Technikjournalist #01/2013

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petenz zu solchen Themen nicht von uns. Sie lässt sich dabei vielleicht eher noch einmal von ihrem Partner beraten oder sucht sich die Informationen selbst zusammen.“ Daher werde neue Technik auch hier nur sporadisch auf größeren Übersichtsseiten zusammenfassend vorgestellt. Zwar wird dabei etwas auf die unterschiedlichen Merkmale eingegangen, eine Einordnung findet aber nicht statt. Für kaufentscheidende Infos zu einer professionellen Spiegelreflexkamera wird die interessierte Frau am Kiosk immer noch zur Fotofachzeitschrift greifen – völlig zu Recht. Die meisten Gadgets sind heute aber für jedermann, dort könnten Frauenzeitschriften ansetzen: Bei Hosentaschenknipsen sind Features, die gegeneinander abgewogen werden müssen, weniger kom-

Technik in Frauenzeitschriften: Die It-Bag könnte bald zur IT-Bag werden. plex. Entsprechende Geschichten müssen nicht den Fachmagazinen Konkurrenz machen, sondern nur gezielt auf Frauen abgestimmt werden. Dabei sollten Kriterien in den Vordergrund rücken, die für Frauen wichtig sind. Oft sind das nicht die technischen Daten, sondern gutes Handling und die ein oder andere Finesse, etwa eine gute Panoramafunktion, um beim Beispiel Digitalkamera zu bleiben. Dafür muss das Gerät aber einmal in den Händen des Autors gewesen sein, nur die Pressemitteilung einkürzen reicht hier nicht. Natürlich gehört dazu auch, dass für Frauen das Design ihrer Spielsachen eine Rolle spielt, es sollte jedoch nicht der Fokus sein. Als positives Beispiel kann der Autoteil der „Brigitte“ genannt

­werden, hier traut sich die Redaktion bereits etwas mehr. Denn die regelmäßige Rubrik ist eher untypisch für eine Frauenzeitschrift: Die Autoren fahren Probe, vom Kleinwagen bis zum SUV. Solche Formate pflegen heute viele Medien, auch Frauenzeitschriften. Die „Brigitte“ reichert die Spritztour-Berichte aber oft noch mit größeren Erklärstücken an, beispielsweise zu Hybridautos. Dabei wird gezeigt, wie die Technik funktioniert und für wen welche Variante sinnvoll ist. Geschickt gelöst: Die Kompetenz des Autors muss dabei nicht immer an einen Spezialisten grenzen, die Redaktion lässt fachliche Details dann in einem Interview erklären, etwa von der Pressefrau des Verkehrsclubs Deutschland. TJ 01#2013| TJ | 19


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