mission.heilsarmee.ch
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Stiftung Heilsarmee Schweiz, Mission & Entwicklung Laupenstrasse 5, 3001 Bern, Schweiz Telefon 031 388 05 91, mission@heilsarmee.ch Jacques Miaglia, Doris Droz, Thomas Martin Archiv Mission & Entwicklung Thomas Martin / Martin Stucki Grafik, Heimenschwand, msgrafik.ch Jordi AG, Belp
Impressum
Rechenschaftspflicht und Korruptionsbekämpfung
Für mehr Transparenz
mission.heilsarmee.ch/geschenkheft Informationen und Geschenke unter:
Geschenke, die doppelt Freude bereiten Verschenken Sie eine neue Toilette, einen Nähkurs, ein Stück Land oder eine Augenoperation und machen Sie damit nicht nur Ihren Verwandten und Freunden eine Freude, sondern gleichzeitig auch den Menschen in den Ländern des Südens. Jacques Miaglia, Leiter Mission & Entwicklung Mission & Entwicklung hat sich entschieden, noch mehr in die Verbesserung der Rechenschaftspflicht zu investieren, damit Systeme aufgestellt werden, welche Transparenz und eine bessere Kommunikation zwischen allen Beteiligten ermöglichen. Unsere verstärkte Rolle innerhalb von Brot für alle im Bereich Korruptionsbekämpfung und die Auszeichnung der Heilsarmee mit dem StopArmut-Preis belegen unser Engagement in dieser Hinsicht: Wir wollen unsere Wirksamkeit in der Armutsbekämpfung verbessern. Dank den Mechanismen, die im Kampf gegen die Korruption eingeführt werden (transparente Strukturen, Beschwerdesystem, u.a.), profitieren die Projekte von einer besseren Kommunikation zwischen den Geldgebern und denen, die das Projekt umsetzen. Dies hat positive Auswirkungen, die weit über die Korruptionsbekämpfung hinausgehen.
Glaube in Aktion
Auf der Suche nach einem unkonventionellen Weihnachtsgeschenk?
„Korruption betrifft alle Länder der Welt“ Yvan Maillard Ardenti ist seit 2010 Programmverantwortlicher für den Bereich „Faire Finanzen und Korruptionsbekämpfung“ bei Brot für alle. Zudem ist er Vorstandsmitglied von Transparency International Schweiz, einem Verein, der sich im Kampf gegen Korruption engagiert.
Was versteht man unter Korruption? Korruption ist ein Missbrauch von Macht. Innerhalb eines Entscheidungsprozesses ist es ein verübter Regelverstoss als Tausch für einen Bonus oder einen ungerechtfertigten Vorteil. Ein klassisches Beispiel ist ein Polizist, der eine Geschwindigkeitsbusse von 40 Dollar verlangt, gleichzeitig aber klar macht, dass eine Zahlung von 10 Dollar genügt, um die Busse zu streichen. Die 10 Dollar, die dann bezahlt werden, landen illegaler weise in der Tasche des Polizisten und nicht in der Staatskasse. Ist Korruption nur ein Problem der Entwicklungsländer? Korruption betrifft alle Länder der Welt, die Schweiz inklusive. In unserem Land ist die Korruption weniger sichtbar als in den Entwicklungsländern. Ein Beispiel von Korruption in der Schweiz wäre, wenn Bundesaufträge an Kollegen oder Bekannte der Beamten vergeben werden und bei der Vergabe Marktprinzipien verletzt werden. Oder wenn die Leiter von sportlichen Organisationen, wie die FIFA, Stimmen kaufen.
Korruption betrifft auch Schweizer Banken, wenn sie Konten für korrupte Personen, die Gelder aus ihren Ländern umleiten, eröffnen (zum Beispiel im Fall des GaddafiKlans in Lybien oder Mubarak in Ägypten). Was sind die Problematiken und Auswirkungen von Korruption in der Entwicklungszusammenarbeit? Korruption ist eines der grössten Hindernisse in der Entwicklung. Die Praxis der Korruption hat verhängnisvolle Konsequenzen: Sie leert die Staatskassen, entmutigt Investoren und schadet den Armen, welche die Bestechungsgelder nicht zahlen können. Gemäss der Weltbank kann Korruption die Wachstumsrate eines Landes um 0,5 bis 1 Prozentpunkt pro Jahr reduzieren. In der Entwicklungszusammenarbeit besteht zudem die Gefahr, dass Gelder, die für ein Projekt bestimmt sind, von unehrlichen Mitarbeitenden veruntreut werden. Organisationen wie die Heilsarmee arbeiten oft in einem korrupten Umfeld. Wie kann sich ein Hilfswerk diesem Mechanismus entziehen? In dem eine Kultur der Integrität aufgebaut wird: Es geht darum, eine verantwortungsvolle Person zu ernennen, welche innerhalb der Organisation für die Korruptionsbekämpfung verantwortlich ist. Zudem muss ein Verhaltenskodex erarbeitet werden, welcher definiert, was erlaubt ist und was nicht. Diese neuen Regeln müssen in der gesamten Organisation kommuniziert und verstanden werden. Ebenso muss ein System aufgebaut werden, wo Mitarbeitende, wenn möglich anonym, Fälle von Korruption melden können.
Es ist die Verantwortung von uns allen, jede Form von Korruption zu bekämpfen. Wir müssen sicherstellen, dass die für die Projektfinanzierung zur Verfügung stehenden Mittel so eingesetzt werden, dass sie die grösstmögliche Wirkung auf die notleidendsten Menschen haben.
Editorial
Newsletter Mission & Entwicklung Nr. 14 – Dez. 2012
Was ist der Nutzen für eine Organisation, Programme und Massnahmen im Bereich Rechenschaftspflicht und Anti-Korruption zu entwickeln? Es gibt zahlreiche Vorteile: Die Organisation profitiert von einer besseren Finanzkontrolle und einem besseren Umgang mit Betrugsrisiken. Dies führt schliesslich zu besseren Hilfsleistungen an die Begünstigten. Dank den Massnahmen weiss sich die Organisation auch zu verteidigen, wenn korrupte Beamte illegale Zahlungen einfordern. All diese Aspekte erhöhen das Vertrauen der Spender und Geldgeber. Die Heilsarmee arbeitet im Bereich Korruption mit Brot für alle zusammen. Wie erleben Sie diese Zusammenarbeit? Unsere Zusammenarbeit ist sehr eng. Das Entwickeln von Ausbildungsmodulen und dafür geeigneten Werkzeugen ist für die Heilsarmee und Brot für alle Pionierarbeit. Sie nahmen an einem Workshop des Anti-Korruptionsprogramms der Heilsarmee im südlichen Afrika teil. Wie haben Sie diesen erlebt? Wir haben während drei Tagen mit Leitern der Heilsarmee-Territorien Sambia, Simbabwe und Südafrika das Thema Korruption erarbeitet. Ich war überrascht, dass die Leiter so offen über dieses Thema gesprochen haben, obschon es ein sehr heikles Thema ist. Zudem haben alle drei Territorien entschieden, weitere Schritte in der Korruptionsbekämpfung zu unternehmen, in dem sie Verhaltenskodexe entwickeln wollen. Dies ist sehr erfreulich. bfa-ppp.ch | transparency.ch Interview: Thomas Martin
Teilnehmer des Heilsarmee-Workshops zum Thema „Rechenschaftspflicht und Korruptionsbekämpfung“ in Sambia.