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REGIONALLIGA
MÄNNER 1. LIGA KLEINFELD
DIE GROSSEN MEHR ALS NUR ÄRGERN
In der 1. Liga Kleinfeld der Männer sind seit zehn Jahren vier Vereine das Mass aller Dinge. Die Konkurrenz will dies ändern und bläst zum Angriff.
Nihad Kospo (r.) will mit Nuglar die Favoriten wie Kappelen (hier mit Kevin Hügli) herausfordern.
TEXT: MARTIN KELLER FOTO: ERWIN KELLER
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annick Tanner, Präsident von Nuglar United, gibt sich angriffigslustig. Wenn er «Wir wollen sie mehr als nur ärgern» sagt, bezieht er sich dabei auf die «Big Four» der Kleinfeldszene. Gossau, Kappelen, Cazis und Lengnau machten seit 2006 – mit nur einer Ausnahme – den Meistertitel unter sich aus. Ändert sich das in der kommenden Saison? Für Gossau wird die Titelverteidigung kein Selbstläufer, verlieren die Zürcher doch mit Diener, Wintsch, Vollenweider, Walther und Voegtli über 100 Skorerpunkte aus der letzten Meistersaison. «Qualifikation für den Ligacup-Viertelfinal und die Playoffs», lautet die (bescheidene) Zielsetzung für die kommende Spielzeit, in der die Jungen mehr Verantwortung übernehmen sollen.
mit einem Golden Goal in der Verlängerung verhindert werden. Vize-Meister Cazis muss zwar die Abgänge von Wyler und Betschart verkraften, wird aber dennoch in beiden Wettbewerben eine Hauptrolle spielen. Wie die Bündner in den Playoffs Meister Kappelen ausschalteten und gegen Rekordmeister Gossau einen 2:10 Rückstand aufholten, war beeindruckend. Es wäre keine Überraschung, Cazis am Ende der Saison sogar ganz oben auf dem Treppchen zu sehen. White Horse Lengnau, der Meister von 2012, vermochte die Abgänge von Rey und Moser durch die Zuzüge von Saggiorata und Rückkehrer Felder zu kompensieren. Die Surbtaler gehören nach dem Triumph beim «Masters 3000» auch dieses Jahr zum engen Favoritenkreis.
ENGER FAVORITENKREIS Beim Ligacup-Sieger Kappelen bleibt bis auf den Rücktritt David Baumanns alles beim Alten. War nach dem Meistertitel 2015 und dem Cupsieg 2016 in den letzten Playoffs eine gewisse Sättigung spürbar, dürfte der Erfolgshunger der Seeländer nun wieder vorhanden sein. Zum Ligacup-Auftakt konnte gegen Bäretswil das Ausscheiden aber nur
AUSRUFEZEICHEN GESETZT Hinter den «Big Four» gibt es eine ganze Reihe von Vereinen, die heftig anklopfen, um in den exklusiven Kreis einzudringen. Allen voran Nuglar United, das im Ligacup-Final Kappelen und im Playoff-Viertelfinal – nach dem sensationellen Auswärtssieg zum Auftakt – auch Cazis gehörig ärgern konnte. Mit dem Transfer von Thomas Voegtli von
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Gossau ist die Basis gelegt, um den präsidialen Traum bezüglich «mehr als nur ärgern» wahr werden zu lassen. Im gleichen Atemzug mit Nuglar ist Wild Goose Wil-Gansingen zu nennen, das sich im Aargau als zweite Kraft hinter Lengnau etabliert hat. Diverse Playoff-Gastspiele legen Zeugnis davon ab. Mit einem 10:3-Sieg in der Meisterschaft gegen Gossau und einem viel beachteten 10:6-Erfolg im Playoff-Viertel final gegen Kappelen haben die Gänse ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Mit ihnen wird zu rechnen sein. CANES IN GRÜN Mit Wiler-Ersigen II mischt in der Westgruppe ein Neuling mit, der aus alten Bekannten der aufgelösten Berner Hurricanes besteht. Luginbühl, Uhlin, Zurflüh, Lüthi und Konsorten treten nun in den ansehnlicheren grünen Trikots des Grossfeld-Rekordmeisters an. Der Fokus Wilers wird jedoch wohl wie bei den «Canes» auf den Ligacup gerichtet bleiben. Mümliswil und Floorball Köniz IV dürften im Westen um den vierten Playoff-Platz kämpfen, während im Osten die Plätze bezogen scheinen.