GYMlive 6/2014

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Funda Birrer – Ressortchefin Aerobic beim STV

«Je komplizierter, desto besser» Seit Anfang 2013 hat Funda Birrer das Ehrenamt der Ressortchefin Aerobic beim Schweizerischen Turnverband inne. Mal schauen, wie sportlich sich die Aerobic- und Sie+Er-Geräteturnerin aus dem Zürcher Weinland im STV-Stafettenlauf gibt. – «Auf die Plätze. – Fertig. – Los!» Funda Birrer, wie charakterisierst du dich als Mensch selber, stelle dich doch bitte den GYMlive-Lesenden vor.

Funda Birrer: Ich bin sehr aktiv und muss immer etwas zu tun haben. Musik und Tanz gehört ganz fest zu mir. Ich mag es, wenn etwas eher schwierig und herausfordernd ist. Die Ansprüche, die ich an mich selbst stelle, stelle ich aber auch an meine Mitmenschen. Das führt manchmal zu Problemen. Welchen Herausforderungen begegnest du in deiner Funktion als Ressortchefin Aerobic?

Die grösste Herausforderung liegt darin, dass dieses Ressort immer noch sehr neu ist (seit 2006, Anm. d. Red.). Vieles ist noch inexistent. Für mich ist das einerseits schön. So kann ich das Ressort nach meinen Vorstellungen gestalten oder zumindest in gewisse Bahnen lenken. Andererseits ist es schwierig, weil man mit den anderen Ressorts gleichziehen möchte, manchmal aber ansteht. Tobias Müller, dein STV-Stafetten-Vorläufer, möchte wissen, was für dich die Faszination am Aerobic ausmacht.

Auf einen Blick: Funda Birrer Vorname, Name: Funda Birrer Geburtsdatum/Sternzeichen: 26. Dezember 1984/Steinbock Grösse/Gewicht: 1,64 m/55 Kilo Wohnort: Boswil Ausbildung/Beruf: Gelernte Pharmaassistentin, Krankenversicherungs-Fachfrau (Beschwerde-Managerin), «CEO eines Familienunternehmens» (anders gesagt: Hausfrau und Mutter) Zivilstand: Vergeben, zwei Jungs (Jaro 4, Ben 6) Verein: DTV Boswil. «Ich hänge aber mindestens noch genauso am Verein ‹dehei› – dem TV Rheinau.» Aktive Sportarten: Tanzen, Squash, Geräteturnen Bestzeit über 100 m: «Keine Ahnung – ich will mich auch nicht blossstellen.» Bestzeit über 1000 m: «Das ist so geheim, dass ich es selbst nicht weiss.» Erstes Turnelement: «Vermutlich die Rolle vorwärts.» Schönstes sportliches Erlebnis: «Die letzten zwei Jahre mit dem Aerobic-Team – ‹s hett gfägt›.» Hobbys: Team-Aerobic, Sport allgemein Lieblingsessen: «Ich bin es Ovo-Chind.» Lieblingsmusik: «Alles ausser ‹Happy› von Pharell Williams.» Literatur: «Am ehesten Fachbücher.» (Sport- oder Kinderpsychologie) Zuletzt gesehener Kinofilm: «‹Step up 5› mit meinem Freund.» Kleiderstil: sportlich elegant Das nervt: «Menschen, die zu allem eine Meinung, aber eigentlich keine Ahnung haben.» Ein Wunsch: «Dass mein Körper nie verlernt, sich zu Musik zu bewegen.»

«Ich habe das Gefühl, dass das ‹Menschelen› abgenommen hat.»

An erster Stelle steht sicher die Musik, Dynamik und die Kraft, die es vereint. Dazu kommt die Interpretation der Musik und, was im Aerobic besonders wichtig ist, der Ausdruck. Wenn die Emotionen nicht mitspielen, ist eine Vorführung nur halb so gut. Entweder man bringt ein Programm rüber und lebt es oder eben nicht. Ein Team zu sehen, welches das alles kann, macht die Faszination Aerobic aus.

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Man muss fast Männer im Team haben.

Weiter interessiert es ihn, wie du die STV-Aerobic-Szene einschätzt und wie es um den Nachwuchs steht.

(Schmunzelt) Der Nachwuchs ist ein heikles Thema. Aerobic ist nicht an Jugend+Sport angegliedert, sondern an den Erwachsenensport ‹esa›. In der J+S-Fachgruppe Gymnastik und Tanz ist Aerobic heute zwar bereits integriert, aber nicht spezifisch. Dadurch sind wir betreffend Angebot und Subventionen eingeschränkt. Auf 2016 ist ein STV-Jugendlager Aerobic geplant. Um der Jugend eine Plattform zu bieten, ist das sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Was die Anzahl Vereine betrifft, beurteile ich die Lage im Aerobic als stabil. Auffallend ist der Leistungsgrad. Es wird immer schwieriger und professioneller. Gewisse Teams haben drei- bis viermal Training pro Woche. Die Spitze ist immer noch klein, aber von Rang fünf bis zehn ist es eng. Das Mittelfeld schliesst auf. Die Akros werden immer komplizierter und schwerer. Man muss fast Männer und Geräteturner/-innen im Team haben, um mithalten zu können. Es wäre cool, wenn im Aerobic mehr Männer mitmachen würden.


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