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SCHNELLER. LÄNGER.
from SWISS GOLF 01-23 DE
by swissgolf.ch
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mmer mehr Schweizerinnen und Schweizer entscheiden sich für College Golf. Auf dem Weg in die Welt der Profis und an die grossen Touren ist das amerikanische Hochschulsystem zwar kein Muss: So hat zum Beispiel der Bündner Jeremy Freiburghaus, der auf der DP World Tour spielt, einen anderen Weg gewählt. Doch es ist, wie der Zürcher Amateur Ronan Kleu sagt, «die beste Lösung, wenn man seinen Traum auf sportlicher Ebene verfolgen und gleichzeitig ein Hochschulstudium absolvieren möchte.» Albane Valenzuela sowie Morgane und Kim Métraux, drei ehemalige Absolventinnen des amerikanischen Systems, werden ihm nicht widersprechen. Heute befinden sich über 20 Schweizerinnen und Schweizer im College-Golf-System. Auch wenn nicht alle von ihnen eine Profikarriere anstreben, so verfolgen doch viele von ihnen dieses Ziel und besuchen Universitäten, die auf höchstem Niveau aktiv sind (Division 1). Mit vier von ihnen haben wir Kontakt aufgenommen und sie haben uns von ihrem Alltag berichtet.

DIE ATHLETINNEN UND ATHLETEN IM FOKUS
Seinen sportlichen Traum zu verwirklichen und gleichzeitig ein Hochschulstudium zu absolvieren: Das ist unserem Land kaum vorstellbar. «Wenn ich in der Schweiz geblieben wäre, hätte ich mein Golftraining auf die Vorlesungen abstimmen müssen. In den USA ist es genau umgekehrt: Das Studium passt sich dem Sport an», sagt Max Schliesing.
Der Amateur aus dem Oberwallis absolviert gerade sein drittes Studienjahr. In anderthalb Jahren wird er die University of Texas at El Paso verlassen, mit einem Bachelor in Marketing in der Tasche. Und, so hofft er, mit dem notwendigen Rüstzeug, um Golfprofi zu werden. Das System ist auf jeden Fall darauf ausgelegt. «Alles fokussiert voll und ganz auf die Athletinnen und Athleten», bestätigt Ronan Kleu, der an seinem Master-Abschluss in Business Analytics an der University of Iowa arbeitet. «Unser Stundenplan ist darauf ausgerichtet, dass wir unsere sportliche Entwicklung vorantreiben können. Wenn wir nicht gerade eine Turnierwoche haben, trainieren wir jeden Nachmittag.»
Nebst den organisatorischen Rahmenbedingungen sind aber auch die notwendige Infrastruktur und Betreuung vorhanden. «Wir haben alles, was man sich nur wünschen kann», sagt die Genferin Caroline Sturdza. Sie besucht die renommierte Stanford University. «Zwei Coaches, ein Mentaltrainer, eine Ernährungsberaterin, ein Arzt, eine Physiotherapeutin, ein Reha-Spezialist: Alle sind da, um uns zu unterstützen. Ausserdem gibt es auf dem Campus Orte, die für jene Studierenden reserviert sind, die an den verschiedenen Athletikprogrammen teilnehmen. Stanford stellt in rund 20 Sportarten je ein Team. Wir Golferinnen und Golfer verfügen über unsere eigene Infrastruktur mit einem Clubhaus, einem Fitnessraum, einer Driving Range und einem Golfplatz, der mit dem Cart oder dem Fahrrad gerade mal zwei Minuten entfernt ist.»
Ein Intensiver Rhythmus
Die Universitäten setzen alles daran, um ihren Athletinnen und Athleten optimale Bedingungen zu bieten. Gleichzeitig verlangen sie von den Studierenden aber auch vollen Einsatz. Aus sportlicher Sicht sind die Plätze, die man bekommt, um sein Team bei Turnieren zu vertreten, begrenzt und teuer. Die Konkurrenz ist manchmal knallhart.
In dieser Umgebung können die Spielerinnen und Spieler erfahren, mit welch hohem Druck ihr Sport verbunden ist, und sie erleben den ständigen Wettkampf. Verschnaufpausen sind dabei selten, zumal auch das Studium kein Spaziergang ist. «Das Schwierigste ist, sowohl für das Golf als auch für die Schule alles zu geben, um überall erfolgreich zu sein», sagt die St. Gallerin Chiara Tamburlini, die im Frühjahr ihren Bachelor in Finance an der University of Mississippi abschliessen wird.
5 Uhr Aufstehen
5.45 – 6.45 Uhr Fitnesstraining
7 Uhr Frühstück
8 – 12 Uhr Unterricht oder Selbststudium


12.15 Uhr Mittagessen
13.30 – 17.30 Uhr Golftraining

Ab 18 Uhr Kochen, Nachtessen, Selbststudium und Nachtruhe
Die Welt dreht sich immer schneller. Deshalb investieren wir vor allem in eines: in Zeit.
«Tagsüber trainiert man oder sitzt im Unterricht, und am Abend muss gelernt werden», fügt Caroline Sturdza hinzu. «Es gibt immer etwas zu tun – und sei es nur, um zu verhindern, dass man wegen der Unterrichtswochen, die man wegen der Turniere verpasst, den Anschluss im Studium verpasst.»
Das Fazit von Ronan Kleu: «Es heisst oft, dass man in diesem System von drei Dingen profitieren möchte: vom Sport, vom Studium und vom Sozialleben. Aber eigentlich hat man nur für zwei Dinge Zeit. Ich persönlich setze lieber auf die beiden ersten.»
Denn der Einsatz lohnt sich. «Das Stipendium, das man für sein Studium erhält, wird von Jahr zu Jahr überprüft. Ob es erneuert wird, hängt einerseits von der sportlichen und schulischen Leistung ab, andererseits aber auch von der Einstellung, dem Mindset und der Einsatzbereitschaft, die man an den Tag legt», erläutert Max Schliesing.
Sich An Neues Gew Hnen Und Gemeinschaft Erleben
Es braucht etwas Zeit, um sich an das Setting und das Land anzupassen, nur schon kulturell. Mexiko ist nur einen Katzensprung von El Paso entfernt. Max Schliesing: «In fünf Fussminuten ist man vom Campus an der Grenze. 75 Prozent der Bevölkerung sind mexikanisch. Es ist einfach alles ganz anders als in der Schweiz», erzählt der Oberwalliser. «Ich hatte keine Mühe damit, mich anzupassen, denn ich bin schon immer viel gereist. Ich kann aber jene verstehen, die sich damit schwer tun. Wenn man die Schweiz nie verlassen hat, kann man sich kaum vorstellen, wie es ist, an einem Ort zu leben, an dem es nicht so ruhig ist wie bei uns.»
Ein weiterer Aspekt: die Eigenständigkeit. «Man lernt, Verantwortung zu übernehmen. Und ja, am Anfang kann man sich schon mal einsam und unsicher fühlen», räumt Roman Kleu ein. «Aber wenn es in der WG und im Team gut läuft, werden die Kolleginnen und Kollegen aus dem Athletikprogramm zu einer zweiten Familie. Dann ist Einsamkeit kein Thema mehr.»
«Ich habe ein Semester gebraucht, um mich an die amerikanische Kultur, aber auch an die Kultur der Universität zu gewöhnen», erklärt Chiara Tamburlini.
«Unser Team zählt rund zehn Spielerinnen – aber an den Turnieren gibt es jeweils nur fünf Plätze! Die