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f rau Muggli M ag Muirfield

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VorsCHAu

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rau Muggli hat jetzt zugegeben, dass sie sich scheiden lasse. Ausschlaggebend sei die Coupe de Ménage vom letzten Wochenende gewesen. Und die drei Lady-Ladys. Ausgetragen wurde ein Foursome. Zwei Spieler, ein Ball. Viel Ärger. Blanke Nerven. Scheidungsanwalt.

Der Reiz dieses Sie&Er-Formats liegt ja bekanntlich darin, dass Spieler Nummer eins abschlägt und Spieler Nummer zwei dann das ausfrisst, was ihm der Partner eingelöffelt hat. Allerliebst. Diese Spielform werde in Muirfield, einem der ältesten Clubs der Welt, übrigens routinemässig gespielt, um die Golfrunden zu beschleunigen. Sie sei schon mal dort gewesen und tatsächlich: Am Nachmittag dürften dort grundsätzlich nur klassische Vierer gespielt werden. Der ehrenwerte Club sei übrigens eher speziell drauf. Noch immer würden sich die dortigen Herren weigern, Frauen als Mitglieder aufzunehmen. Kein Wunder, dass der Platz dann auch prompt und bis auf weiteres von der Liste der Austragungsorte der «British Open» gestrichen worden sei. Das antiquierte Verhalten der Muirfielder sei wohl selbst den Herrschaften von St Andrews zu viel des Guten gewesen. Anyway, Foursome sei eigentlich eine flotte Sache. Eigentlich. Und in ihrem konkreten Fall wäre es das auch gewesen, wenn ihr Ruedi, dem sie immer und immer wieder mantramässig runtergebetet habe, er dürfe überall hinhauen, nur nicht in einen Bunker, wenn ihr Rüädäl (also ihr zu diesem Zeitpunkt «noch zukünftiger» Ex) gespurt hätte. Aber nein, als er dann mit diesem Prostatahölzli umenand hantiert und Mass in Richtung Fahne genommen habe und ihr rausgerutscht sei, ob er das Teil denn auch wirklich im Griff habe oder ob ein langes Eisen nicht vielleicht doch eher besser wäre, weil dann der Bunker vor dem Green aus dem Spiel genommen wäre, habe er sie saufrech angeranzt: wie denn das nun sei, ob er spiele oder sie! Wir, habe sie gemault, wir. Und dann habe er den Ball voll in den Bunker gesliced. Und nach einer Schrecksekunde vermeldet, dass man jetzt ja dann gleich sehen werde, ob sie ein Teil der Lösung oder ein Teil des Problems sei – und dass die in Muirfield schon wüssten, weshalb sie die Frauen zu Hause liessen. Danach seien sie und er noch eine Weile lang im Bunker zu Gange gewesen. Abwechslungsweise. Und die Stimmung im Keller. Dem nicht genug: Das Debakel habe sie dermassen von der Rolle gerissen, dass sie danach prompt einen eigentlichen Hattrick klassischer Lady-Ladys gewurmböörnärt habe. Was Ruedi kamikazemässig mit der Bemerkung kommentiert habe, dass eigentlich auch bei den Damen eine Ladydistanz eingeführt werden müsste. Mit einem Pföschtli oder so nach 25 Metern. Und dass die Ladys bei einer Lady-Lady genauso einen Apéro springen lassen müssten wie die Herren bei einem abverreckten Abschlag. Schliesslich würden die Weiber sonst doch auch immer gleichbehandelt werden wollen. Da habe sie dann gedacht, dass die Damen von Muirfield vielleicht gar nicht so schlecht damit bedient seien, sich nicht mit ihren zukünftigen Exmännern über den Platz ärgern zu müssen.

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