GYMlive 2/2020 - deutsch

Page 32

Géraldine Ruckstuhl , die bodenständige Mehrkämpferin

«Macht den Reiz» Die im STV Altbüron gross gewordene Mehrkämpferin Géraldine Ruckstuhl ist mit Gold an der U23-EM und als WM-Neunte im vergangenen Jahr definitiv in der Weltspitze angekommen. Der Stafettenlauf gehört zwar nicht zum Siebenkampf, dennoch wird ihn die 22-Jährige problemlos meistern. – Auf die Plätze. – Fertig. – Los. Géraldine Ruckstuhl, wie charakterisierst du dich als Mensch selbst, stelle dich doch bitte den GYMlive-Lesenden vor.

Géraldine Ruckstuhl: Ich bin ehrgeizig, habe einen grossen Willen, bin bodenständig und natürlich. Wie bist du zum Siebenkampf gekommen?

Durch den Verein und den UBS Kids Cup, an dem ich aus Spass teilgenommen habe. Da ich mich für den Kantonalfinal qualifiziert hatte, musste ich auch ins Leichtathletik-Training. Das hat mir gefallen. Eigentlich war ich damals im Geräteturnen. Irgendwann musste ich mich entscheiden, ob Leichtathletik oder Geräteturnen. Ich wählte die Leichtathletik. Mir lagen mehrere Disziplinen gut und als mit der U18 der Siebenkampf möglich wurde, bin ich da hineingewachsen. Dein Stafettenvorläufer Fulvio Castelletti möchte wissen, warum es dir ausgerechnet der Mehrkampf angetan hat?

Auf einen Blick: Géraldine Ruckstuhl Vorname, Name: Géraldine Ruckstuhl (www.geraldineruckstuhl.ch) Geburtsdatum/Sternzeichen: 24. Februar 1998 / Fische Grösse/Gewicht: 175 cm / 65 Kilo Wohnort: Altbüron/Brügg Ausbildung/Beruf: Sachbearbeiterin im Personalbüro Zivilstand/Kinder: ledig Verein/Funktion: «STV Altbüron – Ich bin aktive Athletin und möchte in Zukunft bei der Leichtathletikriege mithelfen.» Lebensmotto: «Immer Spass und Freude haben an dem, was man tut.» Aktive Sportarten: «Leichtathletik und wenn ich Zeit habe alle anderen.» Bestzeit über 100 m: «Das müsste ich nachschauen. Über 100 Meter Hürden sind es 13,76 Sekunden.» Bestweite im Kugelstossen: 14,58 Meter Erstes Turnelement: «Wahrscheinlich der Purzelbaum im Mukiturnen.» Schönstes sportliches Erlebnis: «Der U23-Europameistertitel, den ich letztes Jahr in Schweden gewonnen habe.» Hobbys: Familie, Freunde treffen, Essen, Reisen, Backen und Kochen Lieblingsessen: Lasagne Lieblingsmusik: «Eigentlich mag ich alles. Es muss einfach zur Stimmung passen.» Literatur: Krimis, Biografien Zuletzt gesehener Kinofilm: Bad Boys 3 Kleiderstil: sportlich-elegant Das nervt: «Dass wir Schweizer manchmal Probleme haben, die gar keine sind.» Ein Wunsch: «Ich würde gerne mal ins Weltall fliegen und auf die Erde runterschauen.» «Ich mag es, wenn ich den Körper immer wieder aufs Neue herausfordern kann.»

Weil einem dabei nie langweilig wird. Mehrkampf ist abwechslungsreich und vielseitig. Für mich wäre eine Disziplin definitiv zu öde. Mir gefällt es, wenn ich meinen Körper immer wieder aufs Neue herausfordern kann – sei es im Kraft-, Ausdauer-, Sprint- oder Technikbereich. Man muss alles beherrschen und polysportiv gut sein.

«

»

Der Mehrkampf macht mir grossen Spass.

Ist es nicht auch manchmal schwierig, sich in so vielen verschiedenen Disziplinen auskennen zu müssen?

Klar ist es einfacher, wenn man sich in der Trainingswoche statt auf sieben Disziplinen nur auf eine konzentrieren kann. Es braucht ein gutes Zeitmanagement, gute Trainer und ein Umfeld, das einem möglichst viel abnimmt, damit möglichst viel Zeit fürs Training bleibt. Diese Challenge, alles unter einen Hut zu bringen, ist einer der Reize des Siebenkampfes. Weiter möchte Castelletti wissen, welches deine Lieblingsdisziplin ist und warum?

Eindeutig das Speerwerfen. Das mache ich ‹mega› gerne, wie früher auch schon das ‹Bälleliwerfen›. Darin war ich ziemlich gut. Es ist einfach eine coole Disziplin. Es braucht Kraft, Schnelligkeit, aber auch Technik. Man muss eine gute Athletin sein, um den Speer weit zu werfen. Mir gefällt auch, dass man nach dem Abwurf den Flug des Speeres mitverfolgen kann. Und welche Disziplin magst du am wenigsten?

Der 800-Meter-Lauf müsste wirklich nicht sein.