Telegramme Verlag Vorschau Frühjahr 2022

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Telegramme Verlag 1

Frühjahr 2022 & Gesamtverzeichnis


Romana Ganzoni Foto: Anna Positano

Frühjahr 2022

Telegramme Verlag Zürich

Januar 2022

2 Balmer Bücherdienst AG, Einsiedeln www.neue-telegramme.ch - Auslieferung:


GRUSSWORT DES VERLEGERPAARS

Auf ein wiederum erfolgreiches Jahr! Wir sind von Kopf bis Fuß auf den Erfolg unserer Bücher eingestellt – und doch haben wir nach dem plötzlichen Ausverkauf von Roswitha Gassmanns Reiseabenteuer-Buch »Wie ich alle Grenzen überschritt“ kalte Füße gekriegt: Rapide nachzudrucken, war ein gewaltiger Adrenalinstoß. Wir danken allen Buchhandlungen und allen Lesenden fürs Anfeuern! Den Erfolg unseres Verlags hat auch unser Steadyseller, Romana Ganzonis »Magdalenas Sünde«, vermehrt. So stellen wir uns gute Bücher auf dem Markt vor: Ever­ greens, ohne Ablaufdatum! Es gibt Slow Food, Slow Fashion – Slow Reading sollte folgen, Lesen mit Bedacht! Die begeisternden Erfahrungen mit unserem Verlag auf den Buchmessen Frankfurt/Main und Wien sowie die Lesungen aller unserer Autorinnen und Autoren beim Festival »Zürich liest« – ein Heimspiel für unseren Zür­ cher Verlag – bestärken uns in dem Vorhaben, für das gute und schöne Buch einzustehen, für seine »Systemrelevanz«. Im Frühling bringen wir zwei weitere Kostbarkeiten heraus. In einer gebundenen Originalausgabe erscheint Angelika Overaths zweisprachiger Gedichtband »Schwarzhandel mit dem Himmel / Marchà nair cul azur«, in Deutsch und Vallader. Die vielbeachtete Autorin gibt darin den Kern ihrer Poetik preis: die Wortsuche als sinnliches Spiel. Wir verbinden mit dieser exquisiten Publika­ tion die Hoffnung, eine weitere literarische Brücke zwischen den Landessprachen schlagen zu kön­ nen. Und wir legen Ihnen ans Herz, immer genügend Exemplare dieses Titels vorrätig zu haben! Am 13. Februar 2022 feiert ein großer Schweizer Schriftsteller seinen 75. Geburtstag: Urs Faes. Er hat bis heute ein gutes Dutzend Romane veröffentlicht, darunter so bekannte Werke wie »Som­ merwende« oder »Sommer in Brandenburg«. Markus Bundi, Schriftsteller und Essayist, folgt den zahlreichen Verstrickungen und Fährten in Urs Faes’ Œuvre in seinem luziden Essay »Einer wie Lenz im Labyrinth«, den er mit vielen Gesprächen mit Urs Faes zusätzlich recherchierte. Ein Muss für alle Literaturliebhaberinnen und Literaturliebhaber! Ein Hoch auf die wertvollen Bücher! Und auf Sie, die Sie unsere Bücher hochhalten! Herzlich grüßen Sie Ihre Dana Grigorcea und Perikles Monioudis

Wir stehen für Verlags­ präsentationen gemeinsam mit unseren Autorinnen und Autoren zur Verfügung!

Freude an guten Büchern: Verlags- und SBVV-Damen mit Telegramme-Verlegerin Dana Grigorcea (2.v.r.) auf der Buch Wien 2021. Foto: SBVV / Telegramme Verlag

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NEUE LITERATUR

Gelebtes Unterengadin

Angelika Overath bringt das Vallader, die Sprache des Unterengadins, zum Klingen. Ihre Sprachbilder sind kristallin – und vielleicht nur durch eine fremde Zunge, einen fremden Blick möglich geworden. Im Wechselspiel von Vallader und Deutsch entsteht ein neuer Echoraum, in dem sich das Leben in seiner Melancholie und seinem Glück in einer unvergleichlichen Landschaft öffnet. Als überraschendes Schmuggelgut fügt die Autorin dem Band die »Istanbuler Elegien« bei. In diesem »Schwarz­ handel« kommen sich Engadin und Orient, Inn und Bos­ porus, Sehnsucht und Heimat berührend nah.

»Angelika Overaths Begegnung mit dem Rätoromanischen ist eine Liebesgeschichte.« Neue Zürcher Zeitung Angelika Overath Schwarzhandel mit dem Himmel / Marchà nair cul azur Gedichte Deutsch / Vallader Fest gebunden, mit Schutzumschlag und Leseband 124 Seiten / 13,15 x 21,1 cm CHF 24,80 / EUR 18,00 [D] Erscheint am: 1. März 2022

Angelika Overath, geboren 1957 in Karlsruhe, ist Re­ porterin, Literaturkritikerin, Dozentin und vor allem: Schriftstellerin. Sie hat die erfolgreichen Romane »Nahe Tage«, »Flughafenfische«, »Sie dreht sich um« und »Ein Winter in Istanbul« veröffentlicht sowie Es­ says und Gedichtbände. Die Egon-Erwin-Kisch-Preisträgerin lebt in Sent im En­ gadin. Zusammen mit ihrem Mann, dem Literaturwis­ senschaftler Manfred Koch, führt sie die literarische Schreibschule Sent.

ISBN 978-3-907198-58-2

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Angelika Overath Foto: Marianne Lüthi


NEUE LITERATUR

Zum 75. Geburtstag von Urs Faes am 13. Februar 2022

Markus Bundis inspirierender Essay zum Werk des Schweizer Schriftstellers Urs Faes erscheint zu des­ sen 75. Geburtstag. Ein gutes Dutzend Romane hat der 1947 geborene Faes bis heute veröffentlicht, da­ runter so bekannte Werke wie »Sommerwende« (1989) oder »Sommer in Brandenburg«(2014). Ge­ schichten, eingebettet in Geschichte: subjektives Erinnern im Hall eines kollektiven Gedächtnisses. Markus Bundi nimmt die Spur bei den ersten Gedich­ ten auf und folgt dem Autor bis zum Roman »Unter­ tags« (2020), lässt sich auf Verstrickungen ein und spürt den subkutanen Fährten zwischen Schatten und Licht nach, zwischen Liebe und Tod – denn in die­ sen Texten steckt nichts weniger als eine Passion. Eines verbindet Urs Faes und Markus Bundi zweifellos: Sie wissen beide, dass man immer zuerst Lesender ist.

• Ein luzider Essay von Markus Bundi zum literarischen Werk von Urs Faes

Markus Bundi Einer wie Lenz im Labyrinth Ein Essay zum Werk von Urs Faes Französische Broschur 130 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D] Erscheint am: 3. Januar 2022

• Für alle Leserinnen und Leser guter Literatur erhellend und unterhaltsam

ISBN 978-3-907198-56-8

Markus Bundi, 1969 geboren, studierte Philosophie, Literaturwissenschaften und Linguistik an der Universi­ tät Zürich und lebt heute in Neuenhof AG. Er arbeitete zehn Jahre auf einer Zeitungsredaktion und unterrichtet seit 2005 an der Alten Kantonsschule Aarau Philosophie und Deutsch. Er hat mehrere Romane, Erzählungen, Ge­ dichtbände und Essays veröffentlicht; zuletzt den Roman »Die letzte Kolonie« (2021) und »Der Vater ist der Vater« (2021) zu Heinrich von Kleist. Als Herausgeber betreute er u.a. DIE REIHE im Wolfbach Verlag, und er verantwor­ tet die Werkausgabe von Klaus Merz.

Foto: Christian Doppler

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Urs Faes Foto: © juergen-bauer.com


BEREITS ERSCHIENEN

Die Macht der Seele, die Macht der Liebe Drei Erzählungen – drei Schicksale. In »Schnee in Vene­ dig« erinnert sich die Protagonistin an ihre Jugendfreun­ din Laura und die von rätselhaften Umständen begleitete Suche nach ihr in Venedig, wohin Laura in einer Art Be­ freiungsschlag geflüchtet war. In der betörenden Winter­ stimmung erscheint der Erzählerin, die inzwischen über fünfzig ist, die Lagunenstadt als womöglich letzter Auf­ enthaltsort Lauras, die sich – vielleicht – noch immer dort verborgen hält. »Hochzeit«, die zweite Erzählung des Bandes, schildert auf psychologisch feine Weise die vertrakte Verbindung der Studentin K. und ihres Kommilitonen, dem Erzähler. Dieser gibt sie auch dann nicht auf, als sie, gezeichnet von einer kurzen Liaison mit einem Schauspieler, in seelische Nöte gerät. »Vor der Dämmerung« zeichnet die ungleiche Beziehung zwischen der älteren Schriftstellerin Christine und einem jungen Ausbrecher nach, der sich zunächst im Forst und dann als Gast Christines in ihrem im Jura gelegenen Wald­ haus versteckt hält. • Marc Djizmedjian vertraut auch in seinem neuen Buch auf seine psychologisch grundierte Erzählweise.

Marc Djizmedjian Schnee in Venedig Fest gebunden, mit Schutzumschlag und Leseband 136 Seiten / 13,15 x 21,1 cm CHF 24,80 / EUR 18,00 [D]

ISBN 978-3-907198-55-1

Marc Djizmedjian, 1967 in Zürich gebo­ ren, absolvierte, nach einigen Semes­ tern der Psychologie und Philosophie an der Universität Zürich, eine Ausbil­ dung zum Redakteur. Er veröffentlichte zuletzt die Novelle »Anne und Laure« (2020) im Telegramme Verlag. Foto: Sandro Schaub

Bereits erschienen: Anne und Laure kennen sich nicht – noch nicht. Und doch wissen sie einiges vonei­ nander, denn sie teilen sich den Mann. Geliebter der einen, Gatte der ande­ ren, versucht dieser, das labile Gleich­ gewicht, welches das Zürcher Dreiecks­ geflecht bestimmt, aufrechtzuerhalten. Doch er macht die Rechnung ohne Anne und Laure.

Marc Djizmedjian Anne und Laure Französische Broschur 76 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 18,90 / EUR 14,00 [D]

ISBN 978-3-907198-51-3

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BEREITS ERSCHIENEN

So viel Welt in einem einzigen Buch! Von den letzten großen Reiseabenteuern vor dem Auf­ kommen des Internets künden diese authentischen Be­ richte einer überall und immer geforderten Reiseleiterin. Leichtfüßig und mit hinreißendem Humor führt uns Roswi­ tha Gassmann an Orte, so fern und abenteuerlich, wie sie für niemanden jemals mehr sein werden. Gleich zu Beginn versinkt auf dem peruanischen Hochpla­ teau der Reisebus im Morast, und als ihn die Gäste her­ auszuschieben vermögen, ist der Fahrer beleidigt und fährt den Bus in den Schlamm zurück. Durch Dschungel und Wüsten, Adobedörfer und Städte mit Opernfestivals streifen die neugierigen Reisenden und neh­ men Strapazen auf sich, die einen heute nurmehr staunen lassen. Telexnachrichten werden um die Welt verschickt, Straßenblockaden umfahren, verschollene Gäste gesucht, wundersame Verehrer abgewehrt oder solche in Venedig verzweifelt gesucht – und als nichts mehr geht, trinkt eine Reisende ihr Parfüm und verliert die Contenance. Roswitha Gassmann schildert eine Zeit, in der Reisen oft­ mals einschneidenden Lebensereignissen gleichkamen. Political Correctness kannte man so noch nicht, aber das Fremde, das überall auf dem Globus lauerte, spiegelt sich in unserer einfühlsamen, aufgeklärten Erzählerin. Ein spannendes, lohnendes Leseerlebnis! • Ein vergnügliches Reiselesebuch mit Tiefgang. Für alle, die die Welt kennen – oder endlich kennen lernen möchten.

Roswitha Gassmann Wie ich alle Grenzen überschritt 24 Reiseleitungen – noch bevor das Internet aufkam Französische Broschur 2. Auflage 162 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

ISBN 978-3-907198-95-7

Roswitha Gassmann wurde im St. Galler Rheintal geboren und wuchs dort auf. Ihr Faible für ande­ re Länder und Sprachen öffnete ihr die Türen zur Welt des Reisens. Nach Jahrzehnten als berufs­ mässige Reiseleiterin frönte die grosse Opernken­ nerin einer weiteren Leidenschaft, der Kommu­ nikation und den Medien. »Wie ich alle Grenzen überschritt« ist Gassmanns erstes Buch.

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Foto: SRF / Oscar Alessio


EVERGREENS

Lou Andreas-Salomé Das Haus Französische Broschur 246 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

Lou Andreas-Salomé Fenitschka Französische Broschur 80 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

Robert Musil Vereinigungen Französische Broschur 128 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

Walter Benjamin Berliner Kindheit um neunzehnhundert Französische Broschur 138 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / € 12,00 [D]

ISBN 978-3-907198-25-4

ISBN 978-3-907198-23-0

ISBN 978-3-907198-24-7

ISBN 978-3-907198-22-3

Hugo von Hofmannsthal Das Märchen der 672. Nacht Französische Broschur 46 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

Hans Fallada Die große Liebe Französische Broschur 114 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

Gerhart Hauptmann Die Hochzeit auf Buchenhorst Französische Broschur 52 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

Georg Simmel Die Alpen und andere Essays Französische Broschur 88 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

ISBN 978-3-907198-15-5

ISBN 978-3-907198-20-9

ISBN 978-3-907198-17-9

ISBN 978-3-907198-16-2

Stefan Zweig Der Amokläufer Französische Broschur 124 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

Ricarda Huch Lebenslauf des heiligen Wonnebald Pück Französische Broschur 128 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

Else Lasker-Schüler Arthur Aronymus Französische Broschur 62 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

Ernst Weiß Der Aristokrat Französische Broschur 204 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

ISBN 978-3-907198-21-6

ISBN 978-3-907198-14-8

ISBN 978-3-907198-18-6

ISBN 978-3-907198-19-3


EVERGREENS

Der einzige Roman der frühen Frauenrechtlerin In ihrem Roman »Liebe«, der 1922 erstmals erschien, spitzt Helene Stöcker die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Irene und Robert bis zur Krise zu. Helene Stöcker wird damit ihre eigene Beziehung zu einem ver­ heirateten Mann nacherzählt haben. Denn auch im wirklichen Leben kam es nicht zum Zusammensein mit dem von ihr begehrten Mann, selbst nach dem Tod seiner Frau nicht – dazu hätte er auf die Ehe als Institution ver­ zichten müssen. Helene Stöckers Überzeugung aber war, dass die Liebe die einzige wahre Grundlage für eine sexuelle Beziehung sein sollte, nicht die Ehe. Die Frauenrechtlerin der ersten Stunde entwickelte aus dieser Auffas­ sung ihre »neue Ethik«. Diese beinhaltete ein neues Familienrecht, einen echten Mutterschutz, ein Abtreibungsrecht und die Gleichstellung des un­ ehelichen Kindes mit dem ehelichen Kind. Helene Stöcker kam 1869 bei Wuppertal zur Welt. Ab 1896 hörte sie an der Universität Berlin Philosophie und National­ ökonomie, wurde 1901 an der Universität Bern über die Kunst­ anschauungen der Romantik promoviert. Zurück in Berlin, unterrichtete sie und hielt Vorträge über Frauenbildung und Frauenrechte. Am 28. Februar 1933 emigrierte Helene Stöcker in die Schweiz. In Deutschland wurden ihre Manuskripte von den Nationalsozialisten vernichtet. Über Schweden und die Sowjetunion wanderte sie 1941 in die USA aus. Sie starb 1943 vereinsamt in New York.

Helene Stöcker Liebe Französische Broschur 248 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

ISBN 978-3-907198-27-8

Liebe und Standesunterschiede in Berlin Theodor Fontane schrieb rund sieben Jahre an seinem Roman »Stine«, wo­ rin er den märkischen Adel auf das Berliner Kleinbürgertum treffen lässt. Stine, eigentlich Ernestine Rehbein, lebt in einem Berliner Wohnhaus, in dem, zwei Stockwerke tiefer, auch ihre verwitwete Schwester Pauline, die zwei Kinder von zwei Männern hat, zu Hause ist. Bei einem Diner lernt Stine den kränklichen jungen Grafen Waldemar Haldern kennen, der sich in sie verliebt und anfängt, um sie zu werben. Haldern ist fast schon bereit, die Ächtung seiner Familie auf sich zu nehmen und Stine zu heiraten. Aber es kommt alles ganz anders. Theodor Fontane, geboren 1819 in Neuruppin, ist einer der wichtigsten Vertreter des literarischen Realismus. Seine Romane und Novellen werden zumeist von gesellschaftskritischen Momenten ge­ tragen, ihnen eignet allerdings eine sanfte Ironie. Er starb 1898 in Berlin.

Theodor Fontane Stine Französische Broschur 132 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 14,90 / EUR 11,00 [D]

ISBN 978-3-907198-28-5

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BEREITS ERSCHIENEN »Notizen aus dem Neuland namens Gegenwart, individuell erlebt, universell nachvollziehbar.« Annabelle

Vorgestellt unter »Beste Bücher des Frühjahrs«, Magazin »persönlich« Alan Schweingruber Das Zimmer Französische Broschur 106 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

Ariela Sarbacher Der gebremste, der bewegte Frühling, und jetzt ist es Sommer Fest gebunden, mit Schutzumschlag und Leseband 180 Seiten / 13,15 x 21,1 cm CHF 24,80 / EUR 18,00 [D]

ISBN 978-3-907198-53-7 ISBN 978-3-907198-50-6

»Jedes Wort hat bei ihr Gewicht.« Isabelle Vonlanthen, Literaturhaus Zürich

»Eine beklemmende Geschichte über sexuelle Obsessionen, über Scham und Schuld – und über Freundschaft und Fürsorge.« Radio SRF 2 Kultur, 52 Beste Bücher Taschenbuch-, E-Book- und Hörbuch-Rechte verkauft Romana Ganzoni Magdalenas Sünde Französische Broschur 3. Auflage 130 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

Katarina Holländer Wurzelwerk Lyrik und Prosa Französische Broschur 124 Seiten / 12 x 20,5 cm CHF 19,90 / EUR 14,50 [D]

ISBN 978-3-907198-54-4

ISBN 978-3-907198-52-0

»Über Empathie« versammelt die pointierten Kolumnen der schweizerisch-rumänischen Schriftstellerin Dana Grigorcea aus »Die Zeit« und »Deutsche Welle«. Siehe Leseprobe S. 14/15.

»Mit diesem Roman hat Monioudis einen weiteren meisterhaften Beweis angetreten, wie wenig äußere Handlung eine Literatur braucht, die sich ihrer ästhetischen Mittel sicher ist.« Deutschlandfunk Dana Grigorcea Über Empathie Französische Broschur 2. Auflage 60 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 19,90 / € 14,00 [D]

Perikles Monioudis Palladium Französische Broschur 192 Seiten / 12 × 20,5 cm CHF 16,90 / EUR 12,00 [D]

ISBN 978-3-907198-74-2

ISBN 978-3-907198-79-7

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Alan Schweingruber Foto: © juergen-bauer.com


LESEPROBE

Auszug aus dem Essayband »Über Empathie« von Dana Grigorcea: Der magische Spiegel »Denken Sie, dass sich mit der Kunst die Welt retten lässt?«, fragte unlängst ein Moderator, der ein Podiumsgespräch mit dem somalischen Schriftsteller Nuruddin Farah und mir führen musste, unsere Bücher aber nicht kannte und sich deshalb bei allgemeinen Lebensbetrachtungen aufhalten wollte. »Ja, sicher«, sagte ich. »Ja«, sagte auch Farah. »Aber wieso?«, fragte der Moderator, verärgert über das Ausbleiben einer programmfüllenden Kontroverse. Dana Grigorcea Über Empathie Ja, wieso? Hatte uns der Gastgeber doch bei der Frage kumpelhaft Französische Broschur 2. Auflage zugezwinkert und uns damit signalisiert, dass er uns mit einer Platti60 Seiten / 12 × 20,5 cm tüde den Ball ans Netz zu heben gedenkt, damit wir mit Anekdoten CHF 19,90 / € 14,00 [D] aus dem Künstlerleben und Zitaten aus unseren Büchern gleich loslegen können. ISBN 978-3-907198-79-7 Denn wer wollte ernsthaft behaupten, die Kunst könne in unserem hektischen, unübersichtlichen Alltag etwas ganz Großes bewirken? Wieso sollte die Kunst die Welt retten können, wenn sie augenscheinlich nicht einmal ihre Erzeuger retten konnte, die vielen Künstlerinnen und Künstler, die über die Jahrtausende an ihrem inneren Aufruhr gelitten haben, an ihrer Getriebenheit und den Selbstzweifeln, an ungeordneter Lebensführung, den Anfeindungen seitens der Gesellschaft und seitens der Obrigkeit und so oft auch an der materiellen Misere? Wimmelt es nicht gerade unter Künstlern von Menschen, die im Umgang eher garstig waren, rücksichtslos in ihrem nächsten Umfeld – und die, ganz anders, auch etwa verbrecherischen Regimes gehuldigt haben, aus Verblendung oder aus Opportunismus? Und sind da nicht auch diese berüchtigten Beispiele von Kriegsführern und Tyrannen, die sich als kultiviert und kunstaffin inszeniert haben? »Vissi d’arte, vissi d’amore«, singt Tosca in Vincenzo Bellinis gleichnamiger Oper. Das ist eine der berühmtesten Sopranarien der Welt und mitunter die berühmteste Klage eines Künstlers an die Kunst. »Ich lebte für die Kunst, lebte für die Liebe«, singt Tosca in gebeugter Haltung, händeringend, da ihr Liebhaber auf Befehl des Polizeichefs Scarpia gerade gefoltert wird. Kunst und Liebe werden hier gleichgesetzt, denn beide entspringen demselben aufrichtigen Glauben an die höhere Macht und setzen sich in ihren Dienst. Doch »in dieser Schmerzensstunde, / warum, warum, O Herr, / warum dankst Du mir das so?« Welches also ist der Lohn der Kunst, dieses ›heiligen Eifers‹, wie ihn selbst der böse Scarpia nennt? Scarpia jedenfalls vermag Toscas Kunst nicht zu erweichen. Doch ist Scarpia nicht jene in ihrer Dämonie singuläre Erscheinung? Welchen Zu14


LESEPROBE

hörer sonst vermag die Arie, ergreifend gesungen von Maria Callas, von Joan Sutherland, Montserrat Caballé, Anna Netrebko oder Angela Gheorghiu, nicht zu rühren? Neulich erzählte mir eine Sopranistin, die an den großen Häusern der Welt gefeiert wird, dass viele ihrer prominenten Kollegen, mit denen sie auftritt, kein Interesse für die Oper aufbringen und nur ihre eigenen Arien kennen. »Die Zeiten ändern sich«, sagte die Freundin, »die Kunst vermag niemanden mehr zu bannen und zu entrücken, nicht mal mehr die Künstler selbst.« Viele der jungen Sänger scheuten sich nicht zu sagen, dass sie sich keine alten Aufnahmen und auch keine Aufnahmen von Kollegen anhören würden, Musik sei für sie Arbeit und würde sie jenseits ihrer Verpflichtungen nicht interessieren. Ähnlich Kauziges gibt es gelegentlich auch im Literatenumfeld zu hören. Das mag ein Merkmal unseres Zeitgeistes sein, der uns eher zur Produktion denn zur Kontemplation anhält. Ob die Kunst aber ohne den Austausch mit der Welt auskommen kann, rein selbstreferentiell also, nur als Produkt einer angeborenen Kunstfertigkeit und selbstentwickelten Routine, ist sehr zu bezweifeln. Andererseits gilt es zu bedenken, dass das, was ein Künstler über seinen eigenen Schaffensprozess sagt, auch bloß einem terribilistischen Impuls zur Selbstinszenierung, des Loslösens von den Meistern, eben einer Lust zur Mystifikation entspringen kann. Mir scheint, dass am Anfang eines jeden künstlerischen Prozesses die Bewunderung für andere steht, die Kontemplation, die Freude an der Sinnlichkeit, überhaupt die Bereitschaft zum Genuss. Unsere Gesellschaft huldigt allerdings mehr und mehr der schnellen Tat, der Produktivität – mir fallen dabei Begriffe aus meiner Kindheit in der kommunistischen Diktatur ein: Stachanowismus und Planwirtschaft. Meinen in demokratischen Staaten aufgewachsenen Lesern werden andere Begriffe dafür einfallen: Taylorismus, McKinsey, Management, selbst – o Graus – Kulturmanagement! Ein Professor der Kunstakademie, an der ich einige Zeit unterrichtete, äußerte unlängst seine Besorgnis darüber, dass die Akademie »mehr Künstler auf den Markt werfen [würde], als der Markt bereit ist aufzunehmen.« Dies, während sich ein prominenter Schweizer Politiker zum selben Thema mit dem unmissverständlichen Ruf ausließ: »keine Selbstverwirklichungsfächer am Wirtschaftsstandort Zürich.« Wozu also noch die Kunst? Zu dieser Frage habe ich mehrere Kolumnen verfasst, die ich in diesem Buch zusammenführe – zu einem Manifest für mehr Sinnlichkeit, ein Plädoyer für Muße und Kontemplation, für die Bereitschaft, sich mit weiteren Realitäten auseinanderzusetzen. Dabei huldige ich der Kunst der reinen Form, der Kunst ohne Fußnoten, der Kunst als Möglichkeit der multiplen Spiegelung. Die Spiegel dazu sollten übrigens nicht von jener Art sein, die Schneewittchens Stiefmutter besaß, Spiegel, die man sich zur Bestätigung der eigenen Überzeugungen vorhält – sondern magische Spiegel, durch die man in fremde Welten schreiten kann, Welten, die einen in Frage stellen und ungeahnte Abenteuer bereithalten, aus denen man geläutert zurückkommt: mit der freudigen Ahnung neuer Möglichkeiten des Lebens in und um uns her. Eine solche Kunst könnte die Welt retten. 15


Telegramme-E-Magazin: Mehr als hundert Originaltexte unter www.neue-telegramme.ch

PARABEL AUF DIE EUROPÄER Entre nous, Jan Koneffke!

ES WIRD SICH ZEIGEN Entre nous, Christian Haller!

PURSUIT OF HAPPINESS Entre nous, Annette Mingels!

FREIHEIT IM KOPF Enter nous, Simone Meier!

DIE WÜRDE DES MENSCHEN Entre nous, Stefan Keller!

RÜCKZUG, MITTENDRIN Entre nous, Ariela Sarbacher!

EIN WORT SO ANGESEGELT KAM Entre nous, Andreas Nentwich!

GENOVA PER NOI Entre nous, Romana Ganzoni!

WO DU GERADE STEHST Entre nous, Tabea Steiner!

ZÜGE, ZUFALL Entre nous, Alan Schweingruber!

AM NEUEN ORT Entre nous, Yusuf Yeşilöz!

DEN HERZSCHLAG SPÜREN Entre nous, Franz Hohler!

WIE MAN KLARKOMMT Entre nous, Terézia Mora!

AUSSERDEM SUCHE ICH TROST Entre nous, Nora Gomringer!

KOHLE, HUNDE, PRAG Entre nous, Martin Becker!

BEREITSCHAFT UND ERNIEDRIGUNG Entre nous, Nora Bossong!

PFERDE UND HUNDE. LIEBE. TOD. Entre nous, Rolf Lappert!

EIGENSUCHT Entre nous, Evelina Jecker Lambreva!

DROGEN, ALKOHOL, ORGANE Entre nous, Sunil Mann!

WERT UND ENTWERTUNG Entre nous, Daniel Illger!

Telegramme Verlag, Zürich

Telegramme Verlag Dana Grigorcea, Perikles Monioudis Klusstrasse 3 CH-8032 Zürich E-Mail: leitung@neue-telegramme.ch Tel. +41 (0) 78 202 38 02 www.neue-telegramme.ch facebook: neue-telegramme

Auslieferung Schweiz: Balmer Bücherdienst AG Kobiboden 3 CH-8840 Einsiedeln Tel.: +41 (0) 55 418 89 89 Fax: +41 (0) 55 418 89 19 E-Mail: info@balmer-bd.ch Verlagsbetreuerin Telegramme: doris.aschwanden@balmer-bd.ch Vertreter Schweiz: b+i buch und information ag Hofackerstr. 13 A CH-8032 Zürich Tel.: +41 (0) 44 422 12 17 Fax: +41 (0) 44 381 43 10 Mattias Ferroni m.ferroni@buchinfo.ch Matthias Engel m.engel@buchinfo.ch 16


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