Konzept ohne ein beigefügtes, digitalisiertes und von parametrischen Variationen erstelltes Rendering unnahbar und hermetisch.
(vgl. Baus 2010)
Nicht nur in Wettbewerben oder den Medien, vertritt ein getäuschtes Rendering das bevorstehende Bauvorhaben. Auch vor Entscheidungsträgern, wie den Bauherren, wird vergoldet was es zu vergolden gibt. Finessen dabei sind vor Allem die Farbigkeit der Materialien aufzubessern, Objekte wie Bäume auf ungünstige Stellen des Bildes hereinragen zu lassen oder für eine apartere Erscheinung von eigentlich massiven Elementen, eine überdimensional große Menschenfigur als Maßstab zu verwenden. Glamouröse Darstellungen lenken die Aufmerksamkeit beispielsweise auf reflektierendes Sonnenlicht in der Glasfassade oder die perfekte Positionierung von Bildinhalten, statt auf das zu realisierende Projekt. Umso beeindruckender, desto einprägsamer. Dabei ist in Frage zu stellen, welche Konsequenzen dieser Bildbau für die Architekturvermittlung und das Verständnis von Raumgefügen mit sich trägt. „Die Emanzipation des Blickes durch die starke Präsenz digitaler Bilder verlangt nach neuen visuellen Wahrnehmungsmustern. Der fotografische Ausdruck eines Architekturbildes suggeriert einen dokumentarischen Blick, welcher bis vor Kurzem ein sicherer Zeuge der gebauten Realität war. Das ‚Cardillo’-Phänomen – der italienische Architekt vermittelte seine gekonnt gemachten Renderings als gebaute Häuser an mehrere Architekturmagazine – ist ein gutes Beispiel dafür.“ 1 3 2
(Sam 2013, S.18)