Maschinen&Technik Juli 2013

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24 Kran-Spezial

Turmdrehkranhersteller empfehlen europaweite Harmonisierung der Ausbildung faßt und veröffentlicht. Die Hersteller empfehlen europaweit einheitlich festzulegen, über welche Fähigkeiten Kranführer und Kranmonteure mindestens verfügen müssen, um einen Kran sicher zu führen bzw. aufzubauen zu können. Ziel ist eine sogenannte „EuropaLizenz“ für diese beiden Berufsgruppen.

Peter Schiefer, CEO der Wolffkran AG und CECE Sprecher

>> Baustellen werden immer komplexer. Die Technik, die heute in Turmdrehkranen steckt, auch. Kranmonteure und Kranführer müssen deshalb über andere Fähigkeiten verfügen als noch vor einigen Jahrzehnten. Deren Qualifizierung wird allerdings in Europa höchst unterschiedlich gehandhabt. „Mehr Sicherheit auf der Baustelle, und zwar europaweit ist unser Ziel; deshalb brauchen wir eine Harmonisierung der Schulung von Kranführern und –monteuren“, fordert Dr. Peter Schiefer, CEO der Wolffkran AG und Sprecher der Turmdrehkranhersteller im Europäischen Baumaschinenkommittee (CECE). Diese haben kürzlich ihre Empfehlungen unter dem Titel „für eine Europa-Lizenz für Monteure bzw. für Kranführer“ zusammenge-

Die Anforderungen, die an Kranführer und –monteure gestellt werden, sind in Europa uneinheitlich. Auch In Deutschland ist die Regelung nicht strikt. Der Kranführer muss lediglich nachweisen, dass er die Fähigkeit zum Führen eines Krans besitzt. ZUMBau ist eine private Einrichtung, die eine entsprechende Ausbildung mit Prüfung anbietet, ähnlich ist das in Großbritannien. In Frankreich werden diese Prüfungen auf Basis der „CACES“-Anforderungen durchgeführt. Italien hat die Anforderungen für Kranführer gesetzlich in der sogenannten D.Lgs.n.81/2008 geregelt, für Kranmonteure ist ähnliches aber nicht vorgeschrieben. Die europäischen Hersteller fordern deshalb europaweit einheitliche Mindeststandards an die Ausbildung von Kranführern und Kranmonteuren festzuglegen. Ein lizensierter Kranführer soll durch Trainings die Fähigkeiten erlangen, die nötig sind, um einen Kran selbständig und sicher zu führen. Dazu gehören u.a. die Kenntnis von nationalen Vorschriften

VDBUM bündelt Turmdrehkran-Interesse >> Sie sind die Schlüsselgeräte bei Hochbaumaßnahmen und der Umgang mit ihnen birgt besondere Herausforderungen. Dafür ist nicht nur ihre Größe verantwortlich, Turmdrehkrane werden zudem ständig weiterentwickelt. Mittlerweile sind aus ihnen intelligente Maschinen geworden, die grundsätzlich immer richtig bedient werden müssen, da sich Fehler besonders gravierend auswirken. Nicht nur die Beschäftigten auf der Baustelle wären Maschinen&Technik Juli 2013

dann betroffen, sondern der Kran kann zur Gefahr für die gesamte Umgebung werden. Der VDBUM ist Initiator von Serviceaktivitäten rund um das Thema Sicherheit bei Kranarbeiten. Wie groß das Interesse an sachkundiger Information zum sicheren Einsatz von Krantechnik ist, zeigte die überwältigende Resonanz auf zwei Branchentreffs, die der VDBUM

und Regeln, Arbeitssicherheitspflichten eines Kranführers, Kranbedienung, Verstehen von Traglasttabellen, Auswahl von Lastaufnahmen und –anschlagmittel, Standsicherheit, Sicherheitstechnik und Unfallverhütung sowie praktische Aufgaben wie ein Parcourstraining. Ziel ist es auch, europaweit anerkannte Prüfstellen aufzubauen, die über qualifiziertes Schulungspersonal, mindestens zwei verschiedene Krantypen und ein ausreichendes Übungsgelände verfügen. Für Monteure von Kranen streben die Hersteller gleiches an. Hier sollte der technische Lehrplan u.a. Wissen über das Baukaustenprinzip des Turmdrehkrans, das Positionieren und Ausrichten des Krans, Standsicherheitsbedingungen, das korrekte Einstellen von Sicherheitsbedingungen oder Grundkenntnisse der Elektrotechnik vermitteln. Die Herstellerempfehlungen sind in den CECE-Heften ausführlich beschrieben. Sie können in Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch auf der Homepage www.cece.eu heruntergeladen werden.

im November 2012 und Ende Januar 2013 in Feuchtwangen und Bremen durchführte. Mehr als 200 Teilnehmer kamen zu den Terminen und ließen sich dabei auf den aktuellsten Wissensstand bringen. Der Inhalt war sorgsam auf den Bedarf der Fachleute abgestimmt. Eine fotografische Dokumentation zeigte das Ausmaß der Schäden, die bei nicht sachgemäßem Kranbetrieb entstehen können. Jeder einzelne Unfall hätte verhindert werden können. Auf das „Wie“ und den sicheren Kranbetrieb lieferten die Referenten Antworten, wobei auch der ordnungsgemäße Personentransport mit Förderkörben an einem Kran zur Sprache kam.


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