2020_Nr_02_Grossratswahlen_2020

Staatskanzlei Dienststelle für Statistik

Grossratswahlen 2020 Stand: Gemäss Amtsblatt Nr. 12/2020 vom 20.3.2020 (Bezirke Arbon, Kreuzlingen, Münchwilen und Weinfelden) und Amtsblatt Nr. 27/2020 vom 3.7.2020 (Bezirk Frauenfeld)

Statistische Mitteilung 2/2020

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Die GP und die glp sind in fast allen Gemeinden im Aufschwung Die Grüne Partei baute ihre Parteistärke an den Grossratswahlen 2020 deutlich aus. Auch die glp legte zu. Beide Parteien gewannen in fast allen Thurgauer Gemeinden zusätzliche Wählerinnen und Wähler. Mit Abstand stärkste Partei bleibt die SVP, sie verbesserte sich in jeder zweiten Gemeinde.

An den Grossratswahlen vom 15. März 2020 haben die Thurgauerinnen und Thurgauer die 130 Mitglieder des Grossen Rates neu gewählt.

GP und glp gewinnen deutlich an Parteistärke

FDP erreichte eine Parteistärke von 13,7 % (–2,0 Prozentpunkte), die SP von 11,6 % (–1,5). Jene der BDP schrumpfte auf 0,9 % (–2,2).

Die EVP und die EDU konnten ihre Parteistärken knapp halten (beide –0,2 Prozentpunkte).

SVP: Fast überall wählerstärkste Partei

GP und glp im Aufwind Parteistärken, Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2016 und 2020, in %

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Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Die SVP konnte ihre Parteistärke zuletzt halten Parteistärken an Grossratswahlen, Kanton Thurgau, 1972–2020, in % 40

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35

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Datenquellen: Bundesamt für Statistik, Staatskanzlei Kanton Thurgau

2

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Sitzgewinne für GP, SVP, glp und EVP Sitzverteilung nach Parteien, Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2016 und 2020, in Anzahl Sitze

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

5

0

Die FDP kam in Gemeinden am See und am Seerhein auf die höchsten Wähleranteile. In Horn, Mammern, Bottighofen, Gottlieben, Ermatingen und Salenstein erreichte sie eine Parteistärke von über 20 %. Am schwächsten schnitt sie in Raperswilen, Braunau, Sommeri, Wäldi und Tobel-Tägerschen ab. In diesen Gemeinden blieb sie unter der 5-Prozent-Schwelle.

In der Mehrheit der Gemeinden (65) verlor die FDP im Vergleich zu den Wahlen 2016 an Rückhalt. In Mammern und Berlingen lag der Partei-

15

-1.5

FDP: Verluste in vielen Gemeinden Parteistärke 4.8 4.4 0.9 7.5

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2020

Veränderung in Prozentpunkten

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Die SVP war in fast allen Thurgauer Gemeinden wählerstärkste Partei. Nur in Kreuzlingen und Bichelsee-Balterswil rangierte sie hinter der SP bzw. CVP. Besonders oft gewählt wurde die SVP in ländlichen Gebieten auf dem Seerücken und im mittleren Thurgau (siehe Karte auf Seite 3). In Raperswilen kam sie auf eine Parteistärke von 76 %, in Wäldi von 63 %. Mehr als die Hälfte aller Parteistimmen holte die SVP auch in Braunau, Homburg, Hüttlingen, Schönholzerswilen, Affeltrangen, Langrickenbach, Sommeri, Dozwil und Bussnang.

Im Vergleich zu den Grossratswahlen 2016 schnitt die SVP in jeder zweiten Gemeinde besser ab, besonders ausgeprägt in KradolfSchönenberg, Berlingen und Erlen (siehe Karte auf Seite 4). Zu den Gemeinden, in denen sie an Terrain verlor, gehören Schlatt, Diessenhofen, Basadingen-Schlattingen, Hohentannen und Wigoltingen.

18

Die deutlichsten Verluste an Parteistärke mussten die BDP, die FDP und die SP hinnehmen. Die

Die Verschiebungen bei den Parteistärken wirken sich spürbar auf die Sitzverteilung im Grossen Rat aus. Am meisten zusätzliche Mandate gingen an die GP. In der Legislatur 2020–2024 stellt sie 15 Kantonsrätinnen und Kantonsräte (+6 Sitze).

Die SVP gewinnt einen Sitz und hält neu 45 der 130 Grossratsmandate. Damit konnte ein weiterer Sitz der 10 Mandate, welche die Partei an den Grossratswahlen 2012 verloren hatte, zurückgeholt werden.

Die glp gewann 2 zusätzliche Sitze, die EVP einen. Die glp hält neu 9, die EVP 6 Mandate.

Die grössten Sitzverluste mussten die SP und

45

Einbussen für BDP, FDP und SP

GP holt 6 zusätzliche Sitze

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Als grosse Gewinnerin ging die GP aus den Grossratswahlen 2020 hervor. Sie baute ihre Parteistärke um 3,8 Prozentpunkte auf 11,2 % aus. Auch die glp legte deutlich zu: Ihre Parteistärke stieg um 2,3 Prozentpunkte auf 7,5 %.

Eine leicht höhere Parteistärke als vier Jahre zuvor erreichte auch die CVP. Die SVP konnte ihre Parteistärke nahezu halten, sie bleibt mit 32,4 % die mit Abstand stärkste Kraft im Kanton Thurgau. Die CVP liegt mit 13,6 % auf Rang drei, nur hauchdünn hinter der FDP.

35

die BDP hinnehmen, sie verloren je 3 Mandate.

Die BDP ist damit nicht mehr im Grossen Rat vertreten. Je 2 Sitze büssten die FDP und die CVP ein.

Grossratswahlen 2020

stimmenanteil um mehr als 15 Prozentpunkte unter dem damaligen Niveau. In 15 Gemeinden konnte die FDP zulegen, allen voran in Hefenhofen, Amriswil und Müllheim.

häufig gewählt. In Bichelsee-Balterswil war sie sogar die wählerstärkste Partei. Dort und in Bettwiesen kam sie auf Parteistimmenanteile von über 30 %, in Fischingen und Sirnach von über 25 %. Am wenigsten Wählerinnen und Wähler fand die Partei in Wagenhausen, Schlatt und Hüttlingen.

CVP: Stark im südlichen Thurgau Die CVP wurde besonders im südlichen Thurgau

In mehr als der Hälfte der Gemeinden (49) schnitt die CVP besser ab als vier Jahre zuvor. In Bettwiesen, Tobel-Tägerschen und Wäldi steigerte sie ihre Parteistärke um 5 Prozentpunkte oder mehr. Die stärksten Verluste gab es in Uesslingen-Buch und Warth-Weiningen.

Parteistärken der grössten Parteien in den Thurgauer Gemeinden Grossratswahlen 2020, in %

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Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

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Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

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Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

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Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

3

Statistische Mitteilung 2 / 2020

SP: In drei von vier Gemeinden weniger Wähler

GP: Verbesserung auf breiter Front

gewählt.

Im Vergleich zu den Grossratswahlen 2016 verlor die SP in drei Vierteln der Gemeinden an Rückhalt. In Berlingen, Roggwil, Herdern und Salenstein sank der Parteistimmenanteil um mehr als 6 Prozentpunkte.

Die SP fand in Kreuzlingen, Diessenhofen und Steckborn am meisten Wählerinnen und Wähler: In diesen Gemeinden erhielt sie mehr als 20 % aller Parteistimmen. Am seltensten wurde sie in Lommis, Amlikon-Bissegg und Fischingen

Die GP legte in fast in allen Gemeinden zu. In Ermatingen baute sie ihre Parteistärke sogar um mehr als 10 Prozentpunkte aus, in UesslingenBuch, Tägerwilen und Wagenhausen um gut 9 Prozentpunkte.

Parteistärken von mehr als 15 % erreichte die In t e

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Grossratswahlen 2020

GP in Ermatingen, Altnau, Kesswil, Gottlieben, Eschlikon und Wagenhausen. Nur wenige Stimmen holte sie demgegenüber in Raperswilen und Bettwiesen.

glp: Aufschwung in 70 Gemeinden Auch die glp vergrösserte ihre Wählerschaft in der Mehrheit der Gemeinden: In 70 Gemeinden schnitt sie stärker ab als 2016. In Stettfurt, Basadingen-Schlattingen, Märstetten, Kem-

mental und Matzingen war der Zuwachs mit mehr als 6 Prozentpunkten am ausgeprägtesten.

Auf die höchsten Parteistärken kam die glp in Kemmental, Stettfurt und Märstetten, am seltensten wurde sie in Raperswilen gewählt.

Mehr Frauen und höherer Altersdurchschnitt Mehr Frauen, weniger Junge: So lässt sich die Zusammensetzung des neu gewählten Grossen Rates zusammenfassen. Der Frauenanteil im Kantonsparlament ist gegenüber 2016 um 5,4 Prozentpunkte oder 7 Sitze gestiegen. Trotz mehr jungen Kandidierenden wurden 2020 keine unter 25-Jährigen gewählt.

41 der 130 Grossräte sind Frauen Rund ein Drittel der neu gewählten Grossräte sind Frauen. Damit startet der Grosse Rat mit 7 Frauen mehr in die neue Legislaturperiode 2020–2024 als noch 2016–2020. Insgesamt setzt sich das Thurgauer Parlament ab Mai 2020 aus 41 Frauen und 89 Männern zusammen.

Klarer Anstieg des Frauenanteils Im Thurgau zeichnet sich damit ein ähnlicher Trend ab wie auf eidgenössischer Ebene. In den letzten 30 Jahren hat sich der Frauenanteil im Grossen Rat verdoppelt (1992: 16,2 %, 2020: 31,5 %). Trotz dieses Anstiegs ist der Frauenanteil in der Thurgauer Legislative noch klar tiefer als im Nationalrat (Frauenanteil 2019: 42 %).

Besonders hoch ist der Anteil Frauen im Kantonsparlament bei der SP (64,3 %) und der GP (46,7 %). Am tiefsten ist er bei der EDU, der SVP und der glp (siehe mittlere Grafik).

gar gleich viele Frauen wie Männer, bei der Grünen Partei betrug der Frauenanteil 47,7 %.

Der Grosse Rat wird älter Im Mittel ist das 2020 gewählte Kantons­ parlament 52,4 Jahre alt. Am jüngsten sind die Grossrätinnen und Grossräte der SP, mit einem durchschnittlichen Alter von 48,6 Jahren, am ältesten jene der EVP (Durchschnitt: 56,5 Jahre).

Im Vergleich zu den Ergebnissen der letzten Grossratswahlen ist das Kantonsparlament älter geworden. Wurden 2016 noch zwei Personen unter 25 Jahren in den Grossen Rat gewählt, sind die beiden jüngsten Gewählten für die kommende Legislaturperiode 26 Jahre alt. Dafür hat sich die Zahl der über 65-Jährigen mit neu 12 Grossräten klar erhöht (+7 Personen). Insgesamt sind die neu gewählten Grossrätinnen im Schnitt 5 Jahre jünger als ihre männlichen Ratskollegen (Ø Frauen: 49 Jahre, Ø Männer: 54 Jahre).

Mehr Kandidatinnen als in früheren Jahren

Mehr junge und mehr ältere Kandidierende

Der Anstieg des Frauenanteils hängt unter anderem damit zusammen, dass sich 2020 klar mehr Frauen als Kandidatinnen aufstellen liessen als in früheren Jahren. Gegenüber 2016 ist der Anteil Kandidatinnen von 31,4 % auf 36,7 % gestiegen. Fast alle Parteien verzeichneten einen höheren Frauenanteil als in den vorherigen Wahlen. Für die SP kandidierten

Das Ergebnis der Grossratswahlen in puncto Alter widerspiegelt nur teilweise die Zusammensetzung der Kandidierenden. Im Vergleich zu den letzten Grossratswahlen hat sich der Anteil Kandidierender unter 30 Jahren stetig erhöht (2020: 14,1 %, 2004: 9,8 %). Ebenfalls erhöht hat sich der Anteil der über 65-Jährigen, wenn auch weniger stark.

Ein Drittel des Grossen Rates ist weiblich Frauenanteil Kanton Thurgau, Grossratswahlen 1972–2020, in % (Stand am Wahltag) 35 31.5 30.8 30

25

Hoher Frauenanteil bei der SP Mandatsverteilung nach Geschlecht und Partei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in % (Stand am Wahltag)

Viele junge Kandidierende auf den Listen der SP Insgesamt waren 206 der 988 Kandidierenden für die Grossratswahl 2020 – also knapp 21 % – unter 30 Jahre alt. Anteilsmässig am meisten Junge kandidierten für die SP (31,3 %), am wenigsten für die FDP (8,4 %) und die EDU (11,7 %). Die SP zieht aber nicht nur junge, sondern auch ältere Personen an. So waren 21,3 % der total 112 SP-Kandidatinnen und -Kandidaten über 60 Jahre alt. Einen höheren Anteil an über 60-jährigen Kandidierenden verzeichnete nur noch die glp (21,9 %). Für die FDP und die SVP kandidierten hingegen nur wenige über 60-Jährige (8,4 bzw. 8,9 %).

Der grosse Rat wird älter Gewählte nach Altersklassen Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2016 und 2020, in Anzahl Personen (Stand am Wahltag) 60

2016 2020

–13

50

–3 Veränderung in Anzahl Personen

40 30

+8

20 10 0

+7

+3 –2 bis 25

26-35

36-45

46-55

56-65

66+

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Hoher Anteil junger Grossräte bei SP und GP Alter der Gewählten nach Partei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in % (Stand am Wahltag)

SVP

Anzahl Mandate 45

61

FDP

18 18

SVP 16

84

FDP 39 CVP 39

61

CVP

20

SP 64

36

SP

14

15

GP 47

53

GP

15

glp 22

77

glp

9

EVP 33

67

EVP

6

26.2

10 5 0

EDU

1972 1980 1988 1996 2004 2012 2020

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, Staatskanzlei Kanton Thurgau

0

20

40 Frauen

60

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

100 80 100 % Männer

EDU

5 0

20 <30

40 30–44

60 45–59

80 60+

100%

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

5

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Am meisten unveränderte Wahlzettel bei EDU, SP und GP Die Wahlbeteiligung lag leicht über dem Tiefststand von 2016. Wer an der Wahl teilnahm, legte meist einen veränderten Wahlzettel ein. Am ausgeprägtesten war dies bei Wählerinnen und Wählern der Mitteparteien.

32,6 % der Thurgauer Wahlberechtigten beteiligten sich an den Grossratswahlen 2020. Dies sind etwas mehr als an den letzten beiden Grossratswahlen. Bis 2016 hatte die Wahlbeteiligung in den letzten Jahrzehnten – mit Ausnahme der Wahlen 2004 und 2008 – stetig abgenommen.

Die Mehrheit verändert den Wahlzettel

de wurden gestrichen, kumuliert oder panaschiert. 9 % der Wählerinnen und Wähler griffen zum leeren Wahlzettel und füllten diesen

Wer sich an der Wahl beteiligte, tat dies meist mit einem individuell bearbeiteten Wahlzettel Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020 Von 100 wahlberechtigten Thurgauerinnen und Thurgauern ...

verwendeten

Die 55‘639 Thurgauerinnen und Thurgauer, die sich an den Grossratswahlen 2020 beteiligten, stellten sich ihren Wahlzettel mehrheitlich individuell zusammen. Gut die Hälfte benutzte einen Wahlzettel mit Listenbezeichnung und veränderte diesen, das heisst, KandidierenWahlbeteiligung leicht über Tiefststand der Wahlen 2016 Wahlbeteiligung an Grossratswahlen Kanton Thurgau, 1980–2020, in %

ohne Listenbezeichnung aus. Nur etwas mehr als jeder Dritte legte einen vorgedruckten Wahlzettel unverändert ein.

20

Personen

einen vorgedruckten Wahlzettel und veränderten ihn (Kumulieren, Panaschieren, Streichen) oder füllten einen «Wahlzettel ohne Bezeichnung» aus.

1

12

Person gab einen ungültigen oder leeren Wahlzettel ab.

Personen legten einen vorgedruckten Wahlzettel unverändert ein.

50 40 30

beteiligten sich

67

Personen

nicht an der Wahl.

20

1980

1988

1996

2004

2012

32.6

30.4

30.8

33.9

33.9

31.6

33.8

39.6

43.2

41.7

0

45.9

10 2020

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, Staatskanzlei Kanton Thurgau

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Wahlbeteiligung: Am höchsten in Kesswil, am niedrigsten in Rickenbach.

Diessenhofen Schlatt

W ag

en

ha

Steckborn

us

en

mern

am Eschenz M

Homburg

Herdern

g Lan

Hüttwilen

Pfyn Müllheim Kesswil Märstetten Uesslingen-WarthUttwil Buch Weiningen Felben- Hüttlingen Berg Birwinken SommeriDozwil Wellhausen Romanshorn Amlikon- Weinfelden Frauenfeld Bissegg Salmsach BürglenSulgen Erlen Thundorf Gachnang Amriswil Bussnang Egnach Affeltrangen Stettfurt ZihlschlachtArbon Schönholzers-KradolfLommis TobelSitterdorf Schönenberg wilen Tägerschen Braunau Roggwil Horn HauptwilAadorf Bettwiesen Bischofszell Wängi Wuppenau Gottshaus Münchwilen

enb

rick

Neunforn

Gottlieben Ermatingen Tägerwilen Kreuzlingen Bottighofen en wil ers Münsterlingen Rap Wäldi Lengwil Altnau Kemmental Güttingen Wigoltingen in

BasadingenSchlattingen

ste len Sa en ng rli Be

Am fleissigsten gingen die Wahlberechtigten in Kesswil an die Urne: In der Seegemeinde gaben 51 % von ihnen einen Wahlzettel ab.

In Gottlieben und Dozwil beteiligte sich ebenfalls etwa die Hälfte an der Wahl.

Wahlbeteiligung Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in %

In t e ra Wa k t i v e K hlb e ar t e te ww w.s iligung zur t a ti s t ik au f .t g .c h

ach

gen

ntan

tzin

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Wilen

Hohe

Ma

Eschlikon BichelseeSirnach Balterswil Fischingen

6

nen

n fe

o nh fe

He

In 71 der 80 Thurgauer Gemeinden lag die Wahlbeteiligung bei unter 40 %, in 20 Gemeinden sogar bei unter 30 %.

Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung in Rickenbach (rund 22 %). Auch in Münchwilen beteiligten sich weniger als 25 %.

Rickenbach

45 % bis unter 55 % 40 % bis unter 45 % 35 % bis unter 40 % 30 % bis unter 35 % 25 % bis unter 30 % 20 % bis unter 25 %

(3 Gemeinden) (6 Gemeinden) (23 Gemeinden) (28 Gemeinden) (18 Gemeinden) (2 Gemeinden)

Grossratswahlen 2020

2020 wurde minim «individueller» gewählt Wie oft kumuliert oder panaschiert wird, blieb seit der Jahrtausendwende recht stabil. Bei den Grossratswahlen 2020 wurden im Vergleich zu 2016 leicht weniger Wahlzettel unverändert eingelegt (2020: 36,1 %, 2016: 37,3%). Dafür wurde etwas häufiger der leere Wahlzettel ohne Listenbezeichnung ausgefüllt (2020: 9,1 %, 2016: 7,1 %).

Relativ wenig unveränderte Wahlzettel bei den Mitteparteien Wie häufig ein vorgedruckter Wahlzettel unverNur gut jeder Dritte legt seinen Wahlzettel unverändert ein Verwendete Wahlzettel nach Art des Wahlzettels Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, Anteile in % Wahlzettel ohne Bezeichnung 9.1

ändert eingelegt wird, unterscheidet sich je nach Partei deutlich. Dabei ist es für die Parteien vorteilhaft, wenn möglichst viele Wählerinnen und Wähler einen Wahlzettel der eigenen Partei unverändert einlegen. Wird keine Veränderung am Wahlzettel vorgenommen, gehen alle Stimmen dieses Wahlzettels an die eigene Partei.

Tendenziell nimmt die Wählerschaft der Mitteparteien häufiger Veränderungen an einer vorgedruckten Liste vor als Wählerinnen und Wähler von Parteien rechts und links der Mitte.

An den Grossratswahlen 2020 war die EDU die Partei, deren Wählerinnen und Wähler am 2020 wurden etwas mehr Wahlzettel ohne Listenbezeichnung ausgefüllt Verwendete Wahlzettel nach Art des Wahlzettels Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2004–2020, Anteile in % 70

Unveränderte Wahlzettel 36.1

Veränderte Wahlzettel mit Listenbezeichnung

60 50

Unveränderte Wahlzettel

40 30 20

54.8 Veränderte Wahlzettel mit Listenbezeichnung Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Wahlzettel ohne Bezeichnung

10 0 2004

2008

2012

2016

häufigsten einen unveränderten Wahlzettel einlegten. 61 % der EDU-Listen wurden ohne Kumulierung, Panaschierung oder Streichung von Namen abgegeben.

Anders sieht die Situation bei der CVP aus: Von den Wählerinnen und Wählern, die eine Liste der CVP verwendeten, verzichteten nur 26 % gänzlich auf das Kumulieren, Panaschieren oder Streichen von Kandidierenden.

Bei der FDP und der BDP gaben ebenfalls weniger als 40 % der Wählerinnen und Wähler einen unveränderten Wahlzettel ab.

EDU-Wählerschaft legt Wahlzettel am häufigs­ten unverändert ein Unveränderte und veränderte Wahlzettel nach Parteien, Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, Anteile in % 100 39 52 90 80 70 60 50 40 30 20 10 61 48 0 EDU SP

56

58

61

68

69

74

47

44

42

39

32

31

26

GP EVP glp SVP BDP FDP CVP

Veränderte Wahlzettel mit Listenbezeichnung Unveränderte Wahlzettel

2020

Datenquellen: Bundesamt für Statistik, Staatskanzlei Kanton Thurgau

53

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Die SVP schnitt im «Panaschierstimmentausch» am besten ab Die SVP war die Partei, die im «Panaschierstimmentausch» am meisten herausholte. Sie erhielt überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen, musste im Gegenzug aber nur wenige an andere Parteien abgeben.

An die 988 Kandidatinnen und Kandidaten, die sich um einen Sitz im Thurgauer Grossen Rat bewarben, wurden insgesamt 1‘287‘668 Kandidatenstimmen verteilt.

Mehr als drei Viertel der Kandidatenstimmen flossen von Wahlzetteln der eigenen Liste zu den Kandidierenden. 8 % der vergebenen Kandidatenstimmen wurden von den Wählerinnen und Wählern auf einem Wahlzettel ohne Listenbezeichnung aufgeschrieben.

13 % der Kandidatenstimmen sind Panaschierstimmen Gut 176‘000 Mal panaschierten die Wählerinnen und Wähler, das heisst, sie setzten einen Namen aus einer anderen Liste handschriftlich auf den verwendeten Wahlzettel. 14 % der Kandidatenstimmen wurden so vergeben. In rund 4‘500 dieser Fälle handelte es sich dabei jedoch um einen Panaschierstimmentausch zwischen Listen derselben Partei («unechte» Panaschierstimmen). «Echte» Panaschierstim-

Jede fünfte Kandidatenstimme stammt nicht von Wahlzetteln der eigenen Partei Struktur der Kandidatenstimmen nach Bezirken Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, Anteile in %

Arbon

Frauenfeld

Kreuzlingen

Münchwilen

Weinfelden 0 20 40 Kandidatenstimmen von eigener Liste Panaschierstimmen zwischen Parteien («echte» Panaschierstimmen)

60

80

100 %

Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei («unechte» Panaschierstimmen) Stimmen aus Wahlzetteln ohne Bezeichnung

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

7

Statistische Mitteilung 2 / 2020

FDP, SVP und CVP stellten die überparteilich attraktivste Auswahl an Kandidierenden zusammen «Überparteiliche Attraktivität» der Kandidierenden nach Bezirken und Parteien Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen

Bezirk Frauenfeld

Bezirk Arbon 50

35

47

48

33

40

33

33

30

40 37

24

25 29

30

16 11

14

11

10

10

7

5 FDP

CVP

SVP

SP

GP

glp

EVP

EDU

46

0

SP

FDP

SVP

CVP

GP

glp

BDP

EDU

70 44

67 40

40

60 38

38

36

58

54

50

30

40

24

33 30

20

24 19

20

19

9

10

0

EVP

Bezirk Münchwilen

Bezirk Kreuzlingen 50

19

15

20

0

19

20

25

12 10

FDP

GP

SVP

CVP

glp

SP

EVP

0

EDU

CVP

FDP

SVP

GP

glp

SP

EVP

EDU

Bezirk Weinfelden

60

Aussage und Berechnung Der Indikator zeigt, wie viele Panaschierstimmen eine Partei je kandidierender Person auf ihrer Hauptliste auf 1'000 parteifremden Wahlzetteln erhielt.

52 50 39

40

37 31

30

Attraktivität =(Erhaltene Panaschierstimmen) * 1'000 / ((Anzahl Kandidierende der Hauptliste) * (Parteifremde Wahlzettel))

28 24

20

21

20 13

10 0

SVP

FDP

CVP

BDP

SP

glp

GP

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik)

8

EDU

EVP

Lesebeispiel Im Bezirk Arbon erhielt die FDP pro kandidierender Person im Durchschnitt 48 Panaschierstimmen pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln.

Grossratswahlen 2020

men zwischen den Parteien machten gut 13 % aller vergebenen Kandidatenstimmen aus.

FDP, SVP und CVP mit überparteilich attraktiven Listen

Die Analyse dieser «echten» Panaschierstimmen erlaubt Aussagen über die überparteiliche Attraktivität der Kandidierenden, die «Parteidisziplin» der Wählerschaft sowie Affinitäten zwischen den Parteien.

Welche Thurgauer Partei stellte die überparteilich attraktivste Gruppe von Kandidierenden? Die Grafik «Überparteiliche Attraktivität der Kandidierenden» (Seite 8) zeigt pro Wahlkreis, wie viele Panaschierstimmen eine Partei pro kandidierender Person auf 1‘000

parteifremden Wahlzetteln erhielt.1 Gemäss diesem Indikator verstanden es die FDP und die SVP besonders gut, Persön1 Dieser Indikator wird bei allen Parteien aufgrund der Hauptliste berechnet. Ansonsten ergäbe sich eine Verzerrung zulasten derjenigen Parteien, die mit zwei oder mehr Listen (z. B. Jungparteien) antreten; zudem holen Listen von Jungparteien meist nur wenige Panaschierstimmen.

Von den Wahlzetteln der glp flossen vergleichsweise viele Panaschierstimmen ab Bezirk Frauenfeld Bezirk Arbon nach Bezirken und Parteien «Parteidisziplin» Abgegebene Panaschierstimmen pro 1'000 Wahlzetteln und je parteifremdem Kandidierenden, Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen Bezirk Arbon

Bezirk Frauenfeld

0

0

-5

-5

-10

-10

-15

-15

-15

-13 -16

-17

-18

-20

-19

-20

-9

-22

-24

-25

-24

-26

-19

-19

-25 -26

-23

-30

-30

-32

-32 -35

SVP EDU Bezirk Kreuzlingen

SP

FDP

EVP

GP

CVP

glp

-35

SVP

EDU

SP

FDP

EVP

CVP

GP

glp

BDP

Bezirk Münchwilen

Bezirk Kreuzlingen

Bezirk Münchwilen

0

0

-5 -10

-10 -15

-20

-15

-20

-19

-17 -24

-21

-22

-25

-24

-25

-30

-25

-27

-28 -33

-30

-31

-31

CVP

EVP

-40

-40

-35 -40

-37

SVP

EDU

SP

FDP

GP

glp

Bezirk Weinfelden

SVP

EVP

CVP

EDU

SP

GP

FDP

glp

Aussage und BerechnungLesebeispiel: Im Bezirk Arbon erhielt die SPV pro kandidierder Die «Parteidisziplin» zeigt, wie viele die Wählenden Person aufPanaschierstimmen ihrer Hauptliste im Durchschnitt Panaeiner Partei auf 1'000 Wahlzetteln und jepro parteifremdem Kandidierenden schierstimmen 1'000 parteifremden Wahlzetteln. abgegeben haben.

Bezirk Weinfelden 0

-10

Hinweis:

-13

-20

-16

Parteidisziplin = (Abgegebene Partei A) * 1000 AnzahlPanaschierstimmen Panaschierstimmen proder 1'000 parteifremden Wahlzetteln und pro kandidierder Person der / ((Anzahl Wahlzettel der Partei A) * (Parteifremde Kandidierende))

-16 -21

Hauptliste.

-23 -26

-30

-27

Lesebeispiel Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung Dienststelle für Statistik) Im Bezirk Arbon musste die SVP pro 1'000 eigenen Wahlzetteln und pro parteifremdem Kandidierenden 15 Panaschierstimmen abgeben.

-28

-40 -43

-50

-50

SVP

SP

EDU

GP

FDP

CVP

EVP

glp

BDP

Hinweis Zur besseren Lesbarkeit wurde die Skala invertiert.

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik)

9

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Platz eins, im Bezirk Arbon auf Platz zwei. Die SP legte im Bezirk Frauenfeld eine Liste vor, die viele Panaschierstimmen anzog. Der GP gelang es im Bezirk Kreuzlingen, die überparteilich zweitattraktivste Liste zusammenzustellen.

lichkeiten auf ihre Listen zu setzen, die auch für Wählerinnen und Wähler anderer Couleur wählbar sind. Beide Parteien waren bezüglich überparteilicher Attraktivität ihrer Kandidierenden in allen Bezirken in den «Top Drei». Die FDP führte in den Bezirken Arbon und Kreuzlingen die Rangliste an, die SVP im Bezirk Weinfelden.

Auch die CVP präsentierte in einigen Wahlkreisen überparteilich attraktive Listen: Im Bezirk Münchwilen rangierte sie diesbezüglich auf

Grösste Parteidisziplin bei der Wählerschaft von SVP und EDU Die Parteien versuchen zum einen, möglichst viele Panaschierstimmen von den Wählerinnen

und Wählern anderer Parteien zu erhalten. Zum anderen liegt es in ihrem Interesse, dass die eigene Wählerschaft möglichst wenig panaschiert.

Die Grafik «Parteidisziplin» (Seite 9) zeigt pro Bezirk, wie viele Panaschierstimmen die Parteien pro 1‘000 eigenen Wahlzetteln und pro parteifremdem Kandidierenden abgeben mussten.

Durch die grösste Parteidisziplin zeichneten sich

Für die SVP fiel der Panaschierstimmentausch am günstigsten aus Panaschiergewinne und Panaschierverluste nach Bezirken und Parteien, Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen Bezirk Arbon

Bezirk Frauenfeld

Abgegebene Panaschierstimmen je 1‘000 eigene Wahlzettel

Abgegebene Panaschierstimmen je 1‘000 eigene Wahlzettel

FDP CVP

SVP FDP SP

SVP

CVP

GP

GP

SP

Erhaltene Panaschierstimmen je 1‘000 parteifremde Wahlzettel

EVP glp EDU 6000 5000 4000 3000 2000 1000 Durchschnitt 3596

0

0

300

600 900 1200 1500 Durchschnitt 734

glp BDP EDU 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 Durchschnitt 3590

Abgegebene Panaschierstimmen je 1‘000 eigene Wahlzettel

Abgegebene Panaschierstimmen je 1‘000 eigene Wahlzettel

FDP SVP

SVP FDP

SP

GP

GP

glp

Erhaltene Panaschierstimmen je 1‘000 parteifremde Wahlzettel

glp EVP EDU 6000 5000 4000 3000 2000 1000 Durchschnitt 3139

0

0

200 400 600 800 1000 1200 Durchschnitt 668

SVP CVP FDP SP glp

Erhaltene Panaschierstimmen je 1‘000 parteifremde Wahlzettel

GP EDU EVP BDP 6000

4000 2000 Durchschnitt 3700

0

0

300

600 900 1200 1500 Durchschnitt 656

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik)

10

Erhaltene Panaschierstimmen je 1‘000 parteifremde Wahlzettel

EVP SP EDU 6000 5000 4000 3000 2000 1000 Durchschnitt 3110

0

0

500 1000 Durchschnitt 643

1500

2000

Lesehilfe (am Beispiel des Bezirks Arbon) Die FDP sammelte im Bezirk Arbon pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln 1'305 Panaschierstimmen (oberster grüner Balken). Dies sind überdurchschnittlich viele (rechte rote Linie: Im Durchschnitt aller Parteien wurden 734 Panaschierstimmen pro 1'000 parteifremden Wahlzetteln angezogen). Gleichzeitig gab die FDP auch etwas mehr Panaschierstimmen an andere Parteien ab, als dies im Durchschnitt aller Parteien der Fall war (oberster blauer Balken im Vergleich zur linken roten Linie).

Bezirk Weinfelden

8000

200 400 600 800 1000 1200 Durchschnitt 619

CVP

CVP

10000

0

Bezirk Münchwilen

Bezirk Kreuzlingen

Abgegebene Panaschierstimmen je 1‘000 eigene Wahlzettel

Erhaltene Panaschierstimmen je 1‘000 parteifremde Wahlzettel

EVP

Hinweis Anders als bei der «Attraktivität der Kandidierenden» und der «Parteidisziplin» werden die erhaltenen Panaschierstimmen hier nicht auf die Anzahl Kandidierender umgelegt. Berücksichtigt werden sämtliche Listen einer Partei (wie bei den vorherigen Analysen ohne Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei).

Grossratswahlen 2020

die Wählerinnen und Wähler der SVP und der EDU aus. Die SVP und die EDU belegten diesbezüglich in allen Bezirken die vorderen Plätze.

Recht viele Panaschierstimmen an andere Parteien abtreten musste demgegenüber die glp.

Die SVP profitierte am meisten vom Panaschierstimmentausch Welche Partei profitierte insgesamt am meisten vom Panaschierstimmentausch?

Die Grafik «Panaschiergewinne und -verluste» (Seite 10) zeigt pro Bezirk, in welchem Umfang die Parteien Panaschierstimmen erhalten haben bzw. abgeben mussten.2 Am besten schnitt im «Panaschierstim­ mentausch» die SVP ab: Sie erhielt in allen Bezirken pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen 2 Anders als bei der «Attraktivität der Kandidierenden» und der «Parteidisziplin» werden die erhaltenen Panaschierstimmen hier nicht auf die Anzahl Kandidierende umgelegt.

Berücksichtigt werden sämtliche Listen einer Partei (ohne Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei).

und musste gleichzeitig – pro 1‘000 eigenen Wahlzetteln – nur wenige Panaschierstimmen an andere Parteien abgeben.

Einigermassen ausgewogen war die Panaschierbilanz für die SP und die GP. Sie lagen sowohl bezüglich Panaschierstimmenzuflüssen als auch -abflüssen ungefähr im Mittelfeld der Parteien.

schierstimmen, verlor aber auch nur moderat Panaschierstimmen an andere Parteien.

Der glp flossen in allen Bezirken vergleichsweise wenige Panaschierstimmen zu, umgekehrt gingen von ihren Wahlzetteln überall viele Panaschierstimmen weg. Das gleiche Muster zeigte sich bei der EVP, allerdings nicht ganz so ausgeprägt.

Bei den anderen Parteien fiel der Panaschierstimmentausch eher durchzogen oder gar zu ihren Ungunsten aus. Die FDP und die CVP erhielten zwar in allen Bezirken überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen, mussten im Gegenzug aber meist auch viele Panaschierstimmen abgeben. Umgekehrt bei der EDU: Sie holte in allen Bezirken recht wenige Pana-

Vielfältige Panaschierbeziehungen zwischen den Parteien Die Parteien mussten in unterschiedlichem Ausmass Panaschierstimmen an andere Parteien abgeben – die glp und BDP am meisten, die SVP und EDU fast überall am wenigsten. Die Grafiken auf den Seiten 11 bis 14 zeigen, welchen Parteien diese Stimmen zugute kamen.

Erfahren Sie mehr zum Austausch von Panaschierstimmen zwischen den Parteien Auf www.statistik.tg.ch steht für jeden Bezirk eine Panaschiermatrix bereit. Sie zeigt, woher die Panaschierstimmen kamen und wohin sie flossen.

P ana s c hie r s t im m e a ll e n n P ar t e ie n i m m a t r i x m i t I n t er n www et . s t a t is tik.tg.c auf h

Wo die Panaschierstimmen hinfliessen Abgegebene Panaschierstimmen pro 1'000 Wahlzetteln der Herkunftspartei und pro kandidierender Person der Empfängerpartei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen

SVP

Bezirk Arbon

Geringer Panaschierstimmenabfluss

Bezirk Frauenfeld Empfängerpartei

Panaschierneigung 36.9

Die Wählerschaft der SVP panaschierte in allen Bezirken nur wenig. Wenn auf SVPWahlzetteln panaschiert wurde, flossen diese Stimmen am ehesten in Richtung FDP und CVP.

28.3 7.7

SP GP

5.4

glp 11.4

5.8 0

Bezirk Kreuzlingen

30

Empfängerpartei

3.2

40

30.8

70

80

22.7

12.0

glp

7.9

EVP

EDU

8.2

EDU

EVP

5.8 0

EVP

5.8

13.0

EDU 50

60

70

80

90

FDP

50

60

70

80

90

60

70

80

90

Empfängerpartei CVP FDP SP GP

3.3

glp

6.9

EDU

16.3

EVP 40

50

6.8

EVP

4.5

EDU 30

40

31.7

glp

10 20 16.8

30

16.9

GP

11.5 0

BDP 20

Panaschierneigung

SP

12.1

10 9.0

CVP

2.0 7.7

CVP

Bezirk Weinfelden

41.7

glp

GP 4.5

90

6.8

CVP

13.2

SP

2.5

Empfängerpartei

GP

40

60

36.8

FDP

9.2

30

50

Panaschierneigung

SP

10 20 14.8

6.5

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

0

10 20 15.3

FDP

23.9

CVP

6.0

Empfängerpartei

Panaschierneigung

FDP

0

26.0 10 20 30 40 13.3

BDP 50

60

70

80

90

Lesehilfe (am Beispiel des Bezirks Arbon) Die SVP musste im Bezirk Arbon pro 1'000 eigenen Wahlzetteln und pro parteifremder kandierender Person 15,3 Panaschierstimmen abgeben («Panaschierneigung», dargestellt durch die vertikale rote Linie). Am meisten Panaschierstimmen flossen von SVP-Wahlzetteln zur FDP (36,9 Panaschierstimmen pro 1'000 eigenen Wahlzetteln und pro kandidierender Person der FDP). Überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen gingen im Bezirk Arbon auch an die CVP. Am seltensten gingen Panaschierstimmen von SVP-Wahlzetteln an die glp.

11

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Wo die Panaschierstimmen hinfliessen (Fortsetzung) Abgegebene Panaschierstimmen pro 1'000 Wahlzetteln der Herkunftspartei und pro kandidierender Person der Empfängerpartei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen

FDP

Bezirk Arbon

Ausgeprägter Panaschierstimmenstrom zur SVP und teils zur CVP Von den Wahlzetteln der FDP gab es einen markanten Panaschierstimmenstrom zur SVP. In den Bezirken Arbon und Münchwilen setzten die Wählerinnen und Wähler auch häufig Namen von CVP-Kandidierenden auf ihre Wahlzettel. Im Bezirk Kreuzlingen verlor die FDP gehäuft Panaschierstimmen an die glp.

0

50

60 70

20.1

0

3.8 50

60

70

80

CVP

30 40 32.9

50

60

70

80

EDU EVP 30 26.5

40

50

60

70

80

90

7.0 50

60

70

80

90

60

70

80

90

FDP SP GP

16.4

glp

13.9

EVP

5.0 0

EDU

13.4 10 20 30 18.7

BDP 40

50

60

70

80

90

7.8 70

80

90

SVP FDP

44.0 41.5

SP

26.3

GP

16.5

glp

24.9

EDU

15.2

EVP

12.4

EDU 60

Empfängerpartei

Panaschierneigung

EVP

9.3 50

SVP

8.7

SP

40

Empfängerpartei

29.5

glp

20.2

20 30 24.5

50

36.3

FDP

12.8

10

40

26.6

GP 56.0

0

20 30 22.5

SVP

26.0

EDU

BDP

Panaschierneigung

Empfängerpartei 45.2

EVP

23.9

glp EDU

Bezirk Weinfelden

Panaschierneigung

glp

41.9

30 40 30.6

GP glp

10.8 10 20

GP

32.1

10 20

24.8

FDP

49.5

10

SP

7.4

SP

SP

EVP

FDP

22.0

SVP

20.3

CVP GP

SVP

33.6

Empfängerpartei

35.3

SVP

24.4

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

Empfängerpartei

6.8

Empfängerpartei

53.6

Bezirk Kreuzlingen

90

26.3

0

90

31.7

0

80

Bezirk Frauenfeld

Panaschierneigung

Die CVP verlor am meisten Panaschierstimmen an die FDP. Überdurchschnittlich oft wurde auch in Richtung SVP panaschiert. Je nach Bezirk profitierten auch die SP und die glp gehäuft von Panaschierstimmen der CVP.

70

15.2

Bezirk Arbon

CVP-Wählerschaft panaschiert oft Richtung FDP

60

6.3

EDU

4.6 20

50

17.8

EVP

7.7 10

40

24.7

glp

31.2

0

90

30

58.5

SP

9.3

EDU

20 16.9

Panaschierneigung

GP

18.8

EVP

13.2

10

CVP

65.3

glp

38.2

BDP

9.2

SVP

61.5

CVP

32.5

EDU

4.0

Empfängerpartei

Panaschierneigung

GP

40

90

glp EVP

10.8

Bezirk Weinfelden

SP

20 30 22.3

80

CVP

26.2 20.6

EVP 40

GP

5.7

EDU

7.2

SP

19.5

glp

SVP

8.9

12

SP GP

22.1

Empfängerpartei 39.3

0

19.6 17.2

SVP

38.9

CVP

48.8

7.4 10 20 30 23.6

Empfängerpartei

Panaschierneigung

SVP

42.3

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

10

Empfängerpartei

Panaschierneigung

Bezirk Kreuzlingen

0

Bezirk Frauenfeld

0

10

36.1 20 30 40 50 26.4

BDP 60

70

80

90

Grossratswahlen 2020

Wo die Panaschierstimmen hinfliessen (Fortsetzung) Abgegebene Panaschierstimmen pro 1'000 Wahlzetteln der Herkunftspartei und pro kandidierender Person der Empfängerpartei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen

SP

Bezirk Arbon

Ausgeprägter Panaschierstimmenabfluss zur GP Wenn Wählerinnen und Wähler der SP Stimmen an parteifremde Kandidierende vergaben, gingen diese mit Abstand am häufigsten an die Grünen. In den Bezirken Arbon und Münchwilen erhielt auch die CVP, in den Bezirken Kreuzlingen und Weinfelden die glp nennenswert Panaschierstimmen von SP-Wahlzetteln.

8.2 22.0 55.9

Empfängerpartei

19.5 16.2 28.4

80

90

1.9

0

50

60

70

80

glp

26.9

glp

13.1 3.2

GP

20

30 27.5

40

50

60

70

80

EVP

11.9 10 20 30 16.1

BDP

0

21.7

FDP

23.9

CVP

0.2 20 30 24.9

40

30 25.8

40

50

60

70

80

90

50

60

70

80

90

0

EDU BDP 40

50

60

70

80

90

5.0 60

Empfängerpartei

Panaschierneigung

SVP CVP

7.9 18.7

FDP

11.7

70

80

90

SP

67.4

glp

41.5

glp

50

glp EVP

SP

32.5

40

SP CVP

8.4 10 20 30 18.7

FDP

14.4 30 27.6

FDP

1.5

CVP 56.8

20

SVP

26.0

SVP 24.8

10

Empfängerpartei

9.4

Empfängerpartei

45.2

0

90

Bezirk Weinfelden

11.3

EDU

80

15.6

EVP

Panaschierneigung

EVP

70

69.8

EDU 13.0

glp

38.6 11.3

60

15.5

glp

3.3

SP

53.2

50

7.5

82.9 SP

SVP

40

Panaschierneigung

CVP

34.0

Empfängerpartei

6.9

EDU

EDU

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

GP glp

5.9

FDP

33.1

Bezirk Kreuzlingen

FDP

3.7

SVP

20

SVP CVP

24.1

Empfängerpartei

24.9

10

Empfängerpartei

EVP 90

8.9

0

90

Bezirk Frauenfeld

Panaschierneigung

Wählerinnen und Wähler der GP panaschierten klar am häufigsten in Richtung SP. Auch an die glp gingen überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen, in den Bezirken Arbon und Münchwilen zu‑ dem an die CVP.

80

57.3

Bezirk Arbon

Vor allem zur SP wanderten Panaschierstimmen ab

70

13.3

GP FDP

10

60

14.4

CVP

24.5

0

50

6.1

SVP

CVP

90

BDP 40

Panaschierneigung

Empfängerpartei

79.6

EDU

EDU 6.9 10 20 30 15.9

Bezirk Weinfelden

34.9

EVP

9.9

10

70

GP

70.8

40

60

7.4

FDP

20 30 20.8

50

Panaschierneigung

SVP

6.1

0

40

EVP

1.3

EVP 20 30 21.7

glp

17.0 8.4

EDU

10

CVP

18.1

GP

7.5

GP

36.3

glp

3.3

FDP

16.4

CVP

24.1

0

SVP

6.7

FDP 31.4

Empfängerpartei

Panaschierneigung

SVP

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

10

Empfängerpartei

Panaschierneigung

Bezirk Kreuzlingen

0

Bezirk Frauenfeld

EDU

3.4

EVP

6.7

EVP

EDU

13.5 10 20 30 20.7

BDP

0

40

50

60

70

80

90

13

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Wo die Panaschierstimmen hinfliessen (Fortsetzung) Abgegebene Panaschierstimmen pro 1'000 Wahlzetteln der Herkunftspartei und pro kandidierender Person der Empfängerpartei Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020, in Anzahl Panaschierstimmen

glp

Bezirk Arbon

Panaschierstimmen nach rechts und links

Panaschierneigung

Bezirk Frauenfeld Empfängerpartei

20.1 52.0

Von Wahlzetteln der glp flossen in allen Bezirken ausgeprägt Panaschierstimmen ab. Diese kamen einer breiten Palette von Parteien zugute: am häufigsten der FDP, der GP, der SP und der CVP.

Bezirk Kreuzlingen Empfängerpartei 29.7

SVP

32.2

SP 61.7

41.3

80

90

0

50

60

70

80

90

31.2

80

90

70

80

90

FDP SP

44.5

GP

9.1

EDU

9.6

EDU 60

SVP CVP 42.9

SP

4.4 40 50 40.2

70

39.7

EVP 30

60

Empfängerpartei

FDP

14.6 20

50

32.7

GP

75.6

10

40

17.9

CVP

70.9

0

BDP

13.2 20 30 23.1

SVP 64.9

EDU

10

Panaschierneigung

Empfängerpartei

19.9

EVP 40 37.2

70

Bezirk Weinfelden

Panaschierneigung

CVP

3.2 30

60

GP

20.3 20

50

FDP

63.0

10

EVP 30 40 31.7

EVP EDU

3.1

Bezirk Münchwilen

Panaschierneigung

0

20

CVP

25.9 13.0

EDU 12.6

10

GP

24.3

GP

5.3

SP

45.1

SP

45.2

FDP

39.1

CVP

40.8

0

SVP

15.8

FDP

48.4

Empfängerpartei

Panaschierneigung

SVP

0

10

EVP 30.5 20 30 40 27.6

BDP 50

60

70

80

90

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik) Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik)

Vier Parteien stellen die Panaschierkönige Kandidierende der SVP erreichen oft Spitzenwerte bei den Kandidatenstimmen. Bei der Rangliste nach Panaschierstimmen finden sich jedoch Persönlichkeiten aus einer breiten Palette von Parteien auf den vordersten Plätzen. Am meisten Panaschierstimmen holten Kandidierende der FDP, der CVP, der SP und der SVP. Unter den Personen, die in den einzelnen Wahlkreisen am meisten Kandidatenstimmen holten, finden sich besonders häufig Kandidierende der SVP. Zu den fünf Kandidierenden mit der höchsten Stimmenzahl gehörten in den Bezirken Münchwilen und Weinfelden sogar ausschliesslich Vertreter der SVP: Die ersten Plätze belegten Kurt Baumann und Pascal Schmid. Im Bezirk Arbon belegte Dominik Diezi (CVP) den Spitzenplatz, im Bezirk Frauenfeld hatte Daniel Vetterli (SVP) und im Bezirk Kreuzlingen Nina Schläfli (SP) die Nase vorn.

Rangliste nach Panaschierstimmen Um die Popularität der Kandidierenden zu beurteilen, ist die Rangliste nach Kandidatenstimmen jedoch nur bedingt geeignet. In einer Rangliste nach Kandidatenstimmen werden nämlich Kandidierende wählerstarker Parteien bevorzugt, da ihnen aus unveränderten Wahl14

zetteln «automatisch» Kandidatenstimmen zufliessen.

Besser als mit den Kandidatenstimmen wird die Popularität von Kandidierenden mit den Panaschierstimmen gemessen. Wer panaschiert, lässt seine Stimme nämlich bewusst einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten zukommen. Eine Rangliste der Kandidierenden nach Panaschierstimmen gibt damit Einblick in die überparteiliche «Beliebtheit» der Kandidatinnen und Kandidaten1.

Im Unterschied zur Rangierung nach Stim­ mentotal erscheinen bei der Rangierung nach Panaschierstimmenzahlen sowohl Kandidierende stimmenstarker als auch stimmenschwächerer Parteien auf den vorderen Plätzen.

1 Aussagen über die Popularität innerhalb der eigenen Liste sind jedoch nicht möglich.

Im Bezirk Arbon holt Dominik Diezi die meisten Panaschierstimmen Im Bezirk Arbon schnitt Dominik Diezi (CVP) bezüglich überparteilicher Attraktivität am besten ab. Er holte 249 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln. Auf dem zweiten Platz liegt Norbert Senn (ebenfalls CVP) mit 233, auf dem dritten Dieter Feuerle (GP) mit 185 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln.

Anders Stokholm ist erneut Panaschierkönig im Bezirk Frauenfeld Im Bezirk Frauenfeld ist, wie bereits vor 4 Jahren, Anders Stokholm (FDP) der überparteilich «beliebteste» Kandidierende. Er erzielte 210 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln. Auf dem zweiten Platz folgt Marianne Sax (SP) mit 197 vor Stefan Leuthold (glp) mit 128 Panaschierstimmen pro 1‘000

Grossratswahlen 2020

parteifremden Wahlzetteln.

Wahlzetteln.

Im Bezirk Kreuzlingen belegt Nina Schläfli den ersten Platz

Max Vögeli ist erneut der Panaschierkönig im Bezirk Weinfelden

Im Bezirk Kreuzlingen schnitt Nina Schläfli (SP) bezüglich überparteilicher Attraktivität am besten ab. Sie vereinte 227 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln auf sich. Den zweiten Platz sicherte sich Peter Dransfeld (GP) mit 213, den dritten Christina Pagnoncini (glp) mit 175 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln.

Wie bereits bei den letzten Grossratswahlen heisst im Bezirk Weinfelden der Panaschierkönig Max Vögeli (FDP). Er holte 249 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln. Wie vor vier Jahren folgen auf den nächsten Plätzen Ulrich Fisch (glp) mit 215 und Andreas Guhl (BDP) mit 154 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln.

Im Bezirk Münchwilen macht Kurt Baumann das Rennen

Auch kleinere Parteien vorne dabei

Der Panaschierkönig im Bezirk Münchwilen heisst Kurt Baumann (SVP). Er konnte 201 Panaschierstimmen pro 1‘000 parteifremden Wahlzetteln auf sich vereinen. Die Plätze zwei und drei holten Josef Gemperle und Alex Frei (beide von der CVP) mit 184 bzw. 183 Panaschierstimmen auf 1‘000 parteifremden Die sechs Kandidierenden mit den meisten Kandidatenstimmen nach Bezirken Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020 Name, Vorname Bezirk Arbon

KandidatenListe stimmen

1

Diezi Dominik

CVP

4’229

2

Salvisberg Martin

SVP

4’146

3

Senn Norbert

CVP

4’056

4

Tobler Stephan

SVP

4’007

5

Martin Urs

6

Bruggmann Marina

SVP

3’814

SP/Gew.

3’495

Bezirk Frauenfeld 1

Vetterli Daniel

SVP

6’099

2

Sax Marianne

SP/Gew.

5’863

3

Wirth Andreas

SVP

5’613

4

Tschanen Mathias

SVP

5’347

5

Lei Hermann

SVP

5’261

6

Koch Paul

SVP

5’196

SP/Gew.

3’574

Bezirk Kreuzlingen 1

Schläfli Nina

2

Kuhn Petra

SVP

3’395

3

Dransfeld Peter

GP

3’253

4

Indergand Aline

SVP

3’128

5

Ricklin Judith

SVP

2’952

6

Schär Urs

SVP

2’783

Bezirk Münchwilen 1

Baumann Kurt

SVP

4’433

2

Schrepfer Urs

SVP

4’005

3

Mühlemann Stefan

SVP

3’450

4

Bartel Rudolf (Ruedi)

SVP

3’359

5

Zimmermann David

SVP

3’352

6

Inauen Cornel

SVP

3’262

Bezirk Weinfelden 1

Schmid Pascal

SVP

5'565

2

Zbinden Ruedi

SVP

5'338

3

Eschenmoser Hans

SVP

5'251

4

Altwegg Isabelle

SVP

5'160

5

Zuber Andreas

SVP

4'533

6

Brunner Max

SVP

4’511

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Unter den fünf Kandidatinnen und Kandidaten mit den meisten Panaschierstimmen auf 1‘000

parteifremden Wahlzetteln pro Bezirk befinden sich Persönlichkeiten aus acht Parteien.

Neben Kandidierenden aus stimmenstarken Parteien finden sich auch Politikerinnen und Politiker aus stimmenschwächeren Parteien wie Ulrich Fisch, Christina Pagnoncini, Reto Ammann und Stefan Leuthold (alle glp), Peter Schenk (EDU) oder Andreas Guhl (BDP) auf den vorderen Plätzen.

Viele Panaschierstimmen holten insbesondere Kandidierende der Mitteparteien. So sind insgesamt sieben Vertreter der CVP, fünf der FDP und vier der glp in den «Top Fünf» nach Bezirk zu finden. Die stimmenstarke SVP ist dagegen nur mit drei Persönlichkeiten vertreten.

Kandidatinnen und Kandidaten nach Beliebtheit bei Wählerinnen und Wählern anderer Parteien Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020

Name, Vorname Bezirk Arbon

Liste

Gewählt

«Echte» Panaschierstimmen1

«Echte» Panaschierstimmen1 auf 1'000 partei­fremden Wahlzetteln

1

Diezi Dominik

CVP

ja

2’308

248.6

2

Senn Norbert

CVP

ja

2’163

233.0

3

Feuerle Dieter (Didi)

GP

ja

1’713

184.9

4

Eugster Daniel

FDP

ja

1’421

158.1

5

Macedo Gabriel

FDP

ja

1’413

157.2

6

Gschwend Viktor

FDP

ja

1’400

155.7

7

Bruggmann Marina

SP/Gew.

ja

1’360

147.5

Bezirk Frauenfeld 1

Stokholm Anders

2

Sax Marianne

FDP

ja

2’696

210.5

SP/Gew.

ja

2’524

196.9

3 4

Leuthold Stefan

glp

ja

1’726

128.6

Vetterli Daniel

SVP

ja

1’241

122.0

5

Bodenmann Maja

CVP

ja

1’574

117.0

6

Vietze Kristiane

FDP

ja

1’488

116.2

7

Rüetschi Gina

GP

ja

1’510

115.8 227.5

Bezirk Kreuzlingen 1

Schläfli Nina

SP/Gew.

ja

1’594

2

Dransfeld Peter

GP

ja

1’520

212.7

3

Pagnoncini Christina Larissa

glp

ja

1’309

175.0

4

Feuz Hans

5

Ammann Reto

6 7

CVP

ja

1’221

163.7

glp

ja

1’046

139.8

Kuhn Petra

SVP

ja

735

129.2

Raschle Marianne

CVP

ja

946

126.8

Bezirk Münchwilen 1

Baumann Kurt

SVP

ja

1’241

200.9

2

Gemperle Josef

CVP

ja

1’361

184.4

3

Frei Alex

CVP

ja

1’351

183.1

4

Schrepfer Urs

SVP

ja

1’000

161.9

5

Peter Köstli Sabina

CVP

ja

1’077

146.0

6

Hasler-Roost Cornelia

FDP

ja

1’089

131.1

7

Lüscher Bruno

FDP

ja

1’038

125.0

Bezirk Weinfelden 1

Vögeli Max

2

Fisch Ulrich (Ueli)

FDP

ja

2’709

248.9

glp

ja

2’390

3

215.3

Guhl Andreas

BDP

nein

1’819

153.7

4

Grau-Lanz Heidi

FDP

ja

1’611

148.0

5

Schenk Peter

6

Schallenberg Arthur (Turi)

7

Schmid Pascal

EDU

ja

1’604

142.7

SP/Gew.

ja

1’516

136.8

SVP

ja

1’066

135.7

1 Ohne Panaschierstimmen von Wahlzetteln derselben Partei; inkl. Stimmen aus Wahlzetteln ohne Bezeichnung Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau (Berechnung: Dienststelle für Statistik)

15

Statistische Mitteilung 2 / 2020

Stimmen und Sitzverteilung nach Listen Kanton Thurgau, Grossratswahlen 2020

01

Bezeichnung der Liste Christlichdemokratische Volkspartei

Kurzbezeichnung CVP

Kandidatenstimmen 153’589

02

Eidgenössisch-Demokratische Union

EDU

03

Junge Evangelische Volkspartei

jevp

04

Junge Christlichdemokratische Volkspartei

05

FDP. Die Liberalen

06

Grünliberale

07

Evangelische Volkspartei

08

Jungsozialist*innen und Gewerkschaftsjugend

09

Schweizerische Volkspartei

10

Sozialdemokratische Partei, JUSO und Gewerkschaften1 Sozialdemokratische Partei und Gewerkschaften2

11

Grüne Partei

12

Bürgerlich-Demokratische Partei

13

Junge Grüne

Zusatzstimmen 21’330

Listenstimmen 174’919

Sitze 18

59’945

2’913

62’858

5

10’045

1’373

11’418

0

JCVP

9’285

2’078

11’363

0

FDP

173’035

22’689

195’724

18

glp

96’602

11’650

108’252

9 6

EVP

52’332

4’130

56’462

JUSO

2’632

75

2’707

0

SVP

418’793

39’993

458’786

45

SP/Gew.

151’830

13’063

164’893

14

GP

140’092

11’103

151’195

15

BDP

11’199

2’553

13’752

0

JG

8’097

566

8’663

0

1’287’476

133’516

1’420’992

130

Total

1 Bezirke Arbon, Münchwilen, Weinfelden

Leere Stimmen

31’683

Summe

1’452’675

2 Bezirke Frauenfeld, Kreuzlingen

Datenquelle: Staatskanzlei Kanton Thurgau

Zur Analyse der Panaschierdaten Die vorliegende Analyse der Panaschierdaten der Grossratswahlen 2020 für den Kanton Thurgau stützt sich auf Konzepte des Panaschierexperten Rudolf Burger (Burger, Rudolf, Konzepte zur Analyse der Panaschierstatistik. Eine Studie mit Daten der Nationalratswahlen 1999, Neuchâtel 2001).

Zur korrekten Interpretation der Panaschierstatistik wurden die Rohdaten gemäss dem von Burger vorgeschlagenen Vorgehen bereinigt. Insbesondere wurden «unechte» Panaschierstimmen (d. h. Panaschierstimmen zwischen Listen derselben Partei) eliminiert und Korrekturen durchgeführt, die sich aus der Berücksichtigung des für den Panaschierstimmentausch verfügbaren eigenen oder fremden Listenpotentials sowie aus dem verfügbaren Kandidatenpool ergeben.

Berechnung der verwendeten Indikatoren Parteistärke Auf Bezirks- oder Gemeindeebene berechnet als Anteil der Parteistimmen einer Partei am Parteistimmentotal. Auf Kantonsebene berechnet als Anteil der «Fiktiven Wählenden» einer Partei am Total gültiger Wahlzettel.

«Fiktive Wählende» (Partei A) =

Total gültige Wahlzettel (pro Bezirk) Total abgegebene Stimmen (pro Bezirk)

* erhaltene Stimmen (Partei A)

Die «Fiktiven Wählenden» sind eine theoretische Grösse und werden bezirksweise berechnet. Die Summe der «Fiktiven Wählenden» aller Bezirke ergibt die «Fiktiven Wählenden» auf Kantonsebene.

Attraktivität der Kandidierenden Attraktivität =

Parteidisziplin Parteidisziplin =

Beliebtheit bei Wählern anderer Parteien

Erhaltene Panaschierstimmen 1'000 Anzahl Kandidierende * Parteifremde Wahlzettel *

Abgegebene Panaschierstimmen der Partei A 1'000 Anzahl Wahlzettel der Partei A * Parteifremde Kandidierende *

Beliebtheit der Kandidaten =

Erhaltene Panaschierstimmen Parteifremde Wahlzettel

* 1'000

Daten zu dieser Publikation Die Daten zu dieser Publikation und weitere Informationen finden Sie unter: www.statistik.tg.ch  Staat und Politik  Grossratswahlen Herausgeber Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau Grabenstrasse 8, 8510 Frauenfeld Telefon 058 345 53 60 statistik@tg.ch, www.statistik.tg.ch Die Dienststelle für Statistik ist Partner von thurgauwissenschaft.

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Autoren Ulrike Baldenweg, Telefon 058 345 53 61, ulrike.baldenweg@tg.ch Manuel Huber, Telefon 058 345 53 64, manuel.huber@tg.ch Daniela Koller, Telefon 058 345 53 65, daniela.koller@tg.ch Gestaltung Andrea Greger Foto Staatskanzlei Kanton Thurgau Diese Ausgabe wurde am 3. Juli 2020 aktualisiert.