lohnt sich ein Abstecher zum Naturpfad „Siebeneicher Himmelreich“ mit Tafeln zu den angebauten Wein- und Obstsorten. Tourverlauf (Vorschlag, individuell gestaltbar): 1. Tag (ca. 56 km) Pfedelbach – Oberohrn – Michelbach am Wald – Obersöllbach – Eschelbach – Kesselfeld – Untermühle – Beltersrot – Kupfer – Übrigshausen – Brachbach – Eschental – Rüblingen – Etzlinsweiler – Künsbach – nach Künzelsau. 2. Tag (ca. 48 km) Künzelsau – Künsbach – Haag – Gaisbach – Ulrichsberg – Langensall – Löschenhirschbach – Großhirschbach – Kleinhirschbach – Friedrichsruhe – Zweiflingen – Eichach – Ohrnberg – Baumerlenbach – Langenbeutingen – Siebeneich – Schwabbach – Waldbach – Bretzfeld – Windischenbach – Pfedelbach.

Frisch gestärkt lohnt am nächsten Tag ein Ausflug in den Stadtteil Gaisbach ins Museum Würth mit zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Würth und dem Museum für Schrauben und Gewinde. Auf dieser Etappe durchfahren die Radler viele kleine Ortschaften, die noch landwirtschaftlich geprägt sind. Ein Highlight der Tour ist im Zweiflinger Teilort das bekannte Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe. Weiter führt die Route in die Obstbauzentren Nordwürttembergs und in die

Quelle: www.hohenlohe.de 17


H

unde, die sich vor dem Überqueren der Straße zunächst setzen und dann warten, bis ihr menschlicher Begleiter ein Zeichen gibt, sind immer häufiger zu sehen. Viele von ihnen haben eine Ausbildung in einem Hundeverein absolviert.

Schrozberg

Der Hund macht nur das, was ihm Spa ß macht …

Kurze, prägnante Befehle hallen über den Platz. Ein Rottweiler, der scheinbar unbeteiligt auf dem Rasen sitzt, springt freudig auf und läuft mit wedelndem Schwanz seinem Halter entgegen. Das ist nur eine der Aufgaben, die ein Hundeführer und sein Vierbeiner für die Prüfung beherrschen müssen. Ziel der Übungen beim Verein für Deutsche Schäferhunde in Spielbach ist es, dass sich die Tiere wohlerzogen in der Öffentlichkeit bewegen. Robert Pehl bildet seit mehr als 30 Jahren Hunde aus. Damit das Tier auf seinen Besitzer hört, müssen sich beide aneinander gewöhnen und immer wieder gemeinsame Übungen absolvieren. Schrittweise wird dem Hund beigebracht, wie er sich zu verhalten hat. Dabei geht es nicht darum, den Willen des Tiers mit Gewalt zu brechen, sondern den natürlichen Spieltrieb auszunutzen. Denn: „Der Hund macht nur das, was ihm Spaß macht“, betont der Trainer. „Wenn der Hund eine Aufgabe erfolgreich beendet hat, bekommt

er eine Belohnung.“ Auf diese Weise lernt der Hund beispielsweise, nach und nach neben seinem Besitzer herzulaufen, zu warten und dann auf Kommando eine Aktion auszuführen. Der Hund soll sich ganz spielerisch, ohne Zwang, unterordnen und auf seinen Führer fokussieren, die Bindung zwischen Mensch und Vierbeiner wird dabei geschult. So sollen sich die Tiere nicht durch ungewohnte Geräusche oder fremde Menschen ablenken lassen und sich im Verkehr neutral verhalten. Diese Ausbildung zum Begleithund dauert etwa 15 Monate. Sie ist die Voraussetzung für alle weiteren Schritte. Auf dem Gelände des Vereins am Ortseingang von Spielbach treffen sich die Mitglieder und Gäste jeden Sonntagmorgen zum gemeinsamen Trainieren oder auch einfach nur so im Vereinsheim. Oftmals sind ganze Familien aktiv und üben zusammen ihr Hobby aus. Zwar hat sich der Verein bei seiner Gründung 1966 vor allem den Schäferhunden verschrieben, es sind aber alle Hunderassen, vom Dackel bis zur Dogge, mit ihren Besitzern willkommen. „Ein Schäferhund ist allerdings deutlich einfacher zu lesen“, erklärt Robert Pehl. Sind die Ohren auf Spannung, ist das Tier aufmerksam und fühlt sich wohl, sind sie angelegt, steht es unter Stress. „So sieht die Begleitperson leichter, wie es ihrem Hund geht und kann handeln.“ Denn wenn er aggressiv sei und andere Menschen oder andere Vierbeiner bedrohe, dann liege es am Besitzer, dass er sein Tier nicht im Griff habe. Gerade bei Schäferhunden oder Rottwei-

Christine Geier bekommt von Trainer Robert Pehl Tipps, wie sie ihren Irish Setter Keeron führen soll.

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Fotos: th (6)

Spielbacher Verein bil als Hobby Vierbein det er aus


aus Schrozberg

Daniel Marine übt mit seinem Schäferhund Rocky den Befehl „Bei Fuß“ Dabei lernt der Hund, sich auf seine Begleitperson zu konzentrieren. Das verstärkt die Bindung zwischen Hund und Halter.

lern sei es wichtig, so der erfahrene Trainer, dass der Hund seinen Besitzer als übergeordnet akzeptiert und auf seine Anweisungen hört. Nach der Grundausbildung geht es ins Sportliche: Hier lernen die Hunde etwa, Gegenstände zu apportieren. Ein Stock wird über ein Hindernis geworfen und der Hund muss ihn auf Kommando holen. Auch hier gilt, dass die verschiedenen Übungsteile so erlernt werden sollen, dass der Hund Freude dabei hat. Das Tier wird artgerecht beschäftigt und gefordert, so bleibt es ausgeglichen. „Unseren Sport können Jugendliche und Senioren gemeinsam betreiben“, erzählt Robert Pehl. Auch ältere Hunde erledigen die Aufgaben mit Vergnügen, da keine körperlichen Anstrengungen vonnöten sind. Zu den besonderen Herausforderungen gehört die Fährtenarbeit, sie macht gleichermaßen dem Hund und dem Halter Spaß. Da die Tiere mit ihrer Nase die Welt erkunden, sind sie mit besonderer Freude dabei, wenn es etwas aufzuspüren gilt. Die Fährte wird dabei oft über längere Strecken im unwegsamen Gelände und im Zick-Zack ausgelegt – als besondere Schwierigkeit kreuzt sich die Spur auch einmal. Die Hunde müssen dann treu der Fährte bis ins Ziel folgen. „Wir betreiben unser Hobby aus Spaß an der Freude und nicht, weil wir einen Wettbewerb gewinnen wollen“, fasst Trainer Robert Pehl seine Beweggründe zusammen. th Info: www.schaeferhunde.de/ortsgruppen/og-spielbach_1548

Karin Amon lässt ihren Schäferhund Tigo über ein Hindernis springen und einen Gegenstand apportieren.

Bartenstein Der Teilort Schrozbergs, ist wahrscheinlich die kleinste, planmäßig angelegte Residenzstadt der Barockzeit – und sie ist fast unverändert erhalten geblieben. Ein historischer Rundweg durch den Ort beginnt vor dem Riedbacher Tor. Die Haustafeln vermitteln die wechselvolle Entwicklung Bartensteins. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1688 wurde das Schloss Residenz der Grafen von Hohenlohe-Bartenstein. Der Rundweg kann durch den Naturlehrpfad „Spurensuche im Ettetal“ ergänzt werden. Der Weg führt auf die andere Seite des Tals – von dort hat der Besucher einen tollen Blick auf Bartenstein. An 13 anschaulich gestalteten Tafeln erfahren kleine und große Wanderer Wissenswertes unter anderem über Steinriegel, im Ettetal lebende Tiere und Pflanzen, Lebewesen in der Ette und das einfache Leben vergangener Zeiten. Waldspielplatz Schorrenwald Im Schorrenwald, direkt am Jakobsweg und am Radweg Schrozberg – Rothenburg, ist ein Waldspielplatz zu finden. Auch kleine Kinder können das Gelände nach wenigen Metern Fußweg vom Parkplatz aus erreichen. Trotzdem liegt der Ort fernab von jeglichem Verkehr. Ein Besuch des Spielplatzes kann mit einem kleineren oder auch größeren Spaziergang kombiniert werden. Es gibt eine Wippe, ein Volleyballfeld und eine Torwand. Dazu kommen eine Doppelschaukel und ein Gerät, bei dem die Kleinen klettern und Karussell fahren können. Ganz in der Nähe lädt die Feuerstelle Schorrenwald zum Grillen und Pausieren an.


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Tagestour Entlang des Neckars Auf den Spuren der Römer

Natur aktiv entdecken im Odenwald Entlang des Neckars, der sich romantisch durch die Berge des Odenwaldes schlängelt, führt eine Etappe des Neckartal-Radwegs von Bad Wimpfen über Mosbach bis nach Eberbach. Viele interessante Sehenswürdigkeiten tummeln sich entlang der Strecke. Die Burg Guttenberg mit ihrer Greifvogelwarte und der täglichen Flugschau sind solche lohnenswerten Ziele. Auch die Burg Hornberg, wo Götz von Berlichingen lebte und die Fachwerkstadt Mosbach sind einen Besuch wert. Wer mehr über die „Heimat des Grünkerns“ erfahren möchte, ist auf dem Grünkern-Radweg richtig. Der Name ist Programm, denn entlang des Streckenverlaufs befinden sich auch zahlreiche Zeugnisse früherer Grünkernproduktionen, wie zum Beispiel das Freilandmuseum in Walldürn-Gottersdorf mit seinen historischen Grünkerndarren, welches gleichzeitig den Start der Tour kennzeichnet. Die Tour führt über Rosenberg bis letztlich nach Widdern ins Jagsttal und eignet sich optimal als Tagestour.

und führt über Jagsthausen und Walldürn nach Miltenberg am Main. Entlang des Weges befinden sich zahlreiche Zeugnisse aus der Zeit der Römer und Germanen sowie Nachbauten, wie zum Beispiel der Limesturm in Osterburken, der sich mit einem Besuch im Römermuseum Osterburken verknüpfen lässt.

Wanderparadies Odenwald Auch Wanderer kommen im Odenwald auf ihre Kosten. Ein absolutes Highlight unter den Wanderwegen ist der Neckarsteig, der 127 Kilometer überwindet und von Heidelberg nach Bad Wimpfen führt. Aus guten Gründen erhielt der Qualitätswanderweg 2018 das Prädikat „Schönster Wanderweg Deutschlands“: Auf neun Etappen erleben die Wanderer Fluss-, Wald- und Wiesenlandschaften im Wechsel mit bedeutenden Baudenkmalen. Mal geht der Weg durch herrliche Mischwälder, mal direkt am Neckar mit seinen mittelalterlichen Stauferburgen entlang. Dank Bus und Bahn können Wanderer auch einzelne Abschnitte erkunden und sich dabei genügend Zeit für den Besuch der Burgen nehmen. Direkt von Hohenlohe aus, bietet sich eine Wanderung auf dem Östlichen Limeswanderweg in den Odenwald an. Der Wanderweg startet in Murrhardt

Informationen und Tourendownload: www.tg-odenwald.de/aktiv Touristikgemeinschaft Odenwald e.V. Neckarelzer Str. 7 74821 Mosbach Tel.: 0 62 61 /84-13 90

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Satteldorf

„Mir ist das jetzt zu blöd“

Jürgen Ebert mach te Jag auf ein gemeinsam d es Foto mit Oliver Ka hn

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geschrien hat.“ Jürgen Ebert zeigte Verständnis und wartete auf die nächste Gelegenheit. Die ergab sich drei Jahre später, beim Besuch des Trainingsgeländes in der Säbener Straße. Auf dem Parkplatz erblickte der Maschinenbautechniker Kahns Mercedes mit der Nummer M-OK1. „Ich dachte, den stoppe ich mal schnell, aber keine Chance. Oli ist mir beinahe über den Fuß gefahren.“ Auch nach dem Training klappte es nicht, da der Bayern-Keeper gleich abrauschte, statt wie Giovanne Elber und Co. für die Fans Autogramme zu schreiben. „Das war ein paar Wochen nach dem verlorenen WM-Finale gegen Brasilien.“ Kahn der ein fantastisches Turnier gespielt hatte, patzte ausgerechnet im alles entscheidenden Spiel. Bei der dritten Möglichkeit 2004 entpuppte sich das Timing des Fußballfreunds erneut als suboptimal: Oliver Kahn war während eines Bundesligaspiels auf Miroslav Klose losgegangen. Die Medien nannten es die „Nasenbohrer-Attacke“. Abends im Käferzelt schaffte es Jürgen Ebert, bis zum Tisch von Oliver Kahn vorzudringen. Er prostete ihm zu und bat um ein gemeinsames Foto. Die Begleiter des Bundesligaspielers ließen den Fremden jedoch nicht vorbei. Die letzte Begegnung war Zufall. Der Satteldorfer feierte im Münchner Club P1, als plötzlich der FC-Bayern-Torwart auf der Bildfläche erschien. Ebert nutzte die Gunst der Stunde, ging auf ihn zu und sagte: „Servus Oli, ich bin ein Double von dir.“ Der Promi verstand: „Ich bin ein Kumpel von dir“, lehnte den Fotowunsch irritiert ab und verschwand. Das war der Tropfen, der für Jürgen Ebert das Fass zum Überlaufen

reunde sagen Jürgen Ebert eine optische Ähnlichkeit zu Oliver Kahn nach. Deshalb war es sein Ziel, mit dem Ex-Nationaltorhüter ein Foto zu schießen. Viermal begegnete er ihm und gelangte an dessen letztem Bundesligaspiel sogar auf die Haupttribüne. Trotzdem hat die Geschichte kein Happy End. Wie ein eineiiger Zwilling von Oliver Kahn sieht er nicht aus. Das weiß Jürgen Ebert. Aber eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden, das hört er immer wieder. „Im Profil eher als von vorne“, hat der Satteldorfer festgestellt. Dabei wäre es ihm selbst gar nicht aufgefallen. Erst Freunde und Kollegen machten ihn darauf aufmerksam, nachdem Kahn 1994 zum FC Bayern München gewechselt und immer bekannter geworden war. Jürgen Ebert fasste einen ehrgeizigen Entschluss: „Ich wollte ihn treffen und ein Foto mit ihm machen.“ Vier Riesenchancen bekam er. Wie ein Fußballspieler, der am Elfmeterpunkt steht. Doch der einstige Weltklasse-Torhüter höchstpersönlich wehrte den Ball jedes Mal ab. In lockerer Wohnzimmer-Atmosphäre plaudert der 52-Jährige von seinen Erfahrungen mit dem Fußballstar. Den ersten Versuch, ein Foto zu ergattern, startete Ebert 1999, als er einmalig im Biergarten des Käferzelts auf dem Münchner Oktoberfest als Bedienung angeheuert hatte. Beim traditionellen Ausflug des FC Bayern am letzten Oktoberfest-Sonntag passte er den sogenannten „Titan“ mit der Kamera ab. Leider erntete er Kopfschütteln. „Oli hat gesagt, er mag jetzt nicht. Vielleicht, weil sein Baby dabei war und 22

Fotos: privat (5), th

Der Satteldorfer hatte vier große Chancen.


aus Satteldorf

Jürgen Ebert traf jede Menge Prominente. Unter ihnen waren Thomas Gottschalk, Jürgen Drews, Matthias Reim und Vanessa Mai (v. li. o. n. re. u.). brachte und er gab sein Vorhaben auf. „Mir ist das jetzt zu blöd.“ Stattdessen nutzte er mehrmals mit Mut und Chuzpe die optische Ähnlichkeit für seine Zwecke aus. Er behauptete, Oliver Kahns Cousin namens Olaf zu sein und erhielt auf diese Weise Plätze im Hippodrom auf der Wiesn. Dort traf er Max Schautzer, der ihn im Vorbeigehen fragte: „Kommen Sie morgen auch zum Golfen?“ Jürgen Ebert antwortete geistesgegenwärtig: „Nein, morgen hab‘ ich keine Zeit.“ Ob ihn Schautzer mit Oliver Kahn verwechselt hatte, kann er nicht sicher sagen. „Ich weiß nur, dass der Oli tatsächlich Golf spielt.“ Sein größter Coup gelang dem Satteldorfer an Kahns letztem Bundesligaspiel 2008. Über die Tiefgarage gelangte er zum Eingang der Haupttribüne und erklärte: „Ich bin der Cousin von Oliver Kahn und habe mich verspätet.“ Der Ordner rief sofort eine Hostess, die ihn und seine Frau Petra zur Haupttribüne begleitete. „Da ist mir das Herz in die Hose gerutscht“, gesteht der Schelm. Aber es ging glatt. „Alles war vom Feinsten, es gab gutes Essen“, erzählt er. Persönlichkeiten wie Paul Breitner und Uli Hoeneß liefen ihm über den Weg. Jürgen Eberts Ehefrau war bei der Aktion nicht so ganz wohl, aber er beruhigte sie: „Mehr als rausschmeißen können sie uns nicht.“ Die beiden verhielten sich unauffällig, verzichteten darauf, die Kamera zu zücken und kamen tatsächlich unbehelligt davon. „Heute wäre sowas unmöglich, weil viel strenger kontrolliert wird“, ist Ebert überzeugt. Ein weiteres Zusammentreffen mit Kahn gab es nicht. Immerhin besitzt der Partyfan zahlreiche Schnappschüsse, auf denen er mit anderen Promis abgelichtet ist: Bekannte Gesichter wie Thomas Gottschalk, Franz Beckenbauer und Vanessa Mai entdeckte er auf dem Oktoberfest oder im Mallorca-Urlaub. Auf der Baleareninsel gab sich Ebert einmal vor anderen Gästen ebenfalls als Kahn-Cousin aus. „Die haben das echt geglaubt“, staunt er. „War dann aber nervig, weil sie die ganze Zeit in meiner Nähe bleiben wollten.“ Dass Oliver Kahn seit Januar Vorstandsmitglied des FC Bayern München ist, findet Jürgen Ebert gut. „Je länger er in der Öffentlichkeit steht, desto besser für mich“, grinst er. sab 23

Anhäuser Mauer & Gronachtal An der Kreisstraße zwischen Bölgental und Wallhausen steht ein Stück Mauer – der letzte Rest des Klosters Anhausen. Anfang des 15. Jahrhunderts gegründet, verließ schon 150 Jahre später der letzte Mönch wieder das Kloster. Das Gebäude verfiel und wurde lange Zeit als Steinbruch genutzt. Erst 1925 wurde der klägliche Rest unter Denkmalschutz gestellt. Von hier aus gibt es eine schöne Wanderung an Bölgental vorbei durchs Jagst- und Gronachtal. Der Weg geht dabei immer mal wieder über große Steine durch den kleinen Fluss. Eine tolle Strecke für Kinder, die bei heißen Temperaturen auch mal im Wasser plantschen können. Die Hammerschmiede kann derzeit leider nicht besichtigt werden. Anschließend geht es wieder hinauf zur Anhäuser Mauer. Neidenfelser Klinge & Schloss Burleswagen Stolz thront das Schloss über dem steil ins Jagsttal und in die Neidenfelser Klinge abfallenden Kalkfelsen, als würde es schon immer hier stehen. Ende des 11. Jahrhunderts wohnten hier Edelfreie, die direkt dem Kaiser unterstellt waren. Die ursprünglich aus zwei Burgen bestehende Anlage wurde im Dreißigjährigen Krieg größtenteils zerstört. Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.


Blaufelden

Nicht nur die vergessene Hefe

Dorfladen von Wiesenbach soll täglichen Bedarf sicherstellen

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erst einmal die Belieferung einer solchen dezentralen Einkaufsmöglichkeit im Mittelpunkt: Da im Handel vor allem die Quantität im Vordergrund steht, musste ein Partner gefunden werden, der ein gutes Sortiment und kleine Bestellmengen zu einem akzeptablen Preis anbietet. Doch das war kein Problem: In der Zwischenzeit haben sich viele Lieferanten auf kleinere Läden eingestellt und versorgen sie mit einem breiten Angebot. Es soll durch die Produkte von lokalen Erzeugern ergänzt werden. Um die Geselligkeit zu unterstützen, soll neben dem Laden ein Tagescafé den Austausch der Bürger ermöglichen. Eltern mit ihren Kindern sind dabei ebenso willkommen wie ältere Einwohner. Und um den Zugang so einfach wie möglich zu gestalten, ist auch ein Hol- und Bringservice für die Kunden sowie ein Lieferservice für die Einkäufe angedacht. Denn: „Wir können nicht von dem vergessenen Hefewürfel leben, sondern sind auf die Wocheneinkäufe der Mitglieder und Kunden angewiesen“, erklärt Manfred Glemser das Konzept. In einem nächsten Schritt suchte die Dorfladeninitiative nach einer geeigneten Immobilie in Wiesenbach. Sie sollte von den Räumlichkeiten her passen und auch finanzierbar sein. Verschiedene Gebäude wurden begutachtet und wieder verworfen, sogar über einen Neubau wurde nachgedacht. Schließlich fokussierten sich die Initiatoren auf die ehemalige Volksbank. Das angebaute Lager könnte in einen Laden umgebaut werden. Auf der anderen Seite hat dieser Standort den Reiz, dass die ursprüngliche Raiffeisenbank für die Versor-

n vielen Ortschaften auf dem Land ist der Wandel schon längst vollzogen: Die Einkaufsmöglichkeiten nehmen immer stärker ab und die Einwohner müssen in die nächstgrößere Gemeinde fahren, wenn sie ihren täglichen Bedarf decken möchten. Die Wiesenbacher wollen einen anderen Weg gehen und planen einen Dorfladen. Der Blaufeldener Teilort mit seinen über 1000 Einwohnern machte, wie viele anderen Gemeinden, einen langsamen Strukturwandel durch: In einer Metzgerei und einem kleinen Laden konnten die Bewohner ihre Einkäufe erledigen – ohne ein Auto zu nutzen. Nachdem das Geschäft aufgab, reduzierten sich die Möglichkeiten. Als 2017 dann als Letztes die Metzgerei ihre Pforten für immer schloss, gab es im Ortschaftsrat Überlegungen, wie die Situation geändert werden könnte und man arbeitete ein Konzept aus. Der tägliche Einkauf ist das eine, der Zusammenhalt in einem Dorf das andere. Da es in Wiesenbach auch keine Gastwirtschaften mehr gibt, fehlt der „soziale Kitt“, wie es Ortsvorsteher Manfred Glemser ausdrückt. Es finde zu wenig Austausch statt, die Einwohner lebten nebeneinander her. Zwar gebe es genügend Festle, die das gemeinschaftliche Leben in dem kleinen Ort bereichern, aber der tägliche Austausch sei damit nicht möglich, klagt der 66-jährige pensionierte Lehrer. Durch ein Förderprogramm unterstützt, begleiten nun Fachleute den Prozess in Wiesenbach, unter anderem ein Unternehmensberater. Zunächst stand 24

Fotos: privat (3)

Gabriele Heffels und Manfred Glemser stehen für den geplanten Dorfladen in Wiesenbach.


aus Blaufelden gung der Bevölkerung gegründet wurde. Die Idee, dass der Dorfladen im Besitz der Einwohner bleibt, kann normalerweise über eine Genossenschaft umgesetzt werden. Da dieses rechtliche Konstrukt aber für das geplante Vorhaben zu umständlich war, überlegten sich die Organisatoren eine andere Rechtsform: Eine Unternehmensgesellschaft (UG, haftungsbeschränkt) wurde gegründet. Die Mitglieder wählten einen Beirat, der das Unternehmen kontrolliert. Wie in einer Genossenschaft hat jedes Mitglied nur eine Stimme, unabhängig von der Anzahl der Anteile. Um die ersten Investitionen zu tätigen, wurden mindestens 50 000 Euro benötigt (250 Anteile à 200 Euro) – jeder Zeichner haftet dabei nur in der Höhe seiner Einlagen. Damit das Projekt breit aufgestellt ist, sollten mehr als 120 Menschen hinter dem Dorfladen stehen, „denn es reicht nicht, den Laden zu gründen, er soll ja auch über Jahre wirtschaftlich betrieben werden können“, betont Manfred Glemser. Bei der Gründungsversammlung im November 2019 waren schließlich 153 Mitglieder an Bord. Das ehemalige Bankgebäude wurde von acht Mitgliedern gekauft und wird dem Dorfladen überlassen. Später, wenn die ersten Schulden abgetragen sind, übernimmt die UG dann die Immobilie. Im August sollen die Umbauten des ehemaligen Lagers beginnen: Zunächst wird das Dach abgeräumt, isoliert und wieder neu gedeckt. Der Rohbau wird gedämmt, erhält einen neuen Fußboden und neue Fenster. „Wir planen für die Arbeiten mit etwa zwei Jahren“, erklärt der Ortsvorsteher. „Je nachdem, wie wir wegen der Hygienebeschränkungen vorankommen.“ Viele der Arbeiten sollen von den Mitgliedern ehrenamtlich ausgeführt werden. Später unterstützen sie die Festangestellten im Laden und Café bei den täglichen Aufgaben und organisieren weiterhin Veranstaltungen zur zusätzlichen Finanzierung des neuen gesellschaftlichen Zentrums. Das Projekt soll langfristig tief bei den Wiesenbachern verankert werden. th

Das ehemalige Lager der Volksbank (hinterer Gebäudeteil) soll zum neuen gesellschaftlichen Zentrum werden.

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Turmbläser am Sonntag Seit 110 Jahren rufen Posaunen und Trompeten jeden Sonntag vom Turm der Ulrichskirche die Besucher in den Gottesdienst. In den ganzen Jahren ist die Tradition nur wenige Male ausgefallen, wenn es zu kalt war und die Ventile der Blasinstrumente eingefroren wären. Zwischen sechs und zwölf Musiker spielen ab 9.30 Uhr gemeinsam – derzeit sind es nur zwei. Sie umrunden den Turm im Uhrzeigersinn, damit ist das Kirchturmkonzert in ganz Blaufelden zu hören. Diese musikalische Darbietung kann der Auftakt für eine kleine Wanderung im Gebiet der Marktgemeinde sein. Rötelbachtal & Burg Hertenstein An der Hertensteiner Mühle zwischen Billingsbach und Brüchlingen beginnt der Rundweg durchs Rötelbachtal. Hier erwarten die Wanderer stille Bäche und ruhige, wunderschöne Landschaften. Die Wege führen meist durch den einsamen, auch im Sommer angenehm kühlen Wald. Zunächst geht es leicht talabwärts Richtung Eberbach. Ab dort führt der Weg wieder bergauf zum Ausgangspunkt. Tourbeschreibung: www.ebbes-aushohenlohe.de/09_tour03 An der Mühle oberhalb im Wald auf dem Sporn zwischen dem Billingsund dem Rötelbach befinden sich die Überreste der alten Burg Hertenstein. Sie stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, diente der Überwachung der Straße, die unterhalb der Burg von Künzelsau nach Rothenburg ob der Tauber führte und war nur kurze Zeit bewohnt. Schon 100 Jahre später stand sie wieder leer und verfiel langsam.


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Bester Service und Zukunftsperspektiven Die Leidenschaft des Teams vom Autohaus Rappold in Blaufelden sind die Marken VW und Audi. Die rund 30 Mitarbeiter leben die Philosophie der Automobilproduzenten, wenn es um Neu- und Gebrauchtwagen, Pflege und Service sowie Reparatur und Wartung geht. Hohe Flexibilität, Innovationsfreude und ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein sind für das Team selbstverständlich. Mittlerweile

ist das Autohaus exklusiver Handelspartner in der Region Blaufelden für Volkswagen und vermarktet Neu-, Jahres- und Gebrauchtwagen. Damit ist das Autohaus von Anfang an dabei, wenn Neuheiten präsentiert werden.

Vor über 100 Jahren gegründet, entwickelt sich das Unternehmen stetig weiter: 1998 zog das Autohaus an den jetzigen Standort am Ortseingang von Blaufelden. 15 Jahre später wurde die Ausstellungshalle im schlichten Bauhaus-Stil erweitert, um die Neuwagen ansprechend präsentieren zu können. Schon 2018 folgte der Anbau der Werkstatt, da durch das große Kundenwachstum die vorhandene Kapazität nicht mehr ausreichte: An vier weiteren Arbeitsplätzen können seitdem Autos gewartet und repariert werden. Dazu gehört ein neuer moderner Vermessungsplatz zur

Einstellung der Fahrassistenzsysteme und ein Nutzfahrzeugarbeitsplatz für größere Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen ist technologisch auf dem neuesten Stand: Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach Junge Leute erhalten beim Autohaus eine solide Ausbildung und damit beste Zukunftsperspektiven.

Die nächste Generation übernimmt das Steuer: Christopher Rappold ist seit letztem Jahr im Betrieb tätig. versorgt den Betrieb mit eigenem Strom, und eine öffentliche E-Tankstelle ist geplant. Firmeninhaberin Renate Rappold legt großen Wert auf eine qualitativ hochwertige und fundierte Ausbildung: „Wir benötigen junge Menschen als Nachwuchs, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.“ So können Mädchen und Jungs durch eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und als Automobilkaufleute auf eine Karriere in der Branche hoffen – sie haben beste Perspektiven. Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt durch einen wertorientierten und menschlichen Umgang miteinander und eine sehr kollegiale, aber respektvolle Führungskultur. Seit letztem Jahr ist Sohn Christopher Rappold als Verkäufer im Unternehmen tätig. Nach seiner Ausbildung zum Automobilkaufmann bei einem anderen Autohaus soll er nach und nach mehr Verantwortung übernehmen und so in die Fußstapfen seiner Mutter Renate Rappold treten.

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M

ehr als 20 000 Menschen aus der Region Schwäbisch Hall haben ihren Arbeitsplatz in einem anderen Kreis. Viele der sogenannten Auspendler benutzen die Bahn, vor allem, wenn ihr Ziel im Großraum Stuttgart liegt – die Strecke ab Eckartshausen ist dabei ziemlich stark frequentiert.

Ilshofen

Zwischen Heimat und Beruf

Unterwegs mit Pe ndlern ab Eckartshausen

Rund 7000 Stunden hat Markus Kern aus Wolpertshausen in den letzten 13 Jahren im Zug verbracht. Solange arbeitet der 39-Jährige bereits bei der Daimler AG in Stuttgart-Untertürkheim. Das heißt, fast 300 Tage ist er nur gefahren. Oder hat, um es anders auszudrücken, mit der Strecke vom Wohnort zur Arbeitsstelle bislang eineinhalb Mal die Welt umrundet. Dabei ist Kern kein Einzelfall. Der Fernpendler ist einer von circa 1600 Menschen, die laut Arbeitsamt derzeit täglich aus dem Landkreis Schwäbisch Hall in die Landeshauptstadt beziehungsweise in die Region Heilbronn fahren. Gemeinsam mit fünf Werkskollegen nimmt Markus Kern den ersten Zug ab Eckartshausen Richtung Stuttgart Hauptbahnhof, Abfahrt um 4.45 Uhr von Gleis 1. Drängeln, schubsen, schieben ist zur frühen Stunde nicht angesagt. „Wir sind die zweite Station nach Crailsheim. Da ist der Zug fast leer“, sagt Kern. Die Platzwahl wäre also beliebig. Doch in der Gruppe hat sich eine gewisse Routine eingespielt und so nimmt jeder gezielt seinen Platz ein. „Die Hinfahrt ist recht entspannt. Wir unterhalten uns ein bisschen.

Meistens mach’ ich dann noch ein kleines Nickerchen“, erzählt der Ingenieur. Die nächste Station heißt Schwäbisch Hall-Hessental. Dann folgen Gaildorf West und weitere acht Zwischenstopps. Als die Regionalbahn um 5.57 Uhr in Stuttgart-Bad Cannstatt einfährt, ist es am Himmel hell und im Zug voll geworden. Am Bahnhof schwappt der Hohenloher mit dem Menschenstrom heraus. Einige husten oder niesen. Zu den Stressfaktoren Enge und Lärm hat sich in den letzten Wochen die Corona-Krise gesellt. Doch Panik ist nicht spürbar. „Man unterhält sich darüber. Wir witzeln sogar, was wir das ganze Jahr über aus den nicht besonders sauberen Zügen so alles mitschleppen. Da dürfte das Virus eigentlich keine Chance mehr haben“, meint Kern, der jetzt in

Foto: ela

Unterwegs zwischen Heimat und Beruf: Markus Kern (links) und Kai Klostermann arbeiten im Großraum Stuttgart – ihr geliebtes Landleben würden beide für den Job aber nie aufgeben.

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aus Ilshofen die S-Bahn nach Untertürkheim umsteigen muss. Über eine Stunde ist er zur Arbeit unterwegs. Ob er sich lieber beamen lassen würde, wenn das ginge? „Manchmal bestimmt. Aber eigentlich bin ich zufrieden wie es ist, weil man oft witzige Geschichten erlebt oder neue Leute trifft“, findet der langjährige Berufspendler. Zum Beispiel habe er durch das Zugfahren einen anderen Pendler kennengelernt, der wie er selbst in seiner Freizeit gerne an Autos schraubt. So freue man sich jedes Mal, wenn man sich sehe und austauschen könne, was man gerade Neues bastle. Gelegenheitspendler Kai Klostermann, ebenfalls aus Wolpertshausen, sieht das ähnlich. „Anders als beim Autofahrer ist die Fahrtzeit beim Bahnpendler nicht verschwendet.“ Der Software-Entwickler kann vieles aus dem Homeoffice erledigen und muss nur zweimal pro Woche in das Büro in Stuttgart-Mitte. „Die Züge sind ganz gut ausgestattet. Es gibt WLAN, Tische und so weiter. Man kann arbeiten, einen Podcast hören oder ein Buch lesen“, meint der gebürtige Ansbacher. Doch jeden Tag hin und her pendeln könnte er nicht. Das Hauptproblem sieht er in den schlechten Verbindungen am Abend. „Ich steige in Schwäbisch Hall in den Bus um. Abends fahren nur noch Rufbusse, die oft spät oder gar nicht kommen. Dann schaffe ich es frühestens gegen 19.45 Uhr nach Hause. Das ist ein langer Tag, wenn man bedenkt, wie früh es morgens losgeht.“ Klostermann ist überzeugt, dass mehr Berufspendler auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen würden, wenn die Verbindungen besser ausgebaut und billiger wären. „Auf dem Land braucht man ohnehin ein Auto. Ich sehe da die Unternehmen in der Pflicht, Angebote zu machen. Wie etwa die Bausparkasse, deren Mitarbeiter kostenlos fahren können.“ Diversen Studien zufolge, sind für Berufspendler vor allem unerwartete Verspätungen ein echter Stressfaktor, der auf den Körper schlägt. Markus Kern und seine Kollegen wissen sich da zu helfen. „Wir haben eine Bahn-App über die wir Verzögerungen frühzeitig mitbekommen. Manchmal fallen Züge sogar aus. In so einem Fall telefonieren wir uns zusammen und bilden eine Fahrgemeinschaft. Aber das ist in all der Zeit erst dreimal passiert.“ Ein Umzug in die Stadt kommt für Markus Kern, seine Werkskollegen und auch Kai Klostermann nicht in Frage: Heimatverbundenheit, eine höhere Lebensqualität mit frischer Luft, Spaziergängen im Grünen sowie die im Verhältnis zur Stadt niedrigeren Kosten sind die Topargumente. „Wir haben hier unsere Familien, ein Vereinsleben, können uns ein Haus leisten. Haben einfach sichere Strukturen“, sind sich die Berufspendler einig. Dafür würden sie kilometermäßig glatt bis zum Mond fahren. ela Info: Deutschland ist das Land der Berufspendler – deren Anzahl hat sich auf den Rekordwert von 19,3 Millionen gesteigert. Im Jahr 2000 waren es noch 14,9 Millionen. Als Pendler gelten alle Arbeitnehmer, die für ihren Arbeitsort die Gemeinde verlassen müssen. Pendler innerhalb einer Stadt sind sogenannte Binnen-

pendler und fallen aus dieser Statistik. In der Region Schwäbisch Hall pendeln rund 23 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zur Arbeit in einen anderen Kreis (Auspendler). Beinahe genauso viele pendeln übrigens aus einem anderen Kreis zum Arbeiten in die Region (Einpendler). 29

Energielehrpfad in Wolpertshausen Die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer stehen seit der Antike für die Gesundheit der Menschen. Sie entsprechen aber auch den verschiedenen Ressourcen, die zur Energiegewinnung genutzt werden können. Nach diesem Vorbild wurde in Wolpertshausen der Energielehrpfad angelegt. Die drei Wege eignen sich sowohl von der Länge, als auch vom Thema her für Familien mit Kindern. Die Erde steht für die Biomassekraftwerke, bei denen mit Stoffen, die aus der Erde wachsen, Energie erzeugt wird: neben Hackschnitzelheizungen sind das vor allem Biogasanlagen. Der Energieträger Wasser wird seit Jahrtausenden genutzt: Er treibt Getreide-, Säge- oder Steinmühlen an und dient heutzutage vor allem der Stromerzeugung. Strömende Luft ist Wind und auch diese Bewegung wird als Kraftquelle genutzt: Mit Windmühlen wurde früher Korn gemahlen oder Wasser gepumpt. Imposante Windkraftanlagen erzeugen Strom aus Windenergie und sind ein wichtiger Teil des CO2-freien Strommixes. Die Sonne steht für Feuer: Sie strahlt jederzeit so viel Energie ab, dass sie den gesamten Energiebedarf der Menschheit fünftausendmal decken könnte. Nur ein geringer Teil dieser immensen Energiemenge wird von Fotovoltaikanlagen in elektrischen Strom umgewandelt. Der Energievorrat ist unendlich und vollkommen emmissionsfrei. Die drei Wege führen an einigen großen und kleinen Kraftwerken vorbei und verdeutlichen die verschiedenen Möglichkeiten der Energiegewinnung in Hohenlohe. Tourbeschreibungen: www.ebbesaus-hohenlohe.de/09_tour04


Vintage-Bilder auf Holz

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Alte Bilder aus dem Internet auf Holz zu übertragen, ist eine prima Dekoidee. Das durchscheinende Holz verleiht dem Bild die typische Vintagenote.

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(1) Benötigt wird: Unterlage, Pinsel, Holzbrett (hier 21 x 21 cm), farbiges Bild (auch 21 x 21 cm) seitenverkehrt mit Laserdrucker ausdrucken. Wir verwenden hier ein Bild von Alfons Mucha. Auf www.wikigallery.org gibt es eine Menge Bilder, die man für private Zwecke verwenden darf. Außerdem benötigen wir einen Bastelkleber Mod Podge.

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(2) Vorbereitung: Das Holzbrett kräftig mit einer dicken Schicht Mod Podge einpinseln. (3) Kleben: Das seitenverkehrte Bild mit der farbigen Seite auf das Holzbrett legen und leicht andrücken. Wichtig ist hierbei, dass es keine Blasenbildung gibt. Danach etwas beschweren und über Nacht trocknen lassen.

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Fotos: mk (5), Kreuzschnabel

(4) Reiben: Am nächsten Morgen mit einem feuchten Tuch die weiße Papierschicht vorsichtig abrubbeln. Je mehr man reibt, umso mehr verstärkt sich der Vintage-Look. Viel Spaß beim Ausprobieren! 30 30


Radweg Idyllische Strasse

Seinem Namen alle Ehre macht der Radweg „Idyllische Straße“. Traumhaft gelegen in der grünen Lunge von Stuttgart, dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Einstiege in die Radtour empfehlen sich in Murrhardt, Welzheim, Gaildorf und Mainhardt. Einige Beispiele, was den Radler entlang des Radweges „Idyllische Straße“ erwartet: Das Naturparkzentrum liegt in Murrhardt. Darin befindet sich die Ausstellung „Naturpark Erlebnisschau“. Diese zeigt zum Beispiel mit Filmbeiträgen und Mitmachstationen für Kinder viel Wissenswertes über die Tiere und Menschen im Schwäbischen Wald, früher und heute. Sehenswerte Orte sind auch das Carl-Schweizer-Museum und das fast vollständig erhaltene Kloster. Im Luftkurort Welzheim sind die Römer auch heute noch allgegenwärtig. Im aufwändig rekonstruierten Ostkastell im Archäologischen Park ist eine engagierte Gruppe „Freizeitrömer“ aktiv, welche fundiert und mit großer Spielfreude vergangene Zeiten lebendig werden lassen. „Eins + Alles – Erfahrungsfeld der Sinne“ setzt ein einzigartiges Konzept um, bei dem alle Menschen

Altes Schloss, Gaildorf (behindert oder nicht behindert) ohne Berührungsängste all ihre Sinne testen können. Mit eigener Kaffeerösterei, Dunkelrestaurant, Erlebnispfad und vielen weiteren Aktionen. In der Stadtmitte von Gaildorf glänzt das Alte Schloss. Im Folterkeller können Besucher nach Vereinbarung die Ausstellung „Hexen, Henker und Halunken“ begutachten. Quelle: www.hohenlohe-schwaebischhall.de

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Rot am See

ngewöhnliche Erlebnisse und Gemeinschaft – das möchte das evangelische Jugendwerk jungen Leuten bieten. Bei den Veranstaltungen und Freizeiten wird selbstverständlich auch der christliche Glaube gelebt.

„Was genau passiert, bleibt off en“

Zu den besonderen Ideen gehört, dass junge Erwachsene gemeinsam „geheime“ Plätze erleben. Das Konzept von Secret Places ist es, dass die Teilnehmer sich auf eine Veranstaltung einlassen, bei der sie nicht wissen, wohin es geht, erklärt Bezirksjugendreferent Samuel Rentschler. Zu Beginn einer Saison werden die Termine bekannt gegeben – die Orte aber nicht. Meist sind es drei in den Sommermonaten. Die jungen Leute können sich dann für alle Veranstaltungen per WhatsApp oder SMS registrieren. „Erst zwei Stunden vorher erfahren sie auf gleichem Wege, wo wir uns treffen“, betont der 33-Jährige. Manchmal wird der Ort, manchmal nur eine Adresse genannt. „Was dann genau passiert, bleibt offen.“ Oft sind die Orte, die besucht werden, bekannt, aber in vielen Fällen fehlt der Blick nach innen. Wie beispielsweise beim Bauernhof der Familie Meinikheim in Rot am See-Niederwinden. Die Veranstaltung begann mit einem Musikstück oder einem gemeinsamen Lied – ein unterhaltsames Beiprogramm ist dem Bezirksjugendreferent wichtig. Im

Junge Leute treffe n sic an „geheimen Plätz h en“

Fotos: Fotos: privat privat (4), sab (3)

Anschluss startete dann das eigentliche Entdecken des geheimen Orts: Die Familie Meinikheim zeigte den Besuchern, wie moderne Landwirtschaft heute funktioniert. Der Technisierungsgrad ist hoch: So werden die Kühe beispielsweise von zwei Robotern gemolken. In dem offenen Stall können sich die Tiere frei bewegen. Die Teilnehmer lernten viel über die Haltung und Aufzucht der Kälber, des Jungviehs und der Milchkühe. Im Anschluss an die Besichtigung erzählte Jens Meinikheim in einem kurzen Impuls von seinen Erfahrungen auf dem Hof und wie dadurch sein Glauben an Gott wuchs. Nach der offiziellen Veranstaltung – sie dauert rund eine Stunde – sitzen die maximal 40 jungen Leu-

Einer der geheimen Orte von 2018: der Bauernhof von Familie Meinikheim in Rot am See-Niederwinden. 32


aus Rot am See te noch ungezwungen zusammen und reden über Gott und die Welt. „Diese lockere Atmosphäre macht zusätzlich den Reiz von ,Secret Places‘ aus“, weiß Samuel Rentschler. Das Angebot der evangelischen Kirchen für junge Erwachsene sei nicht besonders groß. Für Kinder gebe es viele VerDie jungen Leute erhalten im Wasser- anstaltungen, ebenso für Familien und turm Lindlein Einblicke in eine sonst ältere Gemeindemitglieder. Aber für 18bis 35-Jährige fehle es an entsprechenverborgene Welt. den Programmen, an denen sich Gleichaltrige treffen können, erläutert der Bezirksjugendreferent. So wurden 2018 von einem sechsköpfigen Organisationsteam die ersten Termine festgelegt, mit Erfolg: Die Veranstaltungen waren alle ausgebucht. Neben der Verlockung des Unbekannten und des Überraschungsmoments, zieht bei der Zielgruppe vor allem die zeitlich klar begrenzte Veranstaltung und die Spontanität – kein Teilnehmer verpflichtet sich zu irgendetwas. Wer Zeit hat, der kommt, wer keine Zeit hat, kommt eben nicht. „Insgesamt haben sich in den letzten Jahren rund 150 junge Erwachsene bei uns registriert“, freut sich Samuel Rentschler. In diesem Jahr mussten die geplanten Veranstaltungen als echtes Treffen leider ausfallen. Die Zusammenkünfte wurden ins Internet verlegt. th Info: Das evangelische Jugendwerk bietet ein Programm für alle Altersklassen: So organisiert das Team beispielsweise das jährliche Konfi-Camp, regelmäßige Jugendgottesdienste oder die Trainee-Mitarbeiterschulung. www.secretplaces-blf.de bzw. www.ejwblaufelden.de

Beim Zusammentreffen sind Gemeinschaft und eine lockere Atmosphäre garantiert. 33

Ruine Bebenburg & Blaubach-Stausee Ein schöner Spaziergang in der Natur von und nach Bemberg bzw. Kleinbrettheim lässt sich mit einer historischen Exkursion verbinden. Eine Runde um den im Normalfall kleinen Stausee lohnt sich sommers wie winters (hier kann man bei entsprechender Kälte toll Schlittschuhlaufen). Nach Starkregen kann sich der See auf eine Länge von bis zu zwei Kilometern ausdehnen. Unterhalb des Staudamms, an der Straße, führt ein schmaler Fußweg hoch zur Ruine Bebenburg: Von der Mitte des 12. Jahrhunderts erbauten und wahrscheinlich 300 Jahre später zerstörten Burg findet man nur noch die Grundmauern des Bergfrieds.

Die Wanderstrecke ab Kleinbrettheim lässt sich in 2,5 Stunden sehr gut bewältigen, Tourbeschreibung: www.ebbes-aus-hohenlohe.de/ 09_tour05 Burgruine Werdeck Nicht weit davon entfernt findet der Wanderer noch eine Burgruine auf dem Gemeindegebiet von Rot am See: die ehemalige Burg Werdeck. Bei einer Wanderung durch das Brettachtal lassen sich die alten Gemäuer erkunden. Ohne großen Anstieg ist die Ruine auch vom gleichnamigen Weiler aus zu erreichen. Im 13. Jahrhundert wurde die Burg das erste Mal urkundlich erwähnt. Sie wechselte mehrmals in der Geschichte ihren Eigentümer, bis sie wahrscheinlich im 18. Jahrhundert abgebrochen wurde. Zur Herrschaft, beziehungsweise zum späteren Kastenamt, gehörten viele Besitztümer und Rechte in den umliegenden Ortschaften. So hatten die Werdecker Adligen beispielsweise lange Jahre das Gerichtsrecht für die gesamte Umgebung inne.


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Putenfleisch und -wurst aus kontrolliert ökologischer Erzeugung. Eigene Schlachtung. Hofladen – Öffnungszeiten: Mittwoch 8.00 – 18.00 Uhr Freitag 8.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung Mein Lieblingsrezept:

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Grillmarinaden

Mit Honig und Senf (für Putenbrust oder -filets): 4 EL Honig 4 EL Senf 4 EL Öl 1 TL Paprikapulver, edelsüß 1 TL Salz 1 TL Zucker 1 TL Chiliflocken (wenn man es nicht so scharf mag, einfach weglassen) 1 Knoblauchzehe

Balsamico-Rotwein-Marinade (für Puten-Oberkeulensteaks): 1 Knoblauchzehe 1 Zwiebel 100 ml Rapsöl oder Traubenkernöl 100 ml Balsamico 5 EL Wein, rot 1/2 TL Pfeffer, grob geschrotet 1 Zweig Rosmarin

Wie man’s macht: Putenfilets zu Medaillons oder Würfeln schneiden. Die Würfel auf Holzspieße stecken. Für die Marinade den Honig mit Senf, Öl, Paprikapulver, Salz, Zucker und Chiliflocken verrühren, Knoblauch feinhacken und ebenfalls unterrühren. Die Medaillons bzw. die Fleischspieße in die Marinade einlegen und 4-12 Std. im Kühlschrank durchziehen lassen. Dann auf dem Grill oder in der Pfanne garen.

Wie man’s macht: Die Knoblauchzehe pressen oder feinhacken, die Zwiebel in feine Ringe schneiden. Die Rosmarinnadeln abstreifen. Das Öl, den Balsamico und den Rotwein mit Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch verrühren und über die Oberkeulensteaks geben. Das Ganze über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen. Auf dem heißen Grill ca. 4-5 Min. je Seite grillen.

! t i t e p p A Guten 34


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Monika Burkert

Martina Hahn

Katrin Pommert

Auch in Zeiten von Corona: Mit Sicherheit gut versorgt Wie sicher ist die Pflege zu Hause in Corona-Zeiten? Monika Burkert: Wir sind die Fachleute für die Pflege zu Hause, darum geht uns die Sicherheit unserer Kunden und auch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alles. Wir sind bestrebt, den bestmöglichen Schutz für unsere Patienten zu gewährleisten – nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie: Unsere Fachkräfte sorgen mit einer entsprechenden Schutzausrüstung dafür, dass nichts passiert. Während zu Beginn die Beschaffung der richtigen Ausrüstung etwas schwierig war, wurden wir durch ehrenamtliche Näherinnen unterstützt. Sie haben uns 450 Masken gefertigt. Wir alle waren überwältigt, welche Solidarität wir in dieser Zeit erfahren durften. Auf diesem Wege wollen wir noch einmal allen Menschen danken, die uns unterstützt haben. Seit Langem sind wir nun aber mit professionellen Materialien hervorragend ausgestattet. Können die Angehörigen guten Gewissens durch die Diakoniestation betreut werden? Martina Hahn: Für die Angehörigen ist es wichtig, dass ihre Familienmitglieder eine gute Betreuung erhalten. Wir nehmen die Sorgen und Ängste unserer Kunden sehr ernst und gehen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, werden von uns betreut – selbstverständlich

unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Dadurch wirken wir einer Vereinsamung der Kunden entgegen: Gemeinsame Unterhaltungen und Spiele oder ein kleiner Spaziergang erhält die Lebensfreude, kognitive Fähigkeiten werden dadurch bewahrt und gefördert. Für uns ist der gesamte Mensch wichtig, denn die seelische und die körperliche Gesundheit gehören für uns zusammen. Welche Auswirkungen gibt es auf die anderen Bereiche? Katrin Pommert: Neben der Pflege und Betreuung versorgen wir unsere Kunden jeden Tag mit einem warmen Mittagessen – auch sonn- und feiertags. Wer Hilfe im Haushalt benötigt, bekommt sie wie gewünscht: Wir unterstützen beim Einkaufen, bei der Zubereitung von Essen, bei der Reinigung der Wohnung und allen anderen anfallenden Arbeiten. Dabei schützen wir uns und die Kunden mit einem Mundschutz und entsprechender Desinfektion. Wer Fragen zur Pflege in dieser schwierigen Situation hat, der erhält bei uns qualifizierte Antworten, auch Beratungen nach § 37 Absatz 3 SGB XI. Unsere Kunden sind in Zeiten von Corona ebenso mit Sicherheit zu Hause gut versorgt, wie gewohnt. Diakoniestation Blaufelden Hauptstraße 11 74572 Blaufelden Tel.: 07953/8 86-18 Fax: 07953/8 86-99 info@diakoniestation-blaufelden.de www.diakoniestation-blaufelden.de 35


Wallhausen

Gemeinschaft mit anderen Mädels

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Corinna Eckert koordiniert die Aktionen für die Jugendlichen in Wallhausen und denkt sich zusammen mit der Vorsitzenden der Landfrauen, Helga Senghaas, immer wieder neue Aktionen aus. Das erste Programm entstand 2018: Die beiden Frauen überlegten sich, welche Aktivitäten es für Mädchen von zwölf bis 16 Jahren auf dem Land so gibt. Während Jungs zur Feuerwehr gehen oder Fußball spielen, ist das Angebot für Mädels recht überschaubar. Sie wollen Abhilfe schaffen und gleich auch noch ihr Nachwuchsproblem lösen. Die Teenager können selbstverständlich auch am üblichen Programm der Landfrauen teilnehmen und so langsam in den Verein hineinwachsen. Die Wallhäuser Landfrauen legen großen Wert auf ein breites Angebot, das nicht nur Basteln und Handarbeiten umfasst, sondern auch dem Auftrag der Erwachsenenbildung gerecht wird. Dazu gehören Vorträge zu aktuellen Themen und Besichtigungen von Betrieben. „Unser Motto ist ,neugierig und selbstbestimmt‘“, betont die Vorsitzende Helga Senghaas. Die jungen und die nicht mehr ganz so jungen Frauen sollen voneinander profitieren und lernen. Während die Älteren fit beim Backen, Kochen oder Stricken sind, kennen sich die Jüngeren mit Computer, Smartphone und Internet aus. Damit die Mädels ihre Medien-Kompetenz weiter ausbauen können, durften sie

andauf, landab stehen die Vereine vor der gleichen Aufgabe: Die Altersstruktur soll verjüngt werden. Während sich viele dabei schwertun, haben es die Landfrauen in Wallhausen geschafft, eine Juniorinnengruppe aufzubauen – der Name „Girls Power“ ist dabei Programm. Eine Nähmaschine rattert und zwei Mädchen versuchen, einen Baby-Strampler zu schneidern: Josefine (13) und Melanie (12) brauchen noch etwas Übung, bis es richtig klappt. Mandy Graf-Brenner zeigt ihnen, wie es funktioniert. Dazu gehört die Stoffauswahl, die passende Nähseide und die richtige Vorbereitung. Chiara (10) bügelt die Stoffe, damit sie leichter verarbeitet werden können. An einem Samstagmorgen treffen sich knapp zehn Mädchen, um gemeinsam das Handarbeiten zu lernen. Was zunächst einmal dem Klischee eines Landfrauenvereins zu entsprechen scheint, entpuppt sich beim genauen Hinsehen als nur eines von vielen Angeboten für den Nachwuchs. Die Palette beginnt beim Nähen, geht über einen Kreativ-Workshop Metall sowie den gemeinsamen Sport und endet bei verschiedenen Ausflügen. Immer mal wieder gehen die Mädels einfach mal so miteinander Eis essen oder ins Kino. 36

Fotos: privat (2), th

Vielfältiges Progra mm für den Nachwuchs d er Landfrauen


Die Juniorengruppe der Landfrauen.

einen Workshop des Bundesverbands in Nürnberg besuchen, was gut zu ihrem Jahresthema „Grenzenlos digital!?“ passt. Das Angebot von Trendsportarten wie Selbstverteidigung für Frauen oder Jumping ist auch für jüngere Mitglieder des Landfrauenvereins attraktiv. Demnächst verselbstständigt sich die Juniorengruppe: Eine Teilnehmerin wird in den nächsten Wochen volljährig und will dann die Leitung übernehmen. Das Angebot ist nicht nur auf Wallhausen und die dazugehörigen Gemeinden beschränkt, „es darf jede kommen, die Lust dazu hat“, betont Corinna Eckert. Auch wenn das für 2020 geplante Programm wegen der Pandemie zusammengestrichen werden musste, sind die Mädchen mit Begeisterung dabei. „Das Angebot ist vielfältig und hat oft einen Lerneffekt“, freut sich Josefine. Für Melanie ist die „Gemeinschaft mit den anderen Mädels“ wichtig. Auch wenn durch die vielen schulischen Aktivitäten die Terminfindung nicht immer einfach ist, sind bei den Ausflügen die meisten mit dabei. So stand im letzten Jahr ein zweitägiger Trip zur Bundesgartenschau nach Heilbronn auf dem Programm. Dort trafen sich die Teenies mit 30 anderen Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet – „eine tolle Teambuilding-Aktion“, findet Josefine rückblickend. An den Planungen fürs nächste Jahr sind die Mädchen beteiligt. Sie wünschen sich beispielsweise den Besuch in einem Spaßbad oder in einem Kletterpark. Auch Kartfahren steht bei den Mädchen hoch im Kurs. Kombiniert mit Kreativ-Workshops, wie Kalligrafie oder Töpfern, entsteht ein rundes Programm. th Info unter 0160 / 96 76 27 89 (WhatsApp) Josefine, Chiara und Melanie (v. li.) bekommen von Mandy Graf-Brenner Tipps fürs Nähen.

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aus Wallhausen Drachenwald Warum das Waldstück bei Wallhausen diesen Namen trägt, verliert sich im Dunkel der Geschichte. Interessant ist es aber trotzdem: Überall gibt es Wasserläufe und Tümpel – bei einem hält sogar ein kleiner Drache Wacht. Der Weidenbach, der mal links, mal rechts vom Weg plätschert, versickert an einer Stelle im zerklüfteten Muschelkalk. Er taucht erst 18 Kilometer weiter westlich im Bühlertal wieder auf, wie Geologen herausgefunden haben. Los geht es am westlichen Ende von Wallhausen, Tourbeschreibung: www.ebbes-aus-hohenlohe.de/ 09_tour06 Schloss & Synagoge in Michelbach/Lücke Das Schloss geht auf eine Wasserburg aus dem 10. Jahrhundert zurück und bildete mit vier Urhöfen den ältesten Siedlungskern des Ortes. Das alte Gemäuer wurde nach der Schlacht bei Herbsthausen 1645 zerstört und 1709 in seiner heutigen Gestalt neu erbaut. Im Schlosshof befand sich einst eine katholische Kapelle. Der Namenszusatz „Lücke“ bezieht sich auf einen Durchlass in der Rothenburger Landhege. Die jüdische Gemeinde in Michelbach ist seit dem 16. Jahrhundert belegt und stellte im 19. Jahrhundert zeitweise ein Drittel der Einwohnerschaft. Die Synagoge aus dem Jahr 1757 wurde im Dritten Reich nicht zerstört und ist heute somit das älteste noch erhaltene jüdische Gotteshaus in Württemberg. Es ist seit 1984 Gedenkstätte und Ort der Begegnung. Auf dem jüdischen Friedhof, knapp einen Kilometer nordwestlich des Ortsrandes, wurden von 1840 bis 1939 die Toten der jüdischen Gemeinde bestattet.


Morgen ist heute schon vorbei von Clare Furniss (ab 14 J.) Als Hattie feststellt, dass sie von ihrem besten Freund schwanger ist, lernt sie auch ihre demenzkranke Großtante Gloria kennen. In den Ferien reisen sie zusammen durch England, um Glorias Erinnerungen noch einmal lebendig werden zu lassen, und um Hattie Zeit zu geben, die „richtige Entscheidung“ zu treffen.

von Waltraud Schaile, Schulbücherei Ilshofen The hate u give von Angie Thomas (ab 14 J.) Die 16-jährige Starr steht ständig zwischen den Fronten ihrer weißen Privatschule und ihres schwarzen Wohnviertels. Als sie dabei ist, als ihr Kumpel Khalil von einem Polizisten erschossen wird, beginnt sie, gegen die Willkür der Polizei anzukämpfen.

Wie Du mich siehst von Tahereh Mafi (ab 13 J.) Shirin ist Muslima und trägt ihr Kopftuch aus Überzeugung. Deshalb sieht sie sich ständig verbalen und physischen Attacken ausgesetzt. Bis sie Ocean trifft, der sie wirklich kennenlernen möchte. Doch kann sie ihm vertrauen?

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Als mein Bruder ein Wal wurde von Nina Weger (ab 10 J.) Belas großer Bruder liegt nach einem Unfall im Wachkoma. Seine Eltern sollen entscheiden, wie es weitergeht. Doch darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Seine Freundin Martha, schlägt vor zum Papst zu fahren, der muss wissen was in so einem Fall zu tun ist.

Zeichnung: mk | Foto: Klaus Foehl

Agentur Pechpilz & Glücksvogel von Andrea Schütze (ab 8 J.) Pippa ist ein richtiger „Pechpilz“. Doch als sie eines Tages die alte Frau Glücksvogel trifft, ändert sich alles. Endlich hört ihr jemand zu und freut sich, dass es sie gibt. Und bald kann sie sogar Wünsche erfüllen.


Rundwanderung: Georg-Fahrbach-Weg

Georg Fahrbach – der erste Wanderer Deutschlands Auf dem Georg-Fahrbach-Weg von Criesbach im Kochertal nach Stuttgart-Uhlbach im Neckartal: Auf 120 Kilometern Wandergenuss, in sechs Tagesetappen aufgeteilt, kann in Stuttgart-Uhlbach oder Ingelfingen-Criesbach begonnen werden. Er ist in beide Richtungen markiert mit dem roten Querbalken und den drei Buchstaben GFW (Georg-Fahrbach-Weg). 1. Etappe: Criesbach-Öhringen Am Ortseingang des Ingelfinger Stadtteils Criesbach steht das schmucke Schild „Weinort Criesbach“. Zum Parkplatz fährt man links in die Teichstraße beim Kindergarten. Dann zurück zur Kelter, wo gegenüber der Hinweis zu lesen ist „Georg-Fahrbach-Weg (Criesbach - Stuttgart), Georg-Fahrbach-Eiche 2 km“. Dem roten Balken folgend hinauf in die Weinberge. Ein Wiesenweg führt zum Criesbacher Sattel (40 Minuten ab der Kelter). Hier befindet sich ein Rastplatz mit Tisch und Bänken. Gleich in der Nähe ein Parkplatz und eine Bushaltestelle. Hier oben steht die Georg-Fahrbach-Eiche. Eine Tafel mit Inschrift erinnert an Georg Fahrbach, sein Leben und Wirken. Zwischen Wald und Reben geht’s hinunter nach Niedernhall. Durch die Innenstadt und hinauf zum Neubaugebiet Giebelheide, vorbei an Hermersberg. Anschließend beginnt der Wald und der Weg führt hinab ins Kupfertal. Die Kupfer wird über einen Steg überquert (Schwarzer Steg). Es geht durchs ruhige Waldtal der Kupfer entlang, ein steiler Aufstieg, und dann ist Wohlmuthausen erreicht. Zwischen fruchtbaren Feldern geht es weiter in Richtung Orbachshof, danach abwärts ins Salltal. Der kleine Bach wird in einer Furt durchquert. Nebenan befindet sich auch ein Steg für Hochwasserzeiten. Durch eine Obstanlage geht es wieder bergauf, danach und vor dem Wald auf dem Schotterweg rechts abbiegen und geradeaus in ein Waldstück. Nach dem Wald links durch eine liebliche Feldflur, über die Kreisstraße

Criesbach am Kocher

2349 in Richtung Haberhof wandern. Der Weg steigt leicht an, führt über den Hirschbach, an Kleinhirschbach vorbei. Vor Weinsbach ist eine Schafscheune und kurz danach ein Rastplatz unter alten Bäumen, mit Tisch und Bänken. Die Autobahn wird nach Weinsbach unterquert. Der Wegmarkierung folgend führt der Weg nach Öhringen in den Brechdarrweg und dann zum Hauptbahnhof. Vom Marktplatz ist es hinter dem Schloss nicht weit in die grüne Lunge der Stadt, den Hofgarten. In der gepflegten Parkanlage befindet sich ein kleines Tiergehege. Baulich geprägt wird der Marktplatz durch das Schloss und die doppeltürmige, über 500 Jahre alte Stiftskirche. Weitere Etappen: Etappe 2: Öhringen – Wüstenrot Etappe 3: Wüstenrot – Sulzbach an der Murr Etappe 4: Sulzbach an der Murr – Bürg Etappe 5: Bürg – Kleinheppach Etappe 6: Kleinheppach – Stuttgart-Uhlbach Quelle: www.hohenlohe.de 39


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raf Philipp Ernst und seine Gemahlin ließen im 17. Jahrhundert das Langenburger Schloss erbauen. Wer war diese Gräfin Anna Maria und welche Spuren hat sie hinterlassen? Verena Schuster nimmt die Besucher mit auf eine spannende Zeitreise.

Langenburg

Sie fand die Schreie unerträgli ch

Frauen nach ihrem Alter zu fragen, ziemt sich nicht. Das dämmert einem, sobald die Antwort „435 Jahre“ lautet. Aber wenn Verena Schuster für eine Schlossführung in die Rolle der Gräfin Anna Maria schlüpft, stimmt es sogar irgendwie. Die blonde Langenburgerin hat sich intensiv mit der historischen Figur beschäftigt. „Ohne Anna Maria und ihren Gatten Philipp Ernst würde es Langenburg so heute nicht geben“, sagt sie. Das Ehepaar baute eine Burg aus dem finsteren Mittelalter zum glanzvollen Renaissanceschloss um. Und das ist längst nicht alles, was sie der Welt newalde. 1609 heiratete sie Philipp Ernst zu Hohenhinterlassen haben. Ihre Nachfahren zieren regelmä- lohe-Neuenstein, den späteren Grafen von Hohenßig die Titelseiten der Regenbogenpresse. Unter ih­ lohe-Langenburg. In den Fürstenstand wurden die hohenlohischen Linien erst im 18. Jahrhundert nen sind Prinz William von England, Kronprinzes­ erhoben. Anna Marias Schwiegervater sin Victoria von Schweden und Fürst starb nur ein Jahr nach der Hochzeit. Albert von Monaco. Außerdem sind Sein Besitz wurde unter den drei sie die UrururururururururgroßSöhnen aufgeteilt. Philipp Ernst eltern des Langenburger Fürsten erhielt Langenburg. Die Burg war Philipp. Wenn Verena Schuster nicht dauerhaft bewohnt und als Anna Maria durchs Langenstammte aus dem 12. Jahrhunburger Schloss führt, trägt sie ein dert. „Dem Ehepaar war klar: So rot-weißes Kostüm. Detaillierte können sie hier nicht leben“, weiß Informationen über die Gräfin Verena Schuster. Die Bauarbeiten waren schwer zu finden. Einerseits, für das heutige Schloss begannen züweil sie seit fast vier Jahrhunderten gig. Philipp Ernst ließ zudem Häuser tot ist und andererseits verbrannte Gräfin Anna Maria zu bauen, um sein Personal unterzubrinvieles beim Feuer 1963. Doch Verena Solms-Sonnewalde.* gen. Dazu kamen die Stadtmauer und Schuster gab nicht auf, recherchierte im Internet, befragte Geschichtsexperte Axel Dittrich das Tor. „Er hat sehr viel gemacht, damit Langenburg und trug letztendlich ein beeindruckendes Wissen zu- zu dem wurde, was es heute ist“, bekräftigt Schuster. Inwieweit Anna Maria an den Entscheidungen mitsammen. Anna Maria war eine gebürtige Gräfin zu Solms-Son- wirkte, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Sicher

In der Tafelstube speiste das Grafenpaar.

Der Innenhof gilt als einer der schönsten in Süddeutschland.

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Fotos: Schlossverwaltung (3), th | *Bildrechte: Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen

Verena Schuster fü hrt als Gräfin Anna Maria durch s Schloss


aus Langenburg ist, dass sie elf Kinder zur Welt brachte. Fünf erreichten das Erwachsenenalter. Wo gibt es noch Spuren der Gräfin zu entdecken? Verena Schuster macht sich auf den Weg zum Innenhof des Schlosses, der zu den Schönsten seiner Art in Süddeutschland zählt. Unter ihren Schuhen knirscht der Kies. Die Langenburgerin drückt auf die Klinke einer alten Holztür. Sie klemmt ein wenig. „Das war früher der Eingang, den vermutlich auch die Gräfin benutzt hat“, sagt Schuster und steigt einige Treppenstufen hoch, bis in den runden Vier-Jahreszeiten-Saal. „Das ist für mich der schönste Raum im ganzen Verena Schuster schlüpft Schloss“, bekennt sie. Die eindrucksvolle für eine Sonderführung Stuckdecke hat den Brand überdauert. in die Rolle der Gräfin. Ihren Anblick genoss schon Anna Maria. Verziert mit Blattgold und Farbe sind jahreszeitliche Szenen dargestellt. Erbaut hat das Ehepaar auch ein ganz besonderes Schmuckstück: die Schlosskapelle. Seine Mahlzeiten nahm es in der Tafelstube ein. Dort hängt ein Gemälde des Grafen. Abgesehen von einem Grabmal der beiden, existiert von Anna Maria nur noch eine Abbildung (siehe Seite 40), die sich im Schlossmuseum Neuenstein befindet. Darauf hat sie braunes Haar, trägt eine Perlenkette und blickt fast ein wenig streng. Ein originalgetreues Porträt? Verena Schuster bezweifelt das. „Die Bilder aus der damaligen Zeit zeigen die Leute nicht unbedingt genauso wie sie wirklich aussahen.“ Um Wohlstand zu demonstrieren, pinselten die Künstler den Adeligen ein paar Extrapfunde hinzu. Eine hohe Stirn spiegelte Intelligenz wider und eine stattliche Nase zeugte von Charakter. „Photoshop vor 100 Jahren“, nennt es die wortgewandte Fachfrau. Im ältesten Teil des Schlosses liegt ein Kerker aus der Burg-Zeit. „Als das Ehepaar hierher kam, waren noch Gefangene darin“, erklärt Verena Schuster. Es sei überliefert, Gräfin Anna Maria habe deren Schreie nicht ertragen. Deshalb baute ihr Gemahl das erste Gefängnis von Langenburg. Philipp Ernst starb 1628 an Nieren- und Gallensteinen. Anna Maria übernahm die Regentschaft stellvertretend für ihre Söhne, gemeinsam mit ihrem Schwager. Sie hielt vor Ort die Stellung, als der Dreißigjährige Krieg seinen Höhepunkt erreichte. Im September 1634 ging es wohl nicht mehr anders und sie floh mit ihren Kindern nach Saarbrücken. 200 Reiter sollen sie zum Schutz begleitet haben. In Ottweiler, der Heimat ihrer Mutter, starb Anna Maria zwei Monate später, im Alter von 49 Jahren. Die Ursache war, laut Verena Schuster, eine Krankheit. Welche? In einem Buch von Historikerin Dr. Susanne Dieterich ist von Blattern die Rede, während Experte Dieter Robert Bettinger aus Ottweiler annimmt, sie sei der Pest zum Opfer gefallen. Die letzte Gewissheit bleibt im Nebel der Vergangenheit verborgen. sab Info: Verena Schusters Führungen pausieren momentan wegen der Corona-Pandemie und finden hoffentlich bald wieder statt. 41

Rumänenhäusle Ein ungewöhnliches Häusle steht in Langenburg, direkt gegenüber dem Amtsgericht: Ende des 19. Jahrhunderts entstand am Südhang mit Blick nach Bächlingen ein Luxusgarten für die junge Prinzessin Alexandra zu Hohenlohe-Langenburg. Der Höhepunkt sollte ein mit Maisstroh gedecktes Gartenhaus sein, wie es oft in Rumänien zu finden ist. Da Mais damals in Hohenlohe aber kaum angebaut wurde, deckten die Handwerker das Dach kurzerhand mit Roggenstroh. Das mit den Jahren stark heruntergekommene Häuschen wurde 2018 saniert und kann jetzt wieder besichtigt werden. Krypta in Unterregenbach Unter dem ehemaligen Pfarrhaus in Unterregenbach ist eine Krypta zu finden. Sie gehört zu einer über 1000 Jahre alten Kirchenanlage, deren Grundmauern zum Teil noch im Pfarrgarten zu sehen sind. Wer die ursprünglich dreischiffige Hallenkirche erbaut hat, ist im Laufe der Geschichte in Vergessenheit geraten. Die Anlage brachte dem kleinen Ort im Jagsttal aber wahrscheinlich eine überregionale Bedeutung ein. Unterlagen deuten auf einen Wallfahrtsort, der bis Mitte des 15. Jahrhunderts bestand. Im Schulhaus ist eine Grabungsausstellung untergebracht. Zusammen mit der alten Archenbrücke lohnt sich ein Kulturstopp bei einer Radtour oder Wanderung.


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Wenn der Polizist sagt „Papiere“ und ich sag „Schere“ – habe ich dann gewonnen?

Redaktion: Thorsten Hiller (th, verantw., Adresse s.u.) Sabine Franz (sab), Melanie Boujenoui (ela) Grafische Leitung: Martina Kanold (mk) Adresse: Rothenburger Str. 26 74582 Gerabronn Tel.: 0 79 52/62 24 kontakt@ebbes-aus-hohenlohe.de www.ebbes-aus-hohenlohe.de Auflage: 7500 Stück Für die uns von Dritten überlassenen Rezepte, Anleitungen und Tipps können wir keine Gewähr übernehmen.

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Startklar für Jubiläumssaison Vor 50 Jahren wurde auf Schloss Langenburg das Deutsche Automuseum gegründet, das Schlossmuseum wird 60 und das Schlosscafé im Rosengarten eröffnete vor 70 Jahren. Aufgrund der Corona-Pandemie können die Jubiläen nicht wie geplant gefeiert werden, aber weiter geht es auf alle Fälle schon jetzt: Zur Feier des Jahres werden im Deutschen Automuseum Autoikonen der 1970er-Jahre gezeigt, das Museum ist samstags, sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Das traditionsreiche Schlosscafé mit der großen Terrasse und dem einzigartigen Blick in das idyllische Jagsttal lockt mit leckeren Eisvariationen, selbstgemachten Kuchen und Torten sowie Kaffeespezialitäten. Auch muss niemand auf das beliebte „Fürstliche Frühstück“ verzichten. Schloss Langenburg eignet sich mit seiner atemberaubenden Kulisse für einen Tagesausflug. Für einen Kurzurlaub stehen mehrere, aufwändig renovierte Ferienwohnungen in denkmalgeschütz- Tel.: 0 79 05/9 41 90 -34 tem Ambiente bereit – sie bieten www.schloss-langenburg.de einen ganz besonderen histori- www.deutsches-automuseum.de schen Charme. www.schlosscafe-langenburg.de

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Öko-Legenden im Haushalt

Sparen ist nicht immer sinnvoll

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eit Greta Thunberg steht auf der To- Legende 1: „Glas ist besser als Plastik“ do-Liste vieler „etwas für die Welt Plastik verrottet nicht, verschmutzt die Meere und tun“. Doch wer einen ökologischen hat tödliche Folgen für Tiere. Trotzdem ist die UmFußabdruck schmälern will, muss weltbilanz von Plastikflaschen mit der Aufschrift „Mehrweg“ aufgrund ihres geringeren Transportnicht gleich auf große Mission gehen gewichts besser als die von Mehrwegglasoder sich die Wildwiese samt Bieflaschen. Zudem verbraucht das Einnenstock im eigenen Garten Ein großer Klimaschmelzen von Glas viel Energie. vornehmen. Bereits kleine faktor ist der FleischDarüber hinaus spielt aber auch der Maßnahmen im Haushalt verzehr. Dennoch scheint es regionale Bezug eine Rolle, weiß verbessern die persönlifür viele eine Herausforderung zu Annette da Luz Correia, Bezirksche Umwelt-Bilanz. Doch sein, diesen einzuschränken – das leiterin des NABU Heilbronn. „Unwas ist eine gute Altersagen zumindest die Zahlen: sere Umwelt wird geschont, wenn native? Bei dieser Frage 1,2 Kilogramm Fleisch und Wurst verdie Flaschen vielfach gespült, sind viele Verbraucher zehrt jeder Deutsche im Schnitt pro wiederverwendet werden und die unsicher. Denn es geisWoche. Die Deutsche Gesellschaft Transportwege kurz sind“, sagt die tern einige Öko-Märchen für Ernährung (DGE) empfiehlt Expertin. Sie rät dringend von Eindurch die Welt. wöchentlich höchstens 300 wegflaschen ab. Laut einer Studie bis 600 Gramm Fleisch der Deutschen Umwelthilfe legen sie Nachhaltiger leben im Sinne der zu essen. 520 Kilometer zurück – rund doppelt so Umwelt – ein guter Vorsatz. Doch viel wie Mehrwegflaschen. Patrick Helber vom nicht jeder oft gehörte Ratschlag ist sinnvoll. So muss ein Produkt, nur weil „Bio“ darauf Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemsteht, noch lange nicht gut für die Umwelt sein. Zum berg (NOW) in Crailsheim hat da einen praktischen Beispiel, wenn es sich um Kartoffeln aus Ägypten Tipp: „Einfach den Hahn aufdrehen und Leitungswashandelt, wo sie erst stark bewässert werden und ser trinken. Das vermeidet Plastik, Glas und CO2.“ dann einen langen Transportweg überstehen müssen. Auch manche gängige Aussage zur Nachhaltig- Legende 2: „Wasser sparen hilft der Umwelt“ keit trifft nicht unbedingt zu. Wir möchten mit gängi- Der Wasserverbrauch in Deutschland hat sich seit gen Öko-Legenden aufräumen. Welche sind das und 1990 von rund 150 Liter pro Tag und Kopf auf etwa wie lassen sie sich vermeiden? 123 Liter reduziert – auch, weil moderne Haus44


Legende 5: „Papiertüten statt Plastik“ haltsgeräte und Armaturen effizienter geworden „Zwar sehen vor allem ungebleichte Papiertüten sind. Das kann örtlich aber zu Problemen führen. umweltfreundlicher aus, sind gesamtökologisch Wenn zu wenig Wasser durch die Rohre fließt, kann aber nicht besser als eine normale Kunststofftüte“, das die Qualität beeinträchtigen und es bilden sich weiß NABU-Expertin Annette da Luz Correia. unangenehm riechende Faulgase. Markus Braun „Einwegtüten aus frischen Papierfasern müssen von den Crailsheimer Stadtwerken empfiehlt desschätzungsweise mindestens dreimal so oft genutzt halb, Wasser so zu verwenden, werden wie eine erdölbasierte Plastiktüte, dadass die hygienischen Bemit sich die Klimabilanz ausgleicht – der dingungen nicht darunAls Faustregel gilt: Baumwollbeutel sogar bis zu 150 Mal öfter, ter leiden. Sein Rat: Mehrweg statt Einweg da zur Baumwollproduktion viel Wasser „Wassersparen lohnt und so wenig Plastik wie (laut der Umweltorganisation WWF rund sich vor allem beim möglich verwenden. Es lohnt 11 000 Liter für ein Kilogramm Baumwolle) Warmwasser. Denn sich, den Einkauf in mehrfach sowie Pestizide zum Einsatz kommen. Die je weniger Wasser für verwendbaren Taschen zu transporFachfrau empfiehlt: „Einwegtüten vermeiDuschen und Baden tieren, den Kaffee oder das Essen den – immer eigene Taschen, Rucksäcke erhitzt werden muss, to go im mitgebrachten Becher und alte Tüten zum Einkaufen mitnehmen.“ desto weniger Energie oder Geschirr mitzunehmen wird verbraucht. Das sowie Obst und Gemüse Legende 6: „Obst nur regional kaufen“ entlastet das Klima und lose zu kaufen. Verschiedene Untersuchungen ergeben: Obst die Haushaltskasse.“ und Gemüse aus der Region zu kaufen ist nur dann besser für die Umwelt, wenn es nicht in KühlLegende 3: „Immer im Kurzprogramm waschen“ Die meisten Geschirrspüler und Waschmaschinen häusern gelagert wird. Dies ist aber nur während besitzen einen Eco-Modus oder ein Kurzprogramm, der Erntezeit und kurz danach der Fall. Sobald die mit geringer Temperatur laufen. Experten halten heimisches Obst ins Kühllager wandert, kippt ihre diese Funktionen für sinnvoll, da nicht jeder Spül- positive Bilanz und der Energie-Aufwand wird im oder Waschgang die komplette Wassermenge benö- Zweifelsfall sogar höher als der für den Import per tigt. Etwa bei nicht allzu hohem Schmutz. Dennoch Schiff. Deshalb raten Experten Obst und Gemüse rät der Verbraucherschutz hin und wieder das Inten- saisonal einzukaufen. Dabei sollten Verbraucher sivprogramm zu starten. „Damit werden Schmutz- zur losen statt zur vorverpackten Ware greifen, und Kalkreste in der Maschine entfernt, womit keine Tüten für einzelne Äpfel oder Paprikas verela sich die Lebensdauer des Geräts verlängert.“ Was wenden und auf to-go-Angebote verzichten. wiederum den Geldbeutel und die Umwelt schont. Außerdem sind Temperaturen von mindestens Über die 60 Grad nötig, um mögliche Bakterien und Viren in Hälfte der privaten der Maschine abzutöten. Abfälle sind Plastik-Verpackungen. Das Problem: Kunststoff baut Legende 4: „Alte Geräte müssen raus“ sich nicht ab, sondern zersetzt sich langMuss ein neuer Kühlschrank her, wenn der alte sam in immer kleinere Teilchen, sogenannnoch seinen Dienst tut, aber viel Energie frisst? Eine tes Mikroplastik. Dieses versteckt sich auch Studie des Öko-Instituts zeigt, dass es sich in der in Produkten wie Flüssigseifen, Peelings, Regel nicht lohnt, ein funktionierendes Elektrogerät Duschgelen oder Mascara – die Bezeichnunfrühzeitig auszumustern, weil die sogenannte „ökogen Polyethylen (PE) oder Polyquaternium logische Rückzahldauer“ zu hoch ist. Erst nach min(PQ) sind oft ein Hinweis darauf. Feste destens fünf Jahren würde der geringere Verbrauch Seifen oder zertifizierte Naturkosdes neuen Geräts die Umweltbelastung durch die metik sind hier eine gute Herstellung wieder wettmachen. Daher lohnt es Alternative. sich, zu warten, bis das Gerät ohnehin „den Geist“ aufgibt. 45


Wenn die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt, hilft nur ein schattiges Plätzchen und ein eisgekühltes Sommergetränk. Wir haben drei Rezepte zusammengestellt, die Ihnen über die „heißen Tage“ helfen. Schwarzer-Johannisbeer-Cocktail

Grapefruit-Fitz (etwas aufwändig)

Für 4 Portionen 1 Bio-Zitrone Eiswürfel 240 ml schwarzer Johannisbeersaft 12 EL weißer Wermut 8 EL Wodka Zitronenlimonade

Für ca.1 Flasche: 60 g brauner Zucker 6 Zweige Rosmarin 8 Scheiben Ingwer, frisch Eiswürfel Saft aus einer Zitrone Saft von 3 Grapefruits 10 cl Tequila Bio-Zitronenscheibe

Wer möchte, kann den Johannisbeersaft auch selbst machen. 500 g schwarze Johannisbeeren mit Zucker überstreuen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag den Saft abgießen (die Johannisbeeren zu Marmelade verarbeiten). 1 Bio-Zitrone waschen und in Scheiben schneiden. Zitronenscheiben mit Eiswürfeln, 240 ml Johannisbeersaft, 12 EL weißem Wermut und 8 EL Wodka auf vier Gläser verteilen. Und nach Geschmack mit Zitronenlimonade auffüllen.

Am Tag vorher: Zucker mit 60 ml Wasser, 2 Rosmarinzweigen und Ingwer aufkochen. Über Nacht ziehen lassen. Sirup, Zitronensaft, Grapefruitsaft und Tequila in einen Shaker geben. Gut durchmixen und in eine Flasche geben. Mit Eiswürfel, Zitronenscheiben und einem frischen Rosmarinzweig im Glas servieren.

Erdbeer-Spritz Für 4 Gläser: 200 g Erdbeeren 3 EL Zitronensaft 40 g brauner Zucker Crushed Ice 8 cl Gin 4 cl Zitronenlikör Erdbeeren und Minzblätter zum Verzieren Zitronenlimo zum Auffüllen Foto: Holger Uwe Schmitt

Erdbeeren putzen. Mit Zitronensaft und Zucker im Rührbecher fein pürieren. Longdrinkgläser zu 2/3 mit Eiswürfeln füllen. Je 2 cl Gin, 1 cl Zitronenlikör und 1/4 des Erdbeerpürees darübergießen. Mit je 2 Scheiben Erdbeeren und 2 Minzblättern dekorieren. Mit Zitronenlimo auffüllen. 46 46


Kulturwanderweg Jagst Römer, Ritter und „graue Mönche“ Von Jagsthausen über Schöntal nach Westernhausen

Die Wanderung von Jagsthausen bis Westernhausen führt den Besucher mitten ins Mittelalter. Die Berlichingen sind hier zuHause – ja, natürlich auch der mit der eisernen Hand – und die Bebenburger, die Herren von Hausen… Das Jagsttal war schon früh Siedlungsgebiet: Neolithiker und Kelten haben Grabhügel und Ringwälle hinterlassen, die Römer den Limes, die erste germanische „Demarkationslinie“. Alamannen (Endung „ingen“) und Franken („heim“) haben den Siedlungen Namen gegeben. Doch die Zeitreise führt noch viel weiter zurück – bis zu den Neandertalern, den „Ureinwohnern“ Europas. Ein Werkzeugfund in Bieringen zeigt in die Altsteinzeit, als hier noch mächtige Mammuts zu Hause waren. Links und rechts des Wegs an der Jagst können die Wanderer deutsche Kulturgeschichte und europäische Baustile bewundern: In der Romanik-Epoche (ab 950) gegründet sind Orte und Kirchen, gotisch und barock ist das ehemalige Zisterzienserkloster. Innerhalb eines Tages können so weit über zweitausend Jahre Kulturhistorie erlebt werden – hautnah. Die Zeitreise des Kulturwanderweges hat eine große Bandbreite. Der Reichsritter von Berlichingen ist der Begleiter: Im Schlossmuseum der Götzenburg ist seine (echte) eiserne Hand zu sehen, ein Meisterstück mittelalterlicher Orthopädietechnik. Im Burghof hält Goethes Theaterdichtung die Geschichte (auch die mit dem berüchtigten „l.m.i.A.“) auf der Freilichtbühne am Leben. Schöntal – lateinisch „Speciosa Vallis“: Im ehemaligen Zisterzienserkloster der „grauen Mönche“ stehen die Besucher staunend vor großen Baustilen: Romanisch die Anfänge (1157), gotisch die Torkapelle (1310), barock die Kirche mit Alabaster-Altar aus dem 17. Jahrhundert – eine „Symbiose von Kunst, Religion und Brüderlichkeit“. Reinstes Barock auch der Oktogon-Bau auf dem Hügel. Und das kunstvolle Treppen-

Kloster Schöntal haus der neuen Abtei erlaubt einen Blick ins verspielte Rokoko. In die Barockzeit passt die bedeutende Persönlichkeit des humorvollen Abtes Benedikt Knittel (1683-1732). Mit seinen „Knittelversen“ hat er sich selbst ein literarisches Denkmal gesetzt – aktuell bis heute, wenn man liest: „Drei gute Dinge gibt’s im Leben: Im Glas den süßen Saft der Reben, den guten Rat in der Gemeind’ und in der Not den guten Freund“. Die Atmosphäre der Abtei ist kontemplativ und kulturell – der wilde „Tiergarten“ ergänzt das Areal mit Urnatur. Doch das Ambiente ist neben sakral auch sportiv – man kann rund um das berühmte Kloster auf der Jagst gut Kanufahren. Auf dem Weg nach Westernhausen gibt’s noch viele Lockrufe – naturnahe wie das märchenhafte Erlenbachtal, weinselige und kulinarische in den Dörfern: Gaststätten bieten Rostbraten und Riesling, Bauernhöfe heimisches Lammfleisch, Grünkern und Dinkelnudeln. Quelle: www.hohenlohe.de 47


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