Allegra

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«2150 METER ÜBER DEM DURCHSCHNITT» Silvia Cantieni // Eveline A. Michel ist die neue Geschäftsleiterin

der Gastronomiebetriebe der Bergbahnen Scuol AG. Die Vollblut-Gastronomin offeriert Gastfreundschaft und serviert Sonnencreme. Gebürtig aus Thun im Kanton Bern, bringt der Beruf die gelernte Hotelfachassistentin Eveline A. Michel (51) von Montreux über Zürich bis nach Appenzell und von Lugano über Altdorf bis nach Saas Fee. In New York begeistern Michel die Wolkenkratzer, in der Schweiz die Berge. Die Berge, die Natur und die Bergfrische seien ihr Element, sagt Michel, und so habe sie ins Engadin gefunden – hoch hinauf nach Motta Naluns, «2150 Meter über dem Durchschnitt», wie sie lachend betont. Drei Gastronomiebetriebe Eveline A. Michel fühlt sich wohl. Motta Naluns ist seit dem vergangenen 1. September ihre Wirkungsstätte. Von dort aus schaut sie, dass alle drei Gastronomiebetriebe funktionieren, bestens funktionieren natürlich. Das nur im Winter geöffnete Bergrestaurant Alpetta wird vom dortigen Restaurantleiter Werner Dirren quasi in Eigenregie geführt, also verbleiben die beiden zentralen Bergrestaurants «La Charpenna» (Selbstbedienung) und La Motta (Be-

dienung) sowie die Bar Mar-Motta bei der Talstation. «Was braucht der Gast?» «Was braucht der Gast?» ist so eine Frage, die sich die Gastronomiechefin immer wieder stellt. «Und wohin gehöre ich als Chefin?» Auf beide Fragen hat sie schon im Herbst eine Antwort gefunden. Die so aufgestellte wie selbstbewusste Frau ist gern bei den Gästen, plaudert und serviert, kassiert, serviert und plaudert, und dazwischen sieht sie sogar rot. Denn die Herbstsonne brennt heftig auf das Gesicht des Gastes auf der Terrasse. Sofort ist Frau Michel zur Stelle – mit einer Tube Sonnencreme in der Hand. Welch ein Service! «Ich gehöre an die Front!» «Ich gehöre an die Front, im Sommer und im Winter», betont Michel und hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit ihrem Team, auf flotte und dankbare Gäste. «Ich möchte allen ein gutes Erlebnis am Berg bieten.» Ja, sie habe auch eine pädagogische Seite in sich, habe sie doch Berufskunde an

Vollblut-Gastronomin: Eveline A. Michel freut sich, die Gäste auf Motta Naluns zu begrüssen. (Bilder Silvia Cantieni)

Hotelfachleute unterrichtet. In New York, da erinnert sie sich gern an die Zeit in der Grand Central Station (grösster Bahnhof), wo sie an der Oyster-Bar massenhaft Austern verkauft hat. Konzeptionelle Wünsche Vermutlich keine Austern, dafür eine währschafte Engadiner Kost mit internationalem Touch wird die weltgewandte Dame auf Motta Naluns kredenzen. Sie habe ein besonderes Gespür für Gäste, weil «ich selber gern Gast bin». Und hat einen weite-


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