Interview
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Andri Franziscus: «Jetzt ist die Guarda Lodge meine Hauptbeschäftigung.» (Bild Silvia Cantieni)
ist nicht die Schuld der Tourismusorganisationen. Holen Sie Ihre Gäste am Bahnhof Guarda ab? Das ist eine heikle Frage. Da sind wir hin- und hergerissen. Wir möchten, dass das Postauto nach Guarda gut frequentiert ist. Das steht im Gegensatz zum privaten Abholservice. Es ist ja ein grosser Fortschritt, dass man seit letztem Dezember auch in Guarda das Ruftaxi bestellen kann, sogar um Mitternacht. Wir sollten dieses Angebot nützen und zum Erfolg beitragen. Im Endeffekt ist es wichtig, diesen zusätzlichen Effort zu unterstützen.
Mit sieben Zimmern und einer Ferienwohnung in Guarda Pitschen sind Sie ein kleiner Gastbetrieb. Sie bieten ein umfassendes Frühstück an sowie einmal pro Woche ein Raclette-Nachtessen. Wo decken Sie sich mit Frischprodukten ein? Als kleines Haus müssen wir möglichst flexibel sein und reagieren können, wenn mal mehr Gäste hier sind. Wir kaufen unsere Frischprodukte zur Hauptsache hier in Guarda im Volg ein, darüber sind wir sehr froh. Daneben kaufen wir Fleisch und Käse direkt beim Bauern. Zum Gastro-Grosslieferanten im Raum Chur gehen wir wenige Male pro Jahr.
Was bedeutet der bekannte Schellen-Ursli-Ort Guarda für Sie? Guarda ist ja mein Heimatort, und so gesehen hatte ich immer schon eine Beziehung zu diesem Ort. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich einmal hierhin zurückkomme. Guarda ist aber auch eine Chance, noch einmal etwas Neues zu beginnen und die Selbständigkeit zu wagen. Dieses Projekt hätte ich an einem anderen Ort nicht starten können. Hier konnte ich die Markt- und Erfolgschancen einschätzen.