unihockey.ch Nr. 151 - Grossauflage

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Superfinal 2019  •  Die Stimmen

Stimmen zum Superfinal Die Meister der Saison 2018/19 sind gekürt. Kurz nach dem Ende beider Superfinal-Partien hat sich unihockey.ch auf Stimmenfang begeben. TEXT DAMIAN KELLER  •  FOTOS DIETER MEIERHANS, ERWIN KELLER

ISABELLE GERIG

CORIN RÜTTIMANN

JOEL KRÄHENBÜHL

Wie holt man im Superfinal in den letzten zehn Minuten einen 1:4-Rückstand auf? Isabelle Gerig: Wir sagten uns nach dem vierten Treffer Piranhas: Hey Ladys, wir können das noch drehen – im Cupfinal schafften wir es auch. Als wir Druck machten, spürten wir auf dem Platz, dass Piranha unsicher wird und nicht mehr so parat ist wie in den ersten zwei Dritteln.

Im Platzinterview sagtest du in der zweiten Drittelspause, dass eine Wende wie im Cupfinal diesmal nicht möglich sei. Was ist passiert? Corin Rüttimann: Wir hatten Angst, niemand wollte mehr den Ball. Dabei sind das doch die Spiele, für die man trainiert. Wir hörten auf zu spielen.

Weisst du noch, was du vor ziemlich genau 14 Jahren gemacht hast? Joel Krähenbühl: Nicht so genau ...

Torschützin für die Jets

Torschützin für Piranha Chur

Die Linie mit Wiki, dir und Martinakova brachte die Wende – und als die Tschechin ausfiel, traf einfach ihr Ersatz Frisk. Wir kamen so richtig in den Flow und liessen uns nicht mehr bremsen. Mit Wiki verstand ich mich ja schon letzte Saison sehr gut, wir wissen, wo wir stehen. Die Gratulationen nach dem Spiel waren sehr herzlich. Viele von uns kennen sich aus dem Nationalteam – und alle wissen, dass eine Woche nach dem Superfinal schon wieder ein Zusammenzug auf dem Programm steht. Die Goldmedaille aus dem Superfinal bleibt dann auch zu Hause.

Und das trotz der Erfahrung aus dem Cupfinal? Wir sprachen nach dieser Niederlage lange darüber und wollten es diesmal besser machen. Wir gaben erneut einen Final aus der Hand. Ich kann es mir nicht erklären und bin sprachlos. Wie lange brauchst du, um das zu verdauen? Mehrere Monate. Es tut weh zu wissen, dass es jetzt so lange bis zur nächsten Chance dauert.

zweifacher Torschütze Wiler

Du hast als Jüngling Wiler-Ersigen mit zwei Toren gegen GC in der Saalsporthalle zum Titel geschossen. Ich hätte mir damals nicht träumen lassen, dies so viel später noch einmal zu wiederholen (lacht). Ich hatte eine tolle Zeit bei Wiler und war dann lange weg bei den Tigers – ich wusste schon gar nicht mehr, wie man Meister wird. Dies jetzt noch einmal erleben zu dürfen, ist fantastisch. Der perfekte Abschluss der langen Karriere? Im Januar dachte ich, dass ich noch eine Saison anhänge. Aber ich werde Vater und wechsle den Job – daher war das mein letztes Spiel. Zwei Tore im Superfinal – schöner kann ich nicht aufhören.

Corin Rüttimann ist sprachlos.

Isabelle Gerig (r.) trug zur grossen Wende bei.

14  •  MAI 2019

Joel Krähenbühl mit dem perfekten Ende.

FABRICE GÖLDI

Torschütze für GC

Fabrice Göldi im Platzinterview. Die Silbermedaille hängt schon nicht mehr um deinen Hals – ist sie für dich wertlos? Fabrice Göldi: Wir hatten eine gute Saison, aber wenn du am Schluss so verlierst, gibt es keinen Grund zur Freude. Diese Medaille wird für mich nie einen Wert haben. Lag es am Kraftverschleiss im Halbfinal, der über sieben Runden ging? Oder fehlte nach den schwierigen Momenten in dieser Saison – wie dem Todesfall von Teamkollege Pedolin – einfach die mentale Energie? Nein, das lasse ich nicht als Ausrede gelten. Wir nahmen aus diesen Rückschlägen auch viel Kraft mit, standen immer wieder auf und gingen als Mannschaft weiter. Umso bitterer, dass wir letztlich ohne Titel dastehen. Persönlich warst du zuletzt gross in Form – würdest du am liebsten sofort und ohne Pause in die neue Saison starten? Nach so einem Spiel möchte man gleich wieder von vorne beginnen. Aber das spielt keine Rolle mehr – wir waren am Tag X leider einfach nicht bereit.


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